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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186306137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-13
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.06.1863
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3286 eil. diese au- >or, welches auch' schlie Dadurch wurden die zeitherigen Wo sprechende IahreSgehalte verwandelt, deren ausfallende Beträge a 1. und 15. jeden Monats pränumerando auSgezahlt werden. „Wenn nun gegenwärtig durch Ihre Zustimmung vom 19. IuM 1862 festgesetzt worden ist, daß diejenigen städtischen» deren IahreSgehalt 600 Thlr. nicht übersteigt und v^b drücklich ausgenommen worden sind, eine etatmäßige ZulaM Von 1V o/o erhalten sollen, so könnte eS sich fragen, ob, da der for melle Grund der früher« Ausnahme nicht mehr besteht, die Raths- und Polizeidiener nicht aus Rücksichten der Parität die Zulage von 10 o/o in Aussicht nehmen könnten. ES würde jedoch einer solchen Auffassung wieder der Umstand entgegevstehen, daß die Etats dieser Beamten erst vom Jahre 1861 dattren, mithin zu einer Zeit auS- wworfen worden sind, als die allgemeine Erhöhung der geringer« L IMe eben hierb« schütz emWahL WS NN > im UebtigeU a^: vostÄurt^V GehalVvei^esserunMt zv verwilligen. Julius Mittler beklaDke deUZustand, in welchem sich ne Berkeh sen, das ,reN derEWipaept u RtcoMmmSicat gen Ge halte bereit» Gegenstand der Berattznng beider Eollegien war. „Wir haben uns deshalb nicht auf diesen formellen Standpunct gestellt, als wir in Folge eines Gesuche- der RathSdiener und eines Antrags des Herrn PolizeidirectorS die Angemessenheit der gegenwärtigen den beiden Wachen xugebilligten Bezüge in erneute Berathuug zu ziehen hatten. Vielmehr haben wir lediglich die sachlichen Gründe erwogen, welche für eine Erhöhung des Ein kommen- der bezeichneieu Angestellten sprechen und sind dadurch zu dem Beschlüsse gelangt, auch den Etat dieser Beamten um 1l)o/§ zu erhöhen. Das Maß der Erhöhung ist hierbei allerdings nach der Analogie der übrrgen etatmäßigen Zulage» festgesetzt worden, indem wir glauben, daß mindestens erne analoge An wendung d!eS allgemein festgehaltenen Grundsatzes gerechtfertigt sei. „Wir verkenne« hierbei nicht, daß es allerdings nicht unbe denklich erscheint, einen erst vor zwei Jahren festgesetzten Etat schon wieder so wesentlich zu erhöhen. Da wir jedoch die lieber- zeugung gewonnen haben , daß der jetzige Etat ein ungenügender ist, so durften wir diesem BeoeNkbrt nicht ein so große- Gewicht beilegen, um eine als entsprechend erkannte Regelung der betreffen den Gehaltsverhältnisse nur deshalb zurückzustellen. „Es ist bereit« früher von uns geltend gemacht und von den Herren Stadtverordneten anerkannt worden, daß e» für die sicher- heitS- und wohlfahrtSpolizetliche Verwaltung von der höchsten Be deutung ist, deren untersten Organen ein genügendes Auskommen zu beschaffen. Dean während es außerdem nicht gelingen wird, tüchtige Persönlich leiten für diese Stellen zu finden, ist besonders zu erwägen, daß eine wesentliche Grundbedingung für eine förder liche Thängkeit m dem pflichtmäßigen Verhalten der Diener liegt. Diese Beamten müssen deshalb in ihrem Einkommen so gestellt sein, daß dasselbe den ihrer Stellung gebührenden mäßigen An sprüchen genügt; denn nur dann werden sie die rechte Freudigkeit zu ihrem schweren und mühevollen Berufe findeh. „Wir glauben behaupten zu können, daß die jetzigen Einnahmen der RathS- und Polizeidiener diesen Anfordertmgen nicht entsprechen. Es berechnet sich nämlich, unter Hinzunahme de« festgesetzten Be- kleidungSgeldeS, da« monatliche Ginkockmen der fraglichen Diener »ach den ver' ^ cschiedenen 24 Thlr 23 l GehaktSclaffen bei den RathS d i e nern auf: :. 20 Ngr. (4 Diener), und bei den lv. 12«/, Ngr. (4 Diener). 20 Thlr. 15 Ngr. (4 Diener), 15 Thlr. 12»/, Ngr. (18 Diener), Polizeidienern auf: 25 Thlr. (4 Diener), 22 Thlr. 17»/, Ngr. (10 Diener), 20 Thlr. 15 Ngr. (10 Diener), 18 Thlr. 12»/, Ngr. (69 Diener). angewiesenen Diener eine "unverhältnißmäßig drückende Ausgabe bildet, so dürste es keines Beweise- dafür bedürfen, daß die obigen monatlichen Ein nahmen für diese, zum größten Theil als Familienväter dastehenden Beamten nicht genügend sind. Dazu kommt noch, daß der häufige Nachtdienst große Kraftanstrengung erfordert und vielfache Stra- patzen bedingt, während die Gelegenheit zum Aufrücken in bessere und weniger mühevolle Stellen nur in geringem Maße für die Diener in Aussicht steht, namentlich seit die Aufhebung der Thor controle eingetreten ist rc." Der Stadtcaffe erwächst dadurch eine Mehrausgabe von 814 Thlr. bei dem Etat der RathSdiener und 2055 Thlr. bei dem der Polizei diener. — Der Ausschuß glaubte den gesteigerten Anforderungen an alle hiesigen Lebensverhaltnisse, welche die niedriggeftellten Beamten am härtesten betreffen, seine Beachtung nicht versagen zu sollen ; er konnte aber auch nicht umhin, auf sehr fühlbar gewordene Mängel an richtiger und eonsequenter Handhabung einer achtsamen und energische« Wohlfahrt-Polizei alles Ernstes hinzuweisen. Beispiels» weise das der Tr Der A entwick bss Herr öffentliche Fuhrwerke befänden und beantragte, der Rath möge den Zustand der Droschken (und concefsionirten Einspänner) einer fortwähren-rM Beaufsichtigung untecwerfen, insbesondere über die- eljahre eine Revue abhalten und die Beseitigung n Mängel nachdrücklich durchführen, iräg fand Unterstützung. Herr Näser bemerkte: „Der vom Ausschuß bevorworteten Gehaltserhöhung bei den Raths- und Posizeidienern stimme ich sehr gern zu, da ich dieselbe weit berechtigter und zweckentsprechender halte als z. B. die Ertbei- lung von Reisestipendien an Leute, welche anderthalb Tausend und mehr Einkommen haben. Eben so gsboten erachte ich , daß' bei dieser Gelegenheit nicht versäumt werden darf, de« Rathe wiederholeutlich zw sagen, welche gegründete Forderungen unsererseits an die Handhabung der WohlfahrtSpolizei zu machen sind. — Da- Collegmm wird eS noch wohl im Gedächtniß haben, ckkk welchen Anklagen vr. Heyner in Betreff der mangelhaften und nachlässigen Beaufsichtigung de« Verkehrs auf der so engen, langen und belebten Straße, der Gerbergasse, seiner Zeit so oft hervor getreten ist. Dieser hatte eS offen ausgesprochen, daß die dorthin beorderten RathSdiener statt zu beaufsichtigen, eS sich beim Gläs chen in den Gasthöfen wohl sein ließen. Wie sehr vr. Heyner damals Recht gehabt haben muß, schließe ich daraus, daß der Rath, sonst so empfindlich bei jedem Tadel seiner Beamten, hier beharrlich geschwiegen und, wie ganz löblich, nur durch Abstellung der beregten Uebelstände geantwortet hat. Ist nun durch zweck mäßige Anordnungen und durch beständige Stationirung eine- gut instruirten RathSdiener« in der Gerbergasse dort wohl Abhülfe geschafft, so kommen Verkehrsstörungen und Belästigungen doch noch so zahlreich vor, daß ich mich nicht enthalten kann, die Schlimm sten hier namhaft zu machen. Ich will von den RathSbienern nicht verlangen, daß sie die Damen, welche mit sehr umfangreichen Gegenständen, ich meine Crinolinen, nicht nur im Gehen zu Zweit oder Dritt das Trottoir gänzlich sperren, sondern sehr häufig ihren Klatsch an den frequentesten Stellen eröffnen, ohne Rücksicht auf andere Fußgänger, welche von ihnen gezwungen werden einen weiten Bogen um da- Plauderkränzchen zu machen, hcruntttjage» oder auch nur bedeuten ; ich glaube einer solchen Zumuthung würde sich ihre angeborue Galanten« nimmermehr fügen. In diesen Fällen kann man eben nur an das Schicklichkeitsgefühl der Damen selbst appelliren oder, wenn ja die- nicht helfen sollte, so bliebe dem Publicum nichts übrig, als sie durch eine sanfte Platz machende Bewegung zu ermahnen, solche Unarten zu unterlassen. — Aber daß z. B. die Packträger, früher Eckensteher genannt, ihre, wie eS scheint durch Verjährung erworbenen Plätze an den belebtesten Ecken auf dem Trottoir nicht verlassen — dies ist wohl nur Schuld der mangelnden Energie Seitens unserer WohlfahrtSpolizei. — Gehen Sie zu solchen Zeiten, wo das Militair im Schloßgraben in irgend etwas sich übt, vor das PeterSthor, so finden Sre da- ganze Trottoir vollständig mit Gaffern besetzt und jeder Vor übergehende muß wohl oder übel auf die Straße herunter. — Von den Bewohnern der Weststraße namentlich wird bittere Klage darüber erhoben, daß das schöne 4 Ellen breite Trottoir Aberids, wo so viele Leute diese Straße passtren, nur für die wafferholenden Dienstmädchen vorhanden zu sein scheint. Ja e- geschieht nicht selten, daß 2—4 der Letzteren mit ihren vollen und leeren Wasser kannen eine Wagenburg mitten auf dem Trottoir aufschlagen, zu der sich häufig noch ebenso viel bewaffnete männliche Individuen gesellen. Wehe dem, der nicht gutwillig auSweichen wollte, er würde beim geringsten Murren die ganze männliche und weibliche Besatzung herauSforderu. Mehr oder weniger findet dieser Unfug mit dem Wassertragen, der im Winter sogar sehr gefährlich wird, auf dem Trottoir in allen andern Straßen statt. Daß Fleischer gesellen mit ihren Mulden, Maurer mit ihren Fässern, Weiber mit Tragkörben rc. stet- da- Trottoir der Straße vorziehen und sehr grob werden, wenn man ihnen zumuthet, eS nicht zu thun, erwähne ich nur nebenbei, weil diese Fälle sich schon mehr ver theilen, auch nicht so lästig werden als die vorgedachten. — Ja Messenszeiten versperren die Musikanten regelmäßig das Trottoir und die belebtesten Durchgänge. — An Felsche'S Hause ist auf einer Seite das Trottoir durch einen sonst bei Andern nicht ge duldeten Vorbau gesperrt, auf der andern Seite verhindern die Beschauer der Eacao - Dampfmaschine nicht selten den Verkehr. — Außer diesen Belästigungen auf den Trottoirs erwähne ich, daß von den Kutschen der größer« Hotels so wie der vornehmen Fa milien das Verbot de- SchnellfabrenS, zumal um Ecken herum, jar uickt beachtet wird, ja fast gar nicht für diese da -N sein cheint. Mir selbst wurde einmal am Lheatrt vom dort siationirten ^ izeidiener, als eben eine Frau von einem herrschaftlichen Wage« um-efahre« worden wäre, die Antwort; „Zweispänner dür»
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