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Dresdner Nachrichten : 08.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-08
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.10.1886
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k! § W k'S. ZU Ä:! ll 1-^. ^ r — vor Kurzem wurde eines Aufsatzes in der „Zeitschrift für .Praxis und Gesetzgebung der Verwaltung" gedgcht. in welchem Herr Sekretär Gehre die Frage behandelt: Wie sind die Kassen der Gemeinden eimchiießlich der Sparkasse dann einstimmig angenommen und die ohne lkve Störung verlausen« . r v holl, N «.schloss 19,063 Bersanimlung nach halb 11 geschlossen. — Im September wurden zur Straßensprengung iS Fässer n.it 38n05 Kubikmeter Wasser entleert. — Am 13. Oktober feiert der Verband Dresden der Deutschen ReichS^echtschule " sein <. Stiftungsfest in ilitärkonzert. Ball und eine reichhaltige Verloösung. DaS vergangkne Geschäitsjahr des BrreinS weist sr! sckiöne Erfolge und bef ' . jfen mittleren und kleineren UintangS und deren Rechnungen zu beaufsichtigen nnd zu rebidiren? Das rege Interesse, welches diese Frage augen blicklich infolge manniasacher Vorkommnisse in einzelnen Ge ineindeverwaltungen findet, laßt eS angezeigt erscheinen, die hauptsächlichsten der in dem gedachten Aussätze gemachten Vorschläge weiteren Kreisen bekannt zu geben. ES »rächte, beißt es in demselben, thunlichst darauf dingcwirkt werde», daß „im mindesten in den größere» Landgemeinven die Verwaltung der Kassen nicht mel» dem Genieindevorstande mit überlassen, sondern einer anderen geeigneten Person, womöglich einem im Kassenwesen angelernten Expedienten. übertragen wird. Verbesse rungen „i der Kasseiiverwolimig lassen sich besonders dadurch er reichen, daß ein erfahrener Sachverständiger ;n Rache gezogen, oder auch, das; bei der 'NennnstcUnng von Kaisenbeainteii die Wahl ans einen befähigten Fachmann von gutem Ruie gerichtet wird Tie bisherige Mangelhaftigkeit der Kantrvle findet zumeist ihren llr- ivuiiig darin, das; die an der Spitze des Gemeinwesens stehenden Personen dem Kassen und Rechnungswesen sich fern halten nnd diesem gewöhnlich nicht dasjenige Interesse entgegenbringcn. welches ihm gebuhlt Vor Allem erwidert die Benins,clstignng »nd Revi- iion einer Kasseiiverivaliiiiig inr den AiiksichtSbeainten ein genaues 'Veristandniß des KassemveseiiS selbst. Darm» aber, und weil ei» ersprießliches Eiligreisen Seilen der hierzu berufenen Leiter des Ge nie »Wesens denselben llnbegnemlichkeiten und ungewohnte Mühe waltung verursacht, wird den Kassenverwaltungen nur ungern näher getreten, es werden vielmehr die Kasseiiangelegenbeitcn Vertrauens- ielig gellen gelassen, wie der Zufall eS fugt und tvie die Gcscdästs- tnhruiig deS oder der Kassenbeamten es mit sich bringt. JrdcKasseii- verwalkung bedarf aber einer unausgesetzten geeigneten Beau»ichti- ginig. Ferner iverden die stlechiinngsvrü'nngeii meist sehr leicht genommen. Tic Rechnung wird oberflächlich, vtt nur in genicin- ichaiilicher Teputativiisntzniig »Inchlig diirchgesehen. für geprüft iiiid richtig beinnden erklärt. Bei der Priisnng von Sparkassen- rechiiliiigen ist vor allen T ingen die Ilebersicht über den Stand der Einiegereoiiien in'S Auge zu fassen und thunlichst in erschöpfender Weist seslznslellen. das: die einzelnen Einträge eines jeden EontoS in der liebelsicht mit den Buchungen ans dein Einlegercvnto selbst, an» dem sie beruhen, genau iiberenistimnieii, das; die AlNrechnnngen auch in dieser Uebcrnchi durchgehend richtige sind, und das; die Summe» der einzelnen Eolinnnen initereinander nicht Differenzen enihalken. Rechnungen, mögen sie einen Nonien führen welchen sie wollen, dunen nicht iog. Tifieienzbelrage. d. h. solche Betrage enthalten, welche den Zweck haben, einen Ausgleich zwischen der Einnahme- bez. Ausgabesinnnie des KassenionrnalS einerseits nnd der der Rechnung andererseits herbeizusiihren, wie deren schon vcr- >cbiede»riich entdeckt worden sind. Weiter ist darauf zu sehen, daß die Iabrcsrechnnngen alsbald nach Ablauf deS bestehenden Bücher- ab'ch.n'ilerminS abgelegt werden: ferner, daß die Einnahmen, soweit möglich, nacbgewiesen. daß die Ausgaben, und zwar die gewöhn lichen laufenden, wie die außerordentliche» gehörig belegt lind nnd . . das; die letzteren dem Kostenanschläge und der Verwilligung der Ge- »nt Aralia Sieboldi in zweijährigen üppigen Pflanzen, B- Han ineindeverkreter bez. der Genehmigung der Anssichisbehörde ent hold in Striesen mit einer Kollektion gesulltblnhendec Begonien- evisioiien weiden in der Regel viel zu selten und pflanzen, sowie eine,» größere» Sortiment abgeichnitleiier Begonien blumen, welche die neuesten Sorten in brillanten Färbungen un schöner Füllung ailsznweneii hatten, van Thyl, Blumcnzwiebelzüchlcr aus Haarlem, zeigte Hyazinthen, Tulpe». Erveiis und a. in. in kräi- „gen Zwiebeln. Erste Preise waren den Einsendungen von B. Haubold, F. Blev, je ein zweiter Preis den Herren GeiSler nnd Schletter durch die Preisrichter »erkannt. In der am Abend 5>teinhold'S Sälen dm iung. DaS verga ...... . Erfolg« »nd bkvrutknde Resultate auf. Tie Herren P. H. Lchatz, Wilsdrnsserslraße W. und Ennl Pitsch. Wilsdrusferstr. 86, nehmen jeden Gegenstand zur Verlvosung dankend entgegen. — In eincin vor Kurzem gebrachten Artikel wurde auf das 50- jährige 2 nbiI ä u in des Turnens beim sächsischen Militär hingewiksen. Hierzu wird uns von kompetenter Seite »och folgende Mittheilnng: Bereits Im Jahre 1833 ward aus seine Anregung der damalige Offizier Gustav Gras v. Oertzen mit der Einführung und Leitung der Militärginnnaslik im 3. Linien-Jnfanterie-Regi- ment „Prinz Friedrich August" beauftragt. Wegen dieser Verdienste ward der hier noch lebende Instruktor vom General Bevilagna vor versammeltem L'fizierkorpS der Garnison öffentlich belobigt. Später wurden dergleichen Hebungen unter Gras Oertzen'S Leitung vom Oberleutnant v. Nottenbura auch im Negimente „Prinz Maximi lian" eilige»iihrt. 1839 zeichneten Se. Maiestät der König als da maliger Prinz und sein erlauchter Bruder Georg eine Vorstellung in der höheren Gmnnastik. verbunden mit Fechtübung, durch ihre Gegenwart aus, bei der Gras v. Oertzen. dem später auch die Leitung der Militärahninastik im Großherzothum Mecklenburg an- aetragen wurde, hohe Anerkennung für seine verdienstlichen Lei stungen fand. — In der ersten Wintersitzung der Dresdner Sektion des deutsch-österreichischen Alpenvereins gab der Vor sitzende. Amtsrichter Munkel, bekannt, daß nunmehr alle Aussicht sei, daß mit dem Neubau einer Dresdner Hütte im Stnbahthale zu Tirol begonnen werde» könne. Die Generalversanimlnttg des deutsch-österreichischen AlpenvereinS hat zu diesem Ban. dessen Ge- sanlintkoslen ans OxiOO fl. veranschlagt sind, als erste Rate IOM Mk. bewilligt: früher hatte sie schon 350 sl. bewilligt. Das Vereins- Mitglied Herr T iller überraschte die Sektion durch llebeneichung eines in plastischem Mclallguß auSgesührten Vereiiiszeichcns, wie solches die Alpinisten und die Führer tragen. Das Geschenk war jedoch in einer Vergrößerung bis 55 Ein. anSgesührt. Es präsentirt sich, naincntlich mit dein Edelweiß in der Mitte, als ein sehr statt licher Taielaussatz oder Wandschmnck. Hervorgegangen ist es aus der Fabrik von Mich. Winkler u. Sohn i» Wien, die aus einer ganz eigeneii EompositivnSinasse von Zinn, Kupfer u. st w. plastische Taieln zu Orts- nnd Straßennamen, zu Hausnummern, Firmen schildern und Buchstaben liefert, welche sehr deutlich die Schrill hervortreten lassen und wetterfest lackwt sinb. Vertreter der Firma ist der Kunstgnßverlag von Rich. Tiller, Schulgutstraße 28. — Die vorgestrige Monatsausstellung der Gartenbau Gesell schaft „Feronia" war beschickt durch die Herren HandelSgärtner F. Blev in Striesen mit blühende» Enclamen, bei welche» sich einige besonders durch neue Färbungen anszeichnctcn; G. Geisler in Strieie» mit Ehclainen in starken Pflanzen, M. Schletter in Striesen hin, daß jene nothwendia gewordenen Aenderungen und Eratwzun- gen sich nicht allem auf diejenigen Paragraphen de» Reglements zu beschränken haben werden, rn welchen durch die veränderte» Griffe bei der Ckarginliig und durch das Hinziitreten der Griffe für Füllung und Anwendung de» Magazins ein anderer Wortlaut bedtnat ist. sondern daß auch besvndels l enauen Dnrchsicht nnd Umgestaltung Magazii auch besonders dieienigen Paragraphen bedürfen iverden. welche :r inr Carree", „die Aus- emer , -das Feuer einer Schützenlinie*, das »Feuer bildung der einzelnen Schützen , »daS Gefecht eines Bataillons' und „der Gebrauch der Kc»»pagnikkvlvnnen" im Allgemeinen be handeln. Ganz besonders hebt das Kgl. Krirgsinnrislerium hervor, daß eS ihm als unerläßlich erscheint, im Mglement an entsprechender Stelle auch einige taktische Gesichtspunkte für die Verwendung deS Gewehres m seiner Eigenschaft als Mehrlader cinzusügea. Während der JnbiläumSfeier in Heidelberg find ungefähr 100,000 Persviicii mit der Bahn in Heidelberg eiiigetrvffen, wovon ans den Tag des historischen Festzugeü allem 40,000 Personen zu rechnen sind. Zur Bewältigung dieses Verkehres haben in der Festwoche zusammen 452 Perkvnenzüge mit tiriOO Wage» (darunter 5l Extrazüge) verkehrt, wovon aus den Tag deS FeslzugeS 48 fahr planmäßige und '20 Extrazüge kamen. In einer dritten Zuschrift an die „Kieler Zeitung" erklärt AmtS- gerichtSrath Franckc. daß er das Geld zum Stinnnenkauf voin kon servativen Verein zu erhalten gehofft habe. Von einer angeblich »nt de» Absichten des Fürsten Alexander von Battenberg wohlvcrtrautcn Persönlichkeit geht der „Pvlit. Eorr." die Versicherung zu. daß der Cnischlnß desselben, sich in'S Privat- leben zurückznzichen. ei» nt'.umstvblichcr ist und er sich durch nichts zur Rückkehr aus den bulgarischen Thron bestimmen ließe. Jede zu seinen Gunsten in Bulgarien betriebene Agitation erscheine somit schon aus dieseni Grunde als völlig aussichtslos und un zeitgemäß. Auf Grund des statistische» Jahrbuchs für das deutsche Reich, Jahrgang 1884 nnd 1885. und anderen verlraueiisiverllien Materials darf man den Bestand aller ans der Erde lebende» Densichen, d. h. solcher, welche die deutsche Svrache spreche» und deutsche Sitte Pflegen, aus mindestens 70 Millionen schätzen. Rechnet ,„a» zu den 43 Millionen nn NeicheZelber die 13' > Millionen von : Oester reich (8). Ungarn (2). der Schweiz «21. Rußland (l' >1. ja bleiben »och 13'i Millionen zu bertheilen. Davon enkiallen 3Er Millionen auf die übrige» europäischen Länder, 7 Millionen, die vom Pan- keisinns unbeflekt sind, ani die Vereiniglen Staaten von Ameuta nnd Eanada, Million an» Südamerika. Der fliest von .'rechen. Kassenreviswiien iverden in der Regel viel zu selten und nm auch »vch dazu in nngeiuigeiider Weise vvrgenviimien. Große Zwischenräume sind desbatb störend, weil sich jede Revision an die vc'iliergegangeiie aisichließeii nniß Beiondcrs die Revisionen der Ge- ineiiide'varkanen erfordern bei der Eigenartigkeit ibrerBiichfülmmg eine ver chärste Sorgfalt nnd Sachkenntnis;. Eine bei Revisivii c'iciiklicher Kasten von Seilen der Gemeindebehörde bisher viel bc- vöachiete. das flievisionSgeschast selbst außerordentlich heeinträcksti- geiide iniricblige Direelive ist die. das; nicht der Kassirer. iondeiii iimner nur die eine oder andere Kasse durch die Tcpulirtcn revidirt l'.'nä. Darnach: ob der Kaisirrr außer der zu revidirenden Kasse noch andere dergleichen verwalket, ob derselbe bei der Revision Gelder, die ;n anderen, der Revision gerade nicht unterliegenden Kasten gehören, in:! austäblt, vb der Abschluß der Kassenbücher, iüsöe'oiid-'ie die Uebcrtrage m denselben und die dazu gehörigen Belege und sonstigen Unterlagen richtig sind, ferner ob eine Ueber- »isllmmiing der Kassenbücher initereinander bcstelst, ob auch iännnt- slatt. wobei die Herren Raue als erster Vorsitzender. E. Gninher als dessen Stellverkreter, B. Hanbold als Schriftführer, H. Beck alS Stellvcrlrclcr, W Zabel als Kassirer, E. Lehmann als Archivar gewählt wurden, welchen die Leitung der Gesellschaft für weitere drei Jahre übertragen ist. — Der ans der Biirgerwiesc befindliche, theils von der Kaitzbach. theils von der städtischen Wasserleitung gespeiste Weiher ist eincstheils durch die letzte Schnceschinelze. nicht minder durch die außerordentlich starke» Regengüsse nm zweiten Psiiigstseiertag und I cbe Einnahme- und AnSgabeionrnale am der Kassenadschlnsstiber- i Amang Jnli derart verschlammt worden, daß dessen Reinigung nicht, sicln mtt angezogcn smd, endlich aber, vb überhaupt die Buch- »nd i wie beabsichtigt, erst im nächsten Jahre, sondern bereits diesen Rc.hniiugsnihrnog cme geeignete nns brauchbare ist. wird in der j Herbst vorgenommcn werden mußte. Schon seit dem Montag sind Regel mcbt weiter geforscht. — Es sind dies nur einige Punkte tsicie Arbeiten in Angriff genommen worden und werden die ans dem Au stutz des Herrn Göhre, doch sie werden genüge», um ani die Wichtigkeit der in demselben gegebenen Winke gnsinerksmn zu macheil. — Von den l bis 5 Tausend Zuhöicin, die vorgestern 'Abend schon von i> Ulir Ahends an nach der „Cenlralhallc" geströmt waren, mn der öffentlichen Volksversammlung beiznwvhnen, gehörte gewiß ein Drittel der am meisten links stehenden Partei nicht an. Männer aller politischen Glaubensbekenntnisse hielten stundenlang in dem rilni Erdrücken gestillten Saale nnd ans den Galerien aus, uni die Ansichten des lozialdcmokratncheii Rcickstagsahgeordnetcn Beöel über „Deutschland nnd die bnlgarii ch e Frag e" zu hören. Das Kontingent der Parteigenossen des Redners war diesmal ganz erheblich durch answärlige Sozialdemokraten verstärkt. Ungezählte Massen bewegten sich noch stundenlang ans dem Fnch- Iwwlatz nnd den zunächst gelegenen Gassen, nachdem sic vergeblich bemüht gewesen waren. Zutritt zu erlangen. Mit Hochrufen begrüßt. Millionen vertlieilt sich ans Afrika. Australien »nd Asien: denn es giebt kein der Kultur erschlossenes oder sich erschließendes Land, in welchem nicht Deutiche anznlresse» sind. 70 Millionen sind eine Zahl, die bis jetzt von keiner anderen europäischen Nation erreicht ist. Die große germanische Völker'amilie ist sowohl den Slave», wie de» Romane» an Zahi weit überlegen. Kürzlich kam in Rudolstadt vor dem Landgericht eine Skandal afsaire zum Austrng. die vor nicht langer Zeit viel von sich reäen machte. Der in Rudolstadt sich cmshalteiide Professor Flach wurde eines Nachts von cineni jungen Mann überfalle» und schwer nnß- hniidelt. Tie Thar war aus Eifersucht entsprungen. Ter Ucber- sall halte vor der Thür der umstrittenen Dame slattgesimden. Der iniiac Man», der Forslassistcnt und Neservc-Lenttiaiit G , wurde zu 0 Wochen Gcsängniß verurtheill. Als ^Lehrer nach Kamerun gebt der Lehrer Schäfer ans Dort mund. Sein Gehalt betragt jährlich 5000 Ml. bei freier Hin- »no Rückfahrt. Zur Ausführung des Ansiedclungsgesetzes schreibt man: „Der Gneicncr Kreis war mit Recht von den Polen bisher als cm Boll werk betrachtet worden, das ihnen von deutscher Seite niemals folgenden Generalversammlung fand Neuwahl des Direktvrmnis j enlrissen werden würde. Tie Deutschen selbst erachte» es stirver- eiluclt Bebel das Wort zu semem aiidcrthalbstüiidigen Borkrage Redner betont zunächst die große Wichtigkeit der orientalischen Fiage, die schon ostmals, wenn auch i» veränderter Gestalt, ö'idelgumd des Jiitcrcstes gestanden habe, und beklagt sich dann oder d>c küble Sprache der ostiziöien Presse, insbesondere die Hal- unig der „Nordd Allg. Zig ", ioivie über den Umstand, daß man d e von der ivzialdemvlratstchc'iiPartei während der letzkverilmseneii Embcrustnig des Reichstags angeregte Interpellation der Regie- nmg nicht unterstützt habe. Taiin wies Bebel ans die massenhaften Ebieaneii der rn'sstche» Grenzhehördcii hm. wodurch Rußland wrt- nntzt m der rücksichtslosesten Weise deutsche Interessen schädige, d l edanen. daß man in die'cni Falle nicht auch das bekannte Mnnl cmes kalten Wasserstrahls nach der Newa m Anwendung i ilnge. 'Nachdem er au» die Gründe iür die thatsächliche Revanche- - .. nt Frankleichs hingcwiEeii, nimmt er ans den Parster Vertrag von I<>0 Berng. der nach dem deutsch stanzösnchen Kriege von 71 von Rußland cigcnmächttg gelockert worden sei. in» das ' lang ani dem Schwarzen Meere aus neu chlammmassen zur späteren Verwendung als Dünger am Tatzberg abgelagert. Die vielen Hundert Gold- und Silbcrsnche, welche den Deich bevölkerten, sind einstweilen in der Stadtgärtnerei in großen Fässern lmtergebracht. - Bereits vorgestern ist es. wie eine uns bei Schluß des Blattes aus Meißen „lachende Nachricht besagt, dem Gendarm Rosenkranz anS Bonitzscl, gelungen, in einem Restaurant in Niederau bei Meißen einen von den Diebe» zu ergreifen, welche in der Nacht zum Mittwoch in hiesiger S t re h l enc r st r a ß e lorcnc Mühe, überhaupt zu kämpfen, und muh vor Jahresfrist gab der Landrath deS nnkivahlenden Kreises Wongrvwitz dcn dentich.ni Wahlmüniiern dcn Rath, die Rene zur Wahl nach Giwicn sich zu ersparen. Heute liegen zufolge des Ansiedclnngsgcietzes die Bei hälliMe durchaus anders. Selbst die 'Vorkämpfer der Polen bieten dem Staate ihre Bcsitztliümer an und räumen trotz Wehklagens und Abrathens der polnischen Blätter, trotz des „brüderlichen Lviers" nnd Vcrdammens der Parteigenossen die iahrclang gehaltene Scholle zwecks eigener Rettung zu Gunsten der Einwanderung. Ter Staat hat lediglich Koinorowo und Lnbowo in der Zwangsvoll- slrecknng erstanden: Nuchocin und Sokolnik sind ihm von den pol nische» Besitzern angetragen, und es fleht zu erwarten, daß neben einer Anzahl Bauer» fernerhin Grvßgrniidhcsitzcr sich besuchen werden, an den Staat „i verkaufen. Da »och Lnbowko hinznuitt. so hat der FisknS für Besiedlimgszwecke angcnhlicklich über lo.om Morgen des Kreises in der Hand. Daneben hat die Wilhelms- ipcnde das Gut Popowo, Jgnacewo und der Kontresvr das Ritter gut Klepar^ erworben. Das 'Angebot von Sokolnik durch de» lns hcrigcn Bcntzer v. Kruszunski ist besonders hervorznhebcn. da dicier vor nicht langer Zeit i» betontcin 'Nalioiialgciiihle sogar die Be hörden durch öffentliche Bekanntmachungen icmeiscits zu zwingen suchte, anstatt Sokolnik. wie das Gut vor ihm durchweg genannt lnngen zu entkommen. Bei dem Verhatteten fand man silberne Lössel nnd Leuchter, iowie Brecheisen vor. Der Strolch wehrte sich gegen die Arreiur und es kam dabei zu heißem Handgemenge. (Wir geben die 'Nachricht mit Reserve.) — Der heutigen Auflage ist ein Prospekt der Zeitschrift „Deutsche Ticht n n g " bcigegeben. — T ie allgemeine deutsche Obftausstclluiig inMeißen wurde, ,wie vom „Meißner Tagcbl." initgctheilt wird, mit derselben Gc- >m schwindigkcit gcräinnt. als sie sertiggeslelll war. In kaum 8 Stun den waren die fiOM Ansstellimgslcller entleert und bic'Ansslellungs- aegenslände gepackt 'Am Montag 'Abend war in den Räume» der Neumarkttchnle kein unvcipackler 'AnsstclllingSgcaenstaild mehr zu schauen. Besucht ivnrdc die Ausstellung von 00jo Envachnnie» und l.'M Kindern, zinammen also 11,l93 Pccioncn. Spitzbuben habe» aber auch nuht gefehlt, denn cs si'id verschiedene Pracht- obststücke während der Ausstellungstage gestohlen worden. Bon cineni Gärtner ans Wildpark-Potsdam waren hekaniillich in größerer Anzahl Platte» von aiisgetrockiictein Pscrdediinger aus gestellt. ans denen Ehampigiwn - Kulturen dargestelll waren: man konnte da mittelst Lupe die wuchernden Pilzchen tieob- achlcn. Eni zur Zeit noch nicht Ermittelter ist m seiner Bewunde rung hierüber so weit gegangen, baß er eine große Anzahl solcher Platten und ca. lOO Anwcniingcil zu dergleichen Kntturanlagen, »An»»'; einer Flolteneiilw ckelnng auf dem Schwarzen Meere ans sowie ein Packet Gcschäitskartcn des Ausstellers sich ans dem Wege A c Wett zu ichaneii. Sowohl hieraus, als durch die Erweiterung - des Diebstahls aiigceignct hat. — Jene beiden Zierden der Banm- e e-Ei'c'tthahiinctzes in dem Ezarenreiche wachse die Geinhr üir i schnIcn-'Aiisstellinig. welche das lebhafte Interesse aller Besucher Westeuropa, und alle Zweifel über die Ziele der russischen Erobc- derselben erregten, die in Lvrafonn gezogene Didl'sche Butterbirne iniiclevollt't bc'eitlge das bckainike Testament Peters des Großen. ^ und die 3 kreisförmigen 'Amanli's-Bnltcibirncii von W. Gädertz in "Zegemourlig beherrsch,. Rußland 'chon einen großen Tbcil der Osticc Feucrhach-Sinttgalk. sind von Bäckermeister Zschctzsche in Nieder- ntlaiiimere mit aller Macht daS Schwarze Niecr fahre envorhen wcudeii. — Durch die seit einigen Tagen allmorgcntlich entfallenden dichten N e b e l. die bis in die 9. Vormittagsstunde anzuhallen und dann erst durch die Strahlen der überaus freundlich scheinen den Oktohcrsoiiiie zerstreut zu werden pflegen, findet sich der 'Ver kehr derEncnlnihiiznge nicht unwesentlich beeinträchtigh Während der Slnndei, des Nebels fahren die Züge weientlich langsamer, ja es kommt mitunter vor. daß dieselben aus freier Strecke halte». Wenn auch dadurch Verzögerungen cintreten, so hat doch jeder Passagier das Gefühl erhöhter persönlicher Sicherheit, da ec weiß, daß en, zuverlässiges Beamten- und Dienstpersonal über die richtige Funktion des gewaltigen nnd vielverschliliigeneil Eisenbahnapparats unter jo schwierigen Verhältnissen mit verschärfter 'Aniinerkiamkeit wacht. Ist doch bei solcher Sachlage der Betrieb ans unseren vaterländischen Bahnen Gott Lob so lange Jahre vor ernsten Un fällen bewahrt geblieben. — E>n jähes Ende fand am Montag der Kaufmann Schreiber in Oelsnitz, ein allgemein beliebter und geachteter Mann, der gleichzeitig die Stellung eines Gcmeindeältcstcn, Feuerpolizeikom missars und Standesbeamten inne hatte. In einem Einspänner mit dem Gutsbesitzer Hillig nnd dessen Tochter spazieren fahrend, wurde er durch das Scheuwcidcn des Pferdes ans dem Wagen geworfen und so schwer verletzt, daß er »och am Abend gestorben ist. Die beiden anderen Personen retteten sich durch rechtzeitiges Abspringen von dem Wage». Fortsetzung de» lokalen r-eile« «eite o. TaFeSgrschtchte. Deutsche» Reich. Da mit der Bewaffnung der Infanterie mit dein „Jnianteriegewehr" Modell 7181 seit einigen Monaten begonnen worden ist und die weitere Ausrüstung mit den Repctir- geivehre» nach Maßgabe ihrer Fertigstellung in dcn Fabriken er folgen wird, so haben sich entsprechende Abänderungen nnd Er gänzungen im Exerzicr-Ncalement für die Infanterie nothwendig gemacht. Das Kgl. ^reuHischc KriegSministerium forderte daher kürz im Norden — cs nmtl nn Süden und werde auch einst »i.hi :ögcrn, Hand an die dcntichcli Mündungsgebiete der nninchen F!ü>'c Nninen und Memel zu legen. Wc:tcr gehr Bebel ain die ennttgc Rolle Tanemarks. ans denen Köiiigshan'c die russische Kai'crin entstammt, und das große Inter esse cm. welches Rußland an den Besitz Konstantiiiopels hat, und 'clnldcnk das orgainsirke Ilnterwühlen der slavnchen Völkerichaitcn nn der Battanlialhimci. wobei rnisisches Gold die Hauptrolle ipiele. Lächerlich nn es. wenn Rußland die Miene des Vcichützers aus- Acte, wenn ein Land, das eine önenttichc Meinung neben dem Willen des despolnchen Ezars nicht keinien darf, bei aiiveren Völker- i.basten ein Mnslerreaniiciit enniihreii »volle. 'Nachdem Redncr^die neue politnche Haltung Rußlands seit dem Vertrag von St Ste fano. dem Berliner Kongreß nnd die 'Allianzen der mittelenropäi- »cbe» Großmächte, sonne die finanziellen Operationen,Rußlands mit dcnkichem Kapital beleuchtet, kommt er zu dem Schluß, daß Tculich- !and allerdings gcnöthigk sei. sich die rnnnchc Zniricdcnhest zu er halten : die Rücksicht Dentichlands dnrie jedoch nicht zu weit gehen. 'Nach einer Schilderung der neuesten Vorgänge in Bulgarien ipricht Bebel die Ansicht aus. Rußland balle letzt einmal die Zeit wieder stir ackommen, in Bezug ain die Türkei an der Verwirklichung des Testaments Peters des Großen weiter zu arbeiten, und wolle osten- bar einen Krieg, wenn auch zunächst nur mit seinem unbcgnemstcn 'Nachbar. Oesterreich, provociren :c. Am Schlüsse seines Vortrages rckapitnlirt Bebel olle Momente, die dafür ipreckcn, aus Rußland cm wach'amcs Auge z» haben, und welche die Nolhlvendigkcit er- hcnchcn, der anmaßenden Haltung des Ezarenreichcs ein Halt zn- znrincn. Es gelangt svdann nachstehende Öicsolnlion zum Vortrag: ..Tie heutige Volksversammlung erklärt, daß sie in jeder Erweite rung der Machtstellung Rußlands ans der Balkanhnlbinsel eine nhwerc Schädigung der Interessen Tcutichlands und damit zu gleich eine Gefiilir »irr die westeuropäische Kultur erblickt und er achtet es daher stir unerläßliche Pflicht und eine Hauptaufgabe der hcni'cheii Politik, der bisherigen Haltung Rußlands mit allen cr- >'idcilicheii Mittel» entgegenzutretcn. Hieraus sprach noch der P nle'genossc Bcbcl's. Reichstagsabg. Paul Singer, im Sinne des Mnredn ,s und betonte, daß jede Stärkung der russischen Macht >mc Stärkung crasicsler Reaktion sei. Die Resolution wurde fo- ein brachen. Seinem mit anwesenden Eomplicen ist cs aber ge- wmdc, ein Name, der »hm aber verdeutscht erschien, Sotolniki zu schreiben. Vielleicht deutet der Umstand, daß so kapiere Leute den Kampf autgc'he», daraus hin, daß der Staat gut. wen» auch nicht zu gut mit 50—60 Thlr. den Morgen bezahlt. DaS Anczebot wnd wobl den Preis berabdrückcn." Auch das Gut Lipe ist von dem Besitzer Lyiakowski zum 'Ankauf angebote» worden. Koloniales. Der 'Asrikarci'endc Tr. Junker, über denen Geschick große Besorgnis; gehegt wurde, ist ni Msalala, am südlichen liier des 'Vnstoria-Nlianza-Sccs. cmgekommeii. Oesterreich. Als der Frachtenzug am 5. Oktober Abends um 9 Uhr die Itter-Brücke aus der Gnelahahn nächst der Station Hopigarten paisirte, stürzte diese 21 'Meier lange Brücke ein. Ter Tender und 15 Waggons des Zuges sliirzle» >n die Brixciithalcc 'Ache. Merkwürdigerweise wurden dabei Zugführer Scharictler nnd die Kondukteure Eortel, Lcxis und Platzer anscheinend nur lenkst veclet.st. Im rückwärtige», ans den Schienen stehen gebliebenen Znglhcile beinnden sich 360 Soldaten, von denen kcmer verletzt wurde. Der Frack,tcnvcrkchr wird tär einige Zeit nnterbrvchen und der Personenverkehr mir mit Umsteigen möglich sein. — In der Station Kilnowitz der österreichische» Staalscnenl'al»» ereignete sich an demselben Tage cm Enenbahiiinisall, dem leicht viele Mcnichc»- leden hätten ziii» Opfer fallen könne». Ter eintresiende Zug inbr infolge falscher Weicheiislcllnng ans ein unrichtiges Geleise, wo vv'le mit Rüben beladene Waggons standen. Ter Zug „ihr so heilig an. das; die ersten Waggons zertrümmert und die Maschine arg be schädigt wurde. Ter Maschineiisührcr und der Heizer wurden schwer, mchre»e Passcigierc leicht verletzt. Elwlerabnllcttn. In Triest 19 Erkrankungen. 3 Todesfälle, in Pest lO Erkrankungen, 7 Todesfälle, in Szegcdin: 20 Erkran kungen. 9 Todesfälle. Ungarn. In Nanior bei Miskolcz hatte der Sohn des dor tigen Richters sich die 16jährige Stieftochter des Do'fiwtars zu seiner Geliebten erkoren. Das bildhübsche, unerfahrene Mädchen schenkte ihrem Geliebten unbegrenzte Neigung und das Verhältnis; blieb nicht ohne Folgen. Da reiste in dein Liebespaare der Ent schluß, vereint zu sterben. Die Beiden stiegen aus den Gipfel des dortigen Berges, nahmen je eine Tnnainitpalrone in den Mund, welche sie vermittelst Zündschnur zur Explosion brachten. Es er folgte eine so heftige Detonation, daß die Ortsbewohner erschreckt ans ihren Häusern flohen. Man eilte aus den Thatort, wo man die entseelte» Körper furchtbar verstümmelt fand. Die Köpfe waren vom 'Rumpfe getrennt' und lagen in unzähligen Stückchen aus dem Nase» inilher. Frattkreick». Ter spanische Revolutionär Zorilla erklärte, der spanische Gesandte habe von der Regierung die Ausweisung ver langt. Er werde daher nach Italien gehen. Herr Grcr», ist in Gelnhr. seine Beliebtheit in den Kreisen der Räuber. Mörder, rückfälligen Verbrecher. Zuhälter und Spitzbuben im Allgemeinen ciiizubiißcn. Diese ehrenwcrthc Gesellschaft hielt bis jetzt große Stücke au» ihn. Sie nannte ihn mit reizender Fa miliarität nur „Vater Grevy" und zeichnete ihn mit dem Beinamen „Vater Gnade". „Pore la grace" aus. Man erräth, was ihm das Wohlwollen der Herren Galgenvögel zugezogen hat: seine Abnei gung vor der Unterzeichnung von Todcsurtyeilen. Die Geschwore nen und Richter hatten gut Raubmörder st,m Tode vernrthcilcn. Herr Grevy begnadigte sie. und wenn ihr Verbrechen noch >o laut zum Himmel schrie, und statt „La brutale", „die Grobe", wie sic in ' " >en. traten sic alcdonicn an, . . Das ist aber in der letzten Zeit unangenehm anders geworden. Herr Grevy hat sich selbst überwunden und unterzeichnet jetzt ganz slott Tvdesurthcile. Zwar übt er seine Gnade noch immer oft genug, um die Entrüstung von Richter» und Staatsanwälten zu erregen: iminerhin aver über läßt er jetzt doch ungefähr die Hälfte der Verurtheitten den nden deS Scharsrichters. Die Mörder habe» infolge dessen nicht Höne Gefühl der Sicherheit, d " einen . . ehre bewaffneten mehr das sch . . .. Truppentheile zu einer Aeutzerung auf. ES weift hierbei daraus einer kür sie so harmlosen gemacht hatte, und ihre Entrüstung gegen ühl der Sicherheit, das ihre Kuiist früher zu i
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