Dresdner Nachrichten : 01.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303019
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-01
- Monat1873-03
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- Dresdner Nachrichten : 01.03.1873
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Per» ipnen inleriren wir mix gegen Pranumerond», Aodlung durch Briet» morlen oder Post^»«tj« lung. w Pilbcn ioltm t'i, Kgr. tlutwüüä» können die gobluno imch gut eine DretdnerZirgr, anweisen. Die ihp. Nr.60. Achtzehnter Jahrgang. ' Mltredacteur: Vr.' Dmkl Für das Feuilleton: UlliiÄvIzr H»rtm»nn. Dresden» Sonnabend, 1. März 1878. Für den Monat März werden in unserer Expedition, sowie bei allen Postämtern Abonnements auf die Dresdner Nachrichten L 7^z, resp. 81,2 Ngr. angenommen. Politisches. Trotz der eindringlichen Mahnungen, die gestern die Bür germeister Martini und Hirschberg und ebenso der Minister von Nosiitz an die 1. Kammer richteten, verwarf dieselbe den Bericht der Krone auf ihr Recht: unter den vorgejchlagenen Präsidenten der Kammer eine Auswahl zu treffen. Wir haben Dem, was die Genannten für den Fortschritt vorführten, Nichts beizusügen. Die Starrheit, welche die Kammer bewies — Freunde wird ff« ihr nicht erwerben; Denen, welche das Zweikammersystem als ' eine Bürgschaft besonnener Entwicklung vertheidigen, hat die 1. Kammer die Flügel beschnitten; reichlich Wasser auf die Mühle hat sie aber Denen geliefert, die in der 1. Kr. den Wogenbrecher gegen die Demagogie und den Hort eines selbstständigen Sach sens haßten. Wenn das Staatsleben einem Uhrwerk gleicht, auf dessen Ziffernblatte der Minutenweiser der 2. Kr. rasch die Bahn beschreibt, während der Stundenweiser der 1. Kr. nur zögernd folgt und zum Zurücklegen des gleichen Zeitraums 12 mal mehr Zeit braucht, so wird eine gründliche Reparatur des Uhrwerkes unvermeidlich, sobald sich ergiebt, daß der Stundenzeiger eigen sinnig nicht vom Flecke will. Um die kirchenpolitischen Fragen Falls möglichst rasch durch die verfassungsmäßig nöthige 2. Berathung zu bringen, haben im preuß. Abgeordnetenhause die Freunde dieses Fortschritts auf's Wort verzichtet und den Clericalen allein das Feld zum Redetournier überlassen. Der Cultusminister Falk erklärte auf eine Anfrage, ob er nicht angesichts der Mißstimmung, welche diese Gesetze auch innerhalb der strengkirchlichen evangelischen Geistlichkeit finden, die Gesetze zurückziehen wolle: er sei ent schlossen, das angefangene Werk zu Ende zu führen. Die evan gelische Geistlichkeit mehrerer Provinzen hat sich mit der Bitte an das Herrenhaus gewendet, diese Gesetze zu verwerfen, welche die evangelische Kirche schädigten. Der Präsident der Seehandlung, Günther, Vorsitzender der Eisenbahn-Untersuchungscommission, ist zum Oberpräsidenten der Provinz Posen ernannt worden. Hoffentlich tritt er diesen Posten nicht vor Abwicklung dieser Untersuchungsgeschäfte an. Leider ist die Besorgniß gerechtfertigt, daß die Verhandlungen dieser Commission geheimgehalten werden sollen. — Der Han delsminister Graf Jtzenplitz scheint an seinen Rücktritt wirklich «e denken-, die Regierung hat 5000 Thlr. Besoldung für einen UnterstaatSsecretär in diesem Ressort verlangt, was man als den ersten Schritt zum Rücktritt Jtzenplitzens auffaßt. — Der Lehrer mangel ist in Preußen so groß, daß in Jacobsdorf bei Jauer der Gerichtsschulze und andere untere Gerichtsbeamte abwechselnd im Lesen, Schreiben und Rechnen die Kinder unterrichten. Auch in Meixdorf wurde der Gerichtsschulze von der Schulaufsichtsbe hörde angewiesen, wöchentlich 4 Tage in diesen Elementen zu unterrichten, „damit die Mühle nicht ganz stille stehe". Wenn es ebenso sehr an Leutnants fehlte, wie es an Lehrern mangelt, so würden gewiß Millionen nicht gescheut, um sie zu bekommen. Im Wettstreite zwischen Kaserne und Schule hat aber elftere stets 47 und das Double voraus. Das preußische Kriegsmini sterium bereitet ein Gesetz vor, wornach den 12 Jahre lang ge dienten Unteroffizieren auch nach ihrer Versorgung im Civil- dtenste so lange der Genuß der Militärpension belassen bleiben soll, bis sie 600 Thlr. Jahreseinkommen haben. Recht zweckmä ßig! Aber neben dieser alle Details des Militärs berücksichtigen den Fürsorge sollte für die Jugendbildner auch etwas absallen. — Berlin hat von heute an vielleicht keine Droschken mehr. Die Droschkenbesitzer wollen striken, so lange der Polizeipräsident den ihnen lästigen Tarif aufrechterhält. Wenn die Martcrkästen, mit schmutzigem rothen Manchestersammt ausgeschlagen, init ihren groben Kutschern von dem abscheulichen Pflaster Berlins eine Zeitlang verschwinden — welcher Fremde wird dann Berlin «iedererkenrren? Feldmarschallleutnant Piret, der Adlatus desHonved-Ober- lommandanten Ungarns, des Erzherzogs Joseph, hat eine Ber echnung erlassen — war es über die Dimensionen des Barts der Honvedsoldaten und die Form und Farbe der Cravatten oder Ä«r di« Form und Farbe des Barts und die Dimensionen der Cravatten — wir haben das wichtige Faktum nicht getreu im Gedächtnis; bewahrt. Darob geivaltiger Sturm in den ungari schen Blättern, aber nicht wegen des Inhalts dieser Verordnung, sondern weil — entsetzlich! der General dieses welterschütternde Dokument selbstständig erlassen und nicht dem Honvedministerium die Unterzeichnung und Mitverantwortlichkeit für diese Lächer lichkeit zugemuthet hat. In Sachen Mermillod's, der von dem Landsitze Voltaire's aus den Canton Genf zu regieren fortfährt, liegt nichts Neues vor. In den Streitigkeiten der Diöcese Basel entfaltet die Re gierung Solothurns eine ungewöhnliche Kraft. Das Selbstgefühl, «nst welchem sie innerhalb so schwieriger Verhältnisse austri-te. zeugt von dem Bewußtsein einer guten Sache. Vesser als diese Pfaffenhändel muthet uns die Unternehmungslust der Schweizer an: durch das reizende Berner Oberland eine Rundreisebahn zu bauen, die von Jnterlaken nach Lauterbrunnen über die Wengern alp nach Grindelwald und zurück nach Jnterlaken führt. 'Nicht weniger als drei Gesellschaften bewerben sich um diese Bahn. An Kühnheit fehlt es den Männern, die an der Spitze der spanischen Republik stehen, nicht. In einem Augenblicke, da die Lage eine feste, compacte Armee und keine fluctuirende bewaff nete Haufen erfordert, wird das HeereSgesetz, das ziemlich nach deutschem Muster eingerichtet war, aufgcgebcn, um ein gemischtes englisch-deutsches System einzuführen. Die allgemeine Wehr pflicht wird angeordnet, jedoch nur für die Reserve, die active Armee wird angeworben. Daneben wird die allgemeine Volks bewaffnung cingeführt, augenscheinlich, um sich der carlistischen Banden erwehren zu können. Nahe liegt die Gefahr, daß der Bürgerkrieg in scheußlichsterGestalt überall entbrennt. DieGagen der Unterofficiere werden erhöht; die französische Stadt Lyon hat ein Freicorps gegen die Earlisten angeboten. Dagegen ließen die französische!; Zollbehörden Kanonen für die Carlisten hinüber schmuggeln, gleichsam um die Republik dafür zu strafen, daß sie die Petroleure der Commune, wie Pyat, Cluseret u. A. in Spa nien duldet. Der Minister des Aeußeren, der edle Schwärmer Castelar, hat zwar jede Gemeinschaft und Duldung dieser Petro leure dem französischen Gesandten gegenüber abgelehnt, aber er ist zu schwach, Greuelscenen der Internationale zu verhindern. In Montilla wurden die Grundbücher verbrannt, mehrere wohl habende Personen ermordet, der Leichnam eines reichen Grund besitzers verstümmele sein Körper ausgeschnitten und am Fenster seines Hauses, das man halb eingeäschert hatte, aufgehängt. Die Republik hat keine schlimmeren Feinde, als jene Elenden, die sich ihres Nuiitüiiü VMenen, ükn sie nut verbrecherischen Thaten zu beflecken. Locales und Sächsisches. — Der Gemeindevorstand und Ortsrichter Wetzig zu Zunschwitz hat die silberne Medaille vom Verdienstorden erhalten. — Der Appellationsrath, charakterisirtcr Vicepräsident Or. Hermann Petschke zu Leipzig ist zum Präsidenten des Ap pellationsgerichts zu Leipzig ernannt, auch dem Appellationsrath Or. Wenck daselbst der Charakter eines Vicepräsidenten beigelcgt worden. Der Lberappellationsrath Or. Winzer ist zum Präsiden ten des Appellationsgerichts zu Zwickau, der Appellarionsrath bei diesem Appellationsgericht, charakterisirter Vicepräsident Wehin- ger, unter Beilegung des Titels eines Geheimen Justizraths, zum Director des Bezirksgerichts Dresden, und der zeitherige Direktor des letzteren, Geheime Justizrath Neidhardt, zum Ober- Appellationsrath, der zeitherige zweite Vicepräsident des Ober- Appellationsgerichts, v. König, unter Belastung des Charakters eines Geheimen Rathcs, zum ersten, und der Oberappellations rath v. Kyaw zum zweiten Vicepräsidenten des genannten Ge richtshofs, auch der AppellationSrath Marezoll zu Zwickau zum Obcrappcllationsrath, der Gehilfe des Staatsanwalts zu Bautzen, Staatsanwalt Or. Wiesand zum Gerichtsrathe bei den; Bezirks gericht Leipzig ernannt worden. — Der Fürst Reuß j. L. Heinrich UV., welcher vorgestern hier eingetroffen und in; Victoria-Hotel abgetreten ist, hat an der gestrigen königlichen Tafel Theil genommen. EDr. I.) — Landtag. I. Kammer. Beratbungsgcgcnstand: Der Vorschlag der Deputation, tag von der Regierung ange- votene Recht der freien Präsidentenwahl und dcö selbstständi gen Erlasses einer Adresse .-c. zu verwerfen. Referent Graf Hobcnthal leitet die Verhandlung mit der Versicherung ein, daß es der Deputation sedr schwer geworden sei, rem hoch herzigen, in der 2. Kammer mit freudigem Danke degrüßtcn Entgegenkommen der Krone zu untersuchen. Bereits habe ein Blatt «Anspielung aus unser» gestrigen Artikel. D. Red.) gesagt: die I. Kammer wolle königlicher als der König sein. Man wolle aber nicht der Krone, sondern Strömungen oppo- nircn, die der Krone Rechte entziehen wollen, denen die I. Kammer großen Werth beilege. Bürgrinstr. Martini: Selbst einer bemoslhcnischen Bcretticimkeit würde cs heute nicht ge lingen, die Verwerfung der Vorlage durch die l. Kammer zu verhindern. Und doch hätte er bei der Selbstverleugnung, die sich die 2. Kr. be i der vorgeschlagenen Vevsassungoveräiide- rung aufgelegt, ein anderes Resultat gewünscht. ES sei cigcn- thümlich. wenn die 1. Kammer hochherzige Anerbietungen der Krone frostig zurückweise, die freie Präsidentenwahl und daö Recht einer selbstständigen Adresse, was in anderen Staaten längst bestünde, Sachsen vorentl-alten wolle. Zwar habe die Kr. Recht und Macht, jede Verfassungsverändcrung zu ver hindern, aber, wenn sic eine mäßigeWe tcrbildnng unmöglich mache, sei cs künftig allen Anhängern des Zweikammersystems sehr schwer, dasselbe zu vertheidigen und nur die Feinde der l. Kr. werden sich die Hände reiben. Wenn die Kr. noch in der Geschwindigkeit Millionen für Kasernen, Zeughaus-, Justizacbäudc und Eisenbahnen bewilligen könne, würde sie auch bei gutem Willen Zeit haben, die Landtagoorbnung zu beratbcn. Und doch icl eine 'Abkürzung der Landtage durch eine bessere Geschäftsordnung höchst nothwcndig. Bürgrinstr. Hirschberg: Wie könne sich die I.Kr. in die eigenen An gelegenheit der 2. Kr. mischen wollen, wenn letztere und Re gierung einig seien, daß deren Präsidenten frei zu wählen sind? Das Recht der Auswahl unter den vorgeschlagenen Präsidenten lei unter Umständen für die Krone eine Last und Verlegenheit. Wenn z. B. der SocialismuS um sich grille, die gestiegenen Arbeitslöhne und die Entwerthung des GeldeS auch den Socialdcmokraten trotz teS ThalercensuS die Mög lichkeit gebe, in die 2. K. gewählt zu werden und dort die Mehrheit zu bilden, so bringe die 1. Kr. nach dem Vorschlag der Deputation die Krone in die Lage, einen social-demokra tischen Präsidenten zu wählen und somit als. einen Mann ihres Vertrauens zu bezeichnen. Wenn heute die 1. Kr. die Regierungsvorlage verwette, so werde dieö In den gemäßigtsten Kreisen befremden. Minister v. Nostitz: Tie Kr. habe vor wenigen Jahren baS viel einscv,leidendere Wahlgesetz für die 2. Kr. angenommen; warum sollte sie heute einem Vorschläge widerstreben, der nichts thue, als die Form deö Geschäfts verkehrs zwischen beiden Kammern und der Regierung zu reiormiren's Sorge man dafür, die Geschäfte zu vereinfachen und zu beschleunigen, dann werte die Zufriedenheit und Liebe zur Verfassung gettärkt, ein Ziel, auch des StrebenS der I.Kr. würdig. Die Auswahl der Krone unter den vorgeschlagenen Präsidenten der 2. Kr. sei entschieden veraltet, bestehe rruk noch in Württemberg, wo man daö auch beseitigen wolle, und werte sich auch nicht bei uns halten lasten. Gerade weil die 2. Kr. sich zurückhaltend in Bezug auf VettastungSveränder- ungen gezeigt, dürfe die Regierung gemäßigten Wünschen nicht widerstreben. Der fetzige Zustand sei schädlich. Zwar habe er daö Verirauen, daß niemals die Mehrheit der 2. Kr. auS Socialdemokraten bestehen werde, jedenlallö würde daS noch sehr lange dauern; aber die freie Wahl der Präsidenten durch eine Kr. sei eine berechtigte Forderung und gestatte auch, daß die Kr. in ihr Directorium Vertreter der Linken und Rechten compromißwcste wähle, was jetzt nicht vorkomme. Die Aus gabe der I. Kr. sei nicht, sich jeder Entwickelung entaegenzu- stemmen, sondern dafür zu sorgen, daß die Entwickelung in ordnungsmäßiger Welse geschehe, damit nicht der Staatöwagen auf eine schiefe Ebene gestellt werde und ins Rollen komme. Darum möge sie die Vorlage der Regierung annchmen. 1)r. v. Falkensteiu beantragt die Vertagung der Berathung bis nach Durchberathung der Landtag-ortnizna, d. h. Ver, schiebung aus nächsten Landtag, was jedoch Bürgermeister Mütter und Minister v. Friesen Namens der gelammten Negierung für linannebmdar erklären. Letzterer appellirt mit Warme an die staatSmännische Einsicht der Kr. Gra! Rex und v. Metzs ch für Verwerfung der Vorlage, die gar nicht so nothwcndig sei. Martini, unterstützt vom Vicepräs. Pf 0 tenhauer. beantragt: Zustimmung zur Vorlage in der Fassung der 1. Kr.; in ähnlichem Sinne v. Äoenig. Nach dem Grat Hodenthal sich tastir ausgesprochen, daß die 1. Kr. in ditte»; Falle die Rolle der allergetreucsten Opposition Sr. Majestät des Königs durchzufüyren habe, wurde die Vorlage mit 23 gegen 13 Stimmen ataelchnt. Die beiden könial. Prinzen fehlten. Es hieß, sie hatten „abgepaart". um nicht gegen einander zu stimmen, da der Kronprinz für Prim Georg gegen die Vorlage der Regierung sei. — AuS einem Protoeov, welches dis Herren Moritz Gaffe, Vors, des Schifiervereins, Dir. Bellingroth, Ingen. Sachse, Ingen, stleffner und Carl Finke zetzt m Broschürenform über chre im Octcber v. I. 18. b. m. 20.. unternommene, von Dresden bis Magdeburg ausgedehnte Elbstrom - Bereisung herausgegeben haben, entnehmen wir, daß die Fahrtiefe aus dieser ganzen Strecke sehr viel zu wünschen übrig läßt. Statt einer durchgehenden Tiefe von 40 oder mindestens 36 Zoll, die zun; förderlichen Ver kehr der Schiff? erforderlich sind, fanden sich sehr viele Stellen, die 30 und oft nicht einmal soviel Zoll Tiefe haben. Der schlechte Zustand des Strombettes gegenüber den Schifffahrtsinteressen, findet sein Pendant in der Riesaer Brücke, welche nach dem Pro tokolle in einem lebensgefährlichen Zustande gefunden wurde, „die ziemlich voluminösen Pfeiler aus dem Loth gedrückt und zum Bersten gebräche . Die Slrombereisung hat die genannten Herren zu de; Ueberzeugung gebracht, daß be; etwas energischem Bau die erforderliche Minimalste^ - recht wohl hergestellt werden könne, wenn man namentlich eine angeinessene Einengung des Stroinprofils erstreben wollte. Der jetzige Zustand gestattet bei niedrigem Wasser, kau»; ein Trittrheil der Ladungsfähigkeit aus- zuiiuncn, wobei dem Schiffer nichts zu erübrigen bleibt. — ES wurde wohl, da die Schifffahrt für den Handel von großer Be deutung ist, recht gut sein, wenn die Behörden der höheren Nutz barmachung des Stromes ein thatkrasriqcS Interesse zuwenden wollten. — Nicht uninteressant wird Manchem sen;, daß, während jetzt gerade über die Rechte dcs KalholicisniuS viel gestritten wird, gerade vor 200 Jahren, am 27. Februar 1673, Churfürst Johann Georg O. zu Sachsen einen Befehl erließ, nach welchem Jeder, der die Nesse zu hören zu kathol. Meß-Priestern ginge, ai; seinem Vermögen gestraft werden, den Meß-Priestern aber, „die in die Häuser einschlichen, um unschuldige Leute in ihrem Glauben ödem evangelischen) irre zu machen", das Land verboten werden sollte. Man kann den Befehl in der Chronik Nachlesen. Diese von dem evangelisch glaubenseifrigen Georg erlassene Ver fügung ward wieder ausgehoben bei Abschluß des Posener Frie dens 1806. — In Hainichen find --,r Dutzend BnrgerschMrk::- r m große Mißstimmung versetzt mor. c.i S:c hatten sich >nu ::r Petition umGehaltsausl'esseiUiig an de>iS«ouakh gewandt und ihr Gesuch aus das GZunkenscin des Geidwerthrs und viePreis- steigerung aller Lebeusdedürsnisse gestützt; der Ltädtrath hatte auch die Sache mit nicht unsrcundlichcm Auge betrachtet, aber die Supplik doch den; Schulvorstande zur Begutachtung über geben und dieser hat den Rath gegeben, die Lehrer bis auf gün stigere Zeiten, vielleicht auf s nächste Frühjahr zu vertrösten.
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