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Dresdner Nachrichten : 27.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187912271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-27
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1879
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III« ««»«>»» «»««til »stutz« l», -LL.*LLL iS Ps«. ' S4000 >>» ,in«»Ii»dl«r Ma» «ach, sich di- «,d,kU»» uta» verdiudUch, ?«««-»«-»-«nnadm» ,ul»lri»> «. «»,«» ti, s 1. »m» U«. ««!> am» >. Se>»,I^ «aiel, , tzranltuit a. ist. — ««». _ ^ « «eiitn. e!«t»»i». wmn, Hamdura. ftraallur»M.. M«n. ch«».—P««»« » «». In IraaNu,» »Ist. — vuriauk d. »»»!". — st»»«, I.ailil«, »«Uta» ch v«. i»Vai>i? Hagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörseudericht, Frcindenliste. SXeeit,»«», .. »I» «idd». » UI» »»»,»,««,». Sonnlüa» di» Millog» l'LUl,« 8» NeuUadl nur an MEniagk»: »r. stlollkkgan, Nr.iibi« Nachm. LUHr. — Der Raum «in«i kininalliae» tztkliltrilclolikllLPi,». irm-ki»udt die ZiIIcUUM«. Sine Sorantie liir dal nächst» tästtae Urin,einen der Jttlera« ivird nicht gegeben. klutwäriige Annoncen» Auiträgr von Unj »nbklaimlcngirmen und versank» inlcrircn wer Hiergegen Beä,»,»>craeeda-.i>»I,l>e!>a durch veillmaefc» oder Poliein,>a>,iunl.. Lcht Etlbe» tosieu ii, Pige. Ile ie nue liir dir Momnst« > Nummer »der «ach«ine,» .iesuagrde« Petit- titie sa P,ge. Mttredacteur vr L»iII «Ivr«^ Für daö Fcuill.: LU«i-trri»»> Druck und Stgenthum der Herausgeber- ltgentdum I»1vp«a«M Ai L»tLL«r«te iu Lresdc«. Lvtliiriöi» L»udivi>I« in Dresden Vcrantwortl. Redakteur: Luppvl ck Oo», Lt « ii It tzk « « «I» L t t, 8vlrlo88-8trus8n 14, ! 8k>i;l!»ilt>or clor 8paraie-asso ^ii- unet Voricauk aüvr Ltualspspivro, ?fanltdri«fs, Kotion vto ^usrnkIunA aller 6ouxons. Hüontxoltliotis Lontrols cler Vorloooung allor WorÜwüxisrs. KIIvs uueli aus krioffioiism Wes-«. llamlviislolls ktip Wooksvl. ^LrLeLkslä'L , INegant un<j eomfortaile! ei»!-l rielitotn I'miliiali». Em-(1on)hen ««tt.Rnstt..n..V»t.«^»uzU-^'-UUö0n.V°n:.Mli.I.ar1it-iru.i.E 8 u. stsnilonsstaltüiigen, 2 8trnvv«trn.88o 2. isinnspien u. liiucler 2us0i1ol-'1a^>-srvjt. -Vusieilieu eles.mul,!r lleitsiioräü » u. Vastr^osetiirre umn 8eiilsstiurl-ccki>«-u. Auinaiimo van i'e»- y i sionspteilivn. Ol'esse ^IlS'Vlliil VON ftl'itpler,I<-„ 7.UIN Verlnruk. >> Ä^»361 2l^^^Vl^^879stWItterungüauSsichten: Trübe, neblig, meist trocken. Temper, nahe Null, Winde schwach Sieneste Telegramme vrr „Dresdner Nu«vrtchtrn." Nisch, 26. Dccember. Die Skupschtina beschloß die Porto- rfeiheit für Zeitungen und Zeitschriften in Serbien. London. Li!. Deeember Die „Daill> NewS" melden auö Labore von gestern, bas, General Gongs) sich, ohne Widerstand zu dcgegnen, mit General cktobris vereinig« bade. Kalkutta, 25. Dcccinbcr. mn>« GhllzaiS unternalnnen am L.l. bS. eine» Angriff aut Iagbaliak. wurden lndeh mit Arr« tust zuraetgcwor en. Part« tPraduktcn). LU. Deeeini-er. <Schlui>>. Weiten Deeember L4.I0. MLrj'Ie»» i'.il. Rui,eg kpirilus Tcccmder Sb, Wae-August Sb.go. gisr. oitiböl D«. SÜ.LV. Mai-August 8-.UU. »!ul,ig. Dresden,27. Deeember. — I. K. Hobelten nie »ran Prinzclsin Georg nebst ihrer Tollster, Prinzessin Mathilde, uiitcrnahmcn am heiligen Abend einen Umgang au> dem Striezelmärkte. um bei den borkigen K einbelndicr» v>clc Ankguic zu »lallicn und den sich an sie her- andrgngeiiden armen Knadcn und Mädehcn in reicher Anzahl Geldgeschenke verabiolaen zu lassen. Ein stattlicher Geldiack wurde aui diese A«,lse leer. Die von der verewigten Kdnigin Maria gepflegte Sitte, an die Stciczeliiiarktleute Warmbier aus der-Höllische verlbeilen zu lassen, ' ' edlen Fürstin erloschen tu sein. — Der hiesige russische Gesandte v. Neltdow ist vor eini gen Tagen nach Petcroviirg bcrusen worden. Derselbe wird vor aussichtlich Dresden verlassen, um den Aotschailerposten in Athen anzutrcte». — Die sächsische StaatSrcgicruiig hat dem Landtage eine Vorlage, betreffend den Erwerb von Grnndstücken in Bad Elster für den Staat, zugeben lassen. ES handelt sich um die Erwerbung einiger Wielengrundstülle, welche die Negierung im Interesse der Erweiterung der Badeanstalt, insbesondere der Dermehrung von Moorbädern kür notbwenbig erachtet. Eine der betreffenden Wicke», zwischen dem rechten Utcr der Elster und dem Beunnenbcrgc ge egen, ist der Negierung unter günstigen Bedingungen zum Ankauf angcboten und eS ist von verleiden be reits vorläufig die Wiese für den Preis von 5U00 Mark ange- kaukl worden. Die von Einwohnern und Kurgästen in Bad Elster an die Regierung und den Landtag eingcrelllsten Petitio nen um Bermchrung der Moorbäder scheinen demnach einen günstigen Eriolg linden zu sollen. - Der zweite Vorstandöbeamte der hiesigen Kalserl. NeichS- bankstelle. Herr Fischer, ist zum Nelchöbank-Assessor ernannt werden. - Sechzehn Vertreter der hiesigen Bäcker-Innung. 8 Meister und 8 Gesellen, den Obermeister cm der Spitze, über gaben gestern Vormittag >/,12 Uhr im kbnigl. Schlosse die nach alter Sitte kür JI. MM. den König und die Königin in der Hoiinundbäckcrei von Adam hergettellten groben Weihnachtsstollen. Die Gesellen trugen die edle Waare hinauf, worauf der Ober meister Herr Hauswald dieselbe mit treuherziger Ansprache den höchste» Herrschaften überreichte. Der König und die Königin drückten den wackeren Meistern hultvoilst die Hand und unter hielten sich mit ihnen längere Zeit in der leutseligsten Weise über daö Gedeihen und Bill en ihres Gewerbes. - Unsere gestrige Notiz über die stenograhIsche Aus nahme der Verhandlungen des LandeSauöschusseö von Elsah - Lothringen vervollständigen wir kabln, dass avhcr Herrn Proi. I)r. Zelbig noch ein zweiieS Mitglied der hiesigen stenographischen Lamragvkanzlcl, Herr stuck. Mit. Neupcrt, an den in Rede sichenden Arbeiicn betheillgt ist. - Nachdem die Bergbehörden sich jahrelang vergebens be müht haben, freiwillige Fusionen der verschiedenen Knapv- schaitSkassen zu bewirken, bört man icht, da» die Negierung diese Angelegenheit am anderem Wege einer so nothwenrigcn Regelung cntgegenzusübren hosst. Die Kassenverwaitungcn setz, tcn. wie ma» der Frks. Ztg. auö Dresden schreibt, nicht der Eentralislrung der KnappschaitS°assen als solcher Widerstand ent- gegen. Ihr Widerspruch richtete sich nur gegen die Beding- ungen der Verschmelzung. Die besser situirien Kassen haben be greiflicherweise keine Lust, die aus ihren Steuern aulgeiammetren Fonts einkach amz-ioviem, umAndere, die blöder wenig leisteten, bester, Ihre Angehörigen aber schlechter zu stellen. ES empfiehlt sich daher, dir sämmtltchen bestehenden Knappschatlökasten an einem bestimmten läge zu schlichen, tbre Bestände aber nicht etwa zusammencuwericn, sondern als eine Art Stiftungen für die daran Betbeiligten zu behandeln und sie im auöschllchllchcn Interesse der daran Betbestlgten weiter zu verbrauchen, beziehungs weise planmäßig mitzuverdrauchcn. So behält icdcr Tvcil, waS ihm auS der Vergangen eit zukommt. wäbrcnd die neue Eentralkasse allmälia nach glelchnMIgcn Grundsätzen aufgebaut wird. Die Vermischung der verschiedenen Kastcnzwecke: Kranken-, Invaliden-, Wittwcn- und Waisenversorgung soll vermieden werden. Auch In der Verwaltung der Kassen selbst sind Aenderungen nolh- wcndlg. Selbstständige Verwaltung der Kaste durch die Berg, leute. wie es die Soclaldcmokraten alS erstrebcnSwertb hinstellen, ist unansiührbar. da nur selten einer derselben die Konscguenzcn der zu Grunde liegenden Tartie zu üderieben vermag. Aber auch die Werksverwattungen sollten nicht nach „Selbstverwaltung" ruken, denn nicht alle huldigen so bumanen Grundsätzen. wie einige Bcrgherrcn die man nicht beionderS zu benennen braucht, Daö Verfahren, welches tm Zwickau» Kohlenreviere einzelne Werke einschlugen, indem sie ältere Bergleute „ablegten" und durch diese vorzeitige Ablobnnng deren wohlerworbene Kasten- aniprüche kränken und beschädigen. bat den proiesslonömäiilgkn sollaidemoklatlschen Agitatoren die beste Handhabe zum Wühlen geboten. Will man eine ernstliche Reform im KnavpschaitS- kassenwesen, will man eine fortwährende O.uelle soclalistischer Aufhetzung vcrstovien, so mutz die Regierung durch ihre Beamten sich an der Kassenvcrwaltung betbeiligen. Die königlichen Berg- beamten sind an den persönlichen Streitigkeiten zwischen den Werkvcrwaltunaen und den Bergleuten nnbetvclligt. ihre Autorität würde dem auSgleichenben Rechte zu Gute kommen und damit Tausende von Menschen den Hetzereien der Agitatoren entziehen und sie zu zustiedenen Staatsbürgern umwandeln. Das ist rin so boheS, edlcö Ziel, baß man e- schon aut diesem Landtage er reiche» sockte! - Der „Kikeriki" — das in Wien erscheinende bekannte Witzblatt - Ist lür Deutschland wieder trelgegeben; das s. Z. vom Reichskanzler erlassene Verbot IN wieder auigeboben. — Beim Herannahen des Neujahrs siebt man sich auch nach sinnigen GratulationSkartcn um, unk bietet da uniere deutsche Kunst des Farbendruckes sammt Zeichnungen letzt ganz Reizendes. Man sehe sich bei C. G. Schütze (grotze Meitzner strotze > 1 die grotze Auswahl solcher Karten an und man wird staunen über die Mannigfaltigkeit und den keinen Geschmack, die sinnige Grupplrung durch Verwandlung mittelst ZugS, die lusti gen Lpätze, welche sich dahinter verstecken, ohne Im Geringsten tndccent zu sein. Us-in ReuiabrSgeschotz auö dem Amorköchcr des Herrn Schütze wirb sein HerzenSzlel nie verlebtenl grvijc die Hcrrmainisllsiung Einzug Lr. Mal. sächsischen Truppen i» — DaS Dienstmädchen eines Fleischers n der Altstadt wurde gestern nach der Polizei gebracht. Dasselbe batte heimlich ge boren. Das todte Kind wurde ln einer Kiste evenlalis dort hin gebracht. ES wird sich nun Herausstellen, ob daö Kind kokt zur Weit kam. oder ob ctz durch irgend eine Fahrlässigkeit sein > junges Leben einbützte. DaS große Oclgemälbe von F. W. Heine, welches § der Stadt geschenkt bat, darstellend de» des Königs an der Spitze der königlich Truppen im Jahre I87>. ist bis zum 4.Iannar täglich von N—4Uhr in der mit Fahnen geschmückken. einem großen Tbetle der Elnwobnerichatt auch noch unbekannten Aula der Kreuzschule unentgeltlich ausgestellt. — Aui der kleinen Brüdcrgasse fand gestern Vormittag ein Stubenbrand statt, rer invetz von de» Hausbewohnern ge löscht wurde, ehe er größere Dimensionen annahm. Getter» war daö Gerücht verbreitet, cü bade sich ein Mann auö der dritten Etage eines Hauieö der kleinen Brüder gasse berabgestürzt. — Vorgestern ist im königl. Schlosse ein Mann scstgenommen worden, weicher zu mehreren Malen kurz hintereinander dort cr- , . , ^ , ichienen war und durchaus mit Sr. Mai. dem König batte Ichclnt mit dem Tode Vieser sprechen wollen. Derselbe ist offenbar geisteskrank und daher der WohltahrtSpolizei übergeben worden. — Der Inhaber eines ElgarrengeschästS in der Pra gerstraße bemerkte vorgestern Abend in der I«. Stunde, bas; icin mit Elgacren und Cigaretten gefüllter Schaukasten plötzlich ver schwand. rrotzdem er sotort aui die Straße eilte, war cr außer Stande, den unbekannten Dieb zu erlangen, da dieser eiligst NetßauS nahm. — Im Restaurant Boulevard belin Herrn Kranke in der Friedrichs-Allee bat man dem Bockbier tüchtig zugesprochen. da gestern morgen der lOckste Hektoliter angesicckt und der iümte Centn» Rettlg au» der Gärtnerei von Mictb in Frledrichttadl alS beißender Bock-Freiwilliger ausgeschnitten wurde. Nun soll Jemand noch an der Gülr beö Feidscvlößchen-Bockü zweiieln. — Der.,Freiberger Anzeiger" schreibt: „Die Dummen wer den nicht alle. In einem Hause am Obcrmarkte wurde unlängst Geld entwendet. DaS Dienstmädchen beö Hauieö wendet sich an die Inhaberin einer sogenannten Geistermaschine. Der AuSiprnch der Weissagerin lautete, daß der Diev tm Hause sich ambalte. Anderen Tage» erschien sie wieder mit einem Zettel- chcn, auf dem sogar der Name deS Dlcbeö verzeichnet stand. Diese Offenbarung konnte iekoch nur gegen Erlegung einer Ge bühr geschehen. Die Bezahlung erlolgtc prompt und aui einem schmutzigen Blatt Papi» prangte der Name eines in unser» Stadt vielleicht zu findenden Einwohners, niemals aber der des DtcbeS. Man sollte nicht glauben. daß in unserem Jahrhundert so thvrichte Personen noch zu finden seien." — Zn Löbtau stürzte dieser Tage ein IjäbrlgeS Mädchen in eine offene Jauchengrube und kam darin elend um. — In Pegau wütbet unter den Kindern die Masern- Krankheit: schon über 80 liegen darnieder; ein Knabe ist ge storben. Doch scheint eö. baß im Ganzen die Krankheit nicht schlecht verläuft. — In Stollberg hat sich am Dienstag der 2»jäbrlge Bäckergeselle Emil Lässig mittelst Durchschneidens der Kehle enileibt. — Am 18. December befand sich vor dem Königl. Schwnr- gerlchtöbofe zu Zwicka u aut der Anklagebank die Dienstmagd Friederike MlhelmlneMeißner, Tollster kcSSchuhinachermeisterö Meißner in Köniashain, geboren den 4. Oct. »841 in Stollberg, wegen dreiiacher Brandstiftung früher zu vtcru » dzwanztg - sädriger ZuchtbauSstrale vermthrllt, die sie vom 17. März I8«>4 bis zum 18. Juni >878 tbcllwelse verbüßte, während ihr der Rest im Gnadenwege erlassen wurde. Schon einmal unter nahm eö die Meißner, nur um ein Ihr mißfälliges Dlcnstvcrdält- niß z» lösen, beziehentlich — wie sie damals behauptete — um das öffentliche Mitleid sür sich auüzuvcuten, den Wohlstand ihrer Dienstherrschaft, weiche ihr nach ihren eigenen Zugeständnissen nie etwas zu Leib getban, wesentlich zu gefährden, wo nickst zu vernlllsten, indem sie im Jabre I8tt:r drei Mal hinter einander im Römer'schen Gute in Königöhain mit Erfolg Feuer aniegte. Jetzt hat sie abermals am Ist. August d. I. daS dem ' r Ol Gutsbesitzer Otto Moritz Mehcr in Abtei-Overiimgwitz gehörige Scheunengebäude, sowie das »ade daran gelegene Mcher'scbe Wohngebäude, weiches damals, wie sie gewußt, auch wirklich zur Wohnung von Menschen biente, vorsätzlich in Brand gesetzt. Ucbcr die Einzelheiten des Voriallö »nt daö Motiv der Tbctt gab die Meißner an: Der Dienst bei Mevrr sei ihr zu schwer gewesen, ihre Körperkräste hätten nicht auSgereicht, Meyers aber hätten sie nicht tortgelassen; da habe sie gedacht, wenn sie die Scheune anzünre daß sic wegbrenne, käme sie loö und könne wieder nach Hause geben. Nolh will sie bei Aieyerö nicht gelitten, vielmehr ordentliche und retch- licheKo st erhalten, a uchson st ketneschlechte Be handlung erfahren baden. Am 19. August d. I., AbendS io Ubr, nachdem sich MeverS vcrcttv zu Bette begeben, vcrschritt sie zur Ausiührung des von ihr gefaßten Entschlusses und brannte den Strohhauten aui der Schcunentenne an. In eiliger Flucht erreichte ste unbemerkt thre Kammer im Mrver- schen Wohnhanse und legte sich aus ihr Bette, den Erfolg Ihrer That abwartend. Kurze Zeit darauf hörte sie Feuerrutc und beitigeö Pochen an der verriegelten Hauötbüre, sie hörte, daß Mevers erwachten, regte sich aber selbst nicht eher, alS bis man in ihre Kammer Andrang. AlS sic ausstand» brannte die Meyer'schc Scheune über und über. Durch den Brand erlitt Meyer an Ge bäuden und Mobilien einen Schaden von ziemlich stOOOM. Der Gerichtshof verurthcllte die Meißner zu Zuchthausstrafe in der Dauer von vierzehn Jahren und zu 10 Jahren KhrcnrellstS« Verlust, erachtet auch Anlegung von Polizeiaufsicht tür zulässig. Nach solchen Vorkommnissen darf man sich nicht wundern, wenn die öffentliche Meinung sich daistn auösvrillst, das; die Furcht vor der Strafanstalt bei den Entlassenen keine große sein könne, da diese ja. wie Im vorliegenden Falle, »m einer Kleinigkeit willen viele Jahre Zuchthaus riSkiren. Unser schwächlicher Liberalis mus hat sich auch vcS Strafvollzugs bemächtigt, Willkommen, Strafschärfungen re. für Rückfällige mußten wegiallen. körper liche Züchtigung erst recht und fast wi» eö scheinen. als ob man jetzt vieUach nach dem Grundsätze verführe: „Wascht den Pelz, aber macht ihn nicht naß!" So verkehrt eS aber wäre, einer ein zelnen Strafanstalt a»S einem solchen Falle einen Vorwurf zn machen. so gerechtfertigt ist gewiß andererseits der Wunsch, daß das in Ausstckst stehende deutsche StralvoltzugSgcsetz datür sorge, daß Jedem daö Seine werde: dem GesctzeSübertreter der v ö l l e E r n st d e r S t r a«e. - Eibenstock. Nicht den geringsten Theil der laufenden tagcSgcschichtlichcn Zcittmgönvitzen ergeben die Berichte über lene Specles der Ercesse, ttr den Trinkgelagen oder Gastereien ihr Dasein verdanken und den «baulichen Abschluß gewöhnlich Lrestien. LoiiiiaScns^ 27.Tcceii>brr. —ch—17" in einem Akte der Rohheit fi'brn. inso'ein de» wörtlichen Aus einandersetzungen leide, baiitgnlfflhe DcmontiraUenc» zu iolgcn pflegen, wie wir diiielbcn eigentlich !»'ü B,,<ckch der Mairvirn- Speiuukcu größerer Seestädte zu verweisen l alxn. Auch inmitten unseres sonn ..gemülhiiwe»" i'ci GebirgSttättchenv machen sich ähnliche Zeichen der Zeit (civichatorisa e Besnebuiigcnj bemerk bar, und dieselbe» ebc» nicht bioS iu den »icteee» schichten der Gesellschaft. So hat hierorts ern vor einige» Wochen ci» junger Kautmann seinen Kollegen während einer tb o heitere» Scene innerhalb eines Bierlokals das genickte Viertöpiche» dermaßen an den Kopi gehauen, daß der Beschädigte, durch die GlaSipiitter nicht »ngetäi'riich verwundet, längere Zeit daö Bett hüten und ärztliche Hille in Ans;Nicki nch-i c» mußte. Trotz de: Entrüstung, die sich in Betreff dieses Fackcs kundgegeben, h,r sich doch ein Edier von L'. auö Sch. bei Eibeniiock nicht adhalicn lassen, an einem der jüngst vergangene» Sonntage gelegentlich eines hier stattgeiundenen AbichicdLcffcno iFcstenenS, nach einem höheren Beamten, mit dem er i» kurzen Wortwechsel geratbcn war. sein Bicrglaö mit solcher Vehemenz zu werfen, daß dasselbe nicht nur den Gegner so erheblich verletzte, daß derselbe blutend und er mattet nach Hause geführt werden mußte, sondern auch im Fluge mehrere Fenstertaicln mit in'o Freie nahm. — Können wir be züglich des crckercn Falles koiistatire», daß diese zwciklhaste Bra vour ihre ebenso gerechte als exemplarische BLitraiung gesunden hat. so ist ebenso zu wünsche», daß auch das letztere Vorkonimniß zur Anzeige gelangen und der gebührenden behördlichen Ver- unheiluiig nicht entgehen möge. — Oetientliche Gerichts-Sitzungen. iStrai- kainmcr V.) Am Nachmittage dcö 8. Auauil d. I. machte der Willhschättsbesitzcr Heinrich Klengel bei Gelegenheit dctz Dünger- tahrens die Entdeckung, daß iein Karloffclicld von mehreren Per sonen geplündert wurde, wenigstens schien eö ihm, als ob einer der Männer einen offenen Sack authielt und zwei andere Män ner tcnlelbcn mit Kartoffeln füllten. Klengel avancirte schnell nach der bczcichncten Richtung, während inzwischen zwei der un berufenen Kartoffelausnehmcr daö Weite suchten und nur der dritte. Namens Friedrich Alkerl Wolt auö Dresden, zur Rete gestellt werten konnte. Kaum hatte sich K. über die Unverschämt heit, daß ma» am Hellen lichten Tage von seinem Kartoffelselde stehle, beschwert, so «vielt er unter den Worten: „Gottvcrd- L—r, ich schlage Dich todt, ich ersteche Dich mit dein Dolch!" mit einem Stocke einen furchtbaren Schlag über die Backe, so daß dieselbe zu ungewvbnlichen Dimensionen anschwoll und eine offene Wunde entstand, wodurch Klengel etwa 14 Tage lang säst gänzlich am Esten behindert wurde. „Sagen und Schlaaen war ein Moment", bcmeikte K. und das ärztliche Gvtcicvten kdnstatlcte eine vom rechten MundGlnkel bis zum Obre reichende Wunde. Der Stock, alö ein geiährlicheS Instrument tn Frage kommend, hatte am unteren Ende 2 Emtr. Durchmesser. Unter Assistenz eines Bekannten Klengel s erfolgte die Sistirung des Stockhelden uno bei dieser Gelcgcnhcti mass- Wolf allerdings diverse unsanfte Püffe von Kiengel erhalten haken, woraus sich die Behauptung Koll'ö, cr sei mißhandelt worden, stützt. Daö ehemalige GerichiSamr Radcbcrg leitete die Untersuchung wegen Körperverletzung und Bedrohung ci» und wurde der Angeklagte am 12. Novbr. vom Schöiicngcrlcht zu Rabeberg zu 2 Monaten 4 Tagen Gctängntß bermtMlt. Wle schon früher, bestritt Wolf auch während der. in Rücksicht aut die von ihm eingewendetc Berufung vor der Strafkammer stattfmdcndcii .Hauptverhandluiia, daß cr bei dem z«,rtoffel- stchicn dcthclligt gewesen sei: er behauptet vielmehr, sich bloS vorübergehend an Ort und Stelle ausgehaiten zu haben und verwies in dieser Beziehung aut de» in seiner Be gleitung bcffndlichen, mit chiizen gestickten Korb. Auch stellt cr sein thätlicbcd Vergehen gegen Klengel a!ö eine möglichst harm lose Revanche sür die Bemerkung, inst welcher K. die Unterhal tung zur fraglichen Zeit eröffnet habe, dar. ohne indes; damit gegenüber den belastenden Zengenauöiageu Glauben zu verdienen. Herr St.-A.-Asiessor Scharschmidt stellte den Antrag, die Beru fung zu vcrwerien und in diesem Sinne erkannte der Gerichtshof, nachdem Herr RechtSanwalt Fränzei zu Gunsten W.'S seinc'juri- stische Berehtsamkeit ausgebolen hatte. — Amtsgericht lAmtörlchter Schräg. Annavcrebci.Douiar. cliieTschechin.schllielkc mttHilieeincö Dolmetschers daö Verfahren ihrer Gegnerin Albertim: verchel. Bauer und hieraus ließ sich entnehmen, dal; Letztere am 24 Junt Nach mittags daS größte von den ck Kindern der D.. ein Mädchen, zunächst mit blutigem Eriolg aus die Nase gcichlagen und kann auf -Vorhalt der erbitterten Mutter dieser selbst einen Tops an den Kopi geworien habe. DaS Wuriinstrument war am Kopfe der Verletzten zerbrochen und von der Jntcnsivltät dieses Wuttes zeigt eö wohl auch, das; sich in der später von einem Arzte zugenähtcn Wunde zahlreiche Splitter des Topleö befanden. Die wegen Körperverletzung angrklagte Bauer be hauptet. eine sebr nervöse Person zu sein und geriet sich alS An gegriffene. auch versichert sie, zur kritischen Zeit lörmlich die Be sinnung verloren zu habe». DaS Schöffengericht erkannte auf 25 Mark Geldstrafe event. l Woche Gefängnis;. — <Straf kammer IV.) Julluö Theodor Rosenau, ein 44jävriger kinder- lind arbeitsloser Dresdner Landsmann und auf der Schössergane wohnhaft, kam. nachdem cr zusammen 51 Mal polizeilich und kriminell bestraft war, am 2i. Novbr. d. I. In den Schulze'schen Bäckerladen am See. um sich ein 2-KIIo- gramm-Brod zu borgen. Zu diese»' Zwecke nannte er sich Döring, gab als Wohnung die In nächster Nave befindliche kleine Piaucn- schegaste an, sagte, er hake ck Kinder .,derh:cmc" und arbeite in der Kelt'schcn Nudeiiadrik. Daraufhin bekam Rosenau daß Brod auSgrbändigt und am nächsten Tage, als er ledigilch keS BettelnS wegen erschien, wickelte man ihn clistacv ein. Wegen Betrugs verwirkte er die 52ste Strafe mit t Monat Gefängnis;. — Fried rich August Roschig, Georg Otto Schömcldcr und wulstig Ru dolph Bcrgclt, drei blöder noch unbescholtene Lackircr-Gehlsten, machten sich seit 1877 mehrerer kleiner Diebereien in diversen ihnen zugänglichen Wohnungen schuldig und winden dlcicrhald zu Getängniß In der Dauer von 7 Monaten, bcz. 2 Wochen und bez. 8 Tagen verurthcckt. — iStraikammer V.s Der Lischler- geselle Hendler war neuerdings vom Scksöncngoricht in der An nahme. daß cr sich zur fraglichen Zeit im Zustande totaler Trun kenheit befunden habe, von der -Anklage teö Widerstandes ,>c. frei- gesprochen und viergegen wendete die Staatsanwaltschaft daS Rechtsmittel der Berufung ein. H. befand sich allerdings in der Mitternacht vom 4. zam 5. Oktober t» einer ziemlich schwanken den Verfassung, nachdem er zuvor erhebliche Portionen Schnaps und Bier verkonsumtrt hatte, denn durch Zeugen wurde konsta- tirt, daß er schon nm "/«7 AbendS „tüchtig angetrunken", um S Uhr „sehr betrunken" gewesen war und überhaupt, um das Gleich gewicht nicht zu verlieren, sich an den Gartcnzaun angelehnt batte, auch nickst mehr gut sprechen konnte. Dagegen schien er aber, wie auö mehreren Momenten der Beweisaufnahme hervor» ging, nickst wbclrunkcn gewesen zu sein, um nickst mehr zu wissen, was er thuc. DaS F-ünsrlchter-Kollegium der zweiten Instanz hielt, von der letzteren Ansicht ausgehend, für erwiest«. b«ß der
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