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Dresdner Nachrichten : 05.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188908055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-05
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.08.1889
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r«,e»l«tt f»r Pitt«. wchnHal b»,^ SttibLNTrxEr. gilr calilmia Der Poll »iickoabe euiaciäiidier Schrift» Mcke keine «üerbindlichkeii. tlnlündiaunaen nelimen iümmtltch« „amiunte BermitleiunMlcUen an. gernlvrechsielle Nr. N. 34. Jahrgang, «ufl. 47,000 Stück. LontobüeLör eigner Mnlatti«» vmpkvbloll U»N««4»I SSI»»«. Dresden, 1889. vroscien, VVallstrasLo ««««««'«« ««»«««» H I»»nitz»K«n-MlttKttLlnv ^ I>Iro»I«kde»«e. S4 rv»u,te»»,. » M runlw>»>t>I.O>ron^tr. kffrm»: ti. liiokler. X <i«^ri„»Iot >767. ^ ^ «Ivxriii»Ivt IMS. » tipvoi.IE I<nr U >H< M. S ü,,v°rlli,»ix°zn- K ,7 , « ^ k«rti«»,>, mx'K ilrr«,. lii- ac: Ilti ll iiaei-, ^ " vori rin iikr. ^ Vr»!i» IIM»>niN<!l llir c-iilniini». OrttiopiilN» unil A ^ tkR I LV UIirRT? II. 1/ IxII. XrnnkvnpNviin. Ikspr»rxtnrvn«oIiiioII,I>11Iiff. ««««««NA ILüautlloli« ! LSI»»»« unä «vl»l88« - krttr S»i»soll « l8«lile»«ka»i>«« 8. I., Leica Xistii^ .Iollann8tras8a. Z Z Ilniplblilen von Ilr. nimt. 'I'ronlin^. r8 HmSn«Iv^»»rr«n, »«»»nratnren, I»Ioni»»«n. liirz vii k Volllcommonator aalbnttli.'iljffar, zror:ri>8ehlo8gr ,«P.i.^ VI.»r,v>i>i«88«r. k^ei^ii»»rekl» ^nuolilnn« lVr. SIVtt. « kroffpeoto ^ratin umi Kanoo. U 8S,«vtt 8tüvk ii« vebrsiieli. M llurt Nsinsias, l'ornoproellvr 2!00. N«R?rS«WW«««S ««EÄ klüiKRvr omplielilt rur Iiilli^au iinfl prnktlffe.Iivn Iiei8v anri»ivr- It<»K'vr al» Onieum clor I>oioliti(-Icsit, Zoliilttüt. mul kla^rm?. Orü«8tv nl»l ou V»8i I»en-^vev«8»Ire8 vte. t>?»» «»DIiünisaot' Neueste Trahtberichie. Hofnachrichten, Feiierweik, Schießelgcbnis; der Bogenicluitzen, Gcrichtsveihandliingen. illA» e^-L«» Aplrstrt. „(tzoldsische". Briefkasleii. Plaudertasche. slagesgeschichtc. Reueste Fernsprech- u«d Drahtberichte. Franzensbad. 4. August. Gestern Abends 8 Nhr hat Jhic Kaisen. Hoheit Frau Erzherzogin ONaria Josefa nach »iehl- wöchentticheni Kurgebranche bei bestem Wohlbefinden unseren Kur ort wieder verlassen. Rom. Die „Riforma" dementirt formell die Nachricht. das; in den Beziehungen zwischen Italien und Rußland eine Span nung ciiigctrclen und dem italienischen Militaraltachö die Theil- nahme an den Manövern in Kraßnoje Sselo verweigert worden sei. Ter italienische Militärattache sei gegenwärtig beurlaubt. Es scheine, das; überhaupt kein Militärattache den Manövern bei wohnen werde. London. Nach einer Meldung des .Nenter'scheil Bureau" aus Kairo hat General Grensell die Derwische bei Tvski cmgc- grissen und gänzlich in die Flucht geschlagen. Der Anführer der selben Wad el Nsnmi ist getödlet worden. Der Berlust der Der wische beträgt I'-oo Mann, der Verlust der Eguptcr ist unbedentend. 'Aach einer weiteren Meldung des „Ncnlcc'schen Bureaus" verlies; General Greniell am 3. ds. M. um 5» Uhr Morgens Tvski niit seiner ganze» Kavalerie »nv den Kaineelreitern und rückte gegen das Lager der Derwische vor, welche sich vor seine»'. Jener zurückzogen. Es gelang Grensell die gcsnmmtc Armee der Derwische ans ein etwa vier englische Meile» von Dvski entferntes Terrain zu bringen, wo ein allgemeiner Kampf begann. Tie egriptnche Inianlcric unter Oberst Wodebouse. die Artillerie unter Ma,or Nundlc trieben die Derwische mit grober Tapferkeit von Stellung zu Stellung, wobei sic aus verzweifelten Widerstand seitens des Feindes stieben. Die Kavalerie unter Oberst Kitchcner deckte den rechten Flügel der cgntiscben Armee und vereitelte durch rechtzeitiges Eingreifen mehr fache Versuche der Derwische, der egvvtischen Armee in die Flanken zu fallen. Der sicbenstündige Kamvf endete mit einem vollständi gen Siege der cgnptischen Armee. Wad-c!-Njumi und zwölf seiner Befehlshaber sowie eine sehr große Anzahl der Mannschaften der Derwische wurden getödtct und 50 Fahnen genommen. Es wurden Kanonenboote zur Verfolgung der Uebcrreste der zersprengten Armee abgesandt, man glaubt, das; sich sännntliche Derwische ergeben wer den. Tie Kaiionenbvotc haben Bcsclil, alle Flüchtlinge und Ver wundete an Bord zu nehmen. Der Verlust der Egnptcr ist bis jetzt noch nicht bekannt, doch soll derselbe nicht groß sein. London. Tie Offiziere der englischen Flotlc gaben Sonn abend Abend zu Ehren der deutschen Offiziere ein Festessen in Victoria Hall, Svnthsea. — Tie Fiottenrevue ist auf Montag, den 5. Angnst, Nachmittags t! Uhr festgesetzt worden. St e w - ;>) r> r k, 3. Nnaiisi. rvaarciibrriail. Baumwolle in Nkw-York II0o. ui Ncw-OrteaiiS li. Naii. Vetrolcuin w"/» Me! Teil tu New-r-oik ?.4a St.> do. tu PliitabellilUa 7.4a (U. lltotieo Petrol-inn Ui Stew-Yink ?.e,o. do. I'na Uno aortitiookon ocr Seviemlur SS'/,. Riilua, kictiii. Schmal» loco K.6k>. do. Nolie u. BroitierS e.SL. Bucker ll-Nr rolinnm MaiS aa'/.. Roitier jriwicrwetieii loco 88',. Kaffee <k»ie liia-> ik, MetU 3 D. >s ö. Äelrcldelrachl Knoter ver Scvtcinvcr nominell. Weiten per Aiiauii ss't., ver Scvtcmdcr 84° >. ver Decemver 87'/,. Kaffee lim Kr. i io» nlimaiv ver Scvtcmbcr ic.e?. ver Novcmver is.li. Lertltches und LächsischeS. — Am Freitag empfing Se. Majestät der König eine Abord nung der Königl. thierärzllichen Hochschule, bestehend aus den Herren Kandidaten Meiwrth und Elschner. sowie dem Herrn Sind. Günther, die den Dank der Anstalt anläßlich ihrer Ernen nung zur Hochschule anssprach. — In dcni idyllisch gelegenen Jagdschloß Rcheseld begeht heute Ihre Majestät die Königin (geb. den 5. August 1833) die Feier ihres Gcbnrtslagcs. — Herr Stadlbezirksarzt Mcdlcinalraih Dr. Ni ebner hat gestern einen vierwöchenllichcn Urlaub angelreten. — Herr Geb. Med.-Rath Tr. Fiedler tritt niit heutigem Tage einen füns- wöchentlichen Urlaub an. — DaS Hanp tauarticr zum diesjährigen Cantonncment wird nach dem Rittergnte Schleinitz (l stunde von Lommatzsch entfernt- gelegt werden. Tie Einrichtung des Schlosses, zu dessen Gasten auch König Albert und Kaiser Wilhelm zählen wer den, wud vom sächsischen Hofmarschcillamt besorgt. Das Ritter gut gehört bekanntlich Herrn von Zcbuien, welcher seit Jahren in' London lebt. — Ter vorgestrige schöne, überaus milde Abend und das Feuerwerk ballen Tausende ans die Vogelwiese gelockt und noch viel mehr aus die umliegenden Felder, Wiesen und Anhöhen. So begann pnnki !t Uhr das glänzende Schauspiel vor einem riesigen Auditorium. Leider vermochte es sich nicht so zu entfalten, wie es geplant war; dir Regengüsse vom Freitag waren nicht spurlos an den Fcuerweikskörpcr vorüdcrgegangen, die Feuchtigkeit lag verschie denen noch sehr in den Gliedern, infolge Lessen sic sich weder so hoch zu erheben vcrmochlcii, wie sic sicher ohne das FrcilcigSunwct- tcr verstiegen haben würden, noch w intensiv leuchten konnten, wie eg ohne Feuchtigkeit der Fall gewesen wäre. 'Namentlich war dicS bei den Brillant-Fontänen und den Bouquets mit Schwärmern und Leuchtkugeln zu bemerken: viele davon halten sich gründlich erkältet und erwiesen sich stark verschnupft. Dagegen zeigten sich die langdal- sigcn Herren Raketen als iehr gesunde und flotte Jungen, die tau send bis zu fabelhafter Höhe die Lust durchschnitten und da oben viel glänzende Ueberraschungen entluden. Daß sich Herr Heller den Effekt entgehen ließ, wenigstens cinigc Raketen mit der wundervollen Makart- oder Palmen-Fiillnng zu versehen, ward allgemein mit Ver wunderung wcihrgcnoniliieii. Ist diese Füllung nur den Italienern bekannt? — Sehr schön kombinirt waren die Gariiilnren reich deko- ricicr Fcnerräder: sie verdiente vollste Anerkennung. Dafür, daß ein lebhafter Ostwind wehte n»d die schweren Massen des Dampfes stets vor die hrcnnenden Körper trieb, so daß man ans der Wiese selbst nur einige Augenblicke den belebenden Eindruck dcS herrlichen Farbenipiel» hatte, ist natürlich Niemand verantwortlich zu machen. Unter dielen Nauchmasscn litt auch der Anblick des ersten Tempels, m welchem nur deutlich erkennbar die königlichen Initialen hervor- traten. Alles machte aber der Schluß wieder gut. so schön, imposant und leuchtend ist aus der Vogelwiese das sogcnannlc »große Bon anet" noch nicht gesellen worden. Es bestand diesmal ans a tompo abgebrannten und austteigeiiden drei großen Girnndvlen von ca. 2M BriUaiit-Nakrten, die sich in beträchtlicher Höhe vereinigten und das Bild eines großartigen Kornähren» und Kronblumen-BouguetS unter- iiihcht niit weißen Glockenblüthen, ergaben. Tausende von Händen klatschten da Beifall. — Bei dem gestern beendclen diesjährigen Schießen der Bogens chützcngcscllschast erzielte den KönigSschnß: Herr Hotelier und Restaurateur Hossmann, selbst geschossenden Ducaten- Spahn: Herr Kunslgttitncr Presse!, geschossen durch Herrn Lekora- tionSmnler Hans: die Rudols'sche Medaille: Herr Oberförster a. D. Edmund Müller, selbst geschossen: die Dr. Höckncr-Prämie: Herr Gmmermkistcr Weder, geschossen durch Herrn Kunstgärtner Beher; die Friedrich-A»g»st-J»brlprämie' Herr Knnsmmm B Hecker, selbst geschossen: das Kops-Kleinod: Herr Partikulier Mack, selbst ge schossen : oatz rechte oder Elbsliigel-Kleinod: Herr Kaufmann Wag ner II., selbst geschossen: LaS linke oder Landslügel-Kleinod: Herr Reichs Ober-Tclegiaphen Assistent Lenk, geschossen durch Herrn Tehnlirien HanSwald: das Schwanz-Kleinod: Herr Partikulier Mcnihold, geschossen dnich Hercn Kunstgärtner Beim: die K,on- Prämie: Heer Fabrikant Meisiowskh l., selbst geschossen; die Reichs apfel Prämie: Se. Ere der Herr StaatSminisier Tr. v. Abelen, geschossen durch Herrn Dcputirlcn Jähnc: die p. Polcnz-Prämie: Herr iinnstgärtner Lessing, geichvssen durch Herrn Wundarzt Nied ling: die I. Hchdcnreich-Prämie (rechte Fahne): Herr Fleischer- meister Wcißbach. geschossen durch Herrn Parliculicr Earl Krautze ; die 2. Hendeiin'ich-Prämie (linke Fahne): Herr Kaufmann Alfred Klemm, geschossen durch Herrn Neslauralenr Fischer: die L>cepicr- Prämic: Herr KcciShaupimnnn P. KovvenseiS, geschossen durch Herrn Vorsteher Kretzschmar: die Scholz-Prämie: Here Kanmierhcrr v. Metzsch. selbst geschossen: die ä'B»rii-Piäinie: Herr Oberbürger meister Dr. Ttübcl, geschossen durch Herrn Depntirten Jahne: die Schnabel-Prämie: Herr Condiior Sleizrl. geschossen durch Herrn Fabrikant McrsiowSk» I.: die Wcmdepnlai-Piämie: Herr Braucrei- dirckior Bier, geschossen durch Herrn Resianralenr Fischer: die Keil- Prämie: Herr Kunstgäriner Pcessel, geschossen durch Herrn Dckora- tionsmatci HanS: die v. Solms-Piänne: Herr Restaulatenr L. Franke, geschossen durch Herrn Gcldichcnnksabrikanl Hosliescrnnt Carl Richter: die Krctzschmar-Mcdaille: Herr Kaimnerherc Baron v. Burgk, ge schossen dnich Hc»rn Vorsteher Kretzschmar: die Kretzschmar-Prämie: Herr Kansniann Weingärtner, geschossen Herrn Dekorationsmaler Möller: die Dr. Pabst-Prämie: Se. Königs. Hoheit Prinz Friedrich Anglist, geschossen durch den Königs. Kommissar; die Jähnc-Prämie: Herr Fabrikant Licbold, geschossen durch Herrn PrivatlisJahn: die Äencdictiis-Prämle: Herr Nstccdaiiikns Buhle, geschossen durch Herrn Kunstgärtner Beher: die Jahn-Prämie: Herr Fabrik. Mersiowsky II., selbst geschossen: die Barlhel-Prämie: Herr Fabrikant A. Greif, ge schossen durch Herr» Tepniirten Barthel; die Hanswald-Prämie: Herr Kaufmann Cnrt Müller, selbst geschossen; die Müller'schc Prä mie : Herr Dekorationsmaler Möller, selbst geichosscn; die Mer- siowSky'iche Prämie: Herr Branereidircktor Lölinert. gcichossen durch Herrn Depuiirten HanSwald: die Hitzichold-Prümie: Herr Kunst- gärtncr Beher, selbst geschossen; die Meinhold'sche Medaille Herr Kaufmann Bcaumont, geschossen durch Herrn Lithograph Schreiber; die Nnumann'iche Prämie: Herr Hosküchcnmcister Kiehl, geschossen durch Herrn Gcldsclircmkicibrikant Hoslieferant Earl Richter. --Der sächsische Hauptmissionsverein wird am 4. September die Feier seines 70jäl,riaen Bestehens begehen. Tic von ihm von Leipzig ans geleitete Mission unter den Tamnlen ist sehr erschwert worden durch das in Rußland kürzlich ergangene Verbot, für evangelisch-lutherische Missionen Gaben zu sammeln und z» ver senden. Sehr gefördert wild das Weik der Jndenmiisiv». Seit porigem Jahre wirkt Prcdigtamlkkandidat Vollcrt, vom Leipziger limtitntiim zinlaienm porgebildct und aiiSgeiandt. in der'.B»kvwi»a. In Ezernowitz sainmelt er täglich eine Anzahl junger Israeliten um sich und empiängt häufige Besuche von Juden aus Galizien, Rußland und Rumänien. Dabei wird er von einer Anzahl aeta»s>er Juden unterstützt, welwe das neue Testament und christliche Schriften unter ihren VolkSaenossen verbreiten. Die Nachfrage nach dem neue» Testament ist so stark wie zu Luthers Zeiten der Veaehr nach den Wittenberger st.', Sätzen. Ein zweiter Missionar, Candldal Müller aus Riesa, sucht die abgelegenen Judeiidörfcr in den Kar pathen Ungarns und Galiziens aui und wird hierbei durch einen lutherischen Pfarrer auS Amerika, Theodor Lnckh, der selbst von Geburt galizsichcr Jude ist, imterstiitzt. Von Leipzig ans leitet der bekannte Jndenmissionar Faber die Verbreitung christlicher Schritten auch unter den denischen Juden. — Bekanntlich übernimmt cs die ReichS-Post- und Telegrapben- verwoltung. für Privat-Perlonen besondere t el e gr a v h is ch c Bcrbindun gen zwischen räumlich getrennte» Geschäftsstellen Herz »stellen und dieselben den Beibciligten zum freien Gebrauche mietbSweise zu überlassen. Die neuerdings erfolgte Herabsetzung der Gebühren für die Benutzung solcher Tclenraphenverhliidungcn aus etwa die Hüllte der früheren Sätze ist geeignet, der Einrichliiiig eine weitere Verbreitung, namentlich ans dem platten Lande, zu sichern. Tie von der Rcichs-Telcgravhenvecwaltilng hergcslcllten lind iintcrhalieiien Nehen-Telegrapheiiaiilagen bleiben bei Bestand und erleiden keine Gebührciicrhöhling auch in denjenigen Fällen, in welchen die Interessen der öffentlichen Reichs Telcgrapheiianlagen eine Verlegung oder eine cmdcrweite Führung der Privatanlagcn er fordern. Jede Poslanstalt ist in der Lage, über die näheren Be dingungen siir die mielhsweise Hergabe der besonderen Telcgraphen- anlagen Auskunft zu crtbeilc» und die Herstellung derselben durch Organe der Postvcnvaltimg aus das Schleunigste zu vermitteln. — Es ist vor einigen Tagen nemeidet worden, daß der Reichs kanzler von dem Verbot der Schweinceinfuhr eine Aus nahme für Sachsen in der Weile gestattet habe, daß einstweilen lebende, a»S Sleinbrllch in Ungarn mittelst der Eisenbahn ankom- mcnde Schweine nach einer zehntägigen Beobachtung über Bvden- bnch cingcsührt werden dürfen. An diese Erlaubnis; ist jedoch eine lebr wesentliche Bedingung geknüpft. Tic Schweine dürfen näm lich lebend höchstens bis Pirna gebracht und müssen dort iliibc- dingt geschlachtet werden. Eine ähnliche Vergünstigung mit der selben Einschränkung steht dem Vernehme» nach auch sür andere Grenzen, insbesondere sür die österreichisch hämische bevor. Doch sind die Schweinezüchter in Oesterreich Ungarn mit dieicni Zuge ständnis;, wie verlautet, noch nicht zufrieden und haben Schrille ethcm, um den Wegfall der erwähnten Bedingung zu erreichen. N ihnen dies gelingen wird, bleibt ahzilwarten. — Ter am gestrigen Sonntage früh -Mi Uhr vom Böhmischen Vahnhofe nach Moldau-Eichwald nhgegangene Sonderzng wurde von gegen 750 Personen benutzt. Der anläßlich der hiesigen Vogelwiese von Leipzig ans abgelassenc Sonderzng brachte in 3 Theilcn, je 70, 08 und 7l Achsen stark, nahezu 3200 Personen nach hier. — Die Alex. Kvhler'scke Buchhandlung, Weißegasse, veröffent lich soeben, als eine der ersten, eine ganze Kollektion von Kalo »- dern auf das Jahr 1890. Im 0. Jahrgang erscheint wieder der allgemein beliebte .Germania-Kalender", welcher auch diesmal anher seinem praktischen Kalendarium eine Fülle von Rückblicke», Erzäh- iiingeii. Miserllen und Anekdoten und dazu eine Anzahl bübsch oilsgefuhrter Illustrationen ciilbält. Als Wandkalender und Alma- nachs publicirt dieselbe Firma weiter drei verichicdciie, auf starke» Karton gezogene Ausgaben, darunter ein i» irischen bunte» Farben ansgrsührtcr, geschmückt mit dem Brnstbilve des Kaisers. Schließ lich wird Vielen auch der elegant ausgestattcte Portemonnaie-Ka lender der Köbler'schen Ausgabe willkommen sein. Sämmilichc neue Kalender stehen in einen, außerordentlich billigen Preise. — Eine Manöve r-M edaille ist die neueste der Medaillen, welche die Firma Karl Horn. Frauenstraßc, m den Handel billigt. Tie Medaille (Preis 20 Pfennige) ist zur Erinnerung an die de- ^.lissiistusstrsLss Hr. 4 Montags57 August. vorstehende Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Dresden ge schlagen »»iOzeigt auf der einen Seite den Kaiser, auf der anderen Se. Majestät den König zu Pferde. Trotz der kleinen Dimensionen der Figuren ist die Porträt-Aehnlichkeit eine unverkennbare. Den Stempel hat Herr Graveur Wastian, hier, gestochen : geprägt ist die Medaille in der Militärcssekleii-Fabrik von Oiany, hier. — Die vier M i l ch m a st - G c fl ü g e l - Vcrkaussiäden in hie siger Stadt, die seit geraumer Zeit Herr Gruschc ans Zittau führt, haben sich bisher auf das Vortheilhaitestc cinpsohlen >i»d sind in weile» Kreisen bekannt geworden. Weniger bekannt dürste aber der Umfang der von Herrn Grusche in Nadcbc »l betriebenen Milch- mast-Geslilllel-Ansicilr sein. Diese Anstalt wird eine der bedeu tendsten in Tciilschland sein; in Sachsen wenigstens hat sie nicht ihresgleichen. In dieser Anstalt werden jetzt luninicrbrochcn ca. «>500 Hühner, 15—UM Enten. 14—1500 Gänse und etwa 250 Tritten, also annähernd 10,000 Stück Geflügel — und nur 1889er Zucht — gemästet. Zur Fütterung werden allein von der Firma Gebrüder Psund, Dresden, ca. 15.000 Liter Milch pro Monat be zogen, während mit der Bahn von Zitlau und Scheibe monatlich noch wettere 12—13,000 Liier ankomnien, sodas; ca. 27— 28,000 Liter Milch pro Monat verbraucht werden. Stach solch äußerst sorglicher Fütterung füllt die Qualität des geschlachteten Geflügels auch iinincr gut auS mid Herr Grusche hat aus Ausstellungen für sein Tasclgcflügel immer die höchsten Auszeichnungen erhalten. Der Besuch der Anstalt in Nadebenl ist höchst interessant und Jedermann» gern gestattet. In Löbschütz bei Lommatzsch fuhr am^2. d. M. ein Im Trabe r ' Knecht mit einem Erntewagen im und warf dabei den Wagen um, um eine Dorfgassencckc um, auf welchem sich 8 Personen be fanden. Bei diesem Ungl ü ck brach eine Magd den Arm und 3 Andere wurden theils schwer, thcils leicht verletzt. — Vorgestern versperrte cm an der alten Brücke in Meißen gueraefahrciicr Kahn, welcher mit ungefähr 25 Doppelwaaen Koh len beladen war, abermals die Schifffahrt. Oberhalb der Eisenbalmbrücke mußten ca. 70 thalwärtssahrende Fahrzeuge stellen, ehe der Kahn wieder flott gemacht wurde. — Brambach i. V., 3. Aua. Heute früh halb 3 Uhr brach in einer Dachkammer des »mfänglichenDtationsgebäudes zu Voiters- heil des Gebäudes vollständig ansbramtte und vernichtet wurde. Tie Thcile, in welchen sich die Bnreaur befinden und die Gepäckrevisionen vollzogen werden, erlitten wohl einigen Schaden, blieben aber erhalten. — Bei dem am 2. ds. über H alsbach gezogenen Gewitter schlug der Blitz in daS Wirlhichasisgcbände des Bergarbeiters Kühn und zündele. Durch den Brand wurde daS Wirthschafts- sowie das Schcimcngcbäudc mit Schuppen zerstört. Auch kam eine Ziege in den Flammen um. — Bei Zug (Frciberg) wurden am 2. d. M. ans freiem Felde zwei Ockfen vom Blitze erschlagen. Der Knecht wurde betäubt, erholte sich aber bald wieder. — In Prehlitz bei Meuselwitz fiel dem im Betriebe der Braunkohlengrubc beschäftigten Lehrhäuer Broh ans Leutzsch ein Stück Kohle auf den Kopf, zerschlug ihm, da er in diesem Augen blick gerade nach oben sah. das Nasenbein, und zerschmetterte ihm den Unterkiefer. An, folgenden Tage erlag der Verunglückte den schweren Verletzungen. — Am 2. d. M. stützte von dem Polizeiamts-Neubau in Leipzig ein Zimmergeselle, NamenS Ludwig aus Neuendort, in Folge eines Fehltrittes vom Dache und zerschmetterte sich dabei den Kops derart, daß er ans der Stelle todt blieb. — In Volkmarsdors wurde am 3. dS. M. rin Mann todt aufgciimdcn. Derselbe lag mit dem Oberkisiper in einer mit Wasser gefüllien Wanne, über deren Rand die Beine nach Außen hingen. Die Untersuchung wird ergeben, ob hier ein Unglücksfall vorliegt oder nicht. — In einem Hotel in Leipzig erschoß sich am 2. d. M. rin daselbst erst zugereister Fremder, dessen Persviilicbkcit bis jetzt noch nicht sestacstellt worden ist. Ter Tobte ist uiigcsäbr 25—30 Jahre alt und scheint dem Käiifmannsstaiide angchört zu haben. Die Wäsche desselben ist K. H. gezeichnet. — Amtsgericht. .AuS Revanche" will der Lohnkcllncr Friedrich Wilhelm Kränket au» Berlin am 25. Juli einem College» die schwane Hose entwendet haben, weil er ihn im Verdacht wähnte, daß derselbe früher gegen ihn ein Gleiches gethan hätte. Diese An gabe erwies sich jedoch als vollständig aus der Lust gegriffen. Der Angeklagte, der bereits wegen Landltreichcns und Diebstahls vor- bestmst ist, wird zu drei Wochen Gefängnis; verurlheitt. — Am 2l. Juli besuchte der Schuhniachcrgcicllc Hermann Otto Adler, 1807 zu Ortrand geboren, die Heinrlchsvhn'schc Gastwirtinchatt und vcrur- iachte daselbst eine Zeche von 55 Pig. Als Zahlung überreichte er eine Münze, welche an Größe und Prägung ctticni 10-Mcirkstück täuschend ähnlich sieht. Es wurden ihm 9 Ml. 45 Pig. nusgemhlr lind in Besitz dcS Geldes flog der Adler durch die Lüfte. Tags darauf fand sich in der Kasse das falsche Münz stück und wurde der Ausgeber desselben alsbald ermittelt. Adler bestreitet, den Betrug ab sichtlich auSqciührt zu haben und stützt sich aus die Unlcinttnil; der Werthlosigkcit der fraglichen Münze. Ta er sich aber stets »n „Talles" und Vorschuß bei seinem Meister befand, ist cmznnchmcn, daß cs in seiner Absicht lag, die wcrthlose Münze für 10 Mk. zu versilbern. Ter Schuh- und Sticselknnsllcr wird zu zwei Wochen Gefängnis; verurihcilt. — Bei dem Kaufmann Sander wirkte oer 180!» zu Trautem»! in Böhmen geborene Vinccnz Ferdinand Meher kurze Zeit als Haiidlnngsgcbilsc. Als solcher gelang es ihm, in un beobachteten Augenblicke» eine Partie Cigarren und Cigaretten ziemlich bedeutenden Werthcs zu stehlen. ES habe in icincr Absicht gelegen, sobald er die Rauch»tensilicn verkamt, daS Geld dem Prin zipal zu übergeben. Dies klingt sehr iinwahrscheinlich, da Herr Sander seine Einwilligung zu dem Verkauf, wie ihn Bicher beab- sichligte, gar nicht gegeben hatte. Außerdem vergriff sich der im- gclrene Anhänger Merkurs noch an der Ladcnkasse. Ungciähr 12 M. sielen ilnn als Beute anheim, die er in leichtscrligstcr Weite ver geudete. Der jugendliche Böhme war keincSialls durch Noth ver führt, die Dieberei zu begehen, da seine Stellung eine ganz respek table gewesen. ES wird chm eine Gesängnißstraie in der Dauer von 7 Wochen zndiltirt. — Kaum 17 Jahre zählt die Fabrikarbeiterin Anna Martha Bornnck nnd doch ist sie bereits seit rhrcm 14. Jahre schon mehrfach wegen Ccinipirens, Hcriimlungcriiö und Diebstahls vorbestraft. In der Nachmittagsstlmdc des 9. Jnii trieb sich die B. zwecklos bei der Brniicrei dcS Waldschlößchens herum und lenkte deshalb die Aufmerksamkeit eines Gendarmen auf sich. Dieser war lüstern, ein Wort mit diesem Geist zu reden und stellte die Perso nalien fest. Die Angchalieiie zcigic sich aber äußerst widerspenstig und batte das Sichcihcitsorgan alle Mühe, dieselbe zu bändigen. Das Schöffengericht erkennt ans 10 Tage Gcfängnlß. — Nicht znm c» ss
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