Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 09.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-09
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
8 vortbrilhast. «kr. 8. Zu -ULKXt- rlcpenheiten ä, allen Nich te Berechnung nd. Oiarantie. e Packer unter er Leitung. e 8. K. i, alle» veicd „er, ubri- !^xer »en- lnrlt- 3, 4, msw, -»««»rt- wie auch rscnde crv Ham- S.- per 100 Ltr und franco. D, Zllöeil. .V/7 I»», I. fltorvl'ahn. kll veiter Nadelholz d.Eurvcrwaltuno. UiUndaltim,. »«l»L»t»d«ltr»r. «örtenvcrichi. »remdeilike. Zemak-ebudr vierlcllälirlich«. 3. so. uciti die von M. r.7». — »nnali«« itvlundi,».,««» Piarienltr.lZ v. 1-3. iita,t vit ir Udr. In Ncuticidi: Bi». «»>u»d>au»aen a»l vec Bnvat- ic.»c tleile Ä Pja Sine Buunaialt kur ine „achinaaiae Äulnalnne der «nceioen wnv mau »eaeden. Au«- wari.ae?intnndi«u»ü»a»»rüak vcaen t>c»luchetal>linia dnrch Brielmanc» .oder Palletnranliina. dar Rnttaadk eiiiaelandiei.SchNlt- nune keine Bcrvtnbl.KIeit. ilnkündigunaen i.elni.cn iainnitliche namimnc 2>krft.»teI»naSstcllen an. geü'-iuechliell« Ar. ir. ^6jstzs°k«äerkkdt« 8UM von 21rN.»ii «ufl. 47.oa«^SwL I8. INsysrjvll., IrnicnLr. 111.5. Dresden. I88i). Murr- u»ä v»awvoll- »lbriowM mit unrerstlirbarva Kanton, vorrlixrliclc Mr Lreur- un4 OadoUaut. ßarl KeiMiltt. Lönlx-soliniiovtr. 7,1. XNoinvvrllNll! Ule Saoknon. ,»NMSÄ HH «S«vr«, ! Xxl. LLoks. u. krsuss. llofpliotoxrapd, Vrvgävn, It»usdnu8, 8««strL88v -io. 10. Uvrltn, LS. kr«k. vr. 8 vrtstnLl-Mrms^-LMMZvLv Nr. 1ZA. SpicHl: kclit zelmUM MmM, äaron kardo rrockor dvim ll'ruffvn noch in clor ^Vllsclio oaelclSkst, »amenitniimpLe, -<Inlt olcno Xnlct 60 1'fxp, I—1 xo- striclct stlr Linclor nuci Dämon von 60 l'lie. bi» 2 LUc. UvL M. Hor/koltl, ^Itmrlrlct. « MorttL KariunK, ^Itms-rkt. 13 um! HLuxtLtrLLLS. I^05cr»ln«i»to>», Uanel, sipltr«», Ilanrl- aidelt»- un i ailo varuen^otilieteler- tirttk«!, « omnNeiut -5SM S-diviLS MM., r>iit^li> rrib 8olllo»».8trn»»o 28 u. UsitvIttcUel' UnUiliauv. Alters- und Jnvalidenversorgung. Fall Wohlgcmntb. Festzugsstraße, zur Pscrdebahnsrage, Vereine für innere Mission, Sitzung > ' 'Do - - - ...... - des JnnungSanSschnsses, GerichtSvcchandlungen. „Der Kriegsplnu" (Mitlcrwnrzec). Loltericliste. Donnerstag, Mai. Serantwottltlder Redakteur kür Politisches vr. »mll Vieren in Dre«den. Mühevolle dlrbeitStagc sind für unsere Volksvertretung ange brochen. Wohl hat der am Dienstag nach dreiwöchentlicher Oster- pauie wieder znsammcngctretene Reichstag neuen ArbcitSslvsf nicht vorgefuiiden: aber die einzige Vorlage, die er (von kleineren abge sehen) unerledigt hatte liegen lassen, das Alters- und Jnvaltden- versichcrungögeietz beansprucht seine volle Kraft und starke An strengungen. Die Vorlage zahlt genau IW Paragraphen. Davon d.eie Thätigkeit eines seiner Äenintcn zu beschweren. Statt dieses pnv 00 euevigk. noa, zu veralvenocil 'nnai.n incyl viei ^.Verständnis; mit einigen Sozialdemokraten den Beamten in Schwierigkeiten imt Ausnahme derer, welche die Bestimmungen; xj„x Folie. Der Sozialdemokrat Lutz war ein sauberer über die Höhe der Beitrüge und der Ncute» enthalten. Hierüber j Bursche, der ein Doppeltviel gespielt und seine Partei wie die war es schon vor Ostern nicht möglich, zu einer Berständigung zu, deutsche Polizei abwechselnd bedient und beide vcrratlien bat. Wohlgemuth in einem seiner Briclc an den sozialdemokratischen Schneider Lutz in Basel gebraucht hat, „er möge mir lustig weiter wühlen". Das ist icdensalls eine bedenkliche Aussordernng. Vor seiner Behörde hat freilich Herr Wohlgemut!) derselben eine form lose Auslegung gegeben: nur Schade, das; de» Schweizer Behörden dieie Dcntmig des „Wühlen Sie nur tusiig daraniloS!" als „Wühlen Sie Ihre Erkundigunaen aus allen Ecken und Enden heraus" nicht sofort einlcuchtetc. Wenn aber die Schweizer Behörden in jenen Worten eine Anffordming zu einer iingesetzlichei blickten, so war cs ibre Pflicht, sich bei dem Deuts gelangen; mittlerweile sind neue AbünderuiigLantrüge und anders gefaste Bercchnnngövorschlüge cingereicht worden und die Be- ralhmig darüber konnte noch nicht zu Ende geführt werden. Zur Beendigung der zweiten Lesung bedarf es im Ganzen etwa 4—5 Sitzungen. Tann wird eine Pause von einer Woche ciutrcten, ehe es an die 3. Lesung geht. Letztere wird ebenfalls viele Sitzungen in Anspruch nehmen, da die'verschiedenen, der Gcietzesvorlage lcindlichen Parteien das gröbste Geschütz auffahien werden, um sic za zerstöre». In der dritten Maiwochc wird die Entscheidung srllcn. Taö Schicksal der Borlage erscheint nicht mehr gefährdet. Plan erwartet ihre Annahme mit einer knappen Mehrheit. Sic würde grösser ausfalleii, wenn nicht die Rittergutsbesitzer vom Osten in ihrem von uns mehrfach gekennzeichneten Eigennutz sich gegen die soziale Reform verstellten. Was der Mehrheit durch den Wegfall dieser Stimme» verloren geht, wächst ihr andererseits wieder vom Centn«» zu. Mit der Erledigung dieser Alters- und Jlivalideiiveriorgung wird die Arbeitskraft des Reichstags erschöpft sein. Höchstens bcrathet er noch das kurze Gesetz, weiches den 8 4 des Reichsstrasgcsetzbllchs dnhin abändert, das auch im Auslande begangene Verbrechen und Vergehen in Deutschland zur Verfol gung gelangen sollen. Die grobe Novelle znm Straf- und Preb- gcictz, die als Ersatz des SoziallstengeictzeS in Aussicht genommen ist. kommt jetzt noch nicht au den Reichstag. Dazu ist die Jahres zeit zu weit vorgerückt. Erst in einer Tagung im Herbste wird davon die Rede sein. Von einer Auflistung des Reichstags und Neuwahlen im Herbste ist Alles still geworden. Unermüdlich kämvkt der StaatSsekrelär von Bötticher für das Durchbüiigen der Alters- und Jnvalidenversorgung. Denen, welche >nimer wieder mit dem Einwande kommen, dab es an einer bomben festen rechnerischen Unterlage fehle, um die Beiträge und die teilten ganz richtig zu bemessen, hielt er ein, dab darüber nur die Erfahrung das maßgebende Wort sprechen könne. Wie erinncrllch ist die den Landwirtheil angenehmere Einheitsrente durch die An nahme der vier Lohnklassen eigentlich beseitigt; aber man hat doch den Versuch gemacht, sie mittelbar wieder cinzusühren, indem man iür alle vier Lohnklassen eine einheitliche Ansangsrente von 110 Mk. icw'etzt, wie dies nach dem Anträge des Grasen Adelmann die Com mission in nachträglicher Bcrathung beschlossen hat. Gegenüber de» früheren Beschlüssen sind dabel die in den höheren Lohnclassen beitragende» Arbeiter bcnachthciligt. Aber auch hier ist man in der Abmessung der Beitrüge mehr oder weniger willküUich vorge- gangen. ES wird aber ohne Erfahrungen nicht möglich sein, das Richtige annühernd zu treffen. Gerade weil dir Vorlage ein so gewaltiges, eigenartiges, ncugestaltctcs und Vieles umgestaltendeS soziales Werk ist, müssen Bedenken im Voraus aus ollen Ecken und Enden auftauchen. Um so mehr gilt es, die großen Gedanken des Entwurfs nicht von den Fragen dritten oder fünften Ranges verschütten zu lassen. Die sachlich berechtigte Kritik an den Einzel heiten würde sonst in eine Opposition gegen das Ganze Um schlagen. die nur Berechtigung Hütte, wenn das ganze Werk in seinen Grundzügen und in seinem Geiste ein verfehltes würe. Es giebt Fälle, führt der „NeichSbote" auS, wo man eine solche Totalfront- stelluiig cinnchmen muß; der Entwurf des Bürgerlichen Gesetz buches z. B-, der als eine kraftlose Nachgeburt der liberalen Aera mit seinen herzlosen römisch-heidnischen Nechtsairichauungen unsere ganze nationale Rechtsbesserung, jeden Hauch einer lebendigeren, lieferen, sittlicheren RcchtSentwickelimg auf Menschenalter hinaus crtödten würde, muß an der Schwelle zurückgewicsen werden. Anders der AltcrS- und JnvalidenversicherungSentwurf. Aus dem christlichen Geiste der kaiserlichen Botschaft geboren, mit ent schlossenem Wurfe nur die dringendsten Bedürfnisse des Arbeiter slandes befriedigend, wird er nm seines Geistes willen Segen stiften, auch wenn er leibliche Mängel zeigt. Sich deshalb schmollend zurückziehen, vcrräth eine grobe Schwäche des nationalen Sinns. Die allgemeinen Wohlsahrtsintcressen und die sozialen FriedcnS- bedingungen drS Staats müssen über allen Standesansprüchen stehen. Opfer müsse» gebrockt werden, auch von den preubischcn und mecklenburgischen Rittergutsbesitzern. Die ReichSrcglerung ist entschlossen, die Verhaftung und Miß handlung des deutschen Pollzcibeamtcn Wohlgcmntli nicht ruhig binzunedmen. Seine an amtlicher Stelle in Berlin und unter Diensteid erstatteten Aussagen bestätigen, daß ihm seitens der Schweizer Behörden schweres Unrecht zugestigt ist: e« ist nunmehr kein Zweifel, daß Wohlgemuth in eine Falle gelockt worden ist. die ihm die Aargauer Polizeibehörde gelegt hatte. In der Schweiz selbst bat Wovlgeinnth nicht das Geringste gethan. was gegen die Gesetze oder die Sicherheit der Schweiz verstoßen hätte. Die Schweizer Polizei hat ihn verhaftet, unmittelbar, nachdem er den Nimmt man hinzu, daß ein Polucibcamter von den Schweizer Behörden wie ein gemeiner Verbrecher behandelt worden ist, nach dem ihn dieselben Behörden erst auf Schweizer Gebiet gelockt haben, so begreift es sich, daß es jetzt an der Schweiz ist, eine an gemessene Sühne zu gewähren. Niemand wird der Schweiz es zu- mittlie», daß sie die Thatigkeit von Hetz- und Lockspitzeln ans ihrem Gebiete dulde. Eine solche Thätigkeit unterliegt in der ganzen gesitteten Well demselben Gefühle: der Verachtung. Die EhcsS der Polizei behörden sollten ans dem Falle Wohlgemuth Anlaß nehmen, ihren Beamten ans's Allersttengste jede Thätigkeit des Hetzspitzels zu »nterscnfen und die gcwissenhasteste Jnnehallnug der Grenzlinie cinznschärfc». die zwischen der Ucbcrwachung und der Anfsiaclrelnng zu Gesetzesübertretungen besteht. Ten» ganz zu entbehren ist die Thätigkeit der Geheimpolizei heutzutage noch nicht. Sie ist ein nothwcndigeS Nebel, das nicht bloS stillschweigend geduldet, son der» in Gestalt von „geheimen Dispositionsfonds" von fast alten Parlamenten, auch der freieste» Staaten, alljährlich offen bewilligt wird. Man soll sich auch hüte», die großen Dienste zu leugnen, der Debatte und bezweifelt die Beschlußfähigkeit des Hauses. Die Auszählung ergiebt die Anwesenheit von mir 176 Abgeordneten. Das.Haus ist also nicht beschlußfähig und die Sitzung wird des halb abgebrochen. Weiterbernthung morgen. Berlin. Ter Kaiser, welcher beule früh A7 Uhr aus Kiel hier emgctrosfen war, besichtigte um 8 Uhr die Truppe» auf dem Tcmpclhoser Feld und kinvsiug Nachmittags den Fürsten Leopold von Hohenzoliecn. — Die Maurergesellen beschlossen, sämmtliche e» Tbäligkei! er-! Arbeitgeber Berlins cmsz»fordern, binnen 10 Tagen eine Hoiiimis- cutschcli Reiche über § sion behufs Verhandlungen mit der Gesellenkvmmissiou über die Forderung der Ssiündigen Arbeitszeit für einen Stundeulohn von M Pfg. zu wählen, anderenfalls soll ein definitiver Beschluß über die Durchsetzung der Forderungen auf anderem Wege gefaßt werden. Auch die Zimmerer beschlossen demnächst zu streiken. London. Uebcr den Besuch der amerikanischen Vertreter bei der Samoa-Konierenz bei dem Füllten BiSmarck berichtet der hiesige Korrespondent des „Ncwvorker „Herald", der Reichskanzler habe die Amerikaner überaus herzlich begrüßt und in englischer Sprache er klärt, er sei erfreut, daß die Konferenz einen so günstigen Verlaus nehme. Hoffentlich würden die Arbeiten derselben zu einem erfolg reichen Abschluß gedeihen. Die Berliner Börse war heute in wenig zuverlässiger Stimmung. Umfangreiche Realisationen drückten die Kurie aller maßgebenden Spekulattonspnpicre. Das Geschäft war dabei ziem lich lebhaft, theilmeisc erregt, besonders ans dem Bankenmarlt, wo Kommaiiditcmtlieile wiederum im Vordergründe standen. Deutsche spekulative Bahnen waren ruhig, Ostpreußen fest, Marienburger schwächer, österreichische Bahnen vernachlässigt, für Franzosen be stand stärkeres Amzebot. In Bergwerken fand ein reger Verkehr bei nachgebenden Kursen statt inlolae der Berichte über die Arbei« teransständc; besonders waren Kvlilcnalticn niedriger. Russische Wertbe scsi, andere fremde Renten etwas schwächer. Im weiteren Verlaufe erreichte das Angebot namentlich ans dem Mvntan- martte eine recht erhebliche Ausdehnung. Der Schluß war wieder welche eine gut olaaiiisirte Geheimpolizei einem modernen Ssuats- bclestisst. Im Kassnvcrkchr war die Tendenz vorwiegend schwächer, wcicn fortdauernd leistet. Es kllmtte^l,e»tjilt.rge wohl kein Mumler vucrrcichische Prioritäten fest. Privatdiskont 1'/- Prozent. Bahn»»« verlassen hatte. Das Einzige, was die Schweiz dem deutschen Poiizeibramten vorwrrfen kann, ist der Anödruck, den sozialen Berhttlsnisse zu erwarten. — v. die Verantwortlichkeit für die öffentliche Sicherheit übernehmen, wen» ihm die Möglichkeit abgeschnitten würde, sich geheimer Agenten zur Ucbcrwachung gewisser Kreise zu bedienen, d. h. der ans Umsturz der Geselllchaitsoidumig und der Staatsgewalt aus gehenden internationalen Verschwörer. Das Aststrechl, das von politisch Verfolgten in Anspruch genommen wird, lastet Niemand l an. Aber eS darf auch nicht zu Verschwörungen gegen die Sicher- j beit und die Gesetze anderer Staaten gemißvrauckr werden. Das Astilrccht, das die Schweiz den Anarchisten und anderen internatio nalen Verschwörern gewährt, darf doch schlechterdings nicht zu einer offenen Parteinahme der Schweizer Behörden für die deutschen Sozialisten gegenüber der deutschen Regierung ausarten. Schon nieloct sich neben der „Nvrdd. Allg. Ztg." eine russische Stiminc, die schwere Anklagen gegen die Schweizer Negierung erbebt. Die letztere sollte wirklich darauf bedacht sein, zu solche» Anklagen keine hinreichende Veranlassung zu geben. Neueste Trahtbertchte der „Dresdner Nnchr." vom 8. Mai. Berlin. Der Reichstag setzte die zweite Vcralhnng des Alters- und JnvalidiliitSvcrsichcriingSgesetzcs bei den Bestimmungen über die Berechnung der Beiträge und Renten fort. Graf Mir bach lcons): Durch das FreizügigkcitS- und daS Unterstützungs- wohnsitzgesctz seien die armen landwirthschafllichcn Bezirke des Ostens am schwersten betroffen und zudem dnrch Steuern relativ am meisten gedrückt. Ter landwirthschaststche Arbeiter im Osten werde nie in der Lage sein, die ihm durch die Vorlage zugemutbetcn Beitrüge ansznbringe»: dieselben mußten also von dem bäuerlichen Besitzer übernommen werden,.du» damit eine unerschwingliche Last erwachse. Das Gesetz würde eine weitere Verschiebung der Arbeiter vom Osten nach dem Westen und von den landwirkbscbastlichen nach den industrielle» Bezirken, wozu die höhere Invalidenrente den Anreiz biete, zur Folge haben. Die Vorlage werde nur Unzu friedenheit erwecken. — Staatssekcctäc v. Bötticher: Etwas zu schasse», was alle Interessenten gleichmäßig befriedige, sei unmög lich. Gras Mirbach werde sich davon durch die Ausnahme seiner Vorschläge, die schließlich nur aus eine Steucrcrhvhiing und auf eine verbesserte Armenpstcge hinanslausen, überzeugt haben. Der ostpreußische landwirthschailliche Centralvercin, der sich aus Vortrag des Graien Mirbach gegen die Lohnclassen und für die Einheits- rcnte erklärt bat, hat s. Z. für eine Bemessung der Rente nach Arbeitsverdienst petirt. (Hört, hört!) Der Beitrag sei derart be messen, daß von einem Ruin des Arbeitgebers im Osten durch den selben keine Rede sei. Die geplante Fürsorge sei nbthig: er wisse aus amtlicher Erlabrung, daß häufig der alte ciusgcnützte Arbeiter lediglich der Armcnpslcgc überlassen werde. Wenn die Herren aber für die landwirthichaftlichen Arbeiter ein Bedürfnis; nicht aner kennen wollen, so mögen sie doch einen Antrag cinbringen, die landw irthschastlichen Arbeiter auszunehmen. Davon wollen sie aber auch nichts wissen. Wenn man erkläre, auf dem Boden der läster lichen Botschaft zu stehen und Alles am'biete, um dieses Gesetz zu Fall zu bringen, jo habe man die Botschaft sehr schlecht verstanden. (Beifall.) — Avq. Nickert (sreis.): Man könne sehr wohl die Ge danken der kaiserlichen Botschaft sich zn eigen gemacht haben und doch dieses Gesetz nicht wollen, welches eine ganz andere Orga nisation angenommen habe, als die in der Botschaft vorgesehene. Durch dasselbe werde die Armenpflege nicht beseitigt. Im Lande intcrcssire man sich für dieses Gesetz nicht: werde es beute abgc- lebnt, so werde i» stiin Jahren Niemand mehr davon rede». (Zü rns des Abg. Dr. Baumbach: in fünf Monaten I) Die Industrie habe namentlich im Uebergangöstadium, die Landwirthschaft. nament lich die im Osten, im Beharrunaszustanbe Nachtheil von dem Gesetz. Das Gesetz werde nur Erbitterung erzeugen wegen der geringen Renken und wegen der Ungerechtigkeit gegen die Frauen, welche keine Renten beziehen und höchstens die Hälfte ihrer Beiträge ohne Zinsen zurückerhatten. Uebcrall im Laude mehrten sich die Beden ken gegen daö Gesetz, namentlich in landwirtbschaltlichen Kreisen. Womit wolle man die Kosten der Versicherung decken? Man habe auf die Reform der Einkommensteuer m Preußen binaeiriesrn. aber der Preußische Landtag sei schleunigst nach Hause geschickt worden und von der Steuerreform sei keine Rede mehr. Seme Frennde seien deshalb für den Antrag Bebel auf Einführung einer Neichs- rinkommenstencr. Dr. v. Frcge (kons.): Die Verantwortung für die Form des Gesetzes könne man getrost der Regierung überlasten. Er habe im Lande ganz andere Erfahrungen gemacht als Nickert. Ihm seien auS industriellen wie aus landwirthschastlichen Kreisen anerken nende Urtheile über das Gesetz zuaegmigcn. Daß der kleine Grund besitz durch daS Gesetz belastet werde, sei richtig, doch liege das in dem landwiribschastlichen Nothstande. der ganz andere Ursa.be» habe. Von dem Gesetze sei eine günstige Wirkung ans die Gestaltung der " ins" ' ' --- - Nachbvrse fest. ffr 0 nrIur » M. (Nb ends.) yredit A7.R. SiaalSbalm M,e«. ko«- barrrn !12,m waliger I79,I >. ckg.'pker Vt.7i>. r»r«k. Nua. «oldreoir »8,W. DiSroulo 2M.79. DrkSdn. Bk. «>«.»». McNIcub. . Laura —. ffcft. tv.cn. IMciids.i vres.i 29S,7Ö. SiaalSbalm 2il.7l>. i!ow»ar»eu 10S.N, Nvrdwclibah» —. Markuotc.i —. u»a. firkd.l 702,7». Pavierrcute —. Silll. Bar«». «ruic »7,»2. B».c:rc l.l?>.22. zr.aiicncr 2»,2V. vlaatii- »adu 522.ÜV. iiou.dardcu 2L2.ÜS, »». Prioritatkn —. Svauier 7K i«. Tgvvtrr i7v.»0. Qltom-ur» lüS.V,». ikc.ca».!>tk !>».0l!. ffcft. Parts. Pradtikic». «Schluß.» Wci.cn i>er Mat 23,1«, pcr ScpI.>Drcbr. 2.1,L>. IiciiauVtct. «>>1r»uS der Mai 41,2», v:.' ScVt.-Dec. tl.üü, l>cl»a»v. ilikd-l »rr Mat »2,»c>. rer Sr0.cn.dcr-Dcccml.cr »»,7», scst. B ,1 ft k r » a »I. Brodnkkc» lSchluh». Wrizcii vcr Mat —, »cr Nsvdr. 198, stcigcnd, eioqacu »>cr Mai N2. vcr Octvbcr HK, matt. i! v u o o u. Prodnktcn. Wcizc» lichins». >!vvcr7»dert, Mcl,l sictig, Mais lchwächcr. -- Wrxc sowic Gcrst« träne, -paser vcttcr: Lchv». Kardorfs beantragt Schluß Essen. La»l Mcldung dcr >>Mk,ci»tsch-Wcstfä!ischctt Zcitimn" kaiite eine beute t» Bi.chm.i abnehaikci.c Versau,«Nmn r>oi> Griivci.dircttorc» dcs Lbcr- bcrnamtibczirks TortiiimiS iolgciivci. L'rschiuk: »Die Vcrlaiiiml.uin »criirliikilt Vas uunclcftiiche Baracke» vcr Bcrgiciilc. ahne Einhalt»»., vcr Nünvin.i.inasrl.'t Lurch ptätittchc Arbcl.sctiistcUiiiin ctue Lal.ucrhShuiig VIVIPIÄ rrzmiiige» z» walle» >».a ichni l'csaiivcrs cl»c aUncmcii.c prorcutiiaie Erhöh.»... vcr Löhne, sawic eine Bcrkünm.n vcr nchll>a»vl.,c» r'lrvcilvtctt bei vc» et»,cli.cn Zechc»- licrivaiiiinnc» ah. ist vancnc» bereit, »ach Wicvcrausnahli.c vcr Arbeit t» vcr Lohnsranc dcrcchlinlc» Ausbrüchen riiiacnc»,mlouimcn". I» Lorciimnv streikt auch die Bclcnschait l».» der ßcchc »Minister Stein" und »harvenbern". Die ctteiamii.Nadl vcr Streike.,de» bcläiist sich letzt aus W,««« mit einer tänllchen «ohlcntarveruiin l>o» 43.«w«> Taimen. Die Tnwbe» t» Dortmund haben Masicn- auarticrc bezöge». Ter Lberbrältdent dagcmctslcr ist heute »ach Münster zurüNzekchrr. Oertlichcs nnl> Sächsisches. — Unter Vorsitz des Herrn StaatsministerS Grafen von Habrice fand gestern Mittag halb 2 Uhr eine Sitzung der Herren Slaatsnttnislcr statt, welcher auch der Herr Oderbofm.irschall von Könncritz beiwohnte. Das Ergebnis; derselben har man wohl in folgen der Bekanntmachung dcS Gejammtmmisleriiims, unterzeichnet Gras v. Fabrice, zu erblicken: „Sc. Majestät vcr König haben ans Anlaß der bevorstehenden Feier des 800;ährigen Rcgcntcnjnbiläums Aller- böchstseincS Hauses bcschlvsscn, einen außerordentlichen Landtag a»f den 12. Juni d. I. in die Residenzstadt Dresden cinbemsen zu lassen." — Vorgestern früh 6 Uhr begab sich Se. Königs. Hoheit Geiieralfcldmarschall Prinz Georg in Begleitung des Chefs des Generalstabes Oberst v. Treitichke und des Ad;n!anten im Gcneralkommundo Hcinptmann d'Elsa mittelst Bahn nach Freiberg und wohnte dort der Bataillonsbesichtigung des 1. JägcrbnlaillvnS Nr., 12 bei in Gegenwart Sr. Excc'lenz des Generalleutnants gS die Reise über Nossen nach "Leipzig fort, wo im Hotel Hanffc Quartier genommen wurde. AbendS nahm Se. König!. Hoheit an einer im Ofsizierskasino Höchstscincs 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 veranstalteten gesellschaftlichen Bereinigung tbcil. — Se. Durchlaucht der regier. Fürst Reuß-Gera ist gestern mit dem sabrplanmäßiacn Zuge 2 Uhr 25 Nachm, aus Dresden nach seiner Besitzung schloß Thallwitz bei Wurzen abgercist. Der Fürst gedenkt dort einen mchrwvchentlichcn Frühlingsaufenthalt zu nehmen. — Ans dem inneren Neiistädtcc Friedhöfe fand gestern Vormit tag die Beerdigung des nahezu 80 Jahre alten Königl. Sächj. Obersten a. D. Anton Albert v. Hake stall. Der im Jahre 1800 zu Zeitz geborene Verciviate trat 1814 in das Cadettenbaus et», diente viS 1841 bei den Schützcn und wurde 1818 Major im ersten Llnien-Jnfaiiteric-Bataillon. In dem Revolutionsjahr stellte v. H. die Ruhe in Chemnitz wieder her. nachdem cr von einem Com- mando nach dem (von den Insurgenten niedergebrannten) Schlosse Waldenburg zurückgckchrt war. Im nächsten Jahre sockt er in Schleswig, und nm 24. November 1860 trat cr in DiSponibilitäts- slellrmg. In den KricaSjahren 1870/71 machte sich der bald daraus zum Oberst ernannte Veteran als Kvmiiiandant der Dresdner La- zarethe verdient. Stachdeni gestern Herr Pfarrer Tr. Sturm dem Verewigten einen ehrenden Nachruf gewidmet, bewegte sich der Kondukt unter den Klängen dcS Chopin'schen Lrauerniarsches von der Kapelle des 2. Jägerbataillonö nach der Gruft. Dem von Schleswig-Holsteiner Veteranen getragenen Same folgten neben den Angehörigen eine Anzahl »icist inaktiver Offiziere init den Herren Generalleutnant v. Schurig, Ercellcnz. und Generalmajor v. Hammer an der Spitze. Den Zug schlosse» Mitglieder der Mi- litärvereinc I. nnd Saxonia 1, welchen der Verewigte als Ehren mitglied aiigehört batte, mit umflorten Fahnen — In der Stadt zirknlirt eine Petition wegen Verlegung der FcstzngSstroßc. und zwar soll nach dieser Petition der Fest- >' . -«nvS ».x, ^ 8 lp„s«r „LvttN qu« -a-n«K -ui,vS-0r',lpS '-«Kr>S 'kpN»«N«-L
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page