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Dresdner Nachrichten : 20.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-20
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.02.1886
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VklN- Wälchk rn Ps. «an,er > Kr-iS iminkr driligle maßh,, ä> von dies« sckiön. pinsle inir», deliffn en gk- Bück »tten, ifsciiit «ci unr linkte M'!>- !^abrik It. u IS. L Lir,!«^Sn'Ht«-«üh< ZSN?!nWun7s..'-r MLerhattullg. KesGstsoerkehr. ZörsenkriU. IremSenNjke. 7 kr»s?t;r8tr»^8v 7. ^ltrvnommii!.o» rabrikgeschäst t»ic>«e l.v0»r- u,«I Leones- v»I,lltbris-ZVLLr«.u. Xnflrti^-unz von L^engkZetienken »Usr Lei. ViU»>« m><! t,r. plLvenijLlivijti'. !iO. ll»i>p,8S->cI>iist e«il 1870 nur rrrtxcrstiLssv 7. i MZA»« 1,3. kLllltg,S! ssinktnr Lum»ie» mit I>o»ftl»l»»r Vielt» »»Vini-Liulu-», pr«l»i«krl>ot, l lld»rr»»eft»»e sein» crixin» van »elie» ,ut«e 0u»iiUit. Nll l>„te, v», di»I>»r in VI»»rre» xloieftor Ne«>,>»e, fudrivirt varcksn iit, atmrill in Üi»t«ll t IVO Ltüole 7 Unril bv i-tiicie 3 IS/; i 8Iin«n, klllnlt/vrstr., lL< Il«61ri-u88lr.24 ktzlck. ktzi'lM ^chkolMi- Z Kenlftn-Imlg mt Mierlluven ^ UorItL8tra«8v 22, kvin8p»66li8toUo 321 - 7— uo«I >rrÜ8«t6 ^ outlitvi« in vgi-rnglü'lier Wax ^Lvodi, vouitno», in Vgr7ngli>1>er^u8val,l kur Herren unäviincn S V»>«, l«8ti »8^«» 2 H Port, unä erst« lltage. ^ Axftrtige »>r,1, »noivUrt» »verdrrr proxrpt elfratxiri. i? emptielllt kein reieiiliLltiKes I^iger von Nlivln-, bMI^vr-, «<»r«Ivt»nx-, «,irßx,n«Ivr-. 8z»»nl«rl»en, kortn^lobilsoNen -Ari«^!»»»«« I»vii, I1r»Iiv»i8eI,ei» un i LIi»r-ur- HVvittvn Wrt»i»LÜ8l8vI»« ^I»«»i»»p»ßxi»v» unä «Ivut80l»v »«I>«nn»HV«lnv elfter Uriu8or. N»«n, ^r »v n ick Uu» zx»i«Ivr-, ^r«v- unck I»v88v«L«;i». ^»«Mkrllvllv l'lvlsllslv vvr^nnckv uut' ^ nnsell l'ivl. 1 ür Kcknn >ntnl noinv lvlstv Oeniiln'. Nr. AI. 31. )lihrMg. Auslage: 42,000 Srpl. Wittcrn»li0an»sia,ien Itir de» 20. Februar: Oftwind vo» »illllerrr Stärk» bri durchschnittlich ftarkcr «ewüllun«, »Imc wrscntliche Niederschläae. Tempera»,r wahren» der »rphten Zrit unter Nnll. Oertliche und zeitweise Nebelbild»,>n. Dresden, 1886. Lommbend,20.Febr. Lemniwolilickcr Ncdalicur lür Politisches vr. Emil Bicreu in DreLdc». Breite Lücken im Sitznngssaale und schwachbcsnchte Tribüne» konicii flühcr bei Berathnngen des Sozialistengesetzes nicht vor. Ticsmal zeigten sich diese Erscheinnngen. Haben die Svzialisten- tiebalten an Anziehungskraft verloren? Anfangs bewegten sich die Tarleginigcn der sozialdemokratischen Redner in den ansgesahrcnen Geleisen. Abg. Viereck »nd andere GesimiungSgenvsscn thaten sich wieder»,» darauf etwas zn Gute, dass sie einen Widerspruch darin finden, wenn die Neichsregierung erklärt: das Sozialistengesetz hat sich wohlthätig bewährt, trotzdem mich es verlängert werden. Eben weil eine Anzahl Wirkungen, die man vom Sozialistengesetz erwar tete, eingetreten sind, wäre es ein Hehler, diesen Gewinn wieder anizngcbcn, indem man die wilden Gewässer der sozialdemokratische» Agitation wieder über das mühsam eroberte Land dahin brausen liehe. Grnslticherer Beachtung werth ist der Ginwand der Sozialdemo kraten. das; cs lediglich ihrer Partei zu danken sei, wenn es in Tentschland noch keine Anarchisten gäbe. Nim, anarchistische Atten tate hat cs aber doch gegeben. Unter dem Dolchstich eines Anar chisten verblutete der »nglücklichc Polizeirath Nninpff in Hranksurt. Wir wollen es glauben, dass die anerkannten Führer der sozial- dcmokratlschcn Partei nichts mit den Anarchisten zu schassen haben, wir nehmen auch gern an, dcch sie gegebenen Falls gewaltlhätige Aatnrcn von der Verübung anarchistischer Verbrechen abmahnen. Tas Verdienst jedoch, das; der Anarchismus in Deutschland nur vereinzelt sich äichert, dürfen die Sozialdemokraten sich nicht ans- schlnchtich znschrcibcn. Ter gcsetzmähige Sinn, den im glichen Ganzen die Arbeiter Deutschlands trotz aller Auihetzcreicn bethäti- gen, ist ein weit stärkeres Bollwerk gegen die anarchistischen Ge- tahren, als bloße Worte der Sozialdemokraten. Diese würden bei dem Gros der deutschen Arbeiter sehr schlechte Geschäfte machen, wenn sie sie zu Gcwaltthaten, Morden, Brandstiftungen und was sonst noch zu den Mitteln der Anarchisten gehört, ansrcizcn wollten. Gs würde ihnen ergehen wie ihren Genossen seitens der englischen Arbeüer, die sich die sozialdemokratischen Ausheber ganz energisch vcGatcn. liniere Arbeiter wissen, das; ein gewaltsamer Umsturz des Bestehenden das Gegentheil von einer Verbesserung ihrer Lebens lage bewirken würde. Wenn die deutschen Arbeiter gleichwohl den Agüatione» der Sozialdemokraten mehr Gehör schenken, als es ihre englnchcn Genossen ihn», so ist das im Unterschiede des beiderseitigen Aatwnalcharakters begründet. Ter Engländer ist der mehr prak- lische Mann, der Deutsche der Theoretiker. Die englischen Arbeiter Hallen gar nichts von den ausschweifenden doktrinären Svstemen, mittelst welcher nach den am Studirtisch ausgeklügelten Hirngespinsten die ganze Welt aufgebant werden soll: sie wissen sehr genau, daß, wenn es einen Augenblick gelänge, den fetzigen Aufbau der gesellschaft lichen Phramide nmzn stürze», im nächsten Augenblick kraft dcsSchwer- genncht-ö der Dinge die Pyramide wieder aus ihre alte Basis zu stellen käme. Dafür Wersen sich die englischen Arbeiter um io zäher und energischer ans die praktische Verbesserung ihrer Lebenslage im Gmzelnen und sie haben damit für die arbeitenden Klassen Er- wlgc erzielt, die dauernd sind und sie zum Weiterbau ans dieser ae- 'cglich gesicherten Basis befähigen. Unsere dcutichenArbeiter lassen sich leider mir zn leicht von den scheinbar friedlichen WcltbeglückungStheo- rien der Sozialdemokraten berückcnUie streben nach Utopien und versäu men darüber die Förderung ihres Wohles aus dem Boden der gegebe nen Verhältnisse. So tritt die Sozialdemokratie im Augenblicke der Bewegung zur Erzielung höherer Löhne hindernd in den Weg. Sie geht dabei von der Anschauung aus, dass durch Arbeitsein stellungen auf alle Fälle der sozialdemokratischen Agitation zn viel Geld entzogen würde; gelinge ein Streik, so gewinnen die Leiter der Lvlmbcweanng zu viel Macht über die Arbeiter; mißlinge er. so bleibe me üble Rückwirkung auf die sozialdemokratische Agitation nicht ans. Mochten doch unsere Arbeiter Ansehen lernen» daß nicht die Besserung ihrer Lebenslage das Ziel der Sozialdemokratie ist, sondern daß sie nur als Mittel zu den ehrgeizigen Zwecken dieser Partei dienen! Möchten die Arbeiter vertrauensvoll die Sozial- reioriu unterstützen, die ihnen praktische, wirkliche, bleibende Vor- thelle gewährt, während sie bei den Vertröstungen auf die künftige allgemeine Äeltbegliickung ihre und ihrer Familien nächste Inter essen vernachlässigen! Einen aufregenden Zwischenfall führte im Reichstage der Abg. Singer herbei, als er mit der Behauptung hcrvortrat, daß in einer Berliner Versammlung ein gewisser Jhring unter dem Namen eines Metallarbeiters Mahlow als em ogent provooatsrir der Polizei entlarvt worden sei. Singer bezichtigte diesen Menschen, einen So zialdemokraten zum Verüben eines Dynamit-Attentats gegen das kaiserliche Palais aufgereizt und Unterricht im Anfertiacn von Dynamit-Bomben ertheilt zu habe». Der Minister des Innern, v. Puttkamer, erklärt«, von dein Menschen nichts zu wissen. Er fraG ' ' auch nur ein Schandthat für fähig . „ .. keit, die schärfste Bestrafung solcher Polizeibeomten eintreten zu lassen, welche Andere bethörten und sie zum Verüben von Ver brechen aushetzten. Der preußische Minister de- Innern kann sich bei solchem Einschreiten gegen derartig« Pflichtwidrigkeitt» der vollen moralischen Unterstützung aller Redlichaesinnten versichert halten. Man braucht gar nicht an da- entsetzliche Unbeil »u denken, das durch ein auf solche Weise entstandenes Attentat aus ein ge kröntes Haupt oder durch eine andere blutig« Gewaltthat erzeugt wird — das Verbrechen mag glücken oder mißlingen l Schon dir Vergif tung der allgemeinen Moral durch de» Argwohn, daß zu abscheu lichen Verbrechen auaesttstet wird, ist ein tietbeklagenSwerchkS Un glück Es siebt Nichts, absolut Nichts. waS nur irgend einen Schein von Recht auf die Anstiftung zu Verbrechen seitens sasats provo- e»tours wersen könnte. Wohl kann die Polizei nicht der Spitzel und der Spionage entbehren. Das Publikum verlangt von der Polizei Schutz der Person, des Rechts, deS Eigentliuins. Dle hier gegen von den Umsturzmltnnern geplanten Unternehmungen werden nicht auf offenem Markte berathen. Sollen sie vereitelt werden, so muß die Polizei von ihnen im Geheimen Kenntniß nehmen, sie muß gemein- und staatsgefährliche Persönlichkeiten überwachen. Versäumte sie dies, so könnte sie einpacken. Zum Spitzel Liebt sich ein ebrenwerther Mensch nicht her, die PvlizA ist also auf die Dienste unlauterer Personen angewiesen. Mißgriffe sind dabei unvermeidlich. Will ah« die Polizei ihre Pflicht erfüllen, so muß sie sich Kundschafter -«dienen,, aber nimmermehr darf der Eifer : Le, ' " - ' ' ' Aus der sonstigen inneren Politik des Reiches ist hier znnüchst nur flüchtig zn erwähnen, daß der Anndcsralh das Braniiliveiii- Monopol angenommen hat. Windihorst hat seine Antläge eingereicht, die einen Uebcrgang vom Sozialistengesetze znni geineinen Rechte anbahnen sollen. Wie weit sie dies wüklich er zielen würden, läßt sich vorläufig nicht mit zwei Worten avniachc». Auffällig ist es, daß jetzt die Meinung anitaucht, daß Bismarck seine neue Kilchcnvorlage selbstständig, d. h. ohne Zustimmung des Papstes eingebracht habe. Es lässt sich einstweilen noch nicht >,ver sehen. wie viel daran Wahres ist. Doch scheinen zwischen Rom und Berlin Tinge vvrzngchen, die de» Abschluß desKnltnrlamPfeS wenn auch nicht hiiitertreibrii, so doch verzögern lönnlen. Die große europäische Politik zeigt heute cinigeZnge, die einen friedlichen Abschluß der Balkanwirrcn als aussichtsreicher erscheinen lassen, als vor wenigen Tagen. DaS energische Anslrelcn Eng lands gegen Griechenland will anscheinend ani eine Blokadc der griechischen Flotte hinaus. Diese liegt jetzt in dem weltgeschicht lichen Hasen von Salamis. Englands weil stärkere Flotte sott sie lahinlegcn, d. h. ihr Auslaufen nuS dem Hasen verhindern. Tas bedeutet das »»»reiwilligc Ende des griechischen Thatendnrsles und ist der griechitchcn Regierung durchaus nicht unangenclini. Das Ministerium Tclyannis ist außer Stande, ans eigener Kraft die hochgradig gereizte kriegerische Stimmung deS Bolkes zu beschwich tigen. Es wird ihm willkommen sein, wenn von außen ein so starker Druck ans Griechenland geübt wird, daß cs ohne Einbuße an Ehre sich der größeren Gewalt i'ngt. — Fürst Alexander ist bei scinci» Ein züge in Philippopel sofort von lämnstlichcm Konmln begrüßt worden — ein Anzeichen, daß das Ausland seinen Berlrag mit dem Sultan anerkennt, der ihn zum Generalgouverncnr Ostrnineliens macht. Nur der russische Konsul hielt sich iern: Rußland vcanstandcst noch den Theil des Bcrtraas. der den Fürsten Alexander zur Hil'eleisliiiig iür den Sultan verpflichtet. Man wird also diese .Klausel ans dem Vertrage wieder streichen. Ein erneuter Kriegsausbruch zwischen Serbien und Bulgarien ist auch nicht zn flüchten, da der noch bis ;nm I. März verlängerte Waffenstillstand dann durch einen Wasscn- Itillstand mit lOtägigcr .Kündigung ersetzt wird. Bedenken hat neuerdings die Reise des Fürsten von Montenegro an die Höfe von Petersburg und Berlin erregt. Rußland scheint mit dem Fürsten der Berge geheiinnißvolle Plane vorzubereiten. Rach der einen Ansicht wll derselbe der russische Ersatzmann für den Fürsten von Bulgarien werden, nach der anderen soll der Schwiegersohn des Erstcren, Fürst Peter Karageorgewilsch, die Entthronung des Königs Milan von Serbien vvrbcreitcn. russischen Wcrthcn war geringer als in den letzten Tagen. Vm Kassaverkehr waren Bahnen schwach, Bankcn lest, von Bergwerken Blei und Zinn gefragt, von Industrien Bauwerthe steigend. Brauereien schwächer, österreichische Prioritäten fest. Privaldiolont l Ve Proz. K r 0 » r f n r t a. M.. IS. Acbruar. «credit srsr'i, Slaatsbiilm -d «. >:»>». bardc» I3S ». Galizier Ili7>,. c?a>nncr'Z«i>i.-. cproc. Naaar. violdrcnic LS /,. Sotlliardbalr» —. DiSconio!d»,8S. Tarmftädier —. geft. Wie», IS. gcbruar. tkrcdii Ml,2«i. Staalsdab» S.>7,2ä. Lombarde» rsL.Sä. Nordweftb. >VS,'>». Marklinien iii.M. Ung. lkredit AiS,iO. Abgeschmächi. Paris, IS. gei rnar. Lchluft. iilenic 8S.I7. Anlcibr lW.W. Italiener S7.S.7. Staatcbalin ül8,7b. Lombarden 271,2.'>, do. Priorilare» —. Spanier /7,0. Left. Goldrenic —. <?»»btrr Si»Mi. Liiomancn »21,Mi. gcft. London. IS. gcbrnar, Porm. II Nl>r lii Min. lkoniold Nil'M, iKTVar Ruiicn S8M. Ilallencr S7> ,. Lombarde» IMM». Konv. Türke» lä. Ibroe. iundlric Amcrilancr >27. IMac. Nnaar. Goldrenie 82. Oeftcrr. oioid- rcnic SI. Preich, isonsols 1VS'Ennpier Kilo,. Oliomanbaiik Ni». Liic >- Nciir» 87«',. Plabdiaront !«>>>,.,. — Stimm»»»: Fest. — Wetter: »alt. BrcSla » , IS. gebrnar, Nachm. iGeiicidcmark». Sbirilu« n>. ISS Liier IM Proc. I>r. gcbrnar.Marr i!7>.7>>>, br. Abril-Mai S7,M. vr. Mai-giini 3S.2S. Nonne» vr. gcbr.-März I27MI. »r. April-Mni NiS.M. Pr. w!n!<i»ii! ! !/>,> L Nüblil loco lir. ^cb.nar ür. Sipril-Mni Iä,M. Zink «schlesischc Berciiir- niarkei II,M bcz. — Weiter: ilnl». 8 ie »ti » , IS. IZrbr., Nach»,. I llbr. iGeircidemark». Weizen nnveründert, loco IT!—l.',S. ür. 2Iü>il-Mai Ib7M». ür. Mni gimi I.SS.M. Sionne» »»veranseri. loco 122—ISS, ür. gcbr»or-M>irz 1SI,«ü>. ür. SIürN'Mni Nil,',». Stnürl »»ücrandcrt, loco ür. gebrnor März 1S.73, ür. 2>üriI-Mni lächt». Süi:>>»s mail, loco i!k,3», pr. gcbruar Mörz 37,10, ür. Npril-Mai 38.80, ür. ,Zn»>- Jnli 39,10. Pctroleiini loco vcrstcncrt Nsaiice I», Proc. Tara 12,20. « ,» ft « rsa m «Prodiikleiii. IS. Jcbrnar. «LciilnsiS Mci/en ücr März 2<>6, ücr Mai LOS, sinnend. Nooac» ücr Mari isi. ücr Mai isi, bclmuüict. London, IS. Februar. Schlich. Weizen ruhig, russischer stetige Nnch- franc. Mahlgcrfte und MniS ihcnrer. Malzncrstc lrage. Nebliges scft. — Weiler: »alt. Reuefte Telegramme der ..Dresdner Nachr." vom 19. Febr. Berlin. Reichst ag. Vor Eintritt in die Tagesordnung verliest Abg. Dirichlc't (d.-sr.> ein Schreiben des Prof. Oldenburg, in welchem der neulich vom Abg.Gras Behr gegebenen Miitheilnilg widersprochen wird, daß der verstorbene Aba. Hüter (d.-s.) bei seinen Wahlrundreisen in den Wlrthshänsern 100 Mark hinterlassen habe. .Hitler sei viel zu ideal angelegt gewesen, um so etwas zu tlnm. Abg. Graf Vehr (Rchsp.) hält seine Mittheilnng in vollem Um fange aufrecht, fügt ober hinzu, daß er damit den Abg. Hüter keineswegs einer unehrenhaften Handlung beschuldigt habe. Er habe Hüter's Namen auch nur infolge der lebhaften Provokationen der Linken genannt. Hieraus wird die erste Beraihnng der Vor lage bctr. die Verlängerung des Svzialistengesetzes fortge setzt. Minister v. Putlkciiner knüpft an die gestrige» Angriffe Bebel's aus die preußische Negierung an und findet dieselben von Bebel's Standpunkte anS ganz erklärlich, den der vreußische Mo narchie sei das festeste Bollwerk gegen die Sozialdemokratie. Tas Bestreben der Sozialisten sei in erster Linie ans die Herstellung der Republik, dann ans den Umsturz der WirthschaftSordnung gerichtet. Die verbündeten Regierungen seien hiernach verpflichtet, Gegenmaß regeln vorzuschlagen. Das Sozialistengesetz habe nicht den Zweck, die Sozialdemokratie zu vernichten, sondern revolutionäre Bestre bungen mederznhalten. Diesen Zweck babe das Sozialistengesetz erfüllt. Vor dem Gesetz war die Bevölkerung durch fieberhafte Agitation aufgeregt, seitdem erst sei Ruhe und Frieden. Das So zialistengesetz habe die politische Freiheit der Sozialdemokratie nicht aufgehoben, und von ihren Versammlungen fei höchstens ein Drittel verboten worden. I» Berlin erscheinen drei sozialdemokratische Zeitungen, deren Sprache allerdings unter dem Einflüsse des So zialistengesetzes eine gemäßigte sei. Dagegen habe der Züricher „Sozialdemokrat", den Bebel gestern als offizielles Parteiorgan an erkannte, kürzlich einen Artikel über die Königin Louise, den guten Genius Preußens, gebracht, der an CynisiiniS jeder Beschreibung spotte. Die Verlängerung des Sozialistengesetzes werde den Eriolg haben, die Richtung innerhalb der Sozialdemokratie zu stärken, welche geneigt lei, auf ^ ' "" radikale Nesormpartei, Bezüglich des Falles ! . _ , polltiichen Polizei in einen Arbeiterverein eintrat. Der Beamte sei aus Beamteinchre über die gestrigen Anschuldigungen Sinaer's vernommen worden und habe dieselben als unwahr bezeichnet (Lachen links). Es sei dies eine ernste Sache. Wer könne da lachen? (Bedä: Wir haben gelacht!) Wenn das nur Sozialdemo- kiant! «o weck gehen, zur Verbrechen aufznfordern. wird desbalb vom Präsidenten zur Ordnung gerufen. — -Halle motivirt den ablehnenden Standpunkt der Freisinnigen, dürfe nicht jeden Ausbruch der Leidenschaftalsaemeingcsahr- »terdrücken. Man verschließe damit daS Sicherheitsventil. — er v. Puttkamer weift zurück, daß die Regierung agents pro vocateur» unterhalte. Auf die geheime Polizei könne nicht ver zichtet «erden, so lange die Verbrecher auf geheimen Pfaden wan- detten. — Senator VerSmann ltzambina) erklärt, in dem gestern vo» Frohme erwübnwn Hamburger Fall habe eS sich um Verhin derung turbulente Szenen gehandelt. Schlickmann <wns.) 'ist für fünfjährige Verlängerung. Wnidtborst verlangt einen allmäliaen Uebergang zwn ordentlichen Recht und kündet entsprechende Ab- änderungSanträge in der Kommission an. Marguardsen erklärt, die Nationalliberalen wtiren gegen eine mehr als zweijährige Ver längerung des Gesetzes. — Geiler (Soz.) bestreitet de» revolutionären Charakter der Sozialdemokraten, sie haßten die Monarchie nicht, sondern seien blos Gegner derselben. Die Vorlage wird einer Llgliedrigen Kommission! überwiesen. Morgen: Nordostseekanal. Die Berliner Börse eröffneteabwartend.' Der Rückgang der Montanwerthe und österreichü " ' Später befestigte sich die Lastun Käufe eine- tonangebenden TveKi rn, we den nahebevorstchenden Ion» der Kreditqnftalt i »We Bahnen w°, aegenSMtzdiirchl schwach, spemlanve ahnen veranlaßt« Reserve, ehends auf umfangreiche velche mit Gerüch stie über die güns rächt wurden. . angrboten. Lokales ttliö Sächsisches. — Wie an jedem Morgen ihres Aufenthaltes, so begrüßten auch gestern die Weisen einer Regiment-Kapelle die kgl. ^.R aie- stäten in Leipzig. Se. Majestät bcehrre hieraus eine Vorlesung des Konsistvrialraths Prof. Tc. Banr mit seinem Besuche und be sichtigte dann von 10 bis VK2 Uhr die Berlagshandlnng, Buch handlung. Schriftgießerei und gawonoplasflsche Anstalt von .Klink Hardt. Ihre Majestät wolmte der Messe im Bincentins-Stifl bei und besuchte dann die neue städtische Sveiscanstalt. Nach Tuche begab sich Se. Majestät zu einer Bortcinng des Medizinalraths Prof. Tr. Birch-.Hmchfeld. Zu der Hoftascl nahmen außer Sr. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August und dem Major v. d. Planitz Theil: der Generalleutnant v. Tschicrsky und Bögendorsf. der Kreishanptinaiin Graf zn Münster, der derzeitige Rektor Magnisiln-s Geh. Bergrath Prof. Dr. Zirkel, der Aintshanptmann Geh. Rcg.-- Rath Dr. Platzmann, der Geh. Rcg.-Rath Lamprecht, der Reg - Rath Tr. Grüiilcr, Herr Oberamtsrichler Hofrath Hertel, der Medizinalrath Prot. Dr. Birch-.Hirichfeld, der Prof. Dr. Franz Hoi- niann. der Univcrsitätsrichtcr Hofrath.Hehler, der Privatier Dr Phil. Fiedler, der Rittergutsbesitzer Ackcrmann-Tcubncr, der .Kgl. niederländische Konsul de Liagrc, der Kavellnieister Prot. Dr. Rcinecie, der Kaufmann August Felix und der LandgerichtsdircktorJiistizrath V. Bose. Abends bcabnchligten die Allerhöchste» Herrschaften der Vorstellung des „Zigeinierbnrons" in, neuen Theater bcizuwohncii und am Sonnabend Vormittag '/s9 Uhr ihre Rückreise nach der Residenz anzutreten. — Dem Polizciverwaltcr Friedrich Richter in Komotan in Böhmen wurde von Sr. Maj. dem Könige anläßlich seiner erfolg reichen Thätigkcit bei Ergreifung des Raubmörders Procop, der bekanntlich in Chemnitz einen Mord verübte, daS kgl. sächs. Albrcchtskienz verliehen. — Die Deputation der 1. Kammer schlägt vor, diclPetilion des Allgemeinen fächsüchen Lehrervcreins nur Anwendung der Ren sionsverhültnisse des Civilstaatsdiencr-Gcsctzcs auf die Bolk-Kch'.il- lehrer ans sich beruhen zn lassen. — Landtag. Tie gestrige Sitzung der 2. Kamm er war wiederum von nur kürzerer Tauer. Avg. G rahl reserirtc zunächst über den Rcchcnschaflsbericht der Altersrcntenbank. Er kvnslatirt einen erfreulichen Aufschwung in der Benntznng dcs in seine»! segensreichen Wirken immer mehr erkannten Institutes. Iinondcr heit erörtert er die Frage, ob und in welch' geeigneter Weise die Altcrsrentenbank zur Sicherung von Altersrenten flir die nicht ven- sionsberechtigten Gemeindcbeamtcn nutzbar gemacht werden könnte. Er führt dies an folgenden Beispielen ans: Ein Beamter, der nut 25 Jahren einen Gehalt von 1500 Mk. erhält, würde, wenn derselbe 2 Proz. und die Gemeinde gleichfalls 2 Proz. jährlich davon an die Altersrentcnbank abfühlt, vom 05. Jahre an eine Rente voll IM Mk. also 80 Proz. seines Gehaltes erhallen. Tritt vom G. bis 65. Jahre eine Verdoppelung des Gehaltes ein, so beträgt die Rente 1533 Mk. Dies ist der Fall bei Kapitalvcrzicht. Bei Kapital Vorbehalt würde der betreffende Beamte nur 650 Mk. Rente be ziehen, seine Erben dagegen die Snnnne von 4000 Mk. Sckc. Ahncrt stimmt den Anstührungcn des Referenten bei. Doch be dürfe es einer gesetzlichen Regelung, wenn die Lösung Ver Pennon». frage eine endgiltiae sein solle. Wenn man den Gemeinden die Versicherung ihrer Bcainten anheim geben wolle, würde nichts er reicht. Die Kammer erklärt sich schließlich mit dein Stand der Altersrentenbank für befriedigt. Eine Petition des laiidwirthschafl- lichen Vereins zu Ncmt-Dchnitz um Errichtung einer Haltestelle 'Wischen Wurzen und Oelichütz (Res. Philipp) wiid, vom Abg. Däbritz befürwortet, der Regierung zur Kenntnißnahme übergeben. -Die 1. Kammer beschäftigte sich an erster Stelle mit dem Gesetzentwurf über Maßnahmen gegen das Ilcbcrhandnchinen von Feldtaubm und die Authcbiing der Schonzeit der wilden Tauben. >ie Deputation empfiehlt durch ihren Referenten, Graf zur Lipbc- eichnitz, den Entwurf in der von der 2. Kammer accepürten Abänderung, daß die Schon vom 1. Mürz bis 30. . . Kammer die «Schonzeit ranz aufgehoben hat. Abg. Pcltz stellt folgenden Antrag: Die Kammer wolle den Deputations-Antrag ablehnen, dagegen be- chließen: Für Orte, in welchen durch übermäßiges Hallen von Tauben der Landwirlbschaft erheblicher Schaden verursacht wird kann die Obrigkeit und zwar in Städten mit rcvidirter Städleord- nuna der Stadtrath »ach Gehör der Stadtverordneten und ans dem platten Lande die Amlshauptmanuschasten nach Gehör des Bezirk auslchusses während der Saat- und Ernlezcit die Tauben an, I Wochen für lagdbar zu erklären. Graf Rex kann sich weder siir den vorliegenden Entwurf erwärmen, noch dem Anträge Peltz zu- ftimmcn. v. Schönberg-Mockritz nennt den letzteren Antrag ein Messer ohne Heft und Klinge. Man werde durch ihn nichts er reichen. Gras znr Lippe-Baruth meint, daß bei den für Ein- entwurfs vlaidireiiden Petitionen tm Spiele gewesen ist. Den Schaden, eit anrichteten, sei ein ganz geringer. r M W -
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