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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186710235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-23
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1867
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- !«r» Ätchn abina- he fich ersten rmsten anzu- .icum- über- chaupt sitzen neistir .üglich i zw« Thau, nisten ! und S der beiden ch der wür- eerte- Bach, t So- )8 änr b'äur rberlS »statt lNsch« rkog iodu- lehört -Pirt, imwt sogar »z za Töne lögen >»» i» r;«» von Lrrd auch da- liebliche Kind »eben ihr hängt da- Köpfchen «ehr beschämt al- trauernd. Der edle Ausdruck dieser jung« Dame, ihr bescheidene-, kindlich einfach,- Wesen lasten schließen, daß sie in einer besonder- glücklichen Häuslichkeit erzogen wurde (ein seltener Fall in so hoher Sphäre) und so läßt fich da- vorgestellte kleine Drama etwa folgendermaßen zusammenstellen. Ein hochangesehener Edelmann hatte, dem Drange seine- Herzen- nach gebend, ein Mädchen unter seinem Stande geheiralhrt und trotz der Horrem- seiner vornehmen Verwandten ein unaussprechlich glückliche- Leben geführt. Nach seinem vor kurzem erfolgte» Tod« fochten die Vettern die Giltigkeit der Ehe de- Verstorbenen mit Erfolg an und oeabsichtigten der holden jungen Erbin nicht allein die Güter zu entziehen, sondern auch die Schande der Illegitimität aufzubürdeu. Die dem Rechtsanwalt in die Hand gegebene» Docu« mente scheinen demselben nicht zu genügen. Mit warmer Theil- »ahme für da- unglückliche Mädchen, auf die er mit dem einen Finger zeigt, drückt er zugleich der Alten seine Bedenken au-, die Sache zu ihren Gunsten durchführen zu können, — ein Aus spruch der den dargefiellte» Affrct hervorruft. — Leider theilt uns taS Bilo die weitere Geschichte nicht mit, hoffen wir, daß noch All«- günstig enden werde und zwar trotz d«S Schreiber-, der an der Feder kaut, einem argen Strolch, und zu überlegen scheint, wie er da- Gehörte bei der Gegenpartei verwerth,n möchte. Vielleicht findet sein besserer College nach fortgesetztem emsigen buche» in den Acten die nöthigen Beweismittel zur Gewinnung de- ProceffeS. Waö di« Ausführung de- Gemälde- aulangt, so ist der Aus druck der köpfe geistig lebendig, die Figuren lösen sich plastisch vom Hintergründe ab, die Nebensachen sind unübertrefflich wahr und mit solcher Virtuosität behandelt, daß die minutiöseste Aus führung der Stoffe in de« Gewändern, der Teppiche, des Holz- werks und vieler kleinerer Gerätschaften, doch den Blick von der Hauptsache nicht abzieht. ES ist ein Triumph der neuesten deut sch,» Kunstrichtung, daß sie von der nach französischer und englischer AU eine Zeit lang für genial auSgegebeven skizzenhaften Sudelei wieder absieht und durch richtige klare Zeichnung, durch wohl tuende Harmonie der Farben und eine entsprechende, da- Grmüth stimmend« Beleuchtung ihren Schöpfungen die höhere Weihe giebt, die wir an den Meisterwerken drS 16. und 17. Jahrhundert- bewundern. Unser Bild ist auch ein ganz zeitgemäße- Kunstwerk. Wir leben nicht mehr im Geschmack der Allegorie oder der Romantik. Ein Stück natürlichen Leben-, mit einiger Poesie und guter Technik vorgetragen. wird vorzugsweise vom Publicum geachtet und ver standen. Da- mag wohl auch ein Grund d«S allgemeinsten Bei fall- sein, den «S sich hier sofort erworben und da- den vielseitig ausgesprochenen Wunsch hervorgerufen hat: e- möge der verrhr- liche Kunflverein, dem ja wohl augenblicklich genügende Mittel zur Verfügung stehen, fich wegen de- Ankauf- dies«- Bildes mit dem Besitzer in- Vernehmen setzen, vnd wenn von der hohe» Forde rung nachgelassen wird, eS für unser städtische- Museum er werben. * Verschiedenes. —u. Berlin, 21. Oclober. (Vom Reichstage.) Heute Morgen um 8*/, Uhr fetzt« die Commission zur Berathung de- Gesetzentwurfs über da- Positaxwesen ihre Bera tung mit dem §. 8 fort und nahm drzu einstimmig eine Reso lution an: den Herrn Bundeskanzler zu ersuche», sobald «S finan ziell irgend zulässig erscheint, auf soccesfive Ermäßigung der Land bestellgebühr für Briefe und Zeitungen Bedacht zu nehmen. Zu 8. 9 Verkauf von Freimarken und Francocouvert- Seiten- der Postanstalten betreffend wurde ei» Amendement ein gebracht de- Inhalts, daß auch für die Zukunft die Postanstalten FreicouvertS bereit halten und zu demselben Betrage ablaffen sollen, welcher durch den Franeostempel bezeichnet ist, — jedoch abgelehnt — da die Commission von der Ansicht auSging, daß der Verkauf von FrancocovvertS nach und nach der Privatindustrie zu Überlasten sei. — §. 10 de- Gesetz«- bi- zum Schlüsse erhielte» hierauf oie Zustimmung der Commission. . , v. Leipzig, 22. Oclober. (Inauguralreden in der Aula. — Decanate.) Morgen MUtwvch 12 Uhr wird der unlängst zum außerordentlichen Professor der Philosophie ernannte bisherige Privatdocent vr. Friedrich Birnbaum, Direktor der höhere» landwirtschaftlichen Lehranstalt Ptagwitz-Leipzig, seine Antrittsvorlesung halten. Sein Thema ist: „Ueber Bodentaxation und B öden bestell« uv g." An der Universität gedenkt er in diesem Winter die g,sammle Landwtrtbschaftslehre vorzutragen, sowie über Landgütervervaltung, endlich über Thierzucht zu lese». — Sonn abend den 26. d. wird der neuberufene fünfte ordentliche Professor der Theologie vorzugsweise für da- Fach der alttestamentliche» Exegese, vr. Franz Delitzsch, seine Znauguralvorlesuug in der Aula Hallen, und zwar über einen schon durch d«^ bloßen Titel frappirende« Stoff: ' ihrer Bedeutung für Delitzsch wird m dem eoen vegonnenen Semester ' die Schriften de- Alten Testament«- lesen, ein ebenso vierstündiges - - ' - - " ° r. 7S2S Collegimn: Auslegung der Heuest- halte», endlich zweistündig den Galaterbrief erkläre». — 3« neue» Studienjahre 1867/68 werde» in den vier Faeultäle» folgende Professoren als Decane fun- giren: vr. Lechler in der theologischen, vr. Osterloh in der juristischen, Hofrath Cr «de in der medieinischen und vr. Klotz in der philosophischen Facultät. *.* Leipzig, 22. Oclober. Der Ausschuß de- Leipziger Borschußverein- hat in seiner letzten Sitzung die Liste der nach seiner Bekanntmachung vom 20. September n. e. AaSzu- schließenden festgestellt. Von 930 Restante» haben eia Theil pro- longirt, ein Theil bezahlt und andere Mitglieder haben e- vor- gezogea, durch Erklärung ihre- Austritte- dem zu erwartenden Ausschluss« zuvorzukommeu. — Bei Aufstellung der Liste selbst ist man mit größter Humanität zu Werke gegangen, indem man nur solche Mitglieder darin verznchvete, welche entweder sich haben wegen andrer Schuld verklagen oder ihren Bürgen für sich zahlen lasse», endlich solche, welche schon au- früheren Zähren in Rück stand sind, auch keine Einzahlungen geleistet haben rc. Dagegen hat man alle diejenigen zu erinnern beschlossen, welche auf eine oder die andere Weise in lebhaftem Verkehr mit dem Vereine stehe» oder deren Schuld im Verhältniß zu ihrem Guthaben gering ist u. dergl. m. Endlich hat der Ausschuß beschlossen, di« Veröffent lichung der Liste und somit den AuSschlußtermiu auf den 31. Oc lober a. o festzusetzen, weil man mit diesem Tage eine bequeme Zinsberechnung und Zeit erhält, die betreffenden Conteu noch im alten Geschäftsjahre zu ordnen. ES soll daher den Mitglieder», an welche die Bekanntmachung vom 20. September gerichtet ist, noch bi- zum 30. October gestattet sei», durch Zahlung oder durch Prolongation sich der Ausschließung zu entziehen. * Leipzig. 22. October. Wie wir hören, beabsichtigt der Militairverein Kameradschaft am nächsten Sonnabend in den Räumen de- Tivoli zur Erinnerung an die Rückkehr unser- König- und der vaterlävdrschen Armee »ach Sachsen eine Festfeier zu ver anstalten. An diesem Abend wird Herr Musikdirektor F. Bendix mit seiner beliebten Capelle den musikalischen Theil übernehme». Eine entsprechende Drcoration und mehrerlei Überraschungen werden den Interessenten dieser Feier einen genußreichen Abend in Aussicht stellen. (UebrigenS verweisen wir auf den Inseraten teil unsere- gestrigen Blatte-.) * Leipzig, 22. Oclober. (Gerichtssitzung). Unter dem Präsidium de- Herrn Gericht-rath- Ahnert und bei Vertretung der Anklaze durch Herrn StaatSanwalt Hoffman» «kannte da- königl. Bezirksgericht heute gegen den au- Connewitz gebürtigen Handarbeiter Gustav Adolf Schützer, welcher beschuldigt war, am 9. v. M. im Rosenthale einen Polizeidiener, nachdem ihm dieser die Arretur an gekündigt und ihm nach dem Polizeiamte zu folgen geheißen hatte, mit einem von der Erde aufgegriffenen Steine mehrmals in- Gesicht geschlagen und später in ähnlicher Weise andern, ihrem College» zm Unterstützung Herbeigeeilien Dienern durch Schlagen und Stoßen sich thätlich wid-rsetzt und dabei den Dienern in keineswegs schmeichelhaften Ausdrücken seine Ehrer bietung an den Tag gelegt hatte, wegen Widersetzlichkeit und Be leidigung auf eine sechsmonatige ArbeitShauSstrafe. H Leipzig, 22. Oclober. Ein hier bettelnder Schneidergeseltt gerieih gestern gerade in de- Löwen Racken. Tr trat in eine Polizeibezirkswache ein und sprach die Mildthätigkeit der dort sitzen den uniformirte« Wächter de- Gesetze- an, ein Mißgriff, der ihn alsbald »ach dem Naschmarkt versetzte. — Die im Hotel de Pruffe interimistisch eingerichtete Mtlitair- wache ist mit Beendigung der Messe wieder aufgehoben worden. — Die Inscriptiou bei dem eben begonnenen Wintersemester au unserer Universität zeigt fich besonder- lebhaft und find schon jetzt ^egen früher zahlreichere Anmeldungen sowohl fremder wie rinherwischer Studirender erfolgt. * Chemnitz, 22. October. Al- heute die Ziehung der AuS- stelluvgSlotterie beginnen sollte, wurde dieselbe auf Befehl der Re gierung fistirt, weil die Veranstalter nicht nur Gegensiände an der Ausstellung, sonder« andere, mau sagt sogar Ladenhüter, an gerauft hätten. ES wird eine Untersuchung angestellt werden und die Inhaber von Loose« werden sich eine längere Zeit gedulden müssen. Eibenstock, 19. October. In der Werkkätte eine- hiesigen Steindruck«- wurde» mit ziemliche« Geschicke Noten der Braun- schweiger Bank augefertigt. Die Falstficate waren sehr gut. Nur fühlte sich da- Papier etwa- ölig und fettig an. Die Nemefi- erreichte aber bald die Fälscher. Ei» WochenblattauSträger gab an einem Sonnt-g Nachmittag in Hund-Hübel und L'chteuau sechs Stück zehuthäleriae Banknoten aus. da- erregte natürlich Verdacht und führte zur Entdeckung. Der hiestge Stetndruckereibefitzer und dessen Gehilfe, ein,Musiker- von hier, sowie ei» Ehepaar au- Zwickau sind gefänglich eingezogen und haben auch zugestande». Die Platte» waren yon dem Druckereibefitzer in eine» verfallen« " " ' ^ensg,fahr holte die Polizei di. »m die Platten, sondern und präparirte- Papier an da- Tageslicht. . ?, - .. . e
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