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Dresdner Nachrichten : 29.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-29
- Monat1885-01
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.01.1885
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vor »r. 2v Woche ,„it Gcmahtin. Tochter nnd Svhir Iie »nl Gemahlin. Tochter nnd Sohn zum Betuch bei hier icbendenVettvandten. ZLemcGkmahlin.die'FürftinMarieEzarwrvska. „r die c,nz,gc Schwester zweier berühmte,, frühverstorbener Brüder, des Bhhiiotoaen und Begründers der LaNingo'kopie Iolian« und des Äalech Jaroslav Ezcrnink. und somit die Tante dkl Frau Dr. --chubart Czermak. her Tochter des Ersteren ,md Gattin des be- tannten hiesigen KunsisrenndeS. der die'« Tage wnderbolt ü, ftine« mit reichen Knnstschätz«, ansgestatteten Hans« an der Earolaslrahe Dresdner 'Notabilitäten mit seinen siintlltt-en Gästen vereinigte. Fürst Ehstiottioki, dessen Geburtsstadt Dresden ich irndmete u. A. 'eine beioudere Ansmerksamkeit nwcrcr lressbch geleiteten Minden- an'inlt. teruer dem .Hand'ertigkeilsiiiitrnicht und der unter Herrn Direktor Kmiakh stehenden 7. Bürgerschule, sowie den erfolgreichen Bestrebungen deS verdienstvollen Herrn von Elanio» KäaS. Se. Durchlaucht hat sich bereits wieder zu den Sitzungen des RcichSrattrs nach Vien begeben, wahrend die Semigen erst später, und zwar nach Paris weiter zu renen gedenken. -- Infolge eines gestern vom spanischen Gesandten in Berlin «Baien Benoniar eingegangenen Schreibens, in welchem derselbe in daiilbacster Wege der warme» Sympathien, welche seine unglück lichen Landsleute in Sildspanien auch hier in Dresden fanden, ge dankt, wurden gestern als erste Spende für die Kalamitosen 10. Fres. an den Schatzmeister des in Berlin bestehenden deutschen .Hilfskomitees für Lüdipanien. Herrn Enge» Landau, abgesandt. 'Wir verweise» ans die Sperialanittnng in den hiesigen Blättern. 'Außerdem hat die hier domicilircndc deutsche Gesellschaft für Berg bau in Spanien sofort nach Ein Irenen der ersten UnglückSbotschalt dem Hilfskomitee in Salamanea 500 Pesetas zur Verfügung gestellt. Diese Sammlungen werden noch einige Zeit fortgesetzt. — Die ziemlich allgemeine Klage über Ueberbürdung der S ch ülcr höherer Lehranstalten mit anher der Schule zu bewälti genden Aufgabe» hat nn Realgymnasim» zu Borna seit Michaeli eine eigene und — wie cs scheint — sein gute praktische Disziplin beranlasii. Das; die Lonnig der Schnlanfgapen zn .Hanse aut viel fache .Hindernisse flößt. die theils rein lokaler Natur sind, theils durch Trägliest der Schüler, tl'eils durch deren'Vergeßlichkeit n. s. w. bedingt werden, ist Zweifellos und desbalb hat man im bezeichneten »'Nnnnasiuni zunächst mr Serianer und Oniiitaiiee sogenannte Lt r b e i tsskn »d en cingenihrr. Die Schülee haben in den spä teren Nachi>»ttagsslnilden ihre Schnlauigahen in der Schule selbst unter der Anfsicöl und speziellen Auleunng eines Lehrers zu fertigen ladlirch ist nicht nur den Eliern viele häusliche Noch und den Schülern viel Pein und .Nummer erspart worden, sondern die Lehrer bähen auch unk großer Befriedigung die Wabriielmincig gemacht, das; die pon Sag ;n Sage;n 'lellenden mioermeidlichen Aufgaben -Lieder, Sprüche, Gedittite. Vokabotn lernen, Ueherfetzimgen unser ligen, Ereiuvel rechnen u. s. w.) viel besser als trüber gelöst worden waren. Mil Rücksicht ans den günstige» Erfolg soll von Ostern ab auch mit Onarra und Untertertia so bersabren werden. Ein Ertra- Iionorar ist übrigens dafür nicht zu enlrichien. — Am Sonntag wurde die Andacht der Beincher des Gottes dienstes in der St. I o!> a nnesli r ch e aus eine recht uiiange- nelmie Wei'e gestört. Als sich diest'irchengängcr bei der Berkündi- gimg des Ebangelimn.- von ihren Platzen erhoben, lenkte plötzlich ein .Hündchen die Anfmerfiamteit der Andächtigen durch heftiges Bellen am sich und der Geistliche mußte solange seinen Bvrtrag unterbrechen, bis das einer Dame gehörige Silier entfernt worden war. Jedenfalls gehören Vienüßler nicht m die Kirche und der Besitzerin des Hundes dürtte zu rachen Hin, künftig ilnen Liebling zuHaine zu lassen. — Eine fein wohlkbäiige Anslall »nferer Stadt i'st das A s v I 'ür erwachsene t a n b st n >n m e Bcädchen, >oelehes. vom Direktor der Senibslnmmc'iwiisl.itt Ho-r-tib Iencke vor 10 Jahren gegründet, sich schon längere Zeit un eigenen Grundstücke Liliengasse n befindet. Es find von Seiten des verdienten Gründers und der Frenn'oe der Anstalt seinerzeit grobe Milben anfgewcndet^wvrdeii, um diese Stiftung >n begründen uns zu unterbatten. So z. B. fanden vor Faorzehiiten wiederholt an kg!. Palaisgarten große n'on'.erw zum Besten des Asyls statt. ivelck-e sich großer Beliebtheit benn Publikmi: erfreuten und in denen beionders Piilsildirektor Pohle mit semer .ttaoelle briUirie. R'ecb größerrs Neuvnimö hatte in sec vornelmien Wett bec AiuIhatt. dcn attiabrlcch knr; nach Nen- lahr s!ai"iand und in feiner An ein Borlämer der jetzige» Snb- 'krivtionsbälle ivar. Eine große Anzahl neuer Wohithäligkeits- mstMlie sind im letzfen Jahrzehnt entstanden, und es wirs ftir einzelne immer schwieriger, die bisherige Er isten; zu bchauvlcn oder den Kreis der Stiängkeit zu eriociteui. Da nun das Taubstummem awl nicht blos Drcx-den zu Ositte toimnt, sondern hilfsbedürftige taubstumme Mädchen auch aus anderen Orten Sachsens aufnimint, w ist cs wobl nngezeigr, daß diew still, aber segensreich wirkende A»natt der direkten Fürsorge der Slaat-ttegiernng nnlerslellt wird, irne man jetzt beabsichtigt. — Der mit Demonstrationen am einer von ihm gezeichneten Riewnkarte verbundene Bor trag des Kie-akieur Reber „Die Sachen.das 12. Armeckvrv-H vor Paris" findet nicht, wie be absichtigt, nächsten Sonnabend im denveheil Kriegerverein statt, wildern, um damit ciiieii wohlthätfgen Zweck nir die Witliven vcr- norbener Milikärvereins'Bc'tgjieder zu bertnnden, an einem'oäteren, weh nicht festgesetzten Tage znm Besten der Wilheliil-Ano.ustw Sli'Imig nn Sachsens MltitälvercinsPnnd >ngt der iMndtz», i«. — Lsm lls fti«ü Zriciic»«. gelaiia ZaurnaUräiier Felix w Tag kon !>ee de, Ir tl brin trake « .^.eselell« . ., briMgen, bat sich vorige«, Hndi't (der Tag kylnik» rbmß«Iks nicht heit genannt werden) >>- eine, Nettauration »iivkiebi> üb« ch,, g«- äntzerl hatro. dmniach ersoigte d«Udwci»«G der«a», »ich »eiden di« Koße»r de»n S^osanii«, ,steiler angorech««». isortsttzung de» lokalen -l»,«lr» Gei», 0on»ei«Lg »y. §«n,»r 188c, „n Angeklagten »ine tttägiar kN» iivakkllcher v« im ich Theodor Vnt«. gelaizg e» ^cht tzje «Mten Linmise rültmc. SI Aach. all. i >»it Veßiniml- im Staate AlliiiolS, erscheinende ..Herold" einige i iltheiluimen. dir sich auf dr» dortigen Aufenthalt herü beziehem Da» Blatt schreibt: „Einii Küchler inter« d«S hat in c-,> Schtvankcndeit Schritte-.- oer'olgte vorgestern Nachmittag i : der Eibe, längs der BrülK nben Teraiie hm ein Dienst- § mann -einen A-cg. Er war sehr bekrmil-.'n und da soll es freilich 'chwer sein, immer au-' dem geroden Lsrg ;il bleibt!'. Auch dein l Siciislmaiin wurde sie Sache zu .'ch'.ver: er näherte lich inche nnd! mehr der nchen ilm slies;c»den Eibe und „halb zog >k er hin", kurzum er lag viotznch in der lallen f war er beobachtet worocn i ans dem Wasser -ebei'd -.ebracht nnirtc a-tnachl. datz d — In 'einer «n icbt d- ohnnng Oeli- >at ilm sie ihn, halb SOulh. Znm es denn auch, ihn a/laiig woraus er in feine Wohnung- oas ralte Bad in der Ertenutnii; dag die Wege der Sumte»heit doch rech! unsicher sind. in der Loui'en'traszc erhängte sich >mr Dienstag Vormittag ein Arbeiter. — Der Verein der vausl'esitzcr Planen- Scerpen eingcfnlm ivird. Uebc rollen sich die lieft. Bcrmielher B. gicbt Dresden rin wirklich 'choncsBeispiel, indem er in seiner am 2t. d. M. abge- li-ilteueii B-er'amii'lnno 'olgende tsiciomiioii geiaht hat, die er seinen! Mitgliedern!, sowie iämmtlichen .Hcmsbcsitzern Plauens zur Keniitmtz-' nahnw verossenil-cht und die 'olgendennaszen lantet: „In Anbetracht! oer Klagen, ivelchc m nenerc c Zeit laut geworden sind über gänzlich- intterlaisene oder nngeinigende B.onichluiig der Treppen und.Haus-! Kuren, richtet der Unterzeichnete Verein an seine Mitglieder. lowie an alle Hausbesitzer un lerer Stadt die ergebene Bitte, das; er es als höchst! nün'chenswerlh und nolhwendig cratt>ict. wenn in jedem bewohnten! Gebäude eine allgemeine Beleuchtung der Korridore, .Hausfluren oder. lieber Emuchtnng und Kosten derselben! nnt ihren Admictliem den Verhält- j innen entsprechend in lniinaner Weoe persländigen tz — Der Inspektor deS mtteren Balniliows m Lcngcnscld V wurde am Sonnabend wegen eines bei der Kasscnrevision vor- gesimdcuen Dcnzites von ca. 70" Bit. zur Ha'k gebracht. — Vor eiii'gen Tagen fand ein Bahnmeister der Schwarzen-! berg er Bahn in der Nähe semer Wohnung ein an ihn admsirteS ! Brieikonvert, in welchem ein Ansiciuiitt aus einem Zettmigsblatt vom vorigen Iabre sich befand. Tenelbe cittl'ielt die Mitthcilnng' o'-er das nn Krene Wciszen'els gegen einen Grubenbeamten verübte' Dinamilattenkar. Ank die Rückseite des au» ein Stückchen Pappe' gettebken Zeiiiingöcinsschiiittes ivar mit Bleistift die Drohung gc- 'chriel'cm. das; es dem brftessenden Bahnoisieiontcn cbcnio ergeben ' Kl, wie leiiein «Kriihenbcamten, wenn er nicht einen anscheinend bcu Anigen Bahnarbeitern niitzliebigen Vorarbeiter entlasse. Dem >m Dunkel schleichenden Pcdrohcr wird eifrig nackgcshürt. - Amtsgericht. Einer Rohheit und Gemeinheit, wie sie f ium cu bcnken ist, machte sich der 35jährige Zimmermann Ernst August Damme in Gegenwart seiner jugendlichen Kinder schuldig; die Ve-Handlung fanv init Ansschluk der Senentlichkelt statt, niitlsin eiir usllgülii^er Beireis, dah Details r»r Sprache kamen, die dem allgemcincn r^hre vcrschlosien bleiven musiten. Herr LbcramtSiichter Klimmer verkündet als Piäses des K. SchönengkrichtS eine erem- j vcaniche Treihcitssliase und »war in der Dauer von 3 Monaten Gelängnitz und I Woche Hast. — Der Unterschlagung und des Be- tingcs in drei Fällen machte sich der Kutsäiec Ernst Robert Licbscher. 1AZ1 bei Bautzen geloren, dadurch fchnldig, das; er ilmi übergebene Gelder, we'che »ur Zahlung ikm anuerlrant wurden, kur sich behielt, er stände ivc^ »'findet, wird von dem Schöffengerichte eine Gefüngnihsftase von -t Woche» ausgcivorsen. — Einer armen Kollegin entfremdete die »u Königshalii bei Görlitz 1805 geborene Diennperson Bertha Hake! im Anfang Lctober v. g. «ine Anzahl notbwendiger Aleidimgs-! stücke, welche einen Werth von 12 Mark revraicirtirten, Dieser! ragk-kkschtchte. Deutsek^s Neich. Sin gewaltiger v,and äscherte in der ?iacht zum Mittwoch iu Berit» die Hal-et'schc Dlcuwrei «,i dem Tnspe Iwser Berg ein. Glücklicher Weile stand das glSdtlnd« säst ganz isoliit. lieber die Entilelmi^z des Feuers ist noch gar »sichtü bekannt. Leider war auf diesem bochstrn Punkt« Berlin« der Wasser mangel ein schweres Hindernis in der Bekämpfung deS Feuers und obgleich die mit sün» Damvswns en und einer gewaltigen Mann schaft den Brand von allen Letten anareifende Fe> erwedr mit ihrer bekannten Tüchtigkeit arbeitete, stellte sich dieser Wassermangel bald als eine einosindliche Wahrnehmung «in. i»»>« ungeheure Polizei macht war entboten, die aus dem Krenzberg nnd aus de», sogenannten Tcinvelboski Berg versammelten Zebntausende von Zuschauern in Ordnung z,i halt«». Der Schaden ist ein ouherordentlict, grosser, den jedoch ein« Anzahl Veriicherungsgesellschalten gemeinschaltlich tragen Berlin. (Oria -Ber.) Die Reichstagskommission für daS Bostsparkassengesetz hielt am Dienstag Abend ihre erste Sitzung ab. Eine allgemeine Debatte über die Prinzipien de- Entwurf« ent spann sich ,n <i l, nachdem davon abgesehen worden ivar. in eine eigentliche Generaldebatte einzutrcte». Bon den Dentichsrelsinuigk» wurde die Vorlage scharf angrgrissen, auch das Centn»» erklärte sich dagegen, während die anwesenden drei Negieruugskoinmiisare — Geiicralposimcister Stephan war nicht zugegen — den Entwurf sehr geschielt verlheidigten. Tie Diskussion erstreckte sich gleichzeitig auf die Ahändennigsanträge der Abg. p. Mantrnsfel und v. Schalscha, die liereüs bekannt sind. In der -Litznng brachte anherdem noch Abg. Schciict den Antrag ein, die Vorlage abznlehnen und die Ne gierung zu ersuchen, eine neue Vorlage anszn-irbeiten, welche den Posianstalieu die Vermitlelniig zwochen den Sparern n»d den tw- sielniide» Sparkassen »berklägr. Tie Pvstanslaiten ivürdkii danach — ciegen eni'orechende Vergütung — die AnnahmesteUen der Ge mcinde'parlassen iverden, eiii Ansiveg, der von Viele», n. A. von den iaOisischeii Koiiiinissionsmikgliedern «von dcii'elven war i» der rrsftn Koiiimi'sio.issitzmig nur,Herr Günllier anwefends, gut geheinen ivird. Ilelnigeus l'at Geiieralposlmeisler Steplian leibst oleien Bco« dus früher empfohlen, er isl aber später ans Grund ungünstiger Oenalirinigen. namentlich in Breme», iviede" davon ziirückgekoliiiiien. Wenn die Kommission den Antrag Scheuet zunächst nicht aeceptabel findet, so miehiehl dies, weil sie sich, gemnj; des ihr vom Reichstage ertl'.'ille» An'krags siir vervstichtet erachtet, den Gesetzentwurf dmch znbeiathen. Seitens der Negierung^ ist visher zu den gestellten Ahänderniige'anftagcn noch nickt Stcltmig genommen. Einen warmen Beriechier findet die Vorlage in dem Äbgeordnele» Neiii- bahen von der stieichsvartei. Zn einer Beschlus;»a>sl»ig kam es am Dienstag noch nicht, die Beraihnng wird am Mittwoch Al>eiid sort- geietzf. — lieber dos Schicksal der Tn»N"eriilbventionsvorlage lebivebk »och iinmcr Dunkel. Eine Antwort darauf, wie sich das Eentrmn stellen ivird, lässt sich noch immer nicht mit Bestimmtheit crttieilen. Dr. Bamberger, der schärfste Gegner der Vorlage, ist ans der Konniii'sion ausgetreten: an seiner Stelle ist Herr Dirichlet ein- gclreten nnd znm Zweiten Vorsitzenden gewählt worden lieber feine Stellungnahme bat Herr Dirichlet noch nichts verlauten lasten, man weis; daber auch nicht, ob er zu derjenigen Gruppe innerhalb der tteifiiiiiigci! Fraktion gehört, welche der Vorlage freundlich ge- siiini ist. Herr stiller ist stiller geworden: der Herausgeber der „Fleihandelskorrefponden;", .Herr Bromel, nilm von den prinzipi ellen Gegnern der Vorlage fast allein das Wort. Möglicherweoe iverden die Sozialdemokraten den Ausschlag geben. D>e meiste» derselben sollen für die Vorlage sein, eS ist indes; möglich, das; sie ihre Zustimmung an unersüllbarc Bedingungen knüplen. In der Kommission hatten sie beantragt, das; Interessenten nicht Nrichstaas- abgeordnete sein dürfen. D as geht offenbar zu weit. Wohin sollte es führen, trenn dieser Gnmdsatz auch ans anderen Gebieten zur Anwendung gelangen sollte! Jeder Schritt enii der Bahn der Ge setzgebung winde eine Anzahl Abgeordneter ans dem Reichstage verweile». Es sei nur an die Zollgesetzgebung erinnert. — In 'rei- liändleri'cbrn Kreisen ist man nicht sehr freundlich an« den.Handcls- tag zu sprechen, weil derselbe ans Obbortnnitätsrnelsichten davon abgesehen bat. die Getreidezolle zu diskiitircn. Man macht dafür den Verein „mit dem langen Namen" verantwortlich, der angeblich eine „niihe-lvolle Thäkigleit" entwickelt. Es ivird behauptet, der Verein wolle der Erhöhung der Getreidezvlle keinen Widerstand entgegensetzen, um cm möglichst günstiges Börsensteiwrgcsetz zn er langen. In Wirklichkeit war man nicht sicher, im Handclstage eine M'hrheit uir einen Antrag gegen die Erhöhung der Getreide- Zölle zn haben nnd es erschien daher als das Gcralhenslc, von einer Beratlnmg die'es Gegenstandes überhaupt abzusehen. In beachkenswerthen lnmelallnchen Kreisen wird ein Projekt venlilirt. von dem es heisst, datz der Bank Präsident Dechend cs ''.'mpakhisch benclheilk habe, wonach die Regelung der Siib er trage derart zn geschehe» hatte, dah die Staaten sich verpflichten, 'ämmlliche Goldmünzen und Papiergeld unter zwanzig Marl, rc'p. graiuiz Ftcnies »der ein Pinnd Sterling oder fünf Dollars cinzn- zielien und durch Silber zn ersetzen. Eine weitere Angabe, wonach die Rcichsregienliig mit die'ein Vorschlag sich bereits praktisch be stl'ä'ligc, dilrite Nilzutretseud teilt: dagegen ist anzunehincn, das; die Regierung den Plan eingehender brnten werde, falls cS abermals zn einer iiiternaoonals!' Münzkviitercnz kommen 'ollle. Tie An träge der „Freien wirthnhattlichen Vereinigung", die Gctreidczölle ne-'h mehr zn erhöben, als die Negierung Vorschlag!, sind anssichts- lo-H , Fürst Bismarek wnd cmer Erhöhung über den Inhalt des prenszöchen Antrages liinanS nicht zusliinmen. Tie Bör, ensteuer- Kom nt iss > on des Reichstags faßte in ihirr letzten Sitzung noch keine Beichlüste. die Majorität entschied sich aber für vrozentuale Bör'enstener. Abg. Oechelhänser kündigte zu seinem Anträge einen ncnen Tarit an. La Salle, essante M ^ . ... .... Hochverräters beztehe». Da« Blatt ich vor etwa drei Jahren ungefähr vier Monate in unsrer OstlM gc- arbeuct. Er war ein harmloser, aber epiltirtcr Mensch, der stet em« Nuntam vtinrr Fläschchen mit Äitt bei sich führte, weshalb sich sem« Kollegen vor chm fürchtete». Zn Zeilen war er halb ver rückt. So erhielt er z. V. einige Tage Arbeit in der Ollist» deS diesigen „Wo-Heublattes" und als noch mehrere Spalten Satz an, Lonnerstaa zu liefern waren, vertiefte er sich in eine Abhandlung über die Wirkung metallischer Gifte und tveigecte sich entschiede» zu arbeiten Er wurde an die irische Lust gesetzt und verschwand an der Stadt Auch an die Herausgeher der in Bellcville (Illinois) erscheinenden „Zeitung und Stecn hatte sich Kücblcr um Arbeit gewandt, aber keine erhalten. Dagegen kam er in Omaha an, wo er arbeitete, bis er vvn Europa Geld gesandt erhielt, um nach Drutschland znrückledren zu können. Der Kais« soll übrigens die TodeSiirlheile gegen die im Leipziger Aualchlstenvtozes; verurtheilten Reinsdorfs und Osiuvsse» bereits bestätigt haben. Die chinesische Gesandtschaft in Berlin beaniwvciet alle Gesuche, welche namentlich vvn inaktiven deutschen Ossiziecen an sie wegen Engagements für die chinesische Armee gerichtet weiden, mit sohlenderheltographirterAntwort: „Berlin, den ...teil... 1885. Cw. Wohlgebvren! Im Anstrage der raiserk. chinesischen Gesandt schaft erlaube ich mir Ihnen mitzntheiken, daß der hiesigen Gesandt schaft keinerlei Ordre zu engagireii. Mit ??chGna §ki»gint ^en ist. ^rentzi e Offiziere nach China znr Enl'cheidnng gelangt, schlesi'chen Adelsgefchlechter, si tzt n , klasten im trübsten Lichte erscheinen lassen, ist neuerdings cudgiltig Grat Str., aus einem der bekanntesten 'ü',rtc mit keiner Frau, gleichfalls einer geborenen Gräfin ans dem hoben Adel Schlesiens, welche in de» letzte» Iabrcn kränkelte, keine einträchtige Ehe. Verschiedene Mo- mente erregten bei der Granu den Verdacht, daß ihr Gatte die eheliche Treue nicht gewahrt habe, und dieser Umstand gab den Anlaß zn einer Ruhe stürmischer Szenen zwischen den Eheleuten, in welchen der Gatte sich zn brutalen Mißhandlungen seiner Frau hiir- reißen ließ, a-o bat er um Weihnachten l88l vor dcn Augen der Dicnericha't 'eine Frau am'Halse getaßt. iiichrcremnls aut ihre« Kops ge'chlagen. in den Rücken gestoßen, an den Haaren gerissen und gegen einen Wascbtöch gestoßen. Aus tue Ehescheidungsklage der ,stau wurde die Ehe actremtt und vom Oberlandes,zeucht zu BrcSlau der Manu 'ür den allein schuldigen Theil erklärt. Die vo» ihm eingelegte Revoion wurde poin^Reichsgcricht Ainang d. M. zurück- gewieiku. Die ganze Nnrernichung wegen der Ermordung des Polizei- rath lli u in v«t, ivelchc Herr Landgerichtsrath Dr. FabriciuS fuhrt, wird streng geheim geh allen. Den Beamten ist die sfteiigstc Ver- 'chwiegcuheit cinge'chärft. Das ArrcsthanZ wird streng bewacht und kein Umherstehcn in der Haminelsaasse geduldet. Mit vielen an deren umlaufenden Gerüchten sind auch die Erzählungen niüisiac Erfindungen, wonach bald dieser, bald ;e»er Beamter einen Droh brief erhalten haben soll. ES ist kein Zweifel, daß der verhaftete Schuhniachcrgehilse Julius LieZke aus Zossen bei Potsdam der auch von dem bis in die Näh« hak. LicSke ist roschkenkuischcr erkannt, der ihn kurz vor der Tbat e dcS ..SachicnlagerS". wo Nnmpss ivohnte. geiahrc» erst 22 Jahre altz er lebte seit 3 Jahren m der erreich. Im Abgeordnetenhanse wurde dieNordbal> n Vorlage in erster Lesung dein Eisenbabnausschusse zngewicnn. Schoenerer ivetterte gegen die Rothschildbahn, die Juden und die korriwte Presse. Herbst cinpfuhl die Einlösung durch de» Staat mid dir Ablehnung der Vorlage. Ruß findet eS unbegreiflich, das; em Minister noch ini Amte sei, der eine Vorlage dem Hause unterbreitet hatte, die um 07 Millionen ungünstiger als die gegenwärtige iei. Im Tkeatcr an der Wien, knapp vor dem Beginn der Vor stelluiig, verspürte am Dienstag daS Pudlikn,» Naucb. welcher ans rer Luftheizung unter de», Podium hervordrang: ein hcrbeigceilter Feuerwehrmann bemerkte unter dem Parguetpodinm einen glim menden Pfosten, welchen er mit einer Hacke blaölegte nnd durch einen Wasserstrahl löschte Die Mittbeilnng des Regisseurs von der Bübnr herah, daß keine Gefahr oorhandcn. beruhigte das Pliläilniii, welches trotz dcS volle» Hauieö große Besonnenheit zeigte. Die Vorstellung ivurde olme irgend welche Stönmg beendet. Frankreich. Der „TempS" konstatirt. daß nach de», Einttessen der Versiärkimgeii die gesammlen militärischen Slreitkräste, ülec welche der General Brimc be l'Fsle nnd der Admiral ^ombct zu vecsiigen habe» ivürden, cinschließ-ich der anainilischen Tlraillemü v i e r z i g t a u s e n d Mann betragen ivürden. Der Präsident Br-sio» cröhinte die S-tzung der Devutir- tentam », c r mit einer Ansprache, in welcher er die Kammer cu dem Rcftl'Iate der SenatSmablen vom 25. d. MtS. beglückcvimschie Bnudin d'Asson wünscht die Regierung über den jüngsten Mißerftl ; der französischen Tnipven und über die Operationen in Tontin ci> interpelliren. Der M>»islerpräsldc»t Fcrry ertlärte, die französischen Tnivpcn in Tontin halten keinen Mißerfolg zu verzeichnen, er er suche die Kammer, die Interpellation über die Operationen in Tontin aus einen Monat zn vertagen. Die Kammer stimmte dem Vorschläge bei. Italien. In der Sitzung der Teputirtenkammer erklärte der Minister des Auswärtigen, Mancini, daß die früheren gegen die Kolonialpolilik gerichteten Theorien angesichts der nieder ne» Fortentwickelung nnd der kolonb-len Ausdehnung aller Mächte nickst mehr haftbar ieien. Italien könne in dem Kampfe der Eünli- scrtion gegen die Barbcnci nicht nnthätig bleiben. Die Regierung lei enttckstossen, iiineilialb be'cheldencr Gremcn eine koloniale Polilit zu betreiben, vorausgesetzt, daß dieselbe für die ökonomische wie für die politische Entwickelung von Nutzen sei. Sie weide ferner die behebenden Reckste anderer Nationen respektiren, um jede Eom- vlicalion z» vermeiden , sie rechne außerdem auf die thälige Mit hilfe seile» des Handelssinndes. Tie zu machenden Versuche wur den durchaus im Verhältnisse zn den Klüften Italiens siehe,,. Schon seit langer Zeit wäre der Weg nach dem rothen Meere alS für das Gedeihen Italiens sehr nnclstig anerkannt wer de». Dcr Minisier wendete sich namentlich gegen die An nahme. daß Italien eine gefährliche Eisern,ck» Englands hcr- voririfen könne. Es sei daS Verdienst dcS Kabiiiels. das, ec-, ohne der Allianz mit dcn Eenlralmäckten untren zu werden und ohne ein großes Risico und große Opfer zu übernehmen, eine Frennmchait mit England liciznsiellen gewußt habe, die sich ans eine Gcmcinsamkcit der Aniclniiirmgen und der Aktion inr gegenseitigen Interesse, ilribe. Diejenigen, mel le fürchten, daß Italien von seiner Stellring am Mittelmeer abgezogen würde, »rnsfe» anerlennci', daß Iraiien am rotbe» Meere den Schlüssel zu», Williamen Schutz t-s Gleichgewichts am Mittelmeere finde» dürfte. Die Regierung weide den >,htt>!!; <,»» am Mrttclmeere rcipcktire». Wenn aber eine andere Macht liier Aenderung her vorrnfen sollte, welche die Sicherheit und die Rechte Italiens be drohen, so werde Italien sich dagegen zur Wehr setzen und daS Gleichgewicht wieder herzuslellen suchen. Die Expedition nach dem Eongo sei nur für einige Wochen ciusgeichohen. Die Regierung bedürfe dcr warmen Unterstützung der Kammer für ihre Kolonial Politik. Dcr Knegömiiiisler Ricolti ftihrte anS, daß nach feiner Ansicht die erste Erpedition genügen würde. Sollte eine weitere Ervedition ins Innere nöthig werden, so werde noch ein Bataillon nach Assab geschickt werden. Ter Mt»isicr wies schließlich aus den in der Armee wie !m ganzen Lande hcrricbciidcn Enlhusiaümns hin nnd schloß darails, daß die Begeisterung für große Unlcr- nehniungen in der "Nation nicht erloschen sei. Nnsiland. Einer Odeiiaer Meldung zioolge wurde der Adtzolal Tr. Iosct Rabbinvwil'eh m Kochenew, welcher nir die Setle Neu isracl warb, von orkbodozcn Juden ermordet. Gnglnnd. Infolge dcr Erplosion im Tower zu Lonton trugen drei imige Plädchen nnd gvei Knaben d e sch'.o-rstcn B.r wundiingkn davon. Eine '»kort aiigeftelttc Uilterinehilng stellte 'eh. daß die Struktur, des Gebäudes nicht bcichadigt lvordeg ist; der schaden rcdnzirt sich im Llllgemcincit an' zerbrochene Fenilericheiben und die Zerstörung einer großen Anzahl antilcr und wcrtlwolft'. Waffen. — Von den in Wcstminster Verhütten leidet ein Mann, dcr Ingenieur Green, an einer nickst ungefährlichen Linigcnblmmia. Während feine -Schwager-n. Fräiilciu Davies. ivelchc mit Herrn und Frau Green das Parlament besichugie, mir dein Verlust ihres wollcncii urikerrocks dabonkam, der eiaeiiihüml'chcnveiie wurlosvon ihrem Körper verschwunden ist. Die Heiligkeit dcr Lufterlchüttcrung «streckte sieh bis in den Palnsthof. wo ein arnier.Hausirer saimm seinem mit giaierneu Lampen beladenen Schiebwage» mehrere Fuß hoch in die Luit gehoben wurde und dabei den größten Thest iemcr zerbrechlichen Waarc cinbnßtc. - Nachstehend eme vollstäiidige Liste der bisherigen Schandlhaten der Thnamitardcn in London: 15. Viärz IKlr^: En'losion am Lokal Gouvernement Board nnd am Bureau dcr "Times". 80. Oktober: Enstosion aus der unterirdischen Eisenhahn bei den Paddington- nnd Wcsiminslerstationcii. 28. Febr. 1881: Ezplosion in der Vikloriaslativ». 28. Febr.: Emdcckuiig von Hölleimiaschiiic» in dcn Paddinaio» und Eharing Croß Stationen. 1. Mär;: Entdeckung einer Höllenmaschine in der Lud gate Hill-Stalw». 30. April: Erplosion iil St. James' Sanare und Lcoiland -Md. 13. Dezember: Explosion an London Bridge. 2. Jan. 1885: Explosion aut der unterirdischen Eisenbahn in der Nähe von Gower Street nnd 21. Januar: Explosionen in Wcstnnnsier Hall, im .Haiike dcr Gemeinen nnd im Tower. Zu dcn ans dem Kontinente gewiß unbegreiflichsten Abnorim lasten dcS englischen M i 1 i t ä rj v fte m s gehört Folgendes: Oberst Bamahh, der im Feldzüge gegen dcn Mahdi m dcn letzten Gefechten >m Liidan fiel, befand sich >m aktiven Dienste: er war Kviiiiiiandant eines Leibgarde-Kavallerie-Regiments nnd hatte blos einen Urlaub für einige Monate erhalten, die er aut Reise» zuzuvringen vorgab. Anstatt dessen begab er sich direkt »ach Eorti in das Hauptauartikr ch der Abantgaroc Wvljeletz'S und iclsioß sich der Avantgachc Stewart« an. I» wel-. Eiaenichast, ist nicht recht klar, wohl einfach als Schütze, um Ara... »ikvcrzuschießen. Allein, bekannt« Weise wird im Kriege nicht blos hinüber, sondern auch herübergcictwssen. Ebenso muß es in Deutsch land unbegreiflich tlingen, daß Oberst Barnabt,, ein Ossizier ini aktiven Dienste. Kommandant eines Leibflcnde-Kavalerie-Reginients, welches i» Windsor zun, Schutze dcr Königin garnisonirt. als aktiver Politiker anftnst. und zwar als OvvositionSkandidat für Birming ham. Und nicht blos milde Opposition gegen die Regierung, sondern der erbittertste Gegner de« Kabincts, erbittert, wie nur wenige Kandidaten I! Man denke sich den aktive» Obersten de« Regiments der Garde-Dragon« oder der Garde du Korps in Berlin als sozial demokratisch«» Kanditatrn für Chemnitz oder al« Anhänger Wind- thorsl « kür Trier «. Gsisipten. Der Mahdi hat auS Anlaß des Marsches der Engländer nach Ehallum «ine Proklamation an seine Anhänger cher wer chwciz und soll von den dortige» Führern der anarchistische» Partei tpkr abgeiandt worden sein., um Rilmpt»^ zu rnstimchei crinorde». Nach Bölling ' ickzi dieics Auftrages beabsichtigte er zu Fuß nach der Schweiz znnickzu- kehrcn. Seine Identität steht uin'omehr anßer Ziveifel, als er von Zos'en nach Frankfurt gebrachten Binder rekognoScirt KLudivp wegen des Nlederwalv-Attenlates znm Tode verur- sti'ch icmcni ans „ttoi'cil nacy Mann worden ist. UevrigenS befindet si-ss «och «,n ver! dnnm in Haft, daS als Komvliee Likske's bei dem M lieber dcn wegen de« Süederwald-Atientatcs znm theilicn anarchistischen Verbrecher Emil Kücbler macht der in
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