Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 13.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-13
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
. . «avtr.!. , «der. Klein. Krru ^bleu. Psackter. Putt, kammer < Kraustatt1. Mn»««, Römer tWür« ».laus,, «er. . k. Vovel' und rxvrtenniasrrcMchke war schon früher auSge- irrten). ^.«dtseldurs». d. i». Jult. Da« Leichen»«- aänantß re« Prinzen LonlS Napoleon bat beute ln hiesiger Kirche mit mlittärtschen Ehren statt» «elunren. Der Prinz von IssZeLt-IsLvMRwmv Tagektatt für Mkitik, Anterhaltnng, Geschäftsverkehr. Li>rsenlikricht,Fre»ldeuliste. Dru.1 und Etgentbum der Herausgeber: e »«t li Lovpvl äe Oo., 8vftlo8si-8tr«8i>v 14, »eegenüber äor 8>>o> Mitredacteur: vr ü»»tt KürdusAcuiU.:I-nelwlGHmi-ei»»»». ckcK»«tet»«»r«lc in Dresden. ^u- unä Vslkuut Pier Ltsstspspivro, pfsnlldrissv.l Mellon sie. ^»»rsftluns» rrller Coupon». vllvntKelUiek« Verantwortl. Redacteur Ueturlvl» in ürrs»^ Wale», rie Herzige von Ebtnburg, Connaught n. Cambridge, Prinz Mo- naco. Piln» Jerome und besten beiten Söhne wo. ren an brr Spitze brr Leidtragenden. Die Kö- ntgin >»»d tie Prinzessin von Wale« blieben bei der Ka»erln in kan,rre,»place wählend de, Feier. Zahl reiche Persönlichkeiten ttr tra»uösischen Diplomatlc. der Armee. Marine und Verwaltung. eine Dcpu- taiion au« Paris, sowie anderer Stände Frank reich« wohnten der Feier in brr Kirche bei. Lontrolv 6er Vorloosung itllor IVerlkpavisre. - - - ^ - ^llvs uueli gut Iwietlielieu» IVePv llomivisslvllv siie iOksvksvI. Uvlt-Illfttllut von Lä. putrlcv, 1i v i t, b rr 1> i» 8 t r rr 8 8 v i laste tiaval.-liiiasine.) «r.1S4. SLMM 187S7 ««INI«««. Mit Eourierzuggeschwindigkeit saust der Reichstag dem ersehnten vahnhofe zu. Die einzelnen Positionen des Zolltarises, der jetzt der Gchlußlesuag unterzogm wurve, gleichen den Telegraphenstangrn läng» der Schienengeleise, die gespenstisch an den Zug-insassen vorüber zu huschen scheinen. Der Präsident ruft eine Nummer auf. eine zweit«, dritte und vierte; es meldet sich Niemand zum Worte, die Position de« Zolltarifs mit der genannten Nummer ist angenommen Weiter, weiter! Nur selten erhebt sich ein Sprecher zu einer kurzen Bemerkung. Er beantragt mit zwei Sätzen eine Zoll-Erhöhung oder Ermäßigung. Ihm antwortet in gleicher Kürze «in Gegner. Der Regierungsvertreter entscheidet mit der ebenso lakonischen Erklärung: „Der Antrag auf Zollermäßigung ist für die Regierungen unannehmbar", oder: „Die Regierungen midersetzen sich dem Antrag auf Zollerhöhungen nicht" das Schicksal des Antrages. Weiter, weiter! Zum Schlüsse! Fast möchte man aber au «rufen: ,Hnr, hör« aus mit Deinem Segen". Die Zoll beglückungen nehmen einen Umfang an, daß Einem fast bange werden könnte. Daß der Zoll auf grobes eisernes Handwerkszeug erhöht wurde, war schon eine zweifelhafte Wohlthat; die Verdoppelung der Kornzölle aber erscheint als eine höchst bedenkliche Maßregel. 25 Pf. Zoll auf den Centner Roggen kann den Brodpreis nicht erhöhen, wenn e» ehrlich zugeht; bei 50 Pf. Zoll wird sich eine Steigerung schwerlich vermeiden lasten. Die Vertreter der Land- «irthschaft behaupten zur Rechtfertigung ihres Antrages, daß der Körnerbau unter den jetzigen Verhältnissen unmöglich bestehen könne. Di« Nochlag« der Landwirthschaft ist unbestreitbar; e« bleibt den Freunden der Schutzzollpolitik nur der Ausdruck der Hoffnung, daß di« Industrie künftig «inen solche« Aufschwung nimmt und so steigende Löhne abwirft, daß die Vertheuerung der Lebens- und sonstiger Bedarfsmittel Dichter ertragen werde. Gerade jetzt hätten dt« Enueausfichten bei der so ungünstigen Witterung ein Maßhalten anferlegea sollen! Wer gönnte nicht der Landwirthschaft reiche Erträge ihre« Fleißes? Fühlt nicht gerade die Industrie in den letzten Iahten, daß ihr« Erzeugnisse zu immer gedrückteren Preisen kemn absetzbar waren, well die Kaufkraft der Landwirthschaft immer tiefer sank? Ohne blühend« Landwirthschaft auch keine Blüthe der Industrie und de» Handel«! Aber e« gilt eben die richtige Grenze Mische» de« Ansprüchen derselben zu ziehen. So hat im Interesse der Landwirthschaft der Reichstag einen Zoll von 50 Pf. aus den Ge»t»«« Mach» beschlossen. Allerding« nur mit 153 gegen 152 Stimmen. Da» bedeutet eine Katastrophe für die ganze Leine weberri! Nachher erschrak der Reichstag selbst über diesen Beschluß. Windthorst nannte ihn übereilt. DerLausitzerAbg Grützner beklagte, daß man um der Landwirthschaft den Flachsbau vor der aus ländischen Eoncurrenz zu schützen, den Webern den billigen Bezug ihre« unentbehrliche» Arbeitsmaterial«, de« Flachse«, vertheuert habe. Mndthorst setzt« daher den Antrag durch, daß der Flachszoll erst am I.Juli 1880 eintreten solle, damit der Reichstag im nächsten Früh jahre ihn wieder beseitigen könne. Das ist so ein recht schlagendes Beispiel, wie schroff sich die Interessen zweier Erwerbszweige ent aetzenstehen. Der Bauer verlangt Schutz für seinen Flachsbau, der Leineweber verlangt billigen Flachs. Haben nicht Beide Recht ? Sind nicht Bride der Fürsorge de» Staate» gleich werth? Bei solchem Widerspruche bleibt nichts übrig, als die Hoffnung zu wiederholen, daß die unvermeidlichen Finanzzölle auf Lebens- und Bedarfsgegenstände durch den Aufschwung von Industrie und Land wirthschait erträglich gemacht werden! Auf die Gehässigkeiten, mit denen sich am Schlüsse des Reichs tage» die verschiedenen Parteien überhäuften, läßt sich von dieser Stelle nur ein flüchtiger Blick werfen. Die Erbitterung unter allen Parteien muß enorm sein. Eie macht sich in elementaren Kvaft- auSdrücken Luft. Kein« Partei ist ja durch das Zolltariswerk rein und voll befriedigt. In jeder Partei existirt eine Minderheit, der gewifle Partim de» Tarife» von Grund der Seele zuwider sind Unter dm Conservativen giebt e« überzeugte Freihändler, die trotzdem für Besteuerung von Getreide, Holz und Eisen stimmen , unter dem schutzzöllnerischen Centruin entschlossen sich viele mackere Männer nur mit äußerstem Widerstreben für Petroleum-, Kaffee- und Getrridezöll« zu stimmen; unter den Nationalliberalen erbosen sich die Freihändler über die Schutzzölle, sind aber begeistert für hohe indirekte Steuern; selbst unter dm Sozialdemokraten stimmten Einige für Schutzzölle für besonders aothleidende Industrien ; nur die Richter'sche Fortschrittspartei setzt Allem ein kahles, ödes Nein! ent gegen, ohne ein Herz für die Industrie und ein Auge für die Bedürf nisse der Einzelstaaten und des Reiches zu bekundest. In Oesterreich haben die Wahlen eine so deutliche Niederlage der liberalen Regierung herbeigeführt, daß das jetzige Kabinet dcm Kaiser seine Entlassung anbietet. Der Chef des Kabinets, Minister Stremayr, ist zweimal durchgesallen; seine liberalen College« Horst, Glaser und ». Chlumetzky konnten ebenfalls keinen Sitz im nächsten »ment erobern — sie werden dadurch entschädigt, daß sie der ser zu Mitgliedern de« Herrenhauses, dieses Asyl« verunglückter Minister, ernennt. Der Triumph des conservativen Ministers des Innern, des Grafen Taaffe, welcher als die Seele des ganzen bisherigen Kabinets gilt und welcher die Wahlen geleitet hat, ist unbestritten. Der Kaiser Franz Joseph gab dem Grafen Taaffe für dies« Wahlrrsolge, die einm konservativen ReichSrath erzielt haben, meinem besonder» gnädigen Handschreiben Ausdruck; bald wird diesem ein zweite» Handschreiben folgen, das dm Grafen zum Präsidenten des neuen strengconservotiven Ministeriums ernennt. Mit Genugthuung, aber nicht ohne ein Lächeln, kann Deutsch land den Entschluß der französischen Regierung verzeichnen, die Münchener Kunstausstellung nun doch noch offiziell zu beschicken. Frankreich ahmt mit unvergleichlicher Treue und Geschicklichkeit das Verhalten Deutschlands gegenüber der Pariser Weltausstellung nach. Anfang» lehnten wir die Beschickung au» politischen Gründen ab, -lusleisten unä Lvneiou von tteitpteräen, t'uüi^cdüren/ Leitlmterrivkt, kür Damen unä Herren in äsr z-ro^sen LlL- nvßv unä äer t'reieu lieitlmlui. klvgsntv pfvräv unä kvsvkirre. ftlrissilj« pvsiso. Witterungsaussichten: Wolkig, zeitweise heiter. um im letzten Augenblicke die Franzosen mit der Ankündigung zu überraschen, daß wir doch noch durch Ausstellung einiger Kunstwerke »ie deutsche Visitenkarte auf dem Völkerstelldichein abgeben wollten. Ein allgemeines Ah! erscholl dies- und jenseits der Vogesen. Jetzt weigert sich ebenso Anfangs Frankreich, die Kunstausstellung in München zu beschicken — aus politischen Gründen, besinnt sich aber rasch noch eines Besseren und beschickt sie doch noch, wenigstens theil- wcise. Sogar der Wortlaut jener ursprünglichen Ab unv nachträg lichen Zusage soll französischerseits den deutschen Noten abkopirt ein. Vergessen wir die lächerliche Seite dieses Vorgehens und reuen wir uns. daß in Frankreich die Vernunft über die Politil triumphirte! Wie in Wien 1873 und jetzt in Sidney werden die Meisterwerke der Staatsgemäldesammlung Frankreichs mit denen fremder Künstler um kie Palme ringen. Die Rumänen sträuben sich kräftigst gegen die Verleihung der Bürgerrechte an die Juden. Es ist unglaublich, was die von jüdi schen Schriftstellern bediente Presse deshalb für ein Halloh macht. Ganz Europa solle rüsten, um die Rumänen zur Raison zu bringen. Man droht dem jungen Staate an der Donau, der doch wohl seine guten Gründe haben muß, warum er sich die Juden nicht über den Kopf wachsen lassen will, mit europäischen Zivangsmaßregeln. Dir Souveränität soll Rumänien wieder abgcsprochen und das befreite Voll wieder zu einem Vasallenstaate der Pforte gemacht werden, so bald es nicht in der Judenfrage zu Kreuze kriecht. Nun haben aber Rußland, Oesterreich und die Pforte selbst die Souveränität Ru mäniens anerkannt und die Rumänen kennen die Eifersucht der Mächte zu genau, um sich nicht in's Bockshorn jagen zu lassen. Es wird ihnen kein Haar gekrümmt! So recht bezeichnend für die Heuchelei unserer Zeit ist es, daß Niemand sich der armen Musel männer annimmt, die von Russen und Bulgaren auf's Unmensch lichste und in vollem Widerspruche mit dem Berliner Frieden ge- brandschatzt, vertrieben unv ermordet werden, daß es aber als Ver brechen gegen die Humanität verschrieen wird, daß dieJuden nicht ohnc Weiteres in Rumänien Schnaps verkaufen und Güter ausschlachten dürfen. Fängt denn der Mensch erst beim Juden an? Besitzt der Türke nicht viele treffliche Eigenschaften? England ist ebenso von Regengüssen heimgesucht wie das Fest land. Die englische Heuernte ist total verdorben. Alan schätzt den Verlust auf 20 Mill. Mk. Die Nothlage der Landwirthschaft Eng lands überschreitet bei Weitem die der deutsche». Die Grundbesitzer haben theilweis« sehr beträchtliche Nachlasse an den Pachten ge währen müssen, der Prinz von Wales allein 20 Proz. Trotzdem geben viele Pächter ihre Farm ganz auf; die Landwirthschaft lohn» nicht mehr selbst bei niedrigem Pachte. Hunderte von Farmen stehen in England leer und unbebaut. Eine der Hauptursachen der Noth ist der Freihandel und die absolut freie Zufuhr überseeischen Ge treides. ES ist so billig, daß es den englischen Getreidebau geradezu todt macht. Nrbenursachen sind freilich die Höhe vieler Kommunal steuern, das ungerechte Jagdgesetz, das keinen Wildschadenersatz kennt, die übermäßige Hegung des Wildes, ein Hypothekengcsctz, das auch auf den beweglichen Besitz des Pächters den Arrestschlag legen läßt, die einjährige Kündbarkeit der Kontrakte, ohne daß Meliora tionen vergütet werden. Endlich ist der ungleiche Besitz an Land eine Hauptursache der Noth. Ganz England gehört, abgesehen von den Städten, 13.000 Menschen ; die übrigen 33 Millionen Eng länder haben keinen Theil an den Auen. Feldern und Wäldern ihres Vaterlandes. Die Aufmerksamkeit der Engländer wurde in letzter Zeit sehr durch die Verhandlungen des Parlamentes über die Ab schaffung der Prügelstrafe im Heere beansprucht. Der Streit drehte sich um eine Katze, freilich nicht die zahme Hauskatze (l'e-Iis äowe- ^riea 1»), sondern die neunschwänzigc Armcelätze (tölis militari» oovomoamtata 8taulo>). Alle Deputirte wollten die Katze natura sehen. Wo ist die Katze / fragten sie. Dem Kricgsminister Stanley blieb nichts übrig, als ein Exemplar davon zu schaffen; in s Parlament ließ er sie freilich nicht bringen, sie könnte ihm ja ge stohlen werden und so vertraute er sie dem bewaffneten Herold des Parlamentes zur Ausstellung an. Leider beschloß das Parlament, die Prügelstrafe im Heere im Interesse der Disziplin beizubehalten. Die Folgen dieser entehrenden Strafe erlebt man in der unmensch lich rohen Kriegführung Englands in Südafrika. Prügeln ist gewiß manchmal recht gesund und »vohlvcrdient; als Heereseinrichtung aber verroht cs nicht blos den Geprügelten, sondern die Prügelaustheiler denn es macht sie gefühllos und blind gegen fremdes Leiden und er- tödtet den Ehrbegriff. Tressen. Sonntag. 13.Zn». W2WWWWWWWWW«WIWWWW>W»m>^W»WW»»W» Regleruiigö-Commtssar Tietemann spricht gegen dle Anträge. b>e Gelrettezölle erst am l. Januar 188«, eM- treten zu lassen. Der Aistiag Windworst's au« Eintührung teö Klachszollcö erst am !. Juli 188« eintreten zu lassen, wird mit großer Majorität angenommen; ebenso die Elniührung der Getreidezölle den «.Januar 1880. Die tztz l-? werten Übri gens unverändert angcnoniinen. Bei 8 8 tGaranticn In bundes staatlicher Richtung» wendet sicd v. Treitsä ke gegen die «ui- ianiing. wclä e in dem Amciidcmcnt Frai,ke»steiiis einen Steg des PartikuiariSmus und eine Schwächung des Reicht-gedanken« erblickt. 8 8 wirb angenommen, womit daö Taiitgetev erledigt hi. Die vom Adg. v. RlegilcnSki beantragte »teiolntion tWav- rung angeblicher handelspolitischer Rechte polnischer LanteStbeile betreffend) wird gegen die Stimmen der Polen und Sozial demokraten abgeichnt. An Stelle teö auSgesch ctenen Abg. vr. Hainmacher wird Abg. v. Berauch zum Mitgliete der Reich»« schuibenkommission gewählt, ver die Wahl anniinmt. Der Geietz- cnlwurt betreffend Awechiung von Rechtshandlungen eine« chnltnero wirb in dritter Lesung genehmigt; kie («cnehmigung ur Vcr«olgung der Btcle'eldcr Zeitung wegen Beliidigung des Reichstages versagt. Nach Erledigung der Wablprülungen und nachten, die Tagesordnung erschöpit ist, findet die namentticbe Abstimmung über die ganze 2ariiv>rlage statt. Abgegeben wur» den 334 Stimmen, davon 217 mit Ja und IN »alt Nein. Da nach i»t die Vorlage angenommen. Der Präsident giebt kie üvltchc chcichästsübersicht. Abg. M oltke dankt den Prastkrnten und Bureaus Stau en» teö Haukes kür tie Leitung der Geschälte. Der Präsident tankt dem Hause kür tie ibm gewährte Unter» tützung; ein großer Tbell dc» Danke« gebühre dem Abgeordneten, der vor Idm mit bi> grbei der Tbätigteit und Autopierung die Geschälte ge'ührt, er fordere blc Mitglieder au«, sich zum Danke «ür den verdienten Abg. Forctenbeck z» erheben, was geschieht. Forcken- beck sagt dem Hause sür tie ihm gewordene Auszeichnung den herz lichste» Dank. Fürst Biömarck verliest die kalserl.^rtre, durch welche vie Session heute geschlossen ist. Der Reichskanzler tanlt noch Ramcnö der verbündet,« Regierungen dein Hause iür die rhälig- keit und spricht tie Hoffnung auö. daß die ictzt hervorgetretene MeinungSverschledeiihcit keine dauernde lein möge und der Reichs tag sich zu neuer Arbeit einig Im Streben nach dem Wohle und Heil dcs Vaterlandes wieder zusammenftndcn werde. (Beifall.) Der Präsident schließt die Session mit einem breiiachcnHoch aus den Ka ler. Der Schluß rrlo'gte 4'/, Ubr. Wien, 12. Juli. Die .Poiit. Corresp." erwähnt e>ne«.Kon- stanttnopler Gerüchtes, daß die Morte geneigt lei. Tewkik Paicha eie Privilegien des fterman» von 187» mit Ausschluß der modi- ftzirtcn Throniolgeorduu"« wieder zuzurrkenncn. Die be-ügltche Mltthrilung an die Botschafter siebe nahe bevor. Petersburg. 12. Juli. Ein kaiserliche« Ukav vom 28. Juni (w. Juli» hebt den anläßlich deö Krieges von 1877 ver- lügten Belagerungszustand tn den Distrikten des Otefta'schen Mi litärbezirks, des Gouvernements Beffakabien. den KüNenbetirken, der GouvcrneinentS Eberso» und Tanrien, der Halbinsel Krim und teö Kaukasus au«. Die Errichtung zeitweiliger Gcueral- gouveriiemcntö bleibt indessen In Kratt. Rewhork. 12. Juli. Im Westen und Nordwesten der Unlonsslaaten und in Kanada richtete ein heftiger Sturm viel Schaven unter der Ernte an. DieTelegraphcnverbindungenstab mchrtach unterbrochen. Neueste Telegramme »er..Dresdner NachrtLten." Berlin. 12. Jult. In fortgesetzter 3.Berathung de» Zoll tarii» genehmigte der Rcichötag die Beschlüsse der 2. Lesung bez. der Positionen Glaö, Haare und Häute. Bei Position Holz wurde nach dem Anträge de» Grasen Galen eine unerheb liche Erhöhung beschloste». Bei der Pos. auögeIchlachtetcS Fleisch wird vochloffen. dasselbe tür bie Grenztislrikte zollfrei zu lassen. Stearin wird mit 8 M. pro Doppelcentner einge stellt. Alle übrigen Positionen werten nach den Beschlüssen der 2. Lesung genehmigt; bet Schleier wirb eine kleine Abweichung beliebt. Bci Position 39 wurden die Anträge aus Erbö- hung de» Zolls auf Schweine und Ochsen. gegen welche sich der BundeSkommIsscir Ttetemann erklärte, abgelebtst. Der Zoll von 3«x» M. lür Spitzen, Tüll unb Stickereien, sowie von 450 M. iür gewebte Sbawitücher wird nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. Kerner werben Resolutionen angenommen betreffend daö Verbot der Aniertiguyg von Streich hölzern aus weißem Phosphor anzuorbnen; ferner die Regierun gen zu ersuchen, nach Ablauf rer bestchenken Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn die zollirett EIn«uhr von Notleinen nt.ht mehr zuzugestehcn. Alle sonstigen Positionen »verte» nach der 2. Lesung genehmigt. ES so gt vie 3. Berathung beöZ öli ge setze». Abg. lir. Gnetst entwickelt tn längerer Darlegung dleGründr. webbalb er kür den Tarif stimmen werke. lJnzwischc» ist der Reichskanzler erschienen,. Abg. Delbrück bedauert, g'gen den Tarl« stimmen zu müssen, da er darin eine große 'Be lastung der Nation ohne zwingende finanzielle Gründe erblicke, während die Ausfuhr unb der Handel dadurch geschädigt werben. vokale» an» Sächsisches. — Die Leopoldinlsch-Egroilnische Akademie der deutschen Na- turkorschcr In Drcödcn hat dem Pros. Weber in Göttinger, wegen seiner hcivorrageiidcn Verdienste um die Förderung der Physik die Eothcniuö - Medail le zucrkannt. — In Bezug am die neuen sächsischen Eisenbahn- bauten wird u» S von kompetenter Seite mltgetveilt, daß tie» selben unter Bauleitung der betreffenden Adtdcilung«-Jrigcnieur- burecmr oder der bcsvudcro Hiertür eingesetzten Ban-Jngenienr- vureaux unter Oberleitung der den. BczirkS-Jngcnieurbureaur. deren eS in Sachsen sechs gicbt, proiektirt und auSgeMrt werten. Stur die Proiekte dersenige» Tbeile der Badnho'Sum- bauten und zwar vorzugsweise der VerwaltungSg,häute größerer Stationen, bei denen tie kg>. Grneralkirektion besondere In tentionen zum AnStruck bringen will, wnden seiten de» in ihrer unmittelbaren Nähe befindlichen Jngcnieur-Hauptbureaur be- arbeitet, niemals aber auSgesührt, da der Zweck deö Jngenirur- Hauptbureauo ein anderer ist. — Heute Vormittag It Uhr findet die Wiedereröff nung der ruisischenKirche. »reiche ca. 5 Wochen einer Renovcstien Im Inneren Unterworten war. statt. Die Feierlich keit w,rd iedcniästö großartig werden. - In der gestrigen, unter Vorst» de» Herrn Reg.-Assessor v. Mosel adgcl a tenen Sitzung teö Bezirksausschusses der Dresdner Anstöhauptmaiinscha't wurden 4 Dispensationen tn DlömembrationSsachen, betr. Grunbstücke in den Orten Pieschen, Schönborn und Rippien, ertbcilt, sowie die Einbezirkung eine» Relcter 'l arzelle In den Scidniper Gemeindebezirk. die Bestellung eine» stellvertretenden StanbeSbeimten für den Bezirk Petlchop» pcl, die Veränderung der S chubert'scben ScvlachtbauSanlagr in Zaukeroda unb die Neuanlage eines Schlachthauses in st ieschen genchinigt. Die drei über das zur Erweiterung des Trlnstat »- Kirchhokeö bestimmte Btrkenwältchen-Areal in Strlescner Flur sübrenten Wege wurden als öffentliche anerkannt, da sie stet» nur alö solche benutzt wnrdcn. Den vereinigten Klrchenvorstän- ben wird wohl nun nickstS weiter übrig bleiben. alS die Einziehung dieser Wege zu beantragen. Betreffs der Regulirung der Flur- grenzcn z,rischen Cossebaude und Oberwartha würben die trübere» Besalüsse aufrecht erbalten. Abgelebtst wurde» Gesuche um Konzession zum Brcinistwcinschank der verehrt. Ne»ma»m in Blase witz. Schusters in Weißig, Schindlers in Strehlen, Müllers in Dippelödcrt und LebmannS in Löbtau; Gesuche um Konzession zum Kleinhandel mit Branntwein Herrmanns in Losch» ts. Hille» In Kötzschendroda, TrepteS tn Striesen und THIemcS in Dippels dorf; Gesuche um Konzession zum Bier- unk bez. Weinschank Göbcls in NlederhermSd, rs und BrctlchneiterS in Plauen. Da gegen wurden Konzessionen erweist zum Betriebe der Swank- wirlhschgst einschl. teö Branntweinschankcö an Adler in Radebeul, die verw. Schaarschmidt ln Scrkowttz und Veitb in Oberwartha; zum Betriebe der Gattwirthschait auSlchl. Branntwetnschank an Sommer ln Löbtau; zum Bier und bez. Weinschank an Künzel- mann ln Löbtau. Gcrschner in Gompitz und T ittmann ln Stetzsch; zum Branntweinschank an Kurzreuter in Buchholz. Da» Gesuch Günthers in Dlppelötors um Ausstellung eines Konzesklpnö- schclucö kür die von Ihm seither ausgeübte Gasthoisgerechtigkelt wird genehmigt. Die Gesuche Adlers inRadebeul undPechstrinö in Nied r'ößnltz um Erlaubnlß zum alisonntäglichcn Tanzhaltrn sollen betürwortct werten. - Der Verein iür Geschichte und Topograph«« Dresdens, Vesten Zweck es ist. alles OrtSgeschschtliche zu er- «orschen unk zu sammeln, hält heutcSonntag Vormittag» von l l l lihr keine erste diesjährige öffentliche Ausstellung tn keinem Veretnölokale. kl. Brübergaste 19. U.. Ecke der Scvlo»-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page