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Dresdner Nachrichten : 14.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186703149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-14
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1867
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ßckt« b^»p«ltzm veßrofung WM ThienzuAnA mch P«sl« Sch« Beleidigung entgegen. — ««gestern gegm Aden» stürzt« in der Rühe de» Feld« fchllstchen» ein Reiter «it seine« Pferde. Dasselbe üderschlu, sich «tt ihm, -Ing später durch, wurde ad« an der Bergstraße «iv-rfangen und seimm Reiter wieder zugesührt; letzterer hat auch mehrere Verwundungen davongetragen. - Oesfentliche S ericht»sitzung am 13. März Sin junger Mensch ven 18 Jahren, bereit» vier Mal wegen Diebstahl» und Betrug« mit (Sesüpgniß b.flrast, >st heut« aber« mal» eine» ausgezeichneten Betrug» angeklrgt. Ernst August Bernhard Kirsch, g-boren in Halbcrstadt, aber hrimathSangehorig in Dretden, hatte c« 24 November I. di« letzte Strafe verbüßt und war seit dieser Zeit arbeitslos. Früh-r arbeitete Kirsch bei «'nein g-wissen Marschall hier und hatte Kcnntviß »vn d.ffin Geschäftsverbindungen zum Schneidermeistn Herr- «ann hier. Diese K nniniß benutzte er zum Berbrechen. In dm Abendstunden de» 17. Februar 1867 kam Kirsch zu Herr- marn mit de« angeblichen Aufträge Marsch-,Vs, 5 Thlr. zu «heben. Di.ss 5 Thal« wurden ihm Aniangs verweigirl, er solle eine schr fttiche Anweisung biin^n. Kirsch ging soet und schrieb diese Anioe-sung in Foim eine« Brief.«, Unterzeichnete ihn mit dem Namen Marschall und bezeichne'« sich alt Ardettcr Gustav Sch ick, beauftragt, dc» G.ld in Empfang zu nehmen. Kirsch begab sich wieder zu Herrmann und erhielt nun dis 5 Thlr. Spater stillte sich die Fälschung heraus und Krsch wurde als der Thätcr heran». Da« Geld war bs auf 12 Ngr verihan. StaatSanwalisstcllvertieter Ass.ssor Lcfft bean tragt strenge Bestrafung, da die That mit Bosheit und Ueber- legung ausgcsührt sei und die« auch >m Jrtcr.sse drS Arge. Sagten liege, um von der betret nen Verbrecher! rufbahn abgc- lenkt zu werlnn. ArbeitShautstrafe würde hi« ganz am Orte sein. Oer Gerichtshof verurrheilte Kirsch zu 8 Monat»» Ge fängnis, mit einem Dritiheil Schärfung. T«Se-g-schicht-. Preußen. Vom Reichstage Berlin. 1l. März. Mg. v. Mür-chhars-.n (Hannover): Ich bin rückhalistoS bereit, «n dem un- auserlegien Werke mitzuhelfen. Wir mössin mit «llen Mitteln einer A ederkehr d« Katastrophe von 1^66 ent. gegenflerurn. Ich kann die Lösung der gemeii samen Bande nicht mit Jubel begrüßt», ich beklag« dieselbe. Ich wünsche nicht den noid^cu.sch.n Bu'd, sondern den deut'chcn Bund, nicht d.n ollen Vun,, sondern das alte BunkeSgebiet. Ich btkiagr den Mai gel an >>e;. n.'aoulichen NezierungSorgamn. Ich vt,welle darauf, daß wir uns, in meiner Heimath, ohne jebs Verfassung im Au^r-bicke tesisiden. Der Redner geht demnächst auf e:ne lpcc^ll.le Lo.rlegr-r.z der V-lhäl^iss- Han no»«» ein, wird aber nit dein Nelle: Zur Sache! unterbro chen.) Aba. v. Münchharll.n bkiagt hiercuf da« Versahrin gegen einzelne Hannoveraner, gegen die Kön-.gin Marie, gegen den Oficier, welch« rer Königin «incn Pr>..ibrics überbrech'.s, den man vor den Augen der Königin in Marienburz vi,hrstrt habe re. rc. Die Convcntion von Langensalza sei gebrochen, man habe dem Kön'g Georg sein Priva'vrrmögen gesichert, das Vermögen desselben sei mit Beschlag belegt. Demnächst »eilangt d« Redner em BundeSgericht und meint, daß schcn da« Schieß Protokoll d.n Beweis liefere, daß der Bund kein gegliederte» Ganze sei. Dundeseonmissar G'af Bckmarck: Ich wücrige die Gefühle der Anhänger der gefalleren Tynasiien; ich kann «S dem Vorredner nicht verargen, daß er das Bediufniß em pfunden hat, diesen Gefühlen Au-cruck zu geben. Nur häu» ich gewünscht, daß er hierbei sich von Angriffen ß«gm die Mit glied« der preußischen Regierung fern gehalten fälle, die sich entweder auf unrichtige Auffassung der Tatsachen, oder sui unrichtige Thatsachen gründen, und daß er mch dadurch der Unannehmlichkeit, ihn zu w .dellezcn, über hoben Hütte. Ich weise zunächst den Vorwurf, als wäre die Capitulütion von Langensalza nickt gehalten worden, als eine ucwürdige Ver leumdung d.r königlichen Neg'erung, die ich bereits mit Ent- rüstung in der Presse gelesen habe, zurück, (c'raeo.) Die La- pitulation von Langensalza war kein Staats rertr^g; es war ein Vertrag, d« abgeschlossen worden, vm für die Dauer de» Krieges wettsres Mut« gießen zwischen sonst belreunde'en Trur- p:n zu verhmdern. In die em Sinne ist dem König Georg dis Sicherheit seine» Pricat.izcnthun'S zvgssagt worv.n, natür lich de» Eigenthums, was sich im Lager und bei ihm b:fand. Ueb« da» vnderr Vermögen des Königs wcrinn andere Verträge entscheiden. Ich hätte solche Auiführungen von dem Herrn Vorredner, der wich persönlich kennt, am allerwenigsten «wartet. Derselbe b-findet sich seit einiger Zeit in Berlin und er hätte üb« diese Dinge volle und befriedigende Autkunft von mir er halten können. (Bravo.) Daß I Maj. die Königin Marie rS vorzieht, noch im Preußenlande zu verweilen, ohne daß ihr Gemahl mit dem König von Preußen Frieden geschloffen h:t, ist ein Ausdruck de» Vertrauen» zu dem Schutze, den sie jeder Zeit in Preußen finden wird. Ich weiß, daß der A.llentholt nicht I. Mij der Königin, wohl ab« ihre» HofeS in Marien, bürg der Deckmantel von Bestrebungen ist, die wir unicr keinen Umständen dulden können. In diesem Sinne tst der Major ««haftet worden vor den Augen Ihrer Majestät. Wenn sie da» nicht mit arllehen will, mnß sie nicht in Marßnburg woh nen. Herr v. Trenn ist allerdings im Besitz von compromiti- renden Briefen gewesen. Er hat von dem hannöoer'chcn Bu reau rechtzeitig Nachrichten erhallen, daß man auf ihn vigilrre, und er hat de«Ha b dies; Poviere rechtzeitig entfernt. Man fand bahn nur den Brief an I Maj. die Königin Marie bei ihm vor. ES stimmt mit den In eniienen Sr. Maj des Kö nigS nicht überein, daß dieser Brief erbrochen wurde; der König Georg kann an seine Gemahlin schreiben, was er will, dadurch wird nichl» gefährdet werden Se. Maj. der König hat mir besohlen, in einem Schreiben an den Hof zu Marienburg sein Bedauern darüber «uszusprcchen. Daß «in s«llchc» Verfahren nicht in unserer Gewohnheit liegt, dafür sprich! der forlge'etzt: Aufenthalt d« Königin in Marienburg. Ter Herr Vorredner hat außerdem über das Regierunzrspstem Klag« geführt. Han. novrr steht cu genblick.ich unter dem Regiment de» Absoluii«. «u«. Dte» wird sein Ende mit dem I. Ost,brr d. I. finde« «nd bA dahin wird sich d« Herr Vorredner bescheidne «Lffm, daß di« Provinz nach der lleberzeugung Vr. «aj. de» Kßoig» regiert «Kd; wk ««den den Widerstand dage-en zu brechen wffen. — Hannover hatte sich seit einigen Jahren von seinen natürliche« Verbindungen »tt Preußen loSgeriffrn Eine« wirk- liehen Bunde »genoffen in de« siegreichen Kriege ist kein hohen» zolkrnscher Fürst im Stand», ein Haar zu krümmen. Wenn Sie aber in«itten der preußischen Monarchie einen Staat schaf fen, von dem wk befürchten müssen, daß « jeden Augenblick gegen un» Front machen und un», wenn nicht dm Dolch, so doch den Degen in den Rücken stoßen werde, so konnten wir einen solchen Staat nicht bestehen lassen Sein Fortbestehen war unmöglich, und derjenige pieußische Minister, der nicht d'e erste Gelegenhe't ergreifen würde, «inen solchen Staat zu besei tigen, der verräth sein Land. (Lebhafter Beifall.) Wk haben lange verhandelt, viel zu large, und die Verhandlungen schei terten an der Abneigung de» König» Georg. Man hat Reu. tralität«vertage versprochen und inzwischen for!g»fahren heimlich zu rüsten. E nem solchen Versal.rm konnte Preußen sich nicht zum zweiten Male auestzen. Um es zu vermeiden, haben wir 1,an,>oo« rechzeillg davon K nniniß gegeben, daß, wenn e» für den vst'.rreichffchen Antrag stimmen würde, w r die» al« eine Kriegserklärung gegen Peeusen onsehen und darnach versahren würcen. Man hat sich üb« den Ernst di» Spiele» getäuscht. Der Vorredner hat gesagt, daß Leute ohc-e Unheil und Recht nach Minden abgesührt seien; in hannoverschtm Gebiet lag lei der keine Festung (Heiterkeit.) In einem Lande, »vo nach Krieg«- und Völkerrecht in d'-lem Augenbl cke di« absolute Re gierung best.ht, wenn dort Jemand eingespent wird, sich dar- über zu beschweren, wer die» thut, dem ist der Unterschied zwischen einer absoluten und einer konstitutionellen Regierung völlig unklar. Formelle« Unrecht geschieht den Leuten dabet nicht, ob ein moralisch «, ob vielleicht der Unschuldige »itbe- troffen wird, da» ist un» nicht zUtUmeffen. Ich wünsche, daß d« 1. Oe'rber schneller heran kommen möge, al» e» sonst der Fall ist. (Heiterkeit) Fordern Sie un» nicht auf diese« Weg« heraus; Eie werden einer Energie begegnen, der Sie nicht ge« wachse» sind. (Anhaltender Beifall ) Berlin, 12 März. Es haben sich, wie man hört, im Reichstage noch mehrere sächsische Abgeordnete, in»b«soadere auch l>. v. Wächter, Un. Schwarze, vn. Braun re. zum Worte g«. meldet, um üb« den Entwurf zu sprechen E» besteht jedoch h er die Bestimmung, daß die Redner zunächst in Mi Gruß, pur gethe lt wrrdrn, von denen die ein« die Redner für, die andere dir Redner gegen den Gesetzentwurf enthält; die Reihen- folge in jeder dieser Gcuppen wird durch da» Loo» bestimmt. Di« Zahl der ang meldeten Redner ist sehr groß, und e» scheint andererseits, daß der Gegenstand schon ziemlich genau durchge sprochen ist. Es ist daher zu erwarten, daß morgm der An trag auf Schluß der allgemeinen Debatte gestellt werden wird, und eü ist wahrschkivlich, d„ß er Annahme findet. Gegen« äit'g sollen noch gegen 30 R<vner avgkmrldrt sein. Die Stimmung iar R'i.hewge scheiut übrigen« ouf die Annahme de» Entwurfs gerich:et zu sein, allcrdin^» in der Hoffnung, daß di« Bundes regierungen sich zu einigen AöLnderuvgen und Verbesserungen d>» Entwurfs, inSke^onders zu mehreren conflitutioneüen Ga rantien verstehen werden. E» wird die Bereitwilligkeit zur Beschränkung und wohl Nlbst zu völligem Aufgeben einzelner Nechre der Bundekoertrctungen erklärt, aber doch zumeist mit der Voraussetzung, doß diese Rechte auf den Reichrrag über tragen werden, nicht aber g'r'ch am völlig rerloren gehen. Heut« haben insbesondre zwei sächsische Abgeordsete, die Herren v. Zehnun und Gebert, für den Entwurf sich erklärt, wenn gleich auch mit der Errvartung, daß noch constitutiouell« E.rr- r chtungen gewährt werden würdun. l1«drizer.s findet die Hal tung der sochsi'chcn Adgrordneien und ihrer hwoonagenden Mitglieder in»belcnd,r« immer mehr Aner'tnnung und Zustim mung; die» gilt auch von den gcuiernLmrnta'en Kreisen, die offenbar gegeuwärt'g Liest» Abgeordneten mir vielem Vertrauen begegnen. ^Dr. I.) Berlin. Mutiroch, 13. März, Nachmittag» halb 4 Uhr. In der heutigen Sitzung res Reichstag» wurde dre Grarral- dlecosfion über den Versaffungsentwurs fortgesetzt. Nag. k)r. Schaffrcth spricht gegrn den Entwurf. Derselbe sei unannehm bar, roni er Süddeuischland rur im intrrnationalkn Wege heranzühe und der Bundesgerichtshof, di« verantwortliche Executive eine« konstitutionellen RrichStage« fehle. Der R dner hofft Verständigung. — Graf von Bitmarck weist auf die Frankfurter und Erfurter Erfahrungen hin und constatirt, daß er zu den Leuten gehöre, die mit den Jah re» etwa» lernen. In Betreff de« preußischen Budgetconfliet» scheine c» fraglich, ob Preußen eine siegreich« Armee besessen h^ben würde, wenn nicht 1L62 trotz de» Beschlüsse» de» Ab geordnetenhaus'» sich Jemand gesunden hätte, d« die Regierung fortführte (Dr. I.) * A^S N uhrort schreibt man der „Dida-'alia" unterm 31. Febr. folgende etwa» unwahrscheinlich klingende Geschichte: An einem mitlelalterlichtn Schloff« hatten sich die Gründungen eine» der Thtirme so gesenkt, daß derselbe dem pisanrschen nach- zustrebm schien Da er mit der Mauer de» Schlosse» verankert war, halte sich Niemand eine» Unglück» versehen. Plötzlich aber, in der Morgenfrühe, fand man den Thurm im Schloß graben liegen Dessin oberstes, in Zimmerwelk gefügte» He- schoß log >ogar über dem G»aben auf dem Trocknen. Die Köchin de» Schlöffe» schlief aber gerade in diesem oberen Thurm» gesthoffe. Man dachte, sie zerschmettelt zu finden, allein al» man zu dem Thurmbruchüück eilte und einen Eingang in dessen Innere» erzwang, war da» Mädchen in seinem Bette unversehrt gcilieben. El hatte von di-s m »«>to mortalu kein« Schramme davonzetragen, log aber so wohl in seinem Bette verpackt, daß e» erst nach Wegräunung einige» BrastcS sich erheben und a ckieiden konnte. * Ein Theaterdirector, der die Kunst verstand, mit Menschen umzugehen. vorzüglich mit Künstlern, war der viel enze'ochtene Cers, ehcmal« Direktor des Königstädt'schen Theater» zu B rlin. In der Zeit, wo diese» Institut einmal eins gute Oper besaß und di« gefeierte Henriette Sontag di« Meng« «llchtl- anzvg, halt« Lerf auch »in« Sängerin »vn Ruf engagkü Selbige hatte nur den Fehler der Widerspenstigkeit an sich unch intrigukte gegen die Direktion, «eun fie sich nur irgend z gesetzt fühlte. Zweiten« charakterisirte sie ein« grandios« P sucht, rin neue» Armband, eine Bloche, darauf war fie stet bedacht. Eires Tage» soll eine beliebte Opoe in Scene gehe», alle Billet» sind schon vergriffen, da kommt die unheilvoll« Kund«: Demoiselle L"* * sei schwer erkrankt, sie müsse da» Bett hüten. Der sonst so gemüthliche Musikvlrcctor Stegmaher und der Regisseur der Oper gerathen ob dieser Kund« in schreck liche Verlegenheit, und man beauftragt den Theaterarzt, eilig sich zu der Sängerin zu begeben, damit er rathe und helfe. Da erscheint der Dirntor Cers. Alle denken, die Nachricht werde ihn zur Verzweiflung bringen, aber nicht im mindesten. Mit den Worten: „Werde ich selbst gehen!" drängt er dm Theaterarzt bei Seite. Mit betrübter Miene tritt er an da» Bett der Sängerin, die kaum sprechen kann; die Arme wird vom Fieber geschüttelt, sie leidet schrecklich. Nch l mein Pul». — Erlauben Sie, verzeihen, greift Cers nach ihrem Ann und zählt die Puls schlag-. Er nickt mit dem Kopse. Die Sache hat Hitze. Während d.ssen zieht er unbemerkt ein schöne» goldene» Armband au« seiner Tasche und streift cs der kranken Sängerin langsam über den Knöchel der Hand. Da« wr kl elektrisch. Die Kranke erhebt sich, sie athmet freier. Cers flüstert: Ruhe, keine AufregungI Pflegen Sie sich, sechs, acht Tagei — Aber — mein liebster Herr DirektorI ich fühle mich ... Nicht- da, Ruhe! — Aber Herr Direkter! heute, die Oper ... Allerdings — schlimm! Schadet aber nicht» l — Wie so? —> Sie wird in Scene gehen. — Ohne mich? — Ja! Ist heule früh angtkommen, die Canzi, welche die Parthre schon oft ge sungen, noch neulich in L-ipz'g und Magdeburg. — Al» die Krank« in der Einbildung den Namen ihrer verhaßten Neben buhlerin hört, will sie sich au» dem Bett erheben, Cers aber drückt sie in die Küssen zurück. Die Canzi wird fingen die Parlhie und übermorgen auch noch die Pamina. Da springt di« Sängerin au» dem Bett und schreit mit de« ganzen Schmelz ihrer Stimme: Da» wird fi« nicht, ich fühle «ch wohlrr, da» Fuder ist gehoben, keine roihrn Zettel drucken, ich sing,! — Cers geht fort, erwartungsvoll stehen Musikdirektor, Skgifferi^ Thearermeifler und Theairrdiener. Ruhig nimmt der Direktor »ine Prise au» seiner Dose und sagt: „Die L*** wird singen, ich Hab' se «urirt." — Di« Canzi war gar nicht angrkomm«; der Direc'or» Rede — ich kenne «eine Pappenh-imer — mar ein Schreckschuß; die X*** sang und war an jene« Abend bei Stimme wie noch nie. * Da» Lebensende «ine» Stadtträger». Die in Wien erscheinende Correspondeaz „W. C." erzählt folgende Ge schichte eines tragischen Selbstmord«»: „Der auf der Wieden wohnhafte Äoldarbeitcr Karl B. war durch Arbeittlostgkeit so herabgekommen, d»ß er zuletzt Trägerd'enst« nehmen mußte, um sich und fiine Familie auf ehrliche Weise fortzubringm. Letz ten Sonnabend erhielt G, als er eben seinen Standplatz ver lassen wollte, von einem Herrn einrn Geldkrise, um ihn ans die Post zu tragen. Al» ein verläßlicher Mann gekannt, wurte G. »on dem Auftraggeber ersuch», da» Recipisss nur gelegent lich in einigen Tagen, wenn er eben vor seinem Hause vorüber» gehe, zu Überbringer,. G. stcckte drn Brief in die Tasche, als er jedoch aus da» Postamt kam, war dc» Brief mit seine« Jir- ha'tr von 10 Guldin verschwunden. Man kann sich tm Schock der Manne» denken, welcher alle Taschen durchwühlte, den Brief jedoch nicht mehr finden ksnrte. Bestürzt eilt er »ach Hause und «'zählte den erheblichen Verlust seiner Frav. Es verging?» zwei Tage und der Brief konnte trotz der eifrig, flcn Nachfcnschungea nicht gesundcn werden. G. war seit die sem Momrn'e im Zustande unbeschreiblicher Verzwe flung und — Man ag Abcnds macht« er seinem Leben durch E henkn ein Ende Als später der Leichnam aufgefunten und die Er.t» ll-.idong vorgenommen wurde, spürte man untm dem Futter d « Nockc» e n Paket; man unteisuchte dasselbe genauer und fand dm verhäng"ißoollm Brief, welcher durch di« zerrissene Brustraschr in dar Rocksutter geratben war." * i'rodalam e»l! Einige Blätter bringen über dis thurgau sche ZwangSarbei!»anstalt Kalchrain folgend«» Echauer- geschichüein, das aber von der „Thurg. Ztg." als rin Mär chen bezeichnet wi,d: „Man bringe die halsstarrigen Arbeits scheuen in eine Vrtiesurg, in welcher sie durch eine Vorrich tung frstgkhalten werden Dann werde ein Zapfen gezogen und es fange das Loch an, sich mit Wasser zu füllen. Eine Pumpe stehe dem Arbeitsscheuen zur Verfügung womit er daS W-sser hinauLpumven könne. Pumps er fleißig d'rauf los, so steige da» Wasser nicht; pumpr er nicht, so steige da» Wasser uvd zwar so, daß der Arbeitsscheue ohne weiteres ertrinke. TS habe e» abcr noch Keiner darauf ankommen lassen; auch lasse Kei ner da» Pumpen zweimal an sich kommen!" * Der „Even ng Star" erzählt folgende merkwürdige, aber, wie er sagt, wahre Amkvvte: Eine verheirathets Frau zu East-Sutworth hatte ihren Trauring vrrlorcn, während sie in dcr Küche beschäftigt war. Vor einigcn Tagen schälte sie Kartoffeln, und als sie den Auswuchs e.ner Kartoffel durch« schnitt, fand sie darin einen Rin?, den sir als den von ihr verloren.» wieder erkannte. D e Kartlsseln waren auf ein«« Stück Land geerntet, das ungefähr eine halb- Meile von dem Orte ablag. Man vermuthd, daß der Ring mit dem Dünger auf das Feld g,langt ist, und die Kartoffel beim Wachsen rhn noch und nach umhüllt hat. — Wer glaubr'ü? Getreidepreife. Dresden, am 11 März 1867. a. d. Börse Thlr.Ngr. b. Thlr. Ngr. a. d, Markt- Thlr Stär. b. Weizen (weiß) 6 15 7 ,5 Weizen » Iss 7 L Weizen(braun) 6 10 Korn 4 83'!. Gerste 3 22>, Hascr I 'E. Kartoffeln 1 ^ Witt» z> Kann- '8 bis (0 Nin. 6 82'/! 4 88',. 4 5 L tz>- 2 10 Korn Gerste baser He» t Ctr. KtrohaEchock k — Ärbs'n — — 4 20 Z SO 1 Sv 88 - 6 4 t 15 «e»1e»» t ln jeder B trag-bohe ouf aLle ,n>te Pfänder -tr. L» ,1. große Echteßgojsc Skr. L» II.
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