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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187309198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Ausgabe fehlerhaft gebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-19
- Monat1873-09
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1873
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Echt Skilage M Leipziger Tageblatt uns Anzeiger. M r«2. Freitag den 19. September. 187Z. kesse von j pe». ackfrnieisin.' factum, jlciccm. .speise! lEtlunettl, » führend, edrne» » eral»ikßni »t« he» Neil«.! er,. ^sr«r., « Al.schn,! ^/, Rgr„ !4 -lasch«. »Vs---, « -lasche». ^Rgr, > »Flasch«. Pni lutoriti lsgckil not) D.c.i o» all e He ll«». klA- M e»i ek.kL färbe», öl, «et». snlnma Tagesgeschichtliche Nrbrrficht. Ne BUckc Europas sind in diesem Momente los Wien concentrirt, wo Victor Emanuel Ip Segleitung Minghettc'» und BiSconti Bevosta'S lchxelroffen ist Alle Versuche, welche von ultra- lontaver und überhaupt deutschfeindlicher Seite Izmacht worden sind, dre beabsichtigten Wirkungen «a Reise de- Königs von Italien unmöglich zu Inr-en, sind als vollständig gescheitert anzusehen. Ivie Flugschrift Lamarmora's hat die allgemeinste Ißmntheilung gefunden, und weit gefehlt, daß Iprch die Enthüllungen dcS italienischen Gene- lalt eine Spannung zwischen den drei Mächten, las deren freundschaftliche Verbindung der Zweck Nt Besuches Victor Emanuel'S gerichtet ist, er« «gt worden wäre, sind vielmehr die Stimmen hrjemgen in entschiedener Majorität geblieben, Nicht sich erfreuliche Resultate von der Reise str die Befestigung de- guten Einvernehmen» wischen Italien, Oesterreich und Deutschland ver pusten. Bon der Auffassung, welche die Ila- kwer dem Entschlüsse ihre- König» entgegen s lrmzeu, legen die enthusiastischen Kundgebungen Hnzniß ab, welche ihm sowohl am Orte der Urnse. Turin, als an allen Stationen, welche er piffirtc, zu Theil geworden sind, und nicht »iiidn find die Glückwünsche, welche die Ma- ziKnite der Städte dem Ministerium aus Anlaß der Keife Übersandt haben, ein erfreuliches Zei ten sür das volle Einversiändniß, welches in ! Klien zwischen König und Volk herrscht. Da nken schicßen Diejenigen wohl über da» Ziel !hinaus, welche jetzt schon von beschlossenen Ge- ieubesuchen des deutschen und dcS österreichi- sten-aisers in Rom oder Turin zu melden visier; eS sind Das lediglich Conjecturen, die »iellcicht eine» Tages zur Wirklichkeit werden !»nnen, die aber zur Zeit noch der Basis ent behren. Zunächst wollen wir un» getrost an die Gegenwart und die nächste Zukunft halten; wir »erden die Gelegenheit genug finden von bedeut same« Resultaten zu berichten, unbeschadet der au» dem gegnerischen Lager kommenden Aeuße- nmgen, welche den Besuchen Victor Emanucl'S in Wien und Berlin alle und jede politische Be deutung und besonder» jegliche» positive Ergeb- «iß abzusprechen wagen. Die Sprache der Thal- fachen selbst ist mächtig genug, um solche Ver suche zur Nichtigkeit zu verurtheilen. Lus militärischem Gr biete ist bekanntlich dem tiseubahnwesen in der letzten Zeit eia ganz besondere- Intereste zugewcndet worden und zwar ist (abgesehen von den neu errichteten Eisenbahn bataillönen, die jetzt vollständig in diesem Dienst- Mge auSgebildet und zur Herstellung staatlicher Bahnstrecken mit verwandt werden) seiten» de- zroßea Gcneralstabr» der Armee angeordnet wor den, daß alljährlich höhere Ofstciere des General- siabcS die stimmtlichen Bahnstrecken und da- vor handene Personal und Material aus Quantität imd Qualität einer Prüfung unterziehen sollen. Die i» diesem Sommer nach dieser Richtung hin dorgenomwcne Untersuchung bat ergeben, daß die leutscheo Eisenbahnlinien, für den Fall einer regel mäßigen, nicht beschleunigten Mobilmachung geoü «Eisenbahnwagen 3. Elaste besitzen, um sämmt- üche Trappen von nun an in diesen Wagen und nicht in Eepäik- und offenen Wagen befördern zu können. M-o hat dabei sünf Mann Linientruppen. resp. vier Nana Tardetruppen für je eine Bank de» Wa» zn» gerechnet. Ebenso hat die Untersuchung zqeigt, daß die Eisenbahnen über eia auSreicheu- des Unterbeamtenpersonal an Heizern, Schaffnern r s. w. verfügen, so daß von jetzt an die all jährlich statt findenden Eommaadirungen von Unter- olstcieren zur Erlernung dc» EisenbahudiensteS in Dezsall kommen sollen Endlich hat sich die Uvtersichung auch noch auf da» Anlegen von permaoentrn VerpflegungSstatiouea erstrcckt, und «au ist dahin dbereiagekornmeu, solche an den wichtigsten KreuzungSpunctea bereit» im Frieden hcrzllstcllen. eine Maßregel, die schon au mehreren größeren Bahnstationen, wie Leipzig, Halle »c «»geführt ist. Da» Gerücht, daß der bi»heriae außerordentliche -staubte und bevollmächtigte Minister Mecklen burg» am Berliner Hose, Herr von Bülow, >M StaatSseeretair de» auswärtigen ! Rmte» au-ersehen sei, scheint sich zu bestätigen. Herr von Bülow führte nach dem unglücklichen lusgauq der ersten schleSwig-holsteinischen Be freiungskämpfe al» dänischer Gesandter am Bunde», tag dre Stimme für Holstein, wurde, nachdem > Dänemark die Herzog'hümer verloren hatte, «ckleuburg - strelitzscher EabinetSminister und erhielt endlich den Posten al» Gesandter beider I Mecklenburg und Vertreter derselben im Bua- be-rath. Der wegen Widerstand gegen die Kirchengesetze venntherlte Propst AloSzewSki au» Buck hat am Montag seine vierzehn tägige Festungshaft aus der Hornburg in Slogan angetreten. Die Herbstübuaaen der Truppen in der üxgeaeud von Metz sind jetzt beendet. E» wird bechglich der bayerischen Truppen uameot- kh hervorgehobeu, daß dieselben, di« doch nur kurze Zeit nach dem preußischen Reglement erer- cm», mit solcher Präcifion manövrirteu uud so pünktlich iu die verschiedene» Actione» ein- Piss», daß zwischen ihnen uud de« preußische» vuppeu lein kloterschied wahrzunehmen war. ^ von preußischen Ofstciere» hört »a, bestil- d-ß die Ums«» »och da« Einige sei, wo- "l dir bayerische» Soldaten »ou de« prenßi- schen unterscheiden könne. Den Mittheilungen gewisier Blätter gegenüber, die von Reibereien zwischen nord- und süddeutschen Truppen berich ten, wird bemerkt, daß von Schlägereien rc. nicht va» Geringste gehört wurde daß vielmehr zwischen Preußen, Bayern und Sachsen da» beste Einver nehmen herrschte. Au» Metz wird berichtet, daß daselbst seit emip.cn Tagen eine neue topographische Karte verkauft wird, auf der die Provinzen Elsaß und Lothringen wieder in denselben Farben, wie die angrenzenden Departement» der Mcuse, der Meurlhe, der oberen Saone, de» Doub» und de» Iura dargestellt sind. Gleichzeitig zeigt dieselbe Karte noch die Departement» Savoyen, der Nieder- und Hochalpen und der Seealpe« in weißer Farbe, wie wenn dieselben von Frankreich getrennt und an Italien zurückgegebcn seien. Diese Karte, welche als Resultat der ncucsten politischen Constellation gelten soll, führt die Bezeichnung: Deutschland im Jahre 1876 Au» Wien wird der „Magdeb. Ztg." geschrie ben: Die Reise nach Wien werden unsere feu dalen Jesuiten dem König von Italien schon versalzen, und wenn Alle» nach ihren Wün schen geht, so können wir un» schon auf ganz interessante Zwischenfälle für die Zeit dc» könig lichen Besuches gefaßt machen. „Barerland" bringt an der Spitze seine« Blatte- schwarz umräittert eine Anzeige des Vorstandes von der „Erzbrüder schaft des heiligen Erzengel- Michael", worin alle Katholiken WrcnS eingeladen werden, sich recht zahlreich an dem Requiem zu betheiligen, da- am 20. September in der Dominicanerkirche der in neren Stadt „für die vor drei Jahren bei der völkerrechtswidrigen und gewaltsamen Einnahme Rom» gefallenen päpstlichen Soldaten" abgehal- ten werden soll. Nun, Das kann schon an und für sich ein recht hübscher Skandal werden. Be deutend erhöht aber wird seine Tragweite noch dadurch, daß der MichaelSbrüderschast fast alle höheren Beamten de-auswärtigen Mi nisterium« angehören; denn in den fünfziger Jahren gab es für den Staatsdiener kein bessere» Mittel, seine CarriLre zu poussiren, al- den Ein- tritt in die MichaelSbrüderschast. Wie oft hat Bcust nicht schwer empfinden müssen, daß selbst sein anfänglicher Unterstaatssecretair Meysenbug die Instructionen seine- Chef- ruhig zu den Acten legte und sich lediglich an die Weisungen hielt, die ihm als Mitatied der MichaelSbrüderschast au- dem erzbischöflichen Cousistorium zuqingen! Der Feudaladcl zählt fast eben so ausnahmslos zu der M'chael-brüderschaft, wie die Mitglieder der niederen Stände, die auf die Protection dcs Pfarrer» und Meßner» speculren, zum ScvcriuS- vereine. Der 20. September kann daher recht lustig werden. Der wahrhaft ungeheuerliche Staat» Vertrag, durch den Traf Leo Thun vor achtzehn Jahren die theologische Facultät zu Innsbruck den Jesuiten auSlitferte, ist nun endlich zum 1. Octobcr gekündigt worden. Man sollte gar nicdt glauben, daß solche Dinge im neunzehmen Jahrhunderte noch möglich gewesen. Pater Beckx in Rom warnte und entsetzte direct die Pro fessoren. über deren Fähigkeiten und Unterricht»- Methode der Staat sich absolut jeder Controle begab, obscbon die Zeugnisse derselben volle staat liche Gültigkeit hatten. Der Staat batte absolut Nicht» zu thuu, al» jährlich 18,000 fl. an die frommen Patrc» für ihre Mühe zu zahlen. Mil dieser Herrlichkeit ist e» nun au». Bom nächsten Semester ab ernennt der Minister die Pro fessoren ; die gegenwärtigen Iesuitenprofefforen haben sich bi» dahin zu erklären, ob sie sich dem staatlich vorgeschriebe»«» Lehrplane mit seinen Prüfungen u. s w. fügen und unterziehen, kurz dre einzig mögliche Stellung al» StaatSdicner acceptucen wollen, iu welchem Falle Herr » Stremayr kein Bedenken trägt, sie auf ihren Posten weiter zu belasten, aber wohlgemerkt kraft staatlichen Patente» und unter staatlicher Eontrole. Hoffentlich bleibt Pater Beckr seinen alten Prtn- cipie» treu und beruft seine Jünger lieber ab. Nachstehende», dem Organe de» Gran er Erz bischof», Magyar Allam, entnommenr» Pröbchen ultramoutauer Gesinnung bedarf keine» Com- meutar»: „Der preußische Adler in Rom. ES geht da» Gerückt, daß WUhelm den Besuch Victor Emauuel» in Berlin erwidern, daß er es wagen werde, nach Rom zu geben, um den classtschcn Bode« noch mehr zu besudeln, den sein aben- teueruder College ohnehin zur Genüge beschimpft bat. Solche Besucher wird doch irgend em Or- sini besorgen; oder vielleicht findet der Blitz feinen Weg iu den Quirioal." Die liberale« Blätter Rom» besprechen die Reise de» König» nach Wien und Berlin in äußerst sympathischer Weise, sowohl im Hinblick aus den König uud dessen Hau» wie mit Rücksicht aus die Länder uud Bevölkerungen, denen der B« such de» König» gelte. ES wird hervorgehoben, daß durch die Bande der Freundschaft, wclche die drei Herrscher Oesterreich», Deutschland» uud Italien» umschlängen auch die Bevölkerungen der drei Reich« iu freundschaftlicher Weise ern ander näher gebracht würden: die sympathischen Kund gebungen der deutschen Bevölkerungen, welche dem Könige von Italien dargebracht würden, feien al» hochzuschätzende Zeichen einer freundschaftlichen Gesinnung, die ganz Italien gelte, anzusehen. E» stand z» erwarten, daß da« Ende der Occupatio» allerlei Ungeheuerlichkeiten jeoseit der Vogesen erzeuge» werde. Selbst mit einem Victor Hugo'schen Gedicht: „Qa lldüralion än tsrritoire" ist die Welt nicht verschont geblieben. Der arme Mann „fühlt einen Aetna aus seiner Brust", weil „ Elsaß im HalSeisen und Lothringen am Schandpfahl steht", er hofft aber von dieser Last durch die Rückgabe von Metz und Straß- bürg befreit zu werden. Glücklicherweise ist der große romantische Dulder an solche Lasten ge- wöhnt und strrbt nicht gleich, wenn seine Wünsche unerfüllt bleiben. Da» . Journal d: Pari»" er klärt seinen Lesern: „Die Deutschen occupiren nur Elsaß-Lol bringen, wie sie unsere Departe ment» occupirt haben, sie besitzen eS nicht. Unsere alten Landsleute betragen sich ihnen gegenüber, wie e» die Bevölkerung unsere» Osten» that. Allerdings ist der Termin der Räumung nicht vertragsmäßig fcstgestellt und ist vielleicht noch sehr entfernt. Aber diesseits wie jenseit» der Vogesen rechnet Jeder auf den Tag, an welchem die Deutschen wieder über den Rhrin zurückgehcn werden. Wir möchten selbst behaupten, daß man auch in Deutschland schon jenen Tag anbrcchcn sieht, und daß Manche wünsch:«, den Verfall de» eisernen Regiments zu sehen, welche» sich Deutsche- Reich nennt." Einzelne solcher erbärmlicher Wichte gicbt c» bei un» allerdings, und aus ihre Bundesgenoffenschaft darf das Lciborgan der Prinzen von Orleans rechnen; waS aber solche Allnrte nützen, wenn der Sturm losbricht und das deutsche Volk aufsteht, sollte dock den leicht fertigen Pariser Journalisten von 1870 her noch im Gediichtniß sein. I« Spanien treten nachgerade die Folgen der Dictatur wenn auch vorerst in leisen An fängen hervor; die von Salmeron so lange mit Erfolg bekämpfte Todesstrafe ist im Princip wie der cmgesührt worden. Auch darin ist eine be- merkenSwerthe Aenderung zum Besseren erkenn bar, daß nicht ins Blaue hinein irgend ein Ge neral mit dem Befehl abgesandt wird, die Car- listen oder Socialisten zu schlagen, sondern daß rach einem wohlüberlegten und vorbereiteten Plan verfahren wird. Schon DaS erweckt ein günstiges Borurtheil, daß der neugewühlte Ober- commandant der Nordarmee, Concha, nicht un verzüglich an seinen Bestimmungsort abgeht, son dern baß man sich die Zeit nimmt, zunächst die Truppen, welche zur Action bestimmt sind, zu organisiren und ihre DiSciplin zu erproben, be vor sie inS Feld rücken. Die Kriegführung st la Nouvilar, der durch rigorose Befehle siegen zn können vermeinte, ist damit als abgethan zu be trachten. Die „TimeS" enthält ein Telegramm auS Madrid vom 16. dS., nach welchem Tag» vorher daS Bombardement von Carthagena begonnen hatte. Bon der Landseite war die vollständige Blokirnng deS Platzes hergestellt, von der Seeselte her war dieselbe unausführbar. Aus Herbeiführung einer (Kapitulation durch Einlei tung förmlicher Verhandlungen wurde nicht mehr gerechnet. Neues Theater. Leipzig, 17. September. Fräulein Sag ave vom Königlichen Theater in Hannover hat durch ihre gestrige Leistung als „Gabriele" iu Kreutzer'S Oper „das Nachtlager iu Granada" bewiesen, daß noch umsaffende und sehr gründliche Studien iü der Gesangskunst uud in der dramatischen Ge staltung vorgeuommen werden müssen, bevor die junge Sängerin an der Leipziger Bühne daS von ,hr gewählte Rollenfach genügend vertreten kann. Die nach ihrem ersten Auftreten angedeutcten Mängel uud zwar ganz besonder» die falschen Intonationen traten bei der zweiten Leistung so grcll hervor, sie beeinträchtigten da» vom Com- ponisten deuilich und klar «-»»geführte Charakter bild in so bedaucrn-werther Weise, daß selbst die äußere Erscheinung und da» bescheidene Wesen nicht mehr den Uebelstaud zu mildern vermochten. Da nun die Erwartungen, welche sich an da» Gastspiel de» Fräulein Sag ave knüpften, nicht erfüllt wurden, so wird man wohl demnächst noch anderen answärtigeu Sängerinnen in demselben Fache begegnen uud es dürste dann jedenfalls vor dem Engagement eine strenge Prüfung der Leistungsfähigkeit recht empfehlenswerth sein. Herr Lißmann bekundete al» „Jäger" wiederum bedeutende Begabung, welche nament lich im letzten Acte vor der Kampsseene zur Geltung kam; jedoch muß wiederholt darauf hm- gewieseu werden, daß energische und gewissenhafte Hebungen erst zur wirklichen Bedeutung de» äußerst talentvollen Sänger» führen können, welcher jetzt nur al» begabter Naturallst «ms die Zuhörer mit seinen schönen Mitteln wirkt. Der ausgezeichnete „BaSko" de» Herrn Reß »nd auch die übrigen Leistungen verdienten reiche Anerkennung; besonder» aber gereicht e» »nSznr Freude, die präcife Haltung und frische Mit wirkung de» sehr tüchtig vorbereiteten Chor» hervorheben zu können. —I. Vorträge zu veranstalten, welche nach Inhalt und Form geeignet sind, dem Fortbildungsbedürf- niffe weiterer Kreise entzcgenzukommen oder auch ein solche- zu erwecken. Es handelt sich demnach um Vorträge, die weniger da- bloße Gcdächtniß beschäftigen, als vielmehr in gemeinverständlicher Weise diejenigen den Gebieten der Naturkunde, der Philosophie, der Geschichte, der BoikSwirth- schastSlchre rc. entstammenden lebensvollen Kennt nisse und Einsichten zu erzeugen und zu ver mehren suchen, welche al« wesentliche Bestand- theile allgemeiner Bildung und al» gesurde Unter lage vernünftigen Nrtheil» über allgemeine und höhere Angelegenheiten die weiteste Verbreitung unbedingt finden müssen, wenn ein Volk mit sei nem Staate nicht kränkeln und zu Grunde gchen, sondern immerfort grünen und erstarken soll; kurz, um Vorträge, welche geeignet find, da« ganze innere Leben Derer, für die sie gehalten werden, zu erhöhen, ihr ae- sammle» Fühlen, Denken und Wollen fördernd und veredelnd zu durch dringen. Wir hoffen, daß un» zu dem bezeichneten Zwecke einer der hiesigen Schulsäle zur Ver fügung gestellt werden wird. Die Borträge sollen an roch zu bestimmenden Wochentagen Abend« von 8 Uhr ab stattfinden. Möchten alle die Männer Leipzigs, welch« iu der bezeichneten Weise an der Erfüllung nuferer Aufgabe theilzunehmcn in der Lage sin», e< al« eine ernste und dringend mahnende Pflicht erken nen, nach Krästen mttzuwirkcn, daß auch in un serem Leipzig allgrmcine Bildung sich möglichst verbreite. E» werden dieselben hiermit freundlichst gebeten» sich wegen der zu behandelnden Gegenstände sowie wegen alle- Weitercn mit unserem stellvertre tenden Borfitzenden, Oberlehrer vr. Moritz Schuster, Bayrische Straßes, I., baldmöglichst in Vernehmen zu setzen. Leipzig, im September 1873. Vorstand und Ausschuß de» Leipziger Zweig- Vereins der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. Graveur R. Gerhold, Vorsitzender; Oberlehrer I)r. M. Schuster, stcllo Bois.; Ferd. Dürbig, Cassirer; Schuldirecior E. Barth, Schriftführer; Jul. Burckhardt, Director der grwerbl. Fort bildungsschule; vr. Fränkel, Redakteur; Prof, vr. Frielberg; vr. Gensel, Secretair der Han delskammer; vr. Georg», Stadtverordu-Borst.; G Goetz, Vicevorst. d. Stadtverordn.; vr. Gold schmidt; Chr. D. Oehler: vr. weck. Schildbach; Pros. vr. Zarncke; H. Herzog. Gesellschaft für Verbreitung ,<m Volksbil-ullg. vom hiesigen Zweigvereine der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung geht »u« fol gender Ausruf zur Veröffentlichung zu; Im Verfolg der Zwecke unserer Gesellschaft halten wir e« skr geböte», dauernd öffentlich« Verschiedenes. — Die „Spener'sche Zeitung" schreibt: „Die einzige Tochter de» Compomsten Marschner war verheirathet an einen Hauptmann in schlc»-- wig-holfleinischen Diensten. Der Mann hatte da» Unglück, im Kriege zum Krüppel zerschossen zu werdcn und erhielt dann eine Anstellung mit 300 Thlrn. Gehalt Da sich die Familie ver größerte, versuchte die Frau ihre Einnahme» durch eine Pensionsanstalt zu erhöben; aber daS Unternehmen mißglückte an zwei Orlen. Jetzt, nach ihrer Vaterstadt Hannover zurückgekchrt, bat sich diese durch NahrnvgSsorgeu bedrängte Mutter von sieben Kindern vor etlichen Tage« in einer Scbmieve erhängt. And ebe» ist ma» im Begriff, dem berühmten TonkÜustler an dem Orte seiner langjährigen Wirksamkeit ein Monu ment zu setzen!" — Da» Pferd, welches der Kaiser bei der Enthüllungsfeier der Siegessäule ritt, war be kanntlich die historische Rappstute Sadowa, die schon seit 186 t dem Kaiser al« Leibpserd dient. DaS berühmt gewordene Pferd ist »icht weniger als 2» Jahre alt; eS wurde 1849 zu Trakchnen geboren und führte ursprünglich de» Namen Veranda. Seine Berühmtheit erlangte daS Pferd bekanntlich dadurch, daß e« au de« denkwürdigen Tage von Königgrätz seinen könig lichen Reiter 17 Stunden hin durch ohne Unter brechung trug. Den Feldzug gegen Frankreich hat die Sadowa nicht mttgemacht; sie wird jetzt nur noch bei seltenen Gelegenheiten iu Dienst gestellt. — Amerikanische«. EineLouiSviller Corre- spondenz an da« „Eine BoikSblatt" Vagi bitt« über die Gewiffenlosigkeit eine» LouiSviller Bier brauer», von dessen Gebräu sie Folgende« fingt: TevselSdrrck und Blycerto, Lckridewasier uud Slrychuin, Warmkraut, Mutterkraut uud ferner Fl rgevgift uud Kvketttoruer. — Nicht gemscht, dafür gemanscht, Tüchtig Wasser zugrpauscht »u» dem River, «o unterbLmnig E« schön dick ist, grün m»d schlewvg; Et»a« Gelle beigrmischt, Daß «» kräftig schäumt uud zischt; Du» verwünswte Hvüeusauer Nennt «an Bttr! trink es der Bauer!" Wenn auch nicht ganz, so trifft diese Schilderung doch auch manche- Gebräu, da» «an anderwärts zu consamiren bekommt »Mt» «»» k»ri-«r vmi^ aw r«»p«»t»r n» 7 ttdr Uonkvua ^ Imu 1». a-pt. 0«»>»twap«1 > 18.5 V-äau ... -j- 7.» Aar», ... -t- 14.« L«l»w«-am . > 14.»
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