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Dresdner Nachrichten : 03.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-03
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1876
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««««»,,n« st«, süsr tn »,r is. U»»„ Kqsm»rkü0,,,^»urch P' Vsst » «<,'« 15 ,t«ttl.rinn»mkrn luPj««. »vil,,« 30000 a«»». 8>Ir bl» NlUkgat» «tii««» sandlkr Mannscrlptk »Schl sich die Redac»»» »tcht »erdiiidUch. 8ns«»ten-«nnadmr «>,»- wärt«' 8»»»»»»t«>» «»« V,,I»e In Hamburg, «er» Itn, wie«. Leidjig. «asel, Iretlau, ffranklurt », M. — Lu«. ««»,» lu vcrii», V»ip,ia, Wien. Hamburg, granksurl a M., Mii». cheu. — v»ud« b 0». in snonkfurt a M. — I'». V»i,t in Cdemuib. — Na- »iu»i»r b Da, t» Part«. Hageölatt für Uolitik, Nnterljaltung, Hefchästsverkehr, Börsenbericht und Aremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpsch L Neichardt in'Dresden. »Verantw. Nedacteur: Fnedk. Glltdschk in Dresden »aiU», ^,r»be I» angenommba »»» >UI> » Ub>, Linniagb »»« Miliag« «r u»r. Meunabl: groß, »loh««- Haste 5 di« Siachm. L Udr. - Der Raum einer r„. «»illiaen Peitlj'il» kaiiel Hb Psae. itinaelaiidt dt» Aktie Lu Psge. *tne «arautie sur da» »dchiitiigige Eriidk» ,»n der Anierate mir» nicht «egrden. »tudwärlig, Nnnon.en» Iluilragk va» un« und» lauiliin iriklnen nud'^er« s»n»u tnseriie» wir >'., aezenPranumkrandr» Aadlun» durch iiirtil- marlen «der Poiietuiad» lung. Süden t«ü « ti Pi»'. Zujerole «ür »ie Manlaa» Nun,« ,« »der »ach einen, Yeiün»» »>e Peutjciic M P'gi. Nr. 277. Eiinindzwanzigster Jahrgang. Mtlredacieur: Für das Feuilleton: Dr. I7»iN HtvrvH. I.uÄHHl« S»rl»»uiin, Politisches. An Wundern ist der Orient, an wunderbaren Wendungen die orientalische Frage nicht arm. Das scheinbar Unmögliche darf Nie manden mehr überraschen. FriedenSauüsichten, gestern anscheinend greifbar, verflüchtigen sich heute wie wandelnde Nebelbildcr; krie gerische Wendungen, heute vom politischen Thermometer so sicher abzulesen, wie die Cclsiusgrade einer Quecksilbersäule, gerathen morgen in das verivirrendste Auf und Nieder. Oesterreich wurde von Rußland ungeladen, einige türkische Provinzen zu besetzen. Warum? Weil die Versprechungen der Türkei, das Loos der Christen zu verbessern, crsahrungsgemäs; eitel Lügen sind. Ja, beim Barte des Propheten, diese Thatsache ist richtig! Die türkischen Staatsmänner sind nicht Willens, sind unfähig, sind ganz außer Stande, ihre christlichen Bewohner auf gleiche Stufe mit den muha- mcdanischen zu setzen. An Versprechungen wird es der Divan nicht fehlen lassen, aber über das Papier kommen die Verwaltungsrefor men nicht hinaus. Die Muselmänner wollen einfach nicht den Giaurn eine Gleichberechtigung mit sich zugcstchen. Wagt doch selbst der so populäre neue Sultan nicht, seinen Glaubensgenossen einen Waffenstillstand vorzuschlagcn, der greifbare Vorthcile für die Türkei bringt. Noch viel weniger ist er im Stande, die bisherige türkische Verwaltung durch eine christliche zu ersetzen. So weit hat Rußland Recht. Folgt aber daraus, daß nunmehr Rußland die Sache in die Hand zu nehmen und zu diesem Behusc in die Türkei cinzurücten hat? Mit Nichten! Das Fadenscheinige der angeblichen Humani tätsbestrebungen Rußlands haben wir wiederholt nachgewiesen. In zwischen stehen wir vor der Thatsache. daß Rußland in Bulgarien einfallen will, um mindestens diese Provinz zu erobern. Es ladet Oesterreich zu der gemeinsamen eroberischen Aetion ein. Noch ist die Antwort Franz Josef s auf den Zarenbries unbekannt. Unser König Albert wird sie wohl von seinem hohen Jugend- und Jagdfreunde erfahren haben — mir Anderen müssen uns gedulden. Lediglich der Euriosität halber nehmen wir von einer Lesart Kcnntniß, auf die wir im „N. W. Tgbl." stoßen. Darnach hätte der österreichische Reichskanzler Andrasst, das Eoncepr der Antwort dahin stylisirt, daß, bevor die Occupation türlischer Nordprovinzen vor sich ginge, das Votum Europas einzuholen sei. Erkläre sich Europa für den russischen Antrag, so werde die Occupation im Namen Europas vollzogen und Oesterreich nehme an ihr Theil. Diese Lesart trügt viel Glaubwürdiges an sich. Rußland würde sie freilich als ein Ausweichen, als ein Nein anschen, und der Bruch zwischen Rußland und Oesterreich ist fertig. Rußland würde unter Umständen allein militärisch einschreilen. Was dann? Darauf kann man rechnen, daß die Türkei niemals auf eine völlige Losreißung ihrer Nordprovinzcn cingcht. Solche ernie drigende Bedingungen kann kein Sultan, der nicht eine Schcere zum Selbstmorde sur nöthig hält, nnnehmcn. Selbst das Zugeständnis; von Reformen ist dem Sultan schwer genug geworden. Neulich, da eine Deputation der Londoner Litt) dem englischen Premier Derby eine Adresse überreichte und der edle Lord von „wirksamen Garan tien" sprach, die England von der Pforte verlangen würde, daß sic die verheißenen Reformen durchführe, da lachten ihm die Kausleutc Londons ungläubig geradezu ins Gesicht. Die Pforte will und kann leine befriedigenden Zustände schaffen, Rußland benutzt diese Mißwirthschast, um damit seine Eroberungsgier zu maskircn — so bliebe in der That nur der Krieg als Aussicht übrig? Nicht doch! Oesterreich ist jetzt vor eine schwere Entscheidung gestellt. Könnte man sich in Wien dazu aufraffen, den Zerbröckclungs-Proceß der Türkei so zu rcguliren, daß die Erschüttterung eines Weltfriedens vermieden, eine Reihe lebensfähiger Staaten mit geordneten Zustän den geschaffen würde, so leistete Oesterreich sich, Europa und der Eultur einen unnennbaren Dienst. Soviel ist sicher, daß das Oümanenreich jetzt gewaltige Stöße erhält. Ob cs möglich ist, die Türken in'S Marmarameer zu werfen, sie aus Europa zu vertreiben, nach Asten übcrzusiedeln — wir wissen cS nicht. Aber die eine Lehre steigt riesengroß aus dem Ehaos des Orients empor: „Alle Schuld rächt sich auf Erdeul" Die Türken verdanken ihre Existenz in Europa einzig dem Säbel. Durch den Säbel werden sic zu Grunde gehen. Keinen Dichter oder Denker, keinen Naturforscher oder Arzt, keinen Musiker oder Gesetz geber von Bedeutung haben sie der Welt geliefert. Wohl aber warm sie bis in'S vorige Jahrhundert hinein die besten Soldaten der Welt ; zu der militärischen Dreieinigkeit: „Infanterie, Artillerie und Eavalerie", bekannten sie sich trotz des Islam; sie besaßen ein Con- seriptions System und einen Mobilmachungsplan, wie kein Volk der Erde : sogar die betreffenden preußischen Einrichtungen tragen Spu ren, die auf das türkische Neuster zurücksühren. So wurden sie der Schrecken der Welt. Zweimal belagerten ihre Krieger Wien. Und noch hat sich die Spur ihres militärischen Genies erhalten. Das in allen Fugen wankende Türkenreich leistet im Kriegsührcn Achtungs- wcrtheö. Trotz alledem, trotz der frevelhaft frivolen Kriegserklärung Serbiens, trotz türkischer Siege erhebt sich die Frage aller Orten, ob die Türken in Europa noch berechtigt sind? Außer dem englischen Ministerium, den Jesuiten und den Ungarn.Ihat die Türkei keinen Freund mehr in Europa. Das ist das Schicksal eines Reiches, von dem alle Kriegsminister Europas lernten! Die militärische Ueber- legenheit schützt, wenn sie nicht begleitet wird von Thaten auf dem Gebiete der Eultur, nicht vor dem Verfall. Locale» and Tiichflsche». — Se.Maj. König Albert von Sachsen ist am 31. September, Abends kurz nach 7 Uhr, vom Jagd Auöfluge auü Steiermark nach Wien zurückgckchrt. Der Kaiser von Oesterreich erwartete den hohen Gast aus dem Perron des Süd-Bahnhofes und fuhr mit demselben direct nach dem Nordwest-Bahnhofe. Im Hoß»Wart«.Salon-nah«^ men die Majestäten das Souper ein. Nach dem ersten Läuten > wurde die Tafel aufgehoben. Der Kaiser nahm in sehr herzlicher Weise von seinem erlauchten Gaste Abschied. Die Majestäten küßten sich wiederholt und wechselten gegenseitig warme Händedrücke. Der Kaiser reichte hierauf dem Adjutanten des Königs, Major v. Minck- witz, die Hand, währenddem der hohe Gast sich von dem Gesandten v. Helldorff und den ihm zur Dienstleistung zugetheilt gewesenen hohen Ofsicieren verabschiedete. Der König bestieg den Schlaf- Salon-Waggon und nm 8 Uhr 45 Min. verließ der Eouricrzug die Bahnhalle. — Se. Maj. der König ist am l. Oetober von Wien im königl. Jagdhause zu Rehefeld eingetroffen. — In Hofkrcisen erhält sich das Gerücht, daß Se. Excellcnz der Herr Minister des königl. Hauses, Dr. v. Falkenstein, daran denke, die Bürden des Amtes mit der Ruhe des Privatlebens zu vertauschen. Schon als er das Cultusministerium niederlegte, glaubte man nicht, daß er das ruhigere Hausministerium lange Zeit verwalten würde. Der Moment scheint jetzt gekommen, daß jene Voraussicht eintrifft. Die Beschäftigung mit der Natur und dem Ackerbau (Sc. Excellenz ist bekanntlich reich begütert), wissenschaft liche Studien, Arbeiten in derSynode und im Landtage sind auch bei einem noch so regen Geiste, wie dem des Hm. Vx.v. Falkenstein, völlig genügend, um den Nest eines thatenreichen Lebens würdig auSzusüllcn. — Dem Horzahlmeister Äammer-Raw Jäppclk ist aus Anlaß seines 50jährigcn Dienst-Jubiläums taS Ritterkreuz l.Ei. des VerticnstordcnS verlieben und er von Seiten seiner vielen Freunde nnb Eollcgen durch mannlchiachc Zeichen der Achtung und Liebe erneut worden. Die Gerlchwräwe Di . Friedrich Moritz F l e m m i n g In Dresden, Wildelm Lebrecdt I rmcr in Ebcmnitz und Marlin Aurel v. Scdliebcn ln Zittau, sowie die Gerichts- Amtmänner Heinrich Tränkncr. Karl Emil FeIimcr und Theodor Otto B crndt in Geiwain sind mit der gesetzlichen Pension, unter Bclassung ihres Titels und Ranges in Rudesiand getreten. Der Ged. Instizrath Scipio Agrieoia Herbig ist unter Beilegung des Eharakiers eines Gcdcimcn Ratdctz zum Direktor im Justizministerium, oer>»AppeUat!onSratb Hermann Mcttier in Dresden zum Geheimen Iustizraw und der Gerichtsraw Heinrich Rudolph Schurig, früher in Edcmnitz znmAppcilatienS- rath in Dresden ernannt worben. — Daß die Welt mit wenig Verstand regiert wird, weiß alle Welt vom schwedischen Kanzler Orensticrna: daß aber anchAmlS- diätter mit wenig Einsicht rettgirt werde», bezeugte zum Gaudium aller Welt die gestrige Nummer des „Dresdner Anzeigers". Darin war unter der lieberschrlst .. DaS E o m m ando unse res Armcecorvs" unter Berufung am mehrere genau cikirtc Dccrele auöeinandcrgcsetzt, daß am 28. September die „Mission der deutschen Armcccorps-Eommandantcn ein Ende genommen habe", den» ein gewisses Gesetz bestimme, daß jeder Eommanteur sei» Eommando in Fricdcnözeiten nur kucl Iadrc behalte, cs sei denn, daß er durch ein besonders vom Kriegöminisicrimn erlassenes Decret in seinem Amte belassen würbe. Daran balle die Redac tion tieisinnige Erörterungen angcslcllt. ob Prinz Georg nun bas Eommando eines preußischen ArmeecvrpS bekommen habe, oder krait besonderen Gesetzes sein jetziges Eommanbo iortfübre. Nun bezieht sich jene Ei»rl.t:tung ausschließlich am das französische Heer. DaS Amtsblatt überträgt nu» diese Einrichtung Frank reichs, die in allen größeren politischen Zeitungen in der letzte» Zelt aussührlich erörtert wurde, schlankweg uus die deutschen Ar- meccorpö. El» bischen Nachdenken hätte der Rcdactio» sagen müssen, daß die Besetzung der Almeecorpo-Eommandcurslcllen ausschließliches Vorrecht des deutschen Kaisers sei. Gott sei Dank gelten französische Einrichtungen nicht im deutschen Heere! Jcdec- Kinb weiß außerdem, daß es in Deutschland mehr als 18 Divi sionsgcneräie gicbt. Wo aber die gcwissenbcnlc Rctaction des „Dr. Anz." jene angeblichen Gesetze entdeckt hat. oder ob sie aui die Hicrhcrkunit eines preußischen Armeecorps-Eommantantcn speculirt. wer soll die geheimsten Gedanken der Ehaisenhauewciö heit errathene - Die Vermählung der 2, Tochter des Herrn Baron v on Burgk mit dem k. sächn Ritlmeiilcr von Oppell, welche am 28. Sept. in der Kirche von Pesterwitz slatttand, gab abermals ein überaus wohlthucnbes Zeugnis; von dem herrlichen Einver nehmen ab. i» welchem die tteiherrlich Burgk'schc Familie mit de» dortigen Ortscinsaffen steht Daß der Trauung in der Kirche eine dichtgedrängte Sclxiar Thcilnchmender beiwohnte, war natürlich: auiiaUcn mußte aber der reiche Schmuck von Ehrenpforten und F hncn, durch welche sich der 20 Wagen zäh lende Hochzcitszug von »Roßthal nach Pesterwitz bewegte. »Nach Roßthal zurückgekehrt, fand eine glänzende Parade statt, die nach der N. Relchsztg. 200 Bnrgker »Bergknappen zählte und Berg- dircctor Zobel eommandirtc Während des Hochzcitodincrs con- ccrtirtcn abwechselnd im RoßthalcrSchloßgartc» das MusikcorpS des GardercitcrrcgimcntS und die Burgkcr Kapelle. Das erstcrc MusikcorpS war zur HochzcitSmnsik cominandirt worden. Herr Major »Port ins von hier, welcher bekanntlich bei den letzten Manövern vom Picrde stürzte, bcsinbct tick' noch immer in Güldengossa in ärztlicher »Pflege. Die Folgen des Sturzes, eine Gebirnerichüttcrung. sollen sich noch immer nicht ganz verloren haben und darin hauptsächlich ihren Ausdruck finden, daß das GcmüthSieben säst noch gänzlich bei idm ruht. Dagegen beschäftigt sich der Kranke in Gedanken viel mit dem Dienste und schreibt an Kameraden und Verwandte Briese. Der ihn behandelnde »Professor bat, da dessen Znstand bereits in »Bes serung begriffen ist, die Uebcrsührnng seines Patienten nach Leipzig i» »Aussicht genommen. - »Am vergangenen Freitag fand i» Brüx die Llcitation der ominöscnS aron - A u str ian-W c r k e bei Hosiomitz tnBöhmcn. die auch hier durch den Prvceß Grumveit, »Ducllmalz, Krägcr re. viel besprochen worden sind, slatt. Die ausgedehnten Werke mit vielen Gebäuden, ä Dampimaschlnen und einer ZicgcicI, die aller dings obschon sehr doch in den Büchern veranschlagt - ganz schlecht ist und jetzt eben weggcrisseu wird, sind jür den Spottpreis von 80.20L Gulden <ca. 42,500 Thlr.i weggegaogen. Der Ersteber ist ein Herr Joseph Riedel, der in der Nachbarschait der Saron-Austrlan bereits Grubenwcrke besitzt. Bedenkt inan, daß das Acticncapital mit 400.000 Tblr. aufgelegt, ferner noch 52.000 Thlr. Prioritäten ausgenommen worden sind und außerdem noch 150.000 Gulden Buchschuidcn aus den Werke» lasten, io braucht es keiner Rechenkunst, um die fürchterliche Ein buße der Aktionäre zu begreifen. Die Werke nebmcn ihren un gestörten Fortgang und der neue Besitzer läßt den bisherigen Director, Herrn Becher, in seiner Stellung. »Bon den Gründern der Saron-Auftrian war bei der Versteigerung nur Herr Banguicr Onellmalz anwesend. — Noch vor Einbruch dcö Winters will man beim Bau der dritten Ekbb rücke mit der Fundlrnng sämmtlicher Meiler Dresden, Dienstag, 3. Letober 1876 innerhalb des Elbbetles fertig werden. In diesen Tagen ist tcc eine der beiden lehren Eais'onö in daö Finßb lt vcrscnlt worlen und morgen wirb taü Wasser, welches dabei in eimr Menge von über 20«) Kubikmetern cingcdrungcn i)t. herausgebiaien, eine Proccbur, die in kürzester Frist — in etwa i.'» Minnlcu — be endet ist. Der letzte Eaissvn wild gegenwärtig noch montirt. Der eingescnktc Eaisson wog :«»,o<>«> Kilo, das darin befindliche Mauerweik oii.ooo Kilo, das Ganze somit '.m.ooo Kilo oder 1020 Eentncr. Um den Koloß zu heben »nb hiuabzulasscn, wa ren 10 Schraubeniplnbeln angebracht, an denen je drei Hebe! durch je einen Mann, also durch :!0 Mann, in Thätiglcit ge- setzt wurden. — Gestern Mittag I Ubr warb im Sitzangöiaaie der I.Ständekammcr die zwei tc ordentliche »? a n d c ö, v n od e eröffnet. Ucbcr die Anzahl der Mitglieder iNi geistliche und weltliche Herren) hatte» wir bereits Mitthcilnng gemacht: a> Herren sind in den 27 Wahlbezirken, i» die Lachien geweilt ward, von den Parochien erwählt worden, 2 hat die theologische und juristische Facultät in Leipzig ausgestellt — Eomistorialraw Domherr Pro», ür. ttwol. Ernst Lnwardt »nd »Pro'. l)i. Emil Friebbcrg, Beibc in Leipzig und lo Mitglieecr wurden von den I» Lvaukwlieis beaustragtcn Staatsminislcrii ernannt. Nachdem die Herren Staatöminisler und die Eommissare des Kirchenrcii- menteö, Präsident des Lantesconsisioriilms Ubbe und die Obcc- consistorialräthc vo» Berlepsch. Do. Zopi und Do. Jentzsch ein- gctreten und von der Versammlung durch Erbeben von den Sitzen begrüßt worden waren, erklärte Herr Siaatöministcr Do. von Gerber die Svnoke nach kurzer Rete nie eröffnet. Er hob her vor. baß das Kirchenrcgimcnt diesmal besonders wichtige, das innere wie das äußere Kircheuweien betreffende Fragen der Ent schließung der gegenwärtigen Synode unterbreite und schloß mit dem »Wunsche, daß es ihr gelinge» möge, zum Hell und Segen der Landeskirche ihre Aufgabe» zu lösen. DasAllcrspräsidium über nahm zunächst Overschcnk Kammcrherr v. Metzsch aus Friesen und untcrscincrLeituug wardalöPräsidcntHcrrKammerherrv.Zchmcn. als Viccpräsibent Herr Oberhoipccdlgcr Do.Koblichüttcr erwählt. Die Secretaire für die Synode sind die Herren Gcrichtsamtmann Weidaucr aus Nossen und Superintendent Die. weol. Böhnwl aus Markneukirchcn. Die feierliche Verpflichtung des Präsidiums, wie der ganze» Versammlung ward in der üblichen Weise voll zogen ; der »Präsident nahm von jedem Einzelnen mittelst Hand schlags und der Worte „Ich gelobe es vor Gott!" die Vcnicher- ung entgegen, derselbe wolle nach bestem Wissen zum »Besten der Kirche wirken. Sodann wnrden der Legitimation? und dcrRc- dactionSaus'chuß ernannt. Vor Schluß dreier ersten Sitzung machte der Herr »Präsident noch bekannt, daß, nach den »Borde- ilimmungen der i. ordentlichen roantessynotc im Mai 1871 vor Beginn jeder Sitzung ein Gebet verrichtet werden solle, womit sich die Versammlung einverstanden erklärt. Icdcn- ialiö wird die diesmalige Landes-Synode, nach den bis jetzt zu übersehenden »Vorlagen, ei» größeres Interesse beanspruchen, als die vorige von 1871. ES handelt sich in »Wahr heit vielfach um Einrichtungen, an denen Jedermann direkt oder indirekt bctbeiilgt ist. Es wirb hier nicht unpassend sein, anzu- iügen, inwieweit in Sachsen die evangeitsch.luthcrhchc Eonicssion alle anderen an Anhängern überragt. Sachsen zahlte 1875 2,<><'>4.:15I Evangelisch-Lutherische. 7:;,330 Katholiken, 085l Re- iormirte. 1870 Dcutschkathoiiken, 5:st>0 Israeliten. 713 Angii- iancr, 588 Griechisch-Katholische, 87 Altkathollkc», 077 Aposto- iiich-Kawoliiche. 55 Baptisten. 1740 Dissidenten, 28 englisch Unirte, 228 Methodisten. 27 Mitglieder der Tcmpeiacmcindc, 0 rciormirte Unirte, 235 Unirtc, 183 Religionö- und EoniessionS iose und ca. 800, über deren Religionsbekenntnis; GenancS nickst ermittelt wurde. Die Zahl der eigentlichen Kirchciigebante in Lachse» belänit sich ans >212, darunter 017 Hauytpiarrkirchen. 223 thcils Tochter-, Wells Schwester-Kirchen, Ist Bcgräbniß- Kicchen und 18 andere Ncben-Kirchcn: daneben noch 71 Ka pellen und 25 Betiälc. - Für das Stimmen-Verhältuiß zwischen Orthodoxen und freisinnigen aus tcr evangelischen La » deö - Synotc war eie gestrige Präsidentenwahl kennzeichnend: Die Freisinnige!', rennen aus höchstens 14 Stimmen rechnen, die Orthodoxen vcr- iügcn über eine geschlossene Schaar von 51 Mitgliedern. Man darr somit den politisch-interessanten Gegenständen, wie Kixchei'.- unb AbendmablSznckst. nickst ohne Besorgnis; enkaegenseben. - DerGcneralpostmeister Stephan bat sich am 30. Sep tember mit dem Obcrpostdircctor Geh. RaW Pctcrion aus Leipzig einige Stunden in Ebe m n i tz auigchallen, um, da daselbst ein neues Postgebäude aufgcfübrt werden soll, einige Grundstücke, welche für dessen Erwerbung in Aussicht genommen sind, zu be sichtigen. »Vorgestern und gestern sind ea. 1200 preußische Re servisten mittelst Extrazugcs aus Elsaß und Lothringen kommend hier durch nach Schlesien befördert worden. »Auch langte» 350 Mann und 3 Oinzicre vom sächsische n Negi - ment 105 vier an. Diese Truppentheile hatten bisher in Ltraß- burg und Lchlettstadt garnisonirt. — Abermals veranstaltet das königl. st enograp h i > che Institut einen GratlS-UnterrichtSkursuö in der weitverbreiteten GabelSbcrgericheu Stenographie. Die vorzüglichste» Lehrkräfte widmen sich der Verbreitung dieser so ungemein nütziichcu Kunst, deren Hebung jedem mit der Feder beschäftigten jungen Manne das Fortkommen in seiner Earricre ganz außergewöhnlich erleich tert. »Anmeldung zu dem Gratis-Kuriuö nimmt das kgl. iicnö- graphische Institut im Landhause 3. Etage beute früh von 0 Uhr ab entgegen. — In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist ein im Gastbause zur Stadt »Petersburg cvntitionircnkcr Kellner dortselbst die Treppe h i n a »gestürzt und hat den einen Ober- schenket gebrochen, weshalb er »ach dem Krankcnhause geschafft wurde. — Eine bekannte Etgciitl'ümlichkclt der Neigungen des deut schen Patriziers ist cS, nach sonntäglichem srommen Kirchgänge zur weitere» Erguickung des religiös-gestärkten Herzens ein Gläschen »Wein zu trinken und dürste eS dieser Eigcnthümllchkeit wobi auch zuzuschrelbcn sein, daß allüberall in tc» Städten Deutschlands in der Nabe der Kirchen sich ein Lokal nuithut. in welchem der bcimkebrendc Kirchgänger im »Vorbeigehen an einem GläSchen Wci n sich zu laben pflegt, zum Preise des gütigen Schöpfers, der den Menschenkindern nun einmal diese edle Gabe ver liehen. Ist cs nun Zufall ober Vorbedacht, daß sich seit einigen Tagen an der Sopbienklrchc (Eingang große Brüdcrgasse 24> abermals ein solches Lokal aufgethan hak, in welchem die herr lichste Gabe der Wclngelände unseres rbcmaligc» deutschen Grenz flusses unter tcr Firma „»Vater Rhein" dargcbotcn wirb. Die alten Weinflrmcn Wall mach und Broig in RüdcSheim haben, sowie In Ncw-Bork. Hannover, -»»alle .»r., auch i» Dres den eine Filiale ihrer berühmten Geschärte, die namentlich i» den Vereinigten Staaten Nordamerikas sich großen RrlleS erfreue», in Dresden errichtet und gedenken auch uns daö Wohl schmeckendste und Prekswcrwestc ihres eigenen Zuwachses aus den besten Wein-Lagern RüdeSbeimS zu kredcn-en Eine »ProbeWall-
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