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Dresdner Nachrichten : 30.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-30
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.10.1886
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««I« dsünäso,l«i» >st»t kr«UVr»tr. OG. L 8M i, w. Tageblatt für Politik, AMHMii,, OfWAnWr. MkWttiU Mmdeiilile. kg.tSLt-^.L'WLlti 6arl k'r. üvlvlielt, ILrv»tt«n, » 2, <>»k» am» vippoiiiio»ola»«r 0I»ir>, bssor/st llllä vsimortkst kiitontv aller 1-Lnckvr dokannllieti prompt unck dillixr>k. i<->, Luck " als»«« ckaiir in ckvn LInnil p-vkvtri, inoia« xvelnt» Lm»I^K»st )«trt mit >W^ HkL««,L, ILir«eI>. iinä «ett« litt billigst ru dvckioosn. Vilxvr's ^ tIüIltN»<Um»8, LS I*MullLer»tr>»»8« I», r^vitor >VL1äIttl1vn von öor ^Mttli«ii8tr.'uj9o nus. «luoxv kette ttüilSv nueli ttenlelit. Lä. kLV^LSM tt. 8. ttotliskvnmt 7 kr»8vr8tr»s8« 7. vre»»» I«cki»»»u,r »nck ^»t.kttrnL« dvlobor uuk Orckro muck: Vi1it»»lr»icl>llm>,«ll. Lt»n»o lrolozuob^t,-, üodutto- tu»o-u, k°»»««««ok»vbo. ««oiaikt »«tt 187» k-r»x»n>tt, 7, k'ndrtk xr. Nluasusciiostr. M, I'tir äi» ILre^tt»«»!' Xnclirtotdtion, sovis kür »Ilv .. Llütter clerlVolk niinmtxn t:i,jstai!L-ägen Brei neu Inasucte »ll clio M erst« mul AI1«>8lo ^nnoneon-Lxiurtlltlon ^ IlM«»8t«i» L VstZIer, Vre8(l««. k ! >li5u88UNff tlsr ^nnonop, tlib^retv Iünt^Si;KvNLlimo rmä >Voi1.or- K dek^rät'runx äor O/soih-tüiBts gratis. Air. IIVV. ^ l üxl. LoLek., vrescko», LltmrrLt, emxüslrlt ikren M0880il Lusverkiial von SUvKaralvl! VaMl88«rl« Hi»„nLwet«i , -n Lusssrorckeotliok dilliseil rreism. Rr 3tt3. A r,hr, »»st,,« 4A,O8O«r,i i»»»« »»rchschnittlich mittlerer VewAku«,. »bnr ivcicniliche Nieder; chiiigr Teuipcraiur wenig verändert. Dresden. 1881!. Loiunibend, M.Octbr. Ml ttr Umilte Wemkr mid Acemrer werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition. Marienftratze Nr. L», zu l Mark 70 Pfa.. für ans- wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu l Mark 84 Pfa.. in der Oesterreichiich - Ungarischen Rionarchie zu l Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozusedlag) angenommen. Expeditio» brr „Dre-baer Nachrichten". Marienstr. LS. Pcraritwortlltder Rebaktem für Politisches ve. Emil Biere» in Dresden Selten kommt aus unserem lieben Nachbarstaate, deni mit uns vclbüiideten großen schönen Donaureiche, eine erfreuliche Kunde herüber. Weder aus der österreichischen, noch der ungarischen RcicliShälstc- Bei den tausendsachen und engen Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn wäre der gegentheilige Zustund bei Weitem erwünschter. Neuerlich wetteifern beide Rcichs- hälsten in Defizits. Das österreichische Budget, wie solches vor Kurzem dem Wiener Reichsrathe unterbreitet wurde, wies einen 7;eblbedars von 16'/» MiU. Gld. aus; heute wird der ungarische Zinauzminister dem Bester Reichsrath mittheilen, daß ihm zur Herstellung des Gleichgewichts 60 Mill. Gld. fehlen. Die Bürger ichait von Wien hat soeben erfahren, daß der Stadthaushalt cben- ialls mit einem Fehlbedarf von 3 Mill. Gld. abschließt. Die eigenen Ginnahmen Wiens betragen 7. die Ausgaben 21 Mill., die fehlem den 11 Mill. werden nur in Höhe von 11 Mill. durch Steuern und Abgaben gedeckt; der Dreimillioneurest soll entweder durch Steuercrhöhunge» oder Verkauf von Werthpapieren beichasst werden. Tic EnverbSverhaltuisse Wiens leiden, abgesehen von anderen Ur sachen. unter der unvortheilhastcn Eintheilung der städtischen Be zirke in Bezug auf die hohen Verzehrungssteuern. Die Bevölkerung drängt lich hinaus tu die Vororte, um jenseits der „Linien" nicht fo hoch wie innerhalb der Lüsten versteuert« Lebenbmittrl Infolgedessen stehen in dem eigentlichen Wien viele Hunderte von Wohnungen leer. Pest blüht, obwohl es „die asiatische Cholera und eine asiatische Verwaltung hat" — eigenstes Urtheil eines ungarischen Blattes! — immer schöner auf und schickt sich an, Wien zu überflügeln. Seitens des Staats geschieht nichts, uni Wien seinen Charakter als oberster Neichshauptstadt zu erhalten Tic Deutschen betrachten mit besorgten Blicken, die Slaven schaden- >>oh die Zeichen des Rückganges von Wien. Man kann sich der Wahrnehmung nicht verschließen, daß die slavische Hochflut!) in Oesterreich noch steigt und die Deutsche)» auf's Aeußerstc kämpfen müssen, um ihre» Besitzstand zu wahren. Nicht an den Deutschen, höchstens an den noch gewichtigeren Interessen der Ungarn finden die Czechen Hindernisse für ihre Herrschaftsgclüstc. Als in den letzten Wochen gelegentlich der Erneuerung des öslcrreichisch-unga rischen Ausgleichs auch über die Verlängerung der Staatsbank ver bandest wurde, traten die Czechen mit allerhand unaiigemessenen Ansprilchcii auf. Sie verlangten eine eigene czechische Bank in Prag und Achnliches. Tie Ungarn wußten das zu hintertreiben. Die Czechen sind darüber wüthcnd und verlangen, daß sich Böhmen enthalten soll, ungarische Mahlerzcngnisse zu vmvenden. Wäre dies durchzusuhrci,. so würde Ungarn bei seinem Weizenreichthum imd der gewaltigen Bedeutung seiner Mahlindustrie an einem sehr eiiil'sindlichcn Punkte getroffen. Da aber das ungarische Weizen mehl infolge seiner natürlichen Beschaffenheit und der ausgezeich neten Technik der Donau-Mühletabliffcments an Güte und Fein heit alleil anderen Konkurrenten voraus ist. werden die Ungarn die Drohungen der Czechen kaltlächelnd vernehmen. Die Czechen haben aber wirklich wenig Ulsache zu grollen, daß sie in der Bankfrage mcht ihren Kopf durchgcletzt haben. Denn bei dem Widerstreite zivischen Ungarn und Czechen ergriff man in Oesterreich das beliebte Mistel, die Deutschen die Aechkosten bezahlen zu lassen. Nu, seinen Landsleuten wegen der Bankfrage den Mund zu stopfen, machte ihnen der Jupizminister Dr. Prazak in der Sprachen- 'iagc ein Zngeständniß. Er erließ eine Verordnung, wonach in den obersten LandeSacrichten von Böhmen und Mähren das tcutiche, welches bisher die einzige innere Dienstsprache war, zu immsten des Czechische» eingeschränkt werden soll. Gelangt nämlich eine Klage, die bei der unteren Instanz in czechischer Sprache ein- gereicht war. schließlich hinauf bis an die Oberlandcsgcrichte von Mag oder Brünn, so soll künftig auch hier in czechischer Sprache verhandelt und Recht gesprochen werden. DaS hat zur Folge, daß viele deutsche Richter, die des Czechischen unkundig sind, nicht mehr in de» OberlaiidcSgerichtcii amtiren können; ihre Stelle nehmen gar bald Czechen ein. Die Staats- und innere Dienst- wrachc in einem so vielsprachigen Lande wie Oesterreich kann eben nur eine sein und gesetzlich ist dazu das Deutsche festgesetzt. Wollte man den Grundsatz, daß eine Klage in ihrer Sprache bis an die höchste Instanz behandelt und in derselben Recht gesprochen werden soll, bis in seine äußersten Conscquenzen verfolgen, so müßte dann auch beim obersten Reichsgericht m Wien in allen 8 landesüblichen Sprachen Oesterreichs verhandelt und abacurtheilt werden. Welcher Richter aber wäre ,m Stande, 8 Sprachen so zu beherrschen, daß er sie versteht, spricht, schreibt und einen Rechtsfall bciirihcilt? Em wahre- Quodlibet wäre die Folge. Kein Richter , sequenz auch beim obersten Reichsgericht > - handelt tande, l :ibt un! ^iiiuieili, ivuiirrv »»ttivotivrt ivurr oie Folge, nein miuuer würde den anderen verstehen, Kollegialbeschlüsse wären gar nicht zu fassen. Genau so wie d»e unabweisbare Nothwendiakeit dazu ge- t hat, im Interesse der Staatseinheit das Deutsche als Dicnst- ndosorai' ii. <Be, Gesetz. fassen. drang . . . und Konilnandosprache beim Heere einzuführen, genair so bei dm Lbcrgerichte». (Bei dm Untemerichtm versteht cs sich von selbst und ist auch Gesetz, daß die Eingaben in der jeweiligen Landes sprache Erledigung finden.) Besteht nun der Prazaksche Sprachm- crlaß einige Jahre, so werden bei dm Obergcrichten m Prag und Brünn nur noch czechische Richter amtiren; dmn der Czeche muß sein Staatsexamen in der Weltsprache deS Deutschen bestanden haben, will er Richter werden; dem Deutschen ist aver nicht zuzu- mutben, eine nur von wenigen Millionen gesprochene Mnndart zu erlernen. Die Deutschen suchen auch hier nur ihren Besitzstand zu wahren, indem sie verhüten wollen, daß über Böhmen und Mähren «in czechische Obcrgmchte »alt«. Im Untrrhause sind alle Versuche, de» czechischen Justizininisler zur Zilriickiiahinc seines Sprachenerlasses zu bewegen, vergeblich gewesen. Jetzt hat der Präsident des obersten Reichsgerichts in Wien, Dr. v. Schmerling, die widrige Sache mich im Hcncnhailse zur Sprache gebracht. Mit 21 dentichgesinnlen Pairs sprach der oberste Richter Oesterreichs aus, daß der Prazaksche Sprachcncrlaß in Widerspruch stehe mit inehreren gesetzlichen Bestimmungen, daß durch denselben erhebliche Nachthcile für die Rechtspflege entstehen könnte», die Verwendbarkeit eines großen Theiles des Richter- standes eingeschränkt werde und überdies in staatorcchiUchcr und Politischer Beziehung zu ernsten Besorgnissen "Anlaß gebe. Die Einbringung des Antrages des greisen Schmerling machte tie>en Eindruck. Wenn Männer von io abgeklärter Ruhe und Besonnen heit, von so anerkanntem Patriotismus wie der erste Richter des Reichs, wenn Nechtsgelchrte von dem Weltrufe der Pros. Hne und Uiiger (srühcre Minister) ihren Befürchtungen für die Sicherheit der Rechtspflege io ciitschiedenen Ausdruck geben, so liegt die Gesetz widrigkeit und Schädlichkeit des Plazakschen Machwerks für jeden Unbefangenen aus der Hand. Deshalb wird aber noch tauge nicht dein Schnierliiig'schcn Anträge Folge gegeben werden; das Herren haus macht ihn ans dein Wege der Geschäftsordnung todt. Die bulgarische Regierung ist heute entschlossener zum Wider stande gegen die russische» Verschwörer, als zur Zeit von Kaulbars Ankunft. Sie wird in allen Fragen, welche nicht die öffentliche Ruhe und politische Selbstständigkeit des bulgarischen Staats be treffen. den Wünschen Rußlands so weit wie möglich entgegcn- koinmcn, sobald aber diese den Bulgaren wclthvollsten Güter an- getastet werden, den russischen "Agenten, wenn es sein nius;, auch mit Gewalt cntgegentretc». Darm» hat sie den Belagerungs zustand in Sofia proklomirt. Das Erscheinen zweier kleiner russi scher Kriegsschiffe vor Varna hat die Bulgaren ebensowenig einge- schlichtert. wie die tollen Depesche» dcü berüchtigten Kaulbars. Ans Rußland selbst wird man in der nächsten Zeit eine weniger aiiircizeiide Sprache vernck >nc». In Petersburg bat die Ober- prcßbehördc die Herausgeber aller Zeitungen zu sich beruieil »nd dciiielben empfohlen, eine» friedlichen Ton äiiziinehmen. Ter Zweck dieser Erinahnling ist, das Vertrauen der Börse zu Rußland wieder- herzustellen. Seitdem die Franzosen ihr neugcichaffcncS Heer bei Len P«r- Macht ihres Lmwes Dieser Machtkitze! zu hcrailStorderildcn "Reden, die sich, bisher gegen Deutsch land geführt, neuerdings gegen England richten. Ob aber ihr Thatendrang nicht bald wieder die Spitze gegen uns kehrt, erscheint Sache des Zufalls. Namentlich, wenn die Franzosen inne werde», daß Deutschland wegen einiger schöner Worte ihres Botschafters Herbette nicht Willens ist, sich mit England zu Ehren der sranzö- sis'chen Ansprüche ans Egypten z» Überwerfen, kann es komme», daß sic enttäuscht uns mit verdoppeltem Ingrimm anfallcii. Jedenfalls sind die Eindrücke, die auf uns seit 16 Jahren eine Unzahl von Leitartikeln und Rcvaiicheredcn hervorgeiiiien haben, nicht so leicht zu verwische!!, alS man sich in Paris cinbildct. Sticht Frankreich hat Grund ziim Mißtrauen gegen seinen deutschen "Nachbar; diese einfache Wahrheit geben zuletzt auch die Franzosen zu. Sv lange aber Frankreich, das Niemand angrciien will, eine Million Soldaten hält, deren einziger Gedanke die Demilthianng Deutschlands ist, so lange ist Deutschland geradezu gezwungen, alle Freimdschaits- walliingen Frankreichs als vorübergehende zu betrachten und sich in den praktischen Erwiderungen ans das kleinste Mas; zu be- 'chränken. Ihre große Stellung in Egypten habe» sich aber die Z-ranzoseii durch eigenes Ungeschick verscherzt. Vernünftige Fran zosen, wie der Senator Scherer, weisen sogar nach, daß oie Eng länder bis jetzt gar nicht beansprucht haben, die a»sschließlichen und dauernden Herren EayptenS zu lein, daß sie aber aus eme fast drohende Anfrage, ob und wann sic Egnplen räumen werde», nie eine Antwort crlhcilen würden, und daß die ganze gegenwärtige Hetzerei wegen Egyptens doch in letzter Reihe mir den Zweck habe, sich Rußland gefällig zu erweisen. Frankreich wird daher keines wegs. wie erst aiigekündigt, von England eine Erklärung, wann es sich ans Egypten trollen wolle? fordern. Ein solcher Schritt führt folgerichtig entweder znin Krieg-: oder zur Teiniithigilng Frank reichs. Wenn die Franzosen die Engländer in Egypten belassen müssen, so kommt dies eben einzig daher, daß sie selbst den Deut schen die hilfreiche Hand gebunden haben. Und wenn die Franzosen cS unwillig empfinden, das; sie daniit ihrem Unteriiehiniliigsgeist, Kapital und Thatendrang das cgyptischc Arbeitsfeld verscherze», so ist dies ihre Schuld. Wer nur in der Vergangenheit lebt, beklage "ch nicht, daß ihm Gegenwart nnd Zilkinist genommen werden. Neueste Telegramme ver..DresdnerNachr." vom 29,Octbr. Berlin. Der Kaiser empfing dei; Prinzen Friedrich Leopold vor seiner Abreise nach Indien und reiste heute Nachmittag „ach Hubertusstock ab, wohin der König von Sachsen und Prinz Georg, die im hiesige» Schlosse übernachte», moraen Nachfolgen. — Dem „Deutschen Tagebl." geht die nicht näher detaillirte Mittheilung zu, daß aus den Zaren geschossen sein soll. Weder der Ort dcö Atten tats, noch Art oder Erfolg sind angegeben. DaS Blatt giebt die Nachricht ohne allen Vorbehalt. "Aus dem Auswärtigen Amt ist mchts von dem Vorfall bekannt. — Das „Deutsche Tagebl." tritt der Angabe entgegen, daß das Ausscheiden Lothar Buchcrs aus dem Auswärtigen Amte durch die rasche Beförderung des Grasen Herbert Bismarck veranlaßt worden sei. Hamburg. Am Eppendorser Wege ist heute ein Neubau emgestürzt, wobei vier Personen tödtlich verletzt wurden. Wien. Angesichts der vielverbrciteten Gerüchte, daß die Kommandanten der beiden vor Bacna eingetrofsenen Kanonenboote zur Ausschiffung von Mannschaften beordert seien, ist die Thatsache vemerkenSwerth, daß Rußland erst in den allerjüngsten Tagen und war in Verbindung mit der Anzeige von der Entsendung der beiden Kanonenboote in Konstantinopcl die Versicherung erneuerte, daß es an eine Okkupation Bulgariens nicht denke. — In Rußland finden sehr bedeutende Sendungen russischer Truppen und Munitions- transporte nach Süden statt; weitere werden erwartet. Ans Braila wird der „N. Fr. Pr." geschrieben, daß in Südrußland, speziell in Odessa, ernste Vorbereitungen zu Truppentransporten getroffen werden. Die Schiffe der Schwarzen Meer-Flotte haben Befehl er halten, sich zu verproviantiren. Ans den Werften von Nikolajew und Sebastopol benscht gwße Thätigkeit. W i e n. Das "Abgeordnetenhaus „ahm definitiv das Zollbünd- niß mit Ungarn an unv vertagte sich dann bis nach Neuiahr. Madrid. Bazaine hat bei «»»ein Fall ein Bein gebrochen. Sofia. General v. Kaulbars erhob Protest gegen die Ver hängung des Belagerungszustandes über Sofia. Die bulgarische Regierung betonte m ibrcr Antwort, daß sie bei dem großen Um ringe der gegnerischen Agitationen sonst nicht in der Lage gewesen Wäre, die Verantwortung für die Aufrechterhastung dir Ruhe und Ordnung in der Hanptiladt zu übernehmen, zumal in einer Zcii, wo die Mehrzahl ihrer Mitglieder durch die Berathniigen der So branje von Sofia senigehglten sei. — Der russische Konsul in Varna drohte, die Stadt durch die russischen Kriegsschisse bombardiren zu lassen, wen» der Präfekt von Varna den bulgarischen Bauer» nicht erlaube, das russische .Konsulat zu betreten und die Gendarmen. >vclel)e das Konsnlatsaebüudc beobachten, nicht zurückzieye, wenn er ferner das Landen rujsischer Matrosen verhindere, schließlich, wenn er dem Konsul verbieten will. Boten in die iliniicgendeii Dorier zu entsende». — Ter russische Konsul in Rilslschnk erhielt die Meldung, daß auch dort ein russisches Kanonenboot ciillaiisen werde, um die Interessen der dort lebenden russischen Unterthanen zu wahren. Ei» ähnliches "Aviso erhielt der russische Konsul in "Burgas. Es Verla» tet. daß die russischen Kriegsschiffe den ganzen Winter vor Bulgarien bleiben, nachdem sic Maniiichasten cm's Land gesetzt haben. — KniilbarS äußerte dem Korreivondenteir der Petersburger „Nowoie Wremja" gegenüber, daß die bulgarische Krisis schon in den nächsten Tagen zu Ende gehen werde, nnd daß die bulgarischen Regenten sich gewaltig täuschten, wenn sie glauben, das; Oesterreich-Ungarn, England oder eine andere europäische Macht Rußland an der niili- länschcii Oklupalion Bulgariens hindern. Schon in den nächsten Tagen werde sich das Gegrntheil dieser Anschauung dortlm». Tie Berliner Börse crvffnete. angeregt durch höhere aus wärtige Notirnilgen und den glatten Verlaus der Ultimo-Liquida tion, fest, nur deutsche Bahnen waren schwach. Später befestigte sich die Tendenz infolge zunehmender Geldstüffigkeit mehr und das Ge schäft wurde recht belebt. Banken durchweg höher, von österreichi schen Bahnen Franzosen stark gefragt; von deutschen Ostpreußen und Mecklenburger bevorzugt, siir Schweizer Bahnen bestand leb haftes Interesse. Von Renten standen Egyptcr im Vordergründe, von Bergwerken waren besonders Boclnuner anziehend. Auch im Kassaverkehr war die Tendenz recht fest. Pcivatdiskont 2M Prozent. Wie». LÜ. Oktober. Eredit L8t,M. Staatöboim 24L,3». Lourbarden WZ,ist. Noriaveslbahn 170,LZ. Marknoteo Li.LZ. Uug. firrdit!M. Fest. Kra»r;»r« a. M.. LA. Ociobrr. <kre»it LL8M. LloalSdalin 139,50. Lom- bar»r» 8Z.ZA. Galt,irr IZ6.7Z. ««»vier 7«i,8». 1»ror. Umiar. Gold reute 81, LA. DiSconi» LN,SA. 80er Linste» —. Mecklenburger —. Fest. «ari». LS. Ortbr. ealu». «enle8L.7L. «nlrlbe 11»,««. Italien»iül.LZ. ««»aliib-bn Z«,,»». Lambardrn L23-/.. d». «rioritiUe» «»anier «1-,«. «,»»>er3S1. O»l,«a»e, Z»8. «rue «nirthr —. Fest. V, n» , n, LS. Oktober, vor«. U Ulir 1« Mi». 101. IKTZrr «Inste» 97«',. Italiener 99'/«. Lombarden 8»/„. «,»». Türken IS'/,. Ivroc. iandirtc Amerikaner 13L. «prac. Ungar. Goldrrnte 83»,',. Oestrrr. Goi»- rentc 9l. Vrci>fi.<r»»s»l»l«1>,',. ckgddier?«>-/„. Rene «gy»ter 9Z>>«. Garant. Ggdpter 97'/,. Ottomandank i«',',. Sue,-Aktien 8L>/„ Spanier KZ-/„. — Stim mung: Ntchig. - Wetter: Mil». Sle»tin, L9. Ociobrr, Siachmittags l Nl,r. lGrireibemarl«!. Weizen fest, loco Ii8—!ZL, pr. Octobcr-Rovrmber IZ3.Z», »r. April-Mai i«A,Z». Roggen srit. loco 119—lL3, Pr. Octobcr - Siovembcr IL1.AA, Pr. April-Mai >L8,ZA. Rüböl nnvträiidrrl, pr. Oct.-Rovemlier -ll.ZA, pr. April-Mai SZ.7A. Spiritus flau, loeo 3Z.N», pr. Oktober-November 3!>,1». pr. Sioormbrr-Deebr. 3Z.10, pr. April- Mai 37.3». Petroleum loco versteuert Usance -> Proc. Tara IA.8». BrrSla » . LS. Oktober, Nack,»,. iGetreipemarktt. Spiritus pr. l»0 Liter i»A Prac. pr.Octbr.-Novbr.3ZM, bk. Novbr.-Drc. 3ZM, vr. April-Mai 36.L». Rogaeu pr. Oktober WLM, pr. November-Decbr. iLS.ZA, pr. April-Mai 131,»t». RSböl loco vr. Ociobrr-Novembrr —, pr. April-Mai S6M. Zink: Umsatz los. — Wetter: Schon. A m st e r d a m, LS. Oktober. Produkte» tSchlich!. Wrize» per Novbr. —, per Mai —. Roggen Per Oktober >L», pcr Miir, —. London, L9. Oktober. Probutten iSchliißi. Getreide ruhig, stetig. - Wetter: Milde. Lokales »ns Sächsisches. — Ten feierlichen Exeguien für den seligen König Ja- Han» (gest. den 29. Ott. 1873) wvlinten gestern Vcniiiittag in der katholischen Haskirchc Sc. Majestät der König, Sc. Kgl. Hohen Prinz Georg, die Prinzen Johann Georg und Mai und die Prinzessin Mathilde, Kgl. Hoheiten, bei. — Sc. Ma;. der König hielt am Donnerstag in Begleitung Sr. Kgl- -Hoheit des Prinzen Georg nnd Sr. Hoheit deS Punze» Albert von "Altenburg, sowie einer "Anzahl geladener Kavaliere am deni Langebrückcr Forstrevier die sogenannte Königsjagd ab. Es wurden insacsammt 8 Hirsche und ein Fuchs geschossen. Das Jagd frühstück fand im Walde, das Jagd-Tiner in der Strchlener Villa statt. — Se. Majestät dcrKönig hat sich gestern Abend via Rüdem» nach Berlin begeben, wo die Ankunft 11 Uhr erfolgte. Heute wird Se. Majestät an der kaiserlichen Hosjagd m der schorff/eide theil nehmen. — Se.Kgl. Hoheit Prinz Georg bezog gestern mit hoher Fa milie das Palais auf der Langestraße. — Erzherzog Otto von Oesterreich traf mit seiner fügend lichen Gemahlin Erzherzogin Maria Josefa am Mittwoch aus stieg Palais Schloß Warlholz zu Reichenau in Wien ein nnd des Erzherzogs Karl Ludwig ab. — Am Mittwoch halten der preußische Kriegsminister Bron sart v. S <Hellendors sowie Kriegslist»istcr Gras v. Fabr > cc Einladungen zur kgl. Ho'tafcl in Strehlen erhalten. Erccllcii; Bronsart v. Schellcndors ist bereits vorgestern wieder von Dresden abgercist. — Endgiltige Resultate der sächsijchcn Volkszählung Vom 1. Dezember 1885. Tie vorläufigen Zilsainmcilstelliingen er gaben 3,179.168 Einwohner, während das Königreich Sachsen in Wirklichkeit am 1. Dezember 1886: 3,182,003 (1880 : 2,972,805/ Einwohner zählte. Die am 1. Dezember 1885 Königreiche Sachse» ortsanwesende Bevölkerung von 3,182,003 Kopsen bestand aus 1,612,406 männliche» nnd 1,639,698 weiblichen Personen und verthcilt sich ans die Städte mit 666,781 männlichen und 685,097 weiblichen Personen, inSacianiint 1,310,881 Personen (1880 : 600,121 männliche, 622,007 weibliche, insgeiammt 1,222,131 Personen) und aus das Platte Land mit 886,621 männlichen und 961,501 weiblichen, insgesainmt mit 1,811,IW Personen (1880 : 815,206 männliche und 906,168 weibliche, inSgesannnt 1,760,674 Personen). Hieran Partizi pium die KreiSyauptinannschastcn Zwickau mit 1,190,819, Dresden mit 66G668, Leipzig mit 771,036 und Bautzen mit 356,560 Personen. Die größten Städte mit über 10,000 Einwohnern waren folgende: tt-Ä Einw. !/,»!» » 13,«z» . IL.SZ», . 9,719 . 1IML . »M» « tt,»1I> . IA.9I3 . 8.LSZ . 32 gezählt, statistischen Tresdrn Lripzil, tkdrmnN, Pimikn Zwickau »retber, Zittau Mcrraue GI»uck>a« LG,»Sk Sinw. >7»,31» 110.317 . IL^G - 39,ri> - L7ML - L3.LIZ » LL.NI3 21.71Z 181» LL»ZI8 SZM». RkZc CriUilischUU IS.7ZZ - Sautzen 19,09« « Landgemeinden mi Die vorstehenden Zahlen sind XSMI SZ.IL3 . 3>,»78 . :>z.n»z Ä',<73 ' LL.L93 . LI.3Z8 . 18.9LS . 17M9 - Über 6000 188Z >t«b«» 18.3L» GZuw. Meiste«, Wrrdau «aaabrri Würze» Dddrlu PIrn» W.171 >>,«!> 13,821 12,»»I! 11,972 1I.8S9 rotzeubain Ii,»» - graukenberlil»,898 - Himbach 1»,tvt » Einwohnern wurden ans dem Kgl- sächs.
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