I. DER ZUKUNFTSSTAAT OHNE ARBEIT „Wie stehen Sie eigentlich zur Technokratie?“ — Diese Frage ist drüben über dem Ozean genau so an der Tagesordnung wie bei uns die Debatten über Psy choanalyse oder Sozialismus. Wort und Begriff „Tech nokratie“ sind nur wenige Monate alt, und doch haben sie die öffendiche Meinung erregt wie kaum ein anderes Schlagwort oder eine politische Parole. Kaum weiß man genau, was ihr Schöpfer, der Ingenieur Howard Scott, eigentlich mit der Technokratie will, und schon bilden sich Gruppen dafür und dawider, beginnen die Dispute in Zeitungen und Zeitschriften, gibt es öf fendiche Skandale — es muß schon eine interessante Sache sein, die soviel Staub aufwirbeln kann. Was wollen denn die Technokraten? Ihr Name ver rät ihr Programm. Er setzt sich aus den beiden grie chischen Worten „techne“, das hier am besten mit Technik übersetzt werden kann, und „kratein“ = be herrschen zusammen. Das soll heißen, daß die Tech niker die Herrscher sein sollen. Die Wirtschafder und Politiker, so meinen die Technokraten, haben in der Lenkung der Welt versagt. Statt die Maschine zur Dienerin der Menschen zu machen, haben sie die Men schen zu Sklaven der Maschine gemacht. Die Ma schine, die geschaffen wurde, Segen zu bringen, bringt Fluch; statt Arbeit zu geben, macht sie Arbeit über-