kürzen und das Ersparte dem Flottenbau zuzuwenden; siche rere und reichlicher lohnende Anlage ihres Kapitals, als die Staatsrenten Osteuropas sie gewähren; Organisatoren der Industrie und Agenten des Handels. Doch wir können ihnen auch viel nehmen; Unwiderbringliches. Die Republik kann einen Freund haben, der ihr allen Glanz der Sonnentage zu rückbringt und dessen Same im Schoß ihres Garten eine neue Blüte europäischer Menschheit zeigt. Oder einen Feind, der, seit er sie besiegen lernte, nicht entmannt worden ist. Sie muß zur Wahl gezwungen werden; und bis sie gewählt hat, darf nichts geschehen, was sie, durch den Anblick deutscher Schwachheit, ermutigen, nichts, was ihr Mißtrauen mehren, sie nutzlos demütigen könnte. MORGEN Herr von Bethmann weiß wieder nicht, welcher Gegen stand umstritten wird. Er läßt sein Gesinde in jämmerlichem Zeterton einen Zeitungschreiber schimpfen, der, mit allzu grobem Wort freilich, den Glauben angedeutet hat, die Scheu vor dem Krieg stamme aus dem schwindeligen Ge wissen Wilhelms des Zweiten. Glaubt der chancelier in- trouvable, weil ein Offiziöser das Maul weit aufreißt, werde auch nur ein deutsches Hosenmätzchen eingeschüchtert? Und ist sein Hirn blind genug, nicht zu ahnen, daß die ewige Beteuerung, an „höchster Stelle gebe es keinen schwachen Punkt“, im Ausland die Meinung erwirken muß, das werde nur gesagt und illuminiert, um mit dem Strahl so überhitzter Rede die Schwachheit wegzubrennen? Ein paar ruhige, höf lich ironische Sätze konnten nützen; die kommandierte Tob sucht weckt den Glauben, der Kanzler wolle das Ziel des Angriffes recht sichtbar machen und den Angegriffenen dadurch an seine Seite schrecken. Er will es nicht; hat nur keinen Blutstropfen eines Staatsmannes in seinen Adern und wittert niemals die Folgen seines Tuns. Franzosen und Bri ten sagen: „Wenn ein Minister so oft und mit so gellendem