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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-04-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186404079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-04
- Tag1864-04-07
- Monat1864-04
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1864
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1760 erkennung deS um das Werk so hoch verdienten DirectoriumS, habe besten Vorstand, Herrn Gustav Harkort, und den den Bau der Bahn leitenden Wasterbaudireotor und Hauptmann Kunz zu Rittern seines EivilverdienstordenS ernannt. Mit diesen Worten überr-ichte der Minister den beiden Genannten die Insignien des Ordens wie die Decrete und Statuten desselben, und nun erscholl ein tausendstimmiges Hoch dem Könige, worauf auch die Herren Gustav Harkort und Hauptmann Kunz so wie alle Directoren durch wiederholten Vivatruf gefeiert wurden. Es sind schon viele Orden ertheilt worden, wenige aber auf eine für den Spendenden wie für den Empfangenden gleich anerkennende wie hoch ehrende Weise. Nachdem nun Alle ihre Plätze eingenommen und noch ein auf dem Bahnhof vertheiltes Lied gesungen worden war, setzten sich unter dem lauten Schalle der Musik, dem Abfeuern der Böller und dem tausendstimmigen Vivat der Menge der erste, kurze Zeit darauf der zweite und dann der dritte Zug mit ungewöhnlicher Schnelligkeit in Bewegung, und in der Thal gewährte die lange Reihe von überfüllten Wagen mit ihren dampfenden und schnau benden Locomotiven den an dergleichen noch nicht gewöhnten Zu schauern einen großartigen Anblick, welcher bis weit über die Grenzen der gewöhnlichen Spaziergänge der Stadt hinaus den an beiden Seiten der Bahn versammelten zahllosen Zuschauern den freudigsten Zuruf entlockte, der nicht minder lebhaft von den Fahrenden erwiedert wurde. Der Gerichshainer Damm, dessen Vollendung so großen Auf enthalt verursacht, und der Durchstich bei Machern, welcher gleich falls die Vollführung des Werkes lange verzögert hatte, wurden pfeilschnell durchflogen und der Festzug bei seinem Eintreffen in Wurzen mit lautem Jubel begrüßt, worauf nach kurzem Aufent halt und Aufnahme der sich daselbst wie an den anderen ange wiesenen Stalionsplätzen einsindenden Gäste es rasch weiter bis Oschatz ging, wo abermals Master eingenommen wurde, und von da vis Riesa. Wahrend mau die schöne Elbbrücke passirte, wurde zuerst dem Könige, dann dem Erbauer derselben, dem Land baumeister Königsdörfer, ein lautes Vivat gebracht; schnell eilte nun der Zug über den nicht weniger bewundernswerthen Viaduct von Röderau nach der Station Pristewitz, wo die Vor steher der Stadtverordneten von Großenhain die Herren Directo ren durck eine Anrede begrüßten; auch war hier die Communal- garde aufgestellt, und die von allen Seiten der Umgegend herbei- Heeilte Bevölkerung empfing den Zug mit Musik und lautem Jubel. — Von hier eilte man dem Tunnel zu, diesem Riesen werke, bei dessen Anblicke man kaum zu begreifen vermag, auf welche Weise dasselbe in verhältnißmäßig so kurzer Zeit hat voll endet werden können. Der Tunnel war festlich erleuchtet; die Bergleute, mit Grubenlichtern und Fackeln darin aufgestellt, be grüßten mit bergmännischem Glückauf die Ankommenden, so wie ihnen ein ebenso lautes und sich nicht endigen wollendes Hoch und Vivat dankte. Bon Oberau ging es nun, fortwährend von lauten Begrüßungen der selbst bis hierher den Zügen entgegengekommenen Einwohner Dresdens und der nahen Stadt Meißen bewillkomm net, bis zur Weintraube ; hier sammelten sich die Züge, und da an einer der Locomotiven des zweiten Zuges eine Röhre leck ge worden war und deshalb die Reservelocomotive „Komet" einzu treten hatte, so mußte hier der erste Zug etwa eine Stunde war ten, welche Zeit aber durch die vielen auf dieser Station versam melten Gäste uud die allgemein gezeigte Theilnahme an dem ge lungenen Werke rasch verstoß. Als die letzten Züge eingetroffen, ging eS im schnellsten Laufe dem Ziele der Fahrt entgegen. Nachdem so der Weg von hier bis Dresden in 3 Stunden 40 Minuten, wobei L Stunde 32 Minuten Aufenthalt, zurückge legt, wurden die Herren Directoren auf dem Bahnhofe von dem Herrn Bürgermeister der Residenz an der Spitze der städtischen Korporationen und der Stadtverordneten durch «in« herzliche und für beide Theile gleich ehrenhafte Weise bewillkommt, indem u. A. die Hoffnung und der Wunsch ausgesprochen wurde, daß durch das nun vollendete Werk beide Städte sich in jeder Hinsicht noch näher gebracht werden möchten, als sie es schon durch so viele Verhält nisse an und für sich seien. Herr Harkort antwortete, von den Ereignissen des Tages, wie er äußerte, zu sehr bewegt, mit einigen, gleiche Wünsche und Hoffnungen ausdrückenden Worten, und «S wogte nun die ganze Maste in einem nur langsam sich entwirrenden Gedränge der Stadt zu. Die Frier dieses jedem Sachsen gewiß unvergeßlichen TageS schloß mit einem Festmahl, welches in den reich mtt Blumen und sonst überaus geschmackvoll decorirten Sälen der Harmonie ar- rangirt war, an welchem außer mehreren der Herren Minister und den Behörden der Stadt eine große Anzabl von Gästen und auch Damen Theil nahmen. Auch bei dieser Gelegenheit wurde aber mals durch viele herzliche, das Werk und die Verdienste der Er bauer und Beförderer desselben anerkennende Toaste die allgemeine Zufriedenheit über da- Vollendete laut ausgesprochen, und der erste Tag des Festes auf eine um so erhebend«« «nd schönere Weise geendigt, als nicht der mindeste Unfall die Feier desselben gestört hatte, indem selbst der von Zrtt zu Zeit fallende Schnee die Heller« Stimmung der auf den unbedeckten Wagen Mtsahrenden nicht zu trüben vermochte. Leipziger Swiülheater. Es ist anerkennenswert!-, daß die intermistische Leitung sich für die Dauer der Messe denn doch nicht ganz allein auf dir zweifel hafte Hülfe der „ leichten Person " verlassen will und deshalb noch einen schwerer wiegenden Magnet in Anwendung zu bringen ge denkt, der seine AttractionSkraft in nächster Woche wird bewähren können. Es soll da nämlich ein dreimaliges Gastspiel des k. k. Kammer sängers Herrn Aloys Ander aus Wien stattfinden, und zwar ln den Opern: „ Martha", „ Stradella " und „ FidelioDas BeeHovensche Meisterwerk gelangt nach mehrjähriger Ruhe neu einstudirt zur Aufführung und sicher wird es für die Theaterfreunde schon nicht ohne Interesse sein, Frl. Klotz zum ersten Mal als Lenore zu sehen. Um wie viel mehr muß aber die Erwartung des Publicums Herr Ander reizen, der so ziemlich von allen gegen wärtig wirkenden, zu ausgebreitetem Ruf gelangten Tenoristen dev Einzige ist, welcher die Leipziger Bühne noch nie betreten hat. Wie oft hörten wir hier Tichatscheck; auch Niemann, Theod. Formes, Roger, Carrion u. s. w. — sie Alle besuchten uns, nur Aloys Ander blieb bisher uns fremd. Es ist derselbe nicht sowohl Hel dendarsteller, als lyrischer Tenor. Im Fache dieses letzteren jedoch besitzt er den Ruhm, keinen ebenbürtigen Rivalen zu haben, und er ist in der ganzen Theaterwelt namentlich als der „poetische Sän ger" anerkannt. Das Repertoire der letzten Woche beherrschte, wie gesagt, die „leichte Person". Ein Stück, welches bei unseren aus aller Herren Ländern zusammen geströmten Meßgästen gewiß auch großes Glück gemacht haben würde, das Lustspiel: „Wie geht's dem Könige?* (mit der Meisterleistung des Herrn Julius als Blücher) konnte bisher, obwohl Frl. Carlsen allerdings zu unserer lebhaften Freude schon wieder da ist, doch einfach deshalb nicht gegeben wer den, weil es an einem Vertreter des Jntriguanten Chemmal fehlte. Herr Heßler ist nicht engagirt und erst jetzt dürfte daS zeitweilige Engagement eines Nachfolgers des Herrn Kühns gelungen sein. - Dke nächste Neuigkeit sind „die Lieder des Musikanten" von Kneifet, mit Musik von Gumbert, dem Componisten des allbelieb- ten „In den Augen liegt das Herz". Hr. Hanisch wird in ge nanntem Schauspiel Gelegenheit erhalten, sich uns als Liedersänger vorzuführen. Begann derselbe ja doch, wie dem Publicum mchi allgemein bekannt sein dürfte, die theatralische Laufvahn einst at- schönbemittelter Baritonist. Wenn nicht die sonst zuverlässigsten Quellen irrig berichten, so ist beim Rathe nunmehr die bestimmte Erklärung des Herru I)r. Grunert eingelaufen, auf die ihm angetrage«e Direction Verzicht leisten zu wollen. Mit ihm gelangte zur engeren Eon- currenz bekanntlich Herr v. Witte und hätte, nach diesrn Vor gängen, derselbe jetzt wohl die meiste Aussicht zur Wahl. vr. Emil Kneschke. kiaek dem karioer ^VsilerduIleUo betrog äie lewperalnro» 7 Ilbr Illorgeo»^ la ürüaaol. . l-reenMiek Valenli» klavro . Straaadurg lllaraeitts. 4ßaüri6 . . ^Ueaots . I »w 3. ^prU. »w 4. XvrlI. »w 3. äprU. »w 4. Xprll. k» la k» k« . -1- 4.9 - 8.4 kow .... -ff 6.4 -ff 9.4 -s- 6,1 ft 9.9 Turin.... -ff 7.r — s- 8,0 Vkien .... -ff 2.b -ff 3.4 ft 6.2 l- 7.8 kloaüau. . . -ff 2.0 — . ft 4.3 ft 7.8 keteraburg. -ff '.1 -ff 0.L - 4.V - 6.1 Stoeükolm. — . - 7.8 - ff 8.9 Kopenhagen — — . - 6.6 ft 7.1 I^iprig. . . -ff '.1 -ff 3.V . i- t4.6 - ff 14.2 Tageskalender. Stadttheater. Zum sechsten Male: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in 3 Acten und tz Bilder« von A. Bittner uud Emil Pohl. Musik von A. Conradi. Erster Act. 1. Bild: Cnriose Geschichten. 2. Bild: Er ist vergnügt. 3. Bild. Böse Nachharfchast. "weiter Act. 4. Bild: Etwas KleüreS. 5. Bild: ^rn Schuldarrest. Dritter Act. 6. Bild: Gin um« italisches Bnreau. 7. Bild. Die Bornntersnchu«-. Bild: Glänzende Genngthnnng. Der Text der Ge sänge ist an der Caffe für 2 Neugroschen zu haben. Freibilkti sind ohne Ausnahme ungültig. — Anfang halb 7 Uhr. — Ende gegen 9 Uhr. Städtische Sparkasse. Einzahl»»-««: Montag, Mittwoch, Donnerstag, Frettag;far»<d««»«»«: Lnchzahtmqe»: Dienstag, Eonnabend. «». AnuditzunDeu: Jeden Werkettag, Vormittag u»d Nachmittag. Städtisches Leihhaus. Ettrditiomozeet: Jeden Wochentag, Vormittag von 8—12 Uhr. Nachmittag von 2 Uhr bis Dunkelwerden reop. bi- h Uhr. In Vlesk W-che verfallen die tzo» 6. bi» »lt 11. Juli 165» vitfrtzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nnr unter Mitentrichtung der Amtion-gtbähan stkttfmden nnw Eparcaffe in der Parochie Schönefeld -u Reudnitz. ElnzählUnaev twd Rückzahlungen jeden Dienstag und Freitag von 8 dir V,12 Uhr
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