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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186909281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-28
- Monat1869-09
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1869
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8824 blieb: und daß das so zahlreich versammelte Publicum sich nicht nur m hohem Grade befriedigt, sondern seine Erwartungen noch bei weitem übertroffen fand, konnte man aus der sehr animirten Stimmung sehen, die sich schon nach den ersten so ansprechenden Productionen des Herrn Agoston zeigte, dann aber von Scene zu Scene sich steigerte und vom Anfänge bis zu Ende nach jeder Leistung durch stürmischen, langanhaltenden Applaus und Hervor ruf gewiß auf das Deutlichste aussprach. In der That bietet aber auch Herr Agoston das Vollendetste, was wir je in dieser Art gesehen haben. Seine Zauberkünste weiß er so sinnig einzuleiten und so elegant auszuführen, daß er Jedermann, besonders auch die Damenwelt bald für sich gewinnt; die Gebrüder Montenegro leisten in ihren Productionen am dreifachen stehenden Recke und Doppeltrapez wirklich das Außerordentlichste. Ueber sie, die so inter essanten Geistererscheinungen, diesmal nach ganz neuem Programm, und über die Chromatichechataraktapoicile, die einen so reizenden, zauberhaften Anblick gewährt, gedenken wir nächstens ausführlicher zu sprechen. Leb. Leipzig, 27. September. Daß Herrn Gaßner's Inquisitions- und Folterrequisiten - Ausstellung gleich am ersten Tage bis zum späten Abend ein sehr zahlreiches Publicum finden werde, war vorauszusehen; ist diese Sammlung doch einmal etwas Neues, hier noch nie Gesehenes und gewiß höchst Interessantes, obgleich man sich des Grauens nicht erwehren kann, wenn man sich diese Marterwerkzeuge betrachtet, die uns Zeugniß geben von der Barbarei der vorigen Jahrhunderte, die da zu wurzeln vermochte in unseren christlichen Staaten. Auch über diese Sammlung, der übrigens auch andere interessante Anti quitäten beigegeben, gedenken wir nächstens ausführlicher zu sprechen. Diesmal wollten wir nur Nachricht über den ersten Erfolg der Ausstellung und zugleich die Versicherung geben, daß unter den weit Uber hundert ausgestellten Gegenständen nur einige wenige, wie z. B. die eiserne Zungfrau, treue Eopien, bei weitem aber die Mehrzahl die wirklichen Originale sind, welche die Kennzeichen der Echtheit auf das Deutlichste an sich tragen. Leipzig, 27. September. Am Sonntag den 26. d.M. sind auf die westlichen Staatsbahnen 462 Tour- und 370 Tages- billets bei hiesiger Expedition ansgegeben worden. 1. Leipzig, 27. September. Am 26. d. M. sind auf der Thüringischen Eisenbahn 365 Reisende auf Tourbillets und 188 auf Sonntagsbillets von hier abgefahren. Angekommen sind circa 1800 Personen. — Unserer heutigen Nummer liegt ein Preis-Courant von C. G. Naumann's Formular-Magazin bei, auf welchen wir besonders alle Meßfremden aufmerksam machen wollen, deren Bedarf an mitgebrachten Drucksachen zu Ende ging und die in demselben so Manches finden werden, was sie zu Hause oder anderswo wohl gar nicht auf Lager antreffen dürften. Unfern auswärtigen Abonnenten wird die Handlung denselben auf fran- kirte Anfragen gern unter Kreuzband zusenden. — Dieser Tage lief durch Dresden die Anekdote: man habe dem berühmten Heinrich die Alternative gestellt, ob er lieber ins Zuchthaus wandern, oder Locomotivführer auf einer siewiffen Bahn werden wolle- Heinrich soll dem Zuchthause den Vorzug gegeben haben. Verschiedenes. — Eine junge Französin erfuhr kürzlich, daß Der, welcher ihr ewige Liebe geschworen und ihr das Eheversprechen gegeben, sich „wegen eingetretener Hindernisse" anderweitig verheirathen wolle. Wüthend eilt sie zu seinen Verwandten; man bietet ihr 2000 Frcs., wenn sie sich zufrieden geben wolle. „Was? Zweitausend Francs für zerstörte Hoffnungen, für meinen verlorenen guten Ruf, für mein zerknicktes Dasein, für mein blutendes Herz ? Dafür 2000 Francs - Sagen wir dreitausend, und das Geschäft ist gemacht!" — Zwei jüdische Männer gingen, gewisser Verhältnisse wegen, zum Ehristenthume über. Als ihnen der Priester bei ihrer Taufe das metallene Crucisix entgegenhielt, sagte der Eine zum Andern leise, indem er die Nase rümpfte: „Plattirt!" — Ein Geistlicher in Arkansas schrieb kürzlich an den Redacteur der Zeitung „Independent", Namens Theodor Tilton, und versprach ihm, sein neugebornes Söhnchen nach ihm taufen zu wollen, wenn — er ihm ein Freiexemplar der Zeitung auf ein Jahr bewilligen wolle. — Ein Reisender fragte einen Wirth in Mecklenburg, in dessen Stube mehrere neue Haselstöcke an der Wand hingen: „ WaS für Instrumente sind denn das da?" — „Gnädiger Herr", er widerte der Wirth, „das sind unsere Landesgesetze!" (Eingesandt). Ernte-Gericht. Der Ertrag der diesjährigen Ernte ist in allen Fruchtgattun- gen im Allgemeinen ganz zufriedenstellend ausgefallen. Nirgends ist MißwachS vorgekommen, die Production ist bedeutend größer als die Eonsumtion, und so wird denn in dem Getreidegeschäft Stille und Ruhe eintreten und fortherrschen und auch der Ge treide-Export eine bedeutende Ermäßigung erleiden. Daß die Getreidepreise bis jetzt sich auf ihrem gleichmäßigen Standpunkt erhalten Haben, das hat mehrfache Gründe. Alte Vorräthe waren nur noch wenige vorhanden und deshalb die Käufer auf den An kauf neuer Waare angewiesen; auch glaubte man vielfach auf Grund unzuverlässiger Ernteberichte, die Ernte sei an vielen Orten schlecht ausgefallen, so daß viele Inhaber von Getreide sich nicht zum Verkauf desselben entschließen konnten. Die Roggenernte ist im Allgemeinen sehr reichhaltig in Schocken ausgefallen; die Qualität ist allerdings nicht wie die der vorjährigen Ernte (das war eine vorzügliche, wie sie selten vorkommt), aber immer noch eine gute, und noch lange keine geringe, wie denn überhaupt bei niedrigem Quellenwasserstand, also in trockenen Jahren, es nn Allgemeinen keine geringe Qualität giebt. Die diesjährige Weizenernle, sowohl in Schocken wie in Körnern und deren Güte, ist zufolge des gehabten Standes um so mehr eine gute zu nennen, als die Weizenfelder nicht gelagert, daS heißt die Halme stehend waren, denn der Wei zen ist den zeitigen Witterungsverhältnissen bedeutend mehr unter worfen als der Roggen und oftmals mit mehr oder weniger so genanntem Brand vermischt. Obwohl nun das auch in diesem Jahre an verschiedenen Stellen stattgefunden hat und durch den stattgehabten Regen bei dem Einernten des Weizens dieser etwas beschädigt worden ist, so ist doch im Großen und Ganzen die genügende Quantität vorhanden und auch die Qualität eine angemessen gute und noch lange keine geringe. Die Gerstenernte ist eine so reichhaltige, wie seit lange nicht. Im Verlauf der letzten Jahre ist durch den Aufschwung der Bierbrauereien der Consum von Gerste bedeutend gestiegen und zufolge dessen die Gerste gesuchter und angenehmer geworden, weshalb denn alle Feldinhaber von Jahr zu Jahr mehr Gerste ausgesäet haben. Die Hafer-Ernte hat sich bedeutend erholt und gebessert und ist als eine gute Mittel-Ernte zu bezeichnen. Die Kartoffel-Ernte ist so ausgefallen, wie man dieselbe nach dem frühen Stand der Kartoffeln erwartet hatte, sowohl in Quantität wie Qualität; die Besorgnisse wegen der Krankheit der Kartoffeln haben sich nicht bestätigt, sondern die Ernte ist reichhaltig und gut. Bezüglich der Futterfrüchte, wie Kohl, Rüben und Klee- Arten (letzterer für nächstes Jahr), ist im Allgemeinen ein zufrieden stellender Ertrag mit Sicherheit zu erwarten. Was die Obst ernte anbelangt, so hat sich Das bewahrheitet, was ich in diesem Blatte in Nr. 178 vom 27. Juni gesagt habe. Kirschen und Birnen reichhaltig, ja sogar vorzüglich, Pflaumen in hiesiger Gegend eine Mittel-, anderwärts mitunter nur eine Drittel-Ernte. — Aepfelbäume haben bedeutend durch die Spinnraupe gelitten, denn diese hat die Blätter auf denselben zusammengezogen, und wenn auch die Früchte noch reichhaltig vorhanden sind, so werden diese doch dadurch am Wachsthum gehindert und wahrscheinlich meisten- theils klein bleiben oder auch abfallen. Was die hohen Butter preise anbelangt, so ist es nicht der Futtermangel, welcher dieselben verursacht, sondern eine Krankheit, welche unter dem Rind vieh ausgebrochen war, und wenn auch diese Krankheit nicht tödlich und nur von kurzer Dauer war, so ist und bleibt doch die Erholung für jede betroffene Kuh von längerer Dauer, und zufolge dessen können die melkenden Kühe keine Milch zur Butter geben. Sobald sich die vollständige Gesundheit eingestellt hat, so wird, da doch in Wirklichkeit kern Futtermangel vorhanden ist, wieder eine Preisermäßigung stattfinden. Hinsichtlich der -hohen Fleischpreise muß man die seit mehreren Jahren hohen Getreide preise mit in Betracht ziehen, denn diese haben zufolge der theuren Fütterung die Mast verringert, ja die ganze Viehzucht ist in Folge dessen geschwächt worden. Da nun aber nach dem Anzeichen des Quellenwasserstandes auf mehrere Jahre ermäßigte Getreidepreise in Aussicht stehen, so wie auch jetzt schon die Fütterungen vor handen sind und zur Mast noch in Aussicht stehen, da ferner die reichhaltige Gersten-Ernte mit 4ur Mast verwendet werden kann, indem die Gerste in diesem Jahre im Uebermaße für die Bier brauereien vorhanden ist, so werden auch gewiß durch die Mast der Gerste hier die Producenten derselben bei den hohen Fleisch preisen ihre Rechnung finden. F. W. Stannebein. kkrt,« 7f«N»rduU«1U» dsiruz <Ue r«mpvr»Urr um 7 Mur Norxsvs Ul »m 23.8ept. L» »n»24. 8«pt L» Srü»»«I .... l- 10,4 11.8 HroLinxsL. . . - 11.5 - 11,9 ÄreovMleü'. . . - 12,2 - 13,4 /»1»LÜ»(irlLvä) 12.5 - 12.9 - N.2 - 12.0 öre,t j- N.2 - 12.8 kurt, - 9.3 - 10,6 . . . - 10,2 - 10,7 - 11,4 - 10,8 Sorä«»L» . . . - 8.4 - 8.8 Ü»70LL« .... - 8.8 — . . . - 12,7 - 130 Voulov . . . . l- 12,8 - 12.8 V»ro«1orul . . . - 17.1 - 18,2 Süd»o l«t»»»dou. . . . - 17.8 H»LriL . . . . 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