Dresdner Nachrichten : 01.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-01
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- Dresdner Nachrichten : 01.09.1877
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Nr. 244 MM« VZH."S-r-S. »ti>ttl.»rum»kn> latzi,«. «uN»«t 32000 »k»l- M» di» »»«,,», »In». (a«dt«k Manuicrt»«» «icht «Ich die Ridaclio» »tcht »erdvidUch. 8»I»«t«»<Unn«tzme »u4- Miel» i ch»»s«i>I«»I« un» M»«k»i„ Himburg, «er. Uli, I»»en. Lei»«,. Balel. «eetlau. Jrialsurl a. — An». Mo««« «u Berlin, »et»t>». wi»n. Hamburg »rontsurt a. vt., Miln. ch«n — L»ud« ch L». »n granklurt ». M. — »».««tat >n lldemni».- >»»«,, »nllt»r ch 0«. in Pari». de« 1. Tehtoöer. XXII. Jahrgang. Hagckkatt fLrUoli1ik,Wn1erhariung, Heschaftsverkchr. Börsenbericht und Ilremde«,liste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: l-ltpsch Äc Ntlchardt in Dresden. Berantw. Redacteur: Ernst Eitpsch in Dresden Mitretaeleur: L»r. klnitt ui«««,. Für daö Feuilleton: L-uetviu: IL»rtu»»»>iu. M>,e«m>ne». G»N«l»H» »>» »» Udr. 2» «euftidr: »rote »>»>>««» »i>e » d>»«»chm.a Udr, — Der Raum einer ei»- NoUigen Pelilzell« k»ilet td Big, Nmgeiind« dir Zeile M Plge. Eine «aranlie «ür dad »uchillagi,e Eriche'»»» d«r Lmcia!» wird »ich« ge geben. Nuiwarlige Annoncen. illunroge von uil» und». tnuuleuHiimcu nuo 'der» ionen inieinrn wir un< gcgcn Pränumeranb»- ZadlttNli durch Brie!» mailen oder Pollontad' lung. Ach« Silben ldüe» >S Pine. Jnlerale sür die Monlago. Nummer «der nach emo» ileiuag« di« deliljcilr M Tresden. 1877. Politisches. Zuneigung und Abneigung der Völker untereinander sind nicht eine Sache, die sich durch Zwang oder Einreden leicht reguliren läßt. So oft die hohe Staatstunst die Bahnen der Ehrlichkeit und Gerechtigkeit verlassen hatte, wandte sich das Völlegefühl der belei digten Moral zu, und wo die Völker unverdorben ihrem Instinkte folgen — die moderne Macht- und Erfolg-Anbetung der oberen Regionen dringt leider schon vielfach auch in die Schichten des Volkes — da hegt man noch die gründlichste Abneigung gegen den Mißbrauch der Macht. Der Instinkt der Völker und des Militaris mus sind unvereinbare Gegensätze. Für die Mißwirthschaft in der Türkei hatten alle unbefangenen Leute nur ein bedauerliches Achsel zucken; man meinte, daü nimmt so oder so einmal ein schlimmes Ende. Nun aber Rußland, pochend auf eine Art Mission als euro päischer Büttel, die verbummelten, verschmutzten und faulen Musel manen überfallen hat, wendet sich der in ihrer friedlichen Existenz bedrohten Türkei die allgemeinste Sympathie zu. Wohl haben die Türken sich aufgerafft, haben, noch ehe das Moskoivitische Wetter hereinbrach, eine Verfassung begründet (die den Russen noch gänzlich ermangelt), und es sind alle Anzeichen vorhanden, daß sich in dem durch die oberen Zehntausend förmlich ausgesogenen Tnrkcnlande die Zustände gänzlich bessern. Aber nicht dies gewann den Oömanen die Neigung Europas, sondern der Umschwung ist hauptsächlich herbeigeführt durch denAbscheu vor dem Macht-Mißbrauch Rußlands. In der Türkei lebt ein fügsamer, harmloser, nur etwas stark verbummelter Volksstamm. In Rußland haben «vir das verkörperte Bild des blinden Cäsarisnius. für den die Völker nur als Soldaten in Betracht kommen und dessen Nimmersatte Selbst- Vergötterung denn endlich zu den grausamen Enttäuschungen führte, welche vorn Tage zu Plenum an bis heute die russische Weltcrobe- rungS-Politik heimsuchcn. Welche Lehre für die Macht-Anbeter, für die Verehrer des strammen Staates! In der Türkei erhebt sich der letzte Bauer, um sich und die Seinen zu schützen gegen den barbarisch-mächtigen Erbfeind des Friedens. In Rußland reibt sich die gebildete Gesellschaft und gleichzeitig das unbefangene Landvolk die Hände und hofft zu eigenem Nutzen, der gierige moskowitische Aar habe sich bei Plcwna die Fangkrallen gründlich verbrannt. In Rußland — das ist hierbei der leitende Gedanke — kann es erst besser werden, wenn der Absolutismus gedemüthigt aus dem Felde heimkehrt. Will die russisch« Regierung, dann kann sie ja den Vorrath von Eulturscgcn, den sie in der Türkei nicht los geworden ist, im eigenen Lande verwenden. Die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit innerer Reformen und einer veränderten äußeren Politik greift in allen wirklich patriotischen russischen Kreisen init Macht um sich. Nur einen Tag Preßfreiheit gebe inan dem kehlge schnürten russischen Lande — und der Zar, der persönlich den besten Willen hat, würde Dinge hören, davor ihm schaudern müßte. Alexander kt. stand bislang unter dem Bann jener, unter der Be zeichnung als „Testament Peter des Großen" bekannten, russischen Größenwahn-Politik. Vielleicht befreien die Niederlagen an der Iantra und Tschundja zunächst den Willen des Zaren und wenn Alexander ll. nun auch niminer das orthodoxe Kreuz auf der Sophien-Moschee in Konstantinopel aufpflanzen wird, so steht ihm nach Abschluß eines halbwegs anständigen Friedens, sür den man in Berlin alle Sorge tragen wird, Nichts im Wege — Rußland zu cultiviren. Mit Rumänien und Serbien wird die öffentliche Mei nung des civilisirten Europa ebenfalls kurzen Prozeß machen. Serbien handelt durch den Eintritt in die Action perfid, Rumänien schwach. Es sind nicht sechs Wochen her, seit die serbische Skupschtina die eheliche Zahlung des Tributes an den Sultan be schlossen hat. Dieser nicht ganz 500,000 Mark betragende Tribut ist die einzige Fessel Serbiens, das iin klebrigen so autonom ver waltet wird, wie nur «vünschbar ist. Zum Dank für den milden Frieden, den die Türkei dem besiegten Aufstande 1876 gewährt hat, rückt jetzt Milan mit 40,000 Mann als russischer Satellit gegen die Türken. Der Ausdruck von Kleinstaaten in Anwendung auf Serbien und Rumänien ist nicht zutreffend. Serbien ist ctiva 1000 Quadratmeilen groß und zählt circa 1,250,000 Seelen. Wenn nicht an Dichte der Bevölkerung, so doch an geographischem Umfang gleicht dies Fürstenthum etwa dem Königreich Böhmen. Rumänien ist über doppelt so groß, zählt 2584 Quadratmeilen mit 5,300,000 Seelen, ist also umfänglicher wie Baiern, Sachsen und Würtemberg gemeinsam. Während die Serben streitsüchtig, temperamentvoll, ächte Slaven sind, stammen die bequemeren Rumä nen von den römischen Eolonisten ab und ihre Sprache ist fast zu 4/g vom Lateinischen durchsetzt. Formirte Truppen werfen beide Staaten zusammen etwa 120,000 Mann auf den Kriegsschauplatz. Wie lange diese aber, bei der notorischen Race-Eifcrsüchtclei, welche bisher jede starke Staatenbildung an der unteren Donau verhindert hat, einig bleiben und sich gegenseitig toleriren «verdcn — das wird die nächste Zukunft lehren. Vom Schipkapaß liegt Neues noch nicht vor — der Telegraph schweigt. Wohl aber transpirirt ein merkwürdiges russisches Osficiosum über die Gesammtlage, das wir den Lesern an dieser Stelle mittheilcn. Es lautet nach der Petersburger Zeitung: „Die Türken baden tbren Angriff aus die Schlpka sorg sam vorbereitet. Mährend Sulelinan Pascha bie Schlpka besetzt haltende» Truppen von der Front angriff, bringt ein 2vcll dcö andere« türkischen Eorpü OSman Paschas, d>iö bei Plcwna Erlolg gehabt, auS Lvwatz nach Selwt vor und debrodt Tirnötva mit einem Angriff, indem eö gleichzeitig den bei Schlpka kämpfenden Russe» tn den Mücke» zu fallen dreist. Wem, es den Türke» gelingt, Selwt zu besetzen, welches bei der jetzigen Lage der Armee eine besondere strategische Wichtig« kclt bat. «mdiuiserc Truppen die Valkanpässe verlgssen müsse» - übrigens gestehen wir die Möglichkeit eines MückzngS unscrcr 2 ruppen an 0 demSchtpkapaß einzig gis Folge eines Frontangriffes der Türken nicht zu — iAbcr nls Folge einer Umgehung? D. R.). dann ist die Vereinigung der tückischen Armeen eine vollzogene Tbeitsgchc und der ganze Balkan wicvcr in Ihren stänken. So lange wir im GcgenthcU Tirnowa, Sclwi. Gabrowa untbieBalkanpässe halte», können wir immer günstige Umstände abwarte» und aus ernsten Er folg rechnen. Das Telegramm dev Obercominantircntcn istanS Gornji-Studen, ltil) Werst dom Kampfplatz, abgelcitigt." Der Schlußsatz ist bezeichnend. Hielten der Großfürst und Radetzky die russischen Positionen für haltbar, so würde in dicscin kritischen Moment das Hauptquartier nicht 100 Werst hinter der Action liegen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 31. August. Aus Gornji Stuben wird unter dein gestrigen Tage ossiciell gemeldet: Ueberall herrscht Ruhe. Fürst Karl von Rumänien, jetzt Befehlshaber der vereinigten russisch rumänischen Kräfte des Westdetachements, hat General Sotoff zu seinen« Stabschef ernannt. Die Verluste der Rustschuk belagernden Truppen in den Kämpfen vom 21. bis 23. d. Nt. bei Ajaslar be tragen zusammen: 1 Lfsicier und 62 Mann todt, 10 Ossiciere und 200 Mann verwundet, sowie 2 Mann vermißt. Locales und Sächsisches. - De» SekondclicuteuantS im k. Gardc-Mciter-Rcgimeut v. Oppen-Huldenbcrg und von den« Bussehe-Streithorst ist daö Ritterkreuz II. Klasse deü Haus- und Vcrhlcnslorhcus Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg pecllkben worden. — Laut Amtsblatt der deutschen Reick'Spost-Telcgraphenver- waltung Nr. 5o ist Letztere mit der Magdeburger Aligemeinc» Vcrsichcrnngs-Actlcngeiellschatt „zur weiteren Erleichterung der Lebensversicherung 'ür die Beamten und Untcrbeamten der Pott und Teicgraphciivcrwattung" in ci» ähnliches Vertragövrrhältniß getreten, wie solches bereits mit einer Anzahl anderer deutschen Versicherungsgeiellschgslen besieht. DlcGcselisclmst läßt bei diesen »Versicherungen 10 Proe. der tarifmäßige» Prämie» fallen und die Pott- ruw Telegraphcnverwaltnng gewährt außerdem eine» Zuschuß von 17 Proe. der lewcilig zahlbaren Prämie. Dieser Vertrag ist ein erneuter Beweis der Fürsorge des Gcncralpost- «»eistcro Ur. Stephan. Ererlienz, sür die ihn nntcrstellren Beam ten. Die dem sächsische» Bcaintcnslandc A»gehörenden Nage» sich ictoch bcin« Lese» dieser Dinge, ob dies nicht auch in Sacvic» ausiiihrdgr sei» soiiie und ob nickst auch z. B. die Gcneral. Direetion derStaatobahnen oder die Zoll- und Stcucr- dircction sür ihre Beamten gleich günstige Resnltatc durch derglei chen Verträge erziele» könnte ? — Das bisher in Schlt kt stakt (Elsaß) garnisoiilrönde 2. Bataillon des königlich sächsische» Infanterie. Regiments Nr. I<>5 (welch letzteres seit dein Friedensschlüsse zun, 15.Arinee- corpo in de» neuen deutschen RelchSlandcn abeoinmandirt worden ist» wird in Folge der kaiserliche» Eabineto-Ortre zur Verstärk ung der Truppen in Elsaß und Lothringen nach Straßbnrg ver setzt, wo bereits der Stab und die zwei übrigen Bataillone des Regiments diöioeirt sind. — Bist bcnte beginnt in Sachse» die Jagd aus Rebhühner, die von unseren modernen Nimrotö stets init Ungeduld erwartet wird. Die großen Iagdbcsitzer. wie zum Erempel Hoirath Kämmerer re., eile» sicher schon heute, das mit S brot geladene Gewehr im Arme, hinaus ans ihre Fluren, um die Rcbhühner- pölker auizustöbern und sie im Fluge hcrabznbolc» ans der Lust. Jetzt werden die appetitlichen Vögel auch «nieder billiger, denn die bisher ans Böhmen bezogenen Rebhühner gelangen nickst so zahlreich aus den Markt. Wir «Pünschen im Voraus zu Rebhuhn niit Rothkraut oder sonst etwas - guten 'Appetit. — Nach neuerer Bestimmung bat die Braut, da sic nach den« Neichselvilebegesctz bereits vor dcr nnter'chri'tlichen Voll ziehung der Standesacte vom Standesbeamtc» als rechtmäßig Verdilndcuc erklärt «norden ist und von diesem Augenblicke an den Fainilien-Nanie» ibreS »uninehrigen Ehemanns iührt, ihrer seits a » ß e r ihrem G c b u rt 0 na m e n auch diesen Namen unter die Eintragung zu setzen. 'Bei dcr behördlich angeordnetci« Nacbsuchung ««ach vcr- botcnc» fc u e rg es ä h rl i ch c» Ltossen bat «nan an« Don nerstag in der WilSdruffervorstatt bei einem Gcrhergcseilen l>2 Piund Pulver in einer Kommode verpackt gesunden und natür lich sofort weggenoinme». Dcr hctr.Gcrhcrgesclie ist schon irübcr wegen Fabrikation von Fcuerwerkskörpcr» In bewohnten Räume» bestraft «vorbei«. — Für die sächsische» Staatseisenhahiien war in den letzten Tagen die Lieferung einer große» Anzahl von Magazin-Gegen ständen aiiSgcschlicbcn. linier denselben besaiivcn sich auch «io.ooo Stück L a >npench l inbc r verschiedenster Größe unk Art, denn dcr Bedarf an diesen Dingen ist bei ihrer bekannte» Neigung, bei paffender unk unpaffendcr Gelegenheit zu platzen, kein geringer. Wenn «vir armen Kicin-Eonsnincntcn aber uns init Detailpreise» auSsöhncn müssen, so ist die Eisenbahn-Ver waltung in der angenehmen Lage, für bicPlatz-Eantikatcn ganz unglaublich geringe Engrospreise zu zahlen. Nach dem vorlie genden Submissions-Berichte sind nämlich jene «o.Ooo EYIindcr von einen« Ebcmnitzer Hause zum Preise von 10 Pfennigen pro Dutzend angcboten worden. Hier »miß cs wohl auch „die Menge bringen"? — Lank Bekanntmachung deS Direktoriums des PcnstonS- vereinö Sächsischer Beamten ist die zweite Halste der IabrcSbei- «rägc aus >877 In der Zeit von« l. bis 15. September 1877 an die Vercinokasse abzuiührcn. (Vcrgl. Inserat.) — Dcr Obermeister der Fleischer-Innung in Gotha schreibt unü bezüglich der in Nr. 238 d. Bl. enthaliene» Mittheilung, daß zunächst die Arsenlk-Vergistung durch Klöse In Eobura, nicht in Gotha passirt sei, daß aber vo» dein Vorkommen trichi nösen Fleisches gar nichts bekannt sei und ci» Fleischer Namcnö Popp in Gotha gar nicht erislirt. Jedenfalls ist eine Ver wechselung mir einer anderen Stadt untcrlauicn. Bei den EIn- richtungr» t» Gotha kan«, — so schreibt der Obermeister — in der Fleischerei ein solcher Fall nicht vorkomme», da bereits seit den ooer Jahren eine obligatorische Trichinenschau besteht und unter den Mitglieder» der Innung eine aus Gegenseitigkeit beruhende Vcrslchrrnna besteht, aus welcher scdcr Fleischer jedes bei «bin ge fundene trichinöse Schwein sofort voll entschädigt bekommt, also keinen Grund hat aus Besorgniß vor Verlust »icht Alles nntcr- sncheu zu lasse». — In Nr. 211 brachten «vir tieMittheilnng. daß am 27. k. In der 1. Mergrnttunbe zwischen Großenhain und Baiciip aus tc» EourIc»z n g der Berlin Dresdner Eisenbahn g c s ch o i s e n wnrtc. GcnancrcS criahre» wir i'.dcn. Nickst m ein Waggon- senstcr ist die Kugel geschlagen, sondern durch daö Fciisirrkrcuz der Brcmserbudc, welche sich oben aus dem Packwagen befindet. Zuiällig ist dcr Zugführer nickst in seinem Eoupee gewesen, son dern nur der die Bremse bedienende Schaffner, «reicher vor Schrecken sür den Augenblick gänzlich unfähig war. die Sache sofort untersuche» zu lassen. Ucbrigcns ist constallrt, daß der Schuß aus einer 'Brücke abgcscucrt wmdc. ans «reicher «nan zwei mit Gewehren versehene Männer gesehen hat. — Der Drc ö dn e rK u n stg cw e rb ev e rei n batte seiner Zeit eine Concnrrcnz auSgcschriebcn sür eine» Stuhl, eine Tapete und eine» Leuchter. ES sind nunmehr sehr zahlreiche Pläne eingclangt und weiden kieloben im Parterre der königl. Kunstgcwcrbcschule hier, von Sonntag, tc» 2. d. MtS. an. öffentlich n»h unentgeltlich II Tage lang in den Tagesstunden von 10 bis 2 Ubr ausgestellt. - - '.Morgen, am Seda „tage, klingt und singt cs woist in allen Etablissements Dresdens. Im Feldseblö ß ch e n con- ccrtirt Musikdirektor Trenkler mit seiner Kapelle und wird unter Anderem ein großes Schlackstpvtpourri. „Eltnnernng an Sedan", zur Aufführung bringen. Die einzelnen Theiie diei'eö Tonttückcs sind: Anomarich naai Frankreich; patriotiiebe Lieder während deS Marsches; sächsischer Zapfenstreich: Rcveilie: Ansbrnch zur Schlackst. Gebet: „Vater, ich rnie dich"; Sturm mit TIraiUcnricuer und Kanonendonner, Vrand und Sturm- gclaule; Schlacht: Peloton-, Mitraillcuscnieucr und Kanonen- sckstäge, Sieg — Hurrah! (Hierbei wird Alles i» rot»cur Lichte, bei dcr sich anichlleßcndc» und den Schluß des Potpourris bildenden Volköbvnmc »Alles in grünem Lickstc erscheinen.) Icdcuialls wird bei günstigem Wctlcr dcr riesige, 5000 Personen iasscndc Garten stark besucht (Entree :)o Pi.,. — Was Alles in fidcler Gcseilschait ausgcbrüstt wird! Vor gestern In der eisten Stunde entspinnr sichln einem beliebte», von Künstlern viel srcgneiitirtcn Etciblissement I» der Waisenhaus- straßc in eine»« Kreise woblsitnirlcr, icincr Herren ein Geipräcv darüber, wie «reit um die und die Summe Jeder zu gehen Lust hat. 'Angesichts der scherzhaften Behandlung der Sackst, ruit kenn auch ein bekannter gneeksilberner Herr: »Ach «ras. iür N THlr. gehe ich jetzt noch bis Pillnitz und znrück. Das Wort ist kann« sciucm Munde entslobc», da liegt die betreffende Summe am dein Tische und nun beißt S: „So, nn» niarschiren Sie!" Oone sich weiter zu besinnen, steckt dcr Onecksilbernc die Summe ein und marschirt unter allseitigcm „Na viel Vergnügen!" Punkt ll Ubr ab. Dcr Zufall «rar ihm günstig, die Nackst «rar herrlich, mondhell, poetisch, ganz dcr Stimmung dcö Nachtwandlers entsprechend. Kurz nach :! Uhr war Herr VT., nach pollständig erfülltem Gelöbnis, und ohne irgendwo zu ruhen — denn Im Löwe» i» Pillnitz «rollten sic von cEcn, so späten Gaste »ichtö mehr wisse» —. wieder in Dresden. Die Nackst war sehr schön, aber — gestern bei Tage soll er seine Beine tüchtig mit Spiritus cingcricben haben. — Dcr Mittwoch und dcr Donnerstag «raren heiße Tage 'ür dle Hunde Dresdens. Der Eavillcr. der i» letzter Zeit, wie cS scheint, sich wcnigcr hat blicke» lassen, vlgllirie mit be sonderer Umsicht und bat an beide» Tagen iiicht «reuiger als 11 Hunde, die sich ol,»e Maulkorb ninbertricbe», amgegriffen nnb in daö Asyl sür obdachlose »Vierfüßler gebracht. — Heute Abend undet daö letzte große Militär - Ecnccrt im Zoologischen Garten statt, da Musikdirektor A. Trenkler mit seiner Kapelle demnächst zm» Eantonncmcnt abgclst. — Da günstiger Weile das Setansast aus den morgenden Sonntag fällt, io «rird der Hcffcl'ichc E rtrazu g n a eb Bcr - l in <Fahrpreis 3 Kl. d> M.. 2. Kl. M. hin und zurück), früh 0 Ubr vom Fricdrichstädtcr Bahnhof abgehend, sehr stark trcgucn- tirt sein. Vom Unternehmer werten Führer und Pläne vor Berlin mit Bonbnchcr». zum ermäßigten Eintritt in VergnügungS- lokale berechtigend, ä 50 Ps. auögegcbcn. - Heute zur Vorfeier kcö ScdanfesteS findet bei gün.- s'igcr Witterung aus dcr Eibtcrrassc in Hclblg'ö Etablissement bei brillanter Illumination Ertiabclcuckstnna des Musik-LalonS und dcr Augustuöbrückc, Eoneert vom Musikdirektor Schubert mit dcr Plonnlerkapelle statt. Auch aus dein Bergkcl lcr ist sür beute Abend eine Vorfeier in Scene gesetzt, bei welcher die Kapelle der Fcldartillcrte concertnt; Illumination, Feuerwerk und Anssteige» von 0 LuitbaUons wird den »Besuchern des schön gelegene» Rcstanranls geboten. In dem hübschen Garten der Tonhalle wird ci» patriotischer Liederabend abgchalten. - Gestern Mittag ist dcr Führer eines die K ö>« igS- b r n ckcr st r a ß c berclnkoinmenten, mir Holz beladenen Wagend, ictcnialio weil er in dcr Schoßkelle gesch laten hat. and der selben öerausgeiatten und ihm dabei eines dcr Wagenräder über den einen Arm gegangen, der davon zerbrochen ist. Man bat den Mann »ach dcr Diaconiffcn-Anstait geschafft. — Einer Dame, welche gestern »Vormittag verschiedene Ein käufe am' dein AntonS platze machen «rollte, ist ans ihrem Handkerbc rin Portemonnaie mit ea. 120 Mark Inhalt, meist Gold, gestohlen worden. »Außer dieser 'Bestohlenen sollen noch zwei andere Frauen den Verlust ihrer Baarschait an demselben Morgen dort beklagt haben. »Also Vorsicht! - »Vorgestern ist in der Ohstbanmallec. die hon dcr Löb taucr straßc biö nach dein Done Löbtau führt, ein großer schwarziekerncr Koffer mit hcransgeschiiittenem Schloß ansgc'un- den worden. Derselbe «rar leer, scheint gestohlen und von dem Diebe dort, wo man Ib» gcinndcn hat. abgesttzt worden zu sein. Der Eigcnlhümer teffeibcn ist nickst bekannt und «rollen wir bc but'S kessen Ermittelung bemerken. daß ans dem Deckel deS Koffers sich eine Mcssingpiatte init dem Namen „'Anna VtatthäuS" befindet. — Von dem GasseZck« en S ehw > in m bade ans ist vor gestern'Abend gegen io Uhr «vahrgenennnen worden, wie vom vis-ü-vis gelegene,, Altstattcr User aus ei» Mann in die Elbe gesprungen und im Wasser verschwunden ist. — — Kurz vor dcr Stakt, am dcr nach Briesnitz führenden Straße, trieb ein Fl ei sch c rg cs e l l c an« Mittwoch robe Thierguälcrei, indem er eine Katze. die aus einem Banine laß. unbarinberzig mit Steinen wart, und als sie endlich herabkam, dieselbe vo» seinen« Hunde l etzen ließ, ior auch schließlich mit einem Schaufelstiel so übel znictztc, daß sie anscheinend todt liegen blieb. Möge es gelingen, den gciühllo'e» Menschcn zu entdecken. - In der 3. Etage dcö HauieS g r. KI o st e rga s se 12 ist vorgestern Nachmittag eine unbekannte Fraueiisperion von dem Dienstmädchen der in jener Etage wobnbastcn Familie bei dcr Entwendung einiger Gegenstände ertappt irr«de» Man bat ihr die gestohlene» Sache» wieder abgenonunc» und die Diebin daraus leider wieder lanicn lassen. - »Am :>0. August verunglückte in einer auf dcr Fal ken straßc gelegenen Fabrik ei' Dreck'Slcr-Lehrling beim Auflegen dev Treibriemens. Der linke Ober- und Unterarm wurde ibm vollständig rcrbroche.'. - A!ö das an dcr Mittwoch Nachmittags 2 Ubr in Dresden abgegangene Dai.psst. iff bei der Station Losch «ritz an der LandungSbrückc angelegt hatte sprang von letzterer ein Uijahrtacs
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