Dresdner Nachrichten : 29.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-29
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- Dresdner Nachrichten : 29.12.1886
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Nacht-Telegramm. «Nur üi einem Tkiiilr der kluNaie > Berlin. Am Sonntag Abend hat fast in ganz E»g- land ei» hcstiger Schneesturm gewüthet, durch welchen auch in London große Vmvüstungen^ angerichtet worden sind. »NU! 8 , ----- « »v prLctiked, olozuot, ckausrdott, mit nuskülirlichoa Vodrnucds- « 2 Hovoisuoeon. ^ tz Lönlxl. Uotapolkvkv Vt vsilon, »»» Li«a> «vn»Ii«r. HageSkatt für Uokitik, Mer»MU. KrMsverWr. BSMilkriA, Irmdnikiüe. MM Mw» Sinoi,» I»«»- a»4 k«U»-<2«»e,sumk»lnSe«>o», Tmvnovtt», «I». er«. »Iv. nv-l psvitil- t«1«i SaeUinint rr>u kekmix-r! «7-4 t'ücl»»» kt MlMV. 8«I»Iai,«Utrn>,i,v --0N Ikon W>< Pktl. Ltaklrlnakt-^sscklnenksktunv ^ /Ä,,s -/ü-r^üsi-cvng- overlalkanlllung kiln Contordeckark.^r I'iüf. vr. M«r'8 LsmtztzüjAAi - ii. 8eilIFWÜ-veckM emplivklt in ^iÖ88dor ^iiKivrik! n »ik. 8, ia s«, iv.rr«, L8, »s. S7 unci »2. ükoqjLdrskLrtou, z nverßannt ssrvaatoa Dagsr unck roiokknltixsto ^asirab! K ^ LöLlsr <ß. H. KMtze AMf.). 6r. Ilc-ii-xneretr. 1 Vre8,l«»-X«ro8l. Or. Lloi^anvrstr. 1.A ,IögL LMöws ÜLeltk., Ilatlrkaus. Nr. 363. 31.Jahrg.Iahrcs-Ausl.43,Ottv Expl.j Dresden. 1886. Mitttlwäl. 2S. Dttbr. ^ " «-Olmr,al.3uwnch8 L,8«tt .. l ,ch,s,e,i. Tempera,nr «a-rw NN,kr Null llharakier drr Wlttrru»!, wechselnd. -2.rrvvr.»,» IOO». Aborrrreinorrl. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach- richten" (mit humoristischein Beiblatt) bitten wir das AljoililMllt sm -äs erlle AMrlat 1887 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich- Nngarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei -er Expedition (inol. Briiigerlohn) 2 Mark 50 H*f. vierteljährlich, bei den Kaiser!. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark <5 ^f., in der Oesterreichisch >Ungarischen Blonarchie 2 Hirlden 28 Kreuzer ercl. Agiozuschlag. FrpMion öer Lrcsi»ler NilchtAell". LcurniwortliScr Nedaktenr für Politisches o«. Emil Bieres in Dredden, Gen; cigenthümlich ist der Gegensatz zwischen der Feier des Wcihnachlsfcstes seitens der Franzosen und der Deutschen. Acnßcrsl bewegt war das Noel unserer gallischen Nachbarn, in ruhiger Ent schlossenheit beging das deutsche Volk sein Christfest. In der Volkes! iminilng Deutschlands bei allen Schichten, bei Männern und Frauen, trat der ernste Entschlich, wohlgeriistet und getrosten Mnthes der Zukunft cntgegeiizngchen, zu Tage. Umso beweg licher gebildeten sich zu Weihnachten die Franzosen. Die Luft in Paris war die Woche vor dem Feste gefüllt mit Kriegs- gclchrci. Woher kam cs? Die ernste Rede Moltkc's, bisher sorglich unterdrückt, wurde allmöhlig doch bekannt; die Ver handlungen dcS Reichstags über die Militärvorlage ließen sich nicht länger verheimlichen. Am einmal, unmittelbar vor dem Feste, wendete sich das Blatt. Alle Zeitungen, den KriegshetzerRochcsort ausgenommen, wimmeln von Friedensbethencriingen. Woher der Nnnchwung? Der bekannte Artikel dcS russischen „Neg.-Anz.", lange zurück-gehalten, drang doch zuletzt ins Volk; mit der Besserung der deutsch-russischen Beziehungen schwand die Aussicht ans ein mönch-französisches Bündiiiß. Außerdem war die Pariser Presse betroffen von dem Ernste, mit dem die ganze Bevölkerung Deutsch lands sich aus die Zukunft vorbereitet. Nnn spielten die Franzosen wieder die unschuldigen Lämmer; die Furcht beschlich sie, Deutsch land werde, da cS den Rücken gegen Rußland frei habe, über Frankreich hcrsallen. Kurz, wenn man die sranz. Zeitungsversichc rangen für ernst niimnt, so hat Frankreich den NachekriegSgcdankcn ganz verabschiedet. Wäre dem doch so! Aber der plötzliche Slinnnungswechsel täuscht Niemanden. Vor allen Dingen wollen mit ihrer so feierlich bethcucrten Friedensliebe und der Verdächtigung Teui'chlandS, als ans einen Ueberfall sinnend, die Franzosen nur dw von ihnen gefürchteten Vermehrung der deutschen Wehrkraft entgegenarbeiten. Auch hier ist wieder klar geworden: in geradezu bewunderungswürdiger Selbstzucht und Einstimmigkeit hetzt, w nach den augenblicklichen Bedürfnissen der franz. Politik, die doriige Presse zum Kriege oder sie wiegelt ab; sie folgt blindlings dem Befehle der Negierung. Auch darin ist die Presse der freien Re- publik derjenigen des despotischen Zarenreichs gleich, während bei uns der lebhafte Widerspruch der Dcutschsrcisiiinigen und ihrer Zeftnngen gegen blc Stärkung unserer Wehrkraft doch, so beklagenS- werth dieses Benehmen auch sonst ist, das Gute hat. die Unab hängigkeit der öffentliche» Meinung vor aller Welt kundzuthun. General Boulanger fand «'S für zeitgemäß, sich i» Bcthen- rimaen der Friedensliebe Frankreichs zu überbletcn; als einfacher General habe er anders gedacht, doch die Anschauungen wechselten eben, je nachdem man blos für die eigene Haut oder für die Ge schicke eines ganzen Volks verantwortlich sei. Wir Deutschen kennen den wahren Gmnd: unser Volk wird so lange unbehelligt bleiben, solange seine Feinde Ursache zu haben glauben, es zu fürchte». Be reits widerruft man auch schon die Meldung, Boulanger habe sich bereit finden lassen, die Forderung von 400 Mill. zn Bewaffnungs- Zwecken, von deren Bewilligring er seine fernere Ministerthätigkeit abhängig gemacht habe, ans mehrere Fahre zu vertlicile». Erst hieß cs er habe für das nächste Jahr blos 43 Mill. verlangt; eine andere Zeitung sprach von 143 Mill. Auf 100 Milliönchen mehr oder weniger kommt eS den Franzosen bei Heereszwcckcn wirklich nicht an. Es wäre mich ganz gleichgiltig, ob sich Boulanger össeiftlich einige Dutzend Millionen abhandeln läßt. Die Ziffern sind doch mir zur Täuschung dcS Publikums, besonders dcS ausländischen, bestimmt. Gäbe sich Boulanger mit einer bescheidenen Forderung sür Rüstnngen scheinbar zufrieden und überschritte er im Stillen die Bewilligung ui» Hunderte von Millionen — er wäre doch der nachträglichen Verzeihung der Kammern gewiß. Zudem erleichtert die Beschaffenheit des sranz. Budgets daS Verstecken großer Aus gaben durch Verthcllen aus viehrere Posten und in ordcn'liche, außerordentliche, einmalige und andere Kredite und schwebende Schuld. In Wirklichkeit hat das neue Ministerium Gablet noch gar nicht darüber Beschluß gefaßt, wieviel Millionen Boulanger im nächsten Jahre zu Neubewafsnungen erhalten soll. An Deutschland sind. daS wird glaubhaft hinzugefügt, darüber keine Mitthkilungcn erstattet worden. Neulich wurde erwähnt, daß die Dcutschsrcisiniiigcn den Vor schlag aufs Tapet gebracht batten, die Koste» der Truppenver- mchrung durch Eimühriiiia einer RcichScinkvmmeiistcucr zu be streiten. Dieser Vorschlag einer Partei, die sonst immer.der eifrigste Hüter der Interessen des Großkapitals ist, war von Haus aus ver dächtig. Einmal wollten die Deutichfreisiiinigen de» Unwillen des Volks über ihre »»patriotische Haltung in der Hecressrage ablcnkcn und sodann hofften sie aus billige Weise die Gunst der ärinercir Vvlksklassm zu erwerbe» — denn sie wußten ganz bestimmt, daß der Biiiidcörnth niemals auf eine Ncick>Seu:kvi»»lenitcucr eingehcu wird. Dann konnten sie aber dem Volte sagen: Sehr, wir wollten die Wohlhabenden, die ein Einkommen pon iDOOMk, und niehr baden, zum Trage» der neuen Heereslastcn heran ziehen, sind aber damit nicht durchgcdrungen! Ihr Vorschlag hatte dal>cr nur die Bedeutung eines agitatorischen 'Fcchierltreichs, der unschuldiger Statur war und deshalb ihnen von den sonst mit ihnen verbündeten Kapitalisten kreisen nicht sonderlich übel aenommcn wurde. Anfangs wollten die Klerikalen sich mit dem Vorschläge der Deutschsrcisinnigen be- »reiinden. Ader bald merkten sie. daß damit ein großer Sckritl zum Einheitsstaate gethan würde. Daher tritt daS Centrum jetzt mit dem Gedanken aus; die Einzelstnaten möchten die großen Ein kommen schärfer zur Besteuerung heranziehen, um die Kosten der Hecnsvermehliiiig zu decken. In dieser Gestalt läßt sich wenigstens über den Vorschlag reden. Wenn die Einzclsiaaten von dem Ein kommen über 0000 Ml. 1 Proz. inehr. als seither erheben, so er wartet man eine Einnahme von gegen 30 Mill. Mk. was unge- «ähr die ersten Einrichtnnaskvstcn der Tnippcnveriiichrniio decken würde. Es liegt etwas Züchtiges darin, daß die begütert-.» Klasse» etwas schärfer zu denHcereSleistiingen hcraiigezogen werden könnten. Zwar ist es eine oberflächliche und in unzähliaen Fällen nichtzn- trcssende Behauptung, dnß die wohlhabenden Klassen jetzt billiger wegkämen, weil aus ihnen die Einjährigen und die Berussossiziere genommen würden. Man frage nur einmal, was einer bürgerlichen Familie die Abkürzung der Dienstzeit des Sohnes auf das Ein- lährigcnjahr kostet und was die ganze Familie sich oft am Munde abspart, wenn der Sohn Epauletien trägt — man wird da mit der Behauptung, daß das Freiwilligenjahr und die Ossizierslauft-ahn eine Ersparniß gegenüber der B/ijährigen Dienstzeit der ärmeren Klassen darstelle, etwas vorsichtige'' fern. Aber Uubclangenheit und Gerechtigkeit vcrlnngen zuzligestchen, daß bei Anslcgung neuer Lasten sür Heereszwecke an die Schonung der Stenerkraft der nnlcrcn Klassen zu dcnken ist. In der Wirklichkeit wird sich die Ausbringung der Kosten der Hecresvcrmehrung w macken, daß die Einkommensteuer aller einzelnen Staaten rin, den Bedarf zu erhöhen ist. Wir in Sachsen könnten dies so bcwerkslchtg-'n. daß wir untere höheren Einkommen schärfer lnnanziehcn. In Preußen hat man einmal die Einführung einer bescmoeren Vermögenssteuer tn>ai,tragt, die Sache kam aber nicht zn Stande. Mag maus doch jetzt dort prvbiren! Einstweilen besitzen wir aber in der Verbesserung der Znckersteuer eine sehr ergiebige Finanzquelle: diese könnte eine wahre Goldgrube werden und inan träfe damit vorzugsweise die reichen Rittergutsbesitzer und Zuckelfabrik-AklionSre, die das Reich Jahrzehnte lang mit den abscheulichen Aussuhrvergütungen über füttert hat. Nächstdcm den Spiritus nicht zu vergessen. Diese beiden Steuergattungen und die Besteuerung der Börsengeschäfte sind vor Allem entsprechend zu vcrwerlhcn. Kaiser Franz Joseph hat den Statthalter und den Obcr-Land- marschall Böhmens, Baron v. Krauß und Fürsten Lvbtowitz, nach Wien entboten, »in über die Folgen des Austritts der Deutschen aus dem Prager Landtage Beschluß zn fassen. AnsängÜch nahm Gras Taassc die Miene an. als gehe die Regierung die Sache Nichts an, die Deutschen und Czcche» in Böhmen hätten den Streit unter sich ahziimachen. Bald jedoch hat er eingcsehen, daß der Austritt der Deutschen aus dem Landtage die Schwächen der Großmachtstellung Oesterreichs vor aller Welt offenbart hat. Die österreichische Regierung, ivelche den Czcche» bisher so zu Witten war, ist sehr erstaunt, daß die Dculschcn nnn Ernst machen. Die Dcutschböhmen sagen Europa, daß ihren berechtigten Wünschen an maßgebender Stelle keine Rechnung getragen wird. Ihre Geduld war erschöpft, als die Liechen soweit gingen, sie parla mentarisch milndtodt zu machen und nicht einmal ihre Klagen anzuhörm. Die Czccken hatten erklärt, »der Antrag Plencrs müsse wie ein Skorpion niedergetretcn werden? So verfuhren sie auch und die Großgrundbesitzer deutscher Abslainmnng halsen ihnen dabei. Es ist ietzt den Deutschen die letzte Möglichkeit genommen, im böhmische» Landtage gegen ihre Vergewaltigungen Einsprache zu erb« den. Welche Folgen wird ihr Ausmarich haben? Wenn irgend wo. so entscheidet in solchen Fällen allein der Erfolg. Die czechnchc Enthaltsamkeitspolitik hat diesem Erfolg Recht'gegeben, nachdem dieselbe jahrelang als der denkbar größte politische Fehier verur- theilr und bespöttelt worden war, allerdings aber nur, weil die Czechen strenge Konsequenz zeigten und sich nicht allein vom böh mischen Landtage, svndcm auch vom Neirdsrathe fern hielten. Werden die Deutschen dasselbe leisten? Und würde cS, wenn sie cs thaten. dasselbe bedeuten ? Diese Frage läßt sich zur Zeit nicht erschöpfend beantworten. Aus die tie, aufgewühlte Stimmung der deutschen Bevölkerung können die jetzigen Zustände nicht ohne ernste Rückwirkung bleiben. Die Deutschen ziehen sich von der Staatsarbcit zurück, sie verzweifeln, daß in Böhmen eS noch einen Schutz gegen die brutalste Vergewaltigung giebt. Daß daS Europa erfährt, ist den Machthabern in Wien sehr unangenehm. Kenkste Telegramme ver..DreSvner Raibr." vom 28. Deebr. Berlin. Bei dem Kaiser fand heule das alljährlich wicder- kehrcndc Botschafterdiner statt, zu welchem auch Graf Moltke gela den war. — Der deutsche Generalkonsul in Warschau, Freiherr v. Rcchenberg. erklärt amtlich, daß nicht ein Kassendenzch wie Zei tungen verbreiten, sondern ein Nervenleiden die Ursache des Selbst mordes des KaiulcichcfS dcS deutschen Generalkonsulats, v. Kürna- fei. — Frau v. Schweitzer erklärt in einer Zuschrift ^ enansta hstcltcn habe nur etwa 20.000 Mk. in cilitäikommission deS Reichstags tritt ^ E ^ o,in, re» habe, für unrichtig. ,Z daS Blatt gesteckt. — Die erst am Tage nach Zusammentritt des Reichstags, also zusammen. — Tic in Potsdam wohnenden Angehörigen deS deutschen Militärbcvollmächtigtcn in Petersburg, v. Villaume, er» hielten zum Feste ein Telegramm desselben, in welchem er seine Wünsche zum Feste sendet mit der Meldung, daß er sich vollkom menen Wohlseins erfreue. — Am 3. Januar findet von der Stet tiner Vulkan-Werft der Stapellaus deS neuen chinesischen Panzcr- gartelichifses stach den Taufakt vollzieht der chinesische Gesandte Hsü-Ehi»ft-Cbcng. — Hiesigen Blatten, wird übereinstimmend aus Wie» gemeldet, daß dort der von russischer Seite mit Hilfe der sranzösischcil Journale crössnete Preßseldzug, zum Zweck, einen Keil zwischen Oesterreich und Dcuischlaiid zu schieden, nicht den gering sten Eindruck macht und das Manöver nach seinen« wahren Werthc taxirt wird. — Die Einnahmen der Rcichtzpost- und Telegraphen« Vcnvastiiiig betrngen von, 1. April bis Ende November 116'/- Millionen, d. i. 4' r Millionen mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres. — Bei der deutschen Armee soll, wie dies bei der frauzösiichen bereits der Fall ist, daS Velociped speziell zur Ver mittelung deS FestuiigSdepeschendicnstes ringcsührt werden. Wien. Statthalter Baron Kraus und der böhmische Obcrst- ,, rigcii Konferenz der beiden Herren mit dem Grasen Taassc wurde beschlossen, drc Landtagsverhandlungen ehesten-.- zu beenden und die Mandate der ausgetrüenen deutschen Abgeordneten nicht sür erloschen zu erkläre»,. Paris. Tic sensationelle Meldung deS »GanloiS", wonach im letzten Miiilslcrrathe der Konseilvräsident Gablet den KrieaS- niiinster bewogen haben sollte, auf seine Forderung von 400 Millio nen Francs zu verzichten und für 1887 nur ein EMa-Ordinarlum von -13 Millionen Francs zu verlangen, wird ossiziös dementirt. lieber die Forderung von 400 Millionen habe der Ministerrath noch keiiicn definitiven Beschluß gefaßt: der Konseilsvräsident habe jedoch bei der Bildung des Kabincts Boulanger versprochen, seine außerordentliche Krcditwrdcruiig in der Kammer zu vertreten. DaS Dementi schließt mit der Versicherung, daß Deutschland nicht daran denke, sich in die militärische Reorganisation Frankreichs zu mischen, gerade so wenig, wie sich Frankreich um die deutscheMilitärvorlagc kümmere. Der „Gaulois" hatte behauptet, der von ihm berichtete aiigebliche Beschluß des französischen Ministerratbs lei durch den französischen Boischafter der deutschen Regierung mitactheilt worden, worauf Kaiser Wilhelm und Fürst Bismarck sich beeilt hätten, durch den Grasen Münster in Paris ihre Befriedigung auSdrückcn zu lassen. Tie Berliner Börse ervffnete lustlos, nur Montanwerthe waren belebt, die übrigen Svckuiationspapiere meist niedriger. Im weiteren Verlaufe trat infolge der Pränncnerkläiung eine weitere Abschwächung nr Banken ein, auch Bergwerke ließen nach. Der Schluß war ziemlich fest und ftill. Im Kassavcrkehre waren Bahnen wenig verändert, Banken meist fest, Bergwerke fanden willig Ab nehmer. Für Industrien bestand >m Allgemeinen gute Meinung, besonders für Brauereien, Deutsche Fonds gut geiragt, österrei chische Prioritäten still. Privatdiskout 4^ Prozent. K»<»nki»rt a. M.. 28. Drrbr. ilr-!»»t LX-zrv. iS«aaU»»»»u 2IL,<X>. Lös bar»«« «2M. Galtztrr Ib7,-X1. ik,»»«rr r-,,4«. «»rar. Uuaar. «al»rr»«a N,80. »iScai-w 8>>rr iN-fsru —. lvir-kiriiburarr —. -Zicmltcki srst. Wien. L-i.Drrcmdcr, Crebt, Staats»«»» Lbl^ie. L,«»«r»n> tyS.ail. Nordwkflb. «68,25. Marknaten Ll.S». Ung. Ercdit iKXM. geft. VariS, 28. Drcbr. Schl»», «eme 02.27. «alride «<»,82. Iialtenrr «ol.bn. Staatiibahn 516,L>. «lomdardcn 220,00. »o. »rtaritLten —. Svonier 66,«L. ikgVl-icr.178. Liiomancv 52«. Ncuc Anleihe —Türken —. Fest. S »ettIn , 28. Trccmbcr, Nachm, l Uhr. «Se«ret»e»,rkt>. Wetze» fest, loco >57—166, vr. Drccmdcr-Zamiar >65>0, »r. Avril-Mai 16S.00. Roggen fr,I. lvro 121—«25, vr. Terrmlier-Aauuar >25Hü. vr. Avril-Mat 129,00. Rüböl ruhig, vr. Decemder <5M, »r. «Vril-Mai «5H0. Svirit»» fest, loco »r. Deccmbcr-ganuar 87,00, vr. April-Mai 27,10. vr. Jnni-Jnli 39,70. Dcirolcnu, lvc» 11.1«. » rcSl » u , 28. DcccniLcr, Nachm. iSetreldemarM. Sviritii» pr. 100 Liier 100 Vroc. pr. Decbr.-Januar 25,60, vr. April-Mai 26M. Roggen pr. Dccbr.- Iannar —,»r. Avrtl-Mai 122,00, vr. Mai-Iuui 125,00. RüdiN pr. Teeernte«. Januar «OHO, vr. April-Mai 16,50. tziok umsatzlos. — Weiter r Thamvcttcr. «mstcrdam, 28. Tecrmbcr. Produkten <Zchloß>. Setzen per Mai 228. Roggen per MSrz 127, per Mai 129. Lokales und Sächsisches. — Au der gestrigen größeren Hosjagd in I ah n i 8 h a u s c n. die. wie fchou erwähnt, von Sr. Majestät dem König und Sr. Kg!. Hoheit Prinzen Georg abgehalten wurde, nghmen auch die Prin-en Friedrich August. Johann Georg und Max. Kgl. Hoheiten, thcil. Sc. Majestät der König wie die kgl. Prinzen waren diesmal ff> eigentlich die Jagdgästc des jugendlichen Prinzen Max, denn dieiein gehört die Besitzung Jahnishausen. Prinz Max hatte zugleich bei dieser Jagd sein Debüt im WaidmannSwcrk I — Dem mit Ende d. M. in dm Ruhestand tretenden bisheri gen Vorsteher des Haupt-TelegraphenamtS zu Dresden. Hern, v. Vitztl> u ui. ist von Sr. Majestät dem Kaiser der Rothe Adler- ordcit verlichcu worden. — Ober-Pvstkvmmissar Schmelzer m Leipzig — ein älterer sächsischer Postbeamter — ist von Sr. Majestät dem Kaiser zum Nechmmgsrath ernannt worden. — Eine sehr sinnige Weftmachtsgabe wurde ll. A. Ihrer laiserl. Hoheit der Erzherzogin Maria Josefa von ihren er Imlctnen Geschwistern übersendet. ES ist die« eine Photographie in KabinctSfoliiint. Ihre Kgl. Hoheiten Prinzeß Mathilde »ns die Prinzen Johann Georg. Max und Aldcrt darstellend, die mi- zwci Liebliilashüiidchen sich freundlich aus den offenen Fenstern eines Eisendahilkoilpees i,eigen. Auf der Koupeelhüre ist bedeutungs voll die Aufschrift „Nach Klagensuct" angebracht. In, bezeichnetcn Orte befindet sich bekanntlich das erzhcrzogliche Paar. Die ganz vorzüglich gelungene Aufnahme wurde im Atelier des Herm vo; xmacht, aus welchem »men Sr. Kgl. Hoheit Uniform hcrporgliigc». — Für die bevorstehende Carnevalszeit sind am Kgl. Hose Ballseste am l2. Ja»uar, gegen die Mitte dcS Carnevals und am 22. Februar in Aussicht genommen, bei welchen Vorstellungen ongemelveter Damen und Herren stattfinden können. Da zu diesen Festlichkeiten besondere Einladungen ergehen, so liegt es im In teresse dcrseniam am Kal. Hofe voraestellten Damen nnd Herren, welche außerhalb von Dresden woynm und den Wniisch hegen, bei solchen Einladungen bedacht zu werden, eine bez. Anmeldung an das Kgl. Obcihosmarschallamt gelangen zn lassen. — Die durch deu Abgang deS jetzigen Oberpsarrcr Potthoss erledigte katholische Hofpredigerstellc soll demnächst wieder zur Besetzung gelangen. Als Bewerber derselben haben sich zu Probrpredigten die Herren Militärpfarrer Maaz und Domschul- birettor Dienst aus Bautzen gemeldet. Der Erstrrc hat bereits am vergangenen zweiten Wcibnachtsfeiertag in der kath. Hoskirchc seine Probepredigt gehalten, während die des Letzteren den L Januar erfolgen wird — Die Gvmnasialoberlehrer Ernst Moritz Böhme in Zwickau imd Dr. Phil. Rcinhold Dre hl er in Wurzen erhielten den Titel »Professor. — Der erste TtaatSanwalt bei dem Landgericht Plauen. Dr. Alwin Hartmann, wurde zum Oberstaatsanwalt und der bei dein Justizministerium als Hilfsarbeiter verwendete Landgerichtsdircktov Friedrich Julius Bartsch zum Justizrath ernannt. — Einer vom fortschrittlichen Abg. Curt Starke st, de, -Dresd. Ztg." veröffentlichten Erklärung über die Stcllunanabme der Landtagssraktlon drr dcntsch-sreisiniiigcn Partei betreffs der be kannten Enlärnng des Abg- Scbreck ist zunächst zu entnehmen.
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