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Dresdner Nachrichten : 10.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187605106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-10
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1876
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Ü> gesandt di» Zeile!>l> d-,»' »ine «aranlic lur da» N°chNlagil>e lrrichei. »kn d»^ Inlecalc wird nicht gegeben. «iirwü.Ii'te ?l!inm>,en- kl^iltrige von uns undl» kannlc» slilwen und Pel- »on-n inieriren >vtr nur gegen P rnnttmern »b o» Lndlung dnich Brie, »larlcn oder Poileinzab» r»«g. Acht Sllbc» lüsten U> P»ar Ir ^rnle lstr »ic Meniage .gninmer »der ne,ch euxin stestiag- »is NcNljkilc 2» P!g« SO. Mar 18!«. Politisches. Näher als Grübeleien über die Frage: Ist Anbrassy wirttich durch Krankheit mit Fiebererscheinungm an der Reise nach Wien behindert, oder hat sich nur so eine Art Delbrück-Krankheit einge stellt? näher liegt uns heute die Frage über den Ankauf d er Leipzig-Dresdner Bahn, Wer sie mit Ja beantwortet, der thut da« Seine zur Erhaltung eines sächsischen Staates; wer nur ein Nein abgcben kann, der zeigt, daß ihm andere Gesichtspunkte höher stehen. Uns thut es daher weh, unter den 8 Abgeordneten, welche die Verstaatlichung der Leipziger Bahn ablchnen, 2 Männer der Fortschrittspartei zu sehen. Wie kommen diese Säule Mai) und Oehmichen unter die Propheten des Einheitsstaates? Ihre Motive sind andere, wir wissen cS. Ihnen ist die Bahn zu theucr. Billig ist sie gewiß nicht. Aber ohne Opfer ist der Besitz der Leipziger Bahn nicht zu erlangen. Schlechte Bahnen lauft man billig, für rentirend« Bahnen muß man etwas anlegen — das ist der Lauf der Welt. Gute Bahn und hohen Ankaufspreis wird man stets zusam men treffen wie Basaltkegel und Buchenwald. Möchten daher die ehrrnwerthen Mitglieder der Fortschrittspartei die finanziellen Ge sichtspunkte, die sie bestimmten, den Nationallibcralen Spanndienste zu leisten, hinter den volkswirthschastlichen und politischen Gesichts punkten zurücktrcten kaffen und, einer besseren Ueberzeugung und Aufklärung Gehör schenkend, sich für den Ankauf erklären! Zahlt denn der Staat, wenn er für eine Actie der Leipzig- Dresdner Bahn eine lOprocentige Rente giebt, über den Span ? Zunächst scheint es so. Die unglücklichen Operationen der Negierung bei den Verhandlungen über den Ankauf, ihre Geheimnißkrämcrci am Unrechten Orte, das Unbegreifliche ihres Unternehmens, die Sache in die Generalversammlung zu bringen, ohne sich vorher mit den Gesellschaftsorganen geeinigt zu haben, die Widersprüche in ihrer Willensmeinung (erst gegen, dann aber für eine lOprocentige Rente) haben eine höchst einfache, klare Sache, wie der Ankauf an sich ist, unglaublich verwirrt. Ja, die Regierung hat den Gegnern des Ankaufes der Bahn die besten Waffen geliefert und ihren Scheingründen einige Berechtigung verliehen. Nur die Absicht, die Bahn möglichst billig zu kaufen, entschuldigt daS Näthselhafte ihrer Tactik. Denn ihr Trachten war löblich, und selbst mit 10 Procent ist die Bahn nicht zu theuer bezahlt. Hierüber giebt der magere Be richt des Abg. Philipp, der mit tadelnSwcv'Am Flüchtigkeit gearbeitet ist, allerdings wenig Aufschluß. Wohl aber enthält eine soeben bei A. Lorentz in Leipzig erschienene Schrift Theodor Petcrmann's: .Die Leipzig-Dresdner und die Sächsische Staatsbahn" darüber ein höchst klares, übersichtliche« und selbst große finanzielle Bedenken be schwichtigendes Material. Der in solchen Fragen ungemein bewanderte Verfasser geht von dem Bilde aus, daß die Leipzig-Dresdner, die Schlesisch« und die Böhmische Staatsbahn gleichsam eine zweizinkige Gabel bilden: die Leipzig-Dresdner Bahn der Stiel, die treiben Staatsbahnen die Zinken. Die Gabel würde auch in einer Hand geblieben sein, wenn die Leipzig-Dresdner Bahn <>^11 dem in ihrer ursprünglichen Eoncession enthaltenen Rechte, bis an die Landesgrenzen nach Böh men und Schlesien weiter zu bauen, ebenso Gebrauch gemacht hätte, als sie es nach Magdeburg zu that. Sie hat aber vor 30 Jahren den ihr ausdrücklich angebotmen Bau von Dresden-Bodenbach ab gelehnt. Die außerordentliche Rentabilität der Leipzig-Dresdner Bahn beruht darauf, daß sie auf einer sehr wohlseil gebauten und betriebenen Linie den ihr von zwei staatlichen Linien zugeführten Verkehr weiter befördert. Sie empfängt viel mehr Güter von den Staatsbahnen, als sie ihnen zuführt. Sie ist bemüht, sich von den EtaatSbahnen durch neue Linien zu emancipiren, die Staatsbahnen zu umgehen. Durch den Ausbau der neuen Linien, so sehr sie augenblicklich die Rente der Leipzig-Dresdner Bahn schmälern, würde der Staat genöthigt (will er nicht seine böhmische und schlesische Strecke veröden kaffen), eine directe Linie zwischen Dresden und Leipzig zu bauen, die vielleicht 15 Kilometer kürzer wäre, zwischen die beiden alten Linien, und mindestens 30 Millionen Mark zu stehen käme. Der Ankauf der Leipzig-Dresdner Bahn verüberflüs- sigt einen solchen Bau. Jetzt ist aber der Ankaufspreis sicher nicht zu hoch, auch in Zukunft braucht die Rente nicht zu sinken. Als wesentliche Vortheile deü Ankaufes verzeichnet vr. Petermann für den Staat, daß er störender Rücksichtnahme auf die zwischen seine eigenen Linien hineingezwängten Bahnen ledig wird, daß Leipzig nunmehr zum wirklichen gemeinsamm Knotenpunkte des mittel deutschen BahnvcrkehrS werdm kann, daß die künstliche und theure Beförderung der Güter auf der ungünstigen Freiberger Linie auf hört und Chemnitz-Riesa wieder in ihr Recht eingesetzt wird, daß die Brücken- und Bahnhossanlagen in Riesa und die BahnhofS- anlagen in Dresden einheitlich geordnet werden können. Nun, es ließe sich noch Vieles für den Ankauf anführm. Wir meinen jedoch: das Gesagte genügt, um die finanziellen Gewissen Derer zu be ruhigen, denen der Preis einer so köstlichen Frucht zu hoch ist. Hof fentlich findet sich in der Kammer eine stattliche Mehrheit für den Ankauf! Möge der gute Genius Sachsen- sich in den Beschlüssen der Kammer fühlen lassen! Blicken wir von dieser, unser Land auf» Innigste bewegenden Frage auf das Ausland, so steht der Consulmord in Salonichi im Vordergründe aller Erörterungen. Der Name de« deutschen Con- sul«, der dem Fanatismus der Muselmänner zum Opfer fiel, ist Henry Abbot; er ist Engländer von Geburt, Kaufmann und kein Berufs-, sondern Wahlconsul; der französische Consul heißt Moulin. UebrigenS sind in Salonichi, der Haupthandelsstadt der Provinz Thessalien, die Muselmänner in der Minderzahl; e« giebt deren 30,000, während e« 30—40,000 Juden und 10,000 Griechen giebt. Natürlich läßt es der Sultan nicht daran fehlen, recht bereit willig zu erscheinen, Genugtuung zu geben. Da Deutschland und Frankreich Specialgesandte mit zur Untersuchung geschickt haben, wird man wobl di« Verbrecher entdecken. Aber die grauenbaft« Mordthat ist ein Symptom für die Scenen, die sich im Oriente ab spielen werden, wenn die Türkei zusammenbricht und der Fanatis mus der Muselmänner jäh emporlodert. Ziemlich bitteren Bemerkungen begegnen wir in preußischen Blättern über das Verlangen der Regierung, daß der Landtag sechs Millionen für eine „RuhmeShalle in Berlin" bewilligen soll. Die Nothstandsvorlage für die durch die letzten Ueberschwemmungen be troffenen preußischen Landestheile ist noch immer nicht fertig, für Aufbesserung der Lehrergehalte, für Pensionen von Lehrerwaisen hat die Regierung kein Geld; aber zur Verherrlichung von Schlachten und Siegen sollen hurtig sechs Millionen locker gemacht werden. Zum Schluß verweisen wir noch ausdrücklich und mit gerech tem Stolze darauf, daß (s. TageSgesch.) als Erfinder des pneu matischen Transportsystems ein Landsmann, ein Deutscher, ans Tageslicht kommt. Daß aber seine Entdeckung zunächst von ande ren Nationen erkannt und ausgcbeutet wurde, wir Deutschen aber ihnen nachhinken und die practische Verwerthung denselben entneh men, ist leider nichts Neues. Hütten wir Patentschutz, Schutz des geistigen EigenthumL überhaupt, wie würde in Deutschland sich der Erfindergeist regen und die Gewerbe blühen! Locale» vod Sächsisches. — In der hiesigen evangelischen Hof- und Sophienkirche hat, wie daS „Dr. I." meldet, gestern Mittag 1 Uhr die Einsegnung der Ehe der Hofdame J.Maj. der Königin, Gräfin Marie Einsiedel, Tochter des Grafen Clemens Einsiedel auf Ratibor, mit dem K. Prcuß. Major im Regiment der Oarckes - äu - corps, Herrn von Mutius, stattgefunden. Nach Beendigung der Feierlichkeit, welcher II. MM. der König und die Königin beiwohnten, wurde in der k. Villa ein VHouner ckinrttoirv eingenommen, zu welchem II. MM. die Neuvermählten, deren Angehörige und Anverwandte, sowie den Hofprediger vr. Rüling, welcher den Trauungsact vollzogen, geladen hatten. — Se. Maj. Kaiser Wilhelm empfing am Sonnabend nebst anderen Offizieren den während der Dauer der Frühjahrsbesich tigungen beim Gardecorps nach Berlin commandirtcn K. Sächs. Artillerie-Major Haberland, die Hauptleute von Engel und Teich mann zur Abstattung persönlicher Meldung. — Gestern Vormittag sind II. HH. der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Altenbnrg, von Wien kommend, hier durch und nach Altenburg weiter gereist. — Den heutigen Verhandlungen der 2. Kammer über den Ankauf der Leipzig-Dresdner Bahn sicht man in allen Kreisen mit größter Spannung entgegen. Man behauptet, daß diese Maßregel mit etwa 40 gegen 32 Stimmen von der Kammer ge billigt werdm wird. Daß die Mehrheit der Bevölkerung sich für den Ankauf erklären würde, erscheint uns nach Allem, was wir hören, unzweifelhaft. Abg. Schnoor, einer der Direktoren der Leipziger Bahn, wird sich selbstverständlich der Abstimmung enthal ten; auch Abg. Günther, der ein Gegner des ProjekiS ist, hat, um seine Stimme nicht gegen diese Maßregel abgeben zu müssen, sich Urlaub von der Kammer ausgewirkt. — Vorgestern Nachmittag erschien Se. Majestät der König in dem Atelier fürKunstmöbel und feine Bauarbeiten von W. Will ms, Wettinerstraße Nr. 25. um sich einen Gewehrschrank zu besich tigen, der in diesem Atelier für die Kunst- und Kunstgewerbe-AuS- stellung in München angefertigt und meisterlich vollendet worden ist. Se. Majestät sprach Herrn Willms seine Anerkennung aus. -v- Der Kirchen-Vorstand der Annen-Parochie hat beschlossen, auf dem neum Friedhofe in Löbtauer Flur ein großartiges Leichen hallengebäude herzustellcn, in welchem 24 abschließbare und heizbare Zellen zur Aufnahme der Leichen, beziehentlich zu deren, je nach Wunsch einzurichtcndcn feierlichen Aufbahrung, befindlich sein sollen, so daß jede Leiche in dieser Parochie sofort in die Leichen halle gebracht und dort dieselben pietätvollen Handlungen vorgenom men werden können wie daheim. Der Stadtrath hat sich, da die Herstellung der Leichenhalle der politischen Gemeinde zur Last fällt, mit dem Kirchenvorstand dahin geeinigt, daß er gegen die ausge dehnte und kostspielige Halle Nichts einwende, aber nur den auf ihn fallenden Theil zahlen will, der mit etwa 36,000 Mark berechnet ist. Die Stadtverordneten haben nun noch darüber zu berathen. — Am königl. Polytechnikum wurde die Professur für Physik in zwei Abtheilungen zerlegt. Prof. vr. Lösche, der bisher allein die Physik vertrat, wird in Zukunft nur mathematische Physik lehren. Für Experimental-Physik ist Prof. vr. Töpler von dcr Universität in Graz berufen worden, der bereits von Michaelis ab seine Vorlesungen eröffnet. — Gestern ist der Direktor der Sächsisch-Böhmischen Dampf schifffahrt, Herr Hönack, mit den betreffenden Beamten nach Prag gereist und überführte von den dortigen Werften die beiden neuen Salondampfboote „Loschwitz" und „Blasewitz" durch die Moldau und Elbe nach Dresden. Den Specialbericht eines unserer Herren Redacteure, der den Schiffen bis zur Landesgrenze entgegen gefahren ist, bringen wir morgen und wollen nur constatircn, daß die beiden kleinen Lokal-Raddampfer nach einer 14stündigen glücklichen Fahrt gestern Abend 8 Uhr 15 Min. hier eintrafen. — Die Bau- und Wasserleitungs-Deputation hat in den dieSjährigrn BesprengungS-Plan 33 Straßen und Plätze mehr ausgenommen und daher den Vorschlag auf Vermehrung dcr Sprengwagen gestellt. Der Rath will nun noch 8 Sprengwagen, außerdem aber zu Zwecken der Staublöschung vor der Straßcn- Reinigung mittelst der rotirenden Straßenbürsten, in Berücksich tigung der hierdurch zu ersparenden Arbeitskräfte, noch wettere 3 Sprengwagen anschaffen; die ersten 8 Wagen werden 11,600 Mark, die andern drei 2250 Mark kosten. Wünschen« werth wäre, daß der Stadtrath einmal bekannt mache, welche^ Straßen eigentlich von der Commun gesprengt werden und daß er ^ sich bald über den vom Stadtv. Richter neulich gestellten Antrag, „auf die Freigabe der direkten Benutzung der Wasserleitung für Sprengzwecke", schlüssig mache. — Seit Montag, den 8. Mai wird d'.e 8jährige Sidonie Moritz hier, ein Mädchen von blühendem Gesicht, blauen Augen und blonden Haaren, bekleidet mit grauem Kleid, feiner schwarzgc- täfelter Schürze und durchbrochenem Binsenhut, vermißt. Der tief- bekümmerte Vormund sieht jeder Nachricht über den Verbleib des geliebten Kindes sehnsuchtsvoll entgegen. — Die kupfernen und silbernen Fünsnfennigerj die Ein- und Z m ei -Neugroschen, sowie die Z m e iundei ns- halb - G r o s ch e n st ücke gelten im Vcrlchr nur noch bis 31. Mai dies. Jahres, werden dann blos noch von den sächsischen Staats kassen umgemechsclt und verlieren nach dem 31. August 1^76 voll ständig ihre Giltigkeit. — Auf der Terrasse werden dwEonccrte der Puffholdt- schen Kapelle nächsten Donnerstag wieder beginnen. Einstweilen führt im Namen der unmündigen Kinder GustavMarscbncr's dessen Bruder, Besitzer von „Stadt Berlin" das Restaurant. Das weitere Schicksal der Kapelle ist von dcr Person des künftigen Pachters des Restaurants abhängig. Die Besetzung der Pächterstelle steht dem lgl. Hausministerium zu; es sollen schon zahlreiche Bewerbungen eingegangcn sein. — Während der Fahrt auf dcr Eisenbahn von Zittau nach Dresden ist einem Kellner am vorigenSounlag eine Summe Geldes, die er sich erspart gehabt, aus einer äußeren Schooßtajche seines UeberzichrockS, worin er sie uubcgreislich leichtsinniger Weise lose stecken gehabt hat, entwendet worden. — Einem armen Kutscher in dcr KönigSbrückcrstraße ist vor einigen Tagen ans seiner Jacke, die er an dcr Etalilhür hangen gehabt und während des Vormittags einige Zen nvüeaunichügt ge lassen hatte, ein Lcderbcutel mit seinen 68 Marl betragenden Er sparnissen gestohlen worden. — Landtag. Die 2. Kammer verwies vorgestern in all gemeiner Vorberawung daS k. Dccrct über nachträgliche Bewil ligung und Einstellung von ü.noo.oc.» Marl in dao austcrordcnt- liehe Budget der ictzigcn Finanzperiode zum Bcvuic der Fettiüh- rung der Bauten iür Verlegung rer Dresdner Militär- Etablissement- ohne jede Debatte an die Fliianede; ntatioii, ebenso daS Dccret, weiches den von dcr Brandvccsichc- ru » gö - Commission über die Bcrwattung der L andre-- A n - statt auf die Jahre v-7.'! und 1^71 erstatte»-» Bcuäw, den Personal- und Besoldungs-Etat derselben n-r >876 und 187 7 und eine lleberst-bt über Ncücueiiiiiabinen und Dlcustaulwand dcr Brandbersicherungd - (zulvcctoren ciitl.10. Einen weiteren Gegenstand biidetc die LGIusiberatluma über die vom Kriegs- Ministerium geforderte Summe von <>,<»60,066 Mark ebciuaiw zu Fortführung des Baues der M j i l r ä r - E ta v l i s s c m cntS. ES galt hier ei»' Differenz mit dem Beschlüsse dcr I. Kammer, welche dem irüberen Beschlich der 2. Kammer nicht belgct'.ctcn ist. bei der Regierung zu beantragen, dcch dieselbe bis am Weite res von der Atts'übning des Baues eines neuen M i l i t a r. lazaretbö an Stelle kcS bisbcrigen abichcn möge. D'e Mi norität der diesseitigen Dcvulalion (Referent Abg. P hii ivp- schlug nun vor, bei dem früheren Beschlüsse zu vcrh.ancn, wäh rend die Majorität (Referent Abg. Staust» Bcürllt zum Be schlüsse der jenseitigen Kammer anricth. In der sich hieran knapsende» Debatte machte Abg. Philipp geltend, rast bei der ersic» Berathimg die gesammtc Deputation mit Rücksicht am die gegenwärtige Finanzlage, unter Ausgabe persönlicher Meinungen, dcr Ansicht gewesen sei, den Ban des LazarcthS aulzuschicbcn und die betreffende Summe vom Postulat abzustrcichen; auch dcr Kriegöministcr sei damit schliesslich einverstanden gewesen. Dem gegenüber erklärte sich Abg. vr. Mtnckwitz jetzt iür Bewillig ung, um die Bauten baldmöglichst vollende» zu können, und KriegSmlnIsler V. Fabrice bezeichnet den Bau eines neuen La« zarcthö nun cbcnialiö alö in dienstlicher Rücksicht nötbig und sonst wünschcnöwerth. Da er beim Reich die Erbauung einer Kaserne in Dresden für daS 2. Iägerbataillon deantra.tt habe und die Genehmigung dctz Reichstags hoffe, kenne er vielleicht die dazu vcrwilligtc» Mittel zum Bau der crsleu Iägcrkascrne verwenden und dann ein Auöweg durch Tausch mit c cm Lazarett) gesunden werden. Der Beschulst dcr I Kammer sei ü'm jeden falls angenehmer. Abg. Philipp betonte nochmals, das; dcr Bau eines Lazaretbö wohl amjchiebbar. ES zeige »ich icitt grostc Bereitwilligkeit, für militärische (strecke grvste Summen zu vcr- willigen, habe doch Reicrcut Stau st in ,'einen Eiiilcttmigö- wortcn stets nur von «i Millionen THalern gesprochen, welche in Frage ständen. Die geforderten 6 Millionen M a r k seien demselben also wohl noch nicht genug. (Heiterkeit.» Referent Staust bemerkte noch, er habe privatim criaoren, das; die i. Kammer ihren Beschluss hauptsächlich gefasst, um taö wcrthpellslc dcr in Frage kommenden Gebäude, bas Lcnarcth. nicht in die Hände des Militärstscuö gelangen zu lassen, und die Kammer be willigte mit lltt Stimmen die Verlegung dcS Lazarcthö schon setzt, trat also dcr I. Kammer bei. - In ibrcr gestrigen Sitzung verwies die 2. Kr. daö hon unS seinem Inhalte nach kurz berührte Dccret »regen Rückzichung dcr Gesetzvorlage über die DbcrrcchnungSk a in m c r an die betreffenden Ausschüsse. ES wurde bei der Debatte inSbcsontcre die Rothwcndigkeit eines Rechinmgohoicö dann betont, »venu alle sächsischen Bahnen StaatScigcntt'um werden s, llicn. Die Kr. schritt hieraus zur Rebbühnerfragc. die indcst aui den Be richt dcr beiden Rcscrcutcn v. Könncritz und Philipp, welche eine ganze Anzahl auö der Mitte der Kammer gestellte Anträge zu erwägen gehabt, diel grösterc Dimcnsionc» angenom men und sich nicht bioS zu einer Wlldttaae bezüglich der Schon zeit einer Anzahl Arten desselben, sondern auch zu einer Si»g- vögelirage erweiterte, »stach Vorschlag der Rcwreiitcn blieb cs bei der Schonzeit für Rebhühner vom I Dceembcr des neuen bis mit :>I. August des anderen Jahres. Allein auf die wärmste Venrenkung einer gaiiwn Ainahl Redner nahm man zu den betreffenden Parugropbcn einen Zusatz an, welcher den Fang und daS Törten der Lerche», Ziemer und Drosseln gänzlich verbietet. Abg. M a h begegnete dabei dem Einwuri, rast man de» Lerchensang In den Nachbarstaaten nicht verbiete, mit der Bemerkung: Wenn Andere sündigen, sollen wir eben nicht auch sündigen. Sccretär I>>. G cn s c i gestand, nicht obwoh!. sondern weil cr ein Leipziger sei, habe er den Lcrchcnlang stets iür einen Schmutzflecken am Namen Leipzig gc- baltcn. Die Herren Ncicrentcn hatten -u diesem Zusatz „die Eabinctöiragc" nicht gestellt. Nach dcr ieittgen »Fassung des Ge setzes ist ferner die Schonzeit im. Hasen, welche besonders Aba. v. Hausen auö Humanitätsrücksichten in Schutz »abm. artt die
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