Dresdner Nachrichten : 07.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188607076
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.07.1886
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«.!!», m«i aul dkr Dnvat- 8inc Vaianiii »ne Srlchcaie» krr nickt acaebc». A»5- tonS Ä»!»E Ot^kN .»akimia durch ynes- > matten oo. «otieiniamuna tziacraie «bmen Iamm»i<I>e rcuouimittcAn- «omen Lrvedilwiien an. ft,ir Ruct- M ciuac" M°n>ocr>vle l«ue «er- * vuidtlchkeit. Tageblatt für AolittK, MersMig, -cs<Ms»alli-r, Mmlttigl. Ileminikßt. 8«KI«»»»tr. 80d. ff. faoktmLnn's ttauurin Nir »»odrott»- an» ciaduttaiau- Oo-ciranil», ^„r- xräaaut», lud»»«»- uaO Lkrou- »»«<!». 8x»°i»Ut,t: wv8«rn«r unä »uttilvr Llmmoriekwuck. Ork»>1» in l^väor- vlLLrON, »l» ?orlom., vriott. EIKUMS, ttttttät»8Lkt:NVN ow. ^ortMüUrsväsr LirtLl»nzx äor nsu«»t»v nnä jrorlistrott»wn 8ekma(.k»»ckvn »n Lmsillo, KsLKt«»vo«, Hoevcn »to. vo- 0or»tton«TS86n^ni1«. k'kckor. Xipp8»eti« a, ül» ttuek prLlcrisctiy HoiLvzrosetlenIlS olo. 8vI»lo»»l>>tr. »Oll». Uvu I'reMN. 81l'oIl-ki'Mvn. vrrüsn ^«Mn kür kl»ol>«, Lumpen, Volle, lorkslrvo, UolLmvNI »to. <*re»»en,l>onipv«plav,8r>inn«>i, V«AserIe>tan»». mul v«mpr-2»nln«eii, Tr»»,- ml8»1onvi». »ndvlvl. »^«l,«ro>. Oscar Lris§sr, UasGnensllkik. Kosenft. S3. HieI»»»rU Lseknnltv S ^ssekvvdeiv 3 vis-L-vis äsm XxI.8edlo8S. kadrik von Loroerooren u. , Stroktascdon äer einksciiotoll dio LU äsn dookkeinnten Urtiksln. 2ur LuüssiÜLoii ollsrirs Lelsekvrbe, per Stück 4—8V il. ^I^vvrln, bestes enxlwekss kräparat, äie Haut uicdt isiLSnä, ergiebig D kettix uuä unxsaokm. kl. 75 kkx. unä l'/s Llk. köniAlieltv Hotttpolllvliv Vt68«lvn, ^ A i»n» S««rtx«u1I»or. ^ kr«k. ZM'8 MlHiitl-^IiIF- n. kcktz-vtzcktzii, 80VI6 Sttmmtlioko MornrttS- snlptlellld Nr. 188. 31. lahr-aus. Auslage: 42,000 Erpl. Lerantwortliiher Ncdalteur für Politische- vr. Emil Biere» ln Dresden. Mit der Abreise des Fürsten Bismarck nach Kissingen und der den erstehenden des russischen Ministers p. Giers nach dem Mittelmeer oder nach Franzensbad bat die eigentliche todte Jahreszeit in der Po litik begonnen. Das heißt: was man so saison morts nennt. Denn der deutsche Kanzler laßt sich an die Fränkische Saline von den« Chef seiner Canzlei, Geh. Nath Nvttenburg. begleiten und auch der russische Minister wird wohl etwas mehr thun als blos Lust schnappen, Brunnentrinken und Baden. Aber eine gewisse äußere Nahe in den öffentlichen Angelegenheiten wird sich bcmerklich machen. Schon daß die Minister der einzelnen Staaten nach einander die Bäder aussuchcn und damit den Geschäften sernbleibcn, bringt ziemliche Stille in den Verwaltungen hervor. Dafür nehmen Andere die Bewegung in die Hand. Die vor wenigen Tagen in Züllichau abgehaltene Jahresversammlung des Brandenburgischen Haupt- Vereins der Gustav-Adolf-Stiftnng stand unter dem unmittelbaren Cindmcke der Wendung, welche die kirchenpolitische Lage in Preußen in neuester Zeit genommen hat. Sowohl in den Predigten als in allen Ansprachen kam die Erkenntniß zum Ausdruck, daß in unserer Zeit mehr denn je Noch thuc, das Werk des Gnstav-Adols-Bereins zu treiben. Ganz besonders wurde die Aufmerksamkeit der Ber sainmlnng auf diejenigen Aufgaben hingelenkt, welche in den Pro vinzen Posen und Westprcußen dem Vereine obliegen. Nachdem vcr Staat die Abwehr der Gefahren, welche dem Deutschthum von Seiten des Polonismus dort drohen, ernstlich in Angriff genommen hat. wird der Gustav-Adolf-Verein auch seinerseits noch mehr als bisher seine Fürsorge auf diese Gegenden richten müssen, in denen evangelisches Christenthum und deutsche Nationalität so gut wie gleichbedeutend sind- Eine sehr lebhafte Verhandlung ries in Züllichau der von einer Seite gestellte Antrag hervor, daß der Gustav-Adolf-Verein auch aus der Bedrängniß der evangelischen Deutschen in den russischen Ostsee-Provinzen Veranlassung zu einer Kundgebung nehmen möge. Es war in dieser Beziehung folgender Antrag eingebracht worden: »Die Versammlung wolle beschließen, den Centralvvrstand zu ersuchen, bei der nächsten Hauptversammlung zu Düsseldorf einen Antrag dahin zu stellen: Die Hauptversamm lung erklärt, daß sic die innigste Theilnahme an den Leiden der evangelischen Christen der russischen Ostseeprovinzen aut dem Ge biete des kirchlichen und religiösen Lebens empfindet und daß sie derselben m sürbittendem Gebete vor Gort gedenkt." Von ver schiedenen Seiten wurden gegen diesen Antrag Bedenken erhoben unter Hinweis darauf, daß der Gustav-Adolf-Verein mit einer solchen Kundgebung die ihm statutengemäß gesteckten Grenzen überschreiten würde und daß eine solche vielleicht in mancher Beziehung zu einer Schädigung seiner Wirkiainkeit dienen könne. Die Versamm lung in ihrer Mehrheit hat indessen diese Bedenken nicht gecheckt und beschlossen, die Angelegenheit dem Centralvorstande zur weiteren Veranlassung zu überweisen. Tic Austreibung der französischen Prinzen hat in Rußland nicht den ungünstigen Eindruck erzeugt, den man hätte envarten müssen: das Manilest dcS Grasen von Paris hat sogar gegen ihn ein genommen. Die Nüssen wollen hcrausfinden, der Graf von Paris hätte eine würdigere Haltung einnchmen und stillschweigend ver schwinden sollen: ec hätte den Nus des Volkes abwartcn, statt sich ihn, antragen sollen. Hätte der Grat von Paris also gehandelt, so würde inan ihm wahrscheinlich rnssischerseits eingehalten haben: seine Sache sei es gewesen, offen sein gutes Recht auf den Thron Frankreichs zu verkünden und statt mit feigem Schweigen mit einer milchigen Erklärung sich von dem gegenwärtige» Schauplatzezurück- znziehcn. Denn an der Newa scheint ein jäher Umschwung und zwar zu Gunsten der gegenwärtigen Machthaber an der Seine sich vollzogen zu haben. Die Orleans müssen die Zeche zahlen; sie könncn's den Nüssen nicht recht machen, mögen sie's anstellen wie sie wollen. Weshalb auf einmal das autokratische Zarenreich das Treiben der Radikalen in Frankreich gar nicht mehr so anstößig, sondern ganz nett findet, entzieht sich der öffentlichen Kenntniß, man müßte cs denn als einen genügenden Erklärungsgrund ansehen, daß die Franzosen die Einzigen sind, welche die hetzerische Orientpolitik der Russen im Orient loben und speziell den Fürsten Alexander von Bulgarien verunglimpfen. Lange Zeit war daS Mühen der Franzosen, sich damit Liebkind in Petersburg zu machen, erfolglos: neuerdings aber, seitdem die Russen die Erfahrung gemacht haben, daß ihr Verhalten gegen Bulgarien cinmüthig von der Welt ver- urtheilt wird, blicken sie wohlgefällig auf die Bedienteickprünge der Franzosen, die hier die einzige Ausnahme bilden. Es fehlt auch unter den Franzosen nicht an besonnenen Poli tiker». die mit steigendem Unwillen bas unruhige Treiben des Kriegs- iilinisters Boulanger betrachten. Ja, solcher Politiker giebt cs gar nicht wenige. Aber sic sind ohnmächtig. General Boulanger ist gewiß ein unermüdlicher Arbeiter, em thatkrüstiger Unternehmer, ein geistvoller Mensch und tapferer Soldat. Aber er besitzt auch das Zeug dazu, an der Schwächung deS eigenen Heeres mehr zu arbeiten, als zehn seiner Ämtsvvrgänger. Stetigkeit ist die erste Vorgänger über den Haufen zu werfen, so überbietet sie alle der jetzige Kricasminister Boulanger durch die fieberhafte Ueberhastung seiner Thätiakcit. Niemals hat das MilitärverorbnunaSblatt Frank reichs so viele Erlasse aller Art zu verzeichnen gehabt als gegen wärtig. das Kleinste und das Größte wird gleichzeitig in Angriff genommen. Verordnungen über den Schnitt der Bärte, die Umfor- nnriiiig, die Ausstattung der Ehrensäle der Kasernen, die UrlaubS- stundcn der Unteroffiziere und unzählige Dinge dieser Art stellen mH neben die Pläne grundstürzcnder Reformen, einen neuen Heeresorganisatlonsentwurf, neben eine neue Art der Rekruten- vertbeiluna, die General Boulanger kurzer Hand angeordnet hat Witter«»,«a»«i>iitteu »Sr de»7. Jnlt: weftuttu» »au mittlerer Stärke bei «heil. weiser SewiNkun,, ,»er »rocke«. rem»er«t»r »erhäliniämähi, »arm. Le- merkuna: Neig««, »» örllicher «twiiterbiläua«. und die das bisherige System in den wichtigsten Punkten über den Hausen stößt. Zur Seite des Generals Boulanger steht der viel berufene Oberst Jung, ein denkender und strebsamer Oifizicr, der aber durch Zurücksetzungen mancher Art tick verbittert ist und der seinen Femven in seiner jetzigen mächtigen Stellung nichts schenkt, Den Laien, und besonders den Radikalen, hat der Krieasminister Boulanger durch einige populäre Verordnungen in der Neusvrmatlon theils den Eindruck gemacht, als wenn er unter Entlastung des Budgets die effektive Stärke der Armee erhöhe, theils durch Nach giebigkeit gegen demokratische Lieblingsideen geschmeichelt: dem großen Haufen aber hat der ehrgeizige General durch senie prahle rischen Artikel und chauvinistischen Reden imponirt, da die Fran zosen, trotz der traurigsten Erfahrungen des letzten Jahrhunderts noch iinmer sich am Gängelbande der Phrase zu gerne führen lassen. Deutscherseits wird man sich hüten, dem Treiben dieses Kriegs- minislers irgend etwas in den Weg zu legen: mag derselbe unge stört an der Confusionirung der französischen Heereseinrichtungen weiter arbeiten. Um weitere Wahlsiege der Konservativen zu Hintertreiben, ver öffentlicht Gladstone eine Korrespondenz, die er mit dem früheren Minister des Innern zur Zeit der kurzen Herrschaft der Konserva tiven gepflogen hatte. Darin erbot sich Gladstone den Lord Salis bury bei der Ordnung der irischen Verhältnisse zu unterstützen und ließ dabei einfließen, daß, wenn den Parnelliten und der Homernle- partei nicht einige Zugeständnisse gemacht würden, diese zu Gewalt- thaten in England schi - ^- setzen. L sich eben . hatte es ganz gehörig eilig, sowie Parnell mit Dynamit und Mord drohte, ihm Alles zu bewilligen, was derselbe begehrte — ein so schwächliches Schauspiel bot aber das konservative Ministerium nicht. Der Eindruck dieser Enthüllungen auf die englische Nation dürfte kaum in dem Sinne ausfallcn, den sich Gladstone davon versprochen hat. .IsLll LMsms ULckk., Dresden. 1886. Mittwoch, 7. Jttli. loco ILZ—>ÄS, »r. Iuli-kluguft lLö,dv, vr. Scptcmber-Octobcr 126,50. MUwl unocrändrr», »r. «2,50, »r. 8c>>«..vc»ol,cr «22>v. SviriiuS liclxiumci. loco 37,0», pr. Jnli-Äuguft 30.50. »r. Au,Uft-Scvtcmber 57.20, Vr. Scplcnibcr. Oetbr. 38,lO. Pctrolcum loco »ersteucrt Ulancc io« ivroc. Tara 10,80. >l »> l» erda «, «Produkten!, S. In«. «Schluß.» Welze» per November 2ll. Roggen der Oktober l20. Mukste Teiearamme der ..Dresdner Rachr." vom 6. Juli. Berlin. Der russische Minister v. Giers ist hier nicht ein getroffen. Derselbe verschob aberinals seine Abreise nach Cannes. Zur Begrüßung seiner Gemahlin, die auf der Heimreise von Paris begriffen war, kam der hiesige Botschafter Graf Schuwalvw aus Schandau nach hier. — Rus»sche offiziöse Blätter plaidiren fortge setzt für eine mindestens 25proz. Erhöhung der Eüenzöllc. Die »Nordd. Allg. Zta." antwortet darauf: »Ganz dieselben Gründe, welche von der russischen Presse zu Gunsten einer Erhöhung der Einganaszölle auf Eisen geltend gemacht werde», sprechen auch für eine Erhöhung der deutschen Getreide- und Holzzölle, nämlich: die Klagen der Betheiligten. Rußland hat sicher die Bcrechtiguiig. seine Zölle nach Belieben einzurichten, wie in den zwanziger Jahren: aber Deutschland erfreut sich derselben Berechtigung. Durch die Noth der Landwirthschaft werden bei uns viel größere Kreise be troffen, als in Rußland durch die Noch der Eisenindustrie im Ural, welche vornehmlich nur sehr reiche Leute berührt. Die Frage eines vollständigen Ausschlusses fremder landwirthschastlichcr Produkte liegt also viel näher für Deutschland, als die der Erhöhung der Eisenzölle in Rußland." Die „Nordd. Allg. Ztg." giebt zn, daß die deutsche Eisenproduktion infolge des leichteren Aussuhrverkchrs im Vergleich zu früher zu einer nicht mehr gesunden Höhe gesteigert sein möge und fährt fort, »das einfachste Mittel gegen Ueberpro- duktivn liegt in die Kontingentirung und in der Zurücksiihrung der Produktionsmengen auf angemessene Beträge. Zu diesem Zwecke können die russische und deutsche Negierung durch ihr Zollfystem gemeinsam wirken, indem Rußland die deutsche Ueberproouktion in Eisenwaaren durch Eisenzvlle, Deutschland die russische Ueber- vrodnktion in Korn und Holz durch argrarische Zölle «ünschränke. Die Frage, ob dies zweckmäßig sei, läßt sich zwischen beiden Regie rungen in freundschaftlicher Weile, die ihre politischen Beziehungen ihnen gestatten, prüfen. Trennbar werden die Fragen aber schwer lich sein. Weitere Steigerungen der russischen Zölle werden ohne Zweifel die Bedenken beseitigen, welche die deutsche Gesetzgebung abgehaltcn haben, den Klagen der eigenen Landwirthschaft durch eine weitere Steigerung der Zölle auf die Einfuhr fremder land- wirthschastlicher Produkte nach Möglichkeit abzuhelfen." Berlin. Der Kaiser nahm die Demission des Oberpräsiden ten Günther in Posen an und vollzog die Ernennung dessen Nach folgers v. Zedlitz-Trützschlcr. — Der Bundesrath schlug zum Senats präsidenten des Reichsgerichts Dr. Wernz (nicht Werner) vor. — Die »Kreuzztg." läßt sich aus München schreiben: Im gegenwärtigen Augenblicke mag vielleicht ein Kabmetswechsel nicht opportun erscheinen, allein es ist wohl als zweifelhaft cmzusehen, ob die in der fraglichen Richtung momentan noch vorwaltenben Rücksichten für eine längere Zeit ihre Geltung behalten werden. Würzbura. Auch Lehrer Pfister aus Mainberg ist den Ver letzungen, die er beim Eisenbahnunglück davontrug, erlegen. Die Zahl der Tobten beläuft sich jetzt auf 17. Lokales und Sächsisches. — Am Sonntag Nachmittag beehrte Se. Kgl. Hol», der Prinz von Alten bürg nebst hoher Gemahlin die Nosenans- stellung des Herrn Hoflieferanten Paul Rujchpler mit seinem Besuche. — Professor Dr. Max Schmidt in Freiberg, der an der Bergakademie die Marlscheidekuiide vertritt, erhielt emen Ruf au das Polytechnikum in Aachen, an die Stelle des Professors Helmert, eines geborenen Freibergers, welcher zum Präsidenten des preußi schen geodätischen Instituts zu Berlin ernannt worden ist. — Premierleutnaut Möller vom Infanterie-Regiment Nr, 105 ist unter Beförderung zum Hauptmaun zum 107. Regiment, ferner sind die Sec. - Leutnants v. R osenberg-LiP insky (100. Reg ), Spring (101.) Reg. und Schultz (131. Reg) zum 10e>. Regiment versetzt worden. — Der kgl. sächs. Militär-Bevollmächtigte und Mitglied des Bundesraths, Major v. Sch lieben, hat Berlin mit Urlaub verlassen und ist nach Obcrbaycrn abgercist. Die Rückkehr desselben nach Berlin wird Mitte August erfolgen. — Se. Maj. der Kaiser Wilhelm gab einen neuen Be weis seiner hoheitsvollen echtdeutschen Gesinnung. Während er täglich in Ems Personen zum Diner befiehlt, nnterticß er am Tage der Königgrätzer Schlacht jede Einladung. Ob sich gewisse spezielle Landsleute unseres erhabenen Kaisers denn nicht aus diesem Vor gang eine Lehre ziehen und sich künftig taktvoller benehmen werden, als sie es niltunter thun? Denn am Tage von Königgrätz hat in der That in Berlin eine große Schlachteufeier verschiedener „Raucher- klubs" stattaesnndcn. bei welcher Militärkapellen, allerdings als mittelalterliche Reiter kostümirt, zur Verwendung kamen. Der kostü- mirte Festzug zur Erinnerung an Königgrätz bewegte sich durch eine» großen Theil der Stadt Berlin. Der Kaiser unterläßt am Schlachttage von Königgrätz jede Einladung zu seiner Tafel, die Berliner veranstalten aber einen festlichen Umzug — so sind die Gegensätze! — Bekanntlich sind kürzlich die Stadtverordneten bezüglich der Aufnahme einer neuen Stadtanleihe noch nm eine Million Mark weiter gegangen als der Nath. Der Letztere ist aber mit den in Aussicht genommenen Mehrausgaben einverstanden und es werden ionach nunmehr 16.000.000 Mk. ausgenommen. Ter Roth ist allen Beschlüssen, welche die Stadtverordneten, auch abweichend von der Rathsvorlage, gefaßt, beigetretcn, der Bestimmung bezüg lich 1,000,000 Mk. »zur Heistellung von Elbaulaaeu für Haudcls- und Jndustriezwecke" aber nur unter völliger Freihallung der Ent schließung darüber, zu welcher Zeit und in welcher Weise die Ver wendung der eingestellten Summe oder eines Theiles derselben ftattzufinden haben wird. « . ^Zvwlge Antrags der Stadtverordneten hat der Nath beim Kgl. Mnisteril - ° .... - von Gefan.. Zahl vom Polizeihause nach dem Kgl. Landgericht gebracht werden,? sondern München, von Oesterreich das 5. Die Berliner namentlich anläßlich Montenegrinern, eine . belanglos. Spekulative Der Prinzregent verlieh dem Erzherzog Albrecht >. Art ge evauxleger-Regiment. Börse zeigte aus politischen Gründen, des Zusammenstoßes zwischen Türken und ausgeprägte Verstimmung. Umsätze waren - Banken waren nachgebend, deutsche Bahnen Bergwerke sich die Kassavcr- kehr war im Allgemeinen wenigLeben. Bergwerke waren matt, Industrien besser. OesterreichischePrioritäten gut behauptet. Privat diskont l-'Vs Proz. ftr » » ««« r» S. Juli, «rrdit »l'/.. Stoa«»«»» I82>/.. «»«- turden —. «all,Irr 152'/,. ««»»»er —. «»roc. U»,or. «oldrrnte —. Sotthord». —. TreSdner Sank —. LiSconto AU,20. Ruhig. Sie«, s. Juli, «rrdit 276,30. «taot»»odu 226HO. Lomdordru — «all,Irr —. «ldethol —. Uug. Sold 105,65. «toot»»,»u —. Ruhig. Pari». 6. Juli. Schluß, «cutr 83.02. »luleidr 110,70. Italieners»^. StaatSdahn «55,00. Laindurden 231,25. da. Priarltätr» —. Sduuter 6t exrl. «gyvtrr 363,00. Ott-mauen 5l8 ezcl. Reue «nlelhe —. Ruhig. » , « » » u, 8. Juli. vorm. U Uhr to MI«. Lausol» 101»/,. 1873er «uffrn S8'/>. Jtallruer 98»/,. Lombarden S'/„. Rau». Türke« l«>>/„. «»roc. sundlrlr Amerikaner 128V». «»roc. Ungar, «aldrrnie 83-/,. vellerr. «ald- renle S«>/>. Arrnß. gonsol« 103. «g«»ttr 71«/,. Reue Sghpter »«'/,. Garant, «ghpter SS»/,. Ottomantanl 10'/,. S«e,-Ar«ien 8t. S»«ni«r 60«/«. — Stim mung r Ruhig. — Wetter: Hriß. vreSlau, 6. Jul», Rachm. iGeirrideiuaret». Spirit«« »r. 10» Liier 10» Proc. Pr. JuII-Anguft 36,0», »r. Auguft-Sehthr. 36,3«, »r. Srhi.-Oet. 36,8«. Roggen »r. Juli-Augult 133,0», Pr. Se»t.>0eiir. 13«.««. »r. Vei.-No«. 135.0». «ü»3l laea dr. Juli-Auguft »r. «r»»»r..Oet,»er «3.0». «In« 1« drzahl«. - Wetter: veränderlich. «««tt«n. 6. Juli, Rachmitt, l N»,. lGelretdemarlt». Welze» matt. I«k« 152-15«, »r. Juli-Auguft 153,5», »r. Sept.-Vk«. 153M Roggen uuderäuder». listermm des Innern angeregt, daß der Transport fsangeneii, namentlich Derjenigen, welche in größerer , Polizechanse nach dem Kgl. Landgericht gebracht > ebenso wie in anderen großen Städten nicht mehr zu Fuße, s vermittelst Trauspvrtwngeus erfolgen möge. Das Ministerium hat sich indessen auf Grund eines von der Kgl. Polizeidirektiou cistat- teten Berichtes nicht davon zu überzeugen vermocht, daß ein dringen des Bedülfniy für eine solche Einrichtung vorlicge, und daß der da mit verknüpste Kostenaufwand mit dem zu erzielenden Stutzen im Berhältniß stehen würde und hat deshalb im Einverständnis; mit dem Kgl. Justizministerium Bedenken getragen, auf den gestellten Antrag eiiizugebcn. — Den Stadtverordnete» und dem Stadtrath ist man jedenfalls für die Anregung zu Dank verpflichtet, wenn auch fcitens des Ministeriums das Bedürsiiiß leider nicht erkannt wird. — Der Oberhospredigcr Dr. Kvhlschütter erstattete ans der zn Eisenach abachaltenen evangelischen Kirchenkon- serenz Bericht über den Fortgang und den gegenwärtigen Stand der Arbeiten zur Revision der lutherischen Bibelübersetzung, wonach ein Abschluß dieses Werkes voraussichilich nicht früher als rin Jahre 186!) zn erwarten ist. In der letzten Sitzung wurde von ihm über die Aufnahme berichtet, welche der von der Konferenz revidirte Text des kleinen Katechismus Lulhcr's in den deutschen Landeskirchen gefunden hat. Eine große Zahl von Kirchenregierungen hat bereits die Einführung desselben in Kirche und Schule angeordnet bezüg lich angeregt, hier und da mit einzelnen geringen, durch die lanvcs- kirchliche Observanz veranlaßten Abweichungen. Bezüglich der Her stellung eines Melodienbuches für das neue cbangeliiche Militär- Gesangbuch wurde die definitive Fertigstellung und dcmuächfligc Herausgabe des von der KommiMon vvrgelegten Entwurfs be schlossen. — Die vor einigen Tagen erörterte Möglichkeit, daß nach dem neuen Telegraphen tarif infolge des Miiiimcilprcises für ein Telegramm eine Depesche nach dem Auslände billiger sein könnte als eine inländische, ist thatsächlich nicht vorhanden, indem amh für elftere der Minimatpreis von 60 Pf. besteht. Wie wenig übrigens seitens der Telegraphenverwaltiiiig sclbft dafür Sorge getragen ist, um das Publikum über Zweifel nnd Jrrlhümer bezüglich der Be- stiinmungen des neuen Tarifs zu il»tc»rnh>en, muß beiremden. In einigen hiesigen Aufnahinestcllcn von Telegrammen waren vor gestern nock keine Tarife auSgebänat. — Aus feuerpolizeilichen Rücksichten und zur Verminderung der Riißbelästignng hat der Stadtrath den Schornsteinfegern zur Pflicht gemacht, den beim Kehren der Schornsteine von deren Wandungen losgelösten, am Fuße der Schornsteine sich fammcliidcn Ruß zu entfernen. An die Besitzer und Verwalter hiesiger Haus- arundstücke, sowie deren Bewohner, richtet im Hinblick darauf der Rath das Ersuchen, den Schornsteinfeger» den Zutritt zn de» frag lichen Räumlichkeiten behufs Entfernung des Rußes zn gestatte», auch denselben, so lange nicht andere Maßregel» getroffen sind, die zum Entfernen des Rußes nöthigen Gcräthc zur Verfügung zn stellen und feuerpolizeilich unbedenkliche Plätze nnzuwcisc», »ach denen der Nuß gebracht werden kann. ^ . — Dem Architekten Karl Theodor Vcnt zu Berlin ist das Rcisestipcndinm in Höhe von 1400 Mk. verliehen worden, welches zum ehrenden Andenken an Gottfried Semper die Stadt Dresden für das Jahr 1886 gestiftet hat. ^ m- . - -, — Gestern Nachmittag mit dem 2 Uhr 21 Min. von . -ichcii- bach-Ehemnitz eintrcffendcn Pcrsonciiziigc kam ein größerer Trans port Ersatzrcservisten. welche zur Uebnng bei hiesigen Regi mentern cingezogen werde», unter Führung eines Offiziers und mehrerer Unteroffiziere hier an. Nach Ansstellung vor dem böh mischen Bahnhöfe erfolgte Abmarsch nach der Albertstadt. 2 r/Z r-? ^ cv s k- t-u. L cr> s I § v» v-r Sk? -2 «27! c» » -2
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