ancierung haben die Technokraten sich die Voraus setzungen geschaffen, um das amerikanische Publikum zu erobern, das in der Hoffnungslosigkeit der jahre langen und unabsehbaren Wirtschaftskrise ebenso be reit und begierig ist, sich einer neuen Heilslehre hin zugeben wie das europäische, nur daß es eine Botschaft erwartet, die frei von jedem politischen Bestandteil sein muß. Die amerikanische Öffentlichkeit ist von der Wirtschaftskrise, die drüben fast noch stärkere Ver heerungen angerichtet hat als in jedem anderen Land — man schätzt die Zahl der Arbeitslosen dort auf 12 Millionen, doppelt soviel also wie in Deutschland! — nicht nur materiell, sondern seelisch außerordent lich stark getroffen worden. Wie lange ist es denn her, daß man ihr von allen Seiten, von Kanzeln und Mi nistersesseln, Radio und durch Zeitungen predigte, die goldene Zeit der „prosperity“ werde niemals enden? Man habe endlich die Mittel gefunden, um die Hochkonjunktur ins Unendliche zu verlängern, und Krisen seien Bestandteile einer überwundenen Epoche? Wo man noch nach dem fatalen Börsenkrach im Ok tober 1929 sich und den andern einzureden versuchte, die kleinen Erschütterungen hätten nichts zu bedeuten, und bald werde das Geschäft wieder so sein wie im mer? Wo der höchste Mann des Landes, Präsident Hoover selbst, die Lehre von der „prosperity“ gewis sermaßen zur amtlichen Doktrin des Staates machte? Das alles ist nur wenige Jahre vorbei und unendlich lange Zeit zugleich. Jeder erinnert sich noch an die 16