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Dresdner Nachrichten : 03.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-03
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1884
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»r »« d;r Lob» >e»chai,gt »ns. gestattet ir,n io», der Kaffe beizntreten. ierner fügt sie einen besonderen Paragraphen ein, welcher die Er- ölning und Erweiterung der Leistungen der Knappichattskaffe» enan normirt. Ein wertrrcr Zusatz heiiimnit. da«, sallü die Br ände einer »taffe nicht »weichen, der Bergwerkbesttzer die erforbrr- vene» vuizlane rrwrroUw angehüren V DaS Reich-gekrtz erklärt die Ort--. Betriebs- und Baukrankrnkaffen nur bedtniwngSlvels« für Zwang-kaffen, odrr r- führ», wie man auch sagen kann, bezüglich der Krankenversicherung der Arbeiter »war «inen Kaffmzwang ein, allein nur in der Art. dak die Brrsicherungüvslichtigen beltedtg einer Krankenkasse von einer der i», Meie» gedachten Arten deitreten dürren Die Deoutation pflichtete jedoch dem Vorschlag« de< Gesetz rntwurf- bei, daß der Beitritt zu den Knavoschaft-krankenkaffrn tür die Bergarbeiter so wie seitiier obligatorisch bleib«. Im Allgenieinen erklärt sich dt« Deoutation mit gönn und Fnbatt de- Gesetzentwurfs einverstanden, Kat e- aber snr »öthig besunden, «ine Anzabl Beniinmnngen. di« im Entwurs« nickt voege'eben stnd, hinzuzulügen. So schlügt sie ». V vor, dah es auch wichen Per sonen. weiche in einem dem Besitzer der Bergwerk« geklingen oder mit dem Werke »lsa»nnenl>üngensen anderen Betriebe gegen Gekalt vd r Loln, >escha t,gt sind, gestattet sein io», der Kaffe bei»,treten. Ferner fügt sie einen besonderen Paragraplien ein, welcher die Er Höhung stunde .. tichen Zuicküffe ,u leisten Kat. Schliesslich nttrd die Koinpclenz der Generalversammlungen genau sirirk und einige Bestimmungen vor- geschlagen, wonach sämmtlicke 'oder melirere Kaffen einer Gegend zu einem Verbände »liammentreten können. — Ter Dre-cmer K u n st gew er be o c re i n erlaßt eine Aut- fordenmg »re Beschickung einer Exv o rt-A u S st e l l u n g des Vereins im Hamm»gischen Museum siir Kunst und Gewerbe. ES Ist der erste deutsche Verein, der cS wagt, ein derartige- Unter- nekmen seinen Mitglieder» vorznichlagen, doch ist woki kein Zweifel, dah der Gedanke allseitig mit Bestall ausgenommen werden wird. Tie Direktion des Ham burgischen MuieumS ist den Bestrebungen deS Kunstgewerbevereins in dankensirerther Weise cntgegengekommen und Kai eine Anzahl Sale einstweilen siir den Monat April zu kostenfreier Veriügung gestellt und ilire linlerstützung bei der An- kliüvfniig von GcichäftSbeueliungen. namentlich über>eeiicker, »»gesagt. Ein besserer Plan als Hamburg konnte für eine derartige Ausstellung wob! kaum gemault werden, denn notorisch sind daiclbst, eiiieütiicilS durch den übericeischrn Frrmdenverkelir. anderntkeils durch das hock- entwickelte Agcmcnwescn. die Chancen für Anknüpfung von Export geschäften bedeutender, als an irgend einem anderen Platz, die sächsischen Erzeugnisse dürste» dnbcr nicht nur von Vielen gesellt», sondern auch gelaust werde». Tie Leitung der Exvortausilellung beabsichtigt. allHlostr» tür Ausstellung. Transport und Versicherung m Form einer Platzmietlie von den Ausaellern zu erbeben. Sie wird ferner mit grösster Strenge ibre Entscheidung betreffs der Zu lassung von Ausstellungsgegenständen geben und alles Vkinder- werrh-.ge ausschließen, damit die Ausstellung im Ganzen, wie in allen ihren Tbeilen dem sächsischen Kunstgcivcrbe zur Eine gereiche. T>e auszustellenden Gegenstände miiffen aber hervorragende Leistungen aus dem Gebiete des Kunstgewerbcs und in Sachsen entworfen oder auSgesührt sein. Nur Vkitriiedem des Dresdner Kunstgeiverbe Vereins ist eS gestattet, die Ausstellung zu beschicken. — Zoologischer Garte». Vorausbemerkl sei, daß heute wiederum das billige Entree — 25 Psg. pro Perion — gilt. Da wobt viele Freunde deS Gartens das neue Vogelhaus noch nicht gesehen haben, io wird der heutige Lag dem Garten sicher reichen - 8sit» » - Fonvtaff ckaa ». r«dnu»r I«1 denen besonder- ein allerliebst von den jugendlichen Eleven unsere- ««r, »u lausen, wurde fl« mittelst Wagens den» Stadtkrankeichaus« Rclidenztdeaterü getanzter Landler und etn zierliche- knv cko ävnx tugestthrt. gefiel, wurden in tz»m Garlenplatz« vor dem Gastdause zu« au-grfilkrt. Kitz schließlich die Tan ' " icht nur der ganzj k'ochzeit-mg. orfe weilende«, tkeilweii änzlust eine allgemeine wur^e und nw To Sä tugesithrt. Auf dein Nachhausewege stürzte reuzeiche in den sogen. Neuteich - -W Besuch »usühren. Die Fütterung der Raudtkiere findet um 4 Ui>r statt. Nun aber zu einer interessanten Neuigkeit! Fm zoologische» Garten wird nun auch eine kleine künstliche zunächst zwar nicht zur Wiederbevöikerung tragen, aber doch Federmann zeigen soll, mit wie einfachen Mtteln und Apparaten die künstliche Fischzucht betrieben werden kann. Drei Faktoren wirken zusammen, um diese nickt bock genug zu schätzende, iangvcrem „Sangerkreis" i» Braun's Hotel einen Konzrrtabeno veranstaltet. Nächsten Dienstag findet der vom Sängerchor des ..Deutschen K r i e g e rv e i n s" arrangirte Maskenball im Tivoli statt. Am 7. ». M. (Donnerstag) sorgt sodann das 5. Stif tungsfest deS „DöringvereinS" rn Meinkold's Sälen und ein Famiiienadend des „Dresdner Erpedientcn-Verein- im Tivoli. Am selben Tageveranstackel auch der Ehorgesangverern inB künstliche Fischzucht angelegt, die „L . e d e r k r a n z zu Loistau rn Nolsteder s Etabilstement zum Besten vöikerung unserer Gewässer bei derAmderbemahransta I em stonzer. wahrend >m drill,chcn Kaiser . .. Piesttxn ern onentilcher Maskenball abgehait en wird. — Von niorgen an wirb den Besuchern der Wärm st üben Patmstraße 01 auch kräftige Suppe in Töpfen ü 5 Psg. verabreicht Neuerung in'S Leben ;n rufen, die. abgesehen von dem Interesse,! werden. Die Zweckmäßigkeit der übrigens inuiierhaslen Einrichtungen welches ire an sieh Mitarbeitern des waikung des zoologischen GartenS übcrnainn unter Benützung i dieses rirt. »ai Er bietet, gewiß im Lause der Zeit Viele zu ttiätigen ^ bat bereits oaS Fnlereffe auswärtiger Behörden bervorgerusen und „Deulschcii Fischerei Vereins" macht. Die Per- haben fick, auch mehrere Vertreter derselben über die Organisation WohithütigkeitsinstituleS persönlich an Ort und Stelle des im W'nleihaulc nach Vollendung des neuen Vogelhauses j frei gewordenen Raumes, in weichem sich die deutschen Vögel und verschiedene Papageien der „bringen Wasserleitung-«- und Mctraniagen, das König!. Ministenum des Fnncrn lieh mit gütigem Entgegenkommen drc Brutapparate und Leinmittel auS dem Bestand der Königl. Forst- > ei» akademie zu Tharandt und der Deutsche Ffchcreivercin lieferte die nöilngen Eier. CS find gegenwärtig in zwei Trögen je lOOO Eier eingewtzt. in dem einen wiche vom Lachs, im anderen solche von Forellen — erstere roienroth, letztere gelb —; vollendet sein wird die Brut noch im Lau'e dieses Monats. Jeder Besucher kann sich über das Wesen der Fischzucht hier vollständig insormiren. denn bildliche DarslcUungen. Avvaiale, sonstige Werkzeuge find mit auS- gestcut. wie amb ein Vereeiclmiß der bereils bestehenden 7st sächsi schen Fi>chzilchtaiistaiten. '.Im es Denen, die regeres Interesse an der Sack e nehmen, möglich zu machen, die Entwickelung der Eier von Tag zu Tag zu oersolgcn, werden coulantcr Weile die Bnst- avvaratc nicht durch eine Bairicre abgeschlossen — aber, man rechnet natürlich auch daraus, daß Niemand durch Berühren Schaden an der Stmmptwirker Müller und ward von den Ftutl-cn amtlie Puu «ine alla« . _ so,,dem auch alle »uiällig im ^ ilweise sogar fremden Nationen angeltürende» Säste (außer bäuerischen Trachten aller Gauen Teulschtands waren uck Sdarotterma-krn ieden Genre» vertreten» sich im Tanze drehten. s)ie bis zu frittier Morgenstunde ununterbrochen ertönend« Ball- musik wurde mit gewohnter Tüchtigkeit von orr Trrnkler'sche» Kapelle anügesübrt. die in ihrem Li>«il« nicht msiidrr zu dem schönen Verlause deS Festes beitrug, wie die große Zalst prächtiger Kostüme (wobei lu-ionder- di» Ausstattung des ländlichen AwzugcS durch Reichhaltigkeit hervortrat), die daS Fakobi'schr Maskcngarderobe- Fnüitut geliefert halt». Küche und Keller de- Herrn Rothe waren wie immer vorzüglich. — Au- den» s«tnr>ei»erviertel geben uns Klagen zu über R U ck- sicht-loffgkeit von Seiten emeS Bewohner- deffekben, welche es verdient, öffentlich gerügt zu werde». Früh vor 6 Uhr erschallt fast regelmäßig, während in dem fashionablrn Viertel noch Alles nn tlejiten Scklai liegt, das monotone Geräusch de- Tevvichaub- kiovfenS aus seinem Grundstück, und weckt die Nachbarschaft aus ihrem Scklafe. Gegen derartige Rückstcht-losigkriten würbe aller dings die Inanspruchnahme volizeilickicr Fnlervenlion am Platze sein. — Fn der heutigen NachmiltagS-Porstcllung im Viktoria- Salon (kleine Preis«) wint ausnahmsweise auch die »jährige Geigenvirtuoiin Ernestine Boucho mii. — Ein Nürnberger Eameval, so kann füglich, nach dem ge- ivonencn Arrangement und Vorbereiiungen der große öffentliche Maskenball in Linckc'sckien Bade bezeichnet werden, welcher übermorgen. Dienstag, den 5. dS. stalifindet. Der Saal wird in tiesflicheii Malereien das alte, gicbelreicke Nürnberg darstellen; üppige Blumendekoratioiien werden gleichfalls nickt fehlen und die Nebcnsäle zu blülieiiveii Lauben umgcivanrclt sein. Dir Belhci- liaung an diesen vorwiegend beliebten Maskenseslen im Lincke'schcn Bade, denen der Veranstalter, Heir Foies Lincke immer ein in- t-wiffanteS Gepräge und durch tresslicke Küche und Keller einen so lide» Hintcrgiund.zu geben versichl, Verliese» bisher zu allgemeinster Zusriedenlicil. — Aus der LandbauSstraße stieß am Freitag ein Sckloffer- lebrling, welcher eine lange Eiienstangc ir»,gercchl aus der Schulter trug, letztere einem kleinen tstährigen Knaben io gewaltig inS Gc > icht, daß das linke 2lnge des Kleinen lanstdick anickwolt und demselhen die heltigslen Schmerzen verursachte. DaS wagercchte Tragen derartiger Gegenstände, wie Stangen, Stöcke, Schirme re., sollte. angeiichlS der damit lür alle Palsanlen verbundenen Gefahr, absolut verboten sein. Was ist dadurch schon für Unheil ange- richtel worden. — VrrgnügiingSkalender. Ter Verein „VoluptaS" hält i cute im Schliier'chiößchcn seinen ll. mit Theater, Konzert ^ ^ ^ und Ball ve-bundenen Famllienabend ab. während ver Männerge- k? ^ ü ' ,, .W 'Ä.. n, i.nner W,rlbschai,.-r„, wnaverein ..Sännerkreis" in Braun'- Ldotet einen «on.-rtab.no »Nd vem UN,»ulkigen WUtN yzz> verschlungen. Müller ist'verhciralhet und htiiterläßt eine von N Kindern. — Aut Meerane wird geschrieben, daß das Mädchen Thekla Kunze sich seit Mittwoch Abend tm dortigen Krankcnhause befindet und daß Hoffnung vorhanden sei. dasselbe am Leben zu erhalten. Don dem Verbrecher, der den Mordversuch verübt, hört i»a» »och nichts. — Bciin Bau der Slraßen-Erhöbung am Prossener Plan bei Porsche »Vors wurde die Botenfrau Mitzlchcrluig auS Wollers dorf, von Schandau koinmcnd. durch zwei Arbeiter, welche mit einem Kwvkane» leime» vom Da»»» heluntersuhren, umgcriffen und ihr ei» Bei» völlig zerbrochen. — Versteigerungcn in den Amtsgerichten: Am 4. Febr.: Kirchberg: Hermann Dvrscl'S Grundstück das-, 7800 Mk. Freiberg: Earl Goltiob Soln'ö HauSgrundslücke da'., 8IM. 28,224, 30 Mk. — Am ü. Febr.: Zittau: Johann Friedrich Ernst Bretschneider's bnusgrulidstück in Mitlelodcrwitz. 80l> Mk. — Am 0. Febr.: Laucn- steiii: Earoiilie Marie Frauenlob'S Galtengrundslück in Värensiein. 1500 Mk. Freiberg: Elara Wols'ü HauS- n»d Gartengrundstück da.. 0050 Mk. Reichend«»: Emilie Oettel'ö und Therese Horl- bcck'S, ioivie Ludwig Dicrsch'S Grundstücke in Netzlchkau, 3500, 2400. UM Mk. taxirt. — Sck >v u r gerich t. Hauptverhandlung gegen den Stein brucks-Arbeiter Earl Friedrich Kummer auö LaiigenhtlinerSdors bei Köniastein wegen vollendeten und versuchten Mord«-. Die königl. Staatsanwaltschaft war von Herrn Oberstaatsanwalt Roßtäuscher vkltreten, während Herr Rechtsanwalt Fränzel die Verihcidiaung führte. Fm ungeieffelten Zustande betrttt der Angeklaatr, rin bart loser Man» von schwacher Körverkonftitution. den Gerickt-saal, wirst einen flüchtigen Blick nach seinen Richtern und nimmt sodann hinter dem ehrwürdigen Vertbeldiger. der im Lause fast dreier Dccennien schon sehr oft seine juristische BcredtsamkcitI unter gleichen Umständen ausbot, Platz. Der Angeklagte ist Sohn eines schon längst verstorbenen SteinbrecheiS. 32 Fahre alt und war Vater dreier Kinder im Allee von 8, 4 und I Fahr. Seit dem Herbst 1872 gehört er dem Wittwenstande an und vielleicht nicht ohne Unrecht machte er die Vaterschaft betreffs der beiden jüngsten Kin der, Natalie Sei,na und Earl Emil, streitig. „Fch hatte die älteste Tochter am liebsten"! bekenn! Kummer osten und ebenso verhehlt er die außerordentliche Abneigung gegen sein vierjährige- Mädchen und dem jüngsten Knaben keineswegs. Ging doch der Angeklagte in seiner Verzärtelung siir Lina — so hieß sein Liebling — so weit, daß er bei Gelegenheit eines Jahrmarkts in Pirna lür daü Mäd chen eine ganze Partie Kleidungsstücke cinkauste, während die beiden anderen Kinder auch nicht einen Pfifferling von dein unbarmherzigen Vatergeschenkt erhielten. Fa. es geschah eine» TageS. daß K. sein iüngstcs eben aus den Armen trug, plötzlich bet Seile legte iniormirt. — Aller Mahnung zur Vorsicht zum Trotz befanden, die Herstellung^ reichen Umälie beim Fcnstervutzen immer noch kein Ende en, daS Königl. > nehmen. Seiten dürste aber ein Fall so glücklich aussallen wie der folgende. Ai» Freitag Nachmittag gegen 5 Ubr stürzte wiederum Dienstmädchen von 8cr eisten Eiaac eines HauieS aus der Humboldtsl.aße ans das Trottoir, kam aber ineriwürdlgerwriie aus die Beine zu bocken, konnte sich ieichl mieser erheben uns nach ihrem Standorte begeben, wo sie sofort ihre Arbeit soctictzte. — Tie während deS Druckes d. Bi. verkommenden Ereignisse und Nachts cingeliendcn Nachrichten st »den die geehrten Leser stets aus der l. Seite neben dem Titel. - Fm Monat Fanua, winden im Asnl für obdachlose Männer 1100 gu'gcnonimcn und 307 gebadet; außerdem für Rechnung des Stadtannen - Amtes ^337 Männer und 12 Frauen ausgenommen und 103 gebadet. Seit 1. Litober 1881 i»ü 31. Faiiuar 1884 winden 20.580 ausgenoiimie» lind 8818 gebadet. Fm > Monat Januar lager und Kost die ominöse Drohung: „Li riel. während er auch wiederholt der 4jährigen Tochter gegenüber die Acußcrung „Selina, Tu wirst auch erschossen!" gebrauchte. Nickt wenig auf die Gesinnung des Verbrechers war auch ein Liebesverhältnis- von Einstuß, das Kummer mit der Witstve Scköbei. einer Mutter von 2 Kinder» unterhielt. Denn K. wünscht,' nichts sebnlichcr, als sich mit der S. zu verheirathen und war sich gleich»eitig bewußt, daß letztere, obwohl selbst nickt kinderlos, au oeni für einen Witwer immerhin reichen Kindersegen Anstoß nakm, obwohl sic andererseits nicht gewillt zu sein schien, dein Freier die Tblu zu weisen. Von ganz besonderer Wirkung aus die GemntbSveisaffung deS Angeklagten war aber Furcht vor einer z». erwartenden Strafe wegen Unterschlagung. Kummer hatte nämlich vor Fahren von einem Dicnstknecht ein Sparkassenbuch niit über 500 M. Einlage zur Aufbewahrung erhalten und ii» Lause der Zeit das Geld bis aus den letzten Rest in seincin Interesse abgehoben, iodaß seine strafrechtliche Verfolgung unvermeidlich schien, sobald die Unter schlagung zur Kennlniß der Behörde gelangte. „Alles dies und überhaupt, daß ick den Krempel mit fremden Leuten satt hatte, ließ in mir den Ent>a,luß reiten, meine beiden Kinder und mich leihst zu tödtcn!" erllärt Kummer im Laufe seiner Vernehmung, und den Vorhalt deS Pläsidcnten: „Warum wollten Sie denn nicht auch ihre älteste Tochter mit tödtcn?" beantwortcl Kummer dahin, er habe gedacht, dieselbe würde fick in Rück licht aus ihr vorgeschrittenes Alter am leichtesten sortfinden. Schon Haid »ach dem Tode seiner Frau hatte sich der Angeklagte einen sechSiäufigen Revolver, sowie scharfe Munition dazu gelaust, aber erst Anfangs Oktober vor. I. scheint es ihm mit dem fürchter lichen Entschlüsse voller Ernst geworden zu sein, was sich daraus schließen läßt, daß Kmiiiiier vom I. Oktober (einem Montag) ab nicht mehr seiner Beschästigiing im Steinbruche nachging, sondern m Hause blieb und sich die Zeit mit Schnavsirinkcn vertrieb. Nicki! als siebenmal ließ er sich am darauf folgenden Tage die rickuel! — Jetentalls sei die Neuerung dem allgemeinen Interesse s 623 Man» Holz ge'pallen nnv M. ll0ü.05 veidienl ' ^ na wärmstcns einviohlen. — Fm Residenz-Theater bringt allabendlich der vierte! die Akt von „Kean" die seltsamsten Mißverständnisse im Publikum her- die vor. Wer aus dein Theaterzettel nicht geleien hat, daß die Frem denloge des ersten Ranges bei den Aufführungen von „Kean" un verkäuflich ist. muß sich liatüriich wunbern. da« geiade diese Loge, ^ in Loschwitz welche die besten Plätze enthält l^er bleibt. Als neulich im vierten worden. All die Diener des Prinzen von Wales in ihren rotben Livreen in der Loge erschienen und die Zettel aus die Brüstung legten, hieß »S allgemein „Grat L. kommt!"; die Ucbcrraschnng stieg aber, als eine handelnde Person des Stückes, der „Prinz von Wales" cintrat. Ais iväter der „Eanstablcr" vom Parterre aus rie«:! „Fm^ Namen des Gesetzes, Vorbang herunter!" sprang ein Tbeil des Publikums aui. in der Meinung, ein hiesiger wirk licher Polizeiheamker gebe diese» Beiebl! Wie selten in einem Stück erlebt inan eben in diesem Komödie in der Kon-ödie. Am Abend der zweite» Vorstellung war Earl Soniag etwas beoer und ließ durch Dir. Karl »ach dem I. Akt um Nachsicht bitten; nn 4. Akt gekört eine ähnliche Entschuldigung z»m Stück und der Regisseur ersuch! kür „Kean", aber nickt für Sontag um Entschul digung. Da sagte eine Dame, welche den Zumminenhang nickt verstand, ziemlich vernehmlich; „Herr FcirS. Herr Sonntag muß sehr krank sein, das ist schon die zweite Entschuldigung!" — Bei der Orgel der hiesigen katholische» Hoskirchc, bekanntlich dem letzten, grörstcn und vorzüglichsten Werke des be rühmten OrgeibaumeisterS Silbcrmann. hatte sich eine Reinigung und Ncustimmung nötliig gemacht; diele ist vom Hotorgelbaucr J.hmlich. der die Orgel in Pflege hat. ausgefülirt und jetzt vollendet worden. Dir herrliche Orgel klingt in de» akustisch so günstige» Räumen der mächtigen Kirche wieder frisch, glanzvoll und »vvoiant und läßt vollständig vergessen, oaß dieselbe bereits 130 Fabce ihre Dienste thut. Herrn Hotorgelbauer Jehmlick gebührt gerechte An erkennung >ür die mit vielem Geschick uno Sorgfalt bewirkte Repa ratur der Orgel. — Zur gestrigen Lichtmeß herrschte das dem Bauer er wünschteste Wetter. Die Sonne zeigte sich den ganzen Tag nicht s ow Himmel; von Vormittag an regnete cs. Tie Tcnipecalur war j äußerst milk. Trifft dietzbctannle Bauernregel zu, io wird uns der I harte Nachwinter erspart, der von Vielen gesürchlet wird, die be hausten: im Mürz und Avril werde schon noch die Kälte kommen, die jetzt ausbleibt. — Wie ur.S der Stadtratb von .Hohenstein mitibeilt, ist dort nickt daS Geringste bekannt, daß dem Landtags-Abg. Etauß, der dort wohnt, neulich eine Katzenmusik gekrackt worden sei. Die Wählerschaft des dortigen Wahlkreises sei im Gegentheil mit der Wirksamkeit dieses Vertreters vollständig einverstanden: seine Verdienste erfreuten sieb nllscitiger Anerkennung. — Wir bemerken hierzu, daß uns die Nachricht von der fraglichen Katzenmusik seitens eines Kammer Kollegen de- Herrn Abg. Elan« znging. der seine Verwunderung arls'vrach, daß ww noch keine Notiz davon genom men hätten, da Herr Eimiß leibst ans der Affairc kein Hebi mache. — Der dleSjäkriae (5.) Maskenball des Kauimänni'chcn Verein- „Urania", dessen Festlickkeilen insbesondere Lank den Be mühungen seine- rührigen Vorstanves, Herrn Kaufmann Brügner, längst einen guten Namen haben, batte vorgestern die Mcinhold'ichen Saattokailtäten durch geschmackvolle Dekorationen in einen Dorf- vlatz mitten im Scinvarzwalde umgewandeit. aus welchem fick Jung und All. Vornehm und Nlevrig in buntem Gewirr und un'er all- gemeinster Belustigung tummelte. Den Höhepunkt erreichte d«es fröh lich« Leben durch bi« Vonübrung eines ländlichen HocheitSkestes; von der jubelnden Dorkiugend. dem grimmigen Wächter deS Geietzes und der wacker blakenden Donkapeile bi» btn- aus zum rimainen Schulmeister und gestrengen Herrn Biarrer war da- ganze Tors aus den Beinen Muntere HckchzeitS- rclgcn zarrangirl von Herrn Lallettnetsler Friedrich).- unter — Tor cmgeirekcne bobe Wasser st and der Elbe nötiiigte Sächssich-Bohmiiche Daiiiplschiffahrts-Geiellschasl gestern Mittag Landung ihrer Pcrioncnoampser an den Stationen Neusladt- ... ... - . , . . .weniger als siebenmal ließ er , . ^ Häven l l!. Mann >--ol, gel allen u»v neven Nack, l BlannlwelnslasÄe füllen, wie vo» seiner Wirtiischasterin versichert M. >0,,_o vcrolent; ,e;l 1. Januar 188) haben > „„x, Kummer bestätigt wird, und io nahte denn die verbäiigniß- volle Stunde am Vormittag deS 4. Oktober heran. „Ich wollte Ne Kinder erschießen, wenn ick allein mit denselben in der Wohnung war!" bekannte der Verbrecher weiter, und den vasieiidst.'n Zciivunkt fand Kummer bei der Gelegenheit, als seine Wirthschafterin im Garten beschäftigt war. Zur Sacke ...... . selbst erzählt der Verbrecher: „Ich schickte erst meine älteste Tochter Ni Herrn Erwin Rauchfutz (srrcher „rwott) übertrage», nahm sodann den bereits geladene» Revolver aus ineineiii Rocke heraus und schoß nun zunächst aus das Mäochcn, das etwa zwei Schritte von mir entfernt stand. Ich hielt, ohne zu zielen, - . „ - . i weil's schnell gehen sollte, den Revolver nach dem Leib und schoß, g-ößeillim denciben, auf ungeiahr drei Wochen gcicbloffen bin en. «IS daS Kind lchric; „'S timt weh" cm zweites Mal nach ihm, da — Ter heutigen 'iniimier ttegr crne Exlr abeiragc des be-! ,ch für jeden von nn? zwei Kugeln bestimmt hatte. Nu» schoß ich kannten Vcriandtgeschästrs von Mau und Ediich in Plagwih-Lewz>g aus den Knaben, der im Bett lag. und dann noch ein zweites Mal. bei. welches der Beachtung umcrer,Abo„nenten einpsolücir wird. ! weil ich dacht., er sei noch nicht todt, woraus ich aus mich schoß - ! Rarlstraße und Hoslcrwitz bis aui weiteres zu unterbrechen > — Die Leitung des Hotels und Restaurant,V i l t o r i ah öhc Das jetzt im Restaurant e i t im Kleine n" wird iocieiv ausgcsteltte Kunstwerk, von Monla;, an. wegen Ver-! — L t ra ß r n b a b n e n. Tie Lutte Böhm. - Bahnhof bis Georgsplatz kostet jetzt 10 Pf., Böhm.-Bahnbof biö Lämmchen 15 Pf., Feldschiößchen bis Pollpiatz 10 Ps. Mil dein Reichsnraßcnwogen vom Ucbcrgang ain Bob»'.. Babnhote bis Victoria-Holel 15 Ps. — Zur Feier deS 25jährigen AmtSjubilänmS des Geineinde- vorstandcS von Blasewitz, »errn Täuscher, findet am Montag Abend im Saale des Gasihoses ein Feslball statt, an weichem sämmtiichc Vereine deS Lite-, Feuerwehr, Gesang-, Militär- und Turnverein:e. theiizunehinen gedcnien. — Ai» 30. v. M. bat der 77 Fahre alte Privatns Friedrich Wilhelm Fiöhl'.g in Franenb a ch b. Sanda sich erhängt. 'Alters schwäche und ein schweres lorpcrliches Leiden bilden das Motiv zu diesem Selbstmorde. — Fn der 'Nacht »nn 1. d. wurde der erst am 22. v. M. an der Strakannnil Waidheu» entlassene Knecht Brillier ans Lchvnsrid im Rrlteigut Stötteritz »»lern Tueiis. in weiches er sich eingc- >nckin„'„ >»,?> ' Geoenstände aestollie» batte, »an j!L schiichen und bereits verschiedene Gegenstände gestohlen batte, von zwei Knechten überrumpelt und seslgehallen, bis ihn die Gendarmerie. mit einer Kugel geladenen Revolver in der Hand haltend, in Empfang nahm. ' ansgestrcckt. „Sterben will ich. ein Messer her!" ries Ki — Am Donnerstag wollte im Reiche;ccker Schachtrevrere" bei Freiberg der 17 Fabre alte Fördermann Böhme aus Halsbrückc ein Zündhütchen anstrcichcn und dachte Nicht daran, daß in dem diese Hölräien enthaltenden Büchschcn ein Zündhütchen aufbewaiirl Mid dabei den Revolver nach der rechten Seile deS Leibes hielt, i Hieiaus setzte ich mich und legte mich dann in die Stube hin." . Präsident: „Wann» scucrien Sic nicht nuch, wie bestimmt, den > zweiten Schuß aus sich ab?" Ter Angeklagte schweigt hierüber auö. bleibt aber bei der Behauptung er habe daS Leben nehmen wollen, entschieden 'leben. Sofort nach dem ersten Schüsse eilte der «Ijäkrige HauSwlrth Kummers. Schindler, herzu, fand aber, da der Bio. der vorher die Thür verriegelt batte, keinen Einlaß und vernahm auß-r den übrigen Schüssen nur noch das Jammer» de- vierjährigen Mädchens. Der herzugerusenc Ge- ineiiidevorsiand forderte den Angeklagten vergeblich aus. die Tbür zu öffnen und nunmehr schlug der mitecschienene Baugewerie Zscheile eine Fensterscheibe ei», wirbelte einen Flügel auf und stieg iodann in die Stube ein. Die vierjährige Tochter weinte laut und ivar, wie sich Zicheilc oberflächlich überzeug!«, an der Hand verwundet; der Knabe, an dessen Kövfchen die Schußwunde sichtbar ivar, lag tvdt im Bette und der Mörder batte sich, dennoch am Boden «V. i ..»> Kummer dem Zeugen cntg'gcn, als dieser Auskunft über die Katakiroolie ver langte, »nd erwartete er dann ruhig, ohne je wieder Miene zu das Leben zu nehmen, daS mehrere Stunden später machen, sich das Leben zu . - . ^ . erfolgte Eintreffen einer Ger'chlüdcvntation auü Pirna. Nach dem war. Beim Arttireichen nun crpwdirtc daS AüchSchen und zog sich Gli'achte» der nrttlichen Sachverständigen vr. Eras und Hosrath t^ciiannter mehrfache Verielznugen an der Hand zu, so daß seine vr.Stclzncr aus Pirna war den: Knaben ei» Schuß durch die Augen- Ausnahme im Bcrgstist ersclgle. ! Höhle in den Korn, der zweite in die Brustlund Magcngegcnd einge- — Von dem am 31. Januar Nachmittags 4 Mir 35 Minuten > drungcn und eine jede der beiden Wunden würde tödtltch gewesen kein, in Leipzig cingetroffcne» Pmonenzuge der Tbüringer Bahn ist bei Dagegen batten die auf das Mädchen gefeuerten Kugeln edle Theile Möckern eine unbekannte FrauenSperson überfahren und sofort. nicht verletzt und so kam cs, daß daS arme Kind, dem die Spitze getödtet worden. - , eines Mittelfingers mit weggeschossm war, nach sorgfältigster Pflege — - Am M'ttwock' wollte in L oinmatzs ch der solnr des ini Carolahauie wieder vollständig genaß. Die Verletzung des dortigen .zleischerincisters Marx einen Bullen tövten. Unglücklicher- Mörders war eine ganz leichte und schien durch einen Prellschuß weise saß der Schlag nicht gut, so daß daS Thier nicht getövtct, verursacht worden zu sein, so daß sich die chirurgische Behandlung wndern mir leicht beschädigt und wütkend wurde, sich vo» seiner K's fast ganz vcrüberflüssigte. DaS Gutachten des Herrn Medicinal- Befestignng losriß und genannten Marx ziemlich schwer verletzte. rathcS I)r. Lehmann spricht sich mit voller Bestimmtheit dahin aus, -- Am 28. Fan. wiiree niif einem Zwickcmler Schachte daß der vhMchc Zustand des Thäters von dem Zeiiplinklc der Fassung der Fördermann Will'. Marmiilian Groh aus Obervianitz des EnticbiuffeS bis ziliAusführiiiig der Timt ein normaler gewesen sei. dcmi Einsahren salntloo. Er stürzte 7 M. hinab aus die nächste Die Aussagen der Zeugen winde» von dem Verbrecher, der seine Bühne und erlitt innere Verletzungen. Apathie bis zu dem veil, iigiiisn ollen Schluß der Verhandlung — Am 31. Inn. Nachm, stürzte beim Aussetzen eines Elsen- bewahrte, mit dem stcrcolnpcii „Es stimmt!" allenthalben bestätigt. ropseS in der Dampfmühle zu Wurzen rin Dachdcckcrgehülsc Den .He ren Geschworenen lag die Beantwortung der Fragen, ob iniolgc Bruches ocs EsscnrohrcS ca. 0 M. koch so unglücklich herab, j der Angi klagte schuldig sei, seinen Sohn vorsätzlich getödtet, sowie daß er mehrere Rippenbrüche und eine Verstauchung des Rück- leine Tollster vorsätzlich zu tobten versucht und hierbei mit grales davon trug. ^ Ueberlegung gehandelt zu babcii, ob. Herr Oberstaatsanwalt — In A nnaberg wurde amMittivoch zwischendemScminar Roßtäuscher hielt die Antlage unter Bezugnahme anf die und dem sog. Tborhäuschen hinter einer Schneewehe versteckt, die Ergebnisse der Beweisaufnahme, insbesondere aus das um 16 Fahre alle Anna Müller aus Marimberg in kauernder Stellung fassende Geständnis! Kummer s vollständig ansrecht und beantragte vorgesunden Dieses Müsst en hat sich seit 8 Tagen vom elterlichen demgemäß ein bejahendes Verdikt. Der Herr Verlbetdiger vermochte Hause entsernt, hat seitdem tkeii- im Frrirn kampirt und io sich dagegen, odichon er die Wucht der Beweise gegen seinen apathischen darlttelende llnterkunstgeleg-nheit benutzt und bat auch die Nacht ^ Tcsendcndcn anerkannte, nicht ohne Weitere- die Annahme zu vom Dienstag rum Mittwoch in dem angegebenen Versteck >ugc- thcilcn. daß der Anneklmste neben den, Vorlav mit llcberlegung. bracht. Fn halberstarrtem Zustande und da sie nicht tm Stanvelwie sie der K21I desR.-2t.-G.-B. iür denThatbcslailddcSMorde»
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