Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186806084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680608
- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-06
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- Monat1868-06
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1868
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und Anzeiger AmIMM dck Kinigl. Bezirksgerichts md des NW der SIM Seidig. W 1k«. Montag den 8. Juni. 1868. Universität. Die Maximalfrequenz der Hochschule Leipzig im Jahrhundert. n Leipzig, 7. Juni. DaS Personal-Verzeichniß der Leipzig für das Sommersemester I8t>8 erschien > j^en sanft auf die Teller nieselte. Diesem Nieseln folgte soeben. Die Frequenz des Sommersemesters stellt sich darnach em kleiner Platzregen, der die Zweckesser zu eiliger Flucht bis zum 1. Iurn d. I. folgendermaßen: ' - - ---- » ^ » .0 . Bestand im Winterhalbjahr -f- 1190 Studirende. Abgegangen v. I.Dec. 1867 bis 1. Juni 1868 - 269 - Neu inscribirt Ostern 1868 .... . -f- 388 - -ft 1309 Studirende. 134S Hörer! ES ist diese Ziffer aller Wahrscheinlichkeit nach welche- nach der UniversitätSreform im I. 1830 erschien, eine höhere Zahl, nämlich 1360 Studirende, und im dritten Verzeichnisse (Sommer 1831) gar eine noch weit größere Ziffer, nämlich 1481 Studirende aufgeführt; allein eS ist eine in überzeugender Weise von verschiedenen Seiten her geltend gemachte Thatsache, daß diese ersten Personalstatiftiken keineswegs mit der nöthigen Sorgfalt zu sammengestellt wurden, daß eS überhaupt wegen der damaligen Organisation deS Universitätsgerichts schwer, ja unmöglich war, das Ab- und Zuströmen der Studirenden scharf zu controliren und insonderheit die Academici oder Ex-Musen, welche damals häufig noch in den Listen der Hochschule fortgeführt wurden, ob schon sie tatsächlich längst abgegangen waren, ordnungsmäßig auS der Rolle zu streichen. Vom Sommer 1836 an bewegt sich die Frequenzziffer zwischen j 900 und 1000, ohne diese noch im Winterhalbjahr 1835/36 über schrittene letztere Ziffer (1016) wieder zu erreichen. Vom Winter 1841/42 an geht die Zahl herunter in das neunte Hundert (844) und verharrt daselbst bis zum Winter 1846/47, Sommer 1847 und Winter 1847/48, in welchen Halbjahren sie sich wieder auf 901, 911 und 906 hebt. Nach dem „Bewegungsjahre" beginnt ein neuer weiterer Rückgang, der im Sommer 1856 auf die Minimalziffer von nur 782 herabkommt! In dem achten Hundert bewegen sich noch die Wintersemester 1852/53 mit 786 und Sommer 1853 mit 794 Studirenden. Aus dem neunten Hundert, daS schon 1853/54 ansetzt (807), kommt der Winter 1861/62 heraus (901), dann wächst die Ziffer wie folgt: 1861/62: 904, 1862: 940, 1862/63: 924, 1863: 978, 1863/64: 960, 1864: 999, 1864/65: 982, 1865: 1000, 1865/66: 1059, 1866: 1180, 1866/67: 1114, 1867: 1116, 1867/68: 1190, 1868: L30S Begrüßen wir dieses glückliche Wachsthum unserer rüma water mit freudigster Genugthuung: Vivat, eresoat, Hörest ^eackemia! Vom deutsche« Lehrertage tu Lasset. V Kassel, 6. Juni. Gestern machte die hier versammelte so an einander gereiht, daß sie kaum behaglich athmen, geschweige essen konnten. Von der Tafelmusik, die im Hofe stand, hörte man nur immer die Trommel und das Pfeifchen. Aber doch war man hier viel glücklicher als im Naturfaal. Denn kaum hatten sich dort die Gaste unter dem schattigen Dach niedergelaffen, als es ... ... 'bald von den besetzten Tischen trieb. Im Saale wurde frisch"getoastet, aber nur die mit einer Löwenstimme Begabten konnten sich verständlich machen. Der erste Toast galt dem König von Preußen, welcher der Versammlung auch ferner seine Gnade schenken möge; ein zweiter von Inspector Denhardt war den Gästen gewidmet, ein dritter der Bürgerschaft Kassels. Hahndorf (Mitglied des Bürger- ausschuffeS) sprach aus, daß Kassel seit der Zeit, wo die Straf bayern die Verfassung escamotirt hätten, die Schule immer mehr hoch gehalten habe alS die Anstalt, welche Kenntniß von Gesetz und Recht im Volke verbreiten müsse, und ließ das deutsche Vater land leben. Pfarrer Falkenhainer, welcher als Reformirter zwischen einem lutherischen und einem katholischen College» saß, erklärte, daß es Zeit geworden sei, im Heffenlande wieder von Duldsamkeit zu reden, um so mehr, als man durch allerhand künstliche Mittel Uu- suche. Die Liele des deutschen treit darüber ganz und religiöse Ein- Bornemann aus Leipzig ließ daS Präsidium hoch leben; ThomaS auS Leipzig feierte die deutschen Städte als die Heimstätten deutscher Bildung; In spector Brüller aus Berlin die Kasseler Hausfrauen; und zum Schluß ließ ein Gast Alles leben, waS man etwa noch vergessen habe. — Die dritte und letzte Hauptversammlung wurde am heu tigen Tage eingeleitet durch den Gesang: „In allen meinen Thaten" rc. Der Vorsitzende machte verschiedene Mittheilungen, ^ wie z. B. über daS Eintreffen eines Telegramms: „Den Kämpfern für Licht und Aufklärung, den deutschen Lehrern Gruß und Glück auf!" auS Oberungarn rc. Pfarrer Rinke hielt einen Vortrag Über die öffentliche Armenkindererziehung. Er deutete die Wichtig keit derselben an und suchte auf alle Weise Sympathien für sie zu wecken. An der Debatte über den Gegenstand betheiligten sich Dir. Bornemann aus Leipzig, vr. Panitz u. A. Am Schluß der Versammlung sprach der Vorsitzende den üblichen Dank gegen Alle auS, welche die Sitzungen unterstützt und gefördert hatten. duldsamkeit aufrecht zu erhalten suche. Spaziergange reich vertreten durchVllt und Jung; und als die Wasser zu spielen anfingen und Musik und Gesang ertönte, so entfaltete sich in dieser schönen Natur ein Bild, von dem man sich schwer trennen konnte. Hierauf folgte ein anderes Bild, wel ches zwar auch heiter war, aber der Schattenseiten doch zu viele hatte. DaS Hauptfestmahl wurde gehalten: da aber kein großer V l.—^ ^ r- r Säle In Gäste Ltadttheakr. DaS zweite Auftreten der Frau Pesch ka-Leutn er (am 6. Juni) brachte wieder einmal die Donizetti'sche „Lucia von Lammermoor", welche wir doch erst vor wenigen Monaten auch von Fräulein Aglaja Orgeni unS anhören mußten. Es ist eine in so geringem Maße den deutschen Geschmack treffende und unsere Sympathien regemachende Oper, daß wohl Niemand von ihrem öfteren Erscheinen sich besonder- erbaut fühlt. Ein Nachbar hatte ganz Recht, unS zu bemerken, die Wahl einer Coloratur- partie, wie z. B. Isabella in „Robert der Teufel", würde gewiß mit noch größerem Wohlgefallen begrüßt worden sein! Indeß abgesehen hiervon muß man sagen und gestehen wir gern, daß Frau Peschka-Leutner nur wieder von Neuem gezeigt hat, welch hervorragende und der höchsten Beachtung werthe Ac- quisition sie für die hiesige Bühne sei. Möglich, daß Fräulein Orgeni den ganzen Charakter der Rolle noch etwa- mehr und bestimmter im italienischen Typus hielt, mit anderen Worten, daß sie ihre Aufgabe viriuosenmäßiger löste, Frau Peschka dagegen ist ausgesprochen künstlerischer. Läßt es sich auch in Zukunft erkennen, daß Letztere mehr und vor Allem in deutscher Musik excellirt, so soll und darf unS die- nur hochwillkommen sein — bester ohne Zweifel, viel beffeL, alS wenn unsere Primadonna oder Coloratur- sängerin bloS m der italienischen und französischen Oper recht und vollkommen zu Hause wäre.
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