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Dresdner Nachrichten : 17.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189408171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-17
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.08.1894
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r «rat. bert. aren- »ecial« Pack- igerslr. -tt. r—e»l«tt »r wnerdaltu»,. <pe>a>L«t»v«sMr. v«ne»-»n»t. kren-.r«,!,«». B»t^t«rdubr >>>rttcl,Ld: -i M ö»'» di« Pl-I, St. r ,». ,m »»»>»»» »nt e»»i,lc<teubein Poil.u'LIa«. ««adm« von Rnku»i i»in>«ni: >>»»»«<» «v vor« »-sUdr?!a»m. xoiniio-t v vorm N-l UdrWi'ia,» iiemiatt: »r »!vtie>i>.« nur ,, »laien b>» » Ud, Nachmilta««. r>« t'vaitioe <Vr»»d>ege iun,«»al» »^>li>«n i» Pi,., ilirvto»» . loa« obrr »och »ieiitoac» 20 2>a. U»«er» Linch äf» ac' > Heile «0 P>« >iituiidloun,ctt aus brr Vuoalieirei -0 Bi, »uswärtiae Sliiiüaae nuraeae» voiauedejanluno >nm»diß!'n«e» »rbme» lammlllid» , npmbaNk Vermxlelnuaoiiellkn an ! Pur Rü^aab« «iiiae'anbler «ciirttt- nückr trine Vei1>in!>!>l«>sell LrrniproetilioU« itr. ll. <1».« r» 39. Jahrgang 4 Iiovvlriil« 11. 4 »« »»>«, Issurelveiß ins Ilteuu^ttl 2. Dresden. 1^84. !WMM l'ilronkNiiSiii'v ö aexen Uitrni lilur,'. nmailt>ol,rlj> I, Mr ^lilitzir», 'l'ourmton. » li-ccifitliror ot>. l!I ,.-> I 27>. ÜO l'l. umt Oo l'l , vr^Üsut st M k..'»", AI» >.«»« »„<> 7'« l'l. Vorou.It „.» I» »„»nürtl, < IIotripoltiOli^.^pe^lou, ^ DM" t» Vre8llen, Lt-etUi-u^ 5. - verlin 8^v. - tlLmburg. dilllsst. «trslle reell, rorzleltlx, eelutell U»L . ^ 8t >»UNL ^ ^ O. Vc-llßomillvllüter, 8«ll>8t- Ihätiger, »sr.cll^^iiloxsr I^roüpeeto raii » unck «' INtncx. 7U.OUO 6tüeß w im «teknuied. II«-t«»t»», ^ Orv8(i§ 1 12. Ir 27 «d«n>!,i>r^dmol II, >r. 20»«., ksdmjssdÄi: tirlllii li tr llinlirliiniiii!. j: -Viuuli<-n>tnt88e 12. » ?örm»nenis Ausstellung ^ voi2üe!.91 '7 VApissei'ie-Mmiknetiii' 4 . 8144 MM 12. KUni-iI. Ilotliot'., HiiiriilLt DWU" u»6 ^i»i»*»«1edt M idi'i'i ri l-^i'xi'Ii iit't Mr V ,11» ix>««n 1 v. ltviiIi.-Nir ^!i8Nli>,I. lrilli^U! Il?l» 6D-D41 Einrichtung Caseriv's. Hniinuliiichtt'». '.'lnilliche Brtnnntninllningr'ii. Cirnnu'n dbr ,vru'»i>i. ^n'iiiiirnngeii der Auoileller in !-«,«» H ^ «rll» ^plrgkt. ^reidcig, Gcrichtsneiluindlniigen, ^rlstr.inkenkasse. ...Oi'irtlui". Belvcdeie Ci'necrl. Sen Monat September werde» Bestellungen aus -ie„TreSdner Na«i,ri«1,ten" sur vrrsden dei onlerzeichneter Seschästsslelle zu ttt» Pfennigen, sür auswärts bei den Kaiserlichen f>c>sla»slalle» iin Deutschen Reichsgebiete zu y: sssennige», bei de» K. K posianiicrn III Lefterreich Ungarn zu tuir» Kreuizern und bei den pasianüalle» im lveltpostrerein NI,I rntsprechendcin posizuschlaa, angeiioninien Geschäftsstelle der Dresdner Nachrichten. Nlarienstl asze sLrdgeschoß). PolililchcS. Tas vaupl des Mindcro^nrnr't> ist gestern n»>er dein dsenker l>e>l der Gnillotinc gciaUrn. Ter irdischen Gerechtigkeit iit Ge iinge getlian. '.'luch siir Cnjerw liat imin das Mitleid rege zu machen vernicht, wie es bei den anarchisliichcn Mvrdbnlien ge schehen ist, die vvr ihm dasselbe Lchassvt bestiegen und ilnn als4nn- l ild gedient haben. 2v wenig aber wie sliavachvl und der Bvmben- werser ltiaillan: hat der Präsidentcnnwrder aus Mitleid den ge ringsten Änlpriich, sür das sic selbst unzugänglich waren, als sic »»schuldiges Plnt ihre» rnchlvsen Pcrnichtniigsvläncn in unbnri» versallcn >»>;. zu der er verurlheilt wmden war. (zr lialte das Pcwichliei» 'einer Peranlwvrtnng seinen M'ilbürgern gegenüber, als er das ^»desurthril unlcrzeichnekc. Dieses i^e'ühl der Bcr- anlwnrllichkeit scheine» leider Ticjcnigcu nicht be'cssen zu babcn. die sveben in dem grvhen Pariser ''lnarchislcnpwzeisc sämintlichc Angeklagle, die als Pcrbrciter anarchistischer lehren angeklagt waren, »einnache,, Pan den Trcijsig. die ans der '.'lnllagcbank gesessen l,alten, ivmden nur Trei verurlheilt, nicht icdach wegen ihrer anarihislischen Prapaganda. sandrr» weil »e zugleich als T icbc entlarvt ivarden ivaren. ssaieria Halle vcriichert, da>; e> leine Mil ichuldigen gehabt Iiabe: i» Wirklichkeit sind aber alle welche die vZaat zu den anarchisliichcn Verbrechen ausgeslrrnt haben, zui» Mindesten eben»' schuldig »nd slraibar wiessascrir'. ÜhneÄus nalnne Nagen die ,;reigeiprr>chcnc» in lenem Pwzcssc mehr vder menig-.r die nwralülhe Mitschuld an der dnin'rdung ssariivt's. Dieser .^reiwrnch macht die Wirkung der .Einrichtung ssaieria s gänzlich hinfällig. Rein Wunder, das; die Pnarchislcn »nd die Dr'zialdenwlrale» darüber in lautes Driunivligebenl nnsbrcchcn. Dv lange die Änarchislen des Wertes frei schalten und walten und uncnnüdlich zur Propaganda der Thal ungeslrast ans reizen dürfen, werden sich sinmer wieder Fanatiker finden, die nicht davor znrückichrecken. den Mvrdgedanken, der ihnen täglich gepredigt ivird, in die Wirklichkeit »inznsctze». Die Gesepgcbung ?rrankrcichs hat var Rurzcin ein ncursÄnarchistengcscp geschasfc», neben den Versührlen die Pcrsnhrcr zu Anleihen schwächer. Induslriepavieie teil. Privaldiskvnl l' r P>a- zenl. Vi'achbürse teil. W etter: schän. Düdwind. »roulturi «. r'l. '-»Iii»? Credit rsb^,. Tefoiiii, >s«.7e. Dreier Baut t<>-sc. Lombard«» !>e ,. ea ira ird.ec,. uns. t8o:o ss.rc. Bonuss en . Nialicner . I/cnraib —. bleut:-dsnk —. .Zelt. Dort«, is Utr Sioitm.i SIciae icv.br. Zitaliene: er20. tzuanec bd». Poriuoieien 24.5-^. Türken :L.»L. Turtenios'e >rb.«o. Lt'.omanvsn! erL.ov. Slaaisvav» <rsas. Lonidorden - . ,Zcii. r: » n » 0 ». >d. "i,,oun. Lvrni. 11 Mir 30Mi» r»,««.Coulols rvr' ,,. issser !iiube» r Eni >caV.. Zllaliener so' . Lombarde»^.. Conv. Lürken r4 «rnoc. Unaarilit'k Sioldreme an' ,, »vroc. umnc. Saovier ror',. L'»i>rcc. Eauvter rcr. klnomanda»! Tränier os',. «raoceiwsi ton'olieaie Merikaner « :li,o Inno K >. vra«,»,«. «>., «roc. Etslbauleine non ,»« -lracntmiiche o' .vroc. äitbere «olbanletke 34. :Snvre»."retlin 'Lortnoie'eii Lk> bvroc. SIrse»Nnnr »4. issi GrieLcn a. Moimiol Diejenigen, > WrieLen >IS»/,3L.L0. »vroc. GriechenIISSSI 2S.S2. — Bclnlur'lct. -Wetter .akivoitl. Steiti». io. Anoun «Getrcidenkorkt.i Weuen moti. loco rso iss. ver biu nai rrs.«>. «er «evttr.-Lctdr rs»5». Sloasen uneernnbe,!. ,«» na ->i«. ocr riuaun lis.e'k. ver Lernember Lclobcr Ill.v. Pom»,, »oaicr. oco 11s 12". Rubin inu vei Aunuii K.oo. ver Leuiember-Lcloder «4,ro. «vlr'tu» » u . loco obnc Sab mki to le. >'.on>un»lcuer 2t. 2c>.so. Sluauli-Lesl . >Zcrnemde, Lclober —. Lclroleum loco s.ic». « >erla« . Ib. riuatttt. 'S elreilemartl.i SviuluS ver tvü Lner loo Pioe. ercl. so 2t. Verbrauch»,rvaabei: ver Auan» 44.x). bo Lo 7» M VerdrauchL- absabe» ver ?luo»ii r4,io. Rossen rer Ausuil l>4-11s. Rüdol ver Llnaui! 4-.4). Ver Lclober 4L.L0. — Wcllcr .i)c>b. Boris. Tirrdullrii 'LrlNutn. Weiren ver Auauü issc. oer Stovember gebrnor is.ss. rnlna Lvirnus ver Ana»» si.so. ver slanuar Avril 32.2L. dev Rüde ver An,uni 47.7S. ver Januar Ävr:l 47.7s. rubis «msierva»-. Lrvdnlken. lSchlnb . Welzen ver November 124.00. Zioaaen ver Ocioder Sb. ver Ntarz wl. echt herzigster Willkür zum Lpscr brachten. An einem Cascrio cincn Akt der Gnade zu üben, wäre seige schwache, wäre mittelbar eine denen ,<)ailpte.bsilht es iil, ',vi>tderiliig dei anarchistUchen Dchicckciisherlichast geiveicn. deren Vei ! lreisen. damit die anarchislischc Epidemie nicht »ach weiter greisen lretcr dann lmilc» glauben müsse», baj; es ihnen bereits gelungen sei, j iv»>w- Welchen Werth hat aber ein Geich, wenn es in der Praris Elaat und Gesellschaft mit Furcht und Angst zu ersüllc». Wer ^ tlicchtsprechnng nicl,t verwcrlhct lvird, wenn die Geich,vvrenrn Mildcrungs- aber Eiitichiildignngsgründe sür die Thal eines Eascriv ?» erspähen sucht, wer auch nur eine Lvnr van Rechtfertigung für die anarchistische Prapaganda der -N>at zu finden vermag, wie »iwa t^en van Egidn, der in seiner Pelwhiiniigsdusclci sür die ..Edel-Anarchislcn" eine s.'anzc hrrcht, der begeht Perrath an der bestehenden Didiiung, welcher die Anarchisten gegenüberstchen wie wilde Bestien, gegen die cs nur das eine Mittel der radikalen AilSrattung giebt. "Pichl minder verfehlt würde es sein, einem Eaicria gegenüber die Dhcvric der NiiznrcchnnngSsähigkeit in An lvcndung bringen zu wallen, weil die hertammlichen psmhvlagischcn Erklämngsgründe nicht gusreichcn, um die Abschlnchtnng Ladi Earnvl S begreiflich erscheinen zu lassen. Eascria und seine Par ganger haben in ihrem ganzen Anstrclen zur Genüge bewiesen, das; bei ilmcn von krankhafter Geistesstörung nicht die Rede sein kann. Verbrechcruaturen der brntalsten Art sind sie, die nur mit dem Mantel anarchistischer Doktrinen ihre diabolische Gemein heit zu verdecken suchten. Ihre durch die niedrigsten Berbrechen befleckte Vergangenheit giebt sür den wahren Charakter dieser Mardgcscllen den schlagenden Beweis. Wer in ihnen nur krank haste Leute sehen will, denen sozialistische »nd anarchistische Wnlm- lehrcn den Kopf verrückt haben, der sei daran erinnert, das; Rava- chal, bevor er sich mit dem anarchistischen Märtlirerthnm umkleidete, aus Gewinnsucht gemardet hatte. Auch der feige Bambenwcrscr Paillant war mehrfach bestraft, che er sich als Apostel des anar chistischen .Heils aufspielte: schon in früher Jugend hatte er seine langen Finger nach anderer Leute Cigenthnm ansgeslreckt. 'Picht viel besser als diese war Caserio. der in seiner stumpfsinnigen Ge sühls- und unerschütterlichen Rcuclosigkcit. in seiner eitlen Prah lerer mit der begangenen Dhat. in seiner wilden Leidenschaftlich icit und in seiner geistigen Rohheit die hauptcrgknschaftcn eines bestialischen Verbrechers an den Dag legte. Ein italienischer Salonproscssor hat Cascriv zu entlasten versucht, indem er ihn als einen Verbrecher aus kranlbastcr politischer Leidenschaft, einen erb lich mit Epilepsie belasteten, von Natur sanftmüthigen Schwärmer schilderte, der durch die Lehren des Anarchismus und der Sozial demokratie verführt worden sei. Besonders hob dabei der gelehrte Professor die Keuschheit und Sittenreinhcit Eascrio's hervor. Wie Aervschreid- »nd Aer»sp»-ech-verichte vom 16. August. Berlin. Bei der Diskontoaesellschast unterhandelt ein be kanntes grosses Konsortium um Ucl>ernabme einer chinesischen An leihe. Es handelte sich erst um einen kleineren Betrag, doch soll derselbe lcbttägig nicht unwesentlich erhöht worden sein; wahr scheinlich lvird die Anleihe gemeinsam mit englischen Finnen über- X—Xi.. X».. nommen. — Am 1. Lktobcr tritt die Verordnung in Kraft, wonach cs in Wirklichkeit damit bestellt ist, habcndic^ echandlungen vor den l ^ckm,<nnci'peck. Schinken austcrhalb Deutschlands geschlachtet, amt- Gctchworcnen m Lpon ergeben. Ter Präsident des Gcnchtshofcs > sjch ans Trichinen und Finne» untersucht werden münen. stellte im Lause derselben fest, das; der Egidl, ,'che Edel-Anarchist »Königsbergs. Pr. heute crplvdirtc Berlchercck s Fcuer- Eascrio im verflossenen Jahre in einem Städtchen Südsrankreichs werkslaboratorium in Bordcrtmscil. Eine Frau und zwei Kinder wurden getödtct: Bcrschereck wurde lcbensgcsährlich und sechs andere Personen mehr oder minder erheblich verletzt. Eislcben. Gestern wurde wieder ein heftiger Erdstoß ver- die Aiigejchuldigten trotz ilncs vstenen Bekenntnisses zr»n A»ar- chisnnlS frei ausgchcn lassen s „Dieser Prozeß hat bewiesen", rnst rin Pariser Blatt ans. ,.rn welcher Benvirrnng sich die Hirten dieses z» Ende gellenden Jahrhunderts bciindrn. sic wissen nicht einmal mehr die alle Welt zu verthcidigcn gegen ihre surchlbarllen gegen sic anstüriiienden Feinde!" In der 2 bat sind die Frci- gesprocheneli weit gefährlichere Feinde von Geien »nd Ürdiimig, als die paar notorische» Spitzbuben, die man venirtheilt Hai. Während des Prozesses wurde ein Brief des bekannten anarchistischen Professors Reelns verlesen, in welchem das Stehlen als eine For derung lAn griellschnstlichrn und vollswirlhschnstlichen „Moral' an enipsohlen wird. „Tic Nichtbcsitzendcn", heilst es in dem Briese, „haben das Recht, ja sogar die Pflicht, ihnen widerrechtlich ent zogcnc Wcrthe zurückzuiiehmen. Dieses Recht der „Eigcnthums- rücknahme" stellt zunächst dem Proletariat in seiner Geiammtheit gegenüber der Gesammtheit der Besitzenden zu: was aber der Ge- sammthcit erlaubt ist. muß auch icdcm Thci! gestattet sein, und da jedes Individuum ein Theil- der Gesammtheit ist, l'o hat jedes Individuum daS Recht und die Pflicht, von „seinem" Eigcnthnm den gegenwärtigen nnrcchtmäßigen Besitzern ans was immer sür eine Art so viel wegzunchmcii, wie eben in Anbetracht der von der „Bvnrgcoisie" in den Weg gelegten hindcrniii'c »nr irgend möglich ist." So lange die Anhänger und 'Verbreiter solcher An sichten nnbcstrast bleiben, wird es nie an Ravachols, BaillantS und Eajerivs fehlen: das Blut dieser Mörder, wenn sic auch feriicr- hin als mulhigc Pioniere dieser Theorien gepriesen werden dürfen, wird zu erneiiter rücksichtsloser Propaganda der Thal anspvrncn und ihren letzten Wunsch, mit dem sie ihr unheilvolles Leben unter dem Richtichwert ausgchaucht haben, schließlich zur Wahrheit wer den lassen: „Es lebe die Anarchie!" kertlicheS »nd Sächsisches. - Se. Majestät der König und Sc. Königl. Hoheit der Prinz Georg jagten gestern in Begleitung des Flügelndmtanten Majors Frlirn. v. d. Bnsictrc Ltreithorlt aus Grnslenbilrgcr Revier und Imsen zu diesem Zwecke per Bahn, von Niedersedlitz lammend, stich halb 8 Uhr in Klingcnbcrg ein. Die Rückkehr der hohen Herrschaften mich Pillnitz bez. hosterwitz erfolgte Nach mittags halb »> Ul» ab Balmho' Klingenbcrg. Ihm Majestät die K ön igin tchrt heule ans Rchcicld in s Sommerhoslager z» Pillnitz zmiick. Dem Dlrettor des Grünen Gewölbes, des Münztabinets und der Porzellan'aninililiig. hosrath Dr. in». Julius Erb'tcin ward das Ritterkreuz 1. .Klasse vom 'Verdienstorden verliehe». Ter Präsrdent der Dberrechnnngskainmer, v. Schönbc r g. ist von seinem Urlaube znnickgekehrt und hat gestern die Geschälte wieder übernommen. '.'Im Sonnabend. 1b>. August ivird ans Anlaß des Gebims festes Tr. Majestät des Kaisers Franz Joseph I. in der hiesigen katholischen hostirchc am hanptaltar um 10 Uhr Bor mittags ans Veranlassung der Kauert, und Königs. Gesandtschaft ^ eine Meise gelesen werden. — Vorgestern Nachmittag nntermrlmi die Gartcnbaugcseltichaft Fcronia cineErkursion nach dem reizenden, in einem herrlichen rbalkesset der wilden Weißcritz gelegenen Tharandt. Ter Aus flug. an welchem sich wieder eine große Anzahl Mitglieder und deren Familicnaiigehöriaen igeaen 70 Personen) bcthciliaten, galt in der hauptinche dem Beinch des dortigen Königl. Forstaartcns. -«L » g — ^ 7« - s «-i 2; « » > ES r in einem Spitale an einer Krankheit dnrniederlag, mit der keusche Jünglinge sonst nicht behaftet zu sein Pflegen. Eascriv war ebenso wie Ravachol und Vaillant ein gemeiner Verbrecher, den der Anarchismus als thatkräsligen Bahnbrecher seiner Zcrstörniigspläne in Sold genommen halte. Wenn cs je 'Verbrecher gegeben hat. bei denen Milde und Gnade nicht angebracht waren, so sind es diese gewesen. Ihnen gegenüber ist die Vollziehung der Todes strafe nicht ein Akt der Gerechtigkeit und der Vergeltung, sondern der bloßen Roll,wehr. Tenn niit Recht muß man fragen, ob cS noch Gerechtigkeit, ob cs Vergeltung genannt werden kann, wenn das Leben eines Eascrio ans die eine Waagschale gelegt wird und das Leben eines Sadi Earnot aus die andere. Lediglich Noth- wehr ist es. wenn der Staat Menschen vertilgt, für die das Leben ihrer Mitmenschen, mögen sie noch so unschuldig sein, nicht den geringsten Werth hat, die kein Erbarmen, kein Mitleid kennen, deren einziger Lebenszweck sinnloses Morden und Vernichten ist. die Verbrecher geworden sind, weil sie nichts Anderes als Verbrecher werden wollten. Solche Leute haben jeden Anspruch verwirkt, als entschuldbare Opfer der Verführung betrachtet zu werden. Solche „Edel-Anarchisten" behandelt man wie Ungeziefer, das man züchtet und vermehrt, wenn man es nicht vernichtet. Präsident Ensimir-Pöricr hat seine Schuldigkeit gcthan, als er den Mörder seines Vorgängers der höchsten irdischen Strafe spürt. Lh 0 ». Easerio, leichenblaß und zitternd, rief im Augenblick, wo er ans das Brett geschnallt wiirdc: „Muth, Kameraden, cs lebe die Anarchie!" Er wehrte sich heftig, als der Kops unter das Fallbeil gerichtet wurde. Als das Fallbeil siel, ertönten Bravo rufe unter der Menge. Als der Leichenwagen mit der Leiche ab fuhr, ries ein im Gcsänaniß Intcrnirter: „Es lebe die Anarchie!' sonst kani kein Zwischenfall vor. London. Unter den streikenden schottischen Bergarbeitern herrscht das größte Elend: die Presse fordert die Regierung auf, den Streik durch schiedsrichterliche Entscheidung zu beenden London. Die „Tailp Ehroniclc" meldet aus Nvkohama vom Sonnabend, daß bei Wei-Hci-Wei ein ernstes ^ectrcffen stattgefunden bat. Sieben chinesische Schisse sind angeblich in den Gnrnd gebohrt. — Sämmtliche mitlelamerrkanische «waten, aus genommen Eostarica Unterzeichneten ein Protokoll, demzufolge sie sich zu einer mittelamerikanischen Republik vereinigen. An der Berliner Börse waren Banken begünstigt auf die chinesische Anleihe, darunter namentlich DiSkontokommandit. Krcditaktien nur wenig besser. Mexikaner gefragt und höher auf die Steigerung des SilberpreiseS. Italiener sehr fest, da das italienische Tcmit durch Ersparnisse arößtcntheils gedeckt wird. Von Bahne» Italienische beliebt. Mainzer rmd Maricnbiirger höher, die übrigen wenig verändert. Kohlcnakticn Anfangs schwächer, später befestigt. Im Kassaverkchr dentschc stprozcntige Herr Forstgarteninspektor Büttner, welcher die Gäste am Bahnhof erwartete, batte sich in dankenswcrtbcr Weise der Führung der Gesellschaft unterzogen. Nach einem Inibis; im Burgtcllerrcstaurant begann die Wanderung an der gräflichen Sominskn'schcn Villa und der Burgruine in Tharandt vorbei durch das großartige Arboretum des ansgedclmten Forstgarlens der Königl. Forstakademie. Dir in Serpentinen aufwärts stibrendcn wohlgepslegten Wege leiteten die stattliche Thciliiehmcrschaar zunächst zu dem Königs platz mit dem Denkmal des berühmten Tharandter Gelehrten und Gründers der Forslakademic Heinrich von Eotta. dann zu dem Königl. Forstbvtgiiiiche» Mmeinn, dessen Monstrositäten mit vielen, Interesse vesichligt wurden, ferner durch die Evniscren-Abthcilnng zu den weiland Ihre» Majestäten den Königen Friedrich August und Johann vor :>!» gepflanzte» Königscichen und endlich durch die Baumschulen und inngen Eoni'crcii-Kulturen. Herr Inspektor Büttner ertheilte dabei alle wünscheiisivcrthcn Aust'chlüsic. Hieraus verließ die Gesellschaft den Forstaartcn und nalnn durch einen schönen Hochwald den Ausstieg zu der von 50 hohen Eichen rim- gcbencn Grabstätte Heinrich von Evtta'S lgestorben den 27». T l tobcr 1811. Bon bicr ans wurde der Weg nach Heinrich s Ecke nnd dann hinab in den Dhalgrnnd eingcjchlagen. Tori angckommcn. lies; man sich nach fast zweistündiger Wanderung in dem schatten Wendenden Garlcn des 'Albert Salons nieder, lim im Verein mit dem liebenswürdigeil Führer noch einige Stunden in angenehmster Unterhaltung zu veMingen. — Tie Weihe der Glocken für die ihrer Vollendung cntgcgcngchcndc Trinikatiskirchc soll nächsten Donnerstag Vor mittag slatlfindcn. Die vom Meister Pierlmg gegossene» «»locken werden an diesem Tage um 0 Uhr am Tre>st>nnl,e der Winter garten- und Eanalcttostraßc die (Kreuzen der Parochic überschreiten und hier von dem Fcstzugc empfangen nnd von Elirciiinngnaiie» bekränzt werden. Tie «ckmler der beiden obersten Klanen der zur Kirchgemeinde gehörenden Schule» werben am Feste theilnchmen. Der Fcslzug stellt sich halb 0 U!» thcils im Höre bcr 20. Bezirks . theils im Hose der l). Bürgerschule zusammen und bewegt sich nach dem Eintressen der «Klocken durch die Stephanien und Blasewitzer- straßc nach dem Kirchplatze. woselbst nach der Weiheseierlichteit das 'Aufziehen der «Klocken erfolgt. Abends halb 7 Ul» hofft ma» dann zum ersten Male deren feierliche Klänge zu vernehme». — Nachdem schon am Mittwoch Abend, besonders um die MitternachtSzcit hier und in der Umgegend elektrische Ent ladungen erfolgt waren, welche namentlich die Loßnitz- und Hcidevrtichaftcii trafen, verfinsterte sich aester» zur Mittagszeit plötzlich der Himmel und ein von zablrrichc» Donncrschläaen und heftigen Regengüssen begleitetes Gewitter zog von Westen her über Dresden, bas aber nach etwa */« Stunden vorüber zu sein schic». Bald indes; thürmtc» sich die Wolkenmassen von Neuem aus und gegen 2 Uhr brach das Unwetter mit vermehrter Heftig keit abermals los. um mit kurzen Ruhepausen den ganzen Nach mittag hindurch anznlialtc». Wiederholt glaubte man, der Blitz müsse innerhalb der Stadt gezündet haben, dies scheint indeß er freulicher Weise nicht der Fall gewesen ru sein, wenigstens war bis gegen Abend nichts bekannt, daß die Hilfe der Feuerwehr in An spruch genommen worden wäre. Dagegen hat das Gewitter leider cm Menschenleben gefordert, indem ein beim Bau der neuen Eisenbahnbrückc beschäftigter Arbeiter vom Blitz erschlagen wurde. In Eotta. niitcchalb des hohen Rangirdammes tchlng der Blitz i» eine Weizcnpuppc und setzte dieselbe in Brand. Ter heftige Regen verhinderte indeß ein Wcitergreifcn der Flamme. 1 M t!
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