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Dresdner Nachrichten : 22.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-22
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.08.1877
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Ar »SM — L»re»«tn«r Soll« » — Lllttvock, ckon SS. Xuxnüi 187?. l. U. UI. Sa. 2" 79 47 154 1 21 — 22 — 1 — 1 — 22 — 22 29 55 27 III 1 3 3 7 — 14 2 IN — 2 — 2 1 — — 1 15 IN 11 42 — 1 — I >5 19 10 11 so ungünstig verlaufenen totalen Verfinsterung des MonbeS eine zweite unv Zwar in ver Nacht dcs 23. August. Am Donnerstag Abends 10 Uhr 9 Min. »ach Dresdner mittlerer Zeit beginnt. Nachts L llbr t Mtn. endet sie, die Totalität der Verfinsterung tritt ll Udr >4 Mi», ei» und dauert bis 12 Ubr 59 Minuten. Wen» der Mond ein so günstiges Wetter hat wie die Journalisten, dart inan sich aut bewndciS schöne und cigenthümliche Licht» ei-scheinungcn gekafft mache». Darum ausgcpafftl denn In den beiden nächsten Iabre» glebt ö kein derartige- Schauspiel am .Himmelsgewölbe. - Ein schwerer Senizer eines diesigen, nicht zur Innung gehörige» Schlächterei triaat zu uns »nd scheint uns nicht ganz unberechtigt und unbeachtlich Nach ftadträthllcher. vom töiiigl. Ministerium bestätigter Verordnung darf bekanntlich ledeS Stuck Schlachtvicd, sc! es OcbS oder Schwein, seines Lebens nur im E entralschla a, lbofc beraubt werden und jede Tödtung in einer Privalichlächkerci wird mit verhältinffniäffig bolcer Geldstrafe belegt. Daö ist sebr gut und die Bewohnerschait Dresdens kann darüber, das! in den Hausern namentlich enger, schlecht veutilirtcr Gauen nicht mebr geschlachtet werben darf, nur erfreut sein. Indessen de» Fleischern und Gastwlrthen, die selbst schlachten lasse», legt cs doch manche Beschwerlichkeit ans, der Transport nach dem weit abgelegenen Schlachtbofc, der Rücktransport re. Am meisten beklage» sich jedoch diejenigen Schlächter, die der Innung nicht anncbörcn, daff sie sür das Schlachten im Gchlacht- boic unverbältnimnäüig mebr zu zahlen haben, alS die Mitglieder. Z. B. will ei» Nichtinnttngomikglied ei» Schwein schlachten, so zahlt dasselbe l Pi. Sä Pi. Schlachtgebüdren und einen Brüh- groschen, wäbrcnb ein Jniiiingsniitglied nur 5t> Pf. zu zahlen bat. Natürlich sinnmirt sieb bas be in Schlachten von lO oder nag' mebr Schweine» recht cmv'iiidlich. Früher, wo eS ln jedes Schlächters eigenes Eimesse» geteilt war. ob er zu Hause ober Im Schlachtbow schlachte» wollte, war nicht» dagegen zu sagen; wem die Gcbäbr rort ui boeb war, nun, der schlachtete kdcn wo antero. Aber lebt, wo ftder Schlachter von der Bcptrbe ge zwungen wirb, bc» Schlachtbor zu benutzen, wäre eö wodl nicht übel angebracht, wenn tie Behörde der Innung ein Re gulativ vors.l rlcb. durch welches für die NichtiniinngSmItglicdcr dcrZivani, da kranken ichla l ten z» müssen, wenigstens inso feen erlei.l'teit würde, daß >ie nicht mebr, oder mindestens nicht s o viel in c b r als letzt an Lchlachtgcbüdrcn zn entrichten hätten. — Statistik der drei Standesämter zu Dresden vom 12. bis !l> August >877. Bezeichnung der Fälle iScbnrtöiäi lc überhaupt .... davon: uneheliche ZwillingS-Gcbnrte» . . . von öffenll. Anstalt. angezcigt Sterbciälle überi>uipt 29 davon: Toktaednltcn von ö'sciitl. Vlnstalt. angezcigt Selbstmord vcrnnglüclt Eheschließungen überbanpt . . . davon ans ilalibcsalntl.ormichtignng -7 'A u sgcb 0 tsvcr h andlnngen . . -Bezüglich krr Scene, welche sich in diesen Tagen in dein an der Wicneiiiraffe gelegenen G rumvklt'sche 11G rund- nucke ab'pieltc und damit endete, dg» der Kutscher kcS Genann- lcn cinem '.Nlictbvcwobncr seines Herr» einen so kräftigen Schlag über den Kops vcrscine. tgsi dcr 2ftti offene Iwstig dlntete, ettcihren w c noch Iolgrn.br'. Dcr Schlug scitrn des Kutschers muff imo- lwn in ctnas gcnnlbcn erscheinen, als ec von dem Herrn durch >c. r scharlc icetciisartcii »nd sogar Schläge mit einer Reitpeitsche g reizt wurde. Der nngiigcnebine Austritt gewinnt so ein An- » ven, welches die Schuld ani beiden Seiten io ziemlich anSglclcht. — Bei dem prächtigen Wetter an, Sonntag war, wie alle Babnböft. auch rer böhmische das nächste Ziel einer nnzähllge» Menge von Reiselustigen. So hatte auch der hiesige Gesang verein ..'Apollo" einen Ausflug nach Tharandt gemacht und in den reizenden Barkanlagen des käsigen „Hotels zum Bade" unter den schattigen Kastanien mit den iscingcSschweftern an drei langen Takeln Blak geiwiiimcn. (Zö entwickelte sich, znmai von anderen Reiidenzicrn auch ber letzte Stuhl occnptrt worden war, cin regcS Heben. Der Verein erirente die Anwesenden durch den Vortrag heiterer und ernster Weiten. Znm allgemeinen Wohl befinden trug die Bcwirthnng durch Herrn Hotelier Donner nicht wenig dei. — Für Geninde sowie auch namentlich kür Kranke em pfiehlt sich der herrliche, aromatische und, waS die Hauptsache ist, völlig 11 n v c r iä I s ch t c unv rci n e HI m b e c rsa k t der Eon- bikorei von Schmibl in Rokweln, welche mit lbrcm Produkte sich rerelts cin portt'.ilbaftes üienoinmcc verschafft bat. Neueren Er- i-wruiigen gegenüber, weiche man mit sog. Himmbccrsaft z.B. in Potsdam gcmachl hat, weicher nachweislich mit giftigen Snb- ttgnzen, wie Fiich'in, rokb gc'irbt war und vielen Personen nach dem Gemüse körperlichen Schaden verursacht bat, dürste die Angabe cincr sicheren Quelle den verehrten Leiern wohl er wünscht 'ein. — Bis ang hat man die kr'.'stallencn Forellenbächc ln den Wäldern umerer Gebirge gesucht und gesunken. Jetzt bat da' DelicarcssenbauS dcs Herrn Bobrowicz am der Victoria- n ratze einen sinnreich angelegten Iorellcn-Bebälter in Gebrauch, in welchem sich durch porwegiiche Erneuerung des Wassers dieser Edelfisch vollkoinnie» bei iriichcm Veden erhalt. — In der vorvorigen Nacht versuchte cin Soldat der hiesigen Garnison, der ol. Bursche zu einem hoben Offizier commandlrt ük. beim Naä ! anieacben vom Tanz einer Frauensperson, die er d>S nach pcren Wohnung begleitet batte, in ber dortigen Hausflur G c w a l r a n z 11 k h » n, wurde daran jedoch durch einen Nachtwächter berhinben, der am daö Hilftruftn deö Fraiicnzim- merS berbeigecilt war. — Hin ganz kurioses, »nS noch unbekanntes Mcrtiplcl, wel ches bei seiner GigentbiiinIIchlcit wnbl auch vielen innerer Leier Spa»! machen bür-te, beiten wir in diesen Tagen. Es soll das Wort „Laben" sechsmal in sinngcbenbem Zusammenhänge o"ne iercö Bindewort neben cinanter gestellt werben. Jniolgcn- deui Satze findet sich diese Ausgabe bestens gelbst: „Spediteure, welche ver einem Ebokolaven-Laden Laden laden, laden Laben Mädchen auch zum Tanze ein!" — Heut: begebt in dem Hause Nr. 9 ber Oberftergaffc eine Iran ihren sieben und neunztgsten Geburtstag. Die bobc Greisin ist körperlich und geistig noch munter »nd wird, da kie nähere Verwandte nicht mehr hat, von einer selbst hoch in den ^echSzigern siebenden 'Nichte aepilegt, die selbst erst mit Hände- arbeit baS berbienen muff, waS sie für sich und ibre Tante braucht. - Seit einiger .jeit treibt sich in Dresden und Umgegend ein 23 Jakne al'es Frauenzimmer mittlerer Statur, mit dunklem Haar »nd brauner GeftchtS'arbe. umber, welches Ge ich vtSleutc aller 'Art beschwindelt und betrügt. DiePer- >en, die, als stc zulebt geftlen »nb erkannt ward, mit grauem Lüstreroek. bunllcr I-nke unk blgllgcdrixktcr Schiir.zc bekleidet war, glebt meist vor, pwn li rer Herrichast geschickt worben zn sein, i»n Waarcn zu bestellen, bei welcher Gelegenheit sie, wenn sie merkt, dak man ibr gl ubt, kleinere Quantitäten gleich mit nimmt. 'Auch eng tet sie ibr Augenmerk ani kleine Kinder, denen sie, wenn die selben irgend etwas einlgermgszen 'Brauchbares tragen, wie Lebens mittel, Waarcn :c., b icie Dinge cink geschickte und mancherlei Art ab'chwlnkelt. Möge sich dieser hingen Indnstrleritterin Jeder, der sie erkennen solste. ganz besonders annebmen, d. h. sie 'esthalten. — Gestern wurde wieder unreifes Obst in schwerer Menge am hiesigem Antonsplatze polizeilich confiscirt.— — Hin Ginj. - Fre! wi > liger lü), »velchcr wegen D e - scrtion fcftgcnoinmcn worden war, entsprang gestern 'einem Transporteur, wurde aber wieder erwischt. - Ein herunter gekommener Gastwirts) wird seit längerer Zeitvermiht; man glaubt, dak er sich das Lebe» genommen hat. -- — Da durch die groize Hitze das auf den Markt zum Ver kant gestellte Federvieh leicht verdirbt, wenn cö bereits ge- tedict seilgcboten wird, so zieht cS jetzt manche Bauernfrau vor. ibre jungen Tauben, Hübner und Ente». ,»tt denen sie den Markt bezieht, erst zu tSdien, wenn sie verkauft sind. DaS Kopfabrcliicn am dem AntrnSplatzc Ist daher jetzt recht in Schwung. Sachlich lägt lich dagegen nicht viel sagen; auch die Flusifische werden auf dem Markte geschlachtet und Vas Publikum ist sicher, nur frisches Geflügel zu erhalten- — Am Ul. b. Mt». Ist die N'/,Iährlge Dienstmagd Anna Therese Stephan durch einen Sturz von der Letter !n einer Scheune zu ! OeIsip tdktlich verunglückt. - Bei einem ziemlich heftigen Gewttter schlug der Blitz am l7.d. Mk». in den Tburm der Kirche zn Leute» t» dei Riesa. Da» hierdurch entstandene Feuer wurde zwar bald gelöscht, doch selbst ln der Kirche «nd an der Orgel 1. - Schiffseignern Hanke und Vlerig In Scbbna Tvalfahrt begriffenem mit Braunkohlen belade- bat. da er beim Steilen dem liier etwas zu sind burä' den Blitzschlag selbst In der Kirche «nd an der Orgel bedeutende Beschädigungen verursacht worden. — Am >7. August hat ein Blitz i» tie Scheune des Vleb- bändlttS Brttzke In RebcIschiitz etngeschlagcn, infolge drsscn diese und das Wobnbaiis adgebrannt sind. — - I» Pirna hat sich am >9. August ein Istlährigrr Iieijchcrlcbrllng erhängt. Schwcrmnth soll die Ursache dieser unseligen Thal sein. - > - Ein den Sc' ' ^ gehöriger, ans der T 1 nrr Schleppkahn vat. nahe gekommen und ans Steine ansgeiahrcii war, am i5.August . in der Nähe des Krivpener Revisionsplatzes einen Leck erlitten j und wurde die Mannschalt durch kaS «tiigrtrungene Wasser gk- uölhigt, kaS Fahrzeug zu verlassen. — — In Beucha bei VrantiS Ist am 17. August daS Gehöft des Gutsbesitzers Küiuie abgcvcannt. Das Dienstmädchen des Letzteren, welches In hem Verdachte der Brandstiftung steht, wurde verleitet. — — Am i7. August bat ein Blitz in dem Knbstalle des Guts besitzers Tägcl in Schwarzbach bet Eclditz drei Kühe gctbttet. — — Alv am 18. Aiignst Vormittags der Lokomotivführer Lange von Leipzig mit einem Gütcrznge ans der Bairischen Bahn adgeiabren war, lüblte er sich kurz vor der Station Werdau un wohl und hat den Icucrmaim, ihn zu vertreten. Da brach der Iüvrcr, vom Schlage getroffen, zusammen und so musjle seine Leiche nach seinem Statlonoortc Zwickau gebracht werden. — — In der Strafanstalt Hoheneck bei Stolldera bat sich in der Nacht zum so. August ein Gefangener aus dem vierten Stockwerk bcrabgcstürzt und dadurch den Tod gesunde». — Der ani her Haltestelle M osel bei Erimmitschan ftatlonlrte Babn- deiwärtcr Bürger ist in drrielden Nacht von einem Gütcrznge überfahren und getbdtct worden. — — Am 19. August hat sich der Soldat Knoth ln Glauchau erhängt. — — Der Walkarbeiter Welpe ist am 17. August In der von Obcilmigkwitz nach dem Hüttcngnindc führenden Hevnoldstraük bei Glauchau vom Blitze erschlagen, sein Mitarbeiter Heikel adcr betäubt worden. — — Ein ungewöhnlich tröbllchrS Treibe» entwickelte sich am letzten Sonntag in dem durch seine Ilbren-Industrie und die llr- gkmaibllg'teit seiner Bewohner gleich bekannten Gedirgostäbtchen Glaehütt e. ES war der Mannergcsangvercin Lyra" a»S Niedersedlitz dorthin gekommen, um tcn Glashütter Sangcb brüdern einen Bestich abzusiatten. Letztere, von der Ankunft tcr Sedlitzcr rechtzeitig in Kenntnlff gesetzt, empfingen den Verein in der herzlichsten Weile und verkehrten mit allen kessen Mit gliedern bis in die Abendstunden Vinci» In gemüthvollcr Welle. — Der äliäbrlge Hansdesitzcr Sch. ertränkte sich am 19. August, wie man annimmt, im geistiggeslörtcii Zustande, dei Glösa in der Ehemnitz. — Deiisclden Tod starb am 15. d. M. der 2l Iabre alte Sobn kcS Oekonom S. in Glauchau - — Versteigerungen in den G e r ich tS ä m t ern. Den 2 l. d.: Dresden: Friedr. Will). Schnlzc'S Hausgruiit- stück in Eoita. SS,5oo M. Frcibcrg: Franz Otts Schnrlcht'S Müblcn-, Feld- u. Wicsciigriuidslüek InLanabeniierSdori, 1I.5S0N!. Den Sä. v.: Lauc» stcin: Tbcod. Ficinining öGrundstücke ln Ditterötori, 6S29 und 1210 M. Hänichen: Der Job. Karoilne berebcl. Mebnert MNHIengrnnkstück ln LangenstricgiS, 2v,94;z Pt. tarirt. — Ocilcntllche Gerichtssitzung den 21. August. „Er weis, cö schon!" Dieser an und sür sich ganz allgrmcinc und nichts weniger alS auisälllg erscheinende Ausdruck ward in Ver bindung mit der ergänzenden Ansprache für den Handarbeiter Earl August Iähntchen von hier äufferst verhängniffvoll. denn lediglich damit war ln dem vorliegenden Falle der Lbaibestand des criminellen Betrugs settgcstcltt und eine mehrjährige Zucht hausstrafe unvermeidlich geworden. Das Object, um welches cS sich hierbei bandelt, war eine Schimmelstute. nach gerichtlicher Taration netto l lO M. werth, und dessen eigentlicher Besitzer der hiesige Meublcur Mansch, während Jähnichcn eö verstand, rS durch eine listige Bemerkung soweit zu klingen, taff er momentan der Gebieter über die Rosinante wurde und diese dann schleunigst verklorfte. Earl August hat übrigens ähnliche Manöver schon mchlscich »nk Erioig unternommen, sich auch als Langfinger ver- schicvene Male prodlizirt. so baff eö nichtWnnder nehmen düritc, zu erfahren, daff er bisher schon elftnal. thells im Gcrichtögetäng- niff, theiiö aus den betreffenden „Gütchen" in Zwickau unv Wald- Heim längere Sommer- und Wintcrauienthalte nehmen muffte. Allein von >865-l>i71 sperrte man ihn wegen Betrügereien viermal ein und seine (der Zeit nach) letzte Strafe am dem Zuchih.ms verbüßte er im Iabre 1813, während seine crsie Bestrafung schon in das Jahr 1858 znrückiäilt. Plansch bcsaff außer drin Schimmel unv einem Fuchö, welche Thiere beide bet seiner Schwester eingestellt und dem Zeugen Kutscher Bactoien in directe Obhut übergeben waren, die Droschke Sir. SI zum Verkauft und dieses lebende und tobte Inventar würde brr 'Angeklagte jedenfalls zum Betriebe deö DroichkeniuhrwerkeS gekauft baden, wenn in seinen Taschen nicht jene unbehagliche Ebbe vorhanden genesen wäre, io man „abge brannt" benamset und in rtwav eleganterem Sinne..unbemittelt" nennt. „Ohne Geld keine Waare!" war und blieb der Wadi» spruch von Mansch, „Erft Kohlen 'rein'" wie einer unserer resi- kcnzlichen Rossclenkcr mit gewaltigem Bafftone zu sagen pflegt, unk so war mit dem Verkaufte durchaus kcin Gcichätt zu entriren, obschvn sich Jäbnichen durch Verivrechungcn alle mögliche Mühe gab, keinen Zweck zu erreichen. Damit lieff es denn freilich der routinirle Betrüger nicht bewenden. Am 15. Juni frühzeitig kam Jähnichcn zu dem ihm schon bekannten Backoftn. der noch mit einem College« in den Federn lag und ries gleich zur Schwellt hinein: „Hort. Ibr könnt mir mal ton Schimmel geben, ich will nach Lciirrödors fahren und 300 Tbaler Gelb bolcn" und zum j besondere» Nachdruck fügte er noch hinzu „er ^Mansch» weis; eö 'schon, ich bringe ihm den Schimmel 'Nachmittags wieder." Hftr- i mit bcirirdigt. reih, lediglich dadurch bewogen, gab B. den Schimmel heraus und trug überdies riech, ob Jähnichen nicht das Geschirr mit haben wollte, woraus ihm Letzterer cntgegneft : >..Ne. ich kriege von Sparmannö einen Wagen." Kaum war der > Angeklagle mit drin Happel zum Tempel, oder vielmehr Pftrte- siall hinaus, >0 ging eö, anstatt nach SklserSdori, zn dem Zeugen Ewald Bcucr und dieser kaufte nach einigem Handeln den Schimmel für :«'» Tdalcr° 108 Mark. Jäbnichen hatte bereits mehrere Tage vorher tcn Droschkenkutscher Mosig mit her Lüge tractirt, er hatte Schimmel und Droschke von Mansch gekauft »nh Mosig niaä'te davon dem ibm bekannten BeverMitlhelliing. Zur Moiivirnng des Schiiiunel-VcrkauscS machte Jährlichen den Kcinier weiff, er hätte von der Polizei keine Coneessioii zum Drosthkenbetricbe erhalten. Mansch erstellt sich wieder des Be sitzes seines Schimmels nnd nur Beyer allein hat bis jetzt den Schaden zu tragen, erhielt aber in mknschenste»ndll>l'er Weift von Mosig lo Thlr.. um den Verlust weniger kühlbar zu machen. Der Angeklagte, welcher von einer bestimmten Zusage seitens Mansch säbelt und überhaupt da» belastende Indiz leugnet, be hauptet. daS erschwindelte Geld verloren zu haben, eine Angabe, die allerdings kein Mensch glauben konnle. Die 4 erschienenen Zcngen wurden unter diesen Umständen vereidet. Herr Oder« staalSanwalt Rosstäuscher beantragte nach KK s«3 und 2«>4 ftir den rückfälligen Betrüger entsprechende Zuchthausstrafe. Der Schöffengerlchtöbof. präsidirt von Herrn Gerlststsrath Einert, er kannte auf s Jahre Zuchthaus, 150 Mk. Gelvsiraft »nd » Jahre EhrenrcchtSverlust. — A1, gekündlgteGerichtS - VerhandIung. Heute Vormittag 9 Uhr Hauptverbcuiblung wider den Tavezircr Gustav 'Adolph Pawetz genannt Paul von vier und mehrere Genossen ! wegen Diebstahls, bcz. Dicbstahlsbcgünstigung und Hehlerei. — OeslentlicheSttzung der Stadtverordneten, den 22. August. Abend» 7 Uhr: Bericht de» VerwaltungS- Auoschussro über die baulichen Herstellungen im Kreuzschulgebäude; die Errichtung eines Brückenzölle« au» der dritten Slbbrücte; die ! Herstellung eines Fußweges zwischen Antonstrahe und Marlen. ! brücke, communllche Aklarenz-Briträge »u dem Sctzleutzenbau auf der vlumenstraffe; dir Einleitung der Abiällwässer de> Dresdner Sprit-Fabrik ln die Frlcbrlchstädter Schleuffe. Bertch« te» g-inanz-Ausschusses über den zur Entwässerung der Altstädte, GaS-Anstalt erforderlichen Bau einer Schleuffe nach der Still», straffe; die Errichtung eines Grab-Denkinals für den verstorbenen Oberstleutnant Bärend; die Bew lilgimg von 300 Mark zu Zwecken Pe« schi'stschcn Gemelnderageo. kfstal, äom ItulloNn «i»r Vs'ltnolivn SsOvlute iu 1'«wr>sr»ta- um '.H. tl I'1,r Alorjk«',,»: Ort. N,n.I. Nvllvr. .... "so IcO 8« IlTVUt l» bst.lt'I Kt >) ic»>>c>nd»^> . . . 7.U.'» k, >.«<> uct«,,» vll.ll tttooktwl,,» . » » 75.7.7 Nkccv Ivutcc Icl.r ».7 » 7,'>!H D n »>»rt K.ili» iS«!. - 7L ^ kt. 1'«tvr»burs. . . 74'.'.» ss >v loielit 1'e«lerl.t 10.» s »lo't». .... tlv'll * ? 5» I,-Z 0 Vi'.sriit? ItstlsOtt 'i) s NI.7 s Ilr »t 7..U.0 K i»,>«.>it») Iv.0 r Itvltvr. . . » . »UN nolklzt 1»^ . so» 7L0.7 Nic'IV Ivi.clct Iv.o 0 71^.7 k 4V «' ÜVU, t» bv.ltftkt I«.ü Ä»i»«wdi>>i« , , 7d«.c> - INV friucl» bsilcokt - -l».u ^»nt'„1ikK»88er. 7L.'.2 e Du out'') I7.t 754.'» «» >. ict.t II-'^ n '> 7ö>,.r Sc, UV.» 5- t'rsttvlrl .... 7>ii> v V 5kl-. clx l'vti« kt - -21.0 p. k,»il»rttdv . . , 768.4 Iv» >bt linitor 2^.8 L NI«»I.ck«» . . , 7KI.U S tttiil kl-.r-t »v.o ^ ItlUSLsI 7 6Z,Z 8tiU dcclv .... 7,ft",.5 s r* Il.tt I.oiv-I, .... 71,>> »7 scv ilttisuitz,' I,«I>,k I'«rl>» ^L0.0 L d'V wolkig v) I-2I.I IVi«» 7o2.1 loic tlt dveisekt 22.7 II-V.I»» .... . 760.L w Li» loioltL. ri r»U»» vsdsrstotlt äar >Vit1srnnx. In tlsu» Osbioto ni HruelcO»,. Akvle^e« sic.lt vou lrlsiici bis r»»n >VOlss-»t LIevro er troElet. ItSts "U lirsi bstlkomotrtk'^« Itopros- slonpn, eine »Iciize^llici» von trlirncl, »jn« Liveits ober «1«r üulliodeo Or-teo« u»>«i v»vv «iritto im nerilootlitbe» kinniun«!. Di» >Vinä« Irctov nvr eereiv/elt vlsrlc auk. ns- inentliol» , nl liottniscbvv liu^en uu«t im sütllioben ^»'«tsteoxoi jrtO. 1-uO » vtLer ist tu ^en KsiHtenst^dlel«,» FItt1ei-I4vro^ns unbe^tslnciiz,', vislsucii rv^nerjecti, jw ÜlvUOntaLcio vorivi«»tz,'ooci beiter. I»ie ^emp« r»Li>r i^t tuet attz,'e>»«>n ^ tNerunxxOttkxl« bien nm LH. / nettst Xl'OluI.'. tur 110,1,etei» <8 ritunöeo. <ier Küsln: korlctauor «iee versiininrliolien. stollenrv, i-g rexneri^ed« i, »'»Ilers, im >Vesi"i» I','i Ieic!»t»>, bi- muesi^ou Ul»!s»,tr»"Ion. riu,.,ol»pt /yr>itksr«t»«»lion. tro Oeteu bei leioltlen 75« otlieben n» i n^rciüebv» ^Vincien. In, ktinosnliiniio: i'oriviszr nd lroeLvuv» uuU b.utorozz fetter doi jeiebter, iilvi8t -küöRvbtliober I-uNelrüioun^. ^IlLemvio: keine iveienlliebu Xon>isr»»x 6or lemperatur. - Wirter«nev-Veodart>tung am 21.August. Abti.tt Uhr. Barometerstand nach OScar Bösol» iWallstr. 19,: 27 Pariser Zoll 9> «L.kftltgest.S'/«Qgef.i. - Veränderl. - Tberinometrographncich Rraumur: 22» Wärme. Differenz von gestern zu heute l l«; nie drigste Tcmp. 15 "W.. höchste Tcmp. 2<i» Vst. — Die Schloff, thurmsabne zeigte West Sstlnd. — Hiinniel: bedeckt. — SlbbSbein Dresden.21. Ang..Mltt.: 131 Cent. untrrO. — galirwasierNeteu au, der Nicht- Slbslrcittiucclc det einem LciasseclMube von INI Nlmlr- »Nttr » NM Trcüdner Pecicll Strecke Cchönn.Schand,,»IM>L., Schanbau- Nntlien <r„ Natheu-Pidnld W c, PIIInst--Die»dcn «SNderlbriickk, 10', C-, Drcrdk» c >Uderibr>!cke> di» Metten tAItNda!m.«rllcke> »; e.. Mciben-Rtcl» um Riet». ornde'nrcnce I"> CenNnieler- TaaeSsteschlchte. Dentsclws Reich. Infolge der Feststellung, daff die Ver decke der Kinderwagen mit Bleifarbe bestrichen und deshalb schädlich aus die Gesundheit der Kinder einwirken, bat das Ber liner Polizei - Präsidium einen Kommissarlus damit beauftragt, die Ge>chäste genau zu ksntroliren, welche derartige Waaren kcil- haltcn. Dcr Beamte bat da. wo er die bczcichncte» Waaren vor- gcflindcn, aus irgend einem Thcil, welcher den weißen 'Anstrich trug, cin Stückchen für die Untersuchungen herauogeschiiltten. Bei der im Laboratorium deö Reichs - Gestindbeittamteö vorge- uomnienen Analyse bat sich nunmehr herausgestelit, daß fast alle untersuchten Thciic mit giftiger Farbe bestrichen waren. Dieses auffallende Resultat hat das Polizei-Präsidium veranlaßt, die Waaren mit Beschlag zu belegen, tie Angelegenheit zur Wciter- veriolgung der Staatsanwaltschaft zu übertragen und daS NeichS- geiundheitöamt zu ersuchen, Ihr einen Chemiker zu stellen, welcher im Verein mit tem Polizei-KommissariuS aus dem gerade in Berlin stattfinkcnbcn Jahrmarkt tie verdächtigen Waarcn an Ort »nd Stelle auf schädliche Substanzen prüft« soll. In Folge der Untersuchung sind die verschiedenartigsten Waaren ans dein Jahr markt mit Beschlag belegt worden. Dieselbe anerkcnneiiSwcrlhe Kontrole wird in Zukunft in ähnlicher Weise geübt und dadurch vielleicht manches Unglück verhütet werden. Dcr Marp 1 er Schwindel treibt die wunderbarsten Blüthen. Königinnen und Prinzessinnen nnd die Zierden dcS „höchsten deutschen AdelS" dienen ihm bereits als Folie. Wie sollte auch, nachdem tie Königiii-Muttcr von Baiern und eine dalriscbc Prinzessin an derGnadenguclle geweilt, ein „hoderAdcl unk ein verehrtes Publikum" noch zögern, sich In de» Strudel zu stürzen 'k Inzwischen wirkt tcr Genuß deö GnadcnwasserS nicht immer so unschädlich, wie inan wodl annebmen sollte. So schreibt die ,,St. Johanncr Volkszeitung": „Dem Marpingcr PluttcrgottcSichwinkcl sind zwei jugendliche Mädchen, anscheinend von guter Familie, zum Opfer gefallen. Mit dem Zuge von St. Wendel kamen heute die Leichen zweier Mädchen. das eine auS Brrnkastel, daö andere aus Mühlheim bei Bernkaslel, In Begleit ung ihrer Mutter rcjp. Schwester vier an, welche in Marpingen an die sogenannte Gnatengucllc gepilgert waren. Wahrscheinlich in einem Ainai! von religiösem Wahnsinn haben sich die beiden Mädchen ireiwillig den Tod gegeben, indem sie sich in tcr ver gangenen Nacht heimlich aus ihrem Absicigeguarticr entfernt und in dem steinernen Bebälker dcs „Gnaden-Wassers" ertränkt hadcn. Heute Morgen fand man sic in demicibcn als Leichen. Der Schmerz der Mutter dcs einen Mädchens erregte daö Mit leid Aller nnd die Klagen der Schwester der anderen Unglück lichen schnitten in jedes fühlende Herz." Die Blätter von tcr 'Nähe scheu sich veranlaßt, ein Gerücht, wornach drei taubstumme Kinder auö Morbach. Kreis Bcrnkastel. plötzlich in Marpingen die Sprache erlangt hätten, auf Grund authentischer „Anilläl- nna" zu widerlegen. Wie kort mitgctheilt wird, beruht das be treffende Gerücht ganz und gar aus Unwahrheit und Schwindel, indem die fraglichen Taubstummen nach ihrer Rückkehr von Mar pingen nicht im Mintcsten besser als sie früher in dcr Taub« stuinmen-Anstalt gelernt, zu ipiechen vermögen. Bedauerlich ist es nur, daff es einer solchen Aufklärung überhaupt bedarf. Sieben dcr Fürstcngruft au» dein Kirchboft inWeImar ward »ach dem Tode der Mutter des Groffbcrzogv, der Groß »ürstin Maria Paulowna, eine griechische Grabkapellr errichtet, unterhalb welcher die sterblichen Ucberrestc derselben bcigesetzl sind. Diese Kapelle enthält zahlreiche Kostbarkeiten, von denen ein Tbeil die Beute einiger Diebe geworden ist. die. nach dem „Drcödn.Journ.", wahrscheinlich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag die Kapelle erbrochen haben. Unter den entwendeten Sachen befinden sich Kirchkinahnen mit wertbvollcr Goldstickerei. Lampen mit silbernen Ketten, die goldene Krone und Monogramme i» einem Teppich, welchen die deutsche Kaiserin der Grabkapeiic verehrt hatte, sowie eine prächtige mit Hermelin besetzte Goldbrokatdccke, ein Geschenk deS Kaisers Alexander von Rußland. In die Gruft selbst sind die Diebe nicht gedrungen. »Ans badischen ministeriellen Kreisen verlautet, daff die badische Regierung, gestützt auf tie Beschlüsse des StädketagrS zn Frciburg, nach welchen eine Abänderung deS jetzig.» Unter st ützu n gs-Wohnsitz-Gesetzes in keiner Welse, jedenfalls nicht In dcr vom RclchSkanzlcramt versuchten ersprießlich sei, und gestützt ans daS Ergebnis) der Deleglrftn-Versainmlung sämmt- licher baulicher Kreisaudschüsse zu Lörrach, nach welchen gleich- salls eine Abänderung deS fraglichen Gesetze» nicht geboten er scheine. namentlich nicht die Ersetzung ber zweijährigen Frist sür Erwerb und Verlust deS UnterstüsungS-WohnsitzeS durch eine einjährige, wenn auch die Herabsetzung des zum Erwerb deö UnterstützunaS-WobnsitzeS befähigenden Lebensalter» von 24 an» 21 Jahre keinerlei Bedenken errege — bei der tm BunveSrathe zur Berathuna kommenden Novelle gegen jede 'Aenderung de» fraglichen Gesetzes stimmen werbe, da sie die zur Erlangung von Erfahrungen über dieses Gesetz nothwenbige Frist als unzurei chend erkennen müsse. Oesterreich. Der internationale Saatenmarkt ist Montag Vormittag von dem Vertreter der Regierung. Sectionsche' Arnt, mit einer Ansprache eröffnet worden. Anwesend sind circa VlXtzi Tbtllnehmer. Nach den Ernteberlchten hatten Süd-Rußland und Oesterretch-Unaarn die besten Ernten, Frankreich die schlechteste Zum Präsidenten wurde Naschauer. zu Viceprästkenten Wlngaert sBrrlinl und Sttna (Stuttgart, gewählt. Da» Geschäft war am Montage Vormittag stau, die Käufer zurückbalterch.
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