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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187303054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-05
- Monat1873-03
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1873
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105Ü 8 . die Erträgnisse der Bahn. Die Generalver sammlung soll die stürmischste gewesen sÜn, «eiche je in Deutschland stattgesunden. Wie natürlich wurden die aufgebrachten Actien an Strohmänner vcrtheilt. Für die längere Linie waren al» Stimmvieh die Bauern auS der betreffenden Gegend herbeigezoaen worden, welche nach dem Commando ihrer Pfarrer stimmten. Der Skandal wurde so groß, daß die betreffende Majorität des BerwaltungSrathcS sich genöthiat sah, gegen die an ihre Adresse gerichteten Anschuldigungen eine (Erklärung durch die Presse abzugcbcn. Darauf erläßt ein angesehenes Mitglied VcS Land- und Reichstage- eine Musterkarte von höflichen An fragen an die Berwaltungsräthe, welche wir der Charakteristik wegen hier mittheilen, da Aehn- ilcheS ja bei anderer Gelegenheit gleichfalls vor fällt. Es heißt da also: „Ob ihnen bekannt sei, daß daS Bankhau» Ioseph v. Hirsch da- Resultat einer Geldsamm lung in Deggendorf empfing und damit da- Leih geschäft in Actien betrieb. Daß der Vertreter des ngSralhS yrecherrn Meier Carl v. Rothschild, das halbe Deutschland bereiste, um Strohmänner in Casernen und Fabriken gegen Entgelt zu miethen? Daß Herr General-Consul Meier Carl v. Rothschild laut osficiellcr Erklärung des Herrn VerwaltungSraths - Präsidenten in den von ihm ausgestellten Anmelde-Certificaten be stätigte, daß ihm die betreffenden Acticnbesitzer ihre Actien vorgezeiat hätten, und daß dagegen Zeugen sich erboten haben zu bestätigen, daß in Würzburg und Frankfurt a/M. lediglich Berzcich niste der Actiennummern angefertigt und an Herrn Rothschild eingesendet wurden, ohne daß die Actien zur Vorzeigung kamen; ja, daß dies sogar in eigenen Circularen für unnöthig erklärt wurde; daß da- Bankhaus v. Hirsch mehr als 17,000 einzelne Stimmen für je fünf Actien angemeldet hat und daß darunter sogar Minderjährige waren? Daß man sogar die vom Staate bestellten Auf- sichtSräthe re. zu verleiten wußte, sich je dreißig solcher gemietheter Stimmen durch Vollmacht übertragen »u lasten, und dieselben cs für taktvoll halten, daß sich diese Staatsbeamten zu gleicher Umgehung der Statuten hingcgeben haben?" Daß die Generalversammlungen der Actien Gesellschaften meist Puppenspicle und die ärgste Schattenseite dieser Institutionen bilden, ist längst anerkannt Welcher SanguiniSmus in Wien herrscht, zeigt die Notiz, daß das zur Begebung der Actien des LombardvercinS gebildete Syndikat sich mit einem Gewinn von 72 Fl. per Actre auslvst. Kann cs da Wunder nehmen, daß daS GründungSgeschäft fort pnd si»rt wuchert? Bon Ianuar-Eisenbahneinnahmen tragen wir schließlich nach: Köln-Minden PlnS 81,708 Thlr., Köln-Gießen PluS 27,250 Thlr., Thüringer Stammbahn PluS 10,460 Thlr., Magdeburg- Halberstadt PluS 86,706 Thlr., Werra Plus 2408 Fl. - Die Lin-enstraße. ES verlautet, daß die Nordseite der Lindenstraße bebaut werden soll. Der letzte Rest de- ehemaligen schönen Bosen - Reimer'schen Gartens wird damit verschwinden und — waS ungleich bedauerlicher — die Lindenstraße eine Gefahr für die Nachbar schaft werden. tn nur entschuldigen . . na ^ Ursprünglich eine Sackgaffe, welche nur den Zu gang zu Gärten und Gartenhäuschen bildete, wurde sie in der zu geringen Breite von nur zwanzig Ellen und mit so wenig Nivellement angelegt, daß sie eine der feuchtesten Straßen Leipzig- ist, welche nach jedem Regen noch lange die Spuren zeigt, während die benachbarte (höl gelegene) KvnigSstraße schon abgetrocknet ist. Wird die Livdenstraße jetzt auf der andern Seite bebaut, so ruft man künstlich in schönster Lage eine feuchte ungesunde Straße hervor, welche trotz ihrer Kürze befähigt und geeignet ist für Epidcmieen einen localen Mittelpunkt und Herd lauge die eine Seite unbebaut Gefahr nicht; — dieselbe wird um so je breiter die Straße wird. Die Uebelstände, tvelche gegenwärtig hervor- treten, find dadurch entstanden, daß seinerZeitdie Erlaubniß zum Bau in dem tieferen Theil der Straße ohne Beschränkung gegeben wurde. Da mal- hätte man dre Hausbesitzer anhalten sollen, Borgärten liegen zu lasten und die Gebäude so weit au» der Erde zu bringen, daß sie spätere- Ausfälle« nicht gehindert hätten. Freilich ahnte Niemand damals die Entwicklung, welche jener Stadttheil genommen hat, und Memand konnte au die Möglichkeit denken, daß die Lindenstraßc durch die Roßstraße eine directe Verbindung mit der »nnern Stadt erhalten würde. Wie die Sachen jetzt liegen, ist eine Berbrci. terung der Lindenstraße für den Fall, daß sie be baut werden soll, eine unabweisbare Forderung, welche zu erheben ebensosehr im Intereste der Gesundheitspflege wie im eigenen Interesse der Bauenden begründet ist. Denn da die Letzteren ihre Häuser nicht höher bauen dürfen, als die Straße breit ist, so bringt ihnen da- Abtreten von Areal (wodurch die sehr tiefen Grundstücke nicht geschädigt werden) den Bortheil, um so viel höher bauen zu dürfen, al- sie Areal abtretcn. Sie können erst hierdurch ihren Grgnd und Boden ^ bester au-nutzen und gewinnen den Bortheil, daß ihre Grundstücke an einer freundlichen und ge sunden, breiten Straße liege», statt umgekehrt, also werthvoller sind. Man ka»n daher den Be sitzern da- Abtreten von Areal gegen billige Ent- zcyasi weroen. Die Lindenstraßc ist in ihrer ersten Anlage n so hohem Grade verfehlt, daß ihre Gestalt nui erklärlich und einigermaaßen zu entschuldige: ist, wenn man ihrer Entstehung sich erinnert. abzugeben. So ist, besteht diese um so geringer, l schädiguug z«m»theu, ohne ihnen einen Rachtheil zuzufügen. Leider gestattet d>« Localstatut nur die Forderung einer Gtraßenbreite von 24 Ellen, ^ während eine größere Straßenbreite auS ange gebenen Gründen.im beiderseitigen Intereste er wünscht wäre. ks. Das Geraer Hoslheater. lD Wenn ich mich heute einmal in eingehenderer Weise über unser jetzt auch in weiteren Kreisen bekannt werdendes Hoftheater verbreite, so hat dies einen doppelten Grund. Einmal soll der Zweck dieser Zeilen eine Anerkennung der Ver dienste sein, welche sich unser Fürstenhaus um die Reorganisation deS Theater- erworben; andern- theilS verdienen auch die Leistungen des Personal- und der mit der unmittelbaren Leitung Vertrauten eine öffentliche Würdigung. Die Zeit ist noch nicht allzu fern, seitdem all- hrlich mit den Wcihnachtsfeicrtagen der Thespis karren vor unserem alten Theatergcbäude hielt und mit Beginn der Osterwoche weiter geschoben wurde. Die Leistungen dieser „wandelnden Bühnen" erhoben sich mit seltenen Ausnahmen nicht über das Niveau der Mittelmäßigkeit. Und konnte es ander« sein, wenn unter Umständen eine und die selbe Persönlichkeit Charakterfpicler, Liebhaber und Baßbuffo sein mußte? Doch: tempora mutantur. Unser Fürst sah ein, daß dieser Zustand aus die Dauer nicht zu halten sei, und beauftragte den damaligen Kammerherrn von Cramm mit der Reorganisation des Theaterwcsens. Es wurde nun ein auf Zeit angcstelltcr Thcaterdircctor in der Person eines Herrn Wittmann ernannt, diesem außer seiner Gage daS Theatergcbäude, Musik und Beleuchtung zur Verfügung gestellt und außer dem von Seiten der fürstlichen Intendantur die Vertreter der Hauptfächer mit vier- und sechs jährigen Contracten cngagirt und bezahlt. Man hätte nun meinen sollen, daß der Mann mit diesen außerordentlichen Mitteln etwas Tüchtiges hätte leisten können. Man hatte sich geirrt. Anstatt ein größere- Personal zu engagiren und mit Hülfe desselben bedeutendere dramatische Produkte auf- zusühren, ließ es derselbe bei dem Engagement nur weniger unbedeutenderer Mitglieder der Bühne bewenden und führte dem Publicum auS diesem Grunde auch nur mit seltenen Ausnahmen kleinere Conversationsstücke und Schau- und Lustspiele, welche wenig Besetzung erforderten, vor. Im Publicum hatte man die wohlmeinende Absicht des Fürsten erkannt und war daher ziemlich erbittert über die Art und Weise des Verfahrens, wie cS dieser Herr beliebte, um so mehr, als keinem seiner Vorgänger so bedeutende Chancen geboten worden waren. Als sich nun die Erre tt des Publikums in einer Reihe bon Zeitungs artikeln Luft machte, sah sich der Fürst genöthigt, den Contract mit einem Manne z« lösen, dessen einziges Bestreben dahin ging, unter Benutzung aller Umstände binnen möglichst kurzer Zeit so viel als möglich Capital zu machen. Die fürst liche Caffe übernahm jetzt das Theater aus eigne Rechnung; die Intendantur wurde dem mittler weile zum Hofmarschall ernannten Baron von Cramm übergeben und als technischer Leiter der Obcrregisseur vom Stadtthcater in Chemnitz, Reinhardt, eine äußerst tüchtige Kraft, berufen. Auf den Umbau des Theaters, die Vergrößerung desselben, die Anschaffung neuer Dekorationen und einer ausgezeichneten Garderobe, Einrichtung einer Theaterbrdliothek re., verwandte der Fürst eine Summe von über 60,000 Thlr., so daß sich unser Theater, waS seine äußere und innere Ausstattung anlangt, getrost jeder der thüringer Hosbühnen an die Seite stellen kann. Alle diese Vorbereitungen erreichten mit dem Spätsommer 1872 ihr Ende, so daß am 6. Octbr. ds. Is. die Eröffnung des nach jeder Seite hin reorganisirten Theater- stattfinven konnte. Das Augenmerk der Intendantur wie Direction konnte für diese- Jahr natürlich nur darauf ge richtet sein, ein gutes Ensemble im Trauer- Schau- und Lustspiel zu schaffen, während der Liebling-Wunsch des Geraer Publicum- nach Opern erst, wie man hört, im nächsten Jahre rcalisirt werden soll. DaS erstere Ziel hat man voll ständig erreicht. Zu den bereit- contractlich engagirten Darstellern sind noch so viel gewonnen worden, daß das Personal augenblicklich aus Z6 Personen besteht. Die besonder- hervorragenden davon dürften wohl folgende sein: Fräulein Thrun für tragische Heldinnen und Liebhaberinnen, lieber ihre Leistungen ist das Publicum einig; ihre Ophelia in Hamlet, ihre Malborough im GlaS Wasser und ihre Jungfrau von Orleans sind Darstellungen gewesen, wie wir sic in den größten Residenztyeatcrn nicht bester gesehen haben. Als Rivalin in Bezug auf die Leistungen dürften wir wohl Fräulein Franke nennen, natürlich im besten Sinne de- Worte-. Unsere erste Liebhaberin, Fräulein Güldenberg, würde, wenn sie eine häufig falsch angebrachte Sentimentalität und künstlich erzeugte Schüchtern heit wegließe, ihren bisher errungenen Er folgen neue hmzufUgen können. Frau Cabano als komische Alte läßt in keiner Beziehung Etwa« zu wünschen übrig, während die muntere Lieb haberin Fräulein Hase doch etwa- zu stark auf trägt und sich dadurch öfters um den Beifall für ihr sonst so fein nüancirte- Spiel bringt. Fräu lein LogeS, eine angehende Künstlerin au« der Wiener Schule, hatte bi» jetzt nur ivcnig Ge legenheit, ihr entschieden zu Tage tretende« Talent zur Geltung zu bringen, da«, waS wir aber von ihr sahen, wußte unS stets zu erwärmen. Mit Fräulein Wenzel als Soubrette in den nur selten zur Aufführung kommenden Posten und Sing spielen worin sie sich durch ihr muntere- Wesen au-zcichnet, können wir in der Aufzählung der her vorragendcren Damenerschcinungen schließen. Wa» da- männliche Personal anlangt, so haben wir fast für.jede- zwei- und dreifach Vertreter. Die Heldenrollen lagen bi- jetzt in den Händen der Herren Strentz und Rahn. Legt man an die Herren den Maßstab, der unseren theatralischen Verhältnissen anaepaßt ist, so müssen wir un- ür vollständig befriedigt erklären, selbst alle Ecken »ersclben eingerechnet. Herrn Strentz werden eben nur mitunter Rollen zugewicscn, tür die er nicht geschaffen ist; in den seiner Individualität entsprechenden haben wir ihn jedoch mehrmals ganz vorzüglich gesehen, lieber die Thätigkcit >es Herrn Rahn ist man gerade in Leipzig in etztcr Zeit einmal sehr streng ins Gericht ge- jangen, allein daS Urtheil war ein herbeS und eineSwegs gerechtfertigtes. Es gereicht unS daher z ur Freude ^ denselben in anerkennender Weise zu erwähnen. Der Künstler, unterstützt von einer restlichen Bühncnerschcinung, hat ein so ent- chiedeneS Streben an den Tag gelegt und hat >urch Ablegung aller seiner Fehler und Schwächen ich jetzt so in die Gunst de- Publikums gesetzt, >aß wir an ihn» einen ganz trefflichen Dar- lcller besitzen, über den wir leider hören, daß er unsere Bühne verlassen will. Hrrr Lcvinger — Liebhaber- und kleine Heldenrollen —, ein entschiedenes Talent, kam als Anfänger aus Wien nach hier, lieber seine Leistungen ist das lrthcil einstimmig; wir möchten nur wünschen, Saß diese sich voriheilhast auszcichnende Kraft der Bühne recht lange erhalten bleibe. Herr Weiser olgt einem Rufe nach Karlsruhe. Ob sein Fach, Charakterspieler, einen ihm würdigen Nachfolger erhalten wird, müssen wir der Zukunft überlassen. Herr Schmeling, eine vielfach zu verwendende und auch verwendete Kraft, Herr Iakson in einen Rollen als Hclvcnvater u. dcrgl., Herr Reinhardt für feinere Komik und Väter, Herr Barth als echter Jünger Iokus, Herr Richter ür Väter und Herr Fichte als jugendlicher Icsangskomikcr entsprechen vollständig den An- ordcrungen, die unfcre Hofbühnc stellen kann. Das Ensemble ist meist ein treffliches zu nennen; eS treten demnach alle Umstände zusamnien, welche uns eine außergewöhnliche Saison gebracht haben. Das Publicum lohnt aber auch Intendantur, Regie und Darsteller durch starken Besuch, so daß wir auch noch nicht ein einziges Mal in der Lage waren, ein ungefülltes Haus sehen zu müssen. Verschiedenes. — „Was nützt der Mantel, wenn er nicht ge rollt ist", lautet eine im ganzen deutschen Heere >e- und anerkannte Gcfcchtsregel. Die sächsische Infanterie hat für dieselbe neuerdings eine Varia tion in Fricdcnszcitcn erdacht und diese lautet: „WaS nützen die Manteltaschen, wenn sie — zugenäht sind!" Die vom sächsischen Armee corps getragenen Mäntel sind nämlich nach preu ßischem SricgSgarnitur-Muster an der Außenseite mit 2 Seitentaschen versehen und letztere haben im Feldzüge 1870/71 zur Erwärmung wie als kleines Fouragc - Magazin gar treffliche Dienste geleistet. Diese Seilcntaschen wurden nun in jüngster Zeit ex oküeio zugenäht. Warum, das wissen die Götter und die Militair-Jntendantur, die Soldaten Wissens nicht, vermuthen aber, daß es nur geschehen sei, um der Mannschaft nicht das unmilitcnrische Hände-in-die-Taschen-stecken anzuge- wöhnen. Die Compagnie-Spaßmacher freilich ver sichern alle- Ernstes, das Manteltaschenzunähen sei lediglich deshalb verfügt worden, weil die Militair-Jntendantur cinsehe, daß der Soldat seit der am 1. Oktober 1872 eingetretenen Erhöhung vcS Menagebeitraas absolut Nichts mrhr — in die Taschen zu stecken habe. (Dr. Anz.) — Aus Berlin, 1. März, wird gemeldet: Wir haben heute, in Folge de- Droschken« strikes, Berlin ohne Droschken gesehen, WaS hier seit 1816, wo die ersten Droschken eingerichtet wurden, noch nicht der Fall war. Im vorliegen den Falle ist der Strikc jedoch ein doppelter, da ebensowohl die Droschkenbesitzer als die Droschken kutscher die Arbeit eingestellt haben. Die AuS- hülfSmittel, die heute wenigstens auf den Bahn Höfen getroffen waren, konnten nicht entfernt auSreichen, während in der Stadt der Droschken- verkchr ganz aufgehört hat. Die Omnibus ver mögen, wie sich von selbst versteht, keinen Ersatz zu bieten, und so muß man nun abwartcn, ob die Polizei oder die Droschkenbcsitzcr eher nach geben werden. — Bon dem Strike-Comite der Berliner Putzer ist „zu Händen der Herren Vau- und Maurermeister Berlin»" und „um in Zukunft etwaigen Differenzen vorzubeugen" ein neuer Tarif für Putzarbcitcn unterbreitet worden, welcher, neben der Forderung eines eventuellen Tagelohne» von 3 Thlr., so riesigeAccordsätze verlangt, daß vielleicht dieses drastische Mittel endlich dem dort blühenden und von Architekten und Kunstkritikern wiederholt verurtheilten Putz- bau ein Ziel setzt. Nach dem neuen Tarif würde nämlich eine gesetzte und in Cement aeputzte Säule fast doppelt soviel kosten als eine Sandsteinsäule, und die Preise der Sandsteinarbeiten können noch ziemlich erheblich steigen, che selbst in dem stein- armen Berlin diese eine gleiche Höhe erreichen Aber auch gegen unsachgemäße Ziegel-Berblcnd- bauten richten die Putzer ihre Angriffe, indem sie für da- gewöhnliche Fugen der Rohbau-Fa^adcn kolossale Preise aufstellen. Die Architekten werden wohl daran thun, mit vollen Fugen mauern und hübsch die Fugen «it der Kelle auSschneideu zu lassen. Tageskalen-rr. Saudwehr-Vnrra» Laroltneastr. Nr. i». off« »-»Uhr Oeffrntltche Bibliotheken: Univerfltät-btbttothek,1—1 Uh^ Stadtbibliothek 2-4 Ubr. «olk-Hlbliothek («toolaistr. 3». HrmLnbo fch^S H-m- i» Sett»g«ä>de p«t.) 7—« Uhr -»mV-. StäbkHchk« LrlhhanS. «rpE-u-zett: tagvm» früh 8 Uhr uauuterdroch» bi« 3 lchr, während der Aocttoaeu nur -t« 2 Ja dieser Woche verfallen di« ^ 8. Juni 1872 versetzt« Pfänder, der» Einlösung »der Prolongation nur Mit« Achtung der »nctiou-gevühr« stattfindea r«w. Eingang: für Pfäoderversatz und Herau-uah»» Waaqeplatzr, für Etalöfnug uud Prvl»a-atj»^ der Nmm Straße. yeuermelbestellen: Ja der«at-4»ach« ,a— Pvlizrihauptwache uud Keaerwach« Nr. l (SwS-2 am «aschmarkt; in der Feuerwache »k 4, >22 aaste Nr. 1; Keaerwach« «r. b, l» Bürgerschule); Feuerwache Nr.«, J»hau«H^2^ Feuerwache Nr 7, Fleifcherplatz Nr. »ach« Nr. 8, Brühl, »eorgenhallr; Poliujö^ wach« Nr. 1, Jodaaut-Hoepital; Nr. 2, Wmdmüdlenstraße Nr t»1; PolizndvnH^D »tr. 3, Frankfurter Straße Nr. 47; üa neuen («agastu-platz «r. 3d, westliche Sette); ch», Wimergartenstraßr Nr 10 beim Lau»»«, v, Souterrain; Marteastraß« Nr. 14 (M-ineuapot-^- Dre-darr Straße Nr. SZ (Thorhau«) bei ltcheu Loutroleur; Ze'tzer Straße Nc. 28 bei dem Königlich m Lontroleur; St, Nr. 3b (vrettkops nud Härtel), Parten, bei» tzM. mann; Dorothecnstraße Nr S—8, parterre kn aaug nach der »oloiaadenstratz« beim Haurewm- Plaqwitzer Straße Nr 8 (vlüchaer'sche staucht Fabrik), parterre beim Hau-mann; Kregrsü-ß, «r. 7 oder Waldstraße Nr. 12, patten« beim h-alMW,- Sa-berettang».Lustalt (Eatritzscher Straß, Ur. «! Stadtkrankeuhau» (Watsenbar-Sstraße) Städtische «»stall für Arbeit-, und Dieast-A». «ets»ng (UuiverfltätSstraße, «ewaudh-u- 1 Lravtz: werktäglich geöffnet vom Oktober bis »pril H«. mittag« von 8—12 Uhr a. Nachmittag« von 2—«W. «lbert-Zwei,verein Leipzig. Gesuche um Helfer, lassuug von Pflegerinnen find anzubriua«i, der Lbwen-Lpothek«, Grimma'sche Streße. verberge für Dienstmädchen, Kohlgarteostreß, i» 3 Ngr. für Kost und Nachtquartier. Stadtbad im alte« Jarob-ho-pitale tu dm iNch«. vou früh 8 vt« Lbeuv« 8 Uhr uud Hmm-»» ctag« vou früh S bi« Mittag« I Uhr geststm. Nene- Theater, vefichtiguag desselben «achmchm» von 2—4 Uhr. Zu meldm beim Theatrr.Jafimtvr. Städtische-Muse««, geöffnet v. i«-su. wmagchSch. ZoologllcheS Museum (imAugusteum) v. fio-zirilhr. (Schulen und größere Anzahl Schüler M Lg« »w her anzumelden.) vrlo«ecchio'S Kunstausstellung. Mach, »«shch«, SchtllerhauS i« SohliS täglich qeöffu» Verein Bauhütte. Heute Mittwoch »beud« s Uhr Sesangübung. Alle zu erscheinen. v.ch. NavtilaUoo-, kmllmirvt. llaacilaiix, ?iLa«-A»§ari» o. beldaueieit kßi »eettc (bäumkulisir a. küuu»). bloumarikt 14. llobo IM». K. «vsilcaklorluuiÄioig a. betdavetett td «avilc, Reumurltt lä. VoU»t.I-egerä.Läiüovk«ti» , Gr. Siuvmühlmstr. M. Sprechstunden von 8—12 und 2—S Uhr. »«»»«»UM U ksoluiuubt Au»o»oo»-8ur««». Keuumrüt 3b. L^»v«lr»u airu»L eou Lr«t»«üiu»u» äd klrotxrbol, Latiuuiawetr. 18. AatiqnttSte«. Münzen. Juwelen «.Kuustsach«. Sd»- u. Verkauf bei Lgoklmmv« H A-Sor» 8Soiq«sk.2b. Msw w. 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Borte. «Veline, ihre Lukeliu.s U.*"' ) Tochter ? L MotteutS'l. Link viecouut »od°lphia,s Morleyl Beiter / vHr. Reß. Lydia Thompson, eiuejauge Wittwe, der Lady venvaudt . William Sey'ou, Advocat Lharlr«, Seeofficier Allan, eia alter Diener der Lady vlackstoue, Fttrdeu«nchter Erster 1 ltzr Lebrecht jwkiter l Lavalier . . . f He. Bürgin, dritter f (Hr. vahidt. Dienerschaft von Morley - House. Lavaliere. Jäger und Jagdgefolgt. Lormhme Herren uud D«»«». Eericht«dieuer und Loastablrr. Pächter und Päch» t«rinnen vou den Gütern der Fmoilie Morley. Die Handlung spielt im Anfang diese« Jadrhimdett«. wenige Jahre nach der Schlacht von Trafalgar, t» Morley-House. einer Brfitznug der Familie Merley i» Norden vou England. Der Text der Gesänge ist an der Laste für b -lei»« Kr Peschka-Lmtner. Hr. Rebling. Hr Hacker. Hr. Shrke Hr. Slefiuger. Sesäna« ist an der Laste für Droschen pl habe». M«»»»«rtchck GUtzck. «stück» vz Utzr. «nf»»g Lß llhr. »che ßlb«»-. Ä »-dt.! „fmDV -1. 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