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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187308256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-25
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1873
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4204 chweia gerechte- Aussehen. Ein Brief an die ..Vtormng Post", welcher auS bonapartistischer Feder stammt, giebt über da- Berhältniß de- HerzogS Karl zum erkatserlichen Hose von Frank reich interessanten Ausschluß. In seinem ersten Testament hatte sich der Herzog einen anderen Erben ausgesucht, nämlich den exkaiserlichcn Prin zen, der Universalerbe werden sollte. Der Herzog theilte seine Absicht dem verstorbenen Kaiser mit und überreichte diesem nach erlangter Billigung eine Liste seiner Habscligkeiten. Da- ist die Liste, welche am 4. September von den Insurgenten in den Tuilerien aufgesunden wurde und zu dem unbegründeten Gerücht von dem großen Reich- thum Napoleons de- Dritten Anlaß gab. Das Bermögen war da, jedoch gehörte eS nickt dem Kaiser, sondern dem Herzog von Braunschwelg. Nack dem Tage von Sedan wendete sich mit der Glückssonne auch Herzog Karl von seinem Freunde und früheren Protector ab. Da- Testament wurde annullirt und die erwartete schöne Erb schaft geht dem jungen Napoleonidcn gerade in dem Augenblicke verloren, in welchem sie ihm am willkommensten hätte sein müssen. Aus Stadt und Land. Tage ruhig dasitzende Kinder in solcher Weise angesallen haben. Der Vater der gebissenen 2 Mädchen hat noch denselben Abend ärztliche Hülse in Anspruch genommen. Hoffentlich geht dieser Unfall ohne ernstliche Folgen an den armen Kindern vorüber. 24. August. Das „Dr. Iourn." . meldet: DaS Befinden Sr. Majestät deS König- bessert sich von Tag zu Tag in erfreulicher Werse. S« Majestät verbringen bei gutem Wetter den größten Theil des Tages im Garten und machen mit Ihrer Majestät der Königin Nachmittag regelmäßig Spazierfahrten. — Friedrich Hosmann'S Festspiel „Drei Kämpfer" ist für die Feier de- 2. September br- jetzt von 37 Bühnen, darunter Berlin, die königl. Hoflhcater in München, Kassel, Wies- baden, dre Stadttheater in Hamburg, Leipzig, Bremen :c., angenommen, und so ist zu hoffen, daß cS auch für die Zukunst sich mehr und mehr als allgemeines deutsches Festspiel Bahn brechen werde — Auch dre kleinsten Bühnen, Lrebhaber- theater und Gesellschaften können und sollten das Stück zum F sie ausführen. Es erfordert alS Dccoratron nur ein einfaches Familienzimmer und kann also auch ohne besondere Thcaterein- richtung wirksam gegeben werden. Auch für Rollenausschrelben braucht man keine Zeit zu verlieren: man schickt einen Thaler an die Buch handlung von E. I. Günther in Leipzig ein und erhält dafür sechs Exemplare für die 6 Personen de« Stück«. Hinsichtlich deS Aufführungsrechts ist festgesetzt, daß alle Gesellschaften, Privat» und Liedhabertheater, welche nur für ihre Mitglieder, also ohne Eintrittsgeld, oder zu einem patrio tischen Zweck daS Stück aussühren, vom Honorar an die Agentur der Leipziger dramatischen Ge nossenschaft frei sind, wo man aber Eintrittsgeld zum Erwerb erhebt, da ist cS nicht mehr als recht und billig, daß die wenigen Thaler für das Ausführung-recht bezahlt werden; maßen heutzu tage doch wohl endlich auch für die Dichter der Spruch gilt: baß der Arbeiter seines Lohne- werlh sei. Man beraubt sich überall eine» hohen erhebenden Genusses, wo man diese Aufführung ganz unterläßt; da- bezeugt Jeder, der dieses Festspiel nur gelesen, vor Allem aber, wer der ersten Ausführung desselben in Leipzig beige- wvhnt hat. — In der „Geographie für Schulen und zum Selbstunterricht von A. Bcrthell", dem Direktor der 1. Dresdner Bürgerschule, 5. Auslage mit dem neuen, vom Verleger nachgeliefcrten Druck bogen, ist auf S. 220 unter Nr. 3 daS Fürsten thum Liechtenstein als Theil des deutschen Reiches zwischen Württemberg und Baden etn- schaltct. Dürste eS nicht Pflicht der Schulbehörde fein, Bücher, worin so grobe Umvahrhcitcn ge lehrt werden, aus den Schulen auszuschließen? H Leimig, 24. August. Nachdem cs bereits am vorgestrigen Abend in der Plcißengasse, weil in einer dortigen Wirtschaft ein Soldat sollte gemißhandelt worden sein, zu großen Aufläufen und bedrohlichen Versammlungen von Militair gekommen, welche das Einschreiten von Militair- und Polizeimannschasten nothwendig machten, haben sich leider gestern Abend diese Exccsse in erhöhtem Maße wiederholt und ist eine der dasigen Wirtschaften, wie eS heißt, von einer Anzahl erbitterter Jäger, deren Kamerad schwere Verletzungen erhalten, demolirt und sämmtliche Fenster «ungeschlagen worden. Nickt zu Hunderten, sondern zu Tausenden drängten sich Civilpersoncn und Soldaten durch die Gaste und aus den dortigen Plätzen herum, bis starke Militair- und Polizei- patrouillcn erschienen und die Gaste mit Gewalt säuberten ES erfolgten zahlreiche Arrcturen solcher Personen, welche sich hierbei den Anord nungen der letztern nicht fügen wollten. Einige 80 Ärrestaten wurden nach und nach vom Ml- litair und der Polizei nach dem Naschmarkt gebracht und davon 3l Personen in Hast be halten. — Wie man dem „Dr. I." mittheilt, sind die Kinder de« Nachtwächter- Schenke in Mar kersbach bei Gottleuba am Freitag Nachmittag innerhalb de- MarkerSbachcr Staatsforstreviers, hart an der Straße, die von genanntem Orte nach der Schweizermühle führt, von einem Dachse angesallen und so heftig gebissen worden, daß beide Kinder mehrere nicht unbedeutende Ver letzungen an Händen und Füßen davon getragen haben. Glücklicherweise kam der Fleischerbursche de- GaflwirthS Peukert in Berggießhübel dazu; diesem gelang eS, da- wüthcnde Thier zu töbtcn und so die Kinder zu befreien Der Verwalter de- Forstrevier-, Oberförster KoSmehl, hat den Dach- den, Bezirks thierarrte in Pirna behufs näherer Untersuchung zugesendet; möglicherweise ist da- Thier krank gewesen, da e- wohl kaum noch vorgckommen ist, daß Dachse am Hellen Ueber die Ursache -es Todes von Soldaten bei Märschen W schreibt ein Arzt der „Fr. Ztg." Folgendes: So oft bei großer Hitze Truppen auSmarschiren, ebenso oft hört man auch, daß eine nicht geringe Zahl gesunder, rüstiger junger Männer das Opfer diese- Unternehmen- wird. Der unbe fangene Menschenverstand fragt mit Recht: „Wie ist da- möglich ? WaS ist die Ursache dieser auf- fallenden Erscheinung? Ziehen nicht ganze Kara- vancn durch die Wüste? Arbeitet nicht eine Menge Menschen im Felde, in der Küche, auf Tächern, am Feuer bei noch viel höherer Tempe ratur und größerer MuSkclanstrcngung, ohne daß so häufige Todesfälle die Folge davon sind?" Diese Erscheinung muß also wohl in Verhält- n ffen begründet sein, welche bet militairischen Märschen Vorkommen und sonst nicht zur Geltung gelangen. In der That glaube ick. die besondere Ursache, welche die militairischen Märsche so ver derblich macht, aufgefunde» zu haben. Ich hatte als Arzt Gelegenheit, die Leichen solcher Unglücklichen zu untersuchen und habe, wie bei der Cyolera, Eindickung des Blute-. also Mangel an Flüssigkeit im Körper, als Todes ursache aufgesundcn. Bei dem Militair besteht aber die verderbliche, von einem traurigen Irr wahne getragene Vorschrift, daß der erhitzte Soldat nicht trinken soll. Kommt die erhitzte, nach Master lechzende Mannschaft in ein Dorf mit Brunnen, so werden die^e mit Wachen be setzt, und die nach Master gierige Natur deS uni- sormirten Menschen gewaltsam unter Androhung deS Tode- von der Befriedigung dieses dringend sten aller Bedürfnisse abgehalten. Oft vergessen die Soldaten, von dem wüthcndsten Durste ge- peinigt, die Strenge der DiSciplin und werden mit Gewalt zurückgetrieben. Ihre Feldflaschen sind leer, der Schweiß fährt fort, vom Körper zu rinnen und ehe sie in ihr Quartier gelangen, sind sie da- Opfer de- Verlustes von Flüssigkeit, den eben müde Körper zu ertragen nicht im Stande sind. WaS wäre aber der Schaden, den sich die Leute zusügtcn, wenn man sie daS natür liche Bedürfnis de- Trinkens befriedigen ließe? Hier soll nun der plötzliche Tempcräturwechsel schädlich wirken, ich aber sage: Der gesunde und selbst der kranke Mensch erträgt eine plötzliche Herabsetzung der Temperatur ohne allen Nach theil für seine Gesundheit. Ich erinnere an das russische Dampfbad, an die Erfahrungen der Kaltwaster-Cur, an die plötzlichen Abkühlungen fiebernder TyphuS - Kranken in kalten Bädern. Aber abgesehen davon', so fällt es keinem in reiem Zustande befindlichen Menschen ein, sich bei chwerer Arbeit in der Hitze de- Wasser- zu ent ölten. Der Feldarbeiter im Sommer trinkt reichlich Master, der Arbeiter am Feuer stillt seinen Durst aus'S Reichlichste, der Wanderer in der Wüste trinkt Master und ist verloren, wenn ihm dasselbe fehlt. Aber eben darum können diese Leute auch hohe Temperatur-Grade bei schwerer Arbeit ohne Gefahr ertragen, weil sie eben durch Trinken die Temperatur de- Körpers mäßigen und den Verlust an zum Leben nothwenviger Flüssigkeit ersetzen. Nur der Soldat darf nicht trinken, wenn er Master findet, und führt auch solches nicht in gehöriger Menge mit sich, und gerade deshalb stirbt er nicht selten aus dem Marsche an heißen Tagen. Der Verfasser dieser Zeilen wünschte sich Glück, wenn er damit erzielte, baß das verderbliche, auf cmcm Irrthum beruhende Verbot deS Waffcr- trinkenS für die Soldaten aus dem Marsche in der Hitze beseitigt würde oder zunächst wenigstens eine gründliche Untersuchung von Fachmännern in der angegebenen Richtung veranlaßt«:. Die Obduction der Leiche eine- aus diese Weise ge- tödteten Menschen zeigt deutlich die Richtigkeit de- oben Gesagten, nämlich Eindickunq der Blut maste zu theerartiger Consistenz; Mangel de- Serums in den serösen Häuten, wie bei Cholera rc., vor dem eintretenden Tode aber bläuliches Ge sicht, schwerer Atbem, kaum fühlbarer Puls, wie bei asphyktischcn Cholerakrankcn. Nach meiner Ansicht würden also di« häufigen Todesfälle beim Marsche in heißen Tagen vermieden, wenn man daS Wastertrinkcn unterwegs nicht nur nickt ver hinderte, sondern im Gegenthcil die Mannschaft hierbei mit der hinreichenden Quantität frischen WastcrS versorgen würde. Die in grundlosem und albernem Vorurthcil wurzelnde Furcht vor kaltem Master bei erhitztem Körper müßte sich also bei dem Militair umwanvcln in die auf trif tige Gründe gestützte Einsicht von der Nothwcn- digkeit des HerabsctzenS der Tcinperatluc und des Ersatzes der verlorenen Flüssigkeit durch die Sorge für hinreichende Menge Wasser- aus solchen Märschen. Verschiedenes. — Am 18 d. M. sind beim Bau der Eisen- bahnstrccke Eilenburg.Leipzig im Einschnitte bei Wölpern 5 Arbeiter verschüttet worden. Obwohl sofortige Hülse zur Hand, wurden doch 2 davon, Namen- Johann Kupstill und Valentin Mya, beide au- Sacu-ki, Kreis Schildberg, Reg.« Bezirk Posen, «l- todt hervorgezogen, ein dritter, Namen« Stephan auS Authausen, hatte einen Beinbruch erlitten und die beiden letzten, Heinrich Helling und Gottloh Böhme trugen erhebliche Quetschungen davon. Sämmtliche Arbeiter waren mit Beladen von Lowrie- beschäftigt. Die Erd wand, welche eine Höhe von 10 Fuß hatte, mag wohl von denselben unterwühlt worden sein, da der untere Theil derselben mehr sandhaltig und bequemer zum Ausladen war, während der obere Theil auS Lehm bestand. — Der Berliner Harz - Oelsarben- Fabrik zu Berlin u. Stolp in Pommern wurde von der internationalen Jury der Wiener Welt- auSstellung die Verdienst-Medaille zuerkannt. — Bor hundert Jahren. Wie cS vor hundert Jahren mit den Naturwissenschaften in Berlin bestellt war, beweist ein Beispiel zur Ge nüge. Der Oberconsistorialrath und — (wunder bare Vielseitigkeit!) königl. Geh. Oberbaurath Johann EsaiaS Silbcrschlag, zugleich erster Pre diger an der DreisaltigkeitSkirche in Berlin, hielt 1788 in der Akademie der Wissenschaften Vor- lesungen über die Sonne. Das Resultat seiner Forschungen war, kurz gefaßt, Folgende-: „Die Sonne ist ein wirkliche« wahres Küchenseuer und die Flecken derselben sind Rauchwolken und große Rußhausen; consequenter: wo Küchenseuer ist, müssen Braten sein, nämlich die Gottlosen. Deisten, Naturalisten und Atheisten und der Teufel ist der Koch, der sic am Bratspieße umwcndct." So er zählt Professor Fischer, der Lehrer Alexander von Humboldt'-. — Vor Kurzem machte die Entdeckung Aus sehen, daß im Londoner Stadtbezirk Mary- lebonc typhöse Vergiftungen durch Milch stattgcfundcn haben. Die Entdeckung ist nicht neu. Vor etwa drei Jahren ereignete sich der selbe Vorfall in ISlington und wurde (damals zum ersten Male) vom Sanitätsbeamtcn des Be zirke-, vr. Bellard, auSgcspürt und zur Oeffent- fichkeit gebracht. Auch in der deutschen Presse wurde der Gegenstand zur Zeit (im landwirlh- schastlichen Centralblatt) besprochen. Die Sache ist einfach. Entweder eS sickert von der nahen Düngergrube Giftstoff in den Brunnen, auS dem die Kühe getränkt werden, und hierbei ist die Beobachtung gemacht worden, daß die Kühe ge sund bleiben, ihre Milch jedoch auf Menschen ansteckend wirkt. Oder die MUchgesäßc werden mit dem vergifteten Master auSgespült, vielleicht wird gar die Mllch damit verdünnt. Oder aber, schließlich die Milch wird vor dem Verkauf in Localen auf- bewahrt, in welchen Krankheitsstoffe hcrumfliegen. l)r Bellard entdeckte mehrere auf diese Art ent standene Fälle von Scharlackfieber. Im vor liegenden Falle gebührt dem vr. Murckison der Ruhm d,r Aufspürung und damit der Verhindc- rung weiterer Ansteckung. Allein wie der „Me- dical-Rccord" nunmehr erfährt, hatte daS Uebcl vorher schon bedeutend weiter um sich gegriffen, als man annahm. Nicht weniger als 75 Familien haben von der giftigen Milch genossen und sind mehr oder weniger zahlreich der Ansteckung zum Opfer gefallen. Es war in der That hohe Zeit, daß dem Uebel gesteuert wurde. ES ist erfreulich, auf Grund Dr. Murchison's Angabe berichten zu können, daß in den letzten Tagen keine neuen derartigenAnstcckungen wahrgcnommen worden sind. — Einem Telegramm der Londoner Polizei zufolge ist am 16. d. der 18 jährige Comptoirist Charles May von dort entflohen, nachdem er zuvor durch Fälschungen sich in den Besitz einer Summe von über 30,000 fl. zu setzen gewußt hatte. Für die Einbringung de« Verbrechers ist eine Belohnung von 100 Psd Sterl. auSgesetzt. — Ein origineller Theaterzettel kam der „Neuen Freien Presse" dieser Tage zu Gesicht. Derselbe lautet wörtlich: „Mit hoher obrigkeit licher Bewilligung. Hanau, Samstag, 2l. März 1810. Abonnement 8U8pon<ln. Oberon Io roi ck'Oariömo. Opera en trow Lotes, la mu^igue par Vsrrmirüc^. Oberon, König der Elfen, eine heroisch-komische Oper in drei Acten. Die Musik ist von Wranizky." Die Franzosen haben sonach aus dem König der Elfen einen König vom Elften gemacht. — Eine ergötzliche Anekdote, für deren thatsäckliche Wahrheit der betreffende sehr zuver lässige Correspondent sich verbürgt und die einen unzweideutigen Beleg für die viclgerügtc Pascha- wirthschaft aus den russischen Privatbahncn liefert, wird in einer St. Petersburger Cor- responvenz de- „Nord" mitqctheilt. Die Geschichte ist ganz vor Kurzem aus der Orel-Wilcbskcr Bahn passirt, Held derselben ist der Verwaltung«, dircctor, ein gewisser Golubew Aus einer Station will Herr Golubew den vorbclkommcnden Zug besteigen. Als Dircctor kann er offenbar sich nicht unter daS übrige reisende Publicum mischen; er verlangt ein Coupe für sich, cs findet sich aber, daß keinS leer ist. Da gebietet der große Mann dem Zugführer, sofort ein Coupe 1. Elaste für ihn zu säubern. Der Beamte macht sich daran, dem Wunsche seines Vorgesetzten zu genügen, er ver- anlaßt die Insasten eines CoupöS auszusteigen und sich andere Plätze zu suchen. Die Reisenden fügen sich widerwillig und unter Protest, aber sic fügen sich — bis aus einen Herrn, welcher die Kühnheit hat, sitzen zu bleiben. Der Zugführer ermahnt ihn, seinen Platz einem Würdigeren zu räumen, der Reisende ist unempfindlich für alles Zureden und zeigt sein Billct vor. Der Zug führer explicirt ihm, daß daS Billct keine Be deutung habe gegenüber den Befehlen des souve rainen Herrn Golubew Der Reisende erwiderte kaltblütig, man sei nicht in der Türkei, und Herr Golubew habe den Reisenden nichts zu befehlen. Da naht sich Golubew selber, furchtbar wie ein Löwe, schreit den Widersetzlichen an und droht ihn durch Gendarmen hinauSwerscn zu lasten. „Thun Sie daS, wenn Sie dazu berechtigt zu sein glauben", lautet die einfache Ant wort. Indessen entschließt sich Herr Golubew, auf die Anwendung dieser äußersten Maß nahmen zu verzichten und nimmt bei dem Herrn, der seiner Autorität nicht weichen will, endlich Platz. Auf der nächsten Station verlangt der Reisende da- Beschwerdebuch. ,,Wa- wollen Sie damit?" „lieber Ihr Benehmen Klage führen„Misten Sie denn nicht, ich allein in letzter Instanz über diese Entscheidung treffe!" „Tbut nicht«, aebe,^ mir da- Buch!" Man bringt da« Vvcd bringt va» yuH . , Reisende schreibt, Golubew lacht, der ^ hört aus zu schreiben, Golubew lacht noch kann sich aber nicht enthalten, die Beschs durchzulesen, und findet dieselbe, versteinerte, Entsetzen, unterschrieben: „V. V., Minister. - Der gute Mann hatte seinen Vorgesetzten Gendarmen HinauSwerscn lasten wollen. ^ Allen Kranken Kraft und Asch heit ohne Median und ohne ÄK. ..kvvaltzsvler« llv vrcrrx,,1 l^ixlvn." Allen Leidenden Gesundheit durch die vorzüglich« ^ le,eiere <iu Larrx, welche ohne Auwenbmig vci, «. ! dlcin und ohne Kosten sich bei deu nachfolgende, I Hellen bewährt: Magen-, Nerven-, Brust-, f Lrber-, Drüsen-, Schleimbaut-, Atbem-, BlaIe»?M Nierenleiden. Tuberculose, Schwindsucht, Asthma, h,«» Unverdaulichkeit, Verstopfi'"" > Schwäch«, Hämorrhoiden, del, Blutaussteigeu, Ohreubrausen, Nebelten und ksi. I chen selbst während der Schwangerschaft, Diadetet. tz^I lancholie, Abmagerung, RhcumatiSmo«, Sich«, I sucht — Auszug aus 80,000 Lertisicatea über s jungen, die aller Medicin widerstanden: Certtstrat Nr. 73.870. Wien, l3. April ls;r. Es sind nunmehr sieben Monate, daß ich mis „I trostlosem Zustande befand. Ich litt an Brustübel wl Nervenleiden, so daß ich von Tag zu Tag juscha»! schwand und demzufolge längere Zeit im Syidira«.! stört wurde. Ich hörte von Ihrer wundervolle» r^.1 lescivre, machte davon Gebrauch und kann Sit H.I sichern, daß ich durch den einmouatlichen Genuß nahrhaften und delicaten llerslescier« mich vollkonn«! gesund und gestärkt fühle, so daß ich, ohne im Lcn--.I sten zu zittern, die Feder führen kann. Ich sek ZI veranlaßt, allen Leidenden dieses verbällnißmLßig «AI billige und schmackhafte Nahrungsmittel als beste s anzuempfehlen, und verbleibe Ihr ergebener Gabriel Teschner, Hörer der öffent. höheren HaudelslehraM Eertificat Nr. 73.S68. Mitrowitz, 30. April IN,. Dank dem vortrefflichen Farina ist meine sch» die an nervöser Lopfkrankheit und Schlaflosigkeit gcl hat, nach verbrauch von 3 Pfund am Wege der j Besserung. Zugleich erlaube ich mir, Sie höflich,^, bitten, mir gegen Postnachnahme I Pfund gewöhnlicher Sorte nebst Gebrauchsanweisung besKm,! bei Kindern von 8 Wochen zukommen zu laste». H aller Achtung NicolauS G Ko still Certiftcat Nr. 73.704. Prilep, Post Holleschau in Mähren, 7 Mai is:i Indem mir schon die von Ihnen längst bezogener»! valescwre <Iu llsrrx ausging und für meine I schwäche und llnverdaulichkeit ein gutes unb «irstw^I Mittel ist, so ersuche ich Sie höflichst, mir noch m „I echten lt«v»Ie,ciLr« 2 Pfund gegen Nachnahme so d als möglich zu übersenden. Achttmgsvoll ergebkusl >h< Josef Rohaczck. KScht Nahrhafter als Flrisch, erspart »,e Ler»!»«ik, Erwachsenen mW Kindern -o Mal ihren i andern Mitteln und Speisen. In Blechbüchse» von '/, Pfund 18 Tgr, i l Thlr. b Sgr., 2 'Mud l Lhlr. 27 Sgr., 1 t Thlr. 20 Sgr., 12 Pfd. s lhlr. l b Sgr , ri ( t8 Lhlr. — L«r»I«»eiire : Büchsen 1 j 5 Sgr. und 1 Thlr. 27 Sgr. — Ler»I,»<Nr« t»t«, iu Pulver für 12 Taster» t8 Sgr., r« lchil l Thlr. b Sgr., 48 Taffe» 1 Thlr. 27 Sgr., lro Uj,« 1 Thlr. 2» Sgr-, 288 Taffeu 9 Thlr. IS Sgr, t« Lasten 18 Thlr.; tu Tablette» für l2 Taffen U-«,I 24 Taffeu I Thlr. S Sgr, 48 Taffen I Thlr. 27-jtI — Zu beziehe» ^urch Barry du Barry t allen StL»I Spec«. wl Leipzig: 7ilvv<1. l'tllrm»»», Hoflirsirant, kpt«! t liiäei«-. und llneien- Tageskalender. Landwehr-Bureau vahnhofstraß« 17, offen OeffenMche Bibliotheken: llniversitätSbibliothek 11—1 Uhr. Stadtbiblio.thek 2—4 Uhr. Btädttfche Sparkasse. Expedition-zeit: Jeden l tag Einzahlungen, Rückzahlungen und Kündig»^ von früh 8 Uhr ununterbrochen bi» Nr§ 3 Uhr. — Ssfecten-Lombardßeschäst 1 Treppe I Filiale für Einlagen: Marien-Lpochrke, Schützenstraß«; Droguen-Geschäft Wmbv ittr 30; Lmdeu-Apotheke, Weststraße Nr. 17». Städtische- Leihhaus. ExpeditionSzell: Jeden I tag von früb 8 Uhr ununterbrochen bis Na' Z Uhr, während der Luctionen nur bis 2 l In dieser Woche verfallen die vom 24 30. November 1872 versetzten Pfänder, den» s' Einlösung oder Prolongation um unter » richtung der AuctiouSgebühreu stattstudeo km» E ingang: für Psänderverfatz und HerauSnah« > Vaageplatze, für Einlösung und Prolongatu» > >er Neuen Straße. Waag der Neuen Straße. Keuermeldestellen: In der Rath-wach« (Lentralst Polizeihauptwache und Feuerwache Nr. I (e am Naschmarkt; in der Feuerwache Nr 4, gaffe Skr. I; Feuerwache Nr. 5, Schl, ö>. Bürgerschule); Feuerwache Nr.6. Johau «k. Bürgerschule); Feuerwache Nr.«, Johamnlh Feuerwache Nr. 7, Fleijcherplatz Nr 8; wach« Nr. 8, Brühl, Georgenballe; Polizei wache Nr. t, JohanniShoSpital; Poli^ Nr. 2, Windmühlenstraß« Nr. 1; Poliz Nr. Z, Frankfurter Straße Nr. 47; im neu« I (NugustuSplav Nr. 3d, westliche Sette); i» Wintergartenstraße Nr. 10 beim HauSmaa Souterrain ; Marienstraße Nr. 14; Dresdner l"" Nr. 32 (ThorhauS) bei dem Königlichen " Aritzer Straße Nr. 28 (Thorhau-) bei de» t Lontroleur; Sternwartenstraß« Nr. 3S Härtel), parterre beim HauSmano; Do Nr.«—8, parterre im Durchgang nach der < straße beim Hau-mann; Plc (vlüthner'sche Piauoforte-Kabr raße Nr. 7 oder witzer Straß» , parterre bttus r «aldstraß» » parterre beim HauSmami: »a-berettuugß-I (Eutritzscher Straße Nr. 4); Stadtkrankeuhcm« D haoSstraßr). , ,«gr l« Recht, ' Ubr lMr»«a- Milt vor < je » AI" lull»»? jWmü»Iie g.k»bo»'> Mali stu !M»da >ße»»»rM evti l Itter»et>i ^hiiiäten. feSrcklmf -- l " UUeaete I «et»»«« _ , f Mo/aeU» s Mion«, m ^itttAiell« - -ll»«i s iMlreidri Scharren» 8« »r- m j sttwtngrr t iklxure» I guten empt r»»i L »Menv« I tetLiiil und ! jktur- The ^erspiel ii üan, rex leiue S> lüie, seine R ßwMrzj L ein böh »ll». 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