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Dresdner Nachrichten : 05.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187607051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-05
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1876
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«rlchilntt»,!!« sr«, 7 Uhr l,i der L^pkdtl»»» M'lrtenstrabe 12. 'Abo»» nemcnlüpkkl» »>crlk!ji>dr» liiI>2Mnrk c>OPsgk, durch di- Pos, 2 Mark Ni Pis,-. aiUjrl.Numm-rn I0Pl2d2 »lulla,e30ü00^rkl. g»r die VUIckgad« «Ing«, landtcr Manuskript- macht sich dir M-dacltoi» nicht vcrbiudlich. Ziiseralk» Annahme anl- WartS: Iliu>aow>t-i» uuck Va«i«r in Hauivura, Brr» Nu. Wien, Leid»!,, ivalcl, ivr-SIau, nranlimt ». M, — Null. dir«-» in Berlin, Leipzia, Wtc». HilUib»><I, Urnnksurt a. M., Mli»- ch-u. — Vaud» li 0o. tu Frankfurt a. M. — > r. Voipt l» tld-wnid. — II». fuo.NalNto. Ituliisr t o», t» Parti. Inserate werden Marien. <-.>rasi« Nt angenommen LiS Ab. S Uhr, Sonnlag» dis Mittags lS UHr. In Ncnltadl: grosie jUosirr- gaise ü bis blachni. 4 Uhr. -- Der tiiaum etncr lin- spaitigen Pctitzerle kosiet lö Psae. tLtnuciandt die Zeile »n Psge. Line Garantie iiir dos nächst tägige Lrschex neu der Inserate wrrd nicht gegeben. 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WaS englische Eorre- spondcntcn beobachten und berichten, dringt erst später, auf Umwegen zu uns. Darüber geben wir uns aber keinem Zweifel hin, an Bestialitäten, zu denen der Mensch herabsinkt, wird in dem Kriege kein Diangel sein. Jeder Krieg, er mag auSbrcchen wo immer, for dert schmerzhafte Gefühle auch bei den Unbeteiligten heraus —hier aber umsomehr, wo sich halbgebildete und ganz rohe Völkerschaften und Horden an die Gurgel fahren. Von den Nasen-, Ohren- und .ckopsabschncidern der Schwarzen Berge erwartet Niemand eine civi- llsirte KriegSsührung, ebensowenig von den serbischen Schnapötrin- kern, noch weniger von den rohen Albanesen undTschcrkesscn, welche die Türkei loslaßt. ES ist nicht der geringste Vorwurf, den man gegen die leistungsunfähige Diplomatie Europas erheben kann, das; sie solche Leidenschaften entfesseln half, wie wir sie erleben werden, das; sie den fanatischen Geist des Islam neu beschwingte. Jetzt zwar lautet das officielle Losungswort noch: „Lokalisircn des Krieges, Nicht-Intervention der Großmächte!" Aber jetzt schon sagt sich Rußland von der Nicht-Einmischung tos. Es macht daraus gar kein Hehl, das? es Serben und Montene griner mit Rubeln, Waffen, Batterien, Acrzten und Kriegsbedarf aller Art unterstützt. Sein Nagusaner Consul begleitet den Fürsten der Schwarzen Berge in's Feldlager. Die Folge dieses Verhaltens ist das fortgesetzte und stärkere Rüsten der Engländer, die sich bereit mache», 75,OM Mann nach dem Oriente zu werfen. Den russischen Blattern wieder ist strengstens jede Mitthcilung über militärische Vorgänge untersagt worden — ein Beweis-, das; Rußland auch rüstet. Nur Sicgcdnachrichten zu bringen ist den russischen Zeitun gen erlaubt und auf diese kann man in jedem Falle rechnen, auch im Fall der Niederlage. So verdüstert sich die allgemeine Lage immer mehr. Uns könnte es zwar ziemlich einerlei sein, wenn die Völker weit hinten in derTürkei auseinandcrschlagen; aber es gehört lein großer Anlaß dazu, die eine oder andere der Großmächte zu einem Eingreifen zu treiben und die Eemsequcnzen solcher Hand lungsweise sind gar nicht übersehbar. Wenn Serbien sich ganz un abhängig macht, Bosnien sich befreit, beide zusammen einen Staat bilden, Montenegro sich mit der Herzegowina vergrößert — uns kann das nur recht sein. Rur gegen das Hineingezcrrtwcrdcn in den Krieg verwahren wir unser Vaterland energisch. Fürst Bismarck sollte selbst seine Kissinger Kur unterbrechen, wenn eine solche Mög lichkeit dein deutschen Reiche drohte. Wesentlich wird die Lage be st in nt durch deu Gang der kriegerischen Ereignisse. Türken wie Serben rechnen mit Sicherheit auf den Sieg. Wir ersparen cs uns, oi. ?t ei'.Iräste der Widersacher zu mustern, zu zahlen, wieviel A-rmu.e,', Tartaren und Aaschi-Bozouts die Türken hier! wieviel russische r. ssiziere die Serben dort haben. Warten wir die nächsten Kraslprebeu der Streitenden ab. Aus Tirol berichtet man von einer Feier, die vorige Woche siattsand, die Dank der strammen Agitation der katholischen Geist lichkeit großartig aussicl und ein neues Zeugnis; dafür ablegte, das; das schöne Gebirgslemd in der Thal die Doinaine der Jesuiten ist. Vor 80 Jahren haben sich die Stände Tirols an das Herz Jesu verlobt. Wie das möglich ist, verstehen wir nicht, cs geht uns auch ivcilerRichts an. DerErinncrungstag hieran sollten»» alsDemon sttmion gegen die Errichtung protestantischer Kirchen in Meran und Jnasbruck gefeiert werden und ist es auch in großartigstem Style worden. Besonders umfassend waren die mehrere Stunden langen Prozessionen in Innsbruck und Bozen und die sich auf ganz Nord- lirol erstreckenden Bergbeleuchtungcn. Die Geistlichkeit hatte Berge und T hälcr in Bewegung gesetzt, um zu zeigen, daß wederjoer deutsche Alpenv.rein noch der deutsche Raturforschertag solche Freuden scuer im heiligen LandeTirol anzuzünden fähig sind, als das heiligste Herz Jesu. Dieser Beweis ist allerdings gelungen. DaS Pano raina von Innsbruck zeigte nicht weniger alsMaufjlamiiieiideBcrg- feuer; beiBozen leuchteten alleBerge auf, ein Feuer an dem andern, riesige Herzen und Kreuze, auch die Buchstaben G. E. (Glaubens Einheit) und H. I. Herz Jesu). Auf dem Palschcr Kofel war ein riesiges Herz mit keinem Flammcnbüschcl, worauf ein Kreuz stand, ;n Brillautseucr angebracht, das viele Meilen weit sichtbar war. Man wollte eben uns Protestanten „eppes heimlcuchte" und hat avf den Bergen, da, wo es den Gendarmen schwer wird „hlnauszu- Irarcln" gar manchen Juchzer und manche Drohung gegen die Ketzer auSgestoßcn. In Bozen waren die Straßen, durch welche der Zug sich bewegte, aus das Prächtigste geschmückt, überall Fahnen, Teppiche, Heiligenbilder, Statuen, am allcrhäufigsten gewahrte man dnsHcrz- Jcsubild. Auch die meisten liberalen Hausbesitzer hatten des lieben Friedens willen ihre Häuser geschmückt. Mehr als ein Dutzend be denkliche, gegen die preußischen und protestantischen Eindringlinge gerichtete Inschriften wurden in den frühen BormittagSstundcn von der Polizei ccmsiscirt. Mehrere Schützcncompagnien, welche be waffnet gekommen waren, wurden angchaltcn und ihnen die Alter native gestellt, entweder ihre Waffen im Magistratsgebäude zu de- poniren, oder das Weichbild der Stadt wieder zu verlassen. Nach längeren Verhandlungen zogen die meisten Schützen bis auf Wenige Ersteres vor. Und alles dies, weil in 2 Städten protestantische Kirchen eröffnet wurden. Wenn man diesen Glaubenssanatismus kennen lernt, begreift man, daß die Regierung in Oesterreich solcher Volksstimmung gegenüber schonend Vorgehen muß. LocaleS «uS Sächsisches» — Durch Einführung der Einkommensteuer ist, wie auf den ersten Blick ersichtlich, die Summe Dessen, was der Staat von seinen steuerpflichtigen Bürgern erhebt, erhöht worden. Wenn nicht die Finanzperiode bereits zu weit vorgeschritten wäre, würde sich dieses Mehr von Steuern auf 2 Jahre vertheilen; so aber ist cS in dem einen Jahre 1877 auszubringen. So sehr wir diese Thatsachcn beklagen, so wenig wollen wir sie übertreiben, um von der Bevöl kerung Beunruhigung allzuhalten. Durch den Ankauf der Eisen bahnen trat die Nothwcndigkeit an Negierung und Landtag, einen höheren Staatsbcdarf zn decken. Hätte man die nothleidcnden Bah nen nicht sämmtlich oder billiger angckauft, so wäre mit dem ge wöhnlichen Steuersätze auözukommen gewesen. Hiergegen aber hat ein so großer Theil der von jenen Bahnen durchschnittenen Gegen den, Städte wie plattes Land, protestirt, das; die Volksvertretung fast einstimmig in den Bahnankauf willigte. Nun sind wir auch heute noch der Ansicht, daß das von der Regierung herausgercchnctc Deficit ein Kunstproduct cffectvollcr Zahlengruppirung ist, und daß, wenn cs Wirklichkeit und nicht Schein wäre, man lieber das vor handene StaatSverinögen vermindern, anstatt zur Steucrerhöhung hätte schreiten 'ollen. Die Kammern haben jedoch anders beschlos sen; es gilt jetzt, die freundlicheren Seiten der Maßregel kennen zu lernen. Daß der Eredit der sächsischen Staatssinanzcn dadurch ge- kräftigt wurde, das; man nicht die im Besitze des Staates befind lichen Wcrthpapiere zur Bestreitung von Ausgaben veräußerte, läßt sich nicht bestreiten. Ferner ist eine Reihe von Eonstictcn von unse rem Staatslebcn nbgehalten worden. Der jetzige Finanzminister v. Friesen wäre abgcgangcn, ohne dis Finanzen in Ordnung hinter lassen zn können, der Landtag wäre noch einmal im August zusam- mcngetretcn und das Resultat seiner Verhandlungen mit dem neuen Finanzminister höchst ungewiß. Im klebrigen — waS wird im Ganzen durch die neue Einkommensteuer mehr ausgebracht? Durch den Erlaß von ' ? au der Gewerbe-, Personal-, Grund-und Rcutcn- steucr wird k877 ein Ausfall von gegen 2,IM,MO Mark bewirkt. Um diesen zu decke;;, hätten 2HF» Simpla der Einkommensteuer ge nügt. Es werden aber 6 Simpla erhoben, Simpium geht auf für die Erhebungskvsten der neuen Abschätzung. 3 Simpla mehr er fordert der erhöhte Staatsbedarf, der sonst durch Zuschläge zu den obigen vier alten Steuern zu decken wäre. Tie erste, so gründlich verpfuschte Abschätzung bat 7M,0MMark gekostet, die neue wird nur 400.000 Mark beanspruchen, da man aus Schaden klug ge worden ist und die Commissionen der Abschätzer wesentlich vermin dert. Durch diese Verringerung des Mschätzungspersono.les wird auch das Geheimnis; besser gehütet. Das; eine gründliche Revision des Einkommensteuergesetzes selbst von dein künftigen Fiuanziniiustcr und dem nächsten Landtag vorgenonnnen wird, haben wir schon er wähnt. Eben so bekannt ist cS, daß alles Einkommen unter 300 Marl schon das nächste Mal ganz frei sein, ein Einkommen zwischen 3—100 Mark 0 X 3 Pfennige, ein Einkommen zwischen 4—300 Mark 6X10 Pfennige zahlen wird. Es kommt nunmehr darauf an, das; sich das Land rechtlich und verständig abschätzt, dann ist die Sache mit der Einkommensteuer nicht so gefährlich. Das Steuer Plus beträgt gegen '/z Million Thalcr. — Der höhere Staatsdienst hat durch den Tod des Geheimen RnthcS Pernitzsch, Direktors im Ministerium der Justiz, der im 33. Lebensjahre starb, abermals einen harten Verlust erlitten. — Rach den Angriffen, die neulich in der l. Kammer der Aog. Meinhold gegen die Verwaltung der königl. Sammlungen ge richtet hatte, haben, wie man uns erzählt, Professor Hcttncr und Hofrath Nos,manu um ihre Entlassung nachgcsucht. Die Sache soll jedoch wieder rückgängig gemacht worden sein. Den Rücktritt I)v. Hcttncr's würde man als einen Verlust in den Kunstkreiscn Dresdens lebhaft betlagt haben. — Das hiesige Telegraphenamt theilt uns mit, das; nicht der telegraphische Verkehr zwischen dem deutschen Reiche und Serbien, sondern derjenige zwischen der Türkei und Serbien in Folge des Ausbruchs der Feindseligkeiten eingestellt worden ist. — Zu Ehren des hundertjährigen Geburtstags der Nord amerikanischen Freistaaten hatten gestern das amerikanische Eousulat und mehrere hier lebende Bürger der Union geflaggt. — Als neue Geschenke erhielt der Zoologische Garten ein Reh von Herrn Aaron v. Einem Schindel auf Schönbrunn bei Görlitz, 1 Hahn und 2 Hühner (Docking von Herrn Kunst und HandclSgärtner Schreiber. Letzterer schenlte auch ohne die schon vor einigen Tagen ermähnten Terrarium- und Blattpflanzen rc. Ersatz für den in großem Maße erfrorenen Buxbaum in die Volieren. — In der Montagsnacht hat man auf der Maricnbrückc einen jungen Mann bewußtlos auf dem Erdboden liegend gesunden und nach dem Stadtkranlenhausc geschafft. Es soll ein hiesiger Stubenmaler sein. — Während des Gewitters am Sonntag Mittag hat der Blitz, wie wjr nachträglich erfahren, in Hausgrundstücken der An neustraße und des Papiermühlengäßchcns einge sch lagen, jedoch ohne zu zünden — Seit vorigenSonnabend wird cin'jungcr Commis vermißt, der sich in dem Geschäft seines Bruders Am See hier in Condition befand. — Vorgestern ist ein hier auf Besuch aufhältliches lediger Fabrikarbeiter wegen unzüchtiger Handlungen, die er am Hellen Tage auf einer Bank auf dem Postplatzc mit einem 6jähvigcn Mädchen vorgenonnnen hat, verhaftet worden. — In dem Hause Nr. 1 am Qucckbrunncn ist vorgestern Abend in der 7. Stunde in dem in der zweiten Etage befindlichen Logis des Handarbeiters Ramsdorf durch Explosion von Feuer werkskörpern, mit deren Anfertigung sich der genannte Logisinhaber befaßt, ein Brand entstanden, der das Innere des kleinen, aus ooapr, »IN ocunv c, i,cuiwcu vcc viw Innere oes nemcn, »US betrachtet, wird gewiß ganz befriedigt sein. Aber nicht bloo Stube und Kammer bestehenden LogrS zerstört und der betresfendenlturgemäft bindet uns baö reizende ruSculum, auch ßärtkE Familie einen namhaften Schaden zugcsügt hat. Der Brand wurde durch die Feuerwehr alsbald gelöscht. Der Handarbeiter Ramsdorf, ein Mann in vorgerückten Jahren, und sein Sohn, ein junger Mensch von ca. 17 Jahren, waren im Logis anwesend, als dieExplösion er folgte, sind aber ohne Schaden davon gekommen, lieber die Ver anlassung zur Explosion haben wir etwas Bestimmtes nicht erfahren. - Eines der allcrältcstcn Bauprojekte der Stadt, daß dcr neuen städtischen Arvcitö a »Halt, ist nun endlich soweit, daß — die rasche Zuslimmnng dcr Stadtverordneten angenommen — noch im Lame dieses Sommers mit dem Bau, der bekanntlich auf dem vorm. Rosjbcrg'ichcn Grundstück aus der Königsbrücker- straßc errichtet wird, begonnen werden lanu. Seit io Jahren wirb au diesem Projekt gearbeitet; der endliche Abschluß dürite sonach kein übereilter sein. Noch in letzter Zeit erhob das kg l. K riegsin I»iste r i uin, welchem die Nähe einer Albcitö- anstalt an dcr prächtigen Eaiccnopolis nicht harmonisch er schien, Schwlciigkeiten, aber auch diese sind in der ^auptsacbc bcigclcgt, die nunmehr vorliegenden Plane, gegen wcuhc weder von dcr Armcnvcrsorgungsbehörde, noch von dem Bnuauoschusse Einwendungen erbeben wurden, sind, wie dcr aus !><>',,040 Mk. bezifferte Kostenanschlag, bom Rath definitiv genehmigt und die 'Arbeit kann ehestens beginnen. Zwar sind zu dem Bane, laut früheren Vereinbarungen zwischen Ratb und Stadtvcrvrtnctcu, nur <>00,000 Mk. von der neuen IRproe. Stadtaulcibe vcwilttgt, doch wird man über das Mehr von C,.',,!>40 Mk. dadurch hinwcg- kommcn, das; dasselbe aus die drei Beicicbdsahrc 1877 bis 187» vcrtbcilt wird. Eile thut wirklich uotl,. nicht nur damit Dresden die neue Arbcildanstait, von dcr cs schon so viel gehört hat. endlich einmal zu sehe» bekommt, sondern baupttächlich auch, damit das in jctcr Hinsicht als Acrgcrnis; ta- slcbcvdc alte Aibeitöhausgebäude wegkommt. Soc icl wir criah- rcn, ist iür die Leitung der neuen Anstatt ein in diesem.Fache bereits bewährter tüchtiger Mann atS Di reckor in Aussicht genommen; bis jetzt batte die 'Anstalt nur einen Oberinspcctor. — Der Stadtrath bat, in; 'Anschluß an verschiebcne Vor schläge des Schnlauöschusseö beschlossen,baß dieFortbiId u n g k- schule von Vstcrn 1877 an das ganze Scbuliahr bindurch ge halten unv vom I. September t. I. an die Zahl der Unter richtsstunden von ti auf 4 Stunden wöchentlich abgemindert wird. Von diesen 4 Stunden sind 2 Donnerstags von 6-8 Uhr Abends und 2 Sonntags von d«>—12 Ubr Vorm, zn crtheilcn. J-crncr sollen die Ferien mit 2 Wochen se zu Weihnachten und Ostern, mit 4 Wochen in; Sommer und je l Woche zu Pfingsten und Michaeli abgedaitc» werden. Das Schulgeld soll 4 Mark iür S ganze Jahr bclragen und wird vierteljährlich pränumerando mir 1 Mark erhoben. BiS jetzt babcn wir in Dresden 7 Fortbil dungsschulen, am 1. September d.Z. aber kommt noch eine achte dazu; bezeichnet sind bicielben »ach Zahlen und folgen so aus einander: Fortbildungsschule), Pcstalozzisiraße, U Georgplatz, Ul kl. Plaucnsche Gasse, IV Ebilichstraßc, V Scmmärstraße, Vk Glacisstraße. VII Waltgasse, und die »cu cliizurichtente VIII. am Königsbrückcrplatz. — Das am vergangenen Sonntage über unserer Stadt sich entladende, dem Anscheine »ach leichte Gewitter ist doch nicht ohne Schaden anzurichtc», vorübcrgcgangeu. Dcr Blitz hat in den Mittagsstunden, wie schon erwähnt, in einem Hause auf dcr hiesigen P apie r m ühlengasse cinges ch tage n und, an dem Gebäude, sowie an dem Mobiliar der betroffenen Hausbe wohner mehrfachen Schaben angcrichtct. Das Element hatte seinen Weg an dcr Oesie herab in das Haus genommen und war au dcn Wasscrleitungsröhren bis in die erste Etage bergbgcgangcn, wo cs glücklicherweise von dcr elektrischen Hauötciegrapheii- Lcitung anigciangcn und in's Freie geführt worden zu sein scheint. Außer mehreren versengten Betten, Möbeln und den beschädigten Zimmcrwänbcn, ist weiteres Unglück nicht vorgetommcn, nur ick eine bejahrte Dame von dem Schreck so ergriffen worden, daß- sic sich bis heute noch nicht wieder erholt hat, während ein Dienst mädchen, das sich gerade dcr Wasserleitung bediente, wie dcr Strahl an den Wasserrohren hcrabiuhr, ohne weitere» Nackckheil davon gekommen ist. Glücklicherweise auch waren die Bewohner der zweiten Etage während des Unfalles sämmtlich abwesend und Niemand kann wissen, was tieicn im anderen Falle an Ge sundheit und Leben geschehen konnte, da taS Element tu jenem Logis am mcisicn gcwütbct hatte. Der Fall erinnert abermals an die Nottiwcndigkcit von „Blitzableitern' aiu den Gebäuden; leider ist aus dem betroffenen Hause ein solcher nicht vorhanden. — Die Ebargirtcn dcr 2. Lantw.-Eompagnie von der ersten Quote des SchützcnreglmcntS haben gleichfalls ihre dankbare An erkennung dcr Humanität ihres Vorgesetzten, des Hrn. Haupt- mann Hofs mann, durch ein demselben überreichtes Andenken ausgctrückt. Es ist dies eine große Gruppenpbotograpbic in Rah me», zu dcr sämmttiche Ehargirte, wie auch derHauptmav» selbst gesessen haben und ein Briefbeschwerer mit einem Granitsplitter, der einen dcr Landwebrmänncr dieser Eompagnic verwundete und die 'Ausschuit trägt: Villtcrs :!0. Nov. 1870. — Bezüglich des FortzugS vieler fremden Familien aus cutschland »ach Frankreich geht dem „B. Tgbl.", anknüpfcnd an eine lürzlich gebrachte Notiz, folgende zuverlässige Mitthellung zu: „Ihre Angabe ist lcldcr nur zu wahr, obgleich die vornehm lich ans Dresden sortziebcndcn Fremden nicht gerade ausschließ lich nach Frankreich, sondern vielfach auch nach Koblenz, Stutt gart, Bonn ziehen. Die Ursache ttt aber nicht allein in den viel fach gesteigerten Preisen alles zl»n Leben Notbwcudigen zn suchen, denn die Preise sind tbeilwcisc wieder zurückgcgangcn. Es mag weh' thun eine wunde Stelle zn berühre», arcr cs ick jedenfalls heilsamer die ganze Waörbeit zu sagen und die isi, daß die Frem den in Dresden - so behaupten sie wenigslcns an allen Ecken und Kanten »bcrvorthettt worden sind. Sic sabcn sich sogar schließlich gezwungen einen „Freiiivcn.Schutzverei»" zn gründen, dcr noch heute cristirt und in allen streitigen Fällen das Interesse seiner Mitglieder wahrt." — In dcr Poliklinik teS vr. Güntz für Hautkrankheiten, Svphilis, Hais- und Kcbikopslcidcn im königl. Gebäude dcr ehe maligen chlrurgisch-mckiciniseben Akademie zu Dresden. Zeug- hanspiatz :i (Dienstags und Freitags von 2-:i Ubr> wurden vom l. Juli 187.', bis I. Juli dieses Iabreü .'>80 Kranke angenommen, sowie ärztlich behandelt und an diese 15,05 Brralhungen crtbciit. Die Zahl aller in den letzten 7 Jahren in dieserPrlitlinil behan delte» Kranken betrug :i4:i:i und die Zahl der EbnsüUattMn helles sich auf 0528. Außerdem wurde noch eine größere Zahl Kranker in ihren Wohnungen poliklinisch behandelt, unter wel chen besonders Blascnleidcnde und Stricturkrankc begriffen waren. - Auf dem rechten Elbmcr, unmittelbar vor d5m Welnktüi - ... . - „,s)M W wahrlich, wer von der Terrasse vor dem Wohngebäude aus, bei Elbstrom zu seinen Füßen, die reichhclebtc Landschaft rings herim
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