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Dresdner Nachrichten : 21.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187607211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-21
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1876
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«r. sv» »«i>. von« » — «l«a »I. Lall isiv. lausenden, verschiedene KnieeS bildenden starken Sisendraht. die Weiche» aber in derselben Weise mit eisernen Stangen verbunden. Zur Bedienung der Hebet ist in jede», Tburme ein Erntral- Wärter und zur Vorbeugen telegraphischen Benachrtchtiguiig von der Annäherung eines ZngeS ein Telegraphist placirt. Einen gleichen Thurm unterhält die Staalöbah» bei Werdau. - Die Schlesische Presse spricht ei» beherzigendes Wort über „soeiale und individuelle Schuld" bcziiglich der gegenwärtigen wlrtdschastiiche» llcbclstände und deren Ankläger aus. Der fran zösische Krieg war, schreibt das Blatt, iür Deutschland eine Pe riode der sittlichen Anstrengung und des sittlichen AuischwungeS ohne Giclche»; in», solgte eine Periode der sittlichen Abspannung ohne Gleichen, iür welche das ganze Volk die Verantwortlichkeit rrägt. Niemand steht so hoch da. bah er leinen Antbeil an der i Halbinseln. Lttir wollen den Herren nur wltnsche», das; sic sich — Die Thellnebmer an der Hessel'scben Srtrasahrt nach Hamburg wollen nicht unbcrlieksichtlgt lassen, daß die Fahrt in Magdeburg aus der Rückreise beliebig unterbrochen und von da aus eine recht schöne Partie nach dem Harz t» Verbindung gebracht werden kann. — Bei den miserabel» Geschäft-Verhältnissen der Jetztzeit kann man e- der Spekulation nicht verdcnke», wenn sie alle sich darbietrndcn Gebiete gründlich auözubenten bestrebt ist. So ver senden viele sächsische Apotheken und Droguenhand- lungen, meistens durch die Post, eine bedeutende Menge Packete und umsängilchc Briefe, deren Inhalt lekrnsalls auö Medikamente» oder Probe» davon besteht, nag, Ecttinje <Mon- itenegio) und überhaupt aut den Kriegsschauplatz der Balkan- gemeinsamen Schuld i» Abrede stellen könnte. Man will uns heute sage», die ..Gründer" «eien an Allem Schuld. Wie viele Gründer gicbk eS kenn im ganzen deutschen gleiche? Sagen wir tausend Gründer. Meint Jemand, ein Bold, welches einer hal ben Million bewaffneter Feinde siegreich widcrslaudcn. könnte von den Skaten pe» lausend Gründer» bis ins Mark getroffen werden ? DaS ist adinrd. Wir müssen unö cntschttcßcn, dicMIt- »Guld Vlllc -u hckcnucn, Der Einzelne mag betroffen werden nach dem Maßstahe kessen, na? er gcacn hie Gesetze gesünklgt; n enn kcr reiche. biSver hochangcichcnc Banguier wegen Betruges veruttveilt wirk, weil ivm seine Vorstellungen von kein, wa» er sonst für Recht oder Unrecht dielt, in Unordnnng gcrathen sind, io fühlen wir mit ihm genau io viel und so wenig Mitleid, wie mit dem armen Mädchen, das ihr uneheliches Kind, daS iic nicht zu cr n hrcn vermag, in kae< Näancr wirst und darnaeh die uner bittliche Strenge kes GeictzaS erleidet: aber wir acvcn nicht zu. taff dieses Snvnop .r uns befreit von der Schuld, an welcher wir Pille zu tragen babe». Unser Streben gebt tadln, in alle» Kreise» die Uebererugung zu w-rcken, dasi wir Alle verpflichtet sind, an der Benennn »n:s-erer Zustände zn arbcltett. Das lln überall a» selvcnlc Kunden gewendet haben — Gegen die Gründer der Dresdener Dainpfzlegelei in Altstricsen dcl Dresden (Actiengeselischaft) hat ein Actlonär eine 120 Bogen lange Dcnunei'atio», die besonders auch gegen einen Berliner Rcchisanwatt gerichtet ist, der Staatsanwaltschaft clngrrclcht, und haben In Folge derselben auch bereits Erhehuuge» staltgcsuiidcn. Als kcr bereits früher mit Zuchthaus bestrafte Schiffest Hauer Hauke aus Krippen am >8. Juli von dem BrzttkSgcrichk P ir» a adermalo wegen Einbruchs zu einer solchen Strafe ver- nrtheilt wurde, altcrirte ihn dies durchaus gar nicht, nur bat er, das; mau ihn nicht an einem Soimabenb In die Anstalt eiiilieiern möge, da an diesem rage „Scheueret" mW der Empfang nicht so srcundlich sei, als gewöhnlich. AIS gestern Mittag der Dampfer „DreSde n" einen Kohienkah» zn bugsircn im Begriffe war, fuhr sich derselbe an der alten Brücke fest und wurde erst mit Hilfe deS Dampfers „Außig" flott gemacht. Bei dem termalige» niedrigen Wasser- stantc kann ei» solcher Unfall allerdings wohl passiren. Ein Akt cä t christlicher Liebe wurde vor Kurzem i» g.ück, welch,S l bei lwsti v oll gekommen ist. liegt klar vor den Pillnitz vollzogen. Wie bekannt, hat Z. SB. die Königin Augen. Wie unter,Heiken nue zioci Parteien. Sie eine bemüht! während der Sommermonate daselbst eine Heilstätte errichtet, sich, durch redliche A'.v'it die Ursachen dieses Unglücks zu heben: die andere geht daran- loo, die Lcidcnscl'a tcn anzuiachc», um dstien oder ienen cnabrgrciisteu Kreis als die Urheber kcS Un- giückö aiizullagen, Die takcinkc Slimme abc>, schliefst der Ar tikel, Verrats selten kie redliche '.'iblicht zu bessern, gewöhn lich aber den ff-ang, Haff gegen die Urheber kiescr Gesetze auS- zustrcuen. Die in unserem Biait vor Jahr und Tag gebrachte und in viele k eine Biätcer übe- gegangene Bclcheung über die E i n - ziel' u n g von W e eh sei- und ankeren B cträgc» seltene ker Post kiirst oostaustrag hat ein üdce alle Erwartungen günstiges ßicoiltat geli.ne'.:, kenn uaeh einer ofsieiclicn statistische» Zusam menstellung war kie Zunahme kcr Postaiiwciiunge» im Jahre W7'> um st Millionen Stück beziffert, kie zumeist kcn mit ker Post pcrseiikctcn Postanstragen mit Einllel'ung von Wechseln, Muiktiingcn :c. zinuscineiben ist. -Plan sieht karchiS, kasi das Pudlikriin sehr gerne kicBclchrnng über kcn Werth kcr Pofianiträgc entgegen gciioinmc» und beherzigt bat und taff kaknrch nament lich dem kleineren Geschäftsmann ein Weg gezeigt winke, durch weichen derselbe, ohne alle Spesen, seine Wechsel re. bis zu 600 Marc sicher und prompt ein-ichen lassen kann. - Die als Volksfeste ausposauntcn VoaeIschicße» auch In der Provinz iiettrii oit gar treffende ZUiuttalioncn z» der so gerühmten Bildung und Beste kcS Volkes. bli» >8. Zuli, alv am letzten Tage keS BogeischießenS in P i r n a, war das Gerücht im Umlaufe, ei» Frauenzimmer aus Rottwernvors sei in kcr Vich- lelte schwer verletzt und blutend ausgefimdeu morden. AIS nun aber die Donna nach ihrer polizeiliche» Aushebung vernommen wurde, stellle es sich heran?, kaff sie in einem durch Spirituosen hcrrorgeniiencn uiizurcehnungSsähigen Zustande zn dem dera»- girtcn Aenffern gelangt ici und sich auf daS. waö mau vielleicht vorher mit ihr vorgenommcu gehabt, gar nicht mehr besinnen könne. Mit einer stattgehabicn Blutung und Verletzung mag eS kabcr wohl seine Nichtigkeit hahcn; das Weitere wird kie eilige- leitete slnteriuchung ergehen. Auch daS jüngst In Berggic n - Habel ahgchaitcne Vogelschießen hat sein Opfer gcwrdcrt. Der Maurer P.tzoik au? Gottleuda kam mit einigen Strolchen in Streit unk wnrke dabei mit einem Nickfänger in den Kohi ge stochen. Der rhätcr ist ermittelt. Nun aber, wcnn's in dccPro- v nz so zugeht. waS werten wir zu unserer „Vogelwiese" Alles erleben?! — Die Unverschämtheit geht doch ost b S inS Unglaubiiche. L-orgestern gegen Abend geht eine feingeileikelc Dame aller dings lehr hübsche junge Frau! - nach dem böhmische» Bahnhoi und wild dort von einem Hingen, In frechster Weise zudringlichen -Manne angeivrecsten. Die Dame, über die Ungezogenheit er st neckt, eilt zurück nach st rcr Wohnung, kcr Herr immer mit ihr unk fortwährend seine unanständige Werbung einhrlngcnd. An dem Haine bleibt er steten, kie Dame geht hinaus nach ihrer Wohnung, verweilt dorr kurze Zeit und geht sodauu, um ihren Gatten ufzusuchcn, ker sie in kcr Nabe in dem Bureau eines Freundes erwartete. Wie sie herab aui dst Straffe kommt, stcht der Menich noch da und >etzt sich somit wieder mit in Bewegung, mit neuer Krall die alten Ungezogenheiten vorbringend. Dic Dame geht io schnell als möglich und langt endlich, nicht wenia »regt, ln dein im Parterre gelegenen Eomptoir an. sic hat noch kaum Ihrem Manne und den ankeren Aiiweienken die empörende Unverschämtheit jenes Menschen mitgetheilt, da - tritt Zcncr sogar in daS Eomhcoir, Jetzt freilich gestaltete sich kie Sache anders. kur-er Wortwechsel, deren Pflegerinnen zu kcr Lchwesterschast kcS heiligen Borro maus gehöre», unk welche nielst nur Mitglieder» dcö katholischen, sondern auch solchen des cvangelischen Bekenntnisses offen sieht. So hatte auch eine dem letzteren angchörige Jungfrau auö Dres den in kcr Anstalt Heilung ihres Brusttrltcnö gesucht, war jedoch demseidc» erlegen, nachdem sie vorher durch de» OrtSgeittUche» mit dem veil, Adcntmal'le versehen worden war. Die Verstor bene wurde unter aiigcmciiicr Theilnahmc beerdigt. l'k. Weißer H i r s ch. 268 Pieter über dem Spiegel kcr Ostsee gelegen, kurch noch größere Höhen gegen Nord- und Nordostwlnkc geschützt und ducel, kie immittelhcwe Liahe ke? Walvcö »ttt reiner, ozonreicher Luit versorgt, verdient unser Sri kcn Naincn „Klimatischer Eurort" im vollsten Sinne des LLortcS, Zn kcn letzten Jahren hat er auch als solcher einen ganz erstem liehen Aufschwung genommen und war kie Zahl kcr Sommer gäste vom vorige» Jahre, weiche l20 betrug, heuer berciis am i. Juli erreicht und ist heute, am UN Juli, au! 160 gestiegen. Bei diesem Frcmdcii-Verkehr ist natürlich auch der Post-Verkchr ein großartiger und der Loschwitzer Briefträger, welcher uns täg lich dreimal Zeitungen. Bricie und Packetc überbiingt, ist, beivn- kciS in kiesen heißen Tagen, ein geplagter Plan». Jeden Tag vac er co. Illo, Sonnabends und Sonntags ca. 220 Zeitungen, darunter „über Uff» Dresdner Nachrichten" auSzuttagcn. Könnte nicht hier eine Post-Erpedition eröffnet werden ? — In der Nähe dcö Dorfes Bohle» bei Grimma wnrtc am 17. Juli der 24 Jahre alte Eiscnbahnarbester Paikovöka aus Böbinc» kokt aiiigeiimten. Wie sich ergeben hat. ist kcr Mann im höchste» Grade betrunken gewesen unk in diesem Zustande wohl vom Schlage gerührt worvcn. — Der Roßwciner „Anzeiger" enthält die charakteristische 'Annonce: „Achtung! Den geehrten Herrschaften erlaube ich mir anzuzeigen, kaff ich von jetzt an keine KIrchendeeorationcn imhr fertige, da cö mir Herr Pastor Kunze ans dein Grunde verboten bat, weil sich me n Schwiegersohn und meine Tochter nicht kircv iich, sonder» nur standesamtlich trauen lassen wollen. Therese Negier'" DaS gehört wohl auch zum Eultursampic? In Bautzen ist infolge einer vor Kurzem vorgcnomme- ncn Bension der Ltadtsteucrkassc die Suspension kes sonst ganz tüchtigen und unbescholtenen Beamten, welcher auch das vcrge iuiidciic Deficit sowrt gedeckt hatte, erfolgt. — Zn der 'Nahe ker Karpienschänkc bei Meißen Ist am IN Juli I» der Elbe eine mit Stcinknack beladen gewesene Schiiippc uiiigcichlazcn. wobei ein Mann ertrank. — Zn Werdau bat sich kie vcrcbci Franzel am 17. Jnli in der Pleiße unk am 18. Zuli der Fabrikant Gustav x. in E r i in in i l s ch a n im Badetciche ertränkt. Pin !' Im oberen Volgtlaiidc, tu der Gegend von Belchen bach, sind am lx. Zull heftige Gewitter ausgetreten. Zn B o - b c n n e n k i r ch e n schlug ei» Blitz in kaö Wohnhaus dcö Be- gitterten Grob, wodurch dasselbe nebst Stallung und Scheune abbranntc. Dan» wurden in dem Gehöfte dcö Gutsbesitzers Berner i» oeinerögrüii durch Blitzschlag ein Ochse und eine Kuh getödtct, Zn Schöneck brannten a»S kerlclben Ursache ü Scheunen nieder, ebenso wurden in Sohl im VgnnLcrlich'sct c» Gebäude Fenster und Tbüren zertrümmert: auch erlitt eine Frau bedeutende Verletzungen. Dessen Nicht Gerichtssitzungen am 18. lind 20. Zuli. Der Koblensiihrmann Friedrich Wilhelm Mcdcrt war beim GerichtSamt Döhle» gegen den Kaufmann Anton Eickeit in bis ans die Straße! Potschappel klagbar geworden, well kiescr ihn ganz gehörig zugc- wo'v habender unk gnterzogener Pta in i ist. i kein Erstcren kaö Haus verbot, 'Am 7. Marz war biedert wie- Z'encr vor wenig Tagen auigegriffene Bursche, der den ^kcr bei der Paiitzseh erschienen unk eben Im Begriff, zu bmiren. EinkrncbS-ticbstahl aui der Anncnstra'e auSsührte, machte sich bieZ als Eickerk von ihm stiäumung dcS P'cais vcriangke. Zin 'Nu daS Gesäß, nckert c>»c , . ,. . ämmie sich im.h Bcd^f in kein GcrichtSiacile zu ersetzen, war mehrfach schon''Ticbert wie ein psturm, suchte zu beiße» u.s. w„ so baß nunmehr cranlas'ung geworten. kaß der Gcrichtstiencr kcn Lzummicr i'ickcrr ganz energisch zngrisf. Gegen den ersten Bcstcheid hatte ,'iauswlcö. Eine Anzahl ähnlicher Subjekte verkehren schon seit Wiehert Einspruch erhoben, weil sein Gegner nicht bestraft worden kurz vor seiner Vecbastling iast tagtäglich durch sein E riebe i > ^ artete der Zank in Thällichkeiken and, indem Pticvcrt da n en dci den ö fI e n k i i ch e n G e ri ch tSii tz ii n g en auffällig.! weraud er aß, ergriff und zertrümmerte, und »IS Ei ?ein Auitecten unk die Gewobnl'kit, den verlorenen'.'iachtichlas je! Hankbewegung machte, ihn ,zn eittieinen, wand und krüi iangcr Zelt continulUIch aui der oücrcn rribüne - Ein conkiticnSIeser K e l l n c r hat vor einiger Zelt hier einen cbcmastS dienstloscn Hauoknecht. unter der Vorst iegesting, d,0! er gffnstrag von einem aucwärtigcn tNoslaiiratcur dazu habe, für kenst'den als BicranSgeber cngaglrt und ihm istThIr, baarcö i-)eid unk eine Taschenuhr alö vorgebliche Eautlon a bgc schwin de l!, Dce HauSknecht bat zu seinem nicht geringen Berger st'ä- 'c c erfahren müssen, kaff Ihn der Kellner betrogen hat, dafür aber kern kecken Arrctur veranlaßt. Za, der 'Nacht zmn 20, Zuli ist in der hiesigen Park- craffe das zum Schutze der stioscn zwischen den i'ffsrnstangen t-r Stakete angebrachte Dralstgittec Vurchbro.chen und an de»! Strafe zu E-ieevrostnstränchein ein ziemlich bedeutender Diebstahl verübt bestraft sc ici »nd er. der Kläger, sogar noch Kosten zahlen ioiic. DaS Bechtcmittei biicb criolgioö und brachte nur den Nachthcil. daß 'öiebcrc nech ertrr die Kosten desselben zu tragen hat. — Der bereits mehrfach bestrafte E igarren-Arbciicr Friedrich plugnst Helbig verübte neuerdings mehr.re betrügerische Mani pulationen, wodurch er sich Geldbeträge dis zu I Pt. ,'>0 Pf. er schwindelte unk sich überdies einen Posten Tabak, der ihm zur Anfertigung von Eigarren übergeben worden, rechtswidrig an- eignete. Wegen Betrugs und Diebstahls bekam er daher i Jahr Zuchthaus, 2 Zabre Ebrcnrechtoverlnsi und Stellung unter Po- lizeianfsichl zueriannt, wogegen, er Einspruch erhob, da ihm dic hoch erschien und er nur cv. wegen Unterschlagung morden. Ein in kcr Loßnitz wohnhafter Eonsnl, weicher fast täg lich in ken Vormittagsstunden au! der Leipziger Bghn nach EcSken kommt und gewöhnlich Nachmittags au! derselben wie- ' cr nach Hanse fährt, wollte auch gestern Nachmittag mit dem n ist' io Mm, Meißner Zuge. Zu wel dem kie Wagen vom 2 Ubr um ihre go Min, hier ankommcnten Zuge giclä' stehen meiden, nach der j geschinip! p- ffnitz dampfen. Ohne einen Scha'sncr zu befragen, steigt er in, sie heute einen Wagen I, Elaste, machte ssch S begncm und wartet der " ' ' '' 'Ahiahrt, ES pteiit und fort gebt'? d. h, er nicht mit Man hatte v'cht alle Wagen gebraucht und gerade den, in weichem der Bogner hier war zu 0 M. Strafe veuirtbeilt. weil sie in Bezug aui Earl Adoiph Gustav Schneider «der, nebenbei bemerkt, ein Ohr an der Maschine verloren hatte, äußerte: „DaS cinohrigc L...r hat das eine Ohr bei einer Keilerei verloren, kaö andere kann er noch durch mich verlieren." Die Privatangrkiagic bittet Freisvrcchung, da sic von kein Kläger H.,e, Fetlcl ic. cik word-»sei. und da ihr Aiifübrcn begründet erschien, ward strai- bcz. klagirci gesprochen. Der D icnsimann Earl Wagen I, Elaste, machte sich ö begncm lind wartet der > Friedrich P'ützncr hier gerietst am 14. Piärz d. Z. mit dem Kläger Ebristian Friedrich Hensci in der Frrinz'schcn Destillation ,ow der großen Klrci'gasse In Streit miv wurde dabei, wie er Zerr Eonmi iaß, mit anSgehängt. pl>'cr nech merkte er nichts, bcbauptet, ohne icke Veranlassung, vonH. mehrere Ptaic üb r sein « c .'ich naä'-Abgang des Zuges bo't rle'st mgirmaschlne die stehc»- g bliebcnen Wagen weg »nd rangirt dieteiben in eine» anderen st -rer abgehendeii Zug ein. ?>!un erst, durch daS Bütteln und Mhütkcln merkte der Pastagicr. daß die Sache nicht richtig ist, blickt aus dem Fenster und finket sich mit crstannttm Gesicht Haupt geschlagen. Der deS lctzlcr» Kops bedeckende Hut wnrke dabei klenstuiisähig gemacht und verlangte Piützncr dafür eine Entschä digung von Mt. ES bücb bei dem erstinstanzlichen Bescheide, der wegen thätlichcr Beleidigung ans 20 M. Strafe iür Piützner laulcte, - Der Einspruch in Privcttklagsachcn wider Friedrich Icdcr in Dresden. E iiu 'chringffen verstimmt ließ er sich, Wilhelm Ernst Katen und Genossen hier wegen Körperverletzung von einem Schaffner ösf">"i und ustg mir Bcsignation aus. Also ward vertagt, - Ein Stückchen Berliner Bauernfängerei spielte sich die Moral, immer k.» Schaffner fragen und sich nicht in!am 4. Mai d. I. in einer Restauration derOberseergaike hier ab pstagen sttzzn, die nicht m,nähren. Ein Hausbesitzer, Namenö Richter, fuhr am 'Nachmittage dcö ec- — Morgen kcn W. d. Pt. sanft der Termin ab, bis zn wel- wähnten Tageö mit der Bahn von Hainsbcrg nach Dresden ch-,n der jetzt fäiiiae Wasscrzinft iür Waiser ans der n en en und lernte noch während der Fahrt im Coupü ciiieu Wasserleitung gezahlt sei» soll. Wer nicht irist. daß die!Herrn kennen, der sich Bobmann nannte, als Fremder Zuleitung nach seinem Hause geschloffen wird. der beeile sich, gerirte und schließlich ^dcn Wunsch aussprach. gemein ten» dies nicht schon geschehen, den zu zahlenden Mtrag an dic l lchaitilch mit Richter Dresden betreffende Kasse abzusühren. rin GlaS Bier zu trinken. Va! K besehen und vorerst lenkten Beide in eine Restauration der Oberseergasse ein. wo sie Md vier verabreiche» ließen und »achvem der Fremde einige Dtinuten sortaewese» war. placirtcn sich Beide an einen Tisch und rrzäblttn aniang» über girichglitlge Dinge, biö sie schiirblich von r pacherschtenenrn Herren, welche mit ciner französischen Karte Kunststückchen mach ten. zur Tbclinabme am Spiel eingekaben wurden. Die ibekann- den Ptanipulationen de» KümmesblüttchtNspIele- «ntrressirten Richter n um so mrhr. alS er rö stet- glücklich erriech, weiche- die richtige der mit rer Kehrseite nach oben liegenden Karten war, während sein Begleiter entschiedenes Pech mit dem »rratlen hatte. Nach einer Weile forderten sich die sauberen Herren unter einander auf. mit Gelb zu pointiren, Richter seinerseits wollte ci» 20-Markslüct flügge machen, ließ sich aber überredtn, 2 Hundrrt- markschclne zn setzen. Die Fremden hatten ihr Geld, von dem der größte Theil levenfallö unecht war »nd nur da-Ansehen von Goldstücken hatte, wohlweislich den Blicken Richter - soviel wie möglich fern gehalten. Kaum war der Satz von 2V0 Mark von Richtern deponirt. als da- Svlel, wie der Leser erratbrn wild, damit endete, daß R. nicht die rkchtige Karte gewählt hatte oder zu wählen im Stande war und demnach verlor. Vergeblich war natürlich nun die Aufforderung Rvhma»»S an Richtern, geiiielnsä ältlich mit Ihm noch lOl» Mark zu rISkiren. Richter merkte, in welche Hände er gefalle» war und ging in der Absicht, Polizei zu regulriren, mit der Bemerkung, er wolle zur Retirade gehen, zum Local hinaus. Zwei der Strolche drückten sich schleunigst I» vcr richtigen Ahnung, Rohmann ver suchte dasselbe, ward aber von Richter beint Kragen geiaht uns schließlich beim Tronipetcrschlößche» einem Gendarm übergeben, nachdem er einen vergeblichen Fluchtversuch gemacht batte. Roh. mann, rin in Berlin den Behörden ganz besonders bekannter Bauerniänger. fand später — leider - Gelegenheit, vom Kranke», hause auö zu entwischen und man ist seiner biShcr nicht wieder habhaft geworden. Als einer der Velden flüchtig gewordenen Bauernfänger ward schließlich der bereit» wiederholt wegen ähn licher Vergehe» bestrafte Flickschneider Franz Aoseph Guibcrt, Mltteistraße 5. hier, wohnhaft, rccognoöcirt. Derselbe leugnete die Ihm zur Last gelegte Beihilfe zum gewerbsmäßigen Betriebe von Giückcsplef, ward jedoch nach den belastenden Aussagen de» Betrogene», sowie mehrerer Zeugen für völlig schuldig erkannt und zu tt Moiiaton Gcfängniß und 2 Zähren EhrenrechtSverlust vcrntthcllt. Er erhob, weil er »»schuldig sein wollte, hiergegen Einspruch. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft. Herr Assessor Stein, beantragte Bestätigung, Herr Advocat Lederer sank jedoch die Schuld icincö Defendenten nicht iür erwiesen und vlgiblrie daher au, Freisprechung cv. Vernehmung eines weiteren Zeugen. Der erste Bescheid ward aukrccht erhalten. kvsttcrnngS-Ncobaclituna am 20. Juli, AbdS.vlItzr. Barometer,tank »ach Oscar Böioit sWallstr. I'.o : 28ParIIerZoU > L. Zeit gestern.tl'r L. gestiegen». - Thermometer nach Bcaumiir: IO Grad über Null. — Die Schloßthurmiahne zeigte West-Wind. Himmel: leicht bcwölst. — GU'ttSlie in Dresden. 20.Juii.MItt.: 127 Cent, unterst - Wärme der Elbe 15 Grab. TageHfleschtchle. Deutsches Äeich. T11sIt, 16. Zuli. Die LekannteAben- ienreriii Bertha Weiß au? Ragnlt, welche ihre Gaunerstreiche gewöhnlich i» Mäniiertracht auölührte, soll gegenwärtig, der ,T. Z." zufolge, in der serbischen Armee alS Major (!) dienen. Weisheit eine- Droschkenkutschers, Einer der bcliebtc- stcnBerlinerRcci'tSaiiwäikc. der Justizratb S.. fuhr swie die „Poil" mitiheilt) vor einigen Tagen wie gewöhnlich mit Vcr Droschke zum Berliner Stadtgericht. Beim Auvsleigcn vermißte er seinen, durch kie Länge der Zähre ihm lieb gewordenen Stock und durchsuchte jeden Winkel kcr Droschke. Mitfühlend sah daS VollmondSgesicht i es Kutschciö vom Bock a»S zn. „Ich werde ihn wohl unterwegs haben hrraliSiallen lassen", meinte seufzend der Justizratb. „Na", sagte der Kutscher, „ick werde 'mal retour fahren, vielleicht finde ick ihm". Der Zustizrath machte ein ungläubiges Gesicht, ver sprach aber dem Kutscher einen Thaler, wenn er wirklich den Liebling nach Zimmer io und so wicdcrbrächte, und ging aus daS Gericht. Nach einer la ben Stunde erschien In vcr Thal der Kutscher mit dem Stock un Audlcnzzimmcr! „Wo haben Sie ihn denn gesunden?" fragte freudig der Justizratb und reichte den versprochenen Thaler hin. ,,Bct Ihr Dienstmädchen!" — ,,WaS?" - „Na wobt! Zck iah sa schon bei'S Einsleigen, kaß Sie lar kecnen Steck »ich mit r»n jcbracht hatten, unb da dachte ick nu a S vernünftiger Familienvater, det ick vor Ihnen versprochenen Tahiee schon die Züte haben könnte, ihm zu bolen: den», Herr Zerichtthel' - und dadci wandte er sich an die übrigen Anwesen den - . bei die schlechte» Zeiten kann selbst der ärmste Mensch einen Dahier immer iebraucben!" Ocsrerreicl, Lemberg, 18. Juli. FM. Erzherzog Albiccht trifft heute Abend in Lemberg ein. — DaS Städtchen Batzicchoiv wurde heute Nacht von einer großen FcucrSdrunsr heiingeiucht. Hundert Häuser wurden ein Raub der Flamme», 20 katholische und 88 jütische Familien sind obtach- und brodleS. Frankreich. Paris, 17. Juli. Die morgen im Senate beginnende Debatte über die Vorlage bezüglich der Verleihung aeademilcher Grade verspricht sehr lcbhait zu werten. Bischet Duhaiilouh soii einen feierlichen Protest sammtlicher französischen Bischöfe zur Verlesung bringen. Der Herzog von Brogiie bat sich cbcnsglltz in die Liste der Redner gegen die Vorlage elnschrciben Böen. - Zn Versailles war heute die Rede von neuen Schwierigkeiten zwischen dem Marschall Mac Mahon und dem Minister des Znncrn, de Marcerc. Paris, >7. Zuli. Zn der hiesigen spanischen Colonie i. man sehr gespannt zn erfahren, ob die Königin Jiabella am 2t» die so o?t angekünkigte Reise nach Spanien antrcten wirb, um in Santander mit ihrem Sehne msainmeiizutreff'cn, oder ob sie, wir cö seit gestern heißt, nochmals iw letzter Stunde ihren Entschluß geändert hät. ES wirk meistens angcnomme», baß die Königin kie Grenze nicht überschreite» wird, da sie noch' nicht geneigt ist, sich von gewissen Persönlichkeiten ihrer unmittelbaren Umgebung zu trennen, deren Enilcrnung vlc ipanische Negierung seit Mo naten vergeblich verlangt. So lange die Königin in Frankreich verweilt, kann dic Regierung natürlich leine ZwangSmaßregeln anwendt», und die Drohung, der Königin die Subsistenzmittel zu entziehen, hat gar nichts gefruchtet. Aui spanischem Boten angelangt, würden aber der Sccrctär der Königin, Scnnor de la Puenre, und seine Gemahlin, um die cs sich handelt, unzweifrlbait sofort ein: VergnügiMäKclse nach de» philippinischen Inseln an trcten müssen. Herr de la Pw-nte lst ein iungcr Mann von etwa -2«, Zähren und genieß! seit Aniang letzten Winters daö unbe dingte Vertrauen der Königin. Er war alö Vertreter einer Berg- werrsaeicllschatt nach Paris gclominc» und, da er von guter Fa milie ist, der Königin vorgestclit worben, woraus bald seine Au stestung alö Secretär erfolgte. Auch ließ die Königin die junge, recht hübsche Frau deS Herr» de la Pucntc nach Paris kommen und machte dieselbe zn ihrer Hofdame, während sie kcm Gemahl den Kammerherrnschlüsscl verlieh. Schon seit mchrcrcn Monaten sieht man die Königin sictS In Begleitung des ScnnorS de la Pucntc und seiner Gemahlin in allen Gesellschaften erscheinen. Dem Herrn de la Pnente hat der Papst aui den Wunsch der Königin daS Eroffkrcuz des SrdcnS des heiligen Gregor vcr- liehen, doch ist es bisher noch nicht aufgeklärt, wie eö dcrKönIgin gelungen ist, der Sennora de la Pucnte einen der seltenste» Damci: Orden, den Tl'cresicn-Srdcii zu verschaffen. lN.'Z.) L ei der Grundsteinlegung des Denkmals für den Schrfftstell« Courier l» Veretz in der Touraine enthielt bie Rede Edmonv Aboulö die folgenden interessanten Sätze: Dic rechtschaffenen Leute vertrauen vielleicht allzusehr auf den Triumph her gerechten Ideen; man pflegt sich einwihlldcn, kaß die gute Sache unwider ruflich gewonnen ist, wenn ihr ein Mgnn von Talent das Wort geredet hat. ES ist Zelt, daß die Erfahrung unö etwas Vorsichtlaer mache. Wenn man den Feint gegeißelt hat, hält man I: n iür todt und denkt nicht mehr an ihn. Er aber richtet sich auf, drückt seine Beulen ein und rüstet sich, Genngthnung zn nehmen. Alle wahrhaft nationalen Genlcv von Fransrelch haben den ElerieallS- muS tottaeichlagcn, und er befindet sich darum nur noch wohlcr; weder Rabelais, »och d'Auvigm-, no ch bcr Verfasser der Mrnippel- schcn Satvrcn, noch Pascal, noch Mviikre, »och Voltaire, noch Beaumarchais, nock' Eeurier habe» diesen widerspenstigen Leich nam cingcscharrt. Tarttiffe hat zwar die Tochter Orgvn'ö nicht zur Frau bekommen, aber er muß in Irgend einer anderen Familie gefunden haben, waS er suchte; denn der Schutt bat sich verviel fältigt und seine Nachkommenschait Ist wie Sand am Wketz.
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