Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-24
- Monat1868-08
- Jahr1868
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1868
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Anzeiger AmNIik tes Kim-l. BqiMnichtS und dri NW da StM Schjig. 237. Montag den 24. August. 1888. Bekanntmachung. Für da- hiesige Bezirksgericht und dessen gerichtsamtliche Abheilungen ist heute an Stelle deS verstorbenen Herrn Ullrich Herr Carl Friedrich Leopold Schreiber, Besitzer eine- Instituts für GaS- und Wasserleitung-anlagen hier, al- Sachverständiger für GaS- und Wasserleitungsanlagen in Pflicht genommen worden. Leipzig, am 19. August 1868. DaS Direktorium dem Königlichen Bezirksgerichtes. vr. LuciuS. Bekanntmachung. CS ist in diesen Tagen eine oberirdische Telegraphenverbindung zwischen dem Zeitzer Thorhause, der Stammanlage der Wasser leitung und dem Hochreservoir bei Probstheida hergestellt worden, welche, als Thetl deS erweiterten Feuertelegraphennetzes, unserer Stadt bei eintretender Feuersgefahr die rasche Beschaffung vermehrten WafferzufluffeS sichern soll. Indem wir diese Telegraphenaulage der Schonung und dem Schutze des Publicums angelegentlich empfehlen, weisen wir noch besonder- auf die hohen Geld- und Freiheits strafen hin, mit welchen nach dem Gesetz vom 11. August 1855 Beschädigungen derartiger Anlagen, sowie Zuwiderhandlungen gegen die Weisungen der mit Ueberwachung derselben beauftragten Organe geahndet werden. Leipzig, am 21. August 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Herr Earl Friedrich Gustav Säugling hier ist heute von unS als Agent der Westdeutschen Versicherung--Actien-Bank zu Esten für den Bezirk der Stadt Leipzig und der Königlichen GerichtSämter Leipzig I und II bis auf Widerruf bestätigt und vor schriftsmäßig verpflichtet worden. Der Rath der Stadt Leipzig. " ' ' ^ G Mech Leipzig, am 21. August 1868. Zur Geschichte des Leipziger Suchhaudelr. Culturhistorische Skizze von Otto Moser. ES ist eine bemerkenSwerthe Erscheinung, d-ß in Leipzig, welche- doch schon bald nach Gründung seiner Universität in hohem Ruse der Gelehrsamkeit stand, vor dem Jahre 1450 keine Buchdruckerei vorhanden war. Beweis, wie langsam die neue Erfindung sich verbreitete. Der erste Leipziger Buchdrucker hieß Konrad Kachelofen, und noch findet man ein von ihm gedruckte- Büchlein „von der Lehr der Zahlen" als große Seltenheit. Von MarkuS Brand ist ein ^raetatulus äs regimine domiais, compositus per Nag ^Iderieum ^rekiepiseoxum krageusem Impressum in lüprk 1484, auf unsere Zeit gekommen und Mauritius Brandiß druckte 1488 hier zuerst kriami 6apoeji, LleulL I^detaui, k'rie- äerieeis ack k'rieäerieum Laxouiae äuoem ob vietum ^äolpbam Lmperatorem Suevreum. Bald darauf finden wir, daß da- Buch- druckergeschäst, mit dem damals auch der Buchhandel verbunden war, ziemlich flott gegangen sein muß, denn 1492 find wieder drei neue Druckereien, die von Martin Lanzenberger, GregoriuS Böttger und Arnold von Cölln vorhanden, und 1494 wird Melchior Lotter, 1495 Jakob Thanver und 1496 Wolfgang Monacensis genannt. Von dieser Zeit an kam der Buchdruck rasch in Blüthe, wie die- die Menge der während deS 16. Jahr hundert- in Leipzig gedruckten Schriften beweist. Der schon er wähnte Melchior Lotter führte nach dem Muster italienischer Drucke im Jahre 1502 bei lateinischen Druckwerken zuerst die römischen Buchstaben ein, und ebenso ging aus seiner Werkftätte ein schönes hebräische- Psalterium hervor, welche- jetzt zu den höchsten typographischen Seltenheiten gehört. Die Leipziger Buch druckereien gewannen einen weitverbreiteten Ruf, und wie man noch auS gleichzeitigen Druckwerken ersieht, mit vollem Recht. Namen wie Wolfgang Müller, sonst Stöcklrn genannt, Melchior Beer, Baltin Schumann, Valtin Bapst und Ernst Vögelin, Andrer- Schneider, HanS Rhanbaum, HanS Steinmann, Iakoo Apel, die beiden Großen und Michel Schürer haben in der Geschichte der Typographie ein bleibende- Ansehen erlangt. Eine besonder- hervorragende Stellung unter ihnen nimmt Magister Ernst Vögelin, der Schwiegersohn Valtin BapstS, ein. Er war 1550 au- Constanz nach Leipzig gekommen, und nachdem er 1557 sich mit Grete Bapst w.'rmählte, 1559 Bürger geworden. ES ist merkwürdig, bi- zu welcher Vollkommenheit eS Vögelin schon da mals in der Typographie gebracht hatte. Sowohl in Ansehung de- Druck- al- de- P-Pler- und der Correctur geben seine Schriften vr. Koch. techler. den besten Werken de- Auslandes nicht- nach. Welchen Einfluß dieser Mann auf den ganzen Geschäftsbetrieb de- Leipziger Buch handel- auSübte, geht daraus hervor, daß nach dem Ereignisse, welche- Vögelin in die calvinistischen Händel verwickelte und ihn auS Leipzig vertrieb, die hiesige Buchdruckerei ziemlich in Verfall gerieth. Vögelin hatte 1574 ein von den heimlichen Calvmisten in Leipzig und Wittenberg auSaegangeneS Buch in Druck und Verlag genommen, darob der strenggläubig lutherische Kurfürst August, voller Entrüstung, „daß in feinem Lande, unter seinen Unterthanen, und an fernen Universitäten solche Frevel verübt, fremde neue Lehre und Meinung ohne Erlaubniß öffentlich fort gepflanzt und in die Leute gesteckt werden sollten ", den Buchdrucker Vögelin in Verhaft nehmen und nach dem Verfasser de- Buche- fragen ließ. Wie da- Beispiel des auf Befehl Herzog GeorgS de- Bärtigen im Jahre 1524 wegen Verkaufs Lutherischer Bücher Hingerichteten Buchhändlers Johann Hergott beweist, stand damals der Füistenwillkür gegenüber ein Menschenkopf nicht fest zwischen den Schultern, aber trotzdem wagte Vögelin, die ganze Verant wortung der That auf sich zu nehmen, indem er die Erklärung abgab, er selbst sei der Verfasser und habe da- Buch zusammen getragen, um damit die Wahrheit zu fördern. Der Kurfürst ließ den Verwegenen auS dem sächsischen Lande vertreiben zum nicht geringen Schaden unserer Stadt. Im Jahre 1567 hatte der Kurfürst ein Buch, die Nachtigall betitelt, welche- die Gerichte mit Schmähworten angriff, auf öffentlichem Markte durch Henker-Hand verbrennen und dw Buchhändler, welche eS feilgehalten, mit dem Staupbesen auS der Stadt hinauSpauken lassen. Fast hundert Jahre lang, wozu natürlich auch die unsichere Zeit de- Dreißigjährigen Krieges beitrug, blieb Leipzig- Buch druckerei ohne alle Beoeutung. Erst zu Ende de- 17. Jahrhundert- kam wieder neue- Leben in Druck und Handel, besonders heroor- aerufen durch die Buchhändler Ioh. Frdch. Gleditsch und ThomaS Fritsch, und die Professoren Benedikt Carpzov und Otto Menke. Die- bezeugen die mit vieler typographischer Kunst gedruckten Werke, welche im Verlage de- Erstgenannten erschienen, und von denen wir nur den PhilostratuS, PausaniaS, Alciphrov und SexmS Empirien- nennen. Im Anfänge de- vorigen Jahrhundert- zählte man in Leipzig 19 Buchhandlungen, von welchen die 1696 gegründete Weid männische Firma, obgleich nach Berlin überstedelt, noch jetzt existirt. Buchdruckereien gab eS 17, von welchen einzig und allein die 1719 durch Bernhard Christian Breitkopf entstandene Officin sich er halten hat. Letztere erwarb sich um die Typographie Leipzig- im
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