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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186711271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-27
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1867
- Autor
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, 84S2 aus, obwohl eine Mehrzahl der Anwesenden dagegen war. Hinauf erging sich die Versammlung in einer Prüfung deS neuen Wahl gesetzes, namentlich wurden die beiden Hauptpunkte des Letztern 1) der Census der Wahlfährgkeit und 2) der der Wählbar keit einer eingehenderen Betrachtung unterzogen, und berichtete dabei zunächst Herr Liebknecht, das; er und Herr Bebel in ihren Wahlkreisen die Stimmung der Bevölkerung als für Verwerfung des neuen Gesetzes gefunden und inan in den desfalls abqehaltenen Versammlungen einstimmig die Ablehnung des letztern beschlossen habe. Herr Adv. Freytag beantragte die Resolution, das Wahl gesetz einfach zu verwerfen, und appellirte schließlich an das Volk. Herr Liebknecht verwahrte sich gegen den Wunsch der National-Liberalen, den Norddeutschen Bund mit in die Wahlan gelegenheit hereinzuziehen. Vorstehende Anträge wurden hierauf einstunmig angenommen und der Vorstand ermächtigt eine ent sprechende Resolution abzufassen, der Leipziger Salon aber zur Versammlung für Donnerstag gewählt. Schließlich wurde noch für die letztere, ohne derselben vorzugreifen, Herr Bebel als Prä sident vorgeschlagen. ** Leipzig, 26. November. Um die 3. Stunde des heutigen Nachmittags bewegte sich vom Iacobshospitale weg ein imposanter Conduct dein Friedhofe zu. Es galt, die irdischen Ueberreste des unter Anderm auch als Ehrenmitglied im hiesigen Verein ehemaliger Militairs hochgeachteten Herrn Gerichtsdirector und Adv. Rietz sch zur Ruhestätte zu begleiten. ** Leipzig, 26. November. Mit dem heutigen Tage ist der Auskauf weiterer Remontepferde für die sächsischen Eavallerie- Regimenter wieder ausgenommen worden und haben sich zu diesem Behufe mehrere Offiziere nebst einer entsprechenden Abtheilung Mannschaften gestern und heute hier eingefunden. Auch die dies malige Lieferung haben die Herren Rose L Böhme hier übernommen. 1) Leipzig, 26. November. Während der gestrigen Theater vorstellung benahm sich ein Zuschauer im Parterre (wie sich nach mals herausstellte, em fremder Schneidergeselle) so ruhestörend und ungebührlich, daß er gewaltsam entfernt, und, da er sich nicht wollte zur Raison bringen lassen, überdies noch von der Polizei mußte verhaftet werden. — Auf den Treppenstufen zur Tuchhalle traf inan in vergan gener Nacht um 2 Uhr zwei Frauenzimmer mit einem neugebornen Kinde an. Es war eine hiesige Aufwärterin mit ihrer Wirthin, und es ergab sich, daß erstere auf dem Wege zum Entbindungs institut von der Niederkunft überrascht und eines gesunden Knäb- leins genesen war. Man brachte Mutter und Kind im Georgen hause unter, woselbst sie sich wohlauf befinden. — In der Großzschocher'schen Mühle ereignete sich gestern Abend der beklagenswerthe Unfall, daß ein dort beschäftigter Arbeiter in das Getriebe gerieth und gegen eine Wand gequetscht wurde; er erlitt außer gefährlichen Quetschungen einen Ober- und Unter schenkelbruck "und wurde noch in der Nacht in das hiesige Jacobs hospital gebracht. — In der kürzlich abgehaltenen Sitzung des handelswissen schaftlichen Vereins zu Dresden hielt Herr Dr. Rentzsch einen Vortrag über Münzeinheit und Goldwährung. Redner bezeichnen dieses Thema als eine sehr wichtige Tagesfrage, die jedenfalls auf dem nächsten Zollparlamente entschieden wird. Während noch zu Anfang dieses Jahrhunderts in jedem, auch dem kleinsten Staate, ein besonderer Äkünzfuß einaeführt war, ist jetzt die Zahl der verschiedenen Münzsysteme auf 7 reducirt worden. Ist dies auch schon ein erfreulicher Aufschwung, so bleibt doch zu wünschen, daß bald in ganz Deutschland eine Einigung in den Münzen eingeführt werde. Die bis jetzt bestehenden Münz systeme sind: 1) das in Preußen, Anhalt, Oldenburg, Sachsen- Weimar , Sckwarzburg - S emderöl>ausen, Schwarzburg - Rudolstadt und den reußischen Fürstent hü mer n eingeführte System des Dreißg- Thalerfußes (30 Thlr. sind 1 metrisches Pfund fein Silber), hei dem der Thaler in 30 Groschen kl 12 Pfennige eingetheilt wird; 10 Pfennige hat; 3) das des 30-Thalerfußes mit 4K Schillingen ' k. 12 Pfennige (in Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg -Sträitz und Lauenburg); 4) das System das 35-Dwrkfußes, bei welchem der Thaler in 2'/s Marl Courant oder 40 Schillinge-Äckl2"Pfen nige getheilt ist (Hamburg, Lübeck, Schleswig-HÄMn aitid Estin); 5) der Speciesthalerfuß .Ptück eine Kölnische Maä ftin Silber enthaltend, der Thaler eingetheilt.in 60 Schillinge Coüraßt), welcher in Schleswig-Holstein hauptsächlich: Mvch. M.-Hmwchehwftcn im Gebrauch ist; 6) der süddeutsche Münzfuß M^in Mund fein Silber enthaltend, der Fl. ü 60 Kreuzer), ln Bayern, Württem berg, Baden, Großherzogthum Hessen, Nassau, Frankfurt a. E - MAuingen,-Sachs^^^.^eM«-.M^ tzie Mal^-Ge währung lder LoulSd'yr oder me Pistole ^ ^ enthaltend, gerechnet zu 5 Thlr.,'iyc Thaler s Bremen im Gebrauche. /Herr vr. Rentzsch s^ter rrchsowcchl, als für die Gewerbe wird keiqe^EinigLng ,, von großem Nutzen seirw' Bondern iw NorddeulschlmvümgMrken verschiedenem Thaleirfkiße ifl-de? der^tiVlleM, M^ M^äler bld ,,in idr»,sH»r dsb -MünAtst es der Ibis zur durck- einschaler (30 Stück enthaltend) die Hauptmünzsorte in irr Neuavoschen L 10 Congretz deutsc gängigen Einfü I Pfünd feines Deutschland bilden solle, daß aber als Rechnungseinheit der */, 2chtr die Benennung Mark annehme und in 100 Pfennige aetheilt werde. Obgleich diese Einigung für den Verkehr im Innern Deutschlands von großem Werth sein würde, so wäre doch jin Rücksicht auf den Verkehr mit dem Auslande die Einführung eines Weltmünzsystems zu wünschen. Es würde sich dabei fragen lassen: Welches ist-das rationellste, das französische mit zweifacher Be nennung (und als Decimalsystem) oder das englische mit dreifacher Benennung (Duodecimalsystem) ? Jedenfalls ist dein französischen der Vorzug zu geben, da es streng wissenschaftlich und überall in Europa bekannt, ja in Belgien, der Schweiz, Italien und neuer dings auch in Oestreich eingeführt ist. Die etwaigen Bedenken gegen dasselbe weist Redner zurück. Es stehe zu erwarten, daß das Zollparlament die Einführung des französischen Maßes beschließt, woran sich dann später gewiß auch die Emführunq des franzö sischen Münzfußes schließen würde. Maß und Münze zugleich einzuführen, würde nicht zu empfehlen sem, da sonst leicht Ver wirrung entstehen möchte. Auch sei zu wünschen, daß, sobald das neue System eingeführt wird, nicht mehr nach dem alten Systeme nebenbei gerechnet werde. Was die Währung betrifft, so ist eine einfache und doppelte zu unterscheiden. Bei uns ist die Silber währung eingeführt, d. h. Jeder kann gesetzlich verlangen, daß ihm eine Schuld m Silber ausgezahlt werde. Die Doppelwährung hat große Schwierigkeit, da Gold und Silber oft in ihrem Werthe wechseln. (Gold soll 15*2 Mal so viel gelten, als Silber, und doch stellen sich oft Unterschiede heraus.) Frankreich hat jetzt noch Doppelwährung, wird aber zur Goldwährung als einfache Wäh rung übergehen. Die Frage: Welche Währung ist die beste? läßt sich, wie der Redner bemerkt, dahin beantworten: diejenige ist allen andern vorzuziehen, deren Werth am stabilsten ist (und das ist den statistischen Tabellen nach die Goldwährung). Es stehe demnach zu erwarten, daß man die Goldwährung allgemein einführen wird. — (Dr. Iourn.) — Die mehrfachen in der Umgegend von Chemnitz statt gehabten Brände — die fast ausnahmslos auf Brandstiftung hinwiesen — und andere, die Sicherheit der Person und des Eigen thums bedrohende Vorfälle haben das dortige Gerichtsamt nach vorheriger Vernehmung mit den Gemeinden veranlaßt, für den bevorstehenden Winter verschiedene Sicherheits- nnd Vorsichtsmaß regeln — namentlich nächtliche Schutzwachen — anzuordnen. — Wie es einem Heirathscandidaten ergehen kann! Da erhält ein junger Mann auf seine Adresse betreffs emer Heirathsannonce die Einladung, zu einer bestimmten Stunde da und da zu er scheinen. Er klingelt pünktlich > an der bezeichnten Wohnung, eine zunge Frau öffnet, ist aber Micht wenig erstaunt, als der junge Mann von einer Einladung spricht, und bittet in Folge dessen näher zu treten, um das Schreiben in Augenschein zu nehmen. In diesem Augenblick tritt nun der Ehemann oer Frau herein und verbläut den hoffnungsvollen Freier fütchterlich; auf das Geschrei des Gemißhaudellen eilen die Nachbarn herhei, es kommt zu Auf klärungen, und da stellt sich denn heraus, daß der Ehemann von derselben Hand, die. die Einladung an den Heirathscandidaten schrieb, einen Brief erhielt, in welchem ihm MMtheilt wirb, seine Frau erhalte zu bestimmten Zeiten Herrenbesuch.. Man-:glaubt dem Urheber oder vielmehr der Urheberin der Burse aus Per Spur zu sein. MU1'"<!>' >r Publ.) Macht»— die Marienkirche zu Hortitz betreffend. Im gestrigen Tageblatt ist übersehen Wörden, noch die Lieferungen der sehr bedeutenden Steinhautrarbeittn zu erwähnen, welche von dem hiesigen Steinhauergeschäst <8. A. Ehmig, jetzt. K. A. Ehmig- Erben in Leipzm und Reudnitz, sau-er und kunstvoll gerügt sind, u»d der Maurerarbeiten, ausgeführt durch Herrn Maurermeister, Böttcher in Portitz; Beides im Auftrag des Bauunternehmers Herrn Amtszimmer meister H. GpertinA in Tävcha. ' .-6^l,'vorliL6.MMoMoat L86Zf.il L > -RiiL S l, l»«t» L1 Eft u» Bf., p. IanzHLBr. Main14*/s L ein öl/ loco: 14^ ^ VH. «t ^ 1 i itz t MohAöl; loco: 2>S Bf. WerzL»?L046M- Btto., loco: rr.-,Qu. .0S7?-97^ Bf., feine W. Rotiarn-, INSV K. Btt»., loc»:n.Ou. 7S—Bf-, p. Nor , Mc. 74 ^Bf., x. April, Mtti 75 Bf. L^i. 5ä,7-k>2,^Bs., 48 »/Gd. aser, 1200 /L, Btto., lyco^Zi Bk., äo / ^rosen, 2160 K. Btto.,, loco:„76 ^ Bf- Wlcken, 2160 S-Otto., loc->- 48 ^,Gd. .E :s,^ir. c MwiK, 204S s-.'BttM- loco: 72 ^ Bf. -niZ. :) ! Raps, 1200 K. Btto.^Lokor'». Qu. 82—83 r Mdstschmmur, Svtt. i
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