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Dresdner Nachrichten : 16.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-16
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.11.1886
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HvussUas ß-MüöjersMikKuchdriMmi 8«U«iA»«« Air I, I», HvlL« QtN«a>ra»«v. Lsiüko L LeLskklsr 47 ?I'LgVI'8v'L88V 47 ompMIsn kein« UvrronvSsedv, norvio >eukoltvn von vr»v»tt«n, Lr»ßvn, SlünsvLvItvn «tv. «es« s««- r««hs««es««es««^« HU. »öNt rl LüoliK. u. ?i-ou88. Iilosplioto^l"«?^ ^ vresiion, X»nkIl»U8, ^ov8lr»88v Xo. 10. «ei«1i», r.vipL>^«rpI»»t« IS. s II»««» TZ1. lloSisk., Vrvsckso, Lllwsikt. MxüsUt Lrm Krossvll Lu8vorlulllt vm 8Uok«roio» Vai»l8«vi I« HI aiin1a« tiii , m »ussororaoiltllvk btUlASll krsksL LHLB/H ^ L M LB ^ - t «Uter»«a»a»»ftchre» f»r dn» 16 November. Wesm M.32V. 31. rstts. L»N-se:43FVV Sr-1.> Witter»»,»a»«ftii>»e» iiir dr» 18. Ndvrmdrr. Weswiind von mililrrrr Stirte I ^ ^ .,,,,. und siellenweiskn Nieder- DkeSdeN. zeitweise Stclielbild»»«. eoo„. Ticitsttig, 16. Rovbr. 0emnt«ortk!«a Reraktatr für PÄtttschkA vr. Emil Bieres in Dresden Ziemlich gleichzeitig erfolgten die Ablehnung der Bulgarcnkronc durch den Prinzen Waldemar, der Rücktritt und die Wiederwahl der luilgarischen Regentschaft, endlich die Erklärung des Grasen Kal- nek» in der ungarischen Delegation. Diese sich im Einzelneil vrel- >cich widersprechenden Ereignisse liefern doch als Schlußergebniß eine erhöhte Zuversicht in die Erhaltung des Friedens Man hat dies m der Hauptsache den Aufklärungen zu danken, die der Leiter der r'icrreichisch-iingarischeii Politik über die Bulgarenflage gab. Sic haben einen vortrefflichen Eindruck erzielt. Graf Kalnoky's Erklä rungen waren vorsichtig, aber entbehrten keineswegs der Festigkeit. Europa weiß seht, daß Russland die Dinge nicht ans die Spitze treiben wird. Oesterreich, als der zunächst bethciligtc Staat, kann die Entwickelung in Bulgarien ruhig abwarten. Diese selbst — aus die Kälnoky'schcn Auseinandersetzungen kommen wir sofort — setzt sich in Uebclraschungcn fort. Prinz Waldemar hat die Bulgaren- kmn? nicht selbst abgelehnt. dies that für ihn das Oberhaupt des k-iniichen Königshauses. König Christian gebrauchte in seiner Ant wort jedoch einen auffälligen Ansdruck. Er kann seinen Sohn Waldemar nicht ermächtigen, eine Wahl anzniiehmeii, „welche von der Lobranje unter den gegenwärtigen Umständen getroffen worden ist". Heißt dies so viel: ich verbiete meinem Sohne überhaupt die Annahme der Wahl, oder: wenn eine von Russland als gesetzlich aucilaiintc Sobranjc meinen Sohn noch einmal wählte, würde ich nichts gegen die Annahme haben? Jedenfalls unterbleibt nunmehr die Reise der Bulgarendeputation nach Cannes. Es ist vielleicht ein Glück für! das Land, dass es nicht von dem vielgenannten Täncnprinzen regiert wird. Es sollte doch, auch im Oriente, nicht blos genügen, ein geborener Prinz zu sein und hohe fürstliche Ver- wandtschast zu besitzen, um über ein Volk zu herrschen. Einiger maßen haben doch auch die Bulgaren ein Recht, nach den Regenten- cigcii'chastcn Desjenigen zu fragen, der ihr Landcsvater werden soll. Lo was Wilnderbarcs ist nun der Prinz Waldemar keinesfalls, und er unterscheidet sich auffällig, doch nicht zu seinem Vorthcil von den Rcgeiilcneigenschasten.dieA'.exandervonBattvibergschmücktcn. Prinz Waldemar hat schon als Prinz nichts lernen wollen und später auch nickt viel gelernt; obwohl schon 30 Jahre alt und Sohn cmes flönigs, hat cr's doch erst zum Marineleutnant gebracht: hingegen ist er ein ausgezeichneter Pistolcnschütze. der das Herz-As trifft. Leincin Gegensürsten, dem Prinzen von Mingrclien, thnt das Wisse» ireilich noch weniger web als dem Dänen. Die exotische Pwonagc aus dem Kaukasus ist ein Wjähriqer Lebemann, dessen malles Geschlecht bis zur Arche Noah zurückrcicht; er hat seine Ioi:;rra»ilntsrechte ans datz stattliche Jürstenthum Mingrclien, „das Land der lausend Quellen", dem Zaren für ein einziges breitsließcn- des Goldbnchlein verkauft. Die Großmächte halten zehn Gründe gegen einen, um diesen russischen Kandidaten zurückzuweiien. Ter wesentlichste für die legitimen Herrscherhäuser sollte doch wohl der '.in. daß es ein schnödes Spiel mit der Fürstcnwürde ist. daß Ruß land jeden Strohmann für gut genug findet, einen Thron zu be steigen. Wenn die Großmächte dennoch dem russischen Satrapen >!ll Vistmi geben, so wäre es um des lieben Friedens willen, um die endlose bulgarische Geschichte aus der Welt zu schaffen. Die Vulgaren selbst würden wohl auch noch einigen Enthusiasmus für ikm uiistreibrn, weil er ihnen Erlösung von Kaulbarö bringt. Einst weilen sleht'S in Bulgarien noch so auf dem alten Flecke, wie vor dcr verunglückten Wahl Waldemars: die Regentschaft dankte zwar, »ach denr vergeblichen Versuch«, emen Fürste» zu beschaffen, ab, wurde aber sofort von der Volksvertretung auk's Neue mit der Leitung der StaatSgeschäftc betraut. Nur merzte die Sobranje dcn als Russcmreund verdächtigen Karawelow aus und wählte an seine stelle den Kammerpräsidenten Ziwkow. General KaulbarS hat es also nach wie vor mit verhaßten Gegnern zu thun. deren Autorität durch die VertrauenSkundgebnng der Sobranie noch gestärkt wurde. Eine Bulgarendeputation ist auf dem Wege, um die Großmächte zur Benennung eines fürstlichen Kandidaten zu bitten. Aus den Erklärungen des österreichischen Ministers des Aenße- i zwei Thcmachen mit voller Schärfe . naen Mi. des Graien Kalnoky. treten zw hervor: einmal, daß der Weltsriede, trotz aller Kaulbarsereien, erhal len bleibt, sodann, daß eine gewisse ueberrinstimmung zwischen Leslcrreich, England. Dentschlanv und Italien besteht, welche nicht dulden wird, daß Rußland nach Belieben schaltet und waltet. Dirke Tovvelbotichall darf nur allen Seiten der freudigsten Ausnahme ge wiß sein. Zunächst taffen Kalnoky'S Worte erkennen, daß von Ruß land selbst keine Okkupation Bulgariens beabsichtigt wird. Der Zar muß darüber bindende Zusagen gegeben haben, sonst wären die Erklä rungen Kalnoky's einfach unverständlich. KaulbarS mag es daher i'o toll treiben wie bisher, oder auch „och toller — eine Besetzung des von ,hm verhunzten Lande« unterbleibt dennoch. Gras Kal- »okn tadelte in scharfen Ausdrücken da- abscheuliche Verhalten jenes Menschen, er behandelte ihn ziemlich verächtlich. Er sprach von KaulbarS Thätigkcit als einer Eintaas-Erscheinuna und nannte eS mit bitterem Ernste ein „Verdienst des russischen Generals, datz er zu Wege gebracht habe, was früher nicht erreicht worden sei. nam- bch, daß sich die allgemeinen Sympathien Europas den Bulgare»» zugcwendet und diese der russischen Patronanz abspenstig gemacht worden seien." KaulbarS wird also keine Spuren in B»lg nicklasse» (abgesehen natürlich von der tiefen Erschütterung RcchlSgrundsätze und der Moral). Bulgarien aber wird hängiges Furstenthum bleiben, wie eS der Berliner Fr! stellt hat. Rußland bat. wie Kalnoky erklärt, ohne " Europas nichts in Bulgarien vorzunehmen; eine frtet erscheint also dem österreichischen Minister als gewiß. ,« wwrt hinzu, datz er den Frieden nicht «m jü«i Preis kr «klarte rundweg: selbst eine Okkupation bulgarischer K acbiele würde Oesterreichs entschiedene Stellung bei " ' dasselbe sei der Fall, wenn Rußland Bulgarien m «Mül UlNWÜKWEM Wmlk, Das ist ein sehr dankenswerther Entschluß, denn er zerstreut die Besorgnis;, daß es in der Nachgiebigkeit gegen Rußland überhaupt gar keine Grenze mehr gebe. Oesterreich kann eben unter teinerlei Umständen zngeben. daß sich Rußland in Bulgarien scslsetzt. Von dort anS umklammerte das Zarenreich die österreichisch-unga rische Monarchie von zwei Seiten. Selbst bei Forlerhaltung dcS Friedens inuß Oesterreich fürchten, daß die panilavislnche Agitation von den in Buglarien festgeniitetcn Russen nach Oesterreich rings um hinüberschlägt. .Heute könnte dabcr Oesterreich mit weit bcsie- ren Aussichten aus einen Erfolg einen Krieg gegen Rußland begin nen, als wenn Letzteres in Bulgarien sich eingerichtet hat. Dar», haben die Magyaren nnzivcisclhasl Recht, daß nicht nin den Preis des augenblicklichen FricdenhaltcnS die Chancen der Zukunft ver kauft werden dürfe». Diese Bcsorgniß ist durch die Erklärungen Kal- noty's zerstreut, und wenn Oesterreich ohne Schädigung seiner Ehre nnd Interessen, ohne Gefährdung seiner mililäriscben Zukunft ans den jetzigen bulgarischen Wirren Hcrvorgeht, so werden lelbst die thaten innige» Schnurrbartdrehcr aus dem Globus des Magyarcnlandcs ihren Kiiegseffer zügeln. Sehr hohes Lov spendete Gras Kalnoky dem Fürsten Biömarck, der sich gerade in den letzten Verwickelungen nnvergängliche Verdienste um die Erhaltung des Friedens erworben Hube. Der deutsche Reichskanzler hat, aus naheliegenden Gründen, nicht dem Versuche Rußlands widersprochen, die Bulgaren zu ge winnen : er hat ganz sicher vorausgesehen, wie der Versuch mit den, KaulbarS enden müsse: aber er Kat es mit Freuden begrüßt nnd hat das Seine dazu gethgn. daß sich -Oesterreich und England zu- sammeiffaiiden und in dem Entschlüsse einten, ein Urberschreitcn der auch Rußland durch de» Berliner Frieden gezogenen Schranken nicht zu dulden. Oesterreich würde in einem Kampfe, den Rußland heranfbcschwöre, nicht allein stehen, England. Deutschland und auch Italien würden ihm bcilreten — das batmaiiausderKalnoky'schen Erklärung pcrnonimcn. Mit gutem Gninde betonte dieselbe, daß in Bulgarien noch eine lange nnd schwierige Ausgabe vorhanden sei, daß man sich mit Geduld nnd Vorsicht zu wappnen habe. So ist es. Aus dem Wege nach der friedlichen Beilegung der bulga rischen Wirren gicbt eS noch viele schlimme Stellen. Ter Kamps zwischen dem bulgarischen Selbstständigkeitsdrang und der russischen Herrschaft wird immer wieder hervorbrcchcn. Noch manche Donner- Wolke wird von den Höhen des Balkan anssteigen und den Orient verfinstern. Aber sobald es noch ein Europa gicbt — wie dieses sich jetzt zu sammeln beginnt — werden sich Jene entladen können, ohne daß die Wetterstrahlcn einen Wcltbrand entzünden. « » ri «. >.'<. Novdr. ea»»A. «enic >-','.7». «»leide ;zialic»er Nil.'.'». Slaalsbaii» 4M.7.V Uoiubardc» LLl.ea »l>. Lridriläie» —. Spanier an egyvtrr:«!»'/». Ottomanen —. iNcuc A»leibe —. Weichend. London. 1t>. Noocmbcr, Lormill. n Mir I» Mi», lkoniol« „ I'a.icr »infftn !«. Italiener libs/,. Lombarden . Kouv. Türken I t<»roe. »undtrte «ImrrNanrr IUI'/», kbror. Nnaar. «üoldremc . Oeiicrr. Gold- eenie S1. Vreub. «onsolS Iv.',. ElNNurr 7.',V>. Neue i?<iM'itr !ü>,. Vioran,. ikgchvter S7»/„ Ottomandau» u«'/.. Kuez-Aciien >ei. Spanier e-N>/„ — Siim- munn: ^eft. — Wetter: —. Stettin, rt>. November. NaMm. I Ubr. iivetreidcmarty. Wcizr» riibUi. loro Itn-l',I, »r. Nourmbcr-Drc. löt.üo. dr. Äptil-Mai >ö!».n«. !>toa«,c» r»l,in. loco INI—iLi. pr. Noocuibrr-^rcemker len.oü, »r. April-Moi IR.NN. Niibol nibia. Pr. Noildr. ii-no, pr. April-Mai ti>I. Spirilno behonplkt, loe» IIN. I . pr. Nodrmbrr-Drcrmbcr UN.til, pr. Decrmber-ganuar NN,N0, pr. April-Mai U7,.N». Petrolrum loro «rrlicucrl Niaurr 4 Proc. Tara ll.tll. v r e « l a u , IN. Novrmber. Nachm. iSctreldrmarktl. Spiritus pr. III» Liirr Nici Proc. pr. Ropbr.-Trcbr. 3NM, dr. Avrll-Mai »«/,». Noqae» pr. Novdr Trcdr. IN»,»», pr. April-Mai IllU.N». Nüdöl loco pr. Nvvcmbcr IN,»», pr. April Mai <»,»». Zink: Nmsabl-o. — Weiter: Rcqen. London, lü. Nor-ember. Produkten iSchluß). Getreide ruhig, Mais knapp, ibeurer. — Weiler: Milde. «euefteTelegr»«Mr Ver..DreSVuer R«Lr." vom 15 Novbr. Berlin Der Kaiser empfing den Fürsten BiSmarck vor dcffen bevorstehender Abreise. — Der Kroiiprin; reist morgen nach Schwerin zu den Beriiiählimgsseierlichkcite» ab. DerPrmzregent von Braiin- schwcig. Albrcckit, ist mit seiner Gemahlin bereits dorthin abgereist. — Ter Geh. Rath Pros. Nagel am Dresdner Polytechnikum wurde tür die Dauer von 5> Fahren znm beigcvrdnelen Mitglied der Kaisers Normal-Aichunnstomniisswil ernannt. — Ter deiilsch-konseryative gestorben, die Er nennung des polnischen Reichstagsabgeordneten Jazdzcwski znm Propst von Betsche, wie gegen die Ernennung Dr. Äartenberg's zum Propst von Gvstya. — Fürst Bismarck ist Nachmittags nach Fricdrichslnhc abgereist. - Prinz Ludwig von Bayern kehrt Donners tag nach München znttick. Halle a. d. S- Vergangene Nacht ist bei Apolda ein Per- svnenzng entgleist. Maschine, Pack und Vicbwagen wurden be schädigt. Perioncn indes; nicht verletzt. M ünchc n. Die Ordnung der königliche» bayrischen Kabinrts- kassen-Angelegenheit nimmt eine» günstigen Fortgang Gegen die KavinctStässe schwebte u.A. eine Klage des Agenten Ziricr in Berlin, der für eme Darlebiisvernnttclung eine Provision von IM.MOMl. beanspruchte. Am Sonnabend sollte hierüber Beweiscibebuiig nnd Schlubverhaiidlung stattfinben. Zieier hat aber inzwischen seine Klage zurückgezogen nnd trägt sämmlliche Prozcßkosien. Ziesen der von der ittspriinglich verlangten Summe nur einen kleinen Theil eingcklagt hatte, bat sich zu einem Vergleich herbeigelasscn. Brüssel. Die Niederlande machen Änstr-engungen, um die Wcrhl Blissingeiiö als Anlegehaien für den übersecischen deutschen Postdampser vom 1. Juli an durchzusetzen. Man glaubt hier nicht an einen Erfolg der holländi'chrn Bcmühungeii. Petersburg. Die „Noivoja Wrcmja" und „Nowosti" sind aus's Höchste aufgebracht über die Rede deS Grasen Kalnoky. Ersten: gedenkt der jüngsten Worte eines hervorragenden panllawistt- schcn Politikers: Besser, mit Oesterreich kämpfe», als Bulgarien okkupiren. Der Krieg sei bei sämmllichen Stäben populär. Er würde nicht nur die bulgarische Frage, sondern alle damit zusammen hängenden Fragen lösen. Tie „Noivoja Wrcmja" hält eö für mög lich. daß Rußland das größere von beiden Nebeln wähle. Pie „Nowosti" bestreitet entschieden, daß Rußland nochmals vor einem eventuellen europäischen Äreopag erscheinen würde. Eine Koalition Ocsterreich-Dentschlnnd-Englcind sei nicht schreckhaft, da Frankreich marschiren nnd Oesterreich im Kriegsfälle von den jetzt von ihm in Schutz genommenen Völkerschaften Böses erleben würde. Da jedoch die Koalitionsmächte rüsten, könnten leicht derartig scharfe Reden folgen, welche Rußland in würdiger Weise nur mit der Mobilmach ung beantworten dürfte. Sofia. Kaulbars fordert die Regierung in einer Note aus, in Philivpopel sowohl die dort garnisomrende Brigade, als auch den Stadtkommandanten zu entlasten, sowie die Soldaten zu be strafen, welche Nachts den betrunkenen Kawasscn deS russischen Konsulats arretirten, der eine Patrouille, die ,hn vorschriftsmäßig Nachts nach seinem Namen nagle, mit dem Revolver bedrohte. Ferner verlangt Kaulbars die Salutirnng der russischen Flagge. Auf diese Forderungen verlangt er Antwort bis znm 17. d. M. Die Berliner Börse begann fest. Die Spekulation kommentirt die Rede Kalnokh s günstig. Im Vordergründe dcS Geschäftes standen Banken. Das Bekanntwerden der russischen ZeitungSstimmrn über Kalnoky's Rede machte indes; der günstigen Stimmung ein Ende. Banken und fremde Renten waren erregt und matt, auch österreichische Balnien durchweg matt, deutsche Bah nen daaeaen behauptet. Bergwerke waren infolge höherer amerika nischer Encn - Notirilngcn und dcS Abschlusses der rheiinsch-west- sätischen Gtabeisenkonvention steigend. Im Kassavcrkrhr waren Bergwerke fest. Für Industrien bestand ein lebhaftes Interesse bei steigeirden Kursen. Deutsche Fonds und österreichische Prioritäten waren schwächer. PrivatdiSkonl 3 Proz. Gr««t»,r« 1». NAiemdrr. «re»,, «t—ti»«,» iS«.,». -»«- »M. »«lsiier >«. »,,»,er 7,;.R». «pr«. N»,«r. «-Idrenie VWrxel« »NM. Mer N»ße» —. Me<klen»«r»rr —vrp»»pttl. «e», 1L.N«»«>»er. «re»I» «84.«». «„«««»«», ,»,»». L,m»ar»r« —. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König nnd Se. Kgl. Hoheit Pri»; Georg nebst hoher Familie wohnten am Svuirtagc dein Gottes dicnste »i der Kgl.Hottirche bei. — Gestern siül» kam Sc. Majestät in Begleitung des Flugelgdiutanten Geiierallentuanl v. Carlvioil: nach dem Residennchlossc, uni die Vorträge dcr Herren Staats minister und Depaclcmeittsches. sowie des Heren Geh. Rath Bär kntgegcnzunebmcn, woraili mehrere Vorstellungen höherer Militärs erfolgten. Auch Ihre Majestät die Königin, ivelckc am Sonntag Nachmittag von Sibulleuort zurnckgetehlt mar, tam nach dem Residenzschlvs'e lind machte verichicdcne Einläufe in mehreren Geschäften. — In dcr sogenannten jungen Haide des Dresdner Forst reviers wird heute (lsi.) Se. Majestät der König eine Jagd ab- haltcn. dicnstmcdaille. — Wenn durch die Synodal- nnd Kirchcnvochandsordnnng mit Recht verlangt wird, daß zu dem Ehrenamte eines Kirchenvor stehers mir Solche vorgeschlagen und gcivühlt werüen sollen, welche kirchlichen Sinnes sind nnd von deren bisherigem Lebe» nnd Wicken man sich eines wohltliättgen Einflusses auf das religiöse Gcmeinde- lcbcn versehe» kann, so ist es Pflicht eines jeden Wählers, die von verschiedenen Seiten velbreitcten nnd angeprieiencn Kandidatenlisten nach dieser ssiichtung bin zu prüfen. Denn es ist leider eine Er fahrung, das; sich zu Ehrenämtern im öffentlichen Leben oft Persön lichkeiten drängen, denen es mehr nm die Repräsentation und die Würde des betreffenden Amtes, als um die Bürde und die Pflichten desselben zu thun ist. - Die gestern stattgefundene Ergä »zungswahl von 10 Mitglieder» zur Dresdner Gewerbe-Kammer für die neue ! mit dem 1. Januar 1887 beginnende 0jährige Wahlperiode hat folgendes Resultat ergeben: Wicdcrgeivählt wurden die Herren Pnchdrncktrcibesitzer Schröcr-Drcsdeii. Uhrmacher Buche» Dippoldiswalde, Kürichnerineistcr Gebhardt-Wurzen, Schnittwaarcn- handler Heyde-Grimma und Fleischeroberincister Jank-Dresden, während die Herren Bäckervbermcistcr Hauswald-Lresdeii. Ba» mcislcr Zürn-Oschay. Bnchbindermcister Richter-Sahda, Tischlcr- obermeister Kaichcck-Dresden und Hosschneidcrmeister Emmrich-Dres den neugcwühlt worden sind. Der Gcwcrkrekammer gehören außerdem noch folgende Herren an: Nadlermeister Otto Beyer. Drcchslermeister Christoph. .Hosklempncr Lange, Glasermeistcr Wetzlich, sümmtlich m Dresden, Tischlermeister Eicylcr-Altenberg, Zirkelschmied Haniich Pirna, Buchhändler Wcißbach-Ncnstadt b. St., Ralhsmühlenbesitzer Müller-Wilsdruff und Kürschnermeistcr sticißig-Lommatzsch: ein Mandat ist zur Zeit erledigt. Herr Buchdruckercibescher Schröcr gehört bereits Ist Jahre der Gewerbekammer air und ist seit!' Jahren ihr Präsident. Es waren zu dcr Wahl 65 Wahlmänncr erschienen und nur 10 entschuldigt ausgeblicben. Dem Vorsitzenden. .Herrn Schwer, votirtc die Versammlung einstimmig, Tank für die Führung dcr bisherigen Geschäfte, die oft nicht olmc Miss lichkeiten zu erledigen sind, darzubringen. — Nicht nur in Dresden, sondern in allen dcr Kunst nahe stehenden Kreisen wird man mit - bereits vor Jahren an werke unseres P r o s e ch . , , Rietschelmuseums in einem würdigen Kunsttempcl zu vereinigen, feiirer Verwirklichung nabe ist. Das nach den Plänen des Herrn Stadtrath Richter ouSzittührendc Gebäude befindet sich am der Striescner Straße und ist bereits weit im Bau vorgeschritten. Die Timensioiien desselben sind derart genommen worden, daß das Ortginalinodell dcr Germania vom Niederwald-Denkmal, welches seit dem Gusse in de» Räumen dcr Kgl. Engicßerci in München ausbewahrt war. in dem Museum ansgcstcllt werden kann. Die Uebersührung des KoloflalmodrllS »ach Dresden wird in nächster Zeit erfolgen. Herr Professor Schilling weilt bereits in München, nm persönlich die Staluc zu übernehmen. — Von autoritativster Seite ist gegenüber dein Unternehmer dcs heutigen Philharmonischen Konzertes das Ersuchen ausgesprochen worden. Herrn v. BüIow zu veranlassen, von seinem Auftreten in Dresden abzuseben. Infolge dessen ist von dcr F. Rics'schcu Hosmuükalicnbaiidlung an de» Koiizrrtuntcrnehmer, Herrn Hemiann Wolfs, nach Prag telegravhirt worden, er möge das Seinige thun, aus.Herr» v. Bülow in diesem Sinne cinzinvirken. Die Antwon cniS Prag war schroff ablrlmcnd, Herr v. Bülow Ivird also, wenn er nicht ,» der letzten Stunde noch den Mahnungen der Einsicht und des Patriotismus nachgicbt, aus seinem Vorhaben bestehen. D>c Mißstimmung darüber ist weit verbreitet unb reicht bis in die höchsten Kreise. ES hat nicht an Versuchen gekehlt, zu beschönigen, was.Herr b. Bülow in Prag gcthan; man erzählt, die Umwandlung seines deutschen Namens in einen czechischen sei die Schuld der «ethischen Kvnzeickiinternchiner und das Konzert sei zu wohlthätigen Zwecken veranstaltet gewesen. Nun denn, Herr v. Bülow wnnte iui Voraus, daß die angeblich wohlthätigen Zwecke nur zur Czcrhi sinnig des deutschen Volkes bestimmt waren: die „Umnclecka Be scda" in Prag, in der er spielte, ist einer der böscirtigsten E;cchcn vereine, sein Vorstand Notar Dr. Strnkaty einer der erbittertsten Dculschensresscr. An dieses Konzert schloß sich ein Banket, wo Herr v. Bülow de» Cicchcn; widerliche Schmeicheleien an den Kops warf. Böhmen, d. b. Czechien ganz unhislorisch alS die Hcimath dcr Violine pricS u. s. w. Wir entnehmen diese Angaben dem deutsch geschriebenen Czechenblatte. der Prager .Politik". ES ist nicht VsnnioIc8lung8-/1n8lsI1 8o!i>«uiiir L kei-ntiaM- Zohamits-Allkc 7. Lase König.
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