Dresdner Nachrichten : 15.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-15
- Monat1886-10
- Jahr1886
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nacht-Telegramm. >»»11». Do« »eener «r«»»»r- t »»»»ritzrille 22 kirlkeode Buch- r»e,r»«rdeN«klulieUu>>a »tzn» 1»»» t»m tkrsatz eines »irr- Ije»-»tue« »ud »»eTranvn, ... -»««. — Sin» rcklseldieler »»chdrnckereihesltzerversnmnNnuv be- ,»str«»tr de» Seciivnsvorstn»». »Ine »lrNlch »Unemeinc Nradsilmmnn« »»r »r»«lckc» »rln.gpale über den »»»«« L»ris »llkrll, »nierlidrledener »»««ttttrl tzerdclzulcklir««. KnkerßLwnlg. HtsMssttkesr, ASrsenvMk, Irm-evüke. unä ^ OvNNs;«l - II»n«Uun8 «. MiiNvr s«A»!»rr«c Zabannooxli-a«!,« 1« llemp^i-ü.r »u« rt.It iVilck Itittl , «'. l.iliissklvn t rvi.-on Z DtSLks L LeLskklsr 47 ?I-3g6«-8lk-L886 47 A «wpksdlsv Lvknv Hvrr«nnU»Lliv, sorvio Xoaffoitvo ^ von krüvüttvii, kiill^oii, Zl»u80llot1en «te. ABI Lw8vr kLsUIIou ?S.töLt-^.ÜDVLlt 6ar1 kr. ILvloliolt, vr«»a«n, s elntt«-1^n«8v 2, «nni:» äsm llippalckiüvnlcknor besorgt unä vc-nvoi-tdvk Latenta aller l^lncker dekanntlieb prompt unä billigst. , äoi VLßxl irrnnnvi»kiirvvrw»Itiii»ßx, ui»t«r tz»t,»ats»- eontnolv I»vi Hni>,t«ii n. ILvinerkett «vl»r LHVvvIttlivi»Ii«I», 8el»»«ktvl ?5 ^Izx. weis« er^in« Varäillvll er^inv N grvsstos Ick>xvr Vrosävlls, vmpüoklt ru b'crbrilepreisen im 7 Iüii>7.elnen. Rester rn 1—4 b'snster passenck. ?.u Oarn preisen jü ckio Larälnen-siabrllc von Ll«I. L-a»« aus /iuerdsvk i. Vaigtl. Verknus: »reellen, Vinleenkeueetr. 2S, i. Hause ä. Viotoria-8elons. ^ Hörä§1. Loks,xoCsks, DrssLsn, aii» Nr. 288. 31. Znkryäng. Änslasc: 42,000 Lrpl. WNeer»n,»-Sn»IIch«e« »Sr Sen 15. Oeloder. Südwestwlnd von wlkilerer Sttrke drl »nrchlchnillliP mittlerer »eovlkun», ohne wesentliche RiederschlSpe. Tem» »er«t»r weni» »eritnder«. vrmcrkn», : almrokter der wiliervu« Wechsel»». Dresden. 1886. Freitag, 15. Oktober. verantwortlicher Redakteur für Politisches De. Emil Biere» tn Dresden. Aus der Entdeckung des grauenvollen Anschlags der Anarchisten in Wien zieht das in Berlin erscheinende sozialdemokratische Blatt die wunderliche Nutzanwendung —das; das deutsche Sozialistengesetz so schleunig wie möglich ausznhcben sei. Dieses Blatt ist so gütig, zuzugcben, daß der österreichische Anarchismus „ein Ding von sehr realer Existenz sei"; er werde aber verschwinden, sobald der Sozial demokratie wieder die volle Bewegungsfreiheit gegeben sei. Nun ist aber der österreichische Anarchismus weit älter als die in Oester reich, nach dem Borgange Deutschlands, getroffenen Ausnahme- maßregcln gegen die Parteien des Umsturzes. Höchstens könnte man aus der Existenz der Anarchisten und dem so iveitcn Gedeihen eines ebenso vielverzweigten als verruchten Anschlags die Schluß folgerung ziehen, daß die straffe polizeiliche Unterbindung des ge summten Arbeiterverkehrs noch nicht ausgcreicht bat, den Anarchismus zu ersticken. Trotz der Ausnahmegcsetzgebung findet sich immer wieder eine Anzahl katilinarischer Existenzen zusammen, die Unter richt in der Revolutivnschcmie ertheilcn und nehmen. Daß das Ossenstehen von Asylen in mehreren Staaten, Amerika namentlich und die Schweiz, die systematische Ausrottung jener Verbrechcriektc bisher verhindert hat, ist schon oft beklagt worden. Das Verkehrteste aber wäre es, nach obigem sozialdemokratischen Nathschlage, dem Anarchismus dadurch entgegen treten zu wollen, daß man alle Schutzdämme gegen die Ueberfluthung der Massen mit den Lehren der sozialen Revolution nicderrisse. Die deutschen Sozialdemokraten wiederholen mit großem Eifer, daß sic von den Anarchisten durch eine weite Kluft geschieden seien und daß gerade sie von den An- cnchisten wegen ihrer gemäßigteren Grundsätze und Lehren heftig angegriffen würden. Beides ist richtig, beweist aber gar nicht, was es beweisen soll. Ans dem Unterschiede zwischen dem Programm der Sozialdemokraten und dem der Anarchisten und aus der bitteren Feindschaft zwischen den beiderseitigen Anhängern folgt keineswegs, daß die Sozialdemokratie einen Schutz vor dem Anarchismus ab- giebt. So ernstlich gemeint bei der großen Mehrzahl der Sozial demokraten der Abschen gegen die Verbrechen und Schandthaten der Anarchisten ist, so bringt es die Folgerichtigkeit der Dinge un weigerlich mit sich, daß die sozialdemokratische Unterwühlung der Gesellschaftsordnung nur den Anarchisten Wasser aus die Mühle liefert. Aus den Girondisten entwickelten sich die Jacobincr. Tie Pariser Commune war in ihrem Anfänge keineswegs anarchistisch, ja nicht einmal sozialdemokratisch, sondern einfach radikal. Bald aber trat das sozialdemokratische Element hinzu, und schließlich gericth die Commune völlig unter die Leitung der anarchistischen Weltzer- slörcr, der Petrolcurc. Das ist der naturgemäße Entwickelungsgang: die thatkiästigercn Hintermänner verdrängen stets die zur Besonnen heit mahnenden Gemäßigtere». Darum darf der Staat die Waffen zur Bekämpfung der Umstnrzparteien nicht auf dem Fechtboden nicderlegen. Wenn das Berliner Sozialistcnblatt gerade aus Anlaß des Wiener Anarchistenanschlags die Aufhebung auch des deutschen Sozialistengesetzes fordert, so verlangt cs damit als Hilfe gegen die Revolutionäre gerade — die Freiheit der Revolutionäre, als Schutz gegen das Böie — die Freiheit des Bösen. Bei Sozialdemokraten, gegen die sich das Sozialistengesetz richtet, verstehen wir solche. . . Selbsttäuschung. Wenn aber einzelne Blätter der preußischen Fort schrittspartei diesen Trugschluß nachbeten, so ist uns dies nur aus ihrer doktrinären Vcrrannthcit heraus verständlich. Sie fordern, man solle die Rothen nur ruhig reden und schreiben lassen, was sie wollen, man könne sie ja cinkerkcrn, wenn sic zur That schritten. Laßt nur erst die monarchischen Einrichtungen angrciscn und für die Republik agitircn, gegen alle Ordnungen in Staat und Gesell schaft Hetzen, gegen die Kirche Sturm laufen — wenn dieser Same ausgegangcn, dann ist es zu spät. Was bei einer solchen Manchester- Politik des Prcdigcnlasscns der Revolution herauskommt, sieht man m Spanien. Dort wagt nian nicht einmal mehr gegen einen General, der sich gegen seine Königin cnipörte und seine Soldaten zum Treubruch verleitete, das Standrccht anzuweudcn. Zur Zeit kann der Staat das Ausnahmegesetz leider noch nicht entbehren. Sofort wäre dies möglich, sobald sich die Sozial demokratie ausrichtig ans den Standpunkt der kaiserlichen Botschaft stellte und die wohlmeinende» Sozialreiormen des Reichs thalkräftig unterstützte. Damit würde sic sich wirtliche und ganz außerordentliche ^ . ^ -- . .. . len ihren Abschluß fanden, schlagei?olle' solche Hoffnungen nieder. Ten Ausgang des Prozesses vor dem Leipziger Reichsgericht hatte Jeder mann vorausgcsrhen, und wenn in den Schlußfolgerungen des Ur- lhcils ja noch ein Glied gefehlt hätte, so haben die in Hamburg erfolgten Polizeilichen Beschlagnahmen nachträglich den Beweis ge liefert, daß die Sozialdemokratie eine durch das Gesetz verbotene geheime Verbindung eingegangen ist. Die Polizei kann sich bei ihrer Uebcrwachung der gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie nicht der Spione entichlagcir. Daß die Berliner Polizei dabei nicht immer eine glückliche Hand hat. lehrte der viel besprochene Ausgang des Prozesses Berndt-Christensen. Diele beiden Sozialdemokraten waren in der unteren Anstanz zu sechsmonatlichem Gctängniß verurthcilt worden, weil sie gegenüber einem Agenten der Geheimpolizei, einem gewissen Jhring. angeblich hochverräthc- rische Aeußerunge» und Majeslütsbeleidigungen gethan hatten. In I-ine großr eS Polizri- - , aclangen. -^cii» wenn auch das Bestreben der Sozialdemokraten natürlich ist, ihren Parteigenossen hcrauszureißen und einen ihnen unbeauemen > lrvlizeiagenten hineinzusenken, so kann doch kein anständiger Mensch! behaupten, daß sie soweit gegangen wären, ihr Gewissen mit einem Meineide zu beschweren. Plan muß vielmehr auf Grund der massen haft geschworenen Eide annehmen, daß der sich unter falschem Namen unter den Sozialdemokraten bewegende Polizeiagent selbst es gewesen ist, der höchst verdächtige, aufreizende und frevelhafte Reden geführt hat. Damit hatte der vielgenannte Jhring den un zulässigen Schritt vom Polizei-Vigilanten zntn agent provocateur gethan. Er hatte bis dahin der Polizei ganz ausgezeichnete Dienste geleistet: seine Vorgesetzten stellten seiner Befähigung glänzende Ze»gnissc aus. Sie werden nunmehr hoffentlich Veranlassung nehmen, allen Polizei-Vigilanten scharfe Mahnungen zukommen zu lassen, die ihnen durch Gesetz und Sittlichkeit vorgeschriebenen Grenzen peinlich inne zu halten. Tie Polizei bedarf unbedingt — eine traurige Nothwendigkeit — geheimer Agenten: auch die Sozial demokratie hat deren; aber aufreizende Agenten sind eme Schande. Welches Unglück vermögen solche Leute, die Andere zu Verbrechen aufstacheln, über sie und ganz Unschuldige zu bringen! Für Ver leitung zu Verbrechen gicbt eS schlechterdings gar leine sittliche Entschuldigung. Die Verlockung zum Uebmchreitcn der Grenze zwischen der Uebcrwachung und Aufreizung ist ohnehin groß genug. Ein Polizist, der berufsmäßig die Saat ocs Bösen in den Herzen > Anderer zu finden trachtet, unterliegt nur zu leicht dem Reize, hier j und da selbst eine wenig mitzusäen. Darum sollte den als Vigilan ten einem schweren, opferreichen und gefahrvollen Dienste obliegen- ! den Polizcibeamten eingeschärst werden, die Linie nicht zu über schreiten. jenieilS welcher sie selbst zu Verbrechern werden. Das verlangt das Rechtsgefühl und die Sittlichtest, aber auch die Klug heit. Denn die Gleichgiltigkeit in der Wahl der Mittel gegen die Umsturzpartei verstärkt erfahrungsgemäß diese selbst. Das russische Lügenlatein ist in Bulgarien zu Ende. Alle Welt lacht den Russen in'stGesicht, wenn sic nochmals versuchen wollten, von einer Sehnsucht der 'Bulgaren nach dem Kantichu zu faseln. Die Ungeschicktheit, Brutalität und die sittliche Abgestumpftheit der zarischcn Generäle und Konsuln hat eS glücklich dahin gebracht, duß die Bulgaren des schuldigen Dankes für die frühere Bcfreiertbat der Ruffen sich cnticblagen haben. Noch unter dem Fürsten Alex ander waren cs die Bulgaren ganz zufrieden, von Petersburg aus am Äängeibande geführt zu werden. Jetzt hassen und verabscheuen sie Alles, was einem russischen Protektorate nur ähnlich sieht. Die rohe Vergewaltigung des VolkSwillenS wurde denn doch mit zu schamloser Offenheit betrieben: die Umwandlung der russischen Kon sulatsgebäude in Branntweinschänken, wo der Wutky für Re bellen in Strömen stießt, widerte Alles an. Das kleine Bulgarien hat das mächtige Rußland besiegt: zum zweiten Male in einem Jahre hat eö einen ruhmvollen «sieg errungen, und der zweite Sieg wiegt moralisch schwerer. Aus der Sackgasse, in welche sich Ruß land verrannt hat, giebt es keinen anderen Ausweg mehr, als die Rückkear auf dem Wege des Rechts oder des Vorwärtsstürmcn auf dem Wege der Gewalt. Wir glauben, Rußland wird sich von der Gefährlichkeit, ja Unmöglichkeit des Letzteren überzeugen, sob»ld nur der Zar. der ersichtlich noch nicht die volle Wahrheit über die bulgarischen Zustände erfahren hat, das Lügengewebe, mit dem mau ihn umstrickt, zerreißt. Man wird es in der That mit dem eng lischen Diplomaten halten können, der einem Berliner Korrespon denten auf die Frage, ob er an den Ausbruch eines großen Krieges glaube, die Antwort gab: „Wenn man das Verrückteste annimmt. ja! Denn Rußland bat kein Geld, England kein populäres Kabinet, der Sultan keinen Entschluß, Frankreich keinen Kaiser und Bis marck keine Lust. Außerdem gcht's zum Winter, und das Weih nachts- und Nenjabrsgeschäft würde leiden!" «eneste Telegramme Ver..DreSv«trNachr."vom 14.Octbr. Berlin. Der Kaiser litt in den letzten Tagen an Magcn- katarrh. Er trifft am 21. ds. in Berlin ein. — Prinz Wilhelm ver weilte heute längere Zeit im Auswärtigen Amte. — Der deutsche Botschafter in Petersburg. General v. Schweinitz, begab sich nach Äarziii, von wo er direkt nach Petersburg zurückkehrt. — Der eng lische Botschafter Malet ist bereits gestern aus Dresden zurückge- kebrt. — Der Besuch des Prinzregcntcn von Bayern in Berlin steht in der zweiten Hälfte des November bevor. — Das Wcttcr- bureau meldet, daß gestern in Friedrichsbaven ein müßig starker Erdstoß stattgcfundcn habe, welchem Nachmittags ein Gewitter vor- ausgegangen war. — Die „Nordd. Allg." kommt anläßlich des bul garischen WahlauSfolls aut die Frage zurück, wanini Fürst Alex ander abdanktc. Das Wahlresultat sei ein Beweis, daß in der Stimmung der bulgarischen Bevölkerung der Grund zur Anreise des Fürsten nicht lag. Entweder habe der Fürst die Lage nicht richtig erkgnnt und sie für schlecht gehalten, während sie für ihn günstig war. oder sein weiteres Verbleiben sei ihm nnbebaglich erjchienen. Wenn der Fürst ausgehant hätte, würde er dem Lande wenigstens die Stürme und Erregungen erspart Häven, die sich an die Wahlen knüpften und die, wie auch immer der Ausgang sei, einen schlim men Einfluß aus die weitere Entwickelung Bulgariens haben müssen. Wien. In Venedig wurde gestern Nachmittag der Kanonicus von St. Marco Bianchini beim Austritt ans der Kirche vom CL- diacon Vianelli aus Rache mit einem Dolche niedergcstoßcn. Brüssel. Mit Rücksicht ans die neue sozialistische Massen kundgebung, welche am 31. ds. in Charleroi sla«finden und gegen 30,>M Theilncbmer zählen wird, kvnzcntrirt die Regierung in der Nähe von Charleroi eine starke Trnppenmacht. Die Garnisonen von Namnr und Tournay erhielten Ordre, sich bereit zu halten. London. Tein „Standard" wird aus Sofia gemeldet. Gene ral Kaulbars habe in Petersburg nngefragt, ob er seine Neffe fort- setzcn solle. — Die „Daily News" meldet aus Petersburg, der Zar sei entschlossen, den Frieden aufrecht zu erhalten und gegen Bul garien nichts zu unternehme», was kriegerische Verwickelungen hcr- befführen könnte.— Die,.Morningpost" erklärt, Rußland Proponirte der Türkei eine gemeinsame Aktion gcgcn England und Oester reich. Sein Plan umfaßt die Wicdcrbcsctziina Bosniens und der Herzegowina durch die Türkei, ein ruisffches Protektorat über Bul garien und die Okkupation Egyptens durch eine französisch-türkische Armee. Obwohl der Plan von Frankreich warm unterstützt wurde, verwarf der Sultan die Vorschläge und drückte den Entschluß a»s, ün Einklang mit de» Mächten zu handeln. Konstantinopel. In eingeweihten Kreisen bezweifelt man, daß das bisherige Mißlingen der Mission des Generals Kaul- liars Rußland veranlassen werde. Gewaltmaßregcln anzuweudcn. Alle Anzeichen sprechen vielmehr daiür, daß Rußland eine al'war- tcnde Haltung cinnehmen werde. Die russische» Vertreter in Bul garien hätten die Weisung erhalten, mit großer Vorsicht auszntrctcn »nd sich allen Maßregeln der Regentickait gegenüber ans den Standpunkt der Nichtanerkennun " ' " Sofia wird gemeldet, General t die Instruktion, die oslrumelffche Reise auszngebcn. Derselbe be- Dic Berliner Börse erössncte trotz unüilsttger Meldungen von fremden Plätzen in zuversichtlicher Haltung mit höheren Kimen. Bald ermattete indeß die Stimmung aus allerlei ungünstige Gc rüchte. Der Schluß war indcß wieder fest. Von Speknlatioiu- papieren nahmen Franzoicn das Hauviintecesse in Awpuich. untec lagen indes: später vielfache» Schwankungen. Für Keeditaktien und Kvmmandil bestand reges Interesse. Im Kasscwerkehr waren Banken schwächer, Bergwerke und Industrien vorwiegend beseitig! österreichische Privrttäten schwach. Privaldiskont 2'> Proz. ff r a ut < u r t a. M., 14. Octir. ckrcdi« M'/,. LlaaiSbali» W7.2S. Vom tordci» . Gallcicr —. Eainncr «iiroc. >!»,i»r. Goldreiue 8l,»>. LiScolit» 210,10. NOcr Nassen —. Mecklenburger —. Stick. W i e «, II. Lciober, Kredit 270,2b. Linat>-babn 210.2.',. tiombarden I06,7.'>. NordwestbaliN —. Marknotcn 01,10. Ung. Kredit Lv>,2.',. Still. Paris. II. Lcibr. Schlug. Olente «.12. Anlellic 110.27. Aialicnre 100.01. StaatSbnd» 10L,2>>. Lombarden 2LS.00. do. PrioritätenSpanier L! . ,. Eadbtcr 282,00. Ottomanen 107,00. Nene Anleihe —. Schwach. London. 11. Ocloüer, Poem. II Uhr 10 Mi». Isonsols 100-/,. 1872er Russen S7-Italiener 00",. Lombarde» 8'-/,.,. Kenn. Lorten »!"/„. Iproe. sundirtc Amerikaner l.!2. Ivroc. Ungar. Goldrrnie 82 Ocstcrr. (Hol. - reute 02. Prcuh. konlols I01>/„ Landler 72-bleue Eghptrr 00>„. Garani. Egbdter 08. Otto«,anbank 0' Suez-Aktien 81N». Edanicr 027,. — Stim mung: Fest. — Weiter: Prachtvoll. Etettin, 11. Oct.. Olachm. I Uhr. lGetrcldcmarkll. Welzen behandlet, loco 117—151, Pr. Lcl.-0!oi>. i.',2.50. dr. Adr» Mai lOI.cn». Roggen nnvcrändcrl. loco 118—122. dr. Oktober - November >22.00. or. April-Mai >28.0 >. Oiübo! matt, dr. Lciobcr-Novcmbkr 12,70, vr. Avril -Rai 11.70. Sdiritus sla:>. loco 25,70. dr. Lclobcr-Otovcinbcr 25.00, Pr. Rovcinber-Dcebr. 35,70, Pr. April- Mai 37,70. Prtrolcum loco ocrstrneri Iliance 1 Proc. Tara i0,80. vreSIa » . i>. Oktober, Aachm. »tNrireldemarki». Ldlriiui» vr. 100 Liter 100 Proc. Pr. Ortbr.-Noobr. 35,00. vr. Novdr -Tee. 25,10, vr. Avril-IOai 38.5», Rogaen dr. Octobcr »20.00. pr. Novbr. - Dccbr. >20,»»0, pr. April-Mai 122.50. Oliibol loco vr. Ociober-November 15,«»), dr. April Mai 15,00. Zink: Umsatz los. — «etter: Schon. Amsterdam, I!. Oktober. Prodnklr» (Schlichs. Weizen der Mai 212. Noggr» per Oktober 117. Lokales und LiichjrschcS. — Jhve Majestäten der Kaiser von Oesterreich und König Albcrr, Prinz Leopold von Bayern und Erzherzog Ferdi- nand. Großherzog von Toscana, sowie die übrigen kaiserlichen Jagdgäste sind Dienstag Abend um 8 Uhr mit einem Scparal- ngc der Südbahn aus Neubcrg in Hctzendors eingetrossen. Holz» fftruiiion. 01c o,iri,me„!cye Neye autznac,.. findet sich bereits auf dein Rückwege nach Rustichnk. Die Majestäten und die beiden Prinzen sammt ihrer Begleitung fuhren nach Schönbrunn. die anderen Herren nach Wien. Die Rück kehr Sr. Majestät des Königs von Wien wird nicht Freitag, den 15. d. Mts., sondern erst am Sonnabend früh erfolgen, da derselbe zuvor noch Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit dem Erzherzog Karl Ludwig einen Besuch ans Schloß Warthvlz abslatten wird. — Ter Overslkämmerer Graf Ferdinand T ra u l rm a nnsd 0 rs s. welcher als Vertreter des Kaisers von Oesterreich den Vermählungs- seicrllchkeilcn in Dresden beiwohnte, Ivurde von Sr. Mai. dem König init dem Hansorden der Naulenkrone und die demselben bei tsieicr Gelegenheit ziigetbcilt gewesenen .Kavaliere. Fürst Karl Schwarzenberg, Graf Alois Trauttmannsdorff und Graf Palssy, mit demKomthurkrcuz des AlbrechtS-Ordens ausgezeichnet. — Reichsgcrichtsrath Hgrlmgiii» m Leipzig erhielt den rotheu Adlcrvrücn 2. Klasse. — Dienstag Abend halb 10 Uhr ist da? Neuvermählte Paar. Erzherzog Otto und seine Gemahlin Erzherzogin Maria Josepha, mit dem Kouricrzngc der Wcstbahn von ,einer Besitz ung Schloß Persenbeug an der Donau in Wien eingelroffcn. Mi! demselben Zuge sind auch Erzherzog Karl Ludwig mit Gemahlin. Erzherzogin Maria Theresia, Erzherzog Ferdinand und Erzherzogin Margarclha, welche seil 6. d. M. ans Schloß Altstetten weilten, nach dort znrnckgckchrt. Ans Wunsch des Erzherzogs Karl Ludwig sowie auch des Neuvermählten Paares nnlerblicv jeder offiziell. Empfang. Mittwoch Mittags fand im Palais des Erzherzogs Karl Ludwig ein Dejeuner statt, an welchem außer den Familien- glicdem auch König Albert von Sachsen iheitnabm, Abends um <i Ubr fand, wie schon gemeldet, beim Kaiser im Schönbrunner Schlosse zu Ehren der Neuvermählten ein Galadincr zu 100 Ge decken statt, an welchem Ihre Majestäten der Kaffer von Oesterreich, der König von Sachien, ferner Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, die übrigen in Wien weilen den Mitglieder des kaiserlichen Hauses, die Geiandten Bayerns und Sachsens, sowie Graf Kalnoly theilnahmen. Gestern früh begab sich die erzherzoglichc Familie Karl Ludwig mit den Neuvermählten nach Reichenau. — Das Kriegsininisterium widmet dem verstorbenen Gel». Kricasrath Ten eher einen wann cinvfiindencn Nachm». Der Schlußsatz Dieses augenscheinlich aus der Feber dcS Ebeis des Bei slorbenc», Sr. Ere.tdcs Herrn Ministers Griffen Fabncc, geflossenen Nachrufs lautet: „Sein Scheiden bleibt ein schwerer Verlust für die Armee wie stir alle Jene, welchen das Glück z» Theil gewor den, mit diesem verdienten, ausgezeichneten und liebenswürdigen Manne gemeinsam zu wirken." Die Beerdigung des Geb. Kriegs raths Tcucher findet heute früh 0 Uhr aus dem inneren Nciislädtcr Kirchhofe statt. — Finanzrath l>>- im. Fischer wurde zum besoldeten Stadtrath vonLc > pzig gewählt. — An der Hand der Berichte der Gewerbeinipektoren äußert sich die „Magd. Ztg." übcr die Ind u st r i c und Indnstrie arbeiterinncn im Königreich Sachsen n. A. folgendermaßen: In keinem Lande der Weit hat^ die Industrie relativ eine solche Bedeutung wie im Königreich Sachsen: selbst in dem so stark mit Fabriken bedeckte» England, der Rhcmvrovmz und Westfalen ist die Jndustriebcvölkcuing relativ geringer Wahren^ nach der deutschen Bemlszählung von 1882 ini Königreich Sach'en auf 100<) Erwcrbsthüligc «!07 kamen, welche durch die Industrie ein schließlich des Bergbaues und des Bauwesens ibr Brod verdienten. beträgt diese Zabl in Schottland nur 5)8. England und Wales nur 5t5, Westfalen 488. Rheinland und Hoheiizvllcrn 480. Auf je 107 Hektaren Fläche entfällt im Königreich Sachsen eine gewerb liche Anlage, nnf jedeQiiadratmcilc sind durchschnittlich51 gewerb liche Anlagen, darunter 18 Dampianlagen zu rechnen. Bei dieser ganz enoniicn Wichtigkeit, welche die Industrie iiir daS Königreich Sachsen hat. mußte selbstverständlich die königlich sächsische Regie rung vor allen Dingen darauf bedacht scin, die Lage der Industrie arbeiter nach Kräilen zu heben. Von de» Scbutzmaßmrcl» und ... . - -, Wohlfabrtscinrichtungkn stir die Arbeiter hat en.schiedcn das Jnsli- »g ihrer Legalität zu stellen. — Aus > tut der Gewerbe-Inspektoren die meiste Anerleiinung gefunden: Kc> ulbars erhielt ans ^Petersburg gstpst wülbende Sozialdemokraten extremster Richtung haben mir I Lj Zanzibar, gab einer Müsion das deutsche Wituland in Ostafrika. Der deutsche Vertreter Gustav Dcnhardt über- dcs deutschen Kolonialvereins in bester Form ffr'" ihrer Billigung desselben nicht znrüclhalicn tonnen. Im Königreich Sachsen gicbt cs augenblicklich 7 Fal'rilnffpektivnsbcznle (Dresden, Chemnitz, Zwickau, Leipzig, Bautzen, Meißen und Plauen), denen 7 Jnipcktoren porflehci, und 13 Assistenten bcigcgebcn sind. Tie Zahl der jährlichen Fnbrilrevisionen ist von 2812 im Jährc 1810
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode