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Dresdner Nachrichten : 03.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188907035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-03
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1889
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N«chts ein-eaange«. <N«r i» «iukm Ttxtl« «r »uNaa». Ur«i>»v«. »»u, »e» »ullil«e» t»»Ian»te« Verlisnt d«» »rr üioriliNire» der »U>d»«e- »irliid, kroUcoo hrrvor. »a» eintzi,« ttu>a»uonu»>rl,„ drr Hu»»» «It den Lerde» Itir dir veiretun, de« »rrdllchrn Volt,« Irdr Set« in d», »rinnen»,, jrdc» »erden. Dl» Srrdr» lei«, von Lymvaltzien und Gelüdle» »rr Dankbarkeit für di» mdchli,, ruliilche »talto» erfüllt., Vrrlioiii ,ad feiner Arende «u«-l druck, der Laib»»,, des nn« einer' nihiinrichen Diinoitik Itnmmenden. von ledhotte» Sinnvatdie» der rnlil-, ick,e»'-iotion dealetleten könis« bei-j wulitte» »» können. 34. Jahrgang. Aufl. 47.000 Stück. imsrilllllnt dsstsn «lauksekos b'adriliat, amptodlsn Z. köi-xoii M«v. rspSi-liSr.«md Mdrilfferilr. Ad. Litzschklltwda »»» s 1» I» 1» I» a k. 8ckön8lsr Ksi^en äar «ckütlix uns nu^trei. Vlv.^vlo«' II Livre. Dresden, 1889. Morltr Sartuus, 8 13 «Ntl RLuxtLtrLLLö. » L»«»«nik>ntvii, ««tN«»«« »»»,«1, dlplt«,», Itanü- »rvslt«- »nck »llo vaa»en«oI»»eI«I«P-^PttI,«I. ttrlipliileilei'lrii«» I» llmUn: «0ttnettzi»07tte«(c, I1e,»>»«d,r r>»te, v,e«8 L «Me, 8eklo»sntr»»a« II, Iteuit.S» « SS Vresüvn, !?ive8lr»88« 6, I. LevnsprerlistrUe IIIV. I. Hnnanrev-Kxpeilltlon Mr «U« Lsitiuiison. H. ttlI>»t-V»rkanf für äin Droaänvr Ldondvr. IN. tiN, <ten-<.'<»ntrttle nnivr «»nrnntiv. IV. tvtteottov 6«r klloks. I,»näe8lotter1v. Mritr kliiiKaer awpfioiilt rur dillij-on unck siraktisakon Los«« IRel««-W «lirnlvr- ItldN'vi» als Ilniaui» ciar Uaialitixilctzit, Kolicfftüt unck Llkßsgnz. von Vn«cI»ei»-IV«B< «8»ire8 vt«. H.ii§nstnsstrs>W M. (Uk»«nr Nv hDi» 1 81 Lltis^sf' Fürst Bismarck und die Kolonialpolitik, Bergarbciterbewkgnng. Hofnachrichten. Ferienkolonien, Betrieb der neuen Straßenbahn- -»E)"*-» Fsllrssrt. linien, Johamlismartt, Zwickauer Kvhlenwcrle, Gericl,isverhandlu»gcn. Tagcsgcschichte. Modcnbnef. Jnli. vrranwonlttk« krdakleur kür Politisches vr. »n>il «irre» in «rsdde». In den Anschauungen des Fürsten BiSmarck über Kolonial politik ist ein Umschwung eingetrete». Der Neichskanzler bat n, dieser schwierigen Frage mehrfach geschwankt. DaS kann kein Bor wurf sein. Seine neueste Stellungnabme ist besonders bemerkens- werlb. Fürst Bismarck schrieb nämlich einen Brief an den Mis sionsinspektor Dr. Fabri, der vor Kurzem eine lesenSwerlbe Schrift: »Fünf Jahre deutscher Kolonialpolitik. Rück- und Aus blicke- veröffentlicht und ein Exemplar davon auch dem Reichs kanzler zugesandt hatte. Fabri ist einer der ältesten Borküniptcr deutscher Kolonialpolitik, er bat seit langen Jahren die deutsche Müsionsarbeit in Afrika geleitet. Der Missionarstandpunkt über- wiegt in ihm; er kann eine gewisse Boreingenommenheit gegens solche nicht Kapital zaghast sei und der kaufmännische Unternehmungsgeist sich nicht sehr hervorwage — aber wo soll der Muth Herkommen, wenn sie im Auswärtigen Amte, aus dessen Schuh sie doch angewiesen sind, frostige Ausnahme, halbe Ablehnungen, stete Hinweise auf Schonung der englischen Interessen, wohl gar Achselzucken und Spott zu finde» glaubten? Bei dem großen Umfange, den der Streik der Bergarbeiter angenommen, bei der Bedeutung der Kohle für unser gesaiumteö wirthschastliches Leben war es natürlich, daß staatlichcrseits Alles ausgeboten wurde, sowohl die Uriachen der Bergurbcilerbewcguug klarzulegen, als auch Mittel ausfindig zu uiackcn. der Wiederkehr ähnlicher Ereignisse vorzubeugen. Kaiser Wilhelm sandte seinen ehemaligen Erzieher, Dr. Hintzpeter, in das Nuhrgebiet, um über die Lage der Bergarbeiter und die Ursachen ihrer plötzliche» Arbeits koloniole Unternehmungen, die selbstständig auitreten und! einstellung Ermittelungen anzustellen. Der Reichskanzler that das das vorangegangene Werk von Missionaren sortietze», nichtmit seinem Geh. Rath Gamp. Die preußische Negierung leicht unterdrücken. Doch hat sich Fabri den freien Blick für die Nothwendigkeit bewahrt, dem deutschen Bolk für die kommende» Jahrzehnte und Jahrhunderte ein fernes Gebiet für die Bcthätigung seines Unternehmungsgeistes zu sichern. Große und kleine Völker besitzen solche Gebiete längst und England ist ununterbrochen bestrebt, die seinen immer weiter zu vergrößern. Es gründet soeben im Innern Afrika- ein neue- große- britisches Reich, dem es an der Küste die nöthigen ZugangSthore und Au-fuhrpforten sichert. England versteht zu rechnen, es läßt sich durch Ausgaben, Fehlschläge, Mißerfolge nicht so leicht entmuthigen. Dr. Fabri übt, kraft seiner Kenntnisse und Erfahrungen, eine offene und herbe Kritik an der bisherigen Entwickelung de- deutschen Koloniewese»-. Dessen Hauptfehler findet er darin, daß man »ernten will, wo man noch nicht einmal zu säen begonnen hat-. Fabri schont dabei ebensowenig die ReichSregierung. noch die Thätigkeit drr Privatkreise: voll bitteren Unmuths äußert er sich über die bösartigen Verhöhner aller Kolonialbestrebungen, die (sie stehen im deutschsteisinnigen Lager) zuerst gegen jeden Versuch des Säens lärmten und die nun lärmen, daß noch immer keine Ernte da sei, auch jeden Hagelschlng oder Mäusefraß als Beweis dafür geltend machen, daß der weise Mann wegen der Möglichkeit solcher Unglucksfällc am besten still zu Haine sitzt. Es sind dies dieselben Leute, die nicht erwarten können, daß da- Ergebniß der Samoa- Konferenz bekannt werde, das, wie sie behaupten, eine Niederlage Deutschlands darstellt. Und eine solche Niederlage zu feiern, daraus brennen diese Patrioten voller Ungeduld. Dr. Fabri weist nun nach, daß der Hauptfehler Deutschlands betreffs Samvas darin bestanden habe, daß eö zu spät eingeschritten ist. Die Annexion der Samoainseln, wenn 1879 durch Deutschland ebenso vollzogen, ist im Nubrgebicte und in Schlesien mit sehr eingehenden Er örterungen beschäftigt, wobei es nur zu bedauern, daß die Unter suchung in die Hände derselben Bergbehörden gelegt ist. die sich vor und während des Streiks nicht gerade mit Ruhm bedeckt haben. Umso überraschender war es, daß die Dortmunder Han delskammer alle diese Untersuchungen als gänzlich überflüssig be- zeichnete und das Verlangen ausstellte, der Staat solle sich nicht um Dinge kümmern, die ihn Nichts anglngen, die Zechenver waltungen würde» schon allein und am besten mit ihren Bergleuten fertig werden. Eine so schroffe, kecke Auflehnung gegen den arbeiterfreundlichen Willen des Kaisers war unerhört, sie ist mit der von den westfälischen Zechenbesitzern zur Schau getragenen Loyali tät schlechterdings nicht zu vereinbaren. Der üble Eindruck jenes von unglaublicher Kurzsichtigkeit zeugenden Vorgehens der hoch- müthigen und despotischen Kohlenjunkcrwurde noch gesteigert durch ihre weiteren Ansprüche. Sie verlangten Bestrafung des Massen- kontraktbnichs und Beseitigung der thatsächlichcn Straffreiheit für wissentliche und leichtfertige Verbreitung falscher Nachrichten. Dieses einseitige schroffe Betonen deS Untcinebiilcritandpunktes ist wenig geeignet, den sozialen Frieden wirklich wiederherzustellcn. Jenen hochmüthigen Kohlenprinzen Westfalens ist denn auch i» der gesanunten deutschen Presse die Wahrheit gehörig gegeigt worden. Der Staat läßt sich natürlich nicht Malten, seine Pflicht zu thun. Seine Aufgabe zerfällt in zwei Theile. Erstens sind die That- snchen zu ermitteln, die zur Arbeitsniederlegung der Bergleute führten, damit die Ursache» derselben beseitigt werden; sodann hat man an Maßnahmen zu denken, um die gefährlichen Folgen einer Unterbrechung der Koblenproduktion für das gelammte Erwerbs leben und den Verkehr möglichst herabzuminderu. Die vorgeschlagene 2 MlMSÄNK nur einige Wochen Lärm in der englischen und amerikanischen Presse verursacht, während die dreisachr Schutzberrschast. ausgeübt durch eifersüchtige Konsuln, Konflikte und Zerrüttung der Verhält nisse auf den Inseln zur Folge haben mußte. Die deutsche Annexion 1879 hatte die endlosen Wirren ausgeschlossen. Dr. Fabri schlägt nun vor. di« kolonialen Angelegenheiten künftig statt von den vielbeschäftigten Rächen deS Auswärtigen Amtes durch ein besonderes sachverständiges Kolonialamt bearbeiten zu lassen. Er betont »aincntlich, daß es sich künftig mehr um Plantagenbau. nicht um eigentlichen Handelsbetrieb handeln solle. Plantagenba» sei bei dem heutigen Ucberfluß an unbeschäftigtem Kapital das Nichtige und Vorthcilhaste» de,selbe solle unter dem Schutze eines kaiser lichen Gouverneurs stehen, aber nicht unter der Negierung einer Privatgesellschaft. Der kaiserl. Gouvemeur solle aber in einer eigenen Kolonialtruppe, dle aus Freiwilligen zu bestehen habe, die nöthigen Machtmittel zur Verfügung haben. Soweit die Vorschläge des Dr. Fabri. Fürst Bismarck hat darauf in einem vielbemerkten Briefe geantwortet. Ter Kanzler bricht darin in Klagen über die Reichstags - Mehrheit auS, die immer noch widerstrebend und mehr auS Gefälligkeit gegen die ReichSregierung Geldmittel zu Kolonialzweckcn bewillige. Das klingt freilich anders als am 26. Januar. Da beschwerte sich Fürst BiSmarck über dieselbe ReichstagSmchrheit, die ihn. den widerstrebenden Reichskanzler, auf dem Wege der Kolonialpolitik trotz seines anfänglichen SträubenS fortziehc. Wörtlich sagte der Kanzler; »Ich bin kein Kolonialmensch von Hause auS; ich habe gerechte Bedenken gehabt, und nur der Druck der öffentliche» Meinung, der Druck der Mehrheit hat mich bestimmt, Zu kapituliren und mich unterznordnen". An einer anderen Stelle der Rede beißt es: „Kurz und gut. ich war gegen Gründung deut scher Kolonieen. Ich habe mich darin gefügt, und wenn ich mich in meiner Stellung dem Drängen der Mehrheit meiner LaiidSleute. der Mehrheit des Reichstags füge, so glaube ich, könnte Herr Bamberger eS auch thun". Was ist nun die jetzige Auffassung Bismarcks über Kolonieen? Er schreibt dem Dr. Fabri, er wolle erst aus dem Lande dessen Schrift genauer studtren. Eine gründ liche Prüfung der Fabii'schen Vorschläge ist dringend zu wünschen. Denn bei der widerspruchsvollen, wunderlichen Welse, wie man bisher i» Deutschland Kolonialpolitik betrieb, ist nicht vorwärts zu kommen Einstellens der Kohlenförderung. Richtiger knüpft man an einen Gedanken des Fürsten Bismarck an. Ein wirksames Mittel gegen die Vergewaltigung der ganzen industriellen Thätigkeit seitens der Kohlenarbciler ist. daß jedes der Kohlen bedürfende industrielle Unter nehmen wiche immer für einige Wochen vorräthig hält. Für einige wenige Riesenwerke, wie das von Krupp, mag dies unmöglich lein; diese besitzen aber die Geldmittel, um in einer ungewöhnlichen Lage ungewöhnliche Aufwendungen mache» zu können. Für die allermeisten Uiiternchmungen jedoch ist eS möglich, wenngleich eS unbcgnem und durch de» ZliiSverlusl. sowie das Erfordernis; eines großen Lagerraumes für einen Koblen-Vorratü einigermaßen kosl'pielia lein mag. Aber es ist das einzige auf dem Boden der jetzigen Erwerbsordnung denkbare Sicherungsniiltei; man sollte es verstnndigerweise freilich in, größten Umfange anwenden. Die Ge richte werden daraus hinwirken, wenn sie eine durch das Ausbleiben der Kohlen entstandene Betriebsunterbrechung nicht als Grund für die Nichterfüllung von Verträgen anerkennen. Die Berliner Börse eröfsnete in vorwiegend matter Tendenz. Später trat zwar eine kleine Befestigung ein, doch war dieiclbe nur vorübergehend. Der Schluß nnir wieder schmcich. Bmcke» gaben durchschnsttsich 1 Proz. nach, auch Eiienhahiiea wurden schwächer. Bergwerke konnten sich vorübergehend erholen. Gelsenkiccheiier verloren aus das Gerücht, daß die Abrechnung des lcyte» Monats mit Verlust nbichlösse, 3',e Prozent. Russen waren schwach und andere jremdc Renten ziemlich bchanpict. Im Kassa- veckehr blieben Banken ruhig, desgleichen Eisenbahnen, welche durchweg abgefchwächl waren. Jndnttrievapiere lagen fest, edemo deuliche Fonds und österreichische Priorilaien. PrivatdiSkont 1^/, Prozent. Die Nachbörie war schwach. Frankfurt a. e». lAdends.» crrrdtl M.ia. Staats». IW.r«. vom». IS2.5». oialliirr —. tkan»>tr ttl.M. cvroe. Nn,. Goldr. DiSconla 228.4». DreSdn. «k. —. Darmsiasier —. Laura —. Schwach. « Ieo. iUbtudSo »rrdtt Z>»I,2!>. «taattdaii» —. Lauidartra —, Pa-ierrnte —. Ltarknaicn —. Nua. Gold —. Elbethal —. Still. V a r t S. tIchluft. »teuir 81.IZ. Nalrtve >at,LL. gitaiienrr 26.22. SiaatS- dab» la.'i.ao. Loiudardeu 2',8.7.>, »o. tvriorltäten —. Svauier 76. GsliSicr 456.62. Oiiomauri' 52tt,»S. Sscomvic 27. Tröge. Paris. Produkten lSitlug.i Weizen per Juli 22.60, per Nodbr.-gcbr. 22.80. ruhig svirtlno der H»I> 42.00, der Noucinbrr-,>cbr. .—. gauuar- rlpril 40,25, still. Oiitditt der Juli 6i,25. drr Ja»nar-2>drii —steigend. »tuftrrdam. Produkte, iSchliiö!. Setze» »er ittodbr. 2»4. «ogge» »er Ociodcr 420. Dortmund. I» dem zuiciiSgigen Lchnnirgerlchtelirozetz gegen die -auvturl,e»er des vernarb eile» lrowviis der Zechen ..Schleswig" wurden lientc^ Verichard raaiitinau» zi, Piaiil mid Lchwid zu Oil» Irautmaim und M Wowries zu 1 Jahren Zuchthaus, ferner Dortnghoft zu :!, Gentlostli! und - Tchimtmeher zu 1h, und lirictendriet ,u 2'/« Jahren Geföiigntb oerurlhellt. Neueste Draütberlchte -er „Dresdner Nachr." vom 2. Juli. Berlin. In Marinekreifen verlautet, daß der Kaiser vor seiner englischen Reffe nicht nach Berlin zurnckkehrt, sondern von den Lofode» nach Wilhelmshaven und von dort mit der ganzen Flotte nach Cowes gehe. Die Ziffammenkimst deS Koffers mit der Königin von England erfolgt nicht in London, sondern ini Sommer schloß Osbome auf der Jiffel Wight. Die Flottenvarade wurde aus den 3. August verlegt, weil das englische Parlament wünscht, den deutschen Kaiser bei dessen Anwesenheit in Entstand offiziell zu begrüßen. — Prinz Christian von Schleswig-Holstein ist mit feiner Klage aus Herausgabe der Güter Nvcr und Grönwvhld abgcwicscn worden. — Die Verworrenheit und Unbestimmtheit der Grenzen vieler europäischer Ansiedelungen in Afrika hat. wie das „Tage blatt" hört, zu Vorverhandlungen zwischen den inlcressirtcn Mäch ten geführt, um in dieser Beziehung eine afrikanische Konferenz einzuberufen. England, Deutschland. Frankreich, Belgien, Portu gal. Italien und der Kongoslagt werden auf derselben vertreten sein. Kvnserenzorte werden noch nicht genannt, da die Vorver handlungen noch nicht so weit gediehe» seien. Fulda. Am 6. August findet hier eine Konferenz deS preu ßischen Episkopats statt. Wien. Der Schriftsteller Eduard Mautner ist ln Baden bei Wir» am Herzichlag gestorben. R o m. In dem gestrigen päpstlichen Consistarium soll zuerst rln Brief des Kaisers von Oesterreich mit Nathschläaen für die Politik der Kirche verlesen worden sein. AlSdann wurde über die Eventualität einer Abreise des Papstes im Kriegsfälle verhandelt. Endlich beschäftigte sich daS Kollegium mit den kommenden sran- c! zösischeii Wahlen. Es wird versichert, daß man allen Ernstes die . Mögli^"' ^ ' - Wir machen unS nur zum Gespött der Welt. Dle Anhänger de- KolonialwesenS wurden durch das seltsame Verhalten einiger Räche im Auswärtigen Amte geradezu entmilchigl. Zum höchliche» Er götzen der Deutschfreisiiiiiigcn wurde der ostasrlkanffchcn Gesellschaft die Schuld an dem dortigen Araberaufstand zugcscknlcben, die Emin Palcha-Expedition. den Engländern zu Liebe, hi»lertrieben, Dr. PeterS, dem Uebelwollen der Engländer in Sansibar preiS- aegeben. Bismarck hat sehr Recht, wenn er klagt, daß daS deutsche Wglichleit. daß der Papst Rom im krttischen Moment verlassen solle, ln'S Auge takte. Damit hänge auch die cnvartete Ankunft des Nischosts von Madrid in Rom zusammen. London. Der Streik der Pscrdcbahnbcdiensteten in Cardifse ist durch Bewilligung aller Forderungen der Streikenden beigelegt. Brüssel. Ein hiesiges Blatt meldet gerüchtweise, daß der hiesige französische Gesandte wegen bviilangistischec Jntrignen ab- beruse» werden solle. Newyork. Es wird gemeldet, daß Dr. John Punery, ein hervorragender irischer Amerikaner, vermißt werde. Es heißt, er sei aus ähnlichem Grunde wie Dr. Croning ermordet worden. OerllichcS «nd Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin ,sl vorgestern Nachmittags, von Sigmaringen in Brcnnerbad ringetrosic». S — In der am vorgestrigen Abend slattgehnbtcn Sitzung des » Gesammtausschiiss-'s für die Nati onalseicr des 2. Sev-Z tember ist auf Antrag des Vorsitzendci, einstimmig beschlossen » worden. in diesem Jahre von einer besonderen Feier des Sedan- taacs abzusehen. Dieser Beschluß ist nicht nur in Rücksicht ' aut die kaum beendeten großen Wettiner Festtage, sondern nament lich auch in der Erwäguna gefaßt worden, daß der vom 5. S.ep- L. tember ab zu erwartende Besuch Sr. Majestät des Kaisers eine be- 8' sondere patriotische Ovation der Bürgerschaft mit sich bringen werde. Z Demzufolge wird sich der Gesammtausichub für die Nationalieier des 2. September in diesem Jahre ans eine würdige Schmückung « des Sicgcsdenkmals beichränken. für welchen Zweck er von den ihm A zur Verfügung stellenden Mitteln 300 Mink verwilligt hat. F — In der Hoffnung ans weitere werkthülige Unterstützung der ^ Ferienkolo i, iecn iSouinierpflegeii) gedenkt der Ausschuß etwas L. über 400 Kindern (von 25,000 dabei in Frage kommende») einen w kräftigenden Landairfcnihalt vermitteln zu könne». Dieselben sollen c» aus 18 Kolonieen, eine jede etwa 25 Kinder zählend, vertheilt Z werden. Als Lnstlnrorte für diese armen, schwächlichen Kinder sind Z gewählt worden: G»oßdc>rsl:ain. Köttewitz. Holzbau, Lichtenhain. s- Grimberg, Königsbrück mit Selbstverpflcgung, Großsedlitz, Graupzig, Z Semmelsberg. Stenz. Hcnnersdors, Pcmchdori, Kleindorfhain, Z Wattersdorf. Frauenstein, Schönseid, Sapda und Dittersbach als ' Gasthosspflege. Dicic Kolonieen werden leiten Oberlehrer Kohl. Lehrer Augustin, Böhme, Fickenwirth, Geißler, Jahn. Held, Rei-- lncinn und Wünsche und die Lehrerinnen Augustin. Gevrai, Fehr- man», Müller, Hanicke, Tümmler, Mauersdcracr und Milde. Am Montag fand in der 7. Bürgerschule die Auswahl der durch die Herren Directorcn und Lehrer unsrer Bezirks» und Freischulcn vor- geichlngencn Kind« durch die Aerzte des Aiisschusics. die Herren Hoirakh Dr. Hüblcr. Dr. Ochme, Dr. Moldau, Dr. Krug, Dr. Mcincrt nnd Dr. Richard Schwalb unter der Leitung des Vor sitzenden, Oberarzt Dr. Unruh, statt. Die vorgeschlagcnen nnd znr Untersuchung gelangenden Kinder wurden durchgängig io schwäch lich, blaß »nd bleich gesunden, daß ffir sic ein Ferienaufenthalt in frischer, stärkender Wald- nnd Berglust dringend nöthig erschien. Einige Mädchen waren so schwächlich und leidend, daß sie einer Kolonie nicht zngetheilt werden können. Dank der Opiccivilligkeit einiger wohithätigcn Familien am dem Lande, welche sich zur nn entgeltlichen Ausnahme hclonderS bedürftiger »nd kränklicher Kinder bcicit erklärt haben, können auch diese einen Landamenthnlt finden, der für sie recht gesegnet lein möge. Noch gehen viele durch Aerzte und Lehrer gut empfohlene Gesuche um Berücksichtigung von be stimmten Kindern ein, möge darum das Liebeswerk durch Gewäh rung von Beiträgen noch recht gefördert werden: Kraft. Muth und Dankbarkeit in Hunderte von Kinderheczcii gepflanzt zu haben tür'S ganze Leben wird der schönste Lohn daiür sein l — Zur Verwen dung an die »Fcrienkolo,listen" übersandte »ns heute die Strohhut- fabrik von H. Hciffel, Langestraße, 150 Stück Knabcn-Strohhütc. — DaS Stadtverordneteukolleglum hat demnächst an Stelle deS verstorbenen Stadtrath Schöne einen neuen unbesoldete» Rath zu wühlen. Man Hut folgend: drei Herren in'S Auge gefaßt: St-V. Earl. St.-V- Schnabel nnd Hvflieicraiit Kaufmann Richter; letzterer hat auch bereits dem Stadtveiordnetenkollegium angchört. — Der Rath hat den Stadtbau rath Klette zum Mit glied«: des Ausschusses für^daS Straßeubahnwesen gewählt. — Die diesjährige Sch» tan tage nnd der 2. Termin der Beiträge zur Tlc»stbolen-Krankc»ka>!c wird sür den 30. ds. ausge schrieben. — Die Stadtverordneten haben bekanntlich kürzlich der Vor- laae des RatheS in Betreff einer weiteren Gesan mlaenchmiginig zur Anleqnna und zum Betriebe von Straßenbahn linien im Allgemeinen ziigestimn», jedoch zu dein imt den Unter nehmern Griimbt, Bierling und Schwab obznlchlicßcnden Vertrage ebenso wie z» de» allgemeinen Bedingungen einige Abänderungen beantragt. Jnsbeiondcle verlangen sic, I) daß in den Vertrag die Bedingung ausgenommen werde, daß ffir Fahrten an Sonn- und Festtagen nnd von I I Uhr Abends ein Zuschlag nicht erhoben und ffir solche von 2000—4000 Mt>. ein Höherer Fahrvicis als 15 Psa. nicht geffuderl werden dürsc, 2) daß die Linie Bergstraße— große Planen'lche Straße-Divpaldiswaldaer Platz- Marienitrake— Postplatz-Wilsdinsser Straße -AltniarN—König Johannstraße— Pirnoischcr Platz— Mocitz - Allee - Zeilnyausitcaßc- Elbbcrg—Tcr- rnssciiuser- Albeiibrücke-Kuruirslcnplatz- Glacisllraßc—Albcrtplatz —Antonstmße—Neiistädler Balmhösc nicht an der Kreuzung der Bergstraße mit der Ncichenbo.chcr Straße, sondern bereits am Zellk'schen Wege ihren Aniang nehme. 3) daß den Unleniehmern verboten werde, die Glasscheiben der Wage» »ff! Plakaten zu be kleben oder ans denselben Gcichastsrcliamcn einznätzrn und dadurch die Falnende» an der freien Aussicht zu behindern. Auch haben sie 4) die Genehmigling des BeUraacs davon abhängig gemacht, daß bestimmte Nonnen über die Dienstverhältnisse der Straßen- bahndedicnsteten zwischen den Unternehmern eineiseits und Rath « er-
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