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Dresdner Nachrichten : 23.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-11
- Tag1886-11-23
- Monat1886-11
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1886
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r, Hreiiezi «»ü„I ftgel. >'der- ! »>n e„. « icr rvoNc cher und «Swalst. hrung d. i> melirt, broschirt, s. w. s„ 2M. is.. S M. . rr. liier- 'riilllHel. .llölle roc», k»r- Telsins, >10 Pf. 120 Ps. iLNSllS n. I tt : aber sehr Fäckchc» 5 Pf. »0 Pf. LWL Anzügen iPf. -Pf. na- sS 50 Pf. a:i. «gk. L zu billigen iliLtilt. Xr. 2. mction j gab«. ll .Tlich- belstoss j I-IMk. s, ,4 bis -alonS lern , billig rn. >« »u»,l»k w„l> 8,chi A'UkdsN «lut» wir»« Amxttion« «uttck« «eamf 2» W»u»nrrlindo>a>iluni> durch Brief-, de «ukkn otz. Vonetiiiabiil»« »»lerate V ,s» oder ...... lulrnn Äinch itz. Rcklaiue «Iimcn iamlnlliu. looien Irrvkdiuviion an. --- NM" Tageblatt für Aokiiik, . KeMlMMr. LSrlenöeriikl. Iremdeirille. SltlwL vartimK. ». «St,o»»sn kNr xjlDeilcoilsectiolleil uni) Bkelarlieilen. 8peelLlItllt in Ulncksr- Bllseli« nnä tietitzereu ^«ckvr ^rl. 17 17, II. ttascklUl: HVibllAtva«»,«, KI». HU »«Nut, Kkegl. 8Loks. u. LZI. ?rou8s. A Vresävn, Itsafd««», Svostrasso Xo. 10. ^ »srUn, 1-«IprlLvrpI«t» I». -alias SoltLSlivd, ^n» 8«« ketroleiuk-Uxsu, Lör2SQ-Lron1sued.tsr. L 18 llk ^ «ppe ii, L.1V llk § in xrSsstsr L.u8vndl doi ^ 4os. rivvdtl. Slhloß.Mße 31. ILsksrt. ms dskanüt äis köwstsü unä bestm Oder- 7st2t LvLtV nnä l- Lsviäsn, LrLAsn nnä UnnseLsttsn. 8«lLr«LR»v» K««8« 1. Nr. 327. 31. Zahl,. 43,000 L--1.! - ! Dresden. 1886. Dienstag, 23. Novvr. M -cn UonaL Decemöer werden Abonnements aus die „Dresdner Nackrichten" in der Expe dition, Maricnftrahe Nr. 1». zu 90 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiser!. Postanslalten im deutschen Reichsgebiete zu 90 Pfennigen, in der Oesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. excl. Agio- ziischlag angenommen. Expedition der „Dresdner Naebritdte«". Mariens»». I». Dernnlworllichcr Redakteur für Politisches Ui. Umtl Bterev tu Dresden Tonnerstag Mittag 12 Uhr wird im Weißen Saale des Kgl. Schlosses in Berlin der Reichstag eröffnet. Ob vom Kaiser? Das hangt von dem Befinden des grellen Monarchen an jenem Tage ab. Anderenfalls vom Staatssekretär v. Bötticher. Denn der Reichskanzler Fürst Bismarck weilt zunächst in FriedrichSruhe. Der diesmaligen Thronrede sieht man mit gespannter Erwartung ent gegen ; cS ist dies nicht blos die Übliche journalistische Redensart, solidem der Ausdruck der obwaltenden Verhältnisse. Die jetzige politische Loge Europas wird in der Thronrede nicht unberührt bleiben können; ebenso wird sie die wichtigen Arbeiten, die den Reichstag erwarten, mit ihrer Bedeutung entsprechenden Worten anlüiidigen. Bezüglich der Aeußerungen der Thronrede über die auswärtige Politik des deulichen Reiches ist man vorläufig nur aus Mull,matzungen angewiesen, zu denen die Abreise des Unheilstifters Kaulbars aus Bulgarien und die Erklärungen der englischen und österreichischen Staatsmänner reichlichen Stoff geboten haben. Fester kann nian schon den Fuß setzen betreffs der zu berathenden Gcictzesvorlagen. Entgegen allen Ankündigungen, daß die neue Militärvorlage erst im Neujahr dein Reichstage zugehe» würde, ist sie jetzt, infolge der Anwesenheit Bismarck s in Berlin, so beschleu nigt worden, daß sie bereits am Donnerstag an die Abgeordneten verlbcilt werden kann. Sir kommt, wie anS der Pistole geschossen. Hat die allgemeine europäische Lage diese Beschleunigung be einflußt? Bon dem Inhalt der neuen Militärvorlagc weiß man vorläufig nur soviel, daß sie die Festsetzung der Heercsstärke und Hccresveriassung ans längere Zeit den Wechsclsällen parlamentari scher Mehrheiten entrücken soll. Ein neues Militär-Sevtennat wird das jetzt noch lausende ablösen und zwar schon vom 1. April nächste» Jahres an. sodaß daS letztere, das erst am 31. März 1888 ablicfe, um ein Jahr gekürzt würde. DaS neue Septennat brächte eine Vrrinchrung der Friedenspräsenzstärke des Heeres — um wie viel? weiß »in» noch nicht, jedoch keinesfalls um ein ganzes Armeekorps oder uni 40,000 oder auch nur um 20.000 Man», wie mehrseitig vcrmiithet wurde, sondcrn um beträchtlich weniger. Doch genügt die Erhöhung dcr Hccrcsslarke, die auf 7 Jahre Geltung haben soll, um der Vorlage selbst eine große politische Bedeutung zu verleihen und wahrscheinlich den Reichskanzler zu nöthigen, sie durch eine Auslassung über die Lage Europas und daS Verhältniß Deutsch lands zu den Großniächicn zu rechtfertigen. Ob sich für die Er neuerung des Scptennats (sei es mit, sei cS ohne Erhöhung der Hecresstärkej im Reichstage eine Mehrheit findet, ist heute noch teinesivegs ausgemacht. Die Entscheidung steht beim Centnim. Schlägt sich auch nur ein Theil aus Seite der Konservativen, so wird die Erschütterung der WchrvcrfassniigDeutschlands (wie solche anS der Ablehnung deS Scptennats folgen müßte) vermieden. An dernfalls müßte die Reichsregicrung ein so unpatriotisches Auftreten des Reichstages mit der sofortigen Auflösung beantworten. Es ist jedoch Aussicht vorhanden, daß ein erheblicher Theil des CentnimS der Stimme einsichtigen Patriotismus Gehör schenkt. Außerdem sind Bcrhandlnngcn zwischen Preußen und dem Papst im Gange, welche durch endliche Regelung.deS Verfahrens bei Anstellung katho lische» Geistlichen den letzten Rest des Kirchenkonfliktes zu beseitigen bcsiimmt sind. Wir meinen nicht, daß hierdurch die Stimmen katho- löcher Abgeordneter für die Militärvorlage „gekauft" werden sollen; dazu steht uns und gewiß der großen Mehrheit auch des Centrums die Wehrkraft des Reiches zu hoch, als daß man sie zu einer Schacherwaare für kirchliche Zugeständnisse entwürdigte. Aber die Beiriiigung alle» Mißtrauens der Katholiken Preußen- muß ihre parlamentarischen Vertreter ganz von allein für die unbeiangene Primi»,; der lebendigsten Neichslnteresscn freundlich stimmen. Ritt der Bewilligung des Sepiennats und der Schaffung wiitiamerer Osganiiativncn zurLandcsvertheidigung ist jedoch nur die eine escile rer Miliiärsrage erschöpft. Die andere laust auf die Frage binails: wo koinint da? Gew zu den Mehrausgaben her? Sei nächstjährige .Haushalt des Reiches dielet einen Fehlbedars von w! Millionen. Dafür müssen die Einzclstaatcn auskommen, die um w viel ihre Makrikularbeiträge an das Reich zu erhöhen haben. Sie Emrelstaatcn können sich wohl ein Jahr lang durch Erhöhung der diretien Steuern (Emkoinmensleuer) Helten: aber dieses AuS- tiliittsiiiittel versagt aut die Tauer. Den» Staatsschulden auf- li biiieii, nm etwa Verpflichtungen gegen das Reich zu genügen, inbrl doch zur unsolidesten Finanzwirthschast, die man sich denken ! mii. Der schöne Traum, daß die Euizclstaaten vom Reiche lieber- i Müsse zur eigenen Verwendung berausgezahlt bekomme», ist längst omlogen. Das Reich muß froh sei», zur Bestreitung seiner eigene» , Ausgaben ausreichende Selbsleiimahincn zu erhalte». Da bieten sich i» der Hauvlsache nur drei Quellen: eme wirkliche Besteuerung der Börienge'chäsle, hanptiächlich der EmissionSthätigkcit, sowie der! lucker und der Brauulwciu. Eine ergiebige Böisenstklicr zu hinter-j ncibeu, uhcint der Einfluß der Berliner .Hochfinanz leider mächtig genug. DaS ganze Fiiimizelend des Reichs kommt ans dem Verfall der Ziickcrstener her. Ungeachtet aller tauseuvsach ausgesprochenen Warnungen hat man bei Zeiten die Reto:», der Zuckerstcuer unter lassen: der preußische LandwiiibschastsmiiiisicrDr, Lucius war nicht dazu zu bringen, an den unerhörien, ungerecht hohen Ziickeranssuhr-, Prämien z» rühre». Ter letzte, schüchterne Versuch in dieser Rich- :nng kann seine wvhlthätige Wirkung erst später außer». Ohne diese schwere Veriännmii; einer gründliche» Reform der Zucker- i stcncr wäre daS Gleichgewicht de- Rcichshaushalts mühelos er reicht, als die mußte, „ Reform der Branntweinsteuei aber ist es jetzt ganz still geworden. So scheint eS säst, als ginge die Reichsregicrung daraus aus. dem jetzige» Reichstage die Beschließung neuer Ausgaben zuzumuthe», dem,emgen von 1888 aber die Deckung derselben auszusparen. Zwischen beiden aber liegen die Wahlen. Ob es gutgethcm ist, so zu venahre», ist dnm doch die Frage. Erfreulicher liegen die Ver hältnisse bezüglich der Sozialrefvrmcn. mit denen sich der Reichstag zu besoffen hat. Ihn erwartet die Ausdehnung der Unsallvcrnchc- runa aus die Seefahrer und die Bauarbeiter, eine m jeder Richtung wohlchuendc Aufgabe. Den 20 November sollten die Bulgaren in ihrem Nationnl- kalendcr rolh drucken. Er ist ein doppelter Festtag. 1885 errang Fürst Alexander den entscheidenden Sieg über die Serben bei Stivnitza, 1886 verließ Kaulbarü den Boden Bulgariens. MO Lügen ist er gekommen, mit Lügen gegangen. Eine nnendlich be seligende Beruhigung wird sich dem Lande mitthcileii. Selbst wenn die Bulgaren besorgten, daß an Stelle des einen ausgctricbencii Teufels sieben andere zurückkehren können, so überwicgt doch zunächst die Freude, einen Hauptbcclzebuv los zu sein. Kaulbars nimmt die russischen Konsuln mit. Damit leeren sich die Hecknester der ewigen Verschwörungen, cs schließen sich die Schutzhütten gekaufter, aber ertapvtcr Aufwiegler. Um dem russischen Volk den Rückzug mundgerecht zu machen, erzählt man dem Volke, der Zar bestrafe damit eine Beleidigung seiner diplomatischen Vertreter. Das Mär chen, daß die bulgarischen Militärbehörden „ganze Soldcitenhausen und mit Stöcken Bewaffnete" ausgeboten Härte», um einen Boten des russischen Konsulats zu Philipvopel zu Überfällen, ist so plump erfunden, daß man fragen muß: für wie vernagelt hält den» die kaiserliche Regierung das russische Volk, um ihm zuzuniulhe», so etwas zu glauben? Der Zar muß von seinem Kaulvars gründlich angclogen worden sein, daß ec dem betrunkenen Kawassen. der m Philipvopel wegen nächtlichen Randalirens arretirt wurde, „sür Lessen Dienste in der russischen Sache" telegraphisch seinen herzlichen Dank aussprechen ließ, das Georgkreuz und eine Pension von 15, Rubel monatlich gewahrte. Ein höchst vorlhcilhaster Rausch! Doch lassen wir de» „groben Unfug"! Was nun? Eine militärische Besetzung Bulgariens ist ausgeschlossen. Die kaiserliche Politik m Bulgarien endet mit einer riesigen Blamage. Rußland konnte sich längst mit Ehren aus der Sache zilrückziehen, da alle Mächte ihm Zugestänvnissc machen wollte». Tie Sendung eines solchen Un holdes. wie Kanlbars, sein tolles Wüthcn, sein fluchtartiger Rück zug waren Thatc» ohne Ziel und Sinn, eine Politik der Unzu- rechnungKsäblgfcit, die nur den Haß Europas gegen die Brutalität entflammt hat, obnc Rußland den geringsten Nutze» zu bringen. Im Geacntheil hat das wüste Nngeichick des zarischcn Sendlings Etwas fertig gebracht, was den Paiiilavistcn am unerwartetsten die Rechnung verdirbt, und zwar gründlich. Es hat die großen Reden am Lord-Mayvrölag in London und in den Delegationen zu Buda pest gezeitigt, ans denen die Welt nunmehr die Entschlossenheit EurovaS kennen aclernt hat, entweder den Frieden zu erhalten oder den Friedensbrrcher mit vereinten Kräften niederzutchlage». Diese Urbercinsliininilng ist ein großer Fortschritt in der kulturellen Ent wickelung Europas, und sie trägt vielleicht dazu bei, in der letzten Stunde noch Rußland die Augen zu öffnen und aus friedliche ^ ofsnnngen baue man aber nicht auf iachthaber Rußlands. Weshalb irrt Die Berliner Börse eröffnet? fest, dann trat eine Vor schaft und Darmstädter bevorzugt wurden. Auch Drskonto-Kom mandit und Deutsche Bank waren steigend, deutsche spekulative Bahnen fest, aber ruhig, österreichische besonders in der zweiten Hälfte der Börse steigend, fremde Fonds ruhig und behauptet, Bergwerke belebt und schwächer. Im Kasssberkehre waren Banken belebt und höher, Industrien fest, Bahnen ruhig, deulsche Fonds und österreichische Prioritäten schwächer. Privatdiskont 8 Proz. ffra utsv rt a. !VI.. W. »>«». V»»il «2,1». S«a-I»dLim ISÄ,20. 2»m birden —. Galigcr —. E«»t>»cr 76.1N. «vroc. ll-a-r. Goldrknte iü.iin. Dtöcont» 2l1g>ü. 8»cr R»ffe» —. Mr«le„I>ur,kr —. Arft. wieu , 22. N«»cmbcr. Srkdi« 287,78. L,»alSdaHn 218,28. 1!,m»-r»en 18»,78, R-rduicsib. l«Szü>. Marknoteu üi.88. U»a. Urkdil 2SS.28. gcs». vI, rii>. 22. N-Vbr. «Idiutz. !«k»tk «.18. ««leide 182.88. Ztallenee >81,88- LiaatSdah» 888.28. tiouidarden 218,78 »o. Prtorililcn —. Spanier 66,82. Ezdvlrr.882. L»om,»en 822. Neue ««leihe 82,28. Fest. L o n » o » , 22. Nov-mber, »ormitt. 11 Uhr 18 Mi». E»»sal8 >82>/„ 1872er Russen 28. Italiener 22'/,. liombarden 8'/,. tkou». Türke« l1'/„. Iprac. illlidirle «Mtrifaiier >28'/,. Ipruc. Unaar. Äoldrenic 82',,. Oefterr. csold- renlc IN. Vrenh. Consols >88. ceahpicr 71'/«. Neue Egdpier 21'/,. Gar,««, tpahplrr 28'/,. Qtiauiaubant >8-/,. S»rz-«ctit» 83. Spanier 61»/,. — Stio>. mnua: Ruhig. — Weiler: Schön. Stettin, 22. November. Rachin. 1 Uhr. IGeleetdemark». wctze« fest, leco 182—187, pr. Rov.-Drermber 188/,". »r. «Pril-Mai >82.88. Roggro fest, loro >28—128. »r. Nopembrr-Tecember >26.88. pr. «Prii-Mai >22/18. Rüböt «nvcritndrr», pr. -Iov»r. 18.88, pr. «Pril-Mai 18.88. Spirit»« srft. loco :>6,78. »r. Siooemder-December .16.88, pr. Decenihcr-Iauuar 26,78, »r. April-Mai 38,88. vetroleum loco Hersteller« Usanee 1 Vroc. Tara 11,18. iS r e » l a u , 22. November, 'Nachm, lijictreidemarkti. Spirit»« »r.188 Liter 188 Vroc. pr. Novbr.-Dccbr. 28,78, vr. AvrU-Mai 27.88. Roggen Pr. Nopdr.- Drcbr. 128.88. pr. StprU-Mai 126. Niidöi loco »r. November 18,88, »r. «PrU- Mai 16,88. Zink: Umsahloo. — wrtier: Starker Nebel. Amsterdam, 22. November. Produkirn «Schlnip. Wetzen »rr Miez —, Per Mai 2l7. »loggen Per Mörz t27. Per Mai —. London, 22. November. Vrodukten ISchlutzi. Weizen fest, rother Welzen bi« I Sch., writzrr Weizen '/, Sch. theurrr, srcmdrr > , »IS >/, Sch. gegen vorige Woche belser, Söuser znrllitballcnb. Mehl '/, bi« 1 Sch.. Mai« knapp >/« big >/, Sch bester, Stabtmehl 21'/, di» 21. Haser trige, >/, bi« >/, Sch. gestie gen. Feine Malzgrrfte fest, andrre 1r»gr. — Wetter: Schön. v» Lokales und Sächsische-. aus Be- Bahue» zu lenken. Große Hoffnungen diese bessere Erkeiliituiß der Machthabei " fl stcn durch ihre Umtriebe dahin gebracht haben, zwnche» Klieg oder diplomatischer Niederlage zu wählen, die leicht zu einer Revolution und Attentaten führe» können. Ziehen doch schon die Verschwörer in der Hofkamarilla zu Petersburg die Einsetzung einer Regent schaft i» Erwägung! Neueste Telegramme der„Dre-vnerNachr."iiom22.Novbr. Berlin. Die „Nationahtg." erklärt auf Grund eines Tele gramms Bülow's an einen hiesigen Freund das angebliche Tele gramm Bülow'S an den Musikverleger Urbnneck in Prag für Fäl schung. In dem gestrigen Bülvw-Konzert zu BreSlau fand eine Demonstration statt, die von der Polizei unterdrückt wurde. — Einer Praaer Privatmeldung zufolge fand gestern im dortigen Deutschen Theater eine lebhafte Demonstration gegen den (abwe senden) Bülow statt, sodaß die Vorstellung umcrbrochen werden muhte. — Der Kaiser setzte die zwölfjährige Zuchthausstrafe des dänischen Kapitäns a. D- Sarauw wegen Lcnidesvcrraths auf dem Gnadenwege auf sechsjährige Gesängnißsttase herab. — Der BundeSralh bcrirth das Septennat sowie dir Vorlage wegen Er richtung einer ständigen Pharmacopäe-Komnsission. — Im Kultus ministerium fand eine Konferenz betreffs der Maßnahme» wegen deS in Breslau eingctrctenrn Cholcraiallcs statt. Die bacteriologischen Untersuchungen der Sedimente des in Breslau verstorbenen Ebo- lerakrankcn ergaben mit Sicherheit als Todesursache asiatische Cho lera. — Ter Prinzrcgrnt Luitpold von Bayern trifft am 9. Dez. in Berlin ein. wird hier 9 Tage verweilen und auf dem Rückwege Dresden einen kurzen Besuch abstatten. - Nach der „Times" kün digte General Kaulbars am letzte» Dienstage dem deutschen Konsul von Tlsiclmann seine bevorstehende Abrene mit dem Hinzufitgcn an. daß er in Uebcrcinstimmung mit einem alten Brauche und langer Freundschaft zwischen Teniichland und Rußland die russi sche» Uiiterthanen dem deutschen Schutze aiivcrtrauen würde. Herr v. Tbiclman» antwortete, er werde Instruktionen seiner Regierung in dieser Beziehung cinholcn, worüber Kaulbars erstaunt schien und i bemerkte, daß dies vernmlhlich doch nur als Formsache anzusehen sei. Am Donnerstag Abend erklärte Herr v. Thielmann sodann nach Empfang der Instruktionen, er wolle zwar den Schutz der: eigentlichen Russen, aber nicht den über die Montenegriner und! Bulgaren, welche das rmsiicke Koniiilat zu schü^cn^pflegte, über- — Sc. Mai. derKönig empfing am Sonntag Mittag Anlaß seines NamenSfestcs im biesigen ResidenzscHlossc zur alückwllnschung den stellvertretenden Vorsitzenden >m Gesammt Ministerium und Minister des Kgl. Hauses Herrn v. Rostitz-Waü- w«tz. die Herren der Kgl. Hofstaaten und den Ministerialratb im Ministerium des Kgl. Haujes, die Kgl. Leibärzte, sowie den Bischof mit der Hosgeistlichkeit. — Am vergangenen Tonnerstag verlor Ihre Kgl. Hoheit die Prinzessin Mathilde gelegentlich eines Rittes durch den Großen Garten eine kostbare, mit Brillanten besetzte Busennadel und sind bis heute die eifrigsten Nachforschungen nach derselben erfolglos geblieben. — Zur Leihhau sirage. DaS Jnslebentreten einer ^ neuen Lechhausordnung ist insofern noch in die Ferne gerückt, als die Stadtverordneten 8 6 des neuen Statuts (nach der Rathsvor läge) beanstanden und denselben in einer Fassung angenommen. benr Leib dieses stavlijcyen 2,„Mutes m Frage schluß der Stadtverordneten soll sür künftig der Lcgitiiiia- tiviiszwang des Versetzenden cingeführt werden, wahrend nach dem Nathsentwuric. wie bisher, nach dem Namen der Versetze» nicht geforscht, in besonders verdächtigen Füllen aber die Persönlichkeit des Vcrsctzers. sowie des Versatzvcnniltlers fcstge stellt, bezw. das Pfand angchaltcn werden soll. 'D ... Das Hauptkon ercr. die das Leihhaus in Anspruch nehmen, sind die no- sie " lingcnt torisch Armen und verschämten Arme» nehmen. Daraufhin tclegraphnte Kaulbars nach Petersburg und! erhielt Brichl, sein Konsulat unter sranzösiichcn Schutz zu stellen. — ' Der „Voss. Zlg." zufolge bat die russische Regierung bereits seit längerer Zeit die Aufnahme einer neuen Anleihe beabsichtigt. Sie soll sich zu diese», Zwecke an Blcichrödcr hier gewendet nnd den selben einacladen haben nach Petersburg zu kommen. Blcichrödcr > aber sei, so heißt cs. »ich! nach Petersburg, sondcnr nach Parzin geaangen, und aus dem Anleiheprojekt sei nichts geworden. Damit fällt aus den seinerzeit mehrfach besprochenen Besuch vcs Finanziers bei den, Reichskanzler neues Liclst. — Frankreich erklärte in Kon- slantinovel angesichts der türkisch-englischen Verhandlungen über EgNpten, die egvptische Frage sei eine internationale nnd Frankreich die werde die Sviiderabiiiachungen zwischen beiden genannte» Mächten nicht anerkennen. Rußland soll sich bei der Pforte in demsi'lk>en Sinne geäußert haben. .. Elftere, wenn sie schon der öffentlichen Armenpflege unterstehen, oder wenn der Gefahr, den Unterstützunaswvhnsitz zu verlieren, nicht mehr zu entgehen ist, werden wohl an der Verpflichtung, sich bei Verpfändung zu legst: miren, in den »leisten Fällen keinen Anstoß nehmen. Aber bei der sehr großen Zahl der verschämten Armen ist es anders. Sie stehen oft unter dem Eindrücke von Gemüthsbewegungen und äuße ren Umständen, sodaß ihnen die pekuniäre aber verschwiegene Hilie des Leihhauses eine Wohlthat ist. Sie haben selbst sür ihr bürger liches Fortkommen, für ihre Reputation bedacht zu sein, und sie gehen in den meisten Fällen nicht persönlich m das Lcihami. iondcrn schicken einen Familienangehörigen oder wenden sich an eine der verpflichteten Versiitzsrauen. die sie im Neustädter Ratlihanse an treffen. Und so manckcr Geschäftsmann, der seinen Verpflichtungen pro ultimo gerecht werden will, so mancher Familienvater, der zum Quartalschlim nicht anders den Zinsbetrag ziisammcubringcn kann, so mancher Beamte, welcher m der Sorge um seine heramvachscn den Kinder in einer augenblicklichen Geldverlegenheit ist, sie be nutzen jetzt das Leihhaus zur Aushilfe, ohne daß sie in irgend einer Weise blosgestellt und ohne daß sie-durcb wucherische Zinsen be lastet werden. Und so manche bedrängte Wittwe kan» sich zwar in Zeiten der Noch nicht gleich von thencren Angedenken trüberer glücklicher Tage durch den Verkauf trennen, sie geht auf's Leihhaus, um sie einstweilen zu versetzen: sic würde es aber nn, keinen Preis thun, wen» sie cs nicht in der Verschwiegenheit thnn könnte. Diejenige», welche von Jugend ans in geordneten, glückli che» Verhältnissen gelebt haben, können kaum die in Frage stehende Eigenthümlichkcit recht würdigen: ihnen könnte man mit de» Worten des Dichters zurii'en: „Wer nie sein Brod mit Thräncn aß, wer nie die kummervollen Nächte ans seinem Vettc weinend saß." Nun aber ist cs voigckonmien. daß gestohlene Sachen vcr jetzt worden sind, erwiesenermaßen in einem Jahre sechsmal: ferner, daß unredliche Marktbclier. Kommis und Verkäuferinnen zu ihre» Manipulationen das Leihhaus benutzt haben. Ais wenn der mög liche Mißbrauch einer guten Sache a!S rin stichbaltiger Grund gegen dieselbe gelten dürste! lind wen» au» einige eklatante Falle bmge wiesen worden ist, so lag die Möglichkeit oeS Mißbrauchs wciiige, i» der Institution, als m der fehlenden Vigilanz der betreffenden Beamten. Nothgedrungcn würde die im Stadwcrordnclensaalc aceeptirte neue Ordnung der Dinge Viele zu den Pfandleihern treiben. Und wenn auch die neue Gesetzgebung dem wucherischen Treiben der Privaiwekulatio» Schranken gesetzt hat, so ist doch noch ein großer Unterschied zwischen den Gebühren des städtischen Leih Hauses und denen der privaten Pmudlriher. Das Ehrgestihl und "" blo ,.cbam sind nicht zu unterschätzende Stützen, nicht blos der bürgerlichen Reputation, svndern auch der Moral; von diesem Standpiinkle ans hat die schon über IM Jahre alte Leihhansord- nnng recht, wenn sie im Prstizipe vom Versetzet keine Legitimation
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