Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186810080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-08
- Monat1868-10
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1868
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s. »ranieub. . Gotha, garni. Roß. el Stadt tha. inzg II. nbaum. inewalbr, rstr. IS. ; Acti.» 206.50; 20 7.75; > 184.-; talltqvck ^atiouül« ; 90.30' 116.-; N 9.26; Fest- 104'/,; 'ondovn 102»/,; ct. 2U; Anlehe, r Sächs. BadW Ztalienn 52.3!, , Lomb.- t 6S.1V. Italien. .bil.-«ct. arki.) »r. Dn naßlichn Import ,875 v. ) Umsatz ad IO?/,. Niddliig «, Fa» Bengal rculatiö, trne fest. früher. rnmärkti nwürdiz r. Octk Octoia c.-Deck SpirW )ci.-M /s Octota Novbr- r. Früh st 51'/,; r S7/„; -rbst 56; jj. 97/.,; TagMM md ^ Anzeiger. ch ' - — UMblatt dk« K»,l. BrMznichtS md KS UM kr Stadl Schm. W 282 . Donnerstag den 8. Oktober. .888. Bekanntmachung. Von heute an findet während der Messe auS den Briefkästen Nr. 10, 12, 13, 14, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24, 25, 26, 27, 28, ;v, 31, 32, 33, 34, 35, 37, 38, 41, 42, 43, 44, 48, §9 und 51 zwischen 8 Uhr 50 Minuten und 9 Uhr 35 Minuten Abends eine lfte tägliche Abholung statt. Leipzig, den 7. October 1868 Ober-Pofi-Amt. Röntsch. ags TagestzkschichtUche liederlich! Die „Weser-Zeitung" bemerkt über die Arbeiterbewegung: HS wurde neulich in Berlin geäußert, die Sache der Arbeiter werde an ihren Führern zu Grunde gehen. Dies glauben wir nun freilich nicht, weil eS eine große Mehrzahl von Arbeitern ebt, die sich an dem verrückten Treiben gar nicht betheiligt, der so viel ist richtig, daß diese- Treiben für eine Zeit lang die heilsame und gesunde Entwickelung unterbricht, weil eS die wohl wollende Theilnahme gebildeter und opferbereiter Volksfreunde ab schreckt und die Kräfte der Betheiligten selbst in unfruchtbaren Agitationen verbraucht. Bekanntlich werfen die Führer einander gegenseitig vor, im Solde der Reaclion zu stehen; Herr Schweitzer nennt Herrn Förfterling einen Verräther, und Herr Förfterling nennt Herrn Schweitzer einen Aristokraten, was das schlimmste Schimpfwort sein würde, wenn es nicht ein noch schlimmere- gäbe, da- zermalmende Wort „Bourgeois"! Für den unbefangenen Außenstehenden haben diese gegenseitigen Anschuldigungen sämmtlich Recht, wenngleich zugegeben werden muß, daß einige der Herren das Geschäft der Reacnon gratis und mit unzweifelhafter Uneryennützig- keit besorgen. Von anderen wird Andere- behauptet, ob nnt Grund, vermögen wir nicht zu beurtheilen, und am Ende ist es auch für die Welt gleichgültig, ob man sie auS Tugend oder aus Gewinnsucht in Brand steckt. Da- Resultat der Feuersgefahr bleibt immer das selbe; sie erhöht die Macht Derer, welche den Brand zu löschen sich anheischig machen, d. h. der Polizeigewalt und Derjenigen, welche sie am rücksichtslosesten handhaben. Auf den Terrorismus der Anarchie folgt immer ein Terrorismus der Ordnungspartet, der nicht selten schlimmer ist als der andere. Die meisten Leute wollen sich immer noch lieber von einem GenSdarmen als von einem Communistenführer maßregeln lassen. Auf CommuniSmus läuft schließlich die Geschichte doch hinaus. so buntscheckig auch die Mäntelchen auSsehen, mit denen man seine häßliche Nacktheit zu verhüllen sucht. Ob man die ConsiScation in Gestalt von Steuern, in Gestalt von ZinSverboten, in Gestalt gesetzlicher „Regelung der Lohnverhältmsse" oder in irgend einer anderen Form herbeizu führen sucht, bleibt sich völlig gleich, wenigstens für Denjenigen, dessen Eigenthum den Gegenstand der Operation bildet. Selbst wenn eS möglich wäre, auf communistischem Wege zu einer etwas höheren Quote materieller Güter für jeden einzelnen Kopf zu ge langen, so wäre der Erfolg zu theuer bezahlt init dem Verluste von Selbstständigkeit, deren sich der fttie Arbeiter heutzutage zu erfreuen hat und deren praktischen Werth nur die Unwissenheit herabsetzen kann. Die „Neue Freie Presse" schreibt: „Betrübende Meldungen kommen auS Prag. Die Wenzelskinder haben dort wieder ein mal arge Excefse in Scene gehen lassen, und wenn man die Berichte darüber liest, so bekommt man den Eindruck der offenen Rebellion. Das ist kein gefahrlose- Demonftriren mehr, da- ist wohlorganisirte Empörung gegen die gesetzliche Ordnung. Mt der größten Ungeduld erwarten wir die Maßregeln, zu denen die Regierung sich hoffentlich aufraffen wird. Da helfen keine Einzelverhaftungen mehr, da heißt eS gründlich Ordnung machen. Man lese die Berichte und man wird finden, daß die öffentliche Sicherheit in Prag und Umgebung jedweden normalen Schutzes entbehrt, daß der czechische Pöbel in den Straßen der böhmischen Hauptstadt die Deutschen an Leben und Eigenthum bedroht und daß dort die Militairmacht da- einzige Organ ist, welche- gegen die Excedenten einfchreitet. Der Bürgermeister städtischen Polizei ermuntert die Empörung du losigkeit, und ein Statthalter ist nicht da. Muß man der Regie rung angesichts solcher Zustände die Maßregeln etwa erst andeuten, die allein noch helfen können? Sollte sie, da alle Gesetzlichkeit aus der Mitte der Czechen geschwunden zu sein scheint, etwa warten wollen, bis der am 17. d. M. zusammentretende ReichS- rach ihr die Ermächtigung zu diesen Maßregeln ertheilt haben wird?" Und allerdings sind die Excesse, deren der czechische Pöbel schuldig gemacht, ganz abscheuliche. Am 4. October forderten Theil als Haupt der ermuntert die Empörung durch seine Thaten- aueranschläge zur Theilnahme an einer Volksversammlung in Pankraz auf. ES erschienen denn auch Tausende auf dem be stimmten Platze, und eine Schwadron Husaren und drei Bataillone Infanterie hatten die größte Noth, die Massen zu zerstreuen. Das Militair wurde mit Steinwürfen empfangen und viele Personen als angebliche geheime Polizisten durchgehauen; einen Juden schleppte man fort, um ihn in einen Brunnen zu werfen. Erst am Abend wurde durch verstärkte Truppen der Platz gesäubert; dafür zog die Menge in die Stadt vor das deutsche Casino und warf dort Fenster ein, nachdem man auch den Jesuiten eine ähn liche Aufmerksamkeit gegönnt hatte. Das Militair zeigte anerkennens- werthe Langmuth; dennoch kamen einige Verwundungen vor. Die Polizei war während dieser ganzen Vorgänge unsichtbar. Nach Beendigung der Excesse erschien der Bürgermeister im Casino, hatte aber auf alle Fragen und Vorwürfe nur ein unwürdiges Achselrucken zur Antwort, — ein Benehmen, daS dem parteiischen oder furchtsamen Stadtoberhaupte indeß doch daS Amt kosten könnte. Da am 5. October neue Ruhestörungen befürchtet wur den, so war das Militair in den Kasernen consignirt. Die Czechen treiben Keil auf Keil in die Staatsgesetze, um durch fortwährende Beunruhigung eine Katastrophe herbeizuführen; die Regierung wird im Interesse der Gesammtheit sich zu kraftvollen Maßregeln entschließen müssen. Die neuesten Mittheilungen auS Spanien bestätigen den ruhigen Verlauf der Dinge daselbst, ohne wesentliche neue Mo mente hinzuzufügen. Marschall Serrano hat von der Central- junta die Regentschaft übertragen erhalten und wird ein Mi nisterium ernennen, über dessen Zusammensetzung vorläufig nur erst Vermuthungen mitgetheilt werden. In einer Proclamation ermahnt der neue Regent daS Volk und die Parteien wiederholt zu einmüthigem Handeln. Der Mütheilung, daß bei den Wahlen der Centraljunta die demokratische Partei gesiegt habe, wird von verschiedenen Seiten widersprochen. Der „TimeS" zufolge besteht die neue Junta auS 14 Progressisten, 9 Anhängern der liberalen Union und 7 Demokraten. Danach würde die extreme Partei also im Gegentheil, gegenüber jenen beiden andern Parteien, bedeutend in der Minorität geblieben sein. — Der Protest, welchen die Königin Zsabella gegen ihre Thronentsetzung erlassen hat. dürfte auf die exaltirten GemÜther in Spanien eine nur geringe Wirkung auSÜben. Ein officiöses französische- Blatt, der „Etendard", ver wahrt sich ausdrücklich dagegen, daß der von der Königin in ihrem Protest für den Kaiser Napoleon gewählten Bezeichnung als ihres ,. erhabenen Verbündeten" eine politische Bedeutung beizulegen sei. Die weiteren Bemerkungen de- officiösen Blatte- über die strenge Neutralität, welche Frankreich gegenüber der neuen Ordnung der Dinge in Spanien beobachten werde, gleichen so ziemlich einer förmlichen LoSsagung von der Sache der entthronten Monarchin. Ueber die spanischen Throncandidaten herrscht nach wie vor d e tiefste Unklarheit; doch suchen französische Blätter und Correspondenten die Erhebung de- zweiten Sohne- von Victor Emanuel bereit- als „vreußische Candidatur" zu verdächtigen und dagegen die de- König- Ferdinand, Vater- de- König- LouiS von
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