Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-25
- Monat1868-08
- Jahr1868
-
-
-
6658
-
6659
-
6660
-
6661
-
6662
-
6663
-
6664
-
6665
-
6666
-
6667
-
6668
-
6669
-
6670
-
6671
-
6672
-
6673
-
6674
-
6675
-
6676
-
6677
-
6678
-
6679
-
6680
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
A»MM di» Simgl. BejirkSgenchlS mb KS RW der StM LchM. W 238. Dienstag den 25. August. 1868. Bekanntmachung. ES ist in diesen Tagen eine oberirdische Telegravhenverbindung zwischen dem Zeitzer Thorhause, der Stammanlage der Wasser leitung und dem Hochreservoir bei Probstheida hergestellt worden, welche, als Theil deS erweiterten FeuertelearaphennetzeS, unserer Stadt bei eintretender Feuersgefahr die rasche Beschaffung vermehrten WasserzuflufseS sichern soll. Indem wir diese Telegraphenanlage der Schonung und dem Schutze deS Publikums angelegentlich empfehlen, weisen wir noch besonder- auf die hohen Geld- und Freiheits strafen hin, mit welchen nach dem Gesetz vom 11. August 1855 Beschädigungen derartiger Anlagen , sowie Zuwiderhandlungen gegen vie Weisungen der mit Überwachung derselben beauftragten Organe geahndet werden. Leipzig, am 21. August 1868. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. mer. Bekanntmachung. Die Errichtung eines Erweiterungsbaues an der III. Bürgerschule soll auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die jenigen, welche diesen Bau zu übernehmen beabsichtigen, werden veranlaßt, die Anschlagsformulare auf dem RathSbauamte. woselbst auch die Zeichnungen und Bedingungen auSliegen, m Empfang zu nehmen und die auSgefüllten Formulare bis zum 13. September diese- IahreS Abends 6 Uhr daselbst versiegelt einzureichen. Leipzig, den 24. August 1868. DeS RathS Bau-Deputation. Holz-Auktion. Mittwoch den 26. d. M. sollen 1) Nachmittags von 3 Uhr an in Kuhthnrmer Revier und zwar in der Nonne an der s. g. Linie ca. 100 Wnrzelhanfen und 2) Nachmittags von 4 Uhr an in Connewitzer Revier in den s. g. Probfteien ca 500 Wnrzelhanfen gegen Anzahlung vvn 15 Ngr. für jeden Haufen und unter den im Termine öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meist bietenden verkauft werden. — Leipzig, am 18. August 1868. DeS NathS Forst-Deputation. FinimMer Wochenbericht. Kaum daß leise Zuckungen noch von dem Leben der Börse Kunde geben. Weder der in Ungetrübtheit strahlende politische Horizont, noch die vierunddreißigfache Ueberzeichnung der neuen französischen Anleihe oder die aller andern Subscriptionen ver mochte die erschlaffte SpeculationSthätigkeit wieder in Gang zu bringen. In Wien stritten sich mit einander die nebenbuhlerischen Parteien der Creditanstalt und der Anglo-österreichischen Bank herum. Man gönne doch der Börse Ruhe und Sammlung nach einer so glänzenden Campagne (sagten die Einen), und lasse nicht in frivoler Weise, weil einige Projektemacher nicht warten wollen, die Kraft zersplittern. Der Bankerott einiger AssociationSunter- nehmungen und die enormen Kosten für die Geldbeschaffung von andern, so daß deren Reinertrag auf Jahre und vielleicht auf ein Jahrzehnt voraus wucherisch verschlungen wurde, gehören wohl zu dem theuern Lehrgelde, das nicht spurlos vorübergehen sollte. Die Garde der Börse gedenkt ähnlicher Zeiten und gönnt sich Ferien. Die neuen Recruten, die täglich eintreten und nur von Siegen und Gewinnen träumen, wollen dagegen nur fortwährend Schlachten liefern; diese Pfeifen, trommeln, lärmen und jubeln und wollen nicht Ruhe geben. — Die Anderen repliciren: WaS hat sich denn seit vierzehn Tagen geändert, wo fast der dritte Mensch, der zwischen 12 und 2 Uhr die Strauchgaffe frequeutirt, sich mit GründungS- gedanken trug? — Ist daS Geld etwa rar geworden? ist ein poli tisches Ereigniß eivgetreten, oder hat die Situation umgeschlagen? Nicht- von alledem ; nur einige Große sind bei der Emission der Nordostbahn nicht vetheiligt worden, unv deswegen einhalten mit dem ökonomischen Aufschwünge de- Lande-, deswegen alle Arbeiten sistiren, bi- etwa die Erleuchtung in ökonomischen Dingen wieder über unS hereinbricht, welche von 1856 bis 66 herrschte und die Häuser der Ringstraße bauen, den Staat aber an den Rand de- Abgrundes drängen half? Der Montag, Dienstag und Mittwoch waren in schlaffer, nach gebender Haltung vergangen. Me Stimmung war offenbar un günstiger geworden, und vaS allmählich steigende Silberagio warf einen düstern Schatten vor sich her. Da nahm die Bewegung plötzlich ein raschere- Tempo an. Me Effecten, Creditactien voran, geriethen kopfüber in eine weichende Richtung, während da- Silber ebenso stark stieg. Ja solchen Augenblicken zeigt sich, wie wenig alle- echte- Gold ist waS glänzt. Und die starke Reaktion trat nicht etwa inmitten einer großen Hausse ein, sondern nach Wochen langer Rückwärtsbewegung und Stagnation, wo die überladene Spekulation bereit- Zeit genug ^gehabt hatte, sich eine- großen TheilS ihrer Last zu entledigen. Man muß Zeuge solcher kritischen Tage auf der Börse gewesen sein, um sich einen Begriff von der gegenseitigen Erhitzung der Geister zu machen. Dann erscheint der ganze Börsenhorizont schwarz, und die mannichfaltigsten Ge rüchte drängen einander, um die Bewegung zu erklären, während sie selbst bloS Producte dieser Bewegung sind. Bei den Einen ist eS wirkliche Extase, bei den Andern blos Absicht den Cour- stark herabzudrücken, um vorteilhafte Deckungen ru erlangen. Wo waren mit einem Male alle Reize jener vielgepriesenen Werthe hin, die man täglich im Schaufenster des CourSzettelS dem Publicum dar bot? Ein leiser Anstoß hatte genügt, um der leicht empfänglichen Einbildungskraft der Spekulation einen ungeheuer« Abgrund ru offenbaren, der ihr bei dem geringsten contrairen politischen Luft zuge drohte. Glücklicherweise bliev eS dabei, und die nächsten Tage brachten teilweise Erholung. Wie wir schon nachgewiesen, muß den tonangebenden Leitern alle- daran gelesen sein, eine günstige Stimmung zu erhalten, um die neuen Emissionen an den Mann zu bringen und mancherlei neue Unternehmungen in- Leben zu setzen. Jedenfalls ist aber die Wiener Börse stark überladen und daher äußerst empfindlich. So kommt eS, daß die ältesten Stämme ebensowenig wie die jüngsten Sprößlinge dem Baissesturm zu widerstehen vermochten. Nordbahn, StaatSbahn, Lombarden, Ga lizier mußten ebensogut ihren Tribut darbringen wie die neuen und neuesten jungen Aktien, deren heitere und ernste Loose noch im Schooße der Zukunft ruhen. Staatsfonds waren schon längst rückgängig gewesen, da die augenblicklich wegen Abwesenheit des FinanzmmisterS hinausgeschobenen Manipulationen der Unifikation keinen Anreiz zum Ankauf bieten konnten. Namentlich von Pest langten starke BerkaufSaufträge an. Welche politische Motive aber auch der plötzlichen rückgängigen Bewegung untergeschoben werden mögen, man wird gut thun, in dergleichen Erscheinungen nur da- Sicherheitsventil für die mit Dampf daherbrausende Spekulation zu erblicken. Unter solchen Umständen blieb auch der günstige halbjährliche SteuerauSweiS für die diesseitige Reich-Hälfte unbeachtet. Danach betrug gegen den Voranschlag die Erhöhung der Einnahmen 3,965,000 fl., während bei den Ausgaben 2,984,000 fl. erspart wurden. Me direkten Steuern zeigen übrigen- einen Ausfall von
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode