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Dresdner Nachrichten : 02.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1874
- Monat1874-07
- Tag1874-07-02
- Monat1874-07
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1874
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Vrrrlen, Hoeunw. I. kiiui««,, Vkatsendouutr.. kTisckrlodeMI»« 14. — s Salle ».- »r. V«mar>t»«. Sa» ». Süll 1S74. scher, die sich einer solche» Handlungsweise schuldig machen, un- nachstchtltch und aus das Sircngsie etngrschrttten wird. — Während ein Bewohner der Friedrichsladt In der Nacht zum vergangenen Dienstag mit seiner Familie in einer Kammer seines Logis ruhig gcschlcue», ist ei» Unbekannter mittelst einer Im Hose vorgeiuntrne» Leiter und durch et» ossengestandcncö Fen ster i» sene Wohnung bcz. in da» Wohnzimmer eingesticgcn und bat sich daraus einen größere» Geldbetrag geholt, weicher in einer dort befindlichen unverschlossenen Kommode gelegen hat. - Einer zum vergangenen Neustäbttr Markt hier anwesen den Schnittwaarenhändlerin aus dem Gebirge wurde vorgestern, während sie ihren VcrkaluSstand einmal aus kurze Zeit verlassen, und letzterer inzwischen unbcaussict'tigt gewesen, eine Partie ge strickte, nebst zwei Dutzend duntiarbigen kattunenen Tüchern ge stohlen. Zur Ermittelung des Diebes fehlt eö an aller und jeder Spur. — Bad Elster, den 8V. Juni. Auch diese- Jahr Ist Elster wieder dgs vielgesuchte und meist mit gutem Ersolge benützte, größte Frauenbad unseres engeren Vaterlandes. Bon der lieb lichen Lage und der vortrefflichen Badcei,Wichtung schreiben, hieße Eule» »ach Alben tragen, denn Beides ist so bekannt, daß, wer nur einmal hier war, sich immer mit Freuden daran erinnern wird. Die Eurgäsie erfreuen sich a» den schöne» Waldsoazler- gängen längs deö BrunnenbcrgeS und an den sauber gehaltenen Promenaden, die letzt im schönsten Blüthmschinuctt stehen. Die Eurliste erweist eine Präscnzzahl von über lloo Personen, eine beträchtliche Stärke, die in der Steigerung von Jahr zu Jahr den besten Beweis für die Bvrlrcffiichkelt Eislers lieicrt. Bio jetzt war das Wetter ein auSgerclchnekcö und nur Nachts haben einigcmaie Gewitter und Regenschauer die Ruhe gestört. Seit gestern aber ergießt sich ein dichter, massenhafter Regen und schlägt mit Gewalt aut die Schieferdächer der freundlichen Logis- Häuser; hoffentlich währt er nicht lange. An mannlgsaltige» Zerstreuungen fehlt eS in tt lner nicht. Neulich hatte» sich mehrere Künstler aus Leipzig vereinigt und hier ein treffliches Eonccrt gegeben. Dann war am 24. Juni das alljährlich festlich began gene Brunnenstsl, was c urch Diner, gew chllcrcs Programm dco Morgen- und Nachmictag-Eoncerto, Feuerwerk und Reunion ge feiert wurde. Ein ungarisches Zigcuner-Musikcl'or spielte am 25. und 26. Juni hier und cutz icttc alle Zuhörer durch die lebendige Eigenthümlichkeit ihrer ^pieiwciie. Doch wäre eö unrantbar, wollte man nicht auch der ausgezeichneten Badccapellc, unter Leitung des Herrn Direktor Hill, gedenken. Mit unermüdlichem Fleiße unc treuer Sorgfalt werden alle Musikstücke durchgciührt, so dafl cS ein hoher Genuß ist, ihnen vom Batcplatze oder vom Brunncnbcrgc. wo tieKlangwtrkiing eine herrliche ist, zu lauschen. Diese Woche wird Se. Mai. der K.»ig Elster besuchen und ist man natürlich schon jetzt damit beschäftigt, Vorbereitungen zu seinem Empfange zu treffen. Tie materiellen Genüsse, alö da sind Essen. Trinken und Wohnung, gereichen Elster nur zur Ehre und ist ein misnger Preis bei guter, sreundlicr'er und sauberer Bedienung nicht die kleinste Annchmliastelt deö hiesigen Auf enthaltes. Möge nur der Himmel mit der gewiss sehr fruchtbaren Nässe nicht allzulange freigebig fein, damit wir bald wieder im Sonnenschein und WaldeSduft vie angegriffenen Sterbe» stacken können. - Zittau, 28. Juni. Ich glaube der verehrte» Nebaction Nicht beschwerlich zu stillen, wenn Ich ein jetzt ln meiner Barer- statt sich abwictcliideS Unternehmen beleuchte, welches bei Grün dung zn den schönste» Hoffnungen dercchligte, aber leider in der Folge sich als eine Gelegenheit erwiesen hat, wo Subaitcrnde- amte und vewndcrö auch Arbeiter ihre sauer verdienten Groschen aul eine Weise ioS werden, dass selbige keine Koppchmcrzeii davon bekommen. Ich meine den in Lignidatio» begriffene» Consum- Vcrein in Zlnau, So lange die Dircctio» bereut«, Vereins in den Händen von Männer» auö dem Handwerkerstand war, stand derselbe, wenn auch nicht gross, so doch gut situirt da. und hatte über ei» Baarvermögen von ca. SOOThlni. zu verfügen. Später ging hie Dircctio» in die Hände der Herren Kaufleule Gröbel und Llndncr über, und auch diesen Herren ist eine gute Führung des Geschäfts sowie der Bücher nicht abzuiprcchc». Sinn kam Herr Oberlehrer Sceliger mit einigen Kaufleuten an daö Ruder. Wie von diesen Herren kaS Geschält geleitet, mag zum Tbrll daraus erhellen, taff sich Herr Seeligcr aus seine Hand einen Schlüssel zum Geschäfts- oder bester Weinlokal anfertigen ließ i sactenkundig, wurde in einer Versammlung als ein Formtchlcr tr. di« Firma »N. «aim"; Inhc tr. Enoschendie Finna: „B aber: runv mund Schmidt hier. Sin Herr Nikolaus Salm, Morgeneier". — Oettentlicpe «chwurgerichtSsitzung am«). Juni. < Schluß., Wir bade» schon erwähnt, daß Bcrtholrt In seinen heutigen Aussagen von denen In der Voruntersuchung ge waltig abwich und vor Allem bestrebt war, Sickritz von der Theist »ahme an den Diebstählen frctzuniachen. Er kam tarurch mit Kleibern, welcher fett dabei bilev. Sickritz sei »eben Beribolct der Haruotthäter, hänstg in sehr erregte Debatte. — Neben diesen großen Diebstählen spielte der von Bertbolet an zwei Lamm felle» bet einem Handschuhsabrlkautcn penible weiter keine große ff!olle; Bertbolet war auch heute geständig. Eine Hehlerei lag da»» noch gegen den Schneltetlchriing Emil Edmund Mildncr ans Frcivcrg vor, trotz seiner N Jahre schon 4 Mal bcslralt. Miltner brauchte 'ein paar THaler Gelb und pumpte des halb seinen Freund Klelhorn a»? dieser, mit Glütt-kinkern reich gesegnet — cö war ja eben die Schlaghahn'sche Easse geplündert worden — rückte mit 12 Tblr. baar heraus, s»r die Kleider, Portemonnaie und Eigar«nple!lchr» gekauit »vurten, da dies nicht ganz dazu langte, legte Kielhorn noch « Thlr. zu und der „gnlinütbige" Bertbolet schoß von sclnem Löwenantvell 25 Thlr. zu. SiachtrLgltch wollen wir bemerken, baß er von dem 224 Ttzlr.«Dlcbslabl bei Schlagban 4ll Thlr. 10 Ngr., Bertbolet ea. 50Thir. unv Sickritz den Rest erhalten habe; Bertbolet giebt dagegen an. daß Beide lKIclhorn und Sickritz) le 107 Thlr. sich zngecignct hätte». Die Geschworene», welche vie volleNacl, t hindurch bis trüb In die dritte Stunde harre» muß- me erwarten, baß daö Sich begünstige. Ma» habe'ge die bishrrlgeu Mittel den (durch die Untersuchung:! sprecht,»». — Oeikentliche hast verbüßt), bei Sickritz ans grel ler oriniprucy vairc nvcr rnt. Der Urklnibcniäischung frühere Obertelcgrar hist Jo den Schranken tev Gerichts. . , ericht-sltzung am 17. Juni. Herr Bankbircctor Schloßmaun hier war wegen Beleidigung deö Herrn Robert Hevmann hier zu 10 Thlr. Strafe vcrurtbellt. Dieses Erkenntnlß schic» Heymann zu gering und er erhob Ein spruch. Schloßinann hatte zu einem gewissen Manewalb gesagt. Hevmann ginge nur aus Raub auS. Alv Vertreter Hcymaii» ö sungirte Abvocat Judeich, der sich lebhaft sür seinen Elieutcn verwandte, auch ein Schriftstück dem Gerichtshof überreichte, auö welchem hcrvorglng, daß Schloßmann durch seine Bemerkung te» Erekit des Klägers geschädigt hatte Der Einspruch hatte aber keinen ändernden Ertolg. — lv. Juni und deö Betrugs angcklagt, slchl der sri ha»» Gottlod Zehne auö Terpitz vor den Schranken Am 12. Decembcr 1822 In Terpitz bei Oscbatz gekoren, Sohn eines Gutsbesitzers, contitionirte er nach vollendeter Schulzeit zunächst 2 Jahr als Schreiber, und trat später alö Signalist beim 2. Jägerbatalllon ein. A!S Arbeiter aut der Bahn verun glückte er während seines Urlaub- unv erhielt tu Folge dessen auch vom Militär seinen Abschied. Eine nur geringe Unter stützung, welche ihm zur Herstellung seiner erschütterten Gesund heit seitens dcrBahnvrrwaltung bewilligt wurde, legte den ersten Grund zu seine» mißliche» Verhältnissen und diese verschlechter ten sich tm Lanke her Zelt immer mehr. 1864 trat er als Tele- grapheii'Bolontalr ein und , In welcher Stellung er zuletzt bezog. Seit 15 Jahren ist : Kindern. Der Angeklagte giebt heute an. daß ihn tic-Nott' zu tcm verzweifelten Schritte der Urkiindensätschung getrieben habe. Sein Vorgesetzter, der Telegraphen-Jnspector Vitzthum v. Eckstädt zollt dem Angeklagten über seine Thätigkeit das größte Lob. Zehne hatte in den hiesigen Tagcsblüttcr» verschiedene Annoncen gelesen, kcS Inhalts, daß Be amte gegen Gebaltognlttungc» Gelb in Icder Betragv- höbe geliehen bekämen unb damit war sein Entschluß geiaht. Schemas zu Gehalts-Quittungen hatte er zur Hand, te» ,n der Expedition befindlichen Stempel verschaffte er sich während seines Nachtdienstes und die Unterschrift des TelegraphenlnspectorS fälschte er bann durch seine eigene Handschrist. Ans diese Weise bat er 26 Urkundenfälschungen gemacht unb in den meisten Fällen entsprechende Darlehne von hiesigen Piandleihern daraus er halten. Fast überall mußte er sür den Tbaler pro Monat l'/r Ngr. Zinsen zahlen, es wurde» ihm jedoch auch von einzelnen P'cmdlcihcrn 2 Ngr., 2", Ngr. und sogar einmal 2 Ngr. pro dara s üt tm i' n 'Monat. bc,»nach ein Zlnöst.ß bis zu 120 pCt. berechnet. Seinen 'w'n A Z! ,'? l' där^ wiederholten Angaben zufolge, habe ihn nur die höchste New perkeb en -c g^ Z« solchen, leider ln unserer Stadt vielfach vertretenen Wucherern die Smins ei hbcr^ben mnstle Nun kmn ^rr ZZmnnann!^ührt. Aus dir Frage des Vorsitzenden, was er sich übe.haupt Meiner und G c >wn scni -1 s^ie e clor um unduaä-Vcm^uchdAc unter solchen Umständen gedacht ha de. da eö doll' an, diese Belle H rren ei, ^ lange sottgchcn konnte und seine Schuld sich colo,,hl stei- WLZ7.L MLL-MN LLLWULL ALLSL «i» Jahre im Gange »t. Die betreffende» Duectoren hatten >o vor- tyeilhaft die Interessen des Vereins gewahrt, daß ca. 2000 Thlr. schulten eutstanden sind, zn welcher Bezahlung die Mitglieder des Vereins in der Weile herangczogen werten, daß I. activc Mitglieder 6 Tblr., 2. Diejenigen, welche ein Jahr bereits aus geschieden, 4 Tblr.. 2. Diejenigen, welche zwei Jahre bereits auö« geschieden, 2 2dir. zur Deckung dcS Deffclts beitragen sollen. Während die Eonsnm-Vercine aus allen Dörfern um Zittau treff lich gedeihen, macht der unserige, unter Leitung von kaufmännisch gebildeten Männern, solche coloslaic Schulten. ES ist aber inso fern erklärlich, als die Betreffenden nicht einmal im Stande ge wesen, eine richtige Inventur abznschlicßcn, sondern anstatt di« Einkaufspreise, die Verkaufspreise in Ansatz gebracht worden sind. Herr Kaufmann Buddebcrg, Mitglied der gewählten Llguldl- rungS-Commission, gab kürzlich in einer den Verein betreffenden Versammlung die Erkiärung ab, daß sich die Bücher ln einer solchen Verfassung beinnde» häkle», daß von einem kaufmänni schen Sachverständigen 200 Thlr. gefordert worden seien, um die selben nur soweit in Ordnung zu bringen, daß selbige dem Han delsgericht vorgelcgt werten könnte». Im Sinne von Hunderten armer, um ihr Geld gebrachter Arbeiter ist nun zu tragen: I. Kann Hcrr Sceiigcr wegen eigenmächtiger Anschaffung von Lokal- schlüsseln, 2. können die betreffenden Direktoren wegen dieser in einer grenzenlosen Unordnung belassenen Bücher, wo ein ganzes Jahr weder eine Inventur, noch sonst etwas eingetragen worden ist, Zur Verantwortung gezogen werde» ? unk 2. dürste nicht das Handelsgericht die Verpflichtung haben, in diese Ealamität, welche doch Stadtscandal ist, cinzugrcilcn? — Zum I. Juli ist Endter min . wer bis dahin nicht bezahlt hat, soll verklagt werten, und die Mehrzahl der Mitglieder will eö darauf ankommen lassen. — Auf noch unerimtteltc Weise ist in Glauchau am 28. Juni früh gegen 2 Uhr im Hinterhause des Oeconomen Heinze Feuer entstanden, welches dasselbe in Asche legte. — Bei dem Gewitter, welches am 2V. v. M. über Pulsnitz zog, schlug der Blitz in das Gut des Hm. Mager zu Pulsnitz M.S., zerschmetterte einc Giebclwand und zündete, doch gelang es das Feuer zu bewältigen. — Bei demselben Gewitter hat in Burkau bei Bi schofswerda der Blitz in die Scheune dos Gutsbesitzers Gretschel ein geschlagen und gezündet, infolge dessen das ganze Gut eingeäschert worden ist. — Am 29. Juni brannte in Leipzig das TheerdestillirhauS der Dachpappofabrik von C. F. Weber am Schlüssiger Wege. Ein undurchdringlicher schwarzer Qualm überwogte die ganze Umgegend, denn eine Masse von M Ctr. rohen Thceres stand in Flammen. Nachdem die furchtbare Gluthitze etwas nachgelassen, wurde mit Sandmasse dem Feuerherde entgegengoarbeitct und gelang es gegen 9 Uhr Abends, die Flamme zu ersticken. Wendung ielncS traurigen Schicksals entgeaengeiche», unb riuc, wenn auch in etwas weiter Ferne liegende Erbschaft seiner Frau sei ihm stctd als einst hilfebringend erschienen. Zehne erlangte auf hie angegebene Weise in einzelnen Posten nach unv nach ca. 220 Th r.. welche Summe durch fortlaufende Prolongation und hohe» Zinsfuß sich natürlich betrcichliich vermehrte. Seine Ver haltung erfolgte, nachdem ein Plandleiher wegen Nlchtprolon- gatlon der GehaltSgusttung sich zunächst an den Telrgraphen- insprctor gewandt batte und die Fälschung sofort entdeckt wurde. Staatsanwalt Roßtäuscher hielt zwar die Anklage vollkommen aufrecht, ließ jedoch MiieerunaSgründe alö gerechtfertigt an- nchmen. Advokat Richard Schanz, der Vertheitlaer Zehnes, plaldlrte sehr warm für seinen Elicnten, schilderte die Notb und die trostlose Vergangenheit desselben unv wart In seinem Plaitover ein grelles Licht auf die Wirksamkeit der Herren Pianbleiher, welchen, wenn auch nur indirekt, an den unalücllicl cn Verhält nissen Zchue'S cln Tbeil der Schuld nicht abzusprcchcn sei. Zehne ward zu 4 Jahren Getängniß verurkhcllt. Tief erschüttert ver ließ er. nachdem er sich noch bei seinem Vrrthetbiger bedankt, den Gerichtssaal. — WitterungS-Beobachtuna am 1. Jnll, SlbmtS 5 U. Barometerstand nach Otto L Bösoldt hier: 28 Paris. Zoll L. (seit gestern gestiegen 1 L.>. — Thermometer nach Reaunnir: 18 Grad über Null. — Die Schloßthurmfahne zeigte Norbwest- Wind. Himmel bewölkt. — ElbhShe i» Dresden, 1. Juli, Mitt.: 120 Cent, unter 0. TagtSaeschtchtr. Deutsches Reich. Nach der „Kreuz.-Ztg." wird Prinz August von Würtemverg daS Generalkommando keS GardecorpS nicberlegen und durch den Generalleutnant v.Treökow, den Füh rer des neunten EorpS, ersetzt, an dessen Stelle der Generalleut nant v. Groß Schwarzhoff die Führung deö neunten statt dritten Corps übernehmen wird. Ueber den äuS Potsdam kurz erwähnten llnglückSfall bringt die „Börsen-Ztg." die nachstehende Mltthellung: Die Gattin re« russischen Botschafters, Herrn v. Qubrtl, litt schon seit langer Zeit an einer ticien Schwermuth, verbunden mit häufig wieter- kchrenden Beängstigungen. In einem solchen Anfall von Schwer- mutt) scheint dieselbe ihrem Lcvcn selber ein Ende gemacht zu haben, indem sie sich in'S Wasser stürzte. Der neben dieser Villa aus seiner Besitzung wohnende Bankier Burghatter sah den aus dem Wasser schwimmenden Körper vom Lande auö, zog denselben aittS wer und eS gelang auch nach nicht großen Bemühungen, Frau v. Dnbril wieder in'S Leben zurückzurufcn, so daß man sie bereits sür gerettet hielt. Im Laute der Nacht trat jedoch ein Brustkrampi ein, dem dieselbe nach kurzer Zeit erlag. Bei der Gcncraldiöcussion dcS Etat- dcS bairischen CultuS- minisleriums in der Sitzung der zweiten Kammer wurden von j verschiedenen clerlcalcn Abgeordneten wieder die hctttgslen An griffe gegen den CultnSminlster gerichtet. Der Abgeordnete — Am Dienstag stürzte in Pirna der Zimmergesclle Schimm- i Kraetzer stellte das Verlangen der Auflösung der Kammer, damit lohn bei dem Umbau im Nathstellcr von einem plaitcn Tache u-'wöec eine Majorität in derselben erzielt werbe. Jocrg ver- s.« ...c wahrte sich gegen den vom Minister der clcrualcn Parte! gc- tnehrere Ellen ttcf hennuer auf d». stenuxne Treppe, in Folge dessen ^ niplwnrs des TcrrvriSmns. Die patriotische Partei sei! er sich mehrere Verletzungen zuzog. § lediglich eine Koalition gegen die Tyrannei dev Liberalismus.! — Versteigerungen ccn 2. Juli in den Gerichts-!Bei Beginn der Session sei im patriotischen Ein» der ämtern: Drcökcn: Earl Ulbrlcht'S und A. Kändler'S Villa, Anirag gestellt worden, ln einer Adresse an den König „Frietebnrg" i» Blasewitz i:l,:!5i>TH'r.: Löbau: JohannGrcnc'ö, die Austöiuiig teS Landtages zu verlcmgen, und nur Hguö in Wcntnch-Pa»lätdn :!50 Thlr. tar. ! wegen des Widerspruchs eines einzigen Mitgliedes habe — Be Nein t ba r ungc n im Ha nd c l Sreg Ister. In man diesen Anirag lallen lassen. Das sei der angeblich die Firma: „TH. HcnseliuS" ist Herr Kaufmann Heinrich Richard geübte Terrorismus. Nach den AbstlminuiMresulraten in den Eger als Mitinhaber eingeircten. Die bisherige Firma „Wilhelm j Sitzungen vom 26. unb 27. d. M. scheine ihm, dem Redner, eine u. Leidiger" firmirt nunmehr: „Leidiger ».Schmidt"; alleinige; Annösnng der Kammer, schon a»S politischem Ansiandcgefühi, Inhaber find die Herren HanS Louis Leidiger und Albert Ed-;geboten. Der EultuSmmIster erklärte darauf, er müsse vl« Be- In.. rhaupl di« Feind« der t, die trüberen Regierungen v»..— ^ Zlttamsiitantsinus gegenüber roch ausreichend gesunden. Dies sei richtig, aber diese milde Lende»« habe zu dem Beschlüße vom 18. Juli 1870 grlübrt. Die damalige Rcglerungtmaxlmc sei „elu hölzerner Säbel" ar» wesen, «ton den ultramontcineu ütebncrii sei König Lud wig I. in die Debatt« gezogen. Derselbe sei «in Freund der katholischen Kirche gewesen, wie wenig andere Mo« narchrn: der Dank dasür war, baß vterzebu Tage nach Entlassung de-Ministeriums Abel dieAvdttatlon t eS König S erlolgt sei. Dieser Monarch sei aber auch ein Feind der Jesuiten grlveseu. „Wenn wir letzt tbun, tva» er gctpan, sind wir doch keine Feind« der katholt chen Kirche." Von ultramontaner Seit«, ist geäußert, das Land könne nur gedeihen det vörha«d«m Einigkeit Zwischen Staat unb Kirche. Da- ist sehr richtig, wen« die Einigkeit aber nur dadurch zu erzielen Ist, daß die Kirche statt rineS Schwerer- zwei Schwerter iü-rt» dann dan der Staat nicht »achgcbcn, und wen» der Staat dann seine Waffe» gebraucht, ist dies noch kein Avsoiuti-nm-." Nach dem Reicrat kt» Bericht- erstatt«-Schmidt erfolgte dann der Schluß der GcurraldiSeulsiou und man trat in die Sperialdcbatte ein. Nach heftigen Debatten wurde mit 77 gegen 75Stlmmen die Positiv» rcS obersten Schul- rgthcö bewilligt. Frankreich. Der Irgltlmlstlsche Abgeordnete Marciuis von Franclieu brachte au» venmlaffung eine« vom „Figaro" ver öffentlichten Artikels über de» Umiana der Gewalten de- Mar« schall» Mac Mabon. lu welchem ein Angriff auf die Rechte der Nattoiialversammiung enthalten sei, in der Versammlung den Antrag ein, Maßregeln zu treffen, um den Preßvrraebrn ein Ziel zu setzen, und verlangt« dringliche Berathung desselben. Die Dringlichkeit wurde indessen avgelehut. Spante». Dem geiallenen Marschall Concba soll auf öffent liche Kosten ein feierliche» Letchenbegängniß veranstaltet und ein Denkmal errichtet werden. «« bestätigt sich, daß die Armee kein Geschütz unb kein Stück der Bagage verloren hak; dieselbe hält jetzt die Qrtschalten Miranta, Arga, Oilte und Taialla besetzt unb wird sich in zwei getrennten Korp- formst«,. Der diesseitige Verlust wird aus 800 Mann a» Todtc» und Verwunderen an gegeben. — Der Bruder de» Don Carlo-, Don Alphon» von Bourbon, soll am Arm verwundet sei». England. Die Deiegirten der Kohlengrubenarbeiter haben den Beschluß gefaßt, daß sie lieber Heu Streik bis Weihnachten iorlsetzcn, als aus eine Herabsetzung der Arbeitslöhne etngehen wollen. Von den Kohlengrubenarbeitern in BarnSley sind die der Homerule-Partei angchörigeu Arbeiter Galway und Ward zu Deiegirten gewählt worben. Dieselben haben sich gegen die be absichtigte Herabsetzung der Löhne um 10 Prozent erklärt und befürchtet man, baß ein allgemeiner Stritt, an welchem sich 2<>.i»u> Arbeiter betbclligen dürften, auSbrechen wirb. Feuilleton. ^ P 2m Neustäbtrr Hoitbeater tritt Fräul. SrSsfner von Wiesbaden zun, ersten Male hlerlklbst auf, unv zwar ln der Knabenrolle de- Milbkl», im „Vetter". -h Drei reiiommirtr Tonkünstier: Drr Däne Niel- W. Wade uiw die Deutsche» I. Reinette l Direktor dcS Gewand- hanseS inLcipzigl und Job. BrabinS (Direktor der phstharm. Ges. in Wien) sind zu auswärtigen Mitgliedern der Berliner Kunstakademie ernannt worden. -s Director Fr. Haase schreibt von CaelSbad au», allwo er zur Kur verweilt, bis letzt sei er nicht lm Besitz einer definitive» Entlassung auö seine» Verpflichtungen gegen dlc Leipziger Mu- nlcipalität. Daher sind die Gerüchte. er sei zn», Dircctor dcb Wallnerthcatcrs, znm kgl. prenß. Hofschauspieler, oder auch zum technisch«, Leiter dcS Dresdner AlberttheateiS auserlchcn. alle »»begrüntet. Sicher ist nur tcr botcnlo c Acrger der Lcipz g« über die )hatiache, daß Hanse cinhalbbnndctttauscnd Thallr prr Anno in Plciß-Athc» „verdient" bat. Es gebt den Leipziger Stattvätcrn an Herz und Nieren, daß ein Fremder ilnen dicst Lumme wegspielk und sie werden gut und gern den Rath Wtö- llccmro' befolge» unb ihr Theater selbst dirigirc». Das „Wie' wird sich zeigen. k Georges Sand hat ein neues fistifactlgcS Schaufi-Itt für daS Theater sranyaiö vollendet. Ein geustletonist dcS „Monte Jllnsiro" erzählt ganz Erstaunliches von der geistigen und rhhsi- scben Munterkeit tcr nun siebzigjährigen Sch,iitslellcriii. 2Uo sie nculich in Geschäften auf kurze Zeit nach Paris kam, Verb ragst? Georges Sand einen Tag z. B. wie folgt: Ilm 8 Uhr MorgcnS ei» Spaziergang in, Boniogner Gehölz; um lO libr kan, sic nach der Stadt zurück unv ging zu dem Buchhändler Mich« Levy, mit de», sie Verschiedenes zu ordnen hatte; u», 12 Uhr nahm sie bei Ledohen In ke» Eivsälschen Felder» Ihr Deicnncr: um t Ilbr ging sic I» de» Salon, verweilte dort blö 2 1>hr und daun wie der eben so lange in der Ausstellung zum Beste» der Eliaß- Lothringer; um 7 Uhr speiste sie bei Magny im Lateinischen Viertel, um 8 Uhr ging sie in daöEhatelet-Theater und iah kort „Die beiten Waisen" von Denncrv und um 1 Uhr Morgens kehrte sie z u Fuß nych Ihrer Wohnung zurück. -j- Vom l. Oktober ao verbindet das Eoniervatorium zu Wien mit seiner Musikschule eine Theater- sSchauspicl-» Schule. Vor- kenntnlste werken auch hier nur sehr mäßig verlangt iLesen und Schreiben). Für die allgemeine Hebung des SchauspIelerstankeS durch universelle Bildung wirb dieses Institut daher weniger bc deuten, alö vielmehr die Jünger praktisch einübcn, so daß künttla bei ihrem Auftreten, z. B. an Hvibühnc», alle „jungen Künstler" geben, stehen und sprechen können. 1- Vom i. Zull ab Ist aut der Brühl schcn Terrasse Im AuS- stellungösaale die diesjährige KnnstanSsttllung eröffnet worden. st- Monatlich in zwei Stummem erscheint nun auch eine „Friseur Zeitung", Organ und Fachblatt für die Jntcresten tcr Frlsirkunst und teS GenossenschaftSbunbeS für Deutschland. Nc- kacteur und Verleger Ist der Hostlrttrant und Coiffeur Hege wald, Berlin, Mohrenstraße. Die ieder Nummer veigrgebenen photographischen Modebeilagen sind In dem hiesigen photographi sche» Atelier der Herren Joop und Siebe ganz vorzüglich auS- eführt. DaS Blatt ist jedenfalls den Interessen der Friseure sehr rdcrllch. vermischte-. * Die Präsidentenglocke der französischen National-Versammlung. In einem Feuilleton tcr uJndöp. Beige" finden sich einige Notizen über die Glocke de- Präsidenten der Nationalversammiung, „diese Glocke, welche ionveraln ist, die Stürme beruhigt nnb auch steigen, mild sür die Gemüihrr recht-, furchtbar sü, die Orkane, welche aus der Linken loöbrechcn. Aui ihrer Flanke bewahrt sie noch taS Wappen de- Kaiserreich-, und diese mit dem Adler geschmückte Glocke Ist eS eben, welche den Rednern der Republik so gerne da» Wort ab- schneldct. Im Jahr 1850 gegen da- Ende der zweiten Republik veriertlgte der Schlosser Fichet. im Schmerz darüber, daß Herr Präsident Dupin sich zum Präsidlren nur einer Handglocke be diene. ganz besonder» für ibn diese monumentale Zugalocke, die man aut dem Präsidentcntstch bemerkt. Aber Herr Fichet war dem damaligen Gesetz« ar'olgt und lat aus kiese mascstätlsche Glocke ein republikanisches oder Irgend ein andere- Emblem an- brstigc» lasse». Als die Nationalversammlung aukgelöst und die Republik in daS Exil geschickt war, diente die Glocke des Herrn Dupin dem Präsidenten einer kaiserlichen Kammer, aber sie be wahrte dabel aus ihrer Flanke das repnbliranische Abzeichen. Eine» Tages nun fand Hr. v. Mornv odcr Hr. Schneider, daß eine cäiarische Glocke nicht so halsstarrig «ne Bürger-Glocke b eiben bürle. Plan entscrntc das republikanische Symbol und leiste einen Adler an seine Stelle. Dieser Alster stgurlrt noch hcntc ans der Glocke der Natlonalversainmlnna. und breitet seine Flügel über die Deputtrtcn aus, welche die Tribüne besteige», und wenn Herr Buffet den Schwengel der Glocke in Bewegung setzt, setzt er zugleich de» metallenen Adler In Schwung." *Kinc jener bistorischen Fahnen, unter weich«, die Bauern der Altmark sich i»7S als Wacht an der Elbe aus- stcllten, um den Schweden diesen licbergang zu wehren, wird ln der Kirche deS Dorscv Dannrlrld bei Gardclegcn ausbcwahrt. lieber dieselbe wird neuerdings dem „Soldaten-Freund" auS Danneselb geschrieben: „Die sehr gut conservirte Fabne ist au« bamaltz r bmide ge Wk» zugänali «olk-fest Blicke m lnoch etr schieß«, «Mer d, Opierwi 'ordere, A«ge ss gab« zu tordett I iegenhell da» nä< zu neh« langten den zu der Best schen L< Die Re Gesetze Boden B Abends L kämme: Mehrb zur H, Stauff entschü befrned verwer beim ( sei? s dttrrni aus, r Clubb wort' nicht > s tätSst eröffn daß i wifser lande rung danki gern nung Nach wohr unge Die schar Verl länd der feinl Der und thur erfo irisc vor« » > ISLI Lw! «sic SSL- ««u >071 114! irrr I4Ü 167 I6Ü 181 192 Mil »uf 817 7ic -se rn »4c »81 t»e »31 32 94 N »9 se 32 3' 4< 4? 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