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Dresdner Nachrichten : 24.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188904244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-24
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1889
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— DleNeNedes Kaiferpaare» zur «ralitSwünsis unlerrS König» Albert zu seinem Gebiirtsiag ist der eigenste« reguna Sr. Majestät dcS Kaiser» Wilhelm H. entsprungen und sollte mr unseren König bi- zuletzt ein Getzeimnitz sein und «tue vollständige Ueberraschung nurdcii. Wie e« ober de« solchen Dingen kaum zu vermeiden. läßt sich ein derartige» Grheimniß nickt so sorglich hülen, wie es gkivünschl wird. Behörden und Würden« Kager in Haber amtlicher Stellung freilich sind verpflichtet, der artige Wünsche nach allen Seiten hinzu berücksichtige». So äugelte ^^ ^i der sich nvch bei der Vorlcier dc» königlrchrn GeburtSkageS. welche im " rrittigrm ^ — Oster'onntag'Ahend veran .. . - - Trianon die Bereinigung der Kampigenossen von 18707t am staliete, der Koiugl preutz. Gesandte, Sr. . - 5 -D !Z -W -r ü Cu. Gras Dönhoff, wiederholt dahin, e» sei ihm von der Absicht Sr. Majestät des KasierS. »ach Dresden zu kommen. Nicht« bekannt- Kaiser Wilhelm liebt eben, leine Entschlüsse selbst zu «ressen und zwar so, daß dem bekundeten Willen iotort die Austührung folge» muß. Sv erfuhr denn König Albert selbst erit kurz vor dem Hoseoncert vorgestern Abend, daß ihm zu seinem Gebnitstagc der Besuch der kaiie»lichcn Majestäten drvvrstehe. Die Aiistunslsileüe im Köingl. Schlosse batte strenge Anweisung. Nicht» aber den kaiserlichen Besuch an die Oestentlichkert gel angrn zu lassen: t'vch wurde» im König!. Nesidenjschlosse in der Stadt eine Anzahl Gemächer in Bereitschaft gelebt. Dieselben waren jedoch nur zur Ausnahme des kaiserlichen GerolgeS best»,»nt. Nach außen hin machte diese Instaildietzung der Geinächrr im Stadtschlvsse den Eindruck. als ob da» hohe Kaiserpaar, bevor es sich nach Strebten begeben würde, kurzen Aufenthalt in Dresden zu nedme» deabsich- ilge. Start dessen fuhren die kaiserliche» Majestäten durch die Dresdner Bahnhöfe durch bis »nniitlclbar vor die König!. Billa in Strebte» und landten nach dem Nesidenjschlosse i» der Stadt nur ihr Gefolge zurück. Tie viele» Tarnende. die am Böbmischcn Babn- Hme und in den »ach dem Stadlschlosse führende» Strohe» sich ansgesiellk hatten, um die kaiserlichen Majestäten ehrfurchtsvoll be gliche» zu können, sahen sich daher ur ihren Erwartungen ichmerz- jich getäuickr. — Zu Ehren des Geburtstages Sr. Maj. des Königs halte» gestern alle öffentlichen und viele Pcivalgebäude reichen Fakne»ich»iuck angelegt. Bon dc» ersten Morgenstunde» an herrschte in den ei»zesiieu Starken, zumal deneir der inneren Altstadt, reger Berkehr und Festfreude, ur die die Feier de» dritten OsterrciertageS mir hinüber spielte Die Pferdebahnen trugen bunte Fähnchen, ebenio hatte» die Dniiipischisfe Fahnenschmuck angelegt, die Gar nison und die Postillone lcnge» Galauniformen. Früh «>'» Uhr wurde das Wecken — iogcn. große Neveillc — von dem Tambvur- znge und dem vaull'viueuchor de» 2. Gren.-Ncg. Nr. wl ans dem Wassenptatze der Attslävler Hauplwachc und in dem Hme de» Kouigl. Palais am Taichenliergc. von dem Hormstencorvö des 2. Fäaerbalaillon» 'R'c. Ut dagegen vor dem Prinzlichkii Palais auS- gcsührt. Morgens !> Uhr Halle» die Musikeorv» des 1. Leib-Gren.- stieg. Nr. IM. Gardereuer-Reg. und I. Felö.-Art -Neg. Nr. 12 die Ehre. Sr. Majestät vor der Königl. Villa in s-trehlen eine Morgen- musik darbcliige» zu dürfen Zn derselbeii Stunde erschien daselbst Se Königl. .Hoheit Prinz tsteorg. von dem Palais ans der Langc- slriche tommeud. niit hoher Familie, »ui seine Glückwünsche auszu- iprechen. Daisclbe >oar seitens der Geiiieiiidcvertrctung zu Strehlen geichebcu, währcud, wie bereit» niiigetheilt wurde, in Folge de» lästerliche» Besuche» die gliche Gralul,Uioiiscour erst heule statt- sinoet. Bo» 12 vis I Uhr fand um dem Altmarkl im Auf träge der Skadkgeuieiiide Musikaussührung ierlens der Mir- gliedcr dc» allgemeinen Musilerverbaude» stakt, die mit ihrem Dirigenten. Herrn Eavellmeister Stahl, aus seitlich geschmücktem Podium Platz genommen halten. Eine zahlreiche Menge lauschte den Klangen, die mit der Iubet-Ouvcrtnre auhoben. Grösser aber noch wac die Menge Derer, die zu gleicher Slande die ParoleanS- gabe nir die hiesige Garnison in Bcrhiudung mit der Wackwarade nach den, Dbearelplatze gelockt hatte, und noch gröber die Zahl! Derer, die am der Terrasse, der Auguslnsbrückc und angrenzenden i Plätzen Ausstellung genommen Hallen, um die erstmalig hei Königs Geburtstag abgegebenen 101 Salutschüsse der Artillerie zu kören. A» der Paroleansgabe, die selbst vom Dache dc» Zwingers und vom Schlokthurme aus aufmerksame Zuschauer wird, nahmen Therl: Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Friedrich August, Johann Georg und Mar. Se. Hoheit der Prinz Albrecbt von Alteuhurg, Se. Ezcellen, der Kuegsnrimstcr. die Generale. Offiziere und Ilntcr- o>si;>ere der Garnison »n Paravcanznge. Ausserdem waren auch Omnere dcs koingl preußischen und bavrischcn Regiments zugegen, von denen Se. Majestät der König Ehes ist. Zwei Musikcorps, dasienige des 2. Gren.-Neg. Nr. 101 und das dc» Schutzen-Neg. Nr. 108, concertirten abwechselnd auf dem Tbeaterplatzc. Das milüärischc Schauspiel begann pünktlich halb 1 Uhr mit dem Ein treffen de» cominandicenden General», Sr. König!. Hoheit Feld- mnc'challs Prinzen Georg. Die an der Elbe längs dc» ehemalige» Pvutonichnvpens amgefnhrene Batterie ch Geschütze» de» 1. Feld Artillerie-Reg. Nr. 12 lieh in Pamen von ca. einer halben Minute ihre 101 -schuh au» den erzene» Schlünden der Geschütze donnern. Nachmittag» finden zwei offizielle Diner» statt und zwar bei Sr. Erc. Knegsininister (»ras Fabrice, an welchem da» diplomatische Evcps, die Gcneraliläl und die Herren StaatSmiiüiler theilnahmcii, und im Saale der Harmonie, zu welchem sich die Spitzen der staattichcn und städtischen Behörde» vereinigten. Ten ernzigen Tcinksprnch aus den LandcSücrrn brachte bei letzterem Se. Epe. Insu,minister Tr. v. Abeken au». Die O»si;>ercorpS verlammelten sich Nachmittag» in ivcen lgasinoS zu Diners. In McinhwdS Sale» waren bereit» Bornutlag ca. 3>X» Anne der Stadt öffentlich gemein worden. Dankerfüllt hatten die Armen die ichmackhciste Kost mit einem „Vergelt s Gott' entgegengenommen. Noch bis zum Svätabend herrichie in den Straßen regste» Getriebe. Auf den öffentlichen Plätzen brannten die GnSviicamidcii und viele Häm'cr erglänzten in einem restlichen Lichtschimmer. Laden und Fenster, die oft recht sinnigen Fcstschmuck trugen, bestehend i» Büsten, Bildern, Draperieen :c.. fanden bi» zum Eintritt der Drmkelhcit Bewriude-er. Wie alle Jahre, zeigte auch gestern das Alislädter Ruthhaus stkmucke. slhlvollc Tecoralion. vonPrioathäuiern galt dies »n Besonderen von dem Hau» am Fcrdinanbsplatz, in wrlwem sich die Geschäftsräume dcs Herrn Hosipediteuc Gcncke hesiiideu. — Das alljährlich am zweiten Osterseiertage in den Pracbt- mllcn des zweiten Stocke» im Königl. Res,deiuscbl oste statlsindende H o > - Eoncert. ivelchcs ans Allerhöchsten Befehl von der Königl. inustD.lochen Kapelle und den hervonancndslcn Künstlerin»«! und .Ki nstlecn der König!. Over und des Orchester» ausgeiuhrt wird, nahm diesmal abermals cw.cn glänzenden Berlaus. Ter gesainmle Königl. Ho'. II. Niaj. der König und die Königin. II. KK. HH. Bc-ui Geo>a. Pliuzcisin Mathilde. Prinz Friedrich Anglist und die Piin-.en Johann Georg, Max und Alberr, sowie die anr Kgl. Hose ver weilenden Fürstlich Meiningenschr» Gäste wohnten deimclbcn bei. Di: Bertreier dcr hoben Diplomatie, die Minister, die höchsten! Hoi-, Miliiär- und Eivil-Ehurgen und die am Königl. Hose i vorgeilellcen Fremden, waren mittelst „Ansage" der 'Allerhöchsten j Eiuladnirg in einer Zahl von etwa i»0 Damen und Herren j gefolgt und vcriammellcil sich von halb 9 Uhr an i» dem Empfangs- und Ballsaale. Punkt 9 Uhr erschien der peianimtc Königl. Hof in Begleitung des Königl. Dienste», voran die Pagen in dem reizenden Nokkokko-Kostüm mit gepudertem Haar, scharlach- rolhcm No,!. Kniehosen, weisen Stiümpren mit rothen Schleifen am Knie und dergl. Rosette an den >schilalle»scbui>e». von den vcr- samnietten Damen ff» prachtvollen Brillanten- undEdelsteingeichninck- ten Toiletten mit hoiühlichcin Tiesausschnitt) und den in Gala- Ho'kleid erschienenen Herren ehrfurchtsvoll begrübt. Die Allerhöch sten Herrschaften hielten etwa eine Viertelstunde Cercle, ihre Gäste ducch huldvolle 'Ansprachen beehrend und begrüßend, woraus sich Höchsldicsclbeir und die übrige Versammlung durch das imposante Porzcllanzimmer »r den sogenannten Banlctsaal verfügten, an dessen Ende sich das Orchester ans einem Podium befand, .Herr Hosmlh Schuch »nd die Hinrcm Kammermusiker in »einer Gcscllschaitstoilelte des Allerhöchste» Winke» zru» Begum dcs Concrrlcs gewärtig. Dir durch einen M'ittclgnng getrennten Stuhlrcihen des Saale» wurden auf dcr rechten Seite von den Damen, aus der linken Seite von den Herren besetzt, während cne Allerhöchsten .Herrschaften und der Königl. Dicirsl unmittelbar vor dem Orchester Platz nahmen. In feinster orchestra ler Aussühcnng lauschte zunächst Chrrubini's Anakreon-Ouvertüre durch den hohen Saal, dessen Akustik durch die Gardtnenpracht vielleicht in etwas beeinträchtigt ist: hierauf trugen die Damen Friedman», Nrutbcr und die Herren Erl. Jensen und Nebuschka das liebliche Abschieds-Quintett aus Mozart's .voni t»n tutta". Herr Grützmachcr desselben Meisters nachgelassenes InNrnto canta- dilo für Cello und Frl. Malten Richard Wagncr'S hochdramaliichc Scene aus Tristan und Isolde „Liebcstod" vor. Nach diesem ersten Tbeil des Cvncertes trat eine allgemeine Konversationspause ein, m welcher die Königl. Lakaien Erfrischungen umberreichten. Ter zweite Tbeil begann mit einem von Herrn Schetdemantel voi getragenen Minnelied lll Ntarkgras Heinrichs des Erlauchten um I2l >, in'S Hochdeutsche übertragen vom Freiherr!, v. MnnnSberg. konipanirt von C. Becker. Mit dem schwungvollen Vorkng eines violtn-EoncertrS von Goldmark ll«^ «» Herr LauterSach krln^wegS beraussüblen. daß er der Ausübung seine, Kunst schon bald Ballt sagen müsse. Leo DeltdeS originelle Koloratur Legende auS ^jokme", von Frau Schuck arsW» ' " einem lieblichen Glor Orchestrrlatz. Scherzo au< l nach welchem die Alb -ab auch der Flöte ttzen Bauer' 1 lnteresfonten Spielraum. Ein s »oldmarj - Sinlonre, belchlob daS lerbüchsten Herrschaften die ou-sü r) und flotter on« renden rert. nach welchem die Allerhöchsten Herrschaften die auSsüh Soltften mit huldvollen Ansprachen deehzleu. Alsbald zoa sich nun der gelammte Königl. Hol rmiick. die Cvncertgäste ve'wellten »och einige Zeit an de» «üben Bussels in ungezwungener Unterhaltung, um die herrlichen Eindrücke zu besprechen, welche der genuszreiche Abend hinterlasseir. Ti« Eoncert-AuStühkrndeii ivaren lnsgeiamnit noch zu einem Svuper in den separaten Königl. Gemächer» ver sammelt. — Anläßlich de» gestrigen GeburlStagsseste» Sr. Majestät des Königs sind nachstehende Ernennungen und Rangerhöh ungen zu verzeichnen. Es erhielten: Der Kominerzienrath und Direktor der Sächsische» Bank zu TreSde» Wanlchais de» Titel Geheimer Komwerzienrath, Kaufmann Karl Robert Bruno Nau mann in Dresden und Fabrikant Ferdinand Schsserth in Reichen- dach, sowie der Mitinhaber der Papierfabrik in Firma Mala und Gräier in Reinle. Louis Emil Mala daselbst, de» Titel Kviumer- zieninth t Regicrungsrath b. Pave bei der KreiSha»plma»nlcha>t zu Zwickau das Ticiistprädikat ObelleglerunaSiald, die Aiuishauvtteute Tr. v. Bo^eig zu Bautzen und Dr. Wentig zu GrojiCiibalii de» Rana als Oberregieriingsrath: der 1. landwirihichattlichc Nach bei dcr Ablheiluna dcr Kreisbanptmannschast zu Dresoen für die Ge schälte der vormalige» Gencral-Kvmiiiiisioir für Ablösungen und GenirindcitSlbeiluiigen. KommissiviiSrath Kraft, sowie der HiliS- ardeiter i»r Miinslciinin des Iniiciii und 2. landwlrthschaitliche Rath bei der vorerwähnten Alstbest»»» dcr Kreishauptinannschnsl zu Dresden O'kv»on»ernth Münzner, das Diciistvrädikat Regierungs- rath; dcr Oberarzt am Krankenhause zu Ehcnniitz. Dr. med Eich horn. der Oberarzt an de,» Hosvilale der Diakonisse«»!,»statt zu Dresden, Dr. med. Rupprccht und der Arzt an der Ta»bsrnnii»e„- anilalt Dr. »icd. Schieck den Titel Hofiatb: der Bezirksassessor Frhr. v. Wöhiniann bei der AmtShariptinannschast Döbeln oaS Dienstprädikat Regicrungsissesior; der Generaldirektor a.. D. der Kö»ig>»-Mcirie»hütte zu EaiiiSdort, Erhardt. de» Titel Bergrath: dcr Rittergutsdrsitzer Knechiet aus Ne>i-Ta>lhcnheini und der Nillec- gutspachter Töpfer in Bühlen den Titel Oekoiioniiecaih: der Lehrer des Freihandzeichnens a» der Kunstakaveiiiie zu Leipzia, Kupfer stecher Eriitt Mohn, den Titel Protessvr: der Lehrer am König!. beschaffen als jeder Mitbewerber, fon« Linien billiger bewirthichaiten. Die ei und besitzt nach Ausweis der Bilanz «rtorderliche Kapital billiger beschaffen all dem sie kann auch die neuen Linien billt alte Geiellschait ist ickuldrnfrei und besitzt na ,, vom 3t. Dezember 1888 noch «80.000 Mk. in StaalSpäpiettN. Sie kann die zum Bau und Betrieb der neuen Linien nothwendigen Grld« durch Auinahmr einer Partialobligation mit Leichtigkeit zu einem ZinSfuk« von 4 Proz. ausdrinaen, ein AinSiutz. mit dem dl« Gründer der neuen Gefellichast als Dividende rür ihre Aktien kaum zustirden lein dürste». Bei der alten Geiellschait lallen kür die neuen Linien alle und jede Gründungskoiten hinweg. Sic bat bereits ihre Direktiv». ihre Beamten und ihren ganzen BenvaltungSapparal, ihre Depots re. rc. DaS Alles mich sich eme neue Äescllichair erst schaffen und daS kostet Grld. Dab wlr die neuen Linie» mindestens rbeilsa ,spa>lam und doch tüchtig" austübren wüiden als jeder Mit bewerber. da'ür bürgt unsere Vergangenheit und wollen wir. wuS die Sparlainkelt aubelangt, um jedes Mibverständnik ausznschiieben. nur noch ausdrücklich hervorhebcn. daß unsere Gesellschaft mit ihrem Recktsvornäuger in keinerlei Beziehungen mehr steh« und dab dessen Berrchtiguiig zum Bau neuer Linien längst ihre Erledigung gesunden hat. Endlich möchten wir noch mit einigen Worte» aus die groben Unruträglichteiien Hinweise», welche die gleichzeitige Be fahrung dcr enigteiiigen Strecke» durch zwei verschiedene Gesell- ckasie» mit sich bringen mutz- Eine erhebliche Beeinträchtigung und Störung des gesammten übrigen Be>k»hrs, nainentllcb in der innere» Stadt, wird die unausbleibliche Folge sein. Auch beim besten Willen und durch die strengsten Vorichriiten werden die beider seitigen Direktionen dc» Eintritt grober llebelstände und Streitig- keilen nicht verhindern können. Wie nun gar in der engen Wits- diufferstrnbr sich der Bcrkehr gestalten toll, zumal wenn zu de» be- reit» vorhandene» noch drei neue Linien hinzukoiinnkn und dann in euicr Stunde noch weitere 00 Psrrdebahinvagcir diese Slrabe durch laufen. daran hat man bisher wohl ka»»> ernstlich gedacht. Die von anderer Seite geplante Schlangenlinie dürste dicie Nachtheile eher verschlimmer», al» beseitige». Bon einer Jvrtweisuna des übri ge» Wagenverkehl» kann schon um deswillen keine Rebe sei», weil dieser Belkcbr in dcr Hauvliarbe im Interesse der zahlreichen kauf männische» Geschiffte notliwendig. also keni Durchgangsverkehr ist und eine Unterbindung desselben die schwerste Berniögenöschädigring aller Bewohner dcr Ärlsdrusserstrabe r»i Gesvlge haben würde". — Die grohe pntrioiische Feier, die der konservative Verein heute Abend in de» Säten de» Geweilichartjes begeht, übt wie die früheren Veranstnlttrnge» de» Vereins, eure mächtige Aiizrehniigskrast aus. Ucker 1500 Zutritlsknrtcu waren schon vor Konservators,»» snrMusik zu Dresden, Kan»»el»iasikus Bruno Kenl.' de» Feiertagen a»»gegel>e»; die wenigen noch vorhandenen Billet» den Titel Professor der Musik: die Oberlehicr am Nicvlai-G»»i- sind nur »och be» Herr» Bernhard Rüdiger, Wilsdrusserstrabe, zu nailni» zu Lcivzia, Tr. Phil- Carl Beuihard Döcmg und Dr. ph,i. ^nedrich Emil Preub, der Oberlehrer am Realghiiiiiasinin zu Dresden-Neustadt Tr. Phil. Paul Theodor Hoklield, und der Ober lehrer am Realginiinasinm zu Zittau. K irl Friedlich tlc'obert Im »»sch. sowie der Dirigent des akademischen Gesa»gveiei>lS Ario». Musik direktor Richaid Müller in Leivzig. de» Titel Protest»». Ferner wurde dem ordentlichen Professor der Chemie an dcr Uiiiversiläl Leipzig, Dr. pbil. und ined. Johannes Wislicenus, der Charakter und Rang als Geheimer Hviralh in der t>. Klasse dcr Hotrangord- iruiig, den Bezirk»sch»l»ispcklvrcn Emil Eonslant», Lchma»» in Pirna und Heinrich Gustav Sclimaii» in Plauen, sowie dem Sci»i»ar- dilkktor Dr. Phil. Bnrckhnrdt »r Lohn» der Charakter und Rang als Schiilräthe in der -1. Klasse dcr Hoiraiigordnuiig und dem Quästor bei der Universität Leipzig Karl August Beer der Titel und Rang als Rechmmgsralh in der 5. Klasse der.Hoirangoldnuiig verliehen. Weiler erhielten der Prasessvr an der Fvritakadcmie zu Tharandt. Dr. phil. Friedrich Nobbe den Titel »nd Rang als Geheimer Ho>- rath, der Obersoistnieistcr Leopold Richard v. Beult >» Mvritzbnrg de» Rang eines Ober-Finanzlaihcs, der Direktor der Bergakademie zu Frciberg. Oberbergrakh Professor Tr. phil. Hieromniltts Theodor Richter, den Titel uns Rang eines Geheimen Bcrgraihes, dec Ober- büttell-Borstcher Karl August Ptattiiec zu Freiderg den Titel und Rang eures Bergraths ni der 4. Klasse der .Hviraiigvrdniiilg, der Laiiddaumcister Karl Hugo Nauck ur Leipzig und der Skatzen- und Wasserhaulnipeklor Eiml Nloritz Weber in Dresden den Titel und Rang alS Banratb. der Beziclssteuerinspektor Johann Moritz Beucke in Bautzen den Titel und Rang eines SteuerraihS, der Land- aerichtsdilcktor Karl Thilo Metzer und der Oberamisuclstec Hoiralh Eduard Beyer in Ehemmtz de» Tilrl und 'öiang eines Lberjastiz- raltzes, die Amtsrichter Julius Wolde»iarTn>i'ch. Heinrich Eouaro Hasche, Nndolt Hermann Wächter, Dr. Ebertzard Moritz Ncubert und Oieorg Theodor Flechsig in Dresden. August Richard Nvlir. Robert Moritz Temper und Arthur Beuchow Becker »r Ehemiiitz. .Hermann Gustav Adolf Kri tzler in Kirrbberg den Charakter als OberaimSrichlec: dem Stahslrompctcr Philipp des 2. Feldarttllerre- tlreg. Nr. 28 wurde der Titel eines Königl. Mnsiko,rigenlcn ver liehen. — Die Privaldozente» zu Leivzig Tr. phil- Hermann A m - bronn, Dr. phil. Alired Fischer und Tr. phil. Richard v. Sch nbcrl-Solderir sind ;»aubcrvrdentiichen Proscsioren in der philosophischen Faknllät dcr Universität Leipzig ernannt worden. — Zunr Direktor der 8. Bezirksschnle wurde Oberlehrer Knöfel gewählt. — Gegen das letzthin vv» dcn Herren Grnmbt. Bicrling und Schwabe, den Mitbewerbern nm die »enen Preröchahn- linicn, an die Stadwerordneien versendete Scbmlchen wcnbctsich jetzt das einheitlich deutsche Direktor»»» dcr Tramwatz Compantz cst Germann die Herren Conint W. Knoop, Dr. Es. Wolf II, Kaufmann F. Wiedcmann jr.. A. Schniidt und Trrector Elanb in einer längeren Erklärung, in welcher es hcrib: „Es lieg! zunächst cm seltsamer Widerspruch i» dcr Behauptung de» SchriilchenS, wir hätten das Angebol der Hcrrcn Grunwt uns Gc- nosien zn dem mistige» gemacht, während andererseits gesagr wird, durch 'Annahme unseres Angebotes fielen die meisten dcr Limen, welche Gcniiivk und Genossen zu baue» verpflchicl >eic». hinweg. Das Eine schließt doch das 'Andere ans. In dcr Tbak sind aber hribc Behnnvlungen nnzulresiciio. Wir haben unsere Osterle dahin erweitert, daß wir uns verbindlich machen, in der ersten Banpecivde von vier Jahren sieben neue Linien in Betrieb zu nehmen, während sich nnscre Mitbewerber aus deren vier beschränken' Sodann wird im Einzelnen dargettzan, wie das neue Angebot der alte» GestUschai t über die Voischläge jener drei Unternehmer hinaus gehl »no mehrfach gröbere Vorthcilc nst das Publikum bietet. Zur Bcaiitworttrng dcr Frage, ob die Interessen dcr Bücgcrchast Hetzer durch Annahme de? Angebotes dcr allen Gesellschaft oder durch de» Beitritt zur Rathsvorlage. welche die Linien den Herren Gnimbt, Vierling und Schwade Luipricht, gewahrt werden wurden, macht daS Direktorium noch am folgende Punkte ansmcrk'ani: „Die geplanten Lunea bilden rum gröbere» Theiie Bcrbindmigscstiec>cr iRtngbrhnen „ Linien de-S schon bestehenden Netzcö und dncchlienzen dasselbe am nichr weiiigee a!S 12 Stellen. Damil weise» sic am deutlichsten daraus hin, daß sie nur dann ihre Bcstimmmig erfülle» tvnpen, wenn sie nnler einheillicker Leitung mit den bestehenden Linien als ein Ganzes betrieben werde». Tenn auch der eifrigste Bcststworter der „Konkurrcnz" wird anerkcnnen müssen, daß es nicht im Inter esse des Publikums liegen kann, wenn die meisten Fahrgäste der neue» Linien, aut denen sie. ihrer eigenartigen Gestaltung wegen, i» der Regel nur kurze Strecken zurücktegen könne», beim Umsteigcn in die Wagen der andere» Geselllchait nochmals daS volle Fahrgeld entrichten müsse». An» Grund umcrrö Anerbietens vom 28. März d. I. würden wir neben den gewöhnlichen auch Umsleigchrllets ein fühlen. welche den Fahrgäste» Gelegenheit vielen, aus Grimdlagr eines Preises von 10 Pig. für die erste» ca. 2000 M. langen Fahr ten und von 5 Pig. kur jede weitere» 1000 M. aus iämmtllchen Linien der vereinigte» Netze luntcr Benutzung eines möglichst exak ten Anschlusses) nach allen Richtungen hin und zu jeder Zeit ver kehre» zn können. Damit wünschten wir zunächst nur eine Grund lage sür dcn Tarif zu bieten. Die Feststellungen der Einzelheiten sollten besonderen Vereinbarungen Vorbehalten bleiben. Schon jetzt aber wollen wir erkläre», dab wir für keine Fahrt mehr als 25 Psg. zu fordern gedenken, auch wenn sie 0 und mehr Kilometer Länge hätte. Nur am diele Weise können auch in Dresden Betriebsein- kichtunge» und Verlebrserlkichterunacn geschlissen werden, die denen von München und Berlin, welche !o oit als nachahmenswerlh be zeichnet ivordrn sind, in Nichts mehr nachstebe», wohingegen bei einer Zersplitterung der Betriebsleitung dem Publikum die vorer wähnten Äoitheile voraussichtlich niemals geboten werden. Ferner bitten wir die Herren Stadtverordneten dringend, die Vortheile nicht zu unterichätzen. welche dem ganzen, die Strabenbalnirn benutzenden Publikum durch die Zugeständnisse erwachsen würden, welche wlr bezüglich des alten Netzes angcboten haben. Wir haben uns bereit erklärt, den Sonntags,uichlag losort aufznhebrn und auf den neue», wie aut dcn alten Limen den in München und Berlin giltigen Zonen tarif rinzusühren. Wir vcuichlen damit freiwillig aus Reckte, welche uns an sich noch über 32 Jahre lang zustrhen würden. Weiter de- barmten unsere Mitbewerber auf Seite 3 des SchiiftchcnS, „die alte Gesellschaft ist finanziell nicht in dcr Lage, gleich niedrige Tarifsätze und wenig rentable Linien zu ertragen, wie wir". Gerade das Gegrntheit ist der Fall. Die alte Gesrllschast kann nicht nur da- entnehmen. — Wie verlautet, baden die sächsischc» Reichstags« a b ge o r d n e t e » mtter sich die Abrede getroste», daß sic insge» lammt der Wettiner Feier in Dresden, am tO. Juni, beiwohnen wollen. Da der sttcksiiche Landtag am I-t Juni eröfsiict wirb, so werden felbstverständlich amh iämmllrche Ahgeordneke zn diesem an dcr Feier lhciliichmen und das Land wiid wmit in leinen Landes-, wie Rcichstagsabgeordnetcir daher vertreten sein. — Die Berliner Liedertafel, deren Eoncert nächsten Sonnabend im Geiverhehauie statlfindct, hat Sr. Majestät dem König die Bille »nürbreiten lasse», Ihre» Königl. Ma,estäten eine Mvrgcnimisik darhrliigeir zn dnrse». Dem Geincb ist entsprochen worden und findet das geplante Gcsaiigsstäildchen nächsten Sonntag Mittag im König!. Resibkiizschloste statt. — Dem GiitsauSzügler August Wilhelm Süß in Nendorf — Ephorie Annabcrg — ist vom Lalideskviisi'iorini». nachdem derselbe lange Jahre hindurch i» seiner Gemeinde als Kirchvater iowie Mit glied des Kstchenvvmandrs und dcr Kanloreigesellschast thätig ge wesen, eine '.'liierlenliuiigsurknirdc verliehen worden. — Am 1. Ostcriciertag ist in Dresden dcr Gencrallcutiiant a. D. Adolf Curt von Prenzel. Epe., der älteste sächsische Offizier v. d. A-, verschieden. Derselbe war 1799 in Settichcii in der Oberlansitz geboren. 1800 trat er als Generalmajor nach 44- jährigrr Aciivität vom Dienst zurück und wurde 1872 zum Geueral- jeulnant befördert. — Dicienigeir Personen, welche Nachtigallen gelangen Hallen, habe» die gesetzliche Steuer von 12 Mk. sür jeoe Nachtigall am l. Mai im Stadtslcucranilc zu eutrichlen. Hinterziehungen dieser Steuer werden mit dem dreifachen Benage derselbe» geahndet. — Der hiesigelnationalliberale) Reichsverei» hälrmorgen Abend 8 Uhr im welken Saale bei Helbig'S eine» Vortragsabend ab. i» welchem Hecr Professor Dr. Carl Biedermann aus Leivzig über den NalicmallrheraliSniliS in seiner geschichtlichen Ent wickelung und gegenwärtigen Stellung sprechen wird. — An der Königl. Turnlehrer-BildringSanstalt zu Dresden beginnt am 17. Juni ein Kursus zur Ausbildung von Turnlehrer». — Einer nnliebiamen Ueheiraschung begegneten gestern Bormittag di-Benmren der hiesigen Filiale der Leipziger Bank beim Eintritt in die betr. Geschäftsräume. Es Kutten sich nämlich Diebe in der Nacht zum 1. oder 2. Ostcrieieciag darnngemacht. von cuicm nebenan leerstehenden Lokal aus durch die Wand in daS Kassenlvkal aencinittcr Bank zu dringen, um daselbst eine An- bohriing des Knssenschrankcs dehistS Pisisnng ans dessen inneren Wcnh ovlzimehmeir. ES blieb indes; beim Verstirb, den» der Panzer dcs Schrankes widerstand dec Gewalt der Einbrecher. Es ist jedoch auch anzuirehmcii, dab letztere gestört wurden, denn die Dicbcs- werkzeuge fand man am Orte dcr Thal zerstreut umberliegeii. Ten Weg, welchen die Diebe g nominell haben, ist folgender: sic sind durch Erbrechung der Thürcir in dec 1. Etage des HanscS Schieibrigasse Nr. 3 »r die Räume desselben gelangt n»d habe» dann eine Wand deS anslobendcn Hauses dir 3 durchbrochen, wo durch sie in euren Garderobenranm gelangt sind. Hier haben sie eine eiserne Ttttire heransgesägt und sich so de» Weg in das .stasjenlokal gebahiit. Ausfällig ist, das; sie sich nur mit dem Kasscn- ichrank beschäftigt habe», in welchem sich Baarmiltel befunden haben. Zn ihrer Stärkung haben die Diebe Wern bei sich gehabt, denn eine halbe Flalche wurde noch vorgesnudcir. — Dippoldiswalde. Das hiesige Orls-Comitce für die Wettinfeier hat beschlossen, zum Andenken an dieses Fest eine Ge denktafel am Rathhanje aiihringcn zu lassen und ausserdem noch verschiedene festliche Beranstnllnngen zu Kesten. — Gestern früh in der 7. esiiinde gingen in Folge Vornbcr- ialtzknS emeS EiienhahiiziiacS die Pferde eines landwirlhscbaftlichcir Geschirres am Bahnhoi Mügeln durch, rannten durch die ge schlossene Bahnbacrn rc am Strabenübergang und rasten kurz vvr dem noch rcchlzcilig zum Halte» gcbrachlen Giitcrzilg dlc Eiienvahn- slreckc inelpere hundert Meter weit entlang, bis das Geschirr a>st- zwiichen dcn ! gehalten werden konnte. Bei der tolle» Fahrt wurde leider der Be sitzer des GeräkrtS hcrauSgcichlendcrl und am Kops und am Rücken verletzt. Tie Pferde waren rmverichrt. Fortsetzung de- örtlichen Tkiciles Seite v. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. DaS preußische Herrenhaus ist bereits am 29. April einberuikii worden, uni die noch zu berathenden Gc» ietzenlwürse zu erledigen. Dir Kaiserin von Oesterreich traf mit der Erzherzogin Valerie in Wiesbaden zum Gebrauch einer Majsagckur ein. Der preußische Kultusminister v. Goßlcr hat a» dc» LandtaaS- abgeordneten v. Sclnukendorff. den bekannten Vorkämpfer sür Gtzmiianatreform, folgendes Schreiben gerichtet: „Ich habe mit großer Befriedigung von Ihren Bemühungen um Ausbreitung des Arbeits-Unterrichtö. insbesondere von Ihrer erfolgreichen Tkätig- kcit zur Einführung und Pflege dcr Iugeiidspiele Kenntnis; ge nommen. Auch die wirksame Tdeitiiahmc der städtischen Behörden nach dieser Richtung ist mir erfreulich. Was in »reinem Erlaß vom 27. Oktober 1882 als erwünscht und iiothivcndig bezeichnet worden ist. sehe ich i» dem. was von Görlitz berichtet wird, zum großen Theile erreicht. Daß dcr Jugend dcr höheren Lehranstalten wie auch dec Volksschulen das BewegungSwiel zur Freude gewor den ist, und daß die Theilnalnne der Bevölkerung an den Vorfüh rungen von Spielen an festlichen Tagen sich zum Volksfeste ge staltet. hat mein besonderes Interesse erregt. Wenn Ew. Hoch- wohlaeboren die Zelt gewinne», das waS in Görlitz in der Pflege' und Ausdehnung der Jugrndspiele erreicht ist, der Ocffentlichkeit zu übergeben, so zweifle ich nicht, dgß dies anregend auf weitere Kreise de« Vaterlandes wirken und zur Nacheiferung reizen wird. Für die sehr erfreuliche Zusendung sage ich Ihnen den verbindlich- nen Tank, den Sie auch den andern Mitgliedern des Vorstände- gefälligst übermitteln wollen, gez. v. Goßler." Die Verhandlungen dcr deutschen Regierung behufs Errichtung eines Orientzuges Hamburg-BrrSlau-Budapest-Salniiiki resp. Kon- stantlnovcl sind nahezu abgeschlossen. Im Zusammenhänge damit ist die Umwandlung ' de utschen L würde die , Suez 18 Stunden betragen.
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