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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-07-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186407249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-07
- Tag1864-07-24
- Monat1864-07
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1864
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3S24 sich darunter gegen 300 auswärtige Schüler. Die für di- Gymna sien zu erwartende Verdoppelung hat nicht flkttgpsunden-» zu ihnen trat die Realschule, welche zum DheiL i» sich auftrahm, was jenen unter andern. ZeitverhäUniffen zugefkvfse» wäre. Einen andern BerglrichnnMunct, W-teL den Umfgng. der ein zelnen Schulen. Während sich der Umfang der einzelnen Privat schulen fast gleich blieb, 92 zu 83, smhielt im Jahre 1831 einer öffentliche Schule durchschnittlich nur 500 Zöglinge; jetzt ist dte Zahl bereits auf 740 gestiegen. Günstiger gestaltet sich das Re sultat, wenn man auf die Schülerzahl jeder einzelnen Clssse achtet. Hier ist eine wohlthätige Abnahme eingetreten, die M von Jahr zu Jahr steigern möge. Im Jahre 1831 zählt* nAm Mv 3376- Zöglinge nur 38 Elasten, so daß durchschnittlich auf 1 Clüstd 94 Schüler kamen; jetzt sind deren 43 auf 1 Elaste zu rechnen. Am höchsten steht gegenwärtig noch die 1. Armenschule mit durchschnitt lich 62 auf 1 (Aaste. Unter den Bürgerschulen beginnt die erste Bürgerschule mit etwas mehr als 50 auf 1 Elaste, fast ganz gleich steht es damit in der 3. Bürgerschule, dann folgt die 2. Bürger schule mit 48, die 4. mit 46, die 5. mit 35 Zöglingen auf je eine Elaste. Eine ähnliche Minderung erfuhren die Privatinstitute, von welchen allein das Hander'sche, jetzt Teichmann'sche Institut die übrigen Privatschulen des Jahres 1831 überlebte und einer gpnK auffallende Erweiterung erhielt. Ganz gleich blieb sich in den öffentlichen Schulen das Verhält- niß der Lehrer zu der Schülerzahl: es kommt jetzt, wie damals, durchschnittlich auf 34 Schüler 1 Lehrer. Leipziger Lunstverein. Ausstellung im Vereinslocale. Sieben vollendete Carions zu den Wandmalereien in der öst lichen Loggia, welche der in diesen Tagen hier eingetroffene Maler Theodor Große zunächst in Fresco ausführen wird, sind nur für heute im Vereinslocale ausgestellt. Die Compositionen ge hören der ersten Kuppel: „Griechische Schöpfungs- und Götter geschichte" an und umfassen die fünf Kuppelbilder nebst zwei Gewölbzwickeln mit verbindendem Ornament. Ein Theil der vom Künstler gezeichneten Studien köpfe, so wie eine Reihe von farbigen Studien nach den Wandmalereien der Loggien, der Farnesina, der Kirche Maria della Pace und der Sala Borgia in Nom sind gleichzeitig ausgestellt. Aus Weimar wurden zur Ausstellung 4 Oelgemälde, „ Blumen stücke" von Lina Mirus, einer Schülerin des Prof. Preller, einaesandt; ein neu erschienener Stich nach Feuerbachs „Dante in Ravenna" von Julius Allgeyer zeigt in seiner Composition eine von der „Jphrgenia" desselben Künstlers durchaus verschiedene Kunstrichtung, welche sich der Weise früherer Venezianer nähert. Das in Rom gemalte Bild von 1861 aus der Cölner Ausstellung gehört dem Großherzog von Baden. Lehr geehrter Meliorationstechniker, der Du in Nr. 204 des Leipziger Tageblattes Deine und bezie hentlich des Herrn Oberingenieur Löhmann Weisheit über die Leipziger Elsterregulirung, und speciell über das von mir. zur Vor lage gebrachte Project zu Tage befördert hast, warum stellst Du Dich unter die Fahne der Anonymität, während Du weißt, daß Du einen Gegner vor Dir hast, der sich nie scheut seinen Namen zu nennen, wenn er die Ansichten eines Andern öffentlich wider legt. Komm heraus aus Deinem Versteck an das Tageslicht, wenn Du das Licht nicht zu scheuen brauchst, stelle Dich mir wie ein Ehrenmaiin offen im Kampfe gegenüber. Auch Du schwörst zur Fahne des Oberingenieurs Löhmann und greifst in gehässiger Weise das von mir vorgel-Ate Regulirungsproject an, auch'Dir scheint es gleich zu sein, ob da- wesentlichste Bermögensobject eines Privatmannes in Felge des Widerstandes der die 9-achwelt jeden falls nur beglücken wollenden Flußregulirer, im Master begraben liegt, oder nrcht. Freilich gebe ich zu, daß es depriunrend auf die Herren Flußregulirer wirken muß. wenn sie nach 10jähriger Arbeit ihre schönen, Pläne wieder »«l acta legen und durch ein neue- Project eines Privatmannes teilweise für überflüssig erachten-sollen, allein das kann, nicht maßgebend für mich sein, da ich nicht dazu da bin mich um der Eitelkeit einiger Ingenieure Willen zu Grunde richten z« lasten. Auf eine specielle Beleuchtung, des anonymen Schriftstückes in Nr. 204 des Leipziger Tageblattes beabsichtige ich hier nicht ein zugehen, da ich die Schrift de- Herrn Oberiugimeur Löhmann vom 24« vor. Mts^, welche erst auf indirektem Wege am 17. d. M. in meine Hände^ gelangt ist, soeben vor mir habe, um meine An sichten, darüber niederzvschreiben und zur Kenntnis der hohen Ständeversammlung zu bringen. Um aber meinen lieben Mitbürgern ein Beispiel anzuführen, wie die Herren Flußregulirer aus meinem Project Alles heraus- heben, wodurch sie glauben dasselbe angreifen zu können, geht an der oft wiederholten. Bemerkung ihrerseits hervor, daß «i, ject m der H-uptfüch» nur auf fpeciEo, wenn nicht sog« per sönliche Interessen! gMchtetr Ziele Sastrt sei. Meine Mitbürger werden öS nun, ab« «wiß natürlich finden, wenn ich als Pavat- mann nicht die ganze Leipziger Elsterroaulirmig auf ««»Ichu ausführe. Ich thue das eben, nur insoweit, als zunächst mein Areal hierbei in Frage kommt. Hieraus dürfte mir wohl kein 'Borwurf zu machen sein, so weit ich nicht Anderen einen Scharm zufüge. Däfern sich die Stadtgemeinde auch ihrerseits meinem Probte anfchließen sollte, würden die von den Herren Technikern RgetrauWten Nachtheile vollständig illusorisch werden, f Leider sicht nicht zu erwarten, daß in dieser Angelegenheit eine Aenderung herbeigeführt wird, so lange es stets ein und der selbe Techniker ist, welcher Pläne entwirft, über die hiergegen er hobenen Einwendungen und Beschwerden selbst gutachtlich ent scheidet und au- eigener Machtvollkommenheit die Projecte und Pläne von Interessenten nach Belieben verwirft, die mit seine« Regulirungswerke nicht übereinstimmen, und solches voraussichtlich überflüssig machen. Ein unglaublicher Zustand! Von welcher Anmaßung der Vertreter der Lkhnmrm'schen An sichten in Nr. 204 des Leipziger Tageblattes erfüllt ist, geht mit« andern auch aus dem Umstande hervor, daß er es ganz in der Ordnung zu- finden scheint, wenn Herr Oberingenieur Lehmann behauptet, „daß meinem Projecte sehr erhebliche stroinpolizeilch Bedenken entgegen stünden.* Ich habe weder den mehrgenannten Herrn Oberingenieur noch die Wasterregulirungscommission um ein Gutachten über mein Pro jekt angegangen, noch kann ich dieselbe für competent zu eine« solchen Unheil halten. Ein solches Unheil würde nur der compe- tenten Behörde zustehen, was die Regulirungs - Commission nickt ist. Die competente Behörde in allen strompolizeiltchen Fragen ist die königl. Ufer- und Wasserbau-Commission, welche in juri? stischer und technischer Beziehung durch hervorragende Persönlich keiten veNreten ist. Dieser Behörde allein sieht in allen Wasser- 'bausachen ein maßgebendes Unheil zu, und die bei der Reguli- rungScominission angestellten Herren Techniker überschreiten die von dem RegulirungSgesetz angewiesenen Grenzen, wenn sie dem Urtheile der competenten Behörde vorgreifen. Leipzig, den 22. Juli 1864. vr. Carl Heine. Oeffentliche Gerichtssitzungen. Leipzig, 22. Juli. In der vierten Nachmittagsstundc der 18. October vor. Jahres, während der zur 50jährigen Gedenkfeier der Leipziger Völkerschlacht auf dem hiesigen Marktplätze stali- aefundenen Gesang- und Instrumental-Aufführung nahmen ein Cigarrenmacher und ein Putzmaurer, welche sich unter der dicht gedrängten Zuhörermenge befanden, wahr, wie zwei ihnen völlig unbekannte Männer sich in auffälliger Weise an den Taschen der Leute zu schaffen machten, jedoch niemals zusammen, sondern in einiger Entfernung von einander, und doch wieder so, daß es ihnen möglich war sich durch Zeichen mit den Augen zu verstän digen. Sie verfolgten die Fremden, ohne daß diese trotz aller Vorsicht von dieser ihnen geschenkten Aufmerksamkeit Kunde erhiel ten. Der eine der beiden Beobachter bemerkte, wie der jüngere der Unbekannten unter andern sich zwischen einem ältern Mann und besten Frau durchdrängte, dann plötzlich in der rechten Hand ein Portemonnaie hielt, das er verstohlen besah und dann ein steckte ; wie derselbe hierauf seinem Genoffen einen Wink gab. in Folge besten dieser jenem folgend in das Salzgäßchen einbog. Nunmehr glaubten die beiden Beobachter den Zeitpunct ge kommen , wo sie von ihren Wahrnehmungen die Polizeibehörde in Kenntniß setzen sollten. Während der Eine den beiden Fremden in angemessener Entfernung folgte, machte der Andere sofort An zeige und gelang es ihnen unter Zuziehung eines Polizeidieners die beiden Unbekannten am Ausgange des Salzgäßchens festzunehmen, obschon der eine der Unbekannten versucht hatte die Flucht zu er greifen. Inzwischen hatte der andere diese Gelegenheit dazu benutz!, ein in seinen Händen befindliches Portemonnaie wegzuwerfen. Bei ihrer ersten polizeilichen Befragung nannte sich der eine Lion Marx und wollte aus Sarrbourg. gebürtig und Schnitt- waarenhändler sein und sich handeltreibend zuerst in Frankreick und der Schweiz, insbesondere in Gens und Larouge ausgehalm haben. In seinem Besitze fand man eine goldene Damenuyr, eine silberne Cylinderuhr, ein geladenes Doppelpistol nebst Munition, ein großes Taschenmesser, an welchem eine Locbsäge sich befunden, sowie noch einige Thaler in verschiedenen Münzsorten. Der andere nannte sich Alex Cer oder Cers, wollte aus Saverne und Antiqui tätenhändler sei«. Er hatte ein graues LedertLschchen mit eine« Fünfthalerschein und einem Silberthaler und in der Tasche frei 6 Ngr. 3 Pf. in kleineren Münzsorlen bei sich. Der Erstere gab als Grund seiner Anwesenheit den beabsichtigten Einkauf von Maaren an, zu welchem sein Sohn die erforderlichen Geldmittel in einigen Tagen nachbringen werde, der Andere gab vor hierher gekommen zu sein um ber seinen Glaubensgenossen Unterfiützuuz zu suchen. Von einer stattgefundenen Verabredung zu gemein-
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