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Dresdner Nachrichten : 24.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-09
- Tag1875-09-24
- Monat1875-09
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1875
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Xr. »«7 — So»« » — Vr«lU«, a«v »«. »sptvmdsr I«7». — Zn der unter dein Borsise des Herrn ÄreiShauptmannS von Einsiedel am 21. September abgebaltenen «itzung de« KreiSauSschutses wurden niedrere Rekurse, namentlich die einiger der durch dc»Kreisano>ch»ß zu Mitgliedern dez. Stellver tretern der Einichätz»iigoco»»»is>ioncn gewählten Herren. Bau meister Wedi»,irr, Schuldlrectoo Kaden, Restaurateur DebtUe und Abvocat Faioldt, verworsen, hingegen ein Gesuch der Stadtae- meinde Riesa um Gc»ch»,igung einer rechtsvcrbintilchen Er klärung nur Anerkennung de» stocalischcnEigenthnii'Srechte- eine» Stüchs Eibnferarcals. sowie das neue »Anlagen-Regulatid iür Sevda und ein »stachtrag zu ll> de« Geiiicinde »Anlagen-Rc- gulanvS »a-h dein (ffrnntioerthe und den Miethzlnsen von DreS- den. wonach ani inedlirt vermletdete ,'lläume die kür GewerbS- lokalc leitgefetzte Ermäßigung «llir Gcwcibölokale Ist nur die Hälite der iilr »ö'.Zohnnngaränine zu entrichtenden Abgabe zu be- im Auftrag der hoben StaatSregierung an Eduard Schramm <45 Jahre in der Fabrik) die silberne Medaille zum Albrecdts- orden. an Earl »Wcißenbor» <30 Jahre» und Friedrich Lehmann <33 Jahre, letzt in der Dresdner Filiale thälig» die silberne Me daille für „Treue und Arbeit" feierlichst überreichte. — Die raiftnirte Schwindlerin und ehemalige Produkten- Händlerin Juliane verehrt, Fröhnrr geb.Baumgärtcl au» Seidnitz, welche neuerdings wegen einer Steide Schwindeleien zu l Jahr i<» Monaten Gefängnis! verurtdeilt wurde, batte sich bekanntlich am Sonnabend »Nachmittag bei Gelegenheit eine» AuSaangcS. und zwar in einer Restauration der Schloßstraße. mit der ihr eigenen Rafstnlrtheit den Augen deü sie begleitenden Serichtt- Dirner» entzogen und die Flucht ergriffen, Vergangene Nacht gelang cS einem Genodarmcn, dieselbe auf dem Freibergerplatz wieder zu erlangen und au taS Bczirlsgcricht abzulicscr». Das zahlcnt keine Anwendung findet, genehinigt. Damit erledigte sich! Weib hatte überdies nach ihrer Flucht, wie wir hören, noch die zugleich eine Beschwerde der Friederike Philippsohn n. Gen. in! Frechheit, ihrem Untersuchungsrichter einen Brief zu schreiben, Dresden wegen Erhebung von BlietbzinSanlagen ans Möbel-! worin sic eiklärte, er mi^zc ja nicht glauben, das» sie so dumm guarticre, Herr Geh. »steg.-Rath Sperber roar Neicrent über! sei und sich wieder erwischen lasse. diese sämnitlichen Gegenstände. 'Auf Vorschlag deö Herr» Vor- sitzenden wurde die unentgeltliche Erledigung der Rccursc, welche Gemeinkcaiilagcii betreffen, beschlossen. Die '»eclamatwn der — Die gestern trüb '/ü8 von Blascwitz mittelst Pferdebahn nach Dresden fahrenden, erreichte» diese schone Stadt um -VW. Grund der argen Verspätung waren und sind bänstg ein Paar sächsischen Tnchiabiik ui Glo».-c>il»ai» gegen die Herbeiziebnng störrische oder übermüdete Maulesel, die trotz deS bahlici'sten, einer ihres Etablinemcnlo zu den Gcmcindelcistniigen ivurde begründet > Stadt wie Dresden, sehr unwürdigen Antreibend mit Peitsche befunden. Schließlich erstattete noch Herr »NegiernngS-Nath l und Hallol». nicht weiter wolle». Hoffentlich nimmt die Direc- Lingke über 3 VerwaltungSitreitigteiken über Unkerstützungs wohnsitz 'Bericht und fanden diese Erledigung. - Die Postkasscn im deutschen Veicbe und die preusjischen Probinrialkancn ,i»d von ihren (»ffe'S angewiesen worden, die eingehenden Beträge von ganzen und halben Silbergroschen nicht wieder zu verausgaben, sonder» in angemencucn Summen aus die Haupkkassen cinzusenden. Zn wünschen wäre dabei nur, dass grössereSuinnien teS »cncn Kleingeldes als bisher herauSgcgeben werken, da der Nkangel an Scheidemünze sich täglich fühlbarer macht. — Ans Anlass des gestrige» Geburtstages Theodor Kör- n er'S waren di - Statue desselben ani dem Georgpiab und daS Ankere des KönicrhanieS lKöriicrsiraße Nr. -1» pietätvoll mit Blumenschmuck ausgezeichnet worden. — Wie man hört, soll vom Ministerium des Innern an die höheren Beamten der königl. Polizei und GcnSdarmcric die Weisung ergangen sein, die an den bis jetzt getragenen Uniformen befindlichen dekorativ, n Silberstickereien an Kragen rcsp, Aui- »chlagen in Wegfall zu bringen und die EbargeiiauSzeichnuiigen, ähnlich den im »lachb irsta.it »Preußen bei dieser Behörde geltenden, dafür anzuterrigen und zu tragen, »ferner soll auch die Erlaub- tivn Notiz von dem Umstand, daß gestern die armen Thierc den Wagen an, Kirchhof buchstäblich stehen liehen, und alle Passa giere mit einem ander» Pfcrtcpaar weiter befördert werden muhten. — »Auf dem Nittergute „Welker Hirsch" bat ein Birnbaum eine auhcrgewöhnliche colossale Birne neben ganz gewöhnlichen getragen; daS »lonströse aber schöne Eremplar wiegt ziemlich Pfund und sicht ansjcrortcntiich appetitlich auö. z !— Slm Mittiooch Nachmittag gegen 6 llhr ist au! einem Neubaue an der Ecke der Strehlen« und Winkelmannstrabe ein Handarbeiter durch das Kalkauiziehloch :> Etagen doch herabge stürzt und scheint dabei, weil er unten zunächst auf einige den Kcllcrzugang verdeckende Bieter mit dem Gesäß aufgrschlagen und dann erst in den Keller hinabgeiallen ist, mit einer starken Verstauchung davongekommen zu sei», da er sich zu Fuß nach seinem Wohnort Kaitz zu degeben vermocht hak. — In Zittau kam vor einigen Tagen ei» iunger Mann in Militärinütze zu dein Handelsmann N. und verlangte im an gebliche» Aufträge für einen Offizier, welcher einen Diener An kleiden wolle, drei entsprechende Anzüge. N. war aber vorsich tig, er pcnkke die Kleider ein und ging selbst mit. Unterwegs er- »iß gegeben worden sei», statt der EpaulcttcS Omzicrachscl- klärte der Bote, daß der Oistzier erst sp-äter nach Haaie kommen stücken gnzulegm. Nach diesem Vorgang siebt webl zu erwarten, werde und schlug vor, dessen Ankunit in einer Kneipe an der Kaserne zu erwarten. Beide nahmen Platz, doch nach einigem Verweilen entfernte sich der Iimge Mensch unter irgend einem Vorwände. N„ welchem sein langes Aufzenblciben auifiel, wan delte. nichts Gutes ahnend, mit den Kleidern in scine Behausung znrü.c und vernahm zu seinem Schrecke» von her Gattin, jener Patron sei avermais dagcwcscn n»v havc in seinem, des Mannes, angeblichen Aufträge noch mehrere KleibnngSstücke verlangt, welche sic tbm auch arglos auSgelßinkigt. ;>r. hoffte, der Schwindler werde per Bahn baS Weite iuci en und setzte sich kurz entschlossen aus den nächsten nach Löbau abführenden Zug und fort ging cS dann weiter nach Groszschönan. wo er dann zu seiner grosicn Freude den Burschen mit den Sachen auSstelgen iah. Er lieb ihn zwar festnchmcn. doch gelang cS demselben, ani dem Wege seinen polizeilichen und civilcn Begleitern zu ent wischen. Wi.bcrerlangungsvcrsuchc ivarcn vergeblich. In Großdobritz bei Meißen ist am »Abend des 2l. Sevtcmocrs das »Prctzfchner'schc GasthofS- und Brauichenkengut abgebrannt. Dem »Besitzer und seiner Familie, sowie dem Pachter und »Brauer gelang es bei dem raviden Umsichgreifen dcS Feuers nur mir genauer Ncth, das Lcdcn zu retten, beider scheint aber ein Knecht den Tod in den Flammen gefunden zu haben. Mit een Gebäuden wurde ein sehr bedenkender Vorrath vor-und dies jähriger Körnerfrüchte vernichtet. — In der Nähe des ehemaligen NietzichgrundgasihofS zwi lchen Krippen und Köiiiaitc!» bat am 20. September ein Wald branb einen Bcslanv auf einer Fläche von ca einem Hektar vernichtet, Ei» am 22. t. M. von Z ittan nach L ö ba u ab- gcgangcncr Perjonenzug hat dadurch einen iatalcn »Auicnthalr erlitten, daß in der Stabe des Lorenz »he» Kalkwerkcs die 2Na- schiuc mit dein Tender und einem Packwagen cntglcistc. — In Zittau ist am 21. d. M. ei» satt dreliähriäcs Kind ron einem »Altan, ani loelchem cs sich mit der Mutter pciuitdrii, in den gepflasterten Hof herabgestürz' und hat sich tektiiche Vcr Ictzungcn zugc.zogcn. Vor einigen Tagen sank . GlaSmachc » der Nadebcuier Glashükrenwcrke tüchtige »Brügelei statt. Einer der ',Zcpaiie»cn riß aus und rannte geradenwegs aus einen Glasbroctcm au c» zu. stürzte mit dem «»csicl't in die scharscn Scherben und perwundcte sich so bedeutend, daß er im Krankcn- hanse unlcrgcbracht werden ninkte. - In D b c r I ö ß n i tz bei Dresden hat sich am 1*. Sep tember ein bei »einem Herrn bereits seit !»«> Jahren in DieiEtcn gcitandcncr Kntsä'er aus Harm darüber, daß er sich In »Folge einer Dicnstnachlässigscit eine leichte Ahndung zugezogen, erhängt. — »Bei einer in dem zun» Bellevue in »An nab erg gehöri gen Gasometer vorznnehmcndcn Ncharatnr fliegen am 21. d. Ni. der Handarbeiter Kreher ans Könlgowalde, Knecht Tiktcl a»v Biiidenan u»V Manrerlehrling Hcrmgn» ans LAauersberg in denselben hinab i»id wurden von den dort angesainmeltcii Gasen betäubt, während ein Vierter, die Get'abr ahnend, noch rechtzeitig nnikehrie. Durch-tie Aniopsernng des Totkenbettinciiters ä'iblcrt und Wagcnmcistcrs »öirnott wurden sie glücklich zu Tage geför dert und in das Krankenhaus gebracht. Ihre völlige Genesung ist außer Zwciicl, — Angeküntigtc Sitzungen d eS Gewerbe- schiedsgeri ch l ö. Heute Vormittag !» Uhr: MunknS Fricbr. »Adotvb Hermann »B. altbcr gegen den Theahrdircctor »Nesmüller. I<> U. SchiiücdcgcscUc Gustav Emil Sporke wider Schmiede weistcr Dswald b'angc, 10' 2 II. FIcischergcselle Friedrich Earl »Bergmann wider Speisewirth Georg Nostock, I I N, Flelscher- gcsclle Dtto Ncnbcrt iridcr Fleischermcistcr (Sduard Zlmmermann, II'2 II. Flcgchcrocseitc Wilhclin Scharsä uch wider Flcischcr- mcistcr Franz »Wcturka. — Nachmtttagö ä Ubr die Steiinnctze» Bcchcr und Büttner wider Steinmetz Franz Hendel. 4' - U Dieselben wider Steinmetz Emil Klemm. U. Stellmacher Hein rich Ernst Keller und Oscar Emil Zimmcrmann wider die Bau meister Hirt »nt Meske. 0 u. Äiiaurerpolicr Earl »August »Noschig wider Bauunternchmcr Otto löutcwig. - A n g c k n n d i g t e Gerichts-Verhandlungen. Heute Vormittag 0 Ubr Hanptverbandlnng wtdcr den GutS- besixcr und d'andclömaiin Friedrich Louiö Helbig ans Schliebcn w.gcn Betrugs. Witterungs-Beobachtung am 2:». Scptbr,, Abb. 5U. Barometer,tand naä' Otto L Bösolt hier: 2B Paris. Zoll I L. fseit gestern 4 L. gestiegen». — Thermometer nach Neaumur: 12 Grad über Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte West- Wind. Himmel: bewölkt. — ISlbhölie in Dresden, 23. Scpt.,Mitt.: iäO Eent. unter N. TageSkeschtchte. Deutsches Reich. Das Flottenmanöver bei Warnemünde, dem eine große Volksmenge aus allen Schichten der Bevölkerung beiwohnt, hat begonnen. DaS Geschwader sührt sämintliche Bor- auch die sorgsamste »Pflege dieselbe nicht zu retten vermochte. Die gange eines Seegefechtes auS, Se. Maicstat der Kaiser beobachtet weiteren Erörterungen innhten kür dieses Mai vertagt werbe», dieselben vom Deck der „Grille" auS, welche sich in sortwäbrenber well die Zeit bereits allzuweit vorgeschritten war. > »Bewegung vor den übenden Schiffen beflnbet. DieGroßhcrzogln- Dcr treue, brave Sinn der Arbeiter Ist noch nicht erloschen!. Mutter wohnt den Hebungen aus den »Balkon dcS Pootlen- Davon gicbt die ca, 100 Jahre bcstebciide Haugksche Hutfabrlk KommandcurS bei. DaS Wetter ist *rübe und regnerisch, aber ln »Teivzig de» deutlichsten »Beweis, da in dcrictbcn Fabrikant und windstill und daher günstig. Arbeiter allezeit im beiten Einvernehmen standen. Zwölf »Arbeiter Der Hauhtmann Pusch vom 36. Infanterieregimente, der baden in genannter Fabrik bereits das 2.',jährige Jub läum ge-; seinerzeit einem Pehrer in Erfurt am bellen Tag« und am öffent- felert; einer der Acltesteii davon, Earl Erler, welcher vom Jahre Bicher Straße eine Ohrfeige verabreichte, ist vom königl. Gerichte 1827 an bis zur Stunde noch immer rüslig seinem Berufe vor der 8. Oivlsion zu einer Geldstrafe von :Z0 Mark und Tragung steht, crbleit schon 186«, die zum AlbrcchtSorden gehörige Medaille der Kosten verurtdeilt worden. Außerdem steht dem Verletzten in Silber. Gestern criolgte abermals an drei der zunächst nun taS Necht zu, daS Erkenntntß aus Kosten teö »Verklagten in der ältesten »ArbeNer ter Fabrik Verthcilung Königl, »Auszeichnung! Thüringer Zeitung zu veröffentlichen. iür freue Dienste: und war cS nir die Empfänger, wie für den! Nachdem nun auch das Obertribunal in Sachen der Frank- Fabrtkbesitzcr. Herrn Hermann Haugk, ein gleich glücklicher und surtcr Zeitung seine Entscheidung abgegeben, ist jetzt, wie baS kr-rbendcr Mmnent. alö Herr Vlcebürgcriucikter Georai 1» Leipzig genannte Blatt bervorvebt. die Tbatlache festgrstellt. daß in daß bei der Erccittiviimiimchast die bis jetzt gctragcnc altsächsitche Sergeankeiignszeichniing einer ncnercn weiche» und kür die etwas unktguitirke öslcrreichiiche Fauon der Dienstmützen eine modernere gewählt wird. - In dem von der hiesige» PrüfungScommission für ein- luvrige Freiwiäige gbgehaltcncn rlesjrhrigcn Herbsttcrminc sind von ! 24 »Aspiranten 28 au» Grund der deigebrachtcii Zeugnisse über ihre» bisherige» Bildungsgang ohne Weiteres alö berech tigt ancrkgnnk und ttt zur »Prüfung gezogen irorkc». »Von Letz teren haben 43 daS Eramen bestanden, wogegen 48, und darun ter 34 fchon am Grund der ungcnügend ausgefallenen schrift lichen »Prüttuigsarbeiten wegen noch »langelhaitec wincnschgst Ucher O.ngtnicalion zurückgewicie» wurde». In tcr am September d. I. gehgllencn SNongtkvcr- faminlung dcS hici'igen T!»i e r s ch il tz v c r e i n S machte der Vorsitzende, Dirceror Maranart, zunächst den »Anwesenden die erfreuliche Mittbeilung, daß cin langjähriges Mitglied des »Verein-, Frau Helbig in Meißen, weiche schon öfter ihre thier- weundiiche Gesinnung in hciborrggender Wime vekl'ätigt hgttc, amS »Acne, getriek»:» von dein Gen-chle kcr'Bgrmhcrzigkcil iür tic leidende Thierweit, kein »Vereine die Smnme von 100 Tbglern übergeben habe. Ferner habe Herr Ncgicniiigcralh von Ncin- hardl zum »ötnkenkcn an den Stiller des »Vereins, den vcr ewigtcn Herui »Tegaiionsrath vcn sfhrcnsteiii. dessen wohlgc- lroffcneö Portraitincdaillo» dem »Verein zum Geschenk gemacht. Hierauf wurden aä»r neue Mitglieder zum Eintritt aiigeine'.det. »Verschiedene »Berichte waren cingeigufcn ans Neapel, »Paris, Lon don. »Brüssel, Kö », Trier, Frankfurt a. Ni. u. s. >0. »Bei Bc sprechung ter heimathllchcii »öliigelegcnhct'cn erfuhr die »Per sammlung mit Bc ricdigung daß aus dem Gebiete des Schlachk- betrtebes, ebenso >rie heim Einmngcn der ohne N'anlkorb oder Steucrmarke hetrosfcnc.: Hunde und deren weiteren Behandlung für die Zukunft ang menene Verbesserungen zur Ausführung ge langen werden, Ebcwo siebt zu hoffen, daß dafür Sorge ge troffen werde, dar verunglückte oder rettungSlotzerkrankte Thierc in einer »Welle getodtee werden. weiche den »Besitzern derselbe» BerubUung zu gcwäbren vermag, obnc ihr Geiubl zu verletzen, Waö die bereits früher erwähnten Fäll' zweier ländlicher Guts besitzer betrifft, weiche unzureffchender Fütterung ihres Vichsign- des beschuldigt waren, io wurde iiiitgetheilr. daß der eine der selben zu 7 Tag-n Gelang»!» perurrheitk irrrden war. ES wurde bcsch,offen, diesen Gcg"mlgnd fortwährend im »Auge zu behaikc». »Auch die »ötugeiegenheit der ng-nentilch in den Sandgruben uvt Ltciiibrüchcu der Umgegend i'äntig vorkominenkcn Mißsländc wurde neuerdings erörtcrt. Unter den auch dieses Mal an dieiigc Stadkgcndarmen gewährten »Bclohnnugen wurde nament lich diejenige gern dewüiigr, welche das erfolgreiche Einschreiten gegen die UruuträgUchkeilcn tcS hiesigen Gesiiigetmartkes betrat. Leider war wiederum von sehr zablreichen Fällen zu berichten, in welchen »Bierde in ebenso hartherttger wie kurzsichtiger Welle durch Ueberannrengung gcauält worden. ES ist unbegreislich, daß immer noch nicht alle »Besitzer von Pferden sich scheinen da von überzeugen zu wollen, da» eine »Behandlung der Vierde wie ffe >0 heurig beobachtet wirk, die Thicre vor der Zeit abnützt und daß a! 0 eine weniger zweckwidrige und rücksichtsvollere Behank- tung »chon durch ihr eigenes In'ercnc geboten ist. Daneben ist freilich noch die Gedankenlosigkeit, Beguemlichkeit und Gefühl losigkeit vieler Kutscher anzuklagen. Von peinlichem Interesse war die »Berichterstattung über einen in hiesiger Statt porge- kominenen Fall, taff zwei Knaben, welche städtische Schulen be suchen, in grausamer »Welle cin Meerschweinchen getödtct hakten, das einem ihrer Mitschüler gehörte, dem sie gern etwas zu Leide tffun wollten, »Bon der »Behörde war am „Schnlstrafe" erkannt worden. Möchte es derselben gelungen scln, den jungen Minc- thäiern die ganze Abscheulichkeit ihrer Handlung zum »Bcwulsticin zu briitgen, aur daß diese Thal ihre letzte Verirrung nach dieser Seite gewesen und nicht jenes verhängnisvolle »Work von ,,jun gen Thierguälcrn" auch an ihnen zur Wahrheit werde. Glück licherweise war neben diesen trüben Vorkommnissen auch von er freulicheren Dingen zu berichten. Einmal war eö dem »Verein noch rechtzeitig gelungen, die »Befreiung zweier Kaninchen »nv eines Meerschweinchens zu bewirken. weiche bei »Versiegelung einer Schcnkbute auf einem hiesigen Bauplätze in derselben z» rück- gelaffcn worden waren. Den Personen, welche die Auttnerksam- keit des Vereinsvoruandcs auf diele armen Thicre lenkten, ge bührt volle Anerkennung und zugleich der Dank aller Thier- freunde. Ebenso war von Fällen zu erzählen, in denen Liebe zn den Thicrcn in thalkrästigcr »Weise sich knutgeaebcii hatte, ohne sich durch die kawät verbundenen Mühen oder Unannehmlichkeiten abhaltcn zu lassen, »Arme Frauen hatten auf einsamem »Wege zur Wintcrzeit cin vcr Kälte schon völlig erstarrtet)Meerschwein chen amzcroben. es glücklich wieder i»ö Leben zurückgedlachtund dann lcrncr liebreich gepflegt, »In einem anderen Falle hatte man stch in barmherziger Welle einer Katze angenommen. deren »Verletzungen sich allerdings aiö so bedeutend hcrauoskellten, daß Preußen ver Zeugnißzwaug gegen Medacteure und Hergutzaeber überall da. wo die Gerichte ln Betreff der einzelnen Persbnen keinen Verdacht der Thellnabme annehmen zu müssen alauden, zur Anwendung gebracht werden kann. Helsen kann hier nur noch die Gesetzgebung, uud wie notv diese Hilse thut. dat stch durch die Vorgänge In Frankfurt sowohl, wie durch den Umstand, daß in allen Theile» des Staates das dortige Beispiel Nachahm ung findet, klar herauSgestrllt. Schweiz. Zürich. 22. September. Die Eisenbahnlinie aus bem linken Iller beö Züricher Sees ist.beute »Vormittag vor der Stativ» Horgen in einer Strecke von ca. I«0 Fuß ln den See versunken. Für vie ganze Bahnhoiöanlage von Horgen wird ein Gleiches deiürchtet. Die Bewovner deriUahnhosSanlage verlassen dieselde bereits. England. Ani de», englischen Panzerschiff „Thunderci" wurden dieser Tage döcvst Interessante Versuche mit der neuen dydraulische» Maschinerie zum Laden uns Ableuern der Geschütze schweren Kalibers vorgcnommrn. Die neue Erfindung, aus welche die Firma Sir William »Armstrong u. Eo. sich ein Patent ar nommkn hat, soll sich außerordentlich gut bewährt haben. Die Maschinerie kam nur in dem einen ter beide» Thürme dcS „Thun derer" zur Anwendung, während in dem andere» noch nach bem alten Stifte»! geladen und gefeuert wurde. Dieser Thurm ist mit zwei 38 Tonnen schweren Kanone» arinirt, die Geschosse von 70» Piuitd Gewicht I»it einer Pnlvcriadunä von 110 Ptd.schleudern. Alle zum Laden und Abscuern dieser Geschütze ndthiaen Beweg ungen wurde» durch die Maschinerie anSgciührt und eö zeigte sich, daß ihre Tbäligkeit gegenüber dein Feuer des anderen Tbm- mcs, wo mit der Hand gearbeitet wurde, »Ich durch größere Schnelligkeit und »Präzision auözcichiicte. Die Panse zwischen Ictcm Schuß betrug kaum zwei Minute» und schon beim zweiten Schuß wurde die Scheibe getroffen. Während bcö FeuernS wurde der Tburm durch zwei Dainpsmaschinen von etwa II» Pierdekralt gedreht. Thurm, Geschütze und Lafetten haben zu sammen ein Geivicht von .330 Tonnen und diese riesige Masse kann letzt mit der größten Leichtigkeit manlpulirt werten. Amerika. Die von der Negierung der Vereinigten Staa- tcn In Erinnerung gebrachte Verordnung, welche da« Einsührc» Von Auswanderern zu Prostitttttonozwecken entschieden verbietet, richtet Ihre Spitze »ach dem stillen Ocran und gegen dle Ehinesen, In San Francisco mit seiner jetzt 40,000 übersteigenden Shi- nescn-Bevölkernng giebt es auch nicht eine „inandelänglgc" Schöne, die nicht Prostitnilte und absolute Sklavin wäre, die ans regelmäßigem Sclavenmaikt auö ter >oand eines Besitzers in die des andcru wandert. Die fest geschlossenen chinesischen Ver- pältntsse baden es der amerlkaiilschkn Negierung blöder unmöglich gemacht, erfolgreich einzugrcisen. Durch die Zurückweisung aller neu ankommrndcn Ebinesinnen soll nun versucht werden, daS Uebel au, de» Auöslerbc-Etat zu setzen. Der zweite PaffuS, wel cher sich gegen die Bereicherung des Landes durch zur Auswan derung nach »Amerika begnadigte Verbrecher verwahrt, bezieht sich icdoch vorzugsweise aut Deutschland und Ist auch schon wie derholt zur Sprache gebracht worben. Gerate in den seit 186«', annectirtcn tciitichen Staate» gehörten solche »Begnadigungen nicht zn den Seltenheiten. »Noch heute kommen sie t» anderen deutschen Kleinstaaten bor; !a, selbst die Schwetterrcpubllk, die Schweiz, soll sich dieser Rücksichtslosigkeit in neuester Zeit schul- big gemacht haben. New-ZBork, 22. September. Nach hier eingegangenen Nachrichten hat In Jiidianola cin llinvettcr aewüthet, welches zwei Tage lang andauertc. Der Sturm trieb das Wasser auö bem Meere I» die Stabt. Dasselbe erreichte In den Straßen die Höhe von 6 Fuß. Sämmtliche Kirchen und drei Viertel der Häuser sind zerstört, viele Menschen sind um baö Leben gekom men.: 70 Le'chuaiiic sind bereits aufgeiunben und beerdigt wor den. DaS Unwetter erstreckte sich über die ganze Küste von Teraö und bat in Saluria, Matagorta, San Bernandin, Ecdariake und Siiuria ebensaliS bedeutende Verheerungen angerichtet. Attttlleton. Königl, Hvjthcater, -Altstadt, 22- September, für die »Wiktwen und Waisen der Mitglieder des königlichen Hof. theaterS. zum ersten Maie „G r a i Ham m crstein". Schau spiel in Acten von A. Wilbrandt. Deö auhergewöhn liehen Erfolges gedachten wir in Kürze im gestrigen Blatt, und die Erwägung, daß weder poeti'ch noch dramatisch der »Autor seine hier poraufgcgcdeiic» Stücke die „Maler" oder „Arria und Mcsi'alina" i» de», neugegebcucil Werk erreicht ha', mindern nichts an dem tbatsächlich vorhandenen großen Er folg. Woran, dieser bastn, ist unschwer zn erratbcn; an sich ist der k,irrende Effekt der Nltterromantik, mit »Burgverlies! und GloFciiklang, Mönchogeiäiigen und ewiger Fehde, initsammt de» wuchl ge» o ilaii» von Gott und de» »Piaffen, Kaiser und Reich, sciw.'vwcgv so sehr beseitigt, als man annimmt. Die Masse» bleiben dielen originale» Gestalten, Zuständen und Wendungen unseres Mittelalters immer gcwoacn. man läßt stch immer noch gern riibren vom weinenden »Burgiräulcin, durchschanern von den donnernde» Ncden deö »Ritters, der feine »Mannen bis zum letzte» Reisigen, zum Kampf, Sieg oder Untergang saiialistrt. Die entschwundene Frömmigkeit icner Zeit macht sich bei Glocken- gcbiinmcl und mvsteriöfcn Wcihegelängen ans der Bühne noch immer ganz gut; n»v wenn ein »Autor cs versiebt, dem alten Spuk etwas modernes Raisonncincnt betzinngen, »o darf er die Hände in den Schooß legen — man läßt Stücke nach diesem Rcccpt nicht fallen,- Hier nutzt denn in der That der begabte »Verfasser die modernen »Begriffe von der Ehe unter Verwandten 0» 8 des bürgcrl.Gefcpb) klug genug, er crthcilt der piäfstschcn Nänkefucht und Hcrrichbegier Hieb am Hieb, zeigt einen schwachen c schon mehr absurdem „jetzt und fernerhin unmöglichen" Kaiser unter dem Einfluß der oeelaüia milikinn>, zeigt „wenn zwei einander licbcn", iiibst getreuem sterbenden Knappen, und so ist kenn alles bei einander, um die äutzcrcn »Nerven der Zuschauer zu erregen. Dm» kommt noch cin tieicr liegendes Behagen: die »Anregung dcö Gedankens, wie hart und unbiegiam eö doch da mals zugegangen sei; wie betrübend tic Schwäche eines Kaisers sich anschatte, dem der Wille der Kirche im Nacken sitze; und um wieviel das »Wir durch diepiegislailve und Eivilisation moralisch und rechtlich besser gestellt icic». Spricht so ei» schuppcngepan zcrter Held von de» flimmernde» Sterne» am HiinmclSzelt des ailcwigcn grniidgütigen. nie hassenden Gottes, den die Pfaffen nimmermehr verkündeten, so ist der ianatisMe Beifall ioogeiaffen: der Ritter behält Recht, der »P affe taugt nichts. Ob »WIldranttS Handlungc» und Eharacicre historisch sind, kann jeder im Eonvclsaklonölcrtccn unter Kaiser Heinrich II. Nachsehen. Die vertrcbte» »Namen der »Bischöfe sind am Enke billige Rücksichten. Ob'« Hinz oder Kunz von Paderborn heißt, die Figur des ge hässigen Zclotcn wird schon ihre »Wirkung tbu». Doch hätte Wilbrandt einen schritt weiter gehe» sollen und das eigentliche tragische Motiv verschärfen müssen. GlasHainincrttcin liebt und ehelicht gegen den eigensinnigen Widerstand der Kirche und dcS geiügcn Kaders. Irmgard, sein Mühmche». Der Fluch der Kirche, die »Acht des Reiches und die Thränen der unnütz geguälten Frau siiids, um die sich i'ämmtlichk iünk »Akte drehen. Otto v. Ham- mcrstein läßt alö tapferer Mann nicht von seinem Weib, verwirft auch eine „temporclie Scheidung" (das nichtSwürdlgc Eompromiß deö BischoiSl und zieht schließlich nach harter Belagerung mit seinem Weib in die Fremde, blü sein Busenfreund Eonrad Kaiser geworden ist, der die Liebenden wieder zu Recht und Ehren einsctzt. Letzteres trifft sich gut, die tragischen Schlüsse sind unbeliebt und der Zuschauer freut sich, daß die gekneteten Seeicn der Liebenden nochmals glückliche Tage schauen. Warum Otto nicht eine kaiserliche Verwandte, eine wirkliche »Nonne, oder die Frau eines »Anderen vcr- und cntiührte, ist nicht cinziZeben; dann hätte eö sich des Jammers verlohnt. »Aber bloö um der losen Verwandtschaft willen, dle zuvor und nachher n > cht al- Ehehlndcrnlß ausgcicißt wurde, ist diese »Verfolgung etwas hart. Die Sprache giebt sich kurz angcblmden, biderb, zündend, doch aber von kleinen ironischen Modernitäten durchschossen, vie dcö Dichters Ueberlegenbest über den Stoff klar stelle». Die Monologe und Dialoge erfreuen durch Geist und »Bedeutung nicht, die »Phrase, der Abgangvrrüctcr herrscht vor, und manche Unbedeutendheit dort würec sogar auffallen, wenn das Masseln der Rüstungen cS nicht zudcckte. Dcr Schwung dcö Stückes, seine drastische Steigerung, sind schon oben anerkannt worden. Hcrr Dcttmer spielte den Hamincrsteiner mit Emphase und tugendhafter Warme; die nicht seltene Uedcrhastung der Sprache wird sich nach den »Wiederholungen kläre». Daß taS «curig« Bild seiner Erscheinung in den Herzen der jüngeren Generahsoy
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