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Dresdner Nachrichten : 09.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-09
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1889
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Nr. 128. Seite L. M>» Donnerstag. 8. Mai Z8>-»r» dein Altiiiarkt in dt« vtl-drufserstraße einblegen, am Wald ößchen vorbei nach 'Theater- und Tchloftplatz ziehen, um dam Johann . . _ .. . ^ über die Albertbrucke nach Neustadt zu gelangen. Dieser Petition kann selbstverständlich eine Jolge nicht gegeben werden. ES ist leicht de,neulich', dag die Petenten, in der Hanptiachr die Anwohner der auigcfnlirken Skraßen. schon aus finanzielle» Gründen ein In teresse daran haben, dotz der Festzug der ihren Häusern und Wob nungeii vorbeiaenibrt iverde, aber die Gründe, die gegen die Wahl der letzt gewünschten Strafen iprechen, sind so mannichsache ge wesen und bei Feststellung der Feslstraße wiederdolt so eingehend erörtert woiden, dag man eben von dem nrsprüngliche» Proirkt, das den Wünschen der Petenten entsprochen baden wurde, cnistiinmig »bgckommen. ist. Jetzt aber, nachdeni die alierböchsle Genebmigung be reits eingebolt nnd erlbeilt und die Dekr'laiivnsarvriten für die e.uzelne» Platze, eer Bau der Tribünen, die Errichtung der Pavillons >ar die Allechöchsten und höchsten HemchaslkN zuin größten Tbeil 'chon beigeben and, lägt sich nichts nicdr ändern. Im Nebligen nur noch daran» binzuweiieii, datz. wen» man den Wünschen der Petenien enttvrkcheiid, die Feslstraße verlegen wollte, eine Anzahl oon Eiten mid Kurven vorgeiiiiiden würde, die von einzelne» der gic'ßc» Fcstmugen nberbanpl nicht paisirt werde» könnte». Auch die Beiücksichligimg des Wnnschcs, Se. Majestät der König möchte mit iemen hoben Gäilcir den Fcslzng vom Balkon deS Schlosses anS »Meben. ist schon deshalb luimöglich. weil der Balkon und die nach dem Ccl'lo>;platz zu gelegenen Fenster des Schlosses auch nicht entfernt den »östugeu 'Zcaniii mm Ziischauku gewähren. Für die KöiugSlritzüiie sind »iber IW Plätze m Aussicht genüinmen. Tie Geiuchle. die mauiuchsgch in der Stadt wegen Verlegung der Jesl- zngsstlaße gehen, sind daher in alle Wege omstiUig. — Der Verein „Dresdner Presse" in Verbindung mit dem Preß Ausschuß des Wettm-Feiles richtet an die Einwobnerschait Dresdens die Bitte, chm Wohnungen »achznweiscn iür die zahlreichen, zur» giesse» Tbeil aus weiter Ferne hier eintrcffcndcn V e r i ch terstatle e der vcrs el> ledenslen Zeiiu » ge n. Er Hofs! durch die LietzenSwüidigkeil der Vewohner Dresdens in dein Bestreben nniersiistzt zu werde,,, denjenigen den hiesige» Auf enthalt angenehm in machen, die gewiss nicht verfehlen werden, dem PamoiiSliins der bekannten Gasl>reu»dschast der Dresdner in ihien Blättern kiitiprecheiiden Ausdruck z» verieihe». Angebote bittet man gefälligst mit der P re > sa » g abe m versehe» n»S zu richten " - - D — , Abend- der Derband-vetsanunlung ankchloß, war von rkner großer . tz riehen, um dann Anzahl von Vertretern. Freunden und Gönnern der innere» Mis- Morihttroge. König Johann- sio» besucht. Die^Fellpredigt hielt Herr Odrrkonsistorialrath^lcke» an den 2. Vorsitzenden deS Vereins „Dresdner Presse". Herrn b. Witzleden, Sievoanieustraße >8. — Die von dem wendische» Wettiner Jubiläums sest- a n S i c!> usse dcschlossene Thciliiahnie der Wenden an dem Enbiläninssesie hat große Freude und Svnipathiecn im Volke erregt, >o dag wolil keinc wrndttche Gemeinde ganz unbetliciligt dabei bleiben dürile. ES weiden aber auch alle möglichen Erleichlcriiiigc» zur Ausführung dieses Vochabens borbcrcikct. Der Vorstand des Aus schusses, Here I' Jmm.sch, hat. da der „Weihe husch" doch etwas zu enisemt von DieSden liegt, in Dresden seihst zwei große Säle zur Uebernachlmig, svlvie Stallung tür mehr als IW Pferde unent geltlich zur Beifügung gestellt erhalten. Ebenso Hut Le. Excellcnz der Herr Kriegs,iiinister Gras v. Fubriee 5M neue wollene Decke» zur Uebernachlmig zu leihen veriprochen. Endlich hak noch der Bautzner Walpurgis ProvlnziaUaiidtag MX) Mk. zur Unterstützung der Feiiicice verwitligt. — Kommerz > eiirath Buchwald in Großenhain, lang jähriges Ncitglred der Handels- und Gewcrhckammer nnd einer der heivoiiagendncn Großinduslriellen Sachsens, auch als Vorsitzender des Eemralverbandes der deuiiche» Wollwaarenfabrikaiitcir in den » betbeiliglen K'ieiscn Tenlschlands rühmlich bekannt, ist in dem die j Liadte Bluhosswerd,». Pnlsnitz, Stolpe», Radebcrg, Radeburg und Großen!,am ummsjenden I I. siädliicheir Wablkreiie an Stelle deS ailsieheidenden Bingermeisters Herrmann emslimmig als Kandidat der Ordnungs-Parteien für die im heurigen Jahre slartzufindcude Landtagswahl aiisgesiellt worden und hat der gedachte Herr die An nahme eines MnndaiS zugesagt. — Das II. Verzeichn»! der beim Reichstage eiiigegange- nen Petitionen enthält nur zwei Petitionen ans dem König reich Sachsen. Rechtsanwalt Martini zu Leipzig bittet, dabin zu wiiken, daß die »»richtige Handhabung des Jmpsgcsetzes ver mieden und daß »'des Impfen verboten werde. Aböls Ihle zu Willgcnsovrs b:r Chemnitz und Ge», bitten, den von Abgg. Tr. Liebe und Hitze eingebrachten Antrag ans Emiilhrnng des Nvrmal- arbettstages dnbin abpiändern. daß das Bleichgewerbe von denjeni gen Gcwerbcbelrieben, sür weiche eine bestimmlr Tagesardeitszeit mann-DrrSden. M,t den, Gotle-diensl war eine Kollekte »um Besten des Lchrislenverri»« verbunden — In der Montag Abend im Weißen Saale de« Italienischen Dörfchen- abgrhaltenen, zahlreich brinchle» Ahrndvelsamniluna hielt Herr Pastor von Mo im anS Bernstadt einen Vortrag über „die Erziehung der Ae »«rinden zur christlichen Liebeölhätigkeit". An de» mit Bestall ausgenommenr» Borlrag schloß sich eine kurze Brspirctniiig. woran» dir Versa»„nlu»n gegen IO Uhr geschlossen wnrde. — Geilem Vormittag 8 Uhr fand «>, Brauns Hotel die 23. Gr»eialversamml»ng des LandeSveiei»- »ür innere Million unter dem Vorsitze des Herr» Grälen Oliv Vitz thum von Erksiüdt statt. Derselbe» nwtmtcii einige hnnverl Mit glieder n»d Freunde der innere» MissionSarbeit aus allen Tlieilcn des Landes bei, daruntee auch die Herren Wcheiniräthe Meulcl nnd v. Ebarpenller. Geh. Rath a. D. v. ErauShaar. die Oberkoirsistorlal- rälbe v Zahn, Tr. Schmidt. Ackermann, Meier, Klrcheiunll) a. D. Schmaltz. Konsistorialiath S»p. Dr. Dibelius, Snv. De. Bloch- ma»»-Pirna, Oberregicliiiigsralb Dr. Roichcr, Amtsvauvtmnnn Dr. Wäiitia, Gras R«c rc. Rach Gelang nnd Gebe, des Herrn Ober- konsislorinlraths De. Schmidt erössneie der Vorsitzende veSDireklo- riums die Generalversaminlniig »nt einigen einlrilcnde» Begrü« juiigsivorten, widmele den durch Tod auSgeschiedencn Mitgliedern ehrende Worte des RachmfS und wks in gedrängter Kürze nick einige Hauptpunkte deS von uns brreiis erwähnten Jahresberichtes hi», hieraus nahm Herr hoipredlger Llc. iheol. Benz aus Dresden das Wort zu einem längere» Vortrug über „dir Ausgabe» der inne ren Mission an der weiblichen Jugend". Der Redner ging bei seine» Darlegungen ln der hanpllacbe von der haupttrage aus. wie die Fürsorge sür die weibliche nenkonsimiirte Jugend ,n Haus und Ge meinde zu gestalten sei, »in sie z» tüchtigen christlichen ha»S»r»uen und Äcnrrlndeglicder» heranznzieben. und warum in dieser Füc'orge bis jetzt so wenig gethan ist im Verhältmß zu wner für die männ liche tonsirniirtc Jugend. Tie Gründe dafür liegen hanvttächiich darin, daß einmal die Fürsorge für die junge Männerwelt viel dringender und früher geboten mar. weil für diese die Roth de, Geiahrcir viel trüber anstrrten, weil die Umgestaltung der iozialen und gewerbliche» Verhältnisse der Neuzeit die Stellung der »eukon- sirmirien weiblichen Jugend im öffentlichen Leben ebensoviel später bedrohte und man demgcaenüber dabei doch wieder von dein Ge fühl geleitet wnrde, daß diese Fürsorge, die sittliche Bewahrung und Fortbildung ans dem Boden des Hauses und der Familie, sich z» vollziehen habe nnd man nur ausmilimswcise zu besonderen Maß nahmen greifen solle. Redner verbreitete sich sodann über die drei Fragen, worin die Geinhic» kür die weibliche Jugend zu suchen »eien, welche Hilfe geboten werden und wer die'e Hille z» gewähren habe. Sehr traurige Einblicke in dir sittliche» Rothslände bei der weibliche» Jugend erschlossen sich aus den znm Thcil ergreifenden Schilderniigcn uirsercs heutige» soziale» Lebens. Als Mittel zur Abliitte feien vor Allein eine tiefere, religiöse Bildung und neben derselben eine gründlichere geistige Bildung niiziistrcbe», dann über lei es nötlnn. daß die weibliche Jugend eine bessere wirtlstchastttebe AiiSlstldniig sich tineigne. An alledcm sc, henie ein tict bekligens' »nr beim E»isan»»elii. wobei alle verdorbenen und schädlichen nws»t,f>- t-inn.-ir-»,-,, ch-ni,,., i.'i ni,!-r „i>-t,i r-, „>-r- Ezrnwlare sein zil halten sind, sondern auch Iür de» Genutz derar tiger Pilze aujuwenden sein, uud es empfiehlt sich, die »rischen wie Ncse Petition ist vom teslgesetzl weiden wli, anSgeschlossen werde Abg- Schneider überreicht. — Die Erinnerung an die Maicreignissc vor 40 Jahren, im Jahre IBi!>, bringt auch manche interessante Ereignisse lener Zeit wieder ln den Vordergrund und a»» die BilLslache der Gegenwart. Die Zeitungsnotiz daß der Prinzrcaeiit von Brannschivcig krirzlich der bekannten^ ^chrlttstelleri» Llaire von Glümer eine Pracbende im Sct.Aegioienklvster. einem peviestantiichen Fräulcins- sti'te zu Vrannichweig, verliehen habe, rutt die Rcminiscenz an eine romanknche That geiiiiiiiitcr Dame ans jener bewegten Zeit wach. Eiaire v. Glinner, welche schon wäbreiid des Frankfurter Pacla- mentcs eine likemiisch^ Thasigkeit entwickelt und z. B. die „Paria- meiichbricfe" »ür die Magdcbnrgcl Zeilnng geschrieben hatte, hörte mit Schrecken, daß ihr Binder als Barrieadeiikämvfer i» Dresden verwundet nnd gefangen woiden sei nnd Laß er feine Strafe aus der Festung Königstein zu vcrdüßcn habe. Ihn zu besrcien, war von nun an das einzige Ziel der mutlsigen Schwester. In Mäniier- lleidern kam sie bei einem Lebcnsmitieltraiisvort mit in die sonst so »chwcr zugängliche Festung. Und auch in die Zelle des Bruders verstand sie Einlaß zu bekommen- Sie wechselte inik demieibcn die Kleidung, er entkam glücklich, sie selbst blieb im Gefängnis; zurück. König Friedrich August ließ Gmide für Recht ergehen, dg-S laviere Mädchen wurde tccigelasscii, niußle aber außer Landes gehen. Erst König Jo'/anii gestattete ibr dw Rückkehr nach Sachsen. Eine bleibende Erinnerung an jene Nacht un Gefängniß blieb ihr — sie halb' gr ne haare bekommen. — In den ieb.ken Tagen haben »n Dresden die JahreS- versam m l u i: g e i. der lüehsischen Nr i > s i o » s v cre i n e statt- gc'unden. T i > ßöen nahmen am Montage mit der Verbandsversamn!- lung der iächinchcn Miinner- und Jünglingsvereiiie in der Herberge zur heimath ihren Anfang. Den llihile der Verbgndsr'äses Herr Baiißen. ß.ßiili emlettender biblischer Anwrache des Herrn Tiako nus Tzscha'chel Meerane und »ach herzlicher Begrüßung der Erichie- »ei en durch den Verbgndspräscs erstattete zniiächst der BnirdeS- pslegcr Herr E. Zacharias den Jahresbericht, dem ein abermaliges höchst criiculiches Vorwartsichrciwn der Bcreinsbestrebiingen zu ent- iirhmcii war Zn dem, was »r diesem Blatte bereits über die Thä- tinleit des Laiidesvereines hinsich!l»Ä der Jüngliiigsvereine mitge- theilt ivordc» ist. ist »och zu bemerken, daß iw lausende» Jahre dem Verbände 0 weiieir Vereine bclgctrelen sind. Bei mehrere» ande re» 'Vereinen slehr der Amchlnß »nmikkeldar bevor. Die Geiaiiimt- Mitglicderzahl beträgt -1534. An vielen Orken leiden die Vereine noch unter dem Mangel zweckenlsprechender Versammlungsräume. Besondere Sängcrchore bestehen in 34 Beceinen Aus stPoiauncn- chörcn »nt HO Jnslruniciuen sind im Jahre 1888 16 geworden mit 123 Instrumenten. Als Poiaunenlehrer ist Herr Nederwasscr aus d in Stephanssliite in Hannover gewonnen worden. In 25 Ver einen igegcn nur 8 im Vorjahre) ist jetzt Gelegcnlreit zum Turnen gegeben. Nicht weniger als 62 Vereine haben »n vorigen Jahre durch Famittcnabende rc. werteren Kreisen der Gemeinde von ihrem Taicin Kunde gegeben und ihre Feste waren stets lehr zahlreich be sucht. 46 Vereine befaßten sich mit großen Erfolgen mit der Schiiftenvcrbrcitnng. Mehr als IM Jünglinge sind aus den Ver eine» in den Dienst der Heidenmission oder der inneren Mission getreten. Noch in keinem Jahre sind dem Vereine so ansehnliche Gaben zrigeflossen, wie in dem letztvergongenen Von 2» verschie denen Kirchenvorstäirden sind 16 JünalingSvereine» Unterstützungen »n Gesammtbetrage von 2105 Mk. vewilligt worden. Das Vrr- bandsblat» der „sächsische Jünglingsbote" erscheint gegenwärtig in 1800 Eremvlarcn. 'Rach Erledigung des Jahresberichtes und N'ch- ligivrechnng der Kossenrechnung eriotgte die Wahl des VerbaodS- VvrslandeS. i» welcher iämmlliche bisherige Vorstandsmilgl>eder wiedcrgewäbll wurden, vieraus sprach Herr Archid«akonus heibig an? Frairkcnberg über „Grund und ' bauung n» Jünglingsvercine". rungen des Redners knüpste sich eine längere Diskussion, in welcher die vom Redner ausgestellten Gmnvsätze zwar in einzelnen Punk ten abweichend, im Großen und Ganzen aber doch brttälline Beur- theilnng fanden. Unter anderem riniate man sich auch dahin, hin sichtlich des io lebr mangelhaften Kirchenbesiichr- der Lehrlinge ziffermäßlgc Materialien zu sammeln, dem Verband-Vorstand zu übermitteln nnd denselben zu ermächtigen, wegen einer entsprechen den Abhilfe dieses Uebelstantes die Ansicht und Unterstützung des Direktoriums des LandeSvrreinS aniurrtten. — Der übliche Aoeiid- gottr-dienst in der evangelischen hoskirche, de, sich um Uhr wcrther Rückschritt säumen, der Jugend zur rechten Zeit die rechte Freudigkeit und Geist »nd Gemütli veredelnde Eiholung rinzniäunien, überhniivk aber der koiisirmlrtcn k'Rädchenwclt mehr sittliche Bewahrung zu Theil werden zn lasse», als cs leider jetzr der Fall ist. A» dielen aroßei>A»igeibci> mitzuaibciten, habe vor 'Allem die Familie die P>ii.b>. Ihr soll hierin die Kirche, die Schule und de» ^taat treu Hebens zur Seile stehen, welchen sich als umster rettender Faktor die freie christliche Liebeslhätigleit anichließt, welche ihre bewahrende Hand durai Gründung von Mägdeherbergen, Junnsrauenve>cine. Dienstboleu- und Arbcileri»nenal>c»dsch»leii rc. mit großcm Segen »n der weib lichen Jugend anlegcu können. Im 'Anschlüsse a» diele 'Allsflib- rungen empfahl der Redner die Bildung eines Fraucnveibaiides durch den LandeSvercnr für innere Mission, welcher in Fällen der Noth und sittlichen Gefahr den Mädchen rächend, helfend und be wahrend zur Sette steht, des Sonntags die Mädchen versammelt, ihnen den Eintritt in Jungiranenvercine vermittelt rc. Tie Vor schläge fände» in der Debatte die allieitigste Zustimmung. Der ösfeiitliche» Geiicralverscniimiung folgte eine geschlossene Sitzung der LandeSvereinSmitglieder, ans deren Tagesordnung die Veriheiiang der BußlagskoUckte, die Richtig'orechnng der Jahresrechiumg »nd die Wabl der NechmiiiaSvrüier sowie A»sn»l»»e neuer Niitglieder stand. Nachmittags 4 Uhr fand in der Fraueuttrcyr die kirchliche Stunden '/» Tag-, van über 6 -S Stunden Tag-, von über S Stunden eine voll« Tagrslvhuung ausgczablt. Liegt bleu» eine Härte? Uebeedir» wird ein jeder vor seiner Anstellung von dieser Einrnhtunn genau untrrrichtei. Trotzdem ist der Zudrang ru iretwerdeiide» LchaffMkiellen ein io g,öfter, baß manchen Tag mehr alt 6 Bewerber adaewitken werden »nissen, waS doch wohl voraus- ictzen läßt, daß selbst unter den jetzigen günstigen ArbeitSverhäll- »issen die vermeintlichen Strapazen des jedem Bewerber bekannten Dienste» eher einen onziebcnden. als abschreckenden Einfluß au«, üben. Daß den hiesigen, wie de» übrige», in der Konzeisionsdauer belchrünkte» Straßenbahnen eine Pensianskasse fehlt, bedauert Nie mand ansrichtlgce als ich. Dieser Mangel findet in der vo» vorn- be-ein beschränkle» Egiste», deS Unternehmens seine Erklärung. Vielleicht bietet aber dieser Hinweis für die da,» Berufenen eine Anregung, der Ausarheiilnig eines Planes näher zu trete», um diesem Mangel abzuhelsen, soweit eö nicht schon durch da» neue NochS- geletz geschieht." — Seit 1. Mai bat eine Fahrvlanänderung auf der Linie Pols chappel-ÄilSdr nts lialtgesunoen. durch welche jedem Dresdner vortreffliche Geleucnbeit geböte» wird, während der Bauinlilülbe da» schöne Saubachthal besuchen nnd rechtzeitig auch »ach Dresden zurncktrhrrn zu können. Die Abfahrt nach Wils druff findet darnach 6.55, 12.5, 4,10, 0,10, die Ankunft 7,40, 11,32 4,2i». statt. — Anaesichtü der in letzterer Zeit mehrfach im Gebiet de» Königreiches Sachsen, so z. B. ln der Lausitz, in Waldkirchen und / tzrnirersdorf. sowie einigen anderen Bezirke» ausgeirclenen Gewitter mil starke»! Regen- und Hagelschaden »lachen wir daraus aufmerksam, daß wir im Königs meleoroloaischen Institut z» Eheni- ,iitz eine staatliche AmtSstclte besitzen, welche zur Uiltersnchung und Berichterstattung über solche Vorgänge im Interesse der Allgemein heit beritten ist. ES kann daher allen Denjenigen, welche »n Siande sind, irgend welche Auskunft zu gehen, aus dene» Er miltelunge» über Wese» »nd Ausweitung der Gewitter und Hagcl- schliigr, sowie die Schäden, welche sie verursachte», gezogen werben könne», nicht genug empfohlen werden, 1> ldigst Mi'tt'cilunaeil au bas nruainite Institut gelange» zu lassen. Der el,>,A»cn Periou macht dies kaum erhebliche Mühe, der Allgemeinheit knuu aber aus bei, Ergebnissen der Forschung ivcsentttrrier Nutzen eriprießeu. Tie Adresse ist einfach: Königs, inetevrotogisches Institut. Chemnitz, Sachicn. — DcrBerliucrPolizeivrüsident erläßt svigendeWarnung: Neuer dings ist melmach scstgeslcllt worden, daß als „getrocknete M o r- ch ein" vielfach nicht echte 'Morcheln, sondern die ihr äußerlich aholichen, bisweilen auch in ilner Wirkung verdächtigen Lorchel» wilgchalten werden, deren Genuß, ganz besonders, wenn beirielven. alle, ansgeivachsene. wulnislichige »nd sanle Exemplnre veigeniengt sind, leicht sür die Gesinidlikii geiähittche Folgen haben kann. Ede» so werden als „getrocknete EhampigiiouS" «»ßeroibeutttch häusig nicht dieie, sondern die zerschnittenen Stiele und hüte deS Steinpilzes nach Eiilieritting der Röhre,»lamelle» verkanit, welchen gelegentlich anchgisligcP'lze, wieder „hörniing", der„Knollcnblättelichwaiiim" n. Di. bcigemeiigt sind. Es wird daher die größte Voriicht nicht ^ Jahiesfeier statt, be, welcher Herr Tiakoniisenhansvorstelicr Pfarrer ! Werner aus Darmitadt die Feilpredigt hiell. — Aus der Tagesordnung der hcnttgcn Sladtverordnetensitzung bildet die Verleihung der Eoncessivn neuer Pscrdelinhn- linie» den wichligiteii Punkt. Wie man hört, wird ein Antrag vorbereitet, daß bei dieser Eonceisiviisverlelhung mich für die Dienstverhältnisse der Beamten und Angestellten der Bahn entsprechende Fürsorge genossen werde, sowohl waS die Dienstzeit als was eine Pensionskasse a »langt, wie es in uiiseicm gestrigen 'erusiatze als wünsch enswerlh bezeichnet worden war. — Herr Paul Elauß, Direktor der Tresoner Straßenbahnen, schreibt: In Ihrem geschätzte» Blatte von geilem lenkt Herr W. G. in dankenswerlher Wette die össciitliche Alttmerksnmkeit ans die Dicnst- veihättnisse der P ser d e b a h n k u l s ch e r iind Kondukteure. >zeh: aber dabei von der irrigen Voraussetzung ans, daß auch in Tre-dcn Kutscher wie Kondukten»: ihre Gesundheit unter der Last eines allznanslrcngcndcn Dienstes amreiben. Zur Nichligstclluiig dieser 'Aiinahine sehe ich mich veranlaßt, über d>e dienstlichen Ei» richtiinge» des meiner Leitung unie,stcl>c»de>l Jiistitiues, »'weit sic die Arbeitsleistungen des Pe»wnais belerffen, folgende sachgemäße Eiklänmgen abzngeben: 1> Bezüglich der Kulschre ist >» L rcsven abweichend von den Eiiuichtnngrn aller andrrwärts vestchenden Pferdebahnen <wo den Kuttchern während des Dienstes die »»chen Pserdc zugesülnt werden) tettgcsetzt, daß jeder im Belricbe beft»S- liche Wage» abwechselnd von 2 Kutschern bedient wi,d. Ta beispiels weise aut alle» vom Neustädte» Depot anS vesahremn Lime» >eder Wagen von früh dis Abends durch 5 resp. 5 Paar Pferde bcivannt wild, io hat jeder Kutscher abwechselnd den einen Tag 3 »ml, de» anderen Tag nur 2 mal auszuruckeii. Je nach der Länge der Linie dancrl eine wiche Schicht 3 bis 3' s Stunden. Deiniiach verrichtet jeder Kutscher Len einen Lag 6-7, den anderen Tag 0-10',e Slnn- Vorsitz in dieser Versammln»» ! den Fahrdwiisl. In den anderen TepviS bestehen ähnliche E»>>ich- eminaroberlehrer hempcl ans' >ungeii. die bestimmt sind zu verhüten, daß ei» Kuticper emen länge ren als l2stüiid-gcn Fahidietist täglich leister. Lln dem größcicn Thcile der Zivischriizeil ist ihm Olelegenhcit geböte», sich auSznrilhc» Mid zu statte», bczieheiiillch sich seiner Familie zu widmen. Für die dem Kutscher monatlich I bis 2 mal gewährten vollständig fieic» Tage wird iln» ein Abzug vom Lohne nicht gemocht. — 2) hi»- srchtiich der Kondnttcure würde sich eine ähnliche Lhcilung des Dienstes nur n»ter großen Schwierigkeiten diilchtubre» lassen. Ich habe aber bei denjenigen Wage», weiche von den frühesten Morgen- biS zu den ipatcstc» Aveiidtlnnöen nn Aelliebc verbleiben müssen, die Einrichtniig gelrvsscii, daß diese Wagen von je zwei Schaffnem in der Wette bedient werden, daß dc>ie»tge, der Vormittags Dienst verrichtet, Nachmittags frei hat, und umgekehrt, wer Nachmittags fahrt, Vormittags dienstfrei war. Dies hatte zur Folge, daß mir von einem Thcile der Schaffner die Bitte vorgrlcgt wurde, die Be- diennng dieser sogenannte» „langen" Wagen wrever wir trüber, täg lich nur durch je eine» Schaffner verfügen zu wollen, zumal dieser längere Dienst mit dem kürzeren derartig wechsele, daß von einer die Gesundheit schädigenden ArbeitSüherhnrduna nicht die Rede sein könne. Berücksichtigt man mm, baß eine Anzahl Schaffner seit dem Bestehen der Eoiitiiiental-Pserde-Eiienhahir (1872) und eine grö ßere Anzahl seit Eröffnung der neuen Limen (l88l) uniliiterhrochen im Dienst, viele davon nienialS krank gewcien sind, zieht man ln Betracht, daß uniere Belriebskrankentasse jährlich mehrere Tausend Mack Ueberscvuß dem Neservesond zurühren konnte, trotzdem daß mehr «>ts der sür Arzneien gezahlten Beträge »nr sür Frauen und Kinder der Mitglieder verauSgatit worden sind, und — ladt not least - siebt man sich die längere Zeit cdicnten Schaffner genauer an, so wird man sie eher für das Bild der Gesundheit, als iür Leute halten, welche unter der Last ihres Dienstes die Gesundheit zuietzen! — WaS »u» die Lohnsrage der Schaffner anlangt, so dringt es die Eigenheit dieses Dienstes mit sich, daß sie — nicht wie die Kutscher, ln, MonalSloh». sondern im Tagrlohn stehen Schwerlich wird eine andere Beschäftigung zu finden sein, die solche Ungleichheiten der täglichen Dienstzeit aufweist, wie die der Pferdr- bahnichaffncr. Denn außcr de» zur Bedienung der regelmäßig ver kehrende,, Wogen — also für den vollen Tagesdienst - brnöthigren Manlttchastr» ist eine Anzahl Leute erforderlich, wetch« die elfteren während der Mittagszeit atstösen, andere haben während der Stnnben des vermehrten Bettlet,«» zur Stelle zu sein, wieder andere müssen dt« Extrawagci, für Theater. Eoncrrte »c. bediene», was häutig nur 1—2 Stunden Zeit erfordert. Wer wird da verlangen, daß sür solche beschränkte Arbeitsleistungen stets ein voller Taarslohn gezadlr werde? Es erdätt vietmrdr zever Schaff ner : für ein« tägliche Arbeit bi» »« 8 Stunden '/» Tag-, von über und Ziel, Maß und Form der Er- An die beherzigenswerihen Ausiüh- die gettockiielm Pilze vor der Zubereitung durch jochendes uns kal tes Wasser z» reinigen und eventuell auizusrischen, ui» nlödan» alle ilngettuis aussehenden Stücke zu entfernen, hierbei sei bci»eckl. daß das Fleisch des eßbaren Steinpilzes nach dem Trockne» weg, bleibt, wählend seine geiährlichea Nebcuarten blau zu werden vslegcii, — Gestern Vvimittag löste sich wiederum aus der Prager- ilre.ße 8 vom dritten Stockwerk ein Stück als Gesims verwandtes Stückwerk ab. Das lallende, nicht nnbcdcutende Stück zertrümmerte eine Gaslalcrne, nnd nur dem Zuinll ist es zu danken, daß »ndt ein Mensch uiimittclbar unter der Abiallstelle sich lickanü. Einer Frau, die nur einen Schritt noch zurück war, wurden die GhpS- niid Glassplitter vor die Füße geschleudert. Abgeiehen von dem jähen Schrecken, den sie empfing, ilt ihr glücklicherweise kerne Be schädigung zugelügl worden- — Das vorgestern Nachiinttaa in der 3. Stunde hier austreteirde Gewitter hat in der Hauptsache die Gegend von Pleichen, Trachau und Trachenberge getroffen. Beim „Wilden Mann" über den Schntzenhot hnrweg tu eurem schinalen Slrich »ach der Leipzig - Dresdner Eisenbahn zu ist hagel n , eder st cg äugen, welcher arge Verwüstuusten angericklel hat. Einzelnc hagclslücken hatten die Größe einer Haselnuß. AnS Presche» allem wird gemeldet, dag dort ein Blitz in dem hauie Moritzburgerstraße 56 m einer Stube der 2. Etage herunter- geiahren ist, giücklicherwelie aber ohne zn zünden, daß em anderer cos Souterrain der 8. Bezirks!chuic beiuchl hat, aber auch ohne Schaden a»zc,richten, während ein Blitzstrahl den Essenkops von dem Wadayn'iche» Grundstück in der Bücgerstraße hecrmterschiug and ein vierter endlich aus die Pieichener Kirche amtras und um Blltzndiciier iliedersuhr. — Während wir in Dresden infolge zu geringer Antheilnahmc unsere K n n st g e w c r b e h a l l e entgehen lassen müssen, ent wickelt sich das Mimchcnec Institut zur vollen Blüthe. Der Lor- tige Allgemeine Gewerbeverem Hut nahe an der belebtesten Straße der Stadt, dort wo der Färbergrahen in die Kaufinger- und Neu bau,erslraße aiisninndct, ein großes dreistöckiges Genosseirichmrs- Veikanssstewöihe eriieblet, daS er leinen Mitgliedern unter billigen Bedingungen als Ansstellrmgs- und Verlaiisslolat zue Versügung stellt. Iliilcr Avgabe von 10 Prozent vom erzielte» Veckamswerthe »nd von >'/- Prozent Lagergeld übernimmt der Vercm den Verkauf aller handiverksnrttkel seiner Mitglieder, die zur Zeit sich aut 500 beziffern. D»ci über einander liegende Säle sollen dleiein Zwecke dienen, große lustige Räume, die ebenso solid alS geschmackvoll ansgestallct n»d »nt allen nur denkbareii Bequemlichkeiten für Kanicr und Velkämer versehen sind. — Der Bezirksverei» rechts der Elbe beabsichtigt auch in bicicm Jahre, und zwar am 3. Juli, in den Raumen des Lmcke'ichcn Bades ein Sommerte >t zu veranstalten, dessen Ertrag der Kinoerheilslätte von Neu- und Anlonstadt, sowie dem Volke-ltiider- gaiken nnd dein Kinderheim l gewidmet ist. Die bic-her von dem- jelveii Vereine zn wohtthäligen Zwecke» veranstaltete» Feste haben sich stets io großer TheiMnlime in alle» Kceiicu zu erlrenen gehabt und leme Tncbieliingrii so vielen Beitall gesunde», daß man nicht zwciwln dacs, es werde der Verein mtt seinen diesmaligen Einlad ungen der gleichen günstigen Ausnahme begegne» und dadurch die oben erwähnlen wohtthällgen Zwecke eine wesentliche Förderung erhalte». — Im Wiener Garten haben bei dem bereits eingctrcte- nen recht warmen Wetter die täglich stnttsinbenden Eonce-le be gonnen und ist der Antenthalt in dem durch Eolonnadcir gcttchiitzten Etahlisscineirl ein recht angenehmer, heute conccetttt daicloit das 2. Grc». Reg. Nr. 10t unter '.Rusikbirektvr TrenllerS Leitung. — I» einem den, Publikum geöfineten Gurten an der Strieje- nerstraße ist dieicr Tuge em Knalie henn Schaukeln mit dem Gesäß Nils eine eiserne Spitze einer offen gestandene» Garlenlhur ausgetrvsscn, und hat sich dadurch eine ziemlich bedeutende Ver letzung zngezogen. Tie Letztere wurde von der Altstävter chirurgi- ichcn Hllssitellc behandelt. — Unter den ain Montage hier geschlachteten Schweine,» ist wieder em lrichinöleS ermittelt und dura,» unschädlich gemacht worden. - In einer Schlachthallc ist vorgestern ein Gehilfe beim Ab leben, eines Rindes mit dem Messer ansgeglltten und einem hinter ihm arbeitenden Gehlsten m den Oberarm gefahren. Die zicmllch tiefe und große Wunde wiirde von der Neustädter Hilfsstelle behandelt. — Der gestern als vermißt gemeldete tiefsinnige alte Herr hat sich MitkngS auf dem Weißen Hirsch wiedergetnnden, die vor- ausorrganaene 'Rächt hat derselbe freilich im Walde verbracht. — Morgen Vormittag 9 Uhr findet im SitznnaSsaale der AmtShaupimailnschasl Dresveii-Neustadt Sitzung des BezirkS- auSichuiseS stall. — Der veutiaen Stadtaustage ist alS Sonderbrilage ein Pro spekt über Professor Dr. Otto KämmetS deutsche Ge schichte im Verlag von Earl Höckncr. Königl. sächs. Hofbnch- händlrr in DrrSdeii-'Rcustadl, beigegeden. — Die ullgenicin beliebten Geucke«Waaner'schen Alpen- Extra führten finde» dieses Jahr am 20. Jnli und 15. August statt. Ter auSsührstche Neiseplan soll Mitte Juni erscheinen. — Teplttz-Schönam 7. Mai. Das Kurleben zeigt sich allenthalben in erfreulicher Entfaltung. Die Zahl der bls heute anaemrldeten Kurgäste übersteigt jene desselben Tages de» letzten Jahres schon um ein ganz beträchlliche», so daß begründete Aus sicht aus eine bedeutend bessere Sattoa als die vorjährige vor handen ist. Die üblichen öffentlichen unentgeltltchci» Concert« der städtischen, 36 Mann starken Karmnsikkapelle finden auch schm, regelmäßig statt. Auch im Stadttheaier wird jede Woche a» fünf Avrnden angenehme Unterhaltung geboten gortfehung de- örtlichen LheUeS «eite ».
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