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Dresdner Nachrichten : 02.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-02
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1886
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Kränze winken, Fahnen wallen, Glocken tönen, Hörner schallen Und des Volkes Liebe-Huell rauschet reich und silberhell. Lieblich breite sich das Leben, sich die Zukunft vor Luch aus! Lngel mögen Luch umschweben, wie daheim im Vaterhaus! Aus dem Füllhorn seiner Gnade schmücke alle Lure j)fade Lr, der über Sternen wohnt und der Seinen Treue lohnt! Neu geknüpfte süße Bande lösen aus der Liebe Schooß von dem theuern Heimathlande sanft Dich heut, Josephs, los: Ueber Berge nach dem Süden, näher Hesperidens Blüthen Führt Dich Gtto's sich're Hand in das neue Vaterland! was der Sänger Lieder preisen: Liebesglück und sel'ge Lust, was der Sachsen Wunsch verheißen: Fried' und Freude in der Brust, Sei Luch immerdar beschieden in dem jDilgerlauf hienieden! Ja, all' Luer Thun und Sein mag von Gott gesegnet sein! r>eu,»Iwortti»cr Ncbakleur sür Politische- vr. Emil «Irre» In DrrSden. Das dritte Viertel dieses Jahres ist nicht geschieden, ohne einen Sonnenstrahl der Hoffnung ans die wirthschastlichc Lage inUcn zu lassen. Nicht blos in Deutschland, vielmehr überall, auf dem Weltmärkte überhaupt, zeigt sich beim Anbruch des letzten Rahrcsvicrtels eine wichtige Erscheinung. Der größte Tiefstand im 'mrthschaftlichen Leben scheint überwunden, das Schlimmste, die Dichtung der Waarenpreise auf das Fallen, übcrstanden. eine Weiterung im Anzuge begriffen. Allmälig verralhen die Preise einzelner Artikel eine Neigung zum Steigen, es findet größerer Ab satz und stärkere Abnahme der sich gehäufthabenden unverkauftliegen- gebliebenen Vorräthe statt. Ganz ungewöhnliche Massen von Baum wolle. Hanf, Reis. Kaffee und Zucker sind den Waarenspeichern des Weltmarktes entnommen worden; trat dies zuerst auch nur in Eng land auf, so muß dies auf die übrigen Länder rückwirken; diese großen Verbrauchs!, rtikcl sind je nachdem sie im Preise steigen oder fallen, sich anhäusen oder begehrt werden, maßgebend für die ganze Wirth- ichaitSlage und das Äeschästsleben überhaupt. Bereits berichtet man von der großen Eisenindustrie in Oberschlesien, welche bisher nicht schwarz genug geschildert werden konnte, von gewinnbringen- dc» Aufträgen bis zum Frühjahr hinaus. In Thom hat der Ltaatsminister v. .Bötticher beim Empfang der Handelskammer ver sichert, daß guten Anzeichen zufolge Rußland in seinen handelspoli tischen Beziehungen zu Deutschland bald eine Besserung werde ein- ttctcn lasse». Der Handelsstand der ganzen Welt wird durch günstige Nachrichten über die geschäftliche Entwickelung in den Ver einigten Staaten Nordamerikas angeregt. In Frankreich macht sich gleichfalls ein wirlhschastlicher Aufschwung bemerklich. Kurz, wenn »ns der Friede erhalten bleibt, dürfen wir hoffen, daß die so lang nngchaltene Periode des wirthschaftlichen Niedergangs, des Prers- lallcns, des immer unlohnendcr Werdens aller Arbeit, des Schwindens allen GeschästSgewinnes abgeschlossen ist und einePeriode anbricht, wo die redliche Arbeit wieder ihren angemessenen Lohn findet, die Waarcn nicht auf Vorrath, sondem zum Verbrauche gearbeitet werden, wo sich nicht unzählige Millionen als todtes Kapital in den .gellem der Banken häufen, sondern die Adern des wirthschaftlichen Lebens durchsttömeii. Mag diese Hoffnung nicht täuschen I Die Erklärungen deS ungarischen Ministers v. Tisza über die micrschütterliche Fortdauer des deutsch-österreichischen Bündnisses werden hoffentlich den, gefährlichen Treiben der Magyaren ein Ende machen, die sich nicht in Zweifeln über den Bestand und Werth dieses Bündnisses erschöpfen konnten. Wir beschränken uns vorläufig, bis genauere Berichte über die best. Verhandlungen vor- licgcn, auf diese Bemerkung. In Bulgarien spitzt sich infolge des diktatorischen Auftretens des Generals v. Kaulbars die Lage immer schärfer zu. Die bulgarische Regentschaft besteht, trotz der Ein sprache des russischen Diktators, ans baldige Ausschreibung der Wahlen zur Nationalvertrctung. Die Wiener „Medizinischen Blätter" lenken neuerdings beim Vordringen der Cholera in Italien, Istrien und Ungarn die Auf merksamkeit der öffentlichen Meinung auf die Unterlassung der sanitären Vorsichtsmaßregeln, welche durch internationale Verträge angeordnet waren. In früheren Zeiten nahm die asiatische Seuche von ihrem Herd an den Ufern des Indus und Ganges den Weg nach Europa über die weiten Steppen Irans und Kleinasiens, und die Quarantäne wurde von der türkischen Regierung streng beauf sichtigt. Seitdem haben Einflüsse der Hygiene oder noch nicht er gründete elementare Veränderungen den epidemischen Charakter der Krankheit beschränkt; wo sie indessen auch selbst sporadisch aufkat, wurde ihre Entstehung durch Einschleppung nachgewiesen. Der Suezkanal hatte die Gefahr einer solchen näher gebracht, indem die weite Seereise über das Kap bedeutend abgekürzt wurde. Die europäischen Mächte hatten deshalb den internationalen Gesundheits rath in Alexandrien eingesetzt und bannt eine Behörde geschaffen, welche 17 Jahre lang segensreich wirkte und Europa vor der Cholera bewahrte. Mit der Okkupation Egyptens durch England wurden im Juni 1883 alle sanitären Vorsichtsmaßregeln, die sich einer inter nationalen Garantie erfreuten, eigenmächtig außer Kraft gesetzt, um — wie der englische Vertreter erklärte — die schnelle Handelsver bindung Indiens mit dem Mutterlande nicht zu hemmen. Alle Jndienfahrer passiren seitdem ohne Konstole den Kanal. Schon wenige Tage nach Beseitigung der Wirksamkeit des Geffmdheits- raths wurde in Damiette der erste Fall der asiatischen Cholera konstatirt. Nach Jahresfrist hielt sie ihren Einzug in Frankreich, und seit drei Jahren wiederholen sich die Einschleppungen an allen europäischen Hafenpunkten des Mittelländischen und Adriatischen Meeres. Der Beschluß der intemationalen Konferenz in Rom. der die Wiederherstellung deS Gesundheitsrathes forderte, wurde von England ganz unbeachtet gelassen. Diese Veranlassung im Verein mit den Vorgängen in Bulgarien fordert geradezu heraus zu einer Betrachtung darüber, welchen Werth denn überhaupt die internationalen Verträge in unserem Zeitalter haben. In der Politik hält jeder Staat nach den ver derblichen Grundsätzen der Zweckmäßyikcit die Verträge nur so lange, als er meint, daß sie seinem eigenen Interesse noch entsprechen. Jeder bricht sic nach Belieben, sobald er glaubt, an den übrigen Kontrahenten die Möglichkeit oder den Willen zu vermissen, die Verletzung der Verträge mit Gewalt der Waffen zu verhindern. So wurden in Egypten und am Balkan internationale Bestimmungen einseitig verletzt und die Willkür der Gewalt an Stelle des von dem europäischen Konzert geschaffenen Rechts,nstandes gesetzt. Schon wiederholt haben vorausblickcnde Denker, die sich mit Politik be schäftigen, erklärt, daß die unveränderlichen Gesetze der Moral., welche feint. Nur ein großer Vorthcil ist erlangt: die Zahl der Menschen, welche die wahren Regeln des internationalen Rechts fühlen und verstehen, ist heute großer geworden. Das zeigt sich in der Stcttimg- durch die Ausdehnung und die Erleichterung des Verkehrs näher zu- sammcnbringt, geht Hand in Hand mit dem Fortschritt des Ge dankens von der Solidarität der Interessen der Völker. In der Zusammenarbeit finden diese ihre Praktische gedeihliche Entwickelung und die Erfüllung ihrer höheren Ziele, nicht aber in dem angeblich von der Natur gebotenen gegemeitigen Vcruichtungskampf um s Dasein, wie es die revolutionäre Schule des Materialismus lehrt. Der Durchstich der Landengen trug wesentlich dazu bei, das Gcsiihi der intemationalen Interessengemeinschaft zu erhöhen. Die ösfcn!- liche Meinung wird niemals davon abgchen, auf der Nentraliiät der Meerengen, welche zugleich eine Weltstraße bilden, zu bestehen. Indem England Egypten besetzte wid die Durchfahrt von Por, Said bis Aden befestigte, um die Weltstraße des Suezkanals als Monopol beherrschen zu können, hat cs nicht nur alle modernen Begriffe des intemationalen Rechts umgestoßen, sondem auch einen Präzedenzfall geschaffen, auf den man sich in Panama und am Marinara-Meer dereinst berufen wird. Wenn England dann nicht einmal die Bestimmungen einhält, welche das europäische Festland vor einer beständigen Einschleppung der asiatischen Cholera behüten sollen, so ist das nicht allein eine Verhöhnung des öffentlichen Rechtsbewußtseins, sondem auch eine Loskagc von allen internatio nalen Verpflichtungen, welche bisher die Großmächte zur Aufrecht «Haltung des Allgemeinwohls verbanden. In civilisatorischcr Be ziehung ist diese insulare Wcltmachtspolitik Englands auf's Tiefste zu beklagen; denn sie bedeutet eine» Rückschritt von der Gemein samkeit, die auf de» Grundlagen der Sittlichkeit beruht^ zu dem System der Gewaltanwendung, das zum einzigen Maaßstab den Egoismus hat. Neueste Telegramme Ver ..DreSvuer Nachr." vom 1. Octbr. Berlin. Prinz Leopold verschob seine Abreise nach Indien, die heute erfolgen sollte, auf den 15. ds. — Das Landgericht ver- urthc'lte die zwölfjährige Mörderin Marie Schneider zu 8 Jahren Gefängniß. Die Schneider hatte im Juli ein kleines Mädchen der Ohrringe belaubt und dasselbe dann aus dem Flurscnster des zweiten Stockes «nf den gepflasterten Hof hiuabgcjtürzt. wo es sofort todt blieb. — Bei der Versteigerung des »vlora-Etablisse- mcnts in Charlottenburg bot ein hiesiger Bankier 1,285.000 Mark. — Die „Nordd. Allgem." kommt ans den Rücktritt des Fürsten Alexander zurück und wiederholt, daß derselbe ein freiwilliger ge wesen und durch keinen Druck nichtrussischcr Mächte gefordert worden sei. Der russische Druck war aber ein gewohnter und Jahre alter, den der Fürst nach seiner ganzen Politik vorausaesehen und bewußter Weise provozict hatte. Die jüngste clkatante Aeuße- mng der russischen Stimmung durch das bekannte Antwortstele- iwizw>i.iguH ouöZia tzi0.wL.u2g«.in orsiu.ii.4 Rqou'z.ini 'ip>! 'ism,c»sig V
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