Dresdner Nachrichten : 18.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189412185
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-18
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- Dresdner Nachrichten : 18.12.1894
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heiler Haut in » Freie billige»! Ei» solches " Keve» gelange» tzenn Otrar > der den Artikel gebracht batte, me a, , Benehmen ist Mn,er wurde da» JournaMenziuimer mit tonnt«, da« tonnen wir m<i gesitteter Menschen unwürd angH^ndet ^i^ö^ensaal cickullrte eine Liste, aus^er"sick) die Bankier nnd Produktensinne» vcrpsiichtrte». dir Zeitung I>>ätestrns z»m t. k. Mts. abzubrslrllcii" Die „Kreuzrtg " bemerkt: ..Herr Osar Mcuer ivücde sich die Börse nicht so verfeindet baden, wenn er dir ttuwabrheit gesagt hätte. «eine AuSsühnuiacn tressen in allen Angaben den Nagel aus den Kops, und nur die Bvrichlage zur Reform geben zn sebe vom Interesse des vereideten Malters ans. Man wird >es.t veriuche». ibn als einen unzuverlässige» Mcnlchen lnu;»slcllrn. Die ..iinpalkritsche" Handeiszeituiig des ..Berliner Tageblattes" verbreitet schon solche Brrdächtigungen Aber was Hcn Oscar Mcncr ans seinem Bernsc berans der Welt von den Geheimnistcn der Knrsniacherri und dem Treiben dc> Psiilchinakler verratlie» bat, b.eibt lrvsrdein bestellen, anch wenn die BloßgcstcUlen ibn ans der Börse vertreiben. Wir mochte» nach den Vorgängen vom Tezcinb« übrigens dafür vlaidirrn. das; nicht nur ei» StnalskvininiHar an dir Börse beordert wird, wndeni auch einige Schuhlente zur Ausreckitcrliaitung der öffent lichrn Sicherheit. Tic Selbstverwaltung der Böric bat auch in diesem Punkte die Fenrrvrobe nicht bestanden." Wegen Unregelmäßigkeiten wurde der Pvsidirektvr in AnSbach vom Tiens« jusvendirt. Ter Konkurs ist. wie das Amtsgericht zn Licbenwalde im „Rrichsanzriger" bekannt macht, am >j. Tezembrr eröffnet über das Bennogen des königlichen Tvmänrnpächters Hermann Grase» von Pvsadvwsk» Wehn« ans Domäne Hammer, Reg. Be;. Potsdam. DieB«ha»dln»g vor der Bonner Strafkammer wegen des Ein stur;es des Ncubans am Hotel „Zum Drachen" in Königswint« durch de» seinerzeit 5 Arbeiter des Lebe» rinbüßte», endigte mit Beriirthrilniig des Banberr» Wagner ans Königswintcr zu I Jahr nnd des Architekten Sechs ans Köln :» 4 Monaten tstesängniß. Zu der Berwrigeriing des Hvchrnies an, de» deullcben Kai,« im Reichstage durch die Sozialisten veröffentlicht die „Münchener Post" eine interessante Reininisreiiz aus dem baverischeu Landtage. .,» den sechziger Jahren. nnter dem damalige» Ministcrinin.Hohen lobe, blieb der »nlcriränlische Abgeordnete tliuland, eine bcrvor ragende Persönlichkeit in seiner Partei, bei dem Präsidialboch ans König Ludwig scheu. Rnland gehörte nicht der sozialdcmokratiiche», jondern der irltrainontancri Partei a». Eine Anarchisten Bersamiiilung. welrlic Sonntag Morgen in Rirdors bei Berlin statlsindcn sollte und als Tagesordnung dir Besprechung des Uinstnrzgcjctzcs balle, ivnrdc nicht abgchallen. Ter Einbernscr dieser Berlanimlnng. der Tischler M'arocnke. der als Redakteur am „Sozialist" thälig war. ist in reiner zu Rirdors belogenen Wohnung durch zwei Berliner Kriminalbeamte verhaftet wordcrr. Tic Festnahme soll mit der lebten Beschlagnahme des „Sozialiff" in Berbindung zu bringen sein. Ta der Einbernscr fehlte, hatte eine Konnnijlion der Anarchisten die Bersaniurlung abbcstrllt. In der Maire des Eeremoiircnmeislers von Koste werden irsrl durch einen Hvjberichlerslattcr einige slreuigleilen bekannt. Hier nach dürste die Angelegenheit mit dem r» Aussicht stellenden Spruch des Militärgerichts noch nicht erledigt sein, wildern noch ein Nachspiel haben. -Herr von Koste durste noch rrnige Herren zur Rechenschaft ziehe», die ihm arg nritgejpiell habe». Als er verhaftet war. soll rin bei einem Garde Kavallerieregiment stellen der prinzlichcr Major an einen Hoirnarichall ein Telegramm ge randt haben, in dem er sich eines Slhimvsivorle-? bedient haben soll. Tiere Mittbeilung geschah durch die Militär Telegraphie und „ist somit in die Oeffenilichtcit" l?> gekommen. Ter Sozialist Birk, welcher in einer Sitzung der städtischen Bcrtrrtnng Münchens bei einem Hoch ans den Prinzregcnten scheu geblieben war. ersuchte den Borsland des Gemerndclollegs. initzn tl,eilen, er habe wegen eines .Hustcnansalls die Aufforderung zur Ehrung des Prinzregentcir überhört: er bestreitet dre Absicht eine, Demonstration. Italic». In dem von dein Ministerpräsidenten Erispi dein König erstatteten Bericht, durch welchen die Bcrtagung der Kammer curpsohlcir wird, heißt cs: „Bor wenig Tagen erst wurden in der Thronrede die Ausgaben der neuen Session seligere»». Jedermann glaubte, eine Periode srnchtbarcr Friedeuslhäligkcit müsse an brechen: die Schwierigkeiten nnd Gefahren nauntc inan über wunden, die öffentliche Meinung war erinnthigt durch die erreich ten Erfolge. Das Jinanzerpvi- wurde überall günstig ausgenom men, zumal die ansrichtigc Sprache dcfselbcn die Ucberzcugung eiiislvßle, daß die Regierung den rechten Weg zur Belebung der nationalen Wirthschnttsverhüllnissc beichrilten habe Dir Regier n»g, sür gute Rarhschläge stets zugänglich und erhaben über den Parteien, dachte nur daran, das öffentliche Bcrtrauen durch eine sichere, erfolgreiche Leitung der Politik zu rechtfertigen. Plötzlich wurden die Hoffnungen der Regierung und diejenigen des Landes gctauscht. Tic Regierung hatte um lebhafte Bethciligung bei der aber ina» wendete unterdrücken. Wie m im Kanimcrgcbäude Rudini sprach im Ber get - ^ Lösung der innrrcn politischen Fragen ersucht, alle Mittel an, um die Tiskussiv» darüber zn wenn Italien noch nicht genug erduldet hatte, suchte man begierig einen Skandal zu erregen, und an der Spitze einer sonderbare» .Koalition sand sich eine Hand voll Berschwörcr, welche die staat lichen Institutionen bekämpfen, und Dieicnigcn, welche dieselben unterstützen, mißachten jede Toleranz, als ob ihr einziges Ziel die Unordnung sei. Aus dicie Weise wurde die parlamentarische Arbeit nntcrbrochen nnd die Reinheit des Urtlicils getrübt, selb'! die Autorität des Kammerpräsidenten nicht geachtet. Nicht die staatlichen Einrichtungen sind cs. welche unter solchen Umständen eines Schukos bedürfen, cs handelt sich einiach darum, die A» griisc aus eine crwricßlichc Thätigkcit der Kammer zu varalusirc» Deshalb hat der Ministerrath einstimmig berchlvsien. daß ich Ew Majestät die Bcrtagung der parlamentarischen Session Vorschläge, damit sich die Kammer gegen Angriffe und Uebenaschungen schüste und Zeit gewinne, dre für die Weisheit ihrer Entschließungen nöthrge Ruhe wicderzusindcn." An einer Bersamiiilung der Opposition nahmen ungefähr 15u Teputirtc Theil. Di ' . lause der Litzung die Absicht aus, vor seinen Wählern gegen die Bcrtagung der Lcjsivn zu vrolestircn. Tie „Riwrma" bespricht diese Berinniinluiig und sagt, die Opposition verlange augenlchein lich die Ilitcwcntlon cincs Richters über ihr Berhiilten und das der Regierung. Dieser Richter könne nur das Land sei», und darin lei sie — die „Risorma" — völlig mit der Opposition ein verstanden. Durch ein Dekret sind olle Pvlizeroffizirrc, welche in den Prozeß wegen Beisciteschasfuiig von Dokumenten der Banca Ro mana verwickelt sind, sür unbestimmte Zeit nnter Einbehaltung ihres Gehaltes vom Amte suSpendirt worden Ter Drputirtc Mazznio protestier i» einem Briese dagegen, daß Giolitti einen Brief vcröstentlicht habe. den Mazzino als Mit glied des Berwaltnngsrathes der Banca Romann au dcndainaligen Ministerpräsidenten Giolitti gerichtet und in welchem er Ailsklärnn gen über Thatsachen. wegen deren Giolitti bei Mazzino vertraulich angcsragt hätte, gegeben habe. Anch andere in drn Dokumente» Gio.itti s genannte Personen veröffentlichen Proteste nnd Be richtigungen. Zwei Grünbüchcr über die Vorgänge in Mclilla wurdeir vcr- össcntlicht, aus denen Hcrvorgcht. daß Italien die Forderungen Spaniens in Mclilla unterstützt habe, »in rin Emvernehmc» zwischen denselben und dem Angebot des Sultans zn erzielen, und aus diese Weise zur Beilegung des Zwischenfalles bcigetragen habe Belgien. Die Regierung ersuchte de» Herzog von Orleans, die royalistischen Empfänge ,n Brüssel abzuvreche»: der Herzog verließ infolge dessen Belgien. In der Ortschaft Haben, la Bieille wurde der Pfarrer von einem französischen Mönch, dem er Unterkunft gewährt hatte, Nachts ermordet und beraubt. Der Mörder entfloh. Dänemark. Wie verlautet, erklärten sich die beiden Vice Präsidenten des Folkething. Ehristenscn Stadil nnd Trier, mit dem abgetretenen Präsidenten Hocgsbro solidarisch und legten ihre Mandate nieder. Türkei. Ein mehrere Tage andaurmdcr Sturmrcgcn. der über die biblische Hafenstadt Jaffa nicderging, hat diese fast ganz lich zerstört. Zwo» Häuser sind schon zulaminengcstürzt, während mehr als fünfzig den, Zusammenbruche nahe sind. In den Fluchen haben auch mehrere Bewohner der «tatst ihren Tod gesunden. Bulgarien. Infolge des Entschlusses der liberalen Minister, zurückzutrctc». ist der Rücktritt des gcsammten Knbincts beschlossen worden. Voraussichtlich erfolgt die Neubildung durch Stoilow niit Ausschluß der liberalen Kavinctsmitglicdcr. Amerika. Die Banlcnkonnnission des Repräsentantenhauses von Washington beschloß mil 9 gegen 8 Stimmen, einen dem Ent wurf Earlislc's über den Geldumlauf günstigen Bericht zu erstatten. Affen. Dtc Japaner Tickcua WX> Chinesen an griffen am 11. ds. bei Fc»g Hiiana- lind schlnac» dieselben in die Micht. Bei der Verfolgung »ahmen die Japaner den Ehinrsen 4 Kanone» ab und machten mcbrer» Ebineien zu Gefangenen. Aus Seiten der Japaner betrugen die Verluste 3 verwundete Offiziere und etwa 70 ic-dte oder verwundete Soldaten. Tic dritte lapauischc Armee wird in Hiroshima zusammen gezogen und envarwt weitere Befehle unverzüglich. Nach einer Meldung aus Shanghai ist die Liveitr japanische Armee bis 15 Meile» von Niu tschwang vorgerückt. Tie Truppen leide» sein untec der Kälte Der Prändent der Verwaltung der Einnahmen Ebang jrn- tung ist zum l'cvollmächligle» Botschafter zur Führung dcc Friedens uniechandluttgeii mit Java» ernannt worden. Die Owndaimcne in Peting hat den Betelk erhalten, vor Allem die Gesaiidttchnsleu der auswärtigen Mächte jowie die -Häute, und Kirche» der Ausländer zn bewachen nnd jeden Ruhe, störer an diesen O »ten zu verhaften. niigeii aus dem Operiigebiclc. wie die jüngste Zeit sie gezeitst wieder einmal echte» Poesie und Musst zu begegne», die .Her; m Ohr in gleichem Maße befriedigen. Tie Rollen des Häniel ni »in«»! uud Wisseuschast. ! Ini Königl. .Hvsovembause ging borgest«» die H»uu>erdinck- lche Märchenoper: „H ä »scl nnd Grct e I" zum dritten Male in Scene unter gleich großem Erfolge wie in den vor!,«gegangenen Aufführungen. Das ausverkanslc Haus entzückte „ct, ebenw an der poetisch schönen Behandlung des dichterische» Bonvurs-s wie an der tiefempfundene!!, echt deutschen Mnsil. die den lindlichcn Vorgang kunstvoll erklärt. Tic eck,len, allgemein menichlich be lührrnden Gcinhlr, die aus der Behandlung nnd Btrweilhnng be tanntrr Kinderlieber heraustlingen, der geistreiche Leii'adei!. der das Ganze durchzieht, uud die Kuust der iheinntijchc» Arbeit er heben das Wert :n einer so aiißcrvrdenllichrn Ericheinnng. daß die begeisterte Ausnahme nur als das natürliche Resultat der reizenden Schöpfung erscheint Es thnt wohl, nach so zahlreichen Verirr gezeitigt, und nnd der Grelel wenden, ivie wiederholt bcmerlt, von Fr! Edel nnd Fcl. Wcdekind vortrefflich dargcstellt. Beide ingendliche Künstler innen cigiicii sich sür diese Kinderthpcn ivie gcichaffcn. Auch die übrige Besetuing, die Ausstattung und Iniceiliriiiig sind der Konigl. Hosbiclnic würdig In Berlin ist das Mnrchcn'picl lürz- lich an einem Sonntag Nachmittag als K indervorstcll n n g gegeben worden und hat auch als solche Alles entzückt Man dar! erwarten, daß auch bei uns dieser Versuch geinacbt wird nnd das; er vollloinincn glücken dürste. Die „Rat Ztg." schrieb damals über diese Kindervorstellung n. A.: „Voin sechsten Jahre o» bis i» S inn'zehnie zäblen die Ilciiicn Btäiinlein und Jranlci». die. an der Hand der Mütter oder der Erzicbeniiiie». alle in ihrem Svnnlagsstaat getoinnicu waren. Nur Wenige hatten schon ein mal etwas von der -Herrlichkeit cincs Theaters gesehen Je kleiner, desto neugieriger blicken die große», erwartungsvolle» Augrn. i» denen ffci, Ungeduld und Neugier spiegelten, den Dingen ent gegen. Wie anders verließen ffc das-Haus: mit strablcnden, große» Angcii, von der Aufregung gerölbeten stammenden Backen und mit mehr Fragen cu» den nimmer ruhenden Livvc». als ihnen noch zwuchen Tlüir und Angel heanlwvrtct werden tonnten. Alle waren wohl vorbereitet. In keinem Hanse hatte »ran ver absäumt. vorher zu repetiren, wie Hiinjcl nnd Grctel aus großer Gewirr gerettet worden Und wie entsprach das. was »in» il'nen ans der Bühne bot, den Vorstellungen, die ffc sich grmnstrt. Tas waccii in der Thal Hän'el nnd Grctel viS aus die Löcher ,m Slrnmvs. und der ü.ahiulovr, aus dem sic nachte», sah ganz aenan io ans wie der braune Bnnzlaiicr Topr. den sic in Mainas Küche gciclic». Aber wenn einmal eine kleine Abweichung von dem Märchen, ivie sic cs kannlen, sich cinstellte, oder was lunzu- cwthaii war. das sie nicht kannten, dann winden sic unrulng. Tenn n»ii> weis; ja. wie sic cs zn Haine zu machen pflegen. Da lasse» sie sich von der Kinderfrau oder der älteren Schwester dre- ielbe Geschichte hnndcrtnicst erzählen und rallen voller Entrüstung »her sic bcr. wen» einmal eine kleine Ahändcrung im Tcrte vvr- toinmi. Fra» Adelheid Welle, die Bersaffeiin des Librettos, stand gestern nnter stiriigercrKviitrvje. als cs ibr wohl je wieder paffsten wird. Andachtsvolle Stille herrschte im Harpe. Daß das Märchen sich im vcrdnistcltcii Hanse abwicltc. erhöhte natürlich den geheim »ißvollcn Zauher. der es nnigah. Denn auch daheim ist die Schlniiimeruundc die rechte Zeit für das Erzählen aus der Märchen wett. Hier aber gewann die Erzählung Leben, hier trat, was ihnen bis daln» nur die Phantasie vorgcipiegelt. in anscheinend lebensvoller Wirküchleit vor sie hin. hier hörte Alles Rcstcttircn ans, denn liier erlebten ffc mit, was sich zutrug und nun schwirren sic daraus: dir Kindcrsran batte Recht. Und deshalb traten anch sie vom nthernlosc» Lan'chcn mit i» die Aktion über. Als Hämel und Grctel ziriir Gebete iiicderknicte» und von den vierzehn Engeln sprachen, die mit ihnen gehen, da falteten Biele im Harne die llciueii Händchen mit, denn das war la auch ihr Gebet und als die Geschwister mit den Füßen „trapp, trapp, trapp" und mit den Händen „klapp. Ilapv, llapv" zum Tanze ginge», da war es ihnen, als ob sie selbst mitlbu» rollte», denn sic kannten cS Alle. Und mit langgezogenem Ah' und wie das Rausche» der Blatter im windbewegten Walde ging cs die Reiben ans und ab, so oft ein ncne-s Bild sich cinstellte Schon das Erscheinen des Psefferkiicheir- bänschens balle die iinbändigstc Thciliiahme erweckt und die Halle reckten sich in die Höhe, denn nun mußte ja auch bald die Knuspcr- bere erscheinen Und sie kam. Manch'kleines Angebliche zürnend ans sie, als sie auf dem Beicii heriimritt und sich den armen Häusel im Stall erst rett machen wollte, aber der Höhepunkt war doch, als die verirrten Kinder die Here in den S'c» hincinivarse». Man Halle nur dic'e» Moment gewartet: er tonnte nicht aus bleibe», aber als er endlich gekommen, da war cs doch wie die Erlösung von einem Bann nnd der gute Hninperdinck erhielt an einer Stelle seiner Oper iubclndcn Bestall, an der er ihn wohl am wenigsten erwarte!. Die Kleinen waren einfach selig. Das Em psinden von der ansgleichenden Gerechtigtcit war in ihnen wach geworden. Tic ileinen Hände Natichlen ineinander, daß cs etwas Rührendes war." -! König!. Hostchaurpiel. ,.T oranalvTai s o" von Goethe. Nachstehende Betrachtungen, unter dem Eliiduickc der zweiten „Tasso" Aufführung geschrieben, werden vor der heutigen dritte» Vorstellung vielleicht Manchem nicht uiiwilltommeii win. denn gerade dieses Wert bedarr mehr als Ändere besonderer Erläuterung. Das thörichtc Wort deS englischen Goethe Biographen Lewes über „Torguatv Tassv", cs sei „eine Reihe schöner Bme. lein Drama" hat sich leider selbst in den Köpren vieler Schauspieler festgesetzt und damit von vornherein eine richtige Bühncndarslelliliig dictcs wunder baren Werkes vielfach unmöglich gemacht. Aber„Dvrauato Taffo" ist ein Drama, sogar eines der wirkungsvollsten, die ic geschrieben worden sind, reich an schwüler Spannring, reich an innerem Estekt. ei» dauerndes Spiel der feinste» Gegcniäkc. „Taffo" ist die Tragödie der Gesellschastsübcrteiiierling, des MacchravellismnS. d.'s ästbciiichcn Egoismus. Ern iiinaer Mann, natürlich nnd elir lich. daver Plrantaffcurr»sch »nd liiienabren i» der Tücke der großen Well, findet sich an eine», Hose, wo ein egoistischer Kiinsischwclger und Mäec» mit eiserner Kaltblütigkeit italienischer Herren gebietet. Zwei Frauen, keineswegs Idealgcstaltcn edler Weiblichkeit, iondrrn iclir raffinirle Damen der großen Welt, füble» ihre Eitelkeit und ihre überfeinerte Bildung geschmeichelt, wenn sic 'sich durch den jungen ehrlichen Dichter gcieiert sehen. Sic leben i» einem Znstandc grazrös verhüllter intellektueller Eifersucht, sic erwecken Beide in dem iungen Manne Leidenschaft, nm sich a» dieser Leidenschaft zn weiden nnd die feinste Schmeichelei an dir Sinnlichkeit, welche Feuer erweckt, ohne zn gewahren, mit eviluräischcin Selbslbehagcn zn genießen. Diese Damen, gleich dem Herrn Alphons selbst, »nd gewöhnt, nienrats eine Wahrheit geradehin zn sagen: die schönsten LcnteilZkii sind stets nur die Uiinchrcibilirgen vo» ganz anderen Empfindungen, Wünschen und Hoffnungen. Auch Antonio, der Weltmann, der gelernt hat. aus dem glatten Parguct der höfischen Redeweise sich z» bewegen, der, trotzdem er an Lebcuslift Allen überlegen ist. sich doch noch ein männlich ehrliches Gciirüth ge rettet hat. auch er ist gewöhnt, nie anders, als mit Doppeltöneii zu reden. Es ist die Welt, von der Tallcpraud gesagt bat. daß rn ihr die Sprache da ist. »in die Gedanken zu verbergen. In einer solchen Welt kann ein cinsacher. ehrlicher Mann wie Taffo nicht leben: er, der Pbantasieiiiciisch. der gestaltende Menschen kenncr aus dichterischer Abinmg. kann nicht cnstireu, wo kein Wort, teure Einpsindung nirvcrtälscht ist. wo Alles durch schön geistige Rhetorik übcrtüircht wird, wo die Menschen verlernt haben, „dem reinen, stille» Wink des Herzens irachziigehcii." Wenn dann sogar die Liebe und die Leidemchast sich ,n einer solchen Welt mit schöne» Sentenzen übcrsirnißt. wenn eine Prinzessin wie Lconvrr iminer durch die Blume lockt, die Lcideirschast und das Äegehrcn in dem iungen Manne ansstachelt. und gleichzeitig immer wieder diele Hoffnung durch ebenso blumige Reden abweist, weil man ganz in cpikurästcher Selbstsucht lebt, da tritt allerdings ein Zustand ein. in dem, wie Taffo sagt: „Der Mann es nicht »rebr trägt." Im harmlose», vhantasievollcir Gemütbc Taffo's »ffifscn ;» sein und zn bleiben auch, leibst zerfasert und zerreibt aber tragen ihre Strafe i» Phantasie Begehrlichkeit mit diese Weiber, diese wohlgelchulten Wektmäuner de» Reim des Per solgungswahiics erwecken und die Unerträglichkeit muß sich bis zn der verzweifelten Wahrheit steigern, die da sagt: „DieMrnscheu keimen sich einander nicht, nur die Galeerensklaven tenneir sich". Dreies Wort enthält den dramatisch ethischen Höhepunkt des ganzen Stückes, uns« Taffo. Herr Franz, wird gut tlnr», es nicht ;» streichen, sonder, I lammt den folgenden mit der vollen Wucht eines Sinnes zu iprechrn In einer solchen Welt müssen sich die Memchen dauernd p«ten»«i. muß Taffo den einzigen tvahreu Freund, den er gewinnt. Antonio, verkennen, weil überhaupt alle gesunde Meinst,rntr»»tniß in die Brücbe gebt. Die Rettung geichiehl. indem eine lcideinchaitliche Erplosion cs endlich dahin bringt, daß der Dichter ans diesen Be, hältniffen herauStvinint nnd dabei auch noch den ehrlichen Mann i» Antonio ahnt. Tic Krisis der Menschenvcrlenmuig nnd Welt Pllkcniiiing ist iibeilvlindrn. Taffo wird, vhnc sein Beites im de» lchöngeistigen Egoismus des Alsi'iisv und die i»tell> tlnelle Lüstern l,eil d« beiden Frauen geopfert zu haben, als ei» gest»I,ltc> Geist an - dieier Krankheit iiervorgehen. als Einer, der die Meu chen tonnt nnd versteht, ohne sic zu verachten, wie Antonio es gelernt lmi. ein '»,an,r >vo Alles im Macchiavellisiiiu. »>sti Tie Prinzcssi» und die Sniivriat sich selbst sür das Spiel, das iln. dein Mnnne gespielt hat. der^denn doch lstcstt t« Taut! ein Mann von Fleisch »nd BI»! ist Tiesi ! Drama ist der männlichste und tragischste Protest, der leinals g gen tstrieUichnstsübciiciiiernng nnd Gciell'chastslüge. gegen die Lnge !des Herzens nnd der Sinne niisgesprochen ivnrdc. ein mäi»ilist>e> „Schmerzensschrei" nicht nnr T»',o-s >ondcrn auch tffoethcs seit der la auch gewisse Weimarer Brrhältniis«' und „schöne Seele»' bis zur Unerträglichkeit «lebt halte nnd wob war. daß er sich vor dem Altem »ach Italien stuchlcn tonnte. Ans icnein allgemeinen Sinne nun. der ein eminent dramatischer ist, inilsi'e» die Sernen durch die Schainvieler gesühel iverden «stteich die erste Scene de: Fraiien »ins; noch weit mehr eine verslestl ? Eisiriiichlssiene sein, re -' nittrstc Eifer'licht innß noch weil mein ans allen Reden heworicliietei. als bei unteren Künstlerinnen gclchwbl Auch diese beiden Franc bnben sich im Grnnde dnuhschgilt: die Prinzetsin weiß, warm» n > mit richtiger Betonung zn sagen hnt: „Du solltest dieser höchste» Schmeichelei nicht dos Gewond vertrauter Frennpichast leih» . iveiß, ivaruin sic anch im drillen Llli der Sanvilnle inißtronl. Die Sanvitalc verrath sich mit dein ersten Wort: „Wir > ch c i n e n recht beglückte Slhäse.innen". In. es ist nur Schein, Fstniß und alle Grazie der Worte ist zugleich die Grazie der List, der zarteste:, Faüihhcit nnd weiblichen Nebciibiililerichast. Tie erste Scene de- zweiten Auszuges zwuchen Tasio und der Prinzeisin ist nicht a: eine vtaloni'ch ichöngeistige Abhandlung zn sprechen, wildern rin sein gefährliche Szene, wo mg» sich »ut indirekten Wollen dir all« schönsten Liebesgestandiilffk macht, wo man sich mit der Malerei des goldenen Zeitalters, mit dem, was „erlaubt" «ei. und was sich wiederum bei edlen Frauen „zieme", in der feinsten Weise, «hi dopneldcnlig anipiclend ansreg!, wo zwar das Weib nickst so wohl lotest ist, wolil aber mit instinllivcr Berechnung den Mann , geistig lockt, durch die Sprache der Phantasie ih» anzicht, nm iln:: gleichzeitig immer wieder zu lagen, daß man 'ozioagen nur an der , Peripherie der Leideiuchast vcrtehren möchte. Und io muß mgo. s schon hier die U»Haltbarkeit dieses Liebesverhältnisses, die ti«.' , Uiisitliichteit desselben in einen, dramatische» Lichte lehc». All ! diese schönen Worte sind nur Ma-slc»: der Schanipicler nnd d,p > Schauspielerin müssen durch Blicke, durch das Spiel malen, was nun eigentlich empfunden wird: der Regisseur muß dafür sorgen, daß, sic nicht nur nebeneinander stehen, sondern daß die Prinzcisin sitzen, ia ruhen lann, daß in solcher Situativ» das wahre B« sländnin der Scene auch dein entfernten Zuschauer nufgeht und L l daß z. B- die Worte: „Unsicher folgen meine Schritte Dir" schon N die bolle Resonanz dcr LcideiUchast baben. In die Sentimontalitat Z ^ der Prinzessin muß sich io viel stille Berechnung mischen. so r>, - I viel dnrchschiiiuiiernde Setbsliilcht und tchönielige -Vtsterie, ß» I das; Jedermann »gchciiipsiiiden kann, daß Taffo aus dieser L, Getchichtc heraus muß. — Die Schlußrvortc des Antonio: „Gar 2 , leicht gehorch! man einem edlen Herr», der überzeugt, indem ^ l er nns gebietet", sind Ironie und erst dadurch dramatisch. A.phonso bat dein Antonio eine..Naie crtheill" nach echter Hvsiiiauier: »ach 2 — ' Hosmaiiicr giebt Antonio, der deim doch lein Lakai, sondern ein ^ ^ Lk , Mann ist, die Nase zurück, indem er meint: Du hast mich durchaus ^ O ^ nicht überzeugt und wenn Tu mich in die Situation bringst, - -s daß Du mich beschäm st, so kannst Tn Tir ia diesen Sport ge- I s. A« statten. Auch hier ist nichts Direktes: es ist eine schielende Rede. »ZI Den großen Monolog im dritten Akte möchte die Sanvitalc noch . Cd listiger sprechen. Lisi nnd Grazie sind verwandt: Fräulein Salbacb w* ? I kommt der richtigen Austastung schon sehr nabe, es beißt mir noch Z' Z, ^ konieanent den Schritt Ihn», vhnc Zagen uns dicie vcrlicirathetr Frau, die doch den Dichter „haben" möchte, in ihrer ganzen Listig seit und Geistcscitclkeit zu malen. Im Ickten Aufzuge möchte. Antonio noch schärfer hcraii-sarbcitcii, daß der ganze Krankenbericht. o den er dem Fürste» über Tassv giebt, mir eine «vicgclscchtcrei ist 2c T"" im Interesse Jassir s - Antnnw bat ertaiinl. das: der innae Mo-" ' — im Interesse Taffo's: Antonio bat «kamst, daß der inngc Man»' heraus muß ans dem Kreuzfeuer der beiden Weiber »nd weg vom i Egoismus des Alioiffo, der sein ästhetischesProkenIImin io ichlagcud i mit dem Worte verrath: „find da ich schon für ihn io vicl gethan, s so »löclst ich ihn nicht ohne Rotb verlieren." Temgeniäß inns;' auch Alsonso weit mehr noch als der kühle italienlichc Renastsance ! mensch mit seinem eisernen, ästhetisch stalilblank geichiiffencn EgviS ^ nins durch den Schauspieler charakterisirt iverden. — Diele Winle, mögen vor der -Hand genügen, ni» die hiesige Tasso-Aufführniig einem richtigen Vcrständniß näher z» führen und den eminent spannenden «Schall des Dramas Iieraiiszilbolen. Taffo ist die Hobe Schule der Schanwielkilnst: möchte das Stück schon als Uebmigs stück sür iln>crc Künstler in der nächsten Zeit öfters angeielZl werde», man wird, wenn man «st erkannt bat. wo der Schins'rl liegt für all' diese schönen Reden, etwas ganz Anderes schaffen, als was gemeinhin geschieht. Unterdessen sind die einzelnen Leistungen an sich wertbvoll, Herr Wienc besonders spricht mit gronem Vcrständniß. Herr Franz zeigt einen außerordentlichen Fort schritt in der ganzen RcdebcliandUing, Fräulein Polin, obwobl sie ibrc Prinzessin noch nicht verstellt, spricht lehr schön. Fräntrin Laibach giebt in ihrem Mvnvlog c», Meisterstück nnd wird es noch steigern. Herr Waldcck bat sehr bedenlende Momente. Wvlfgang Kircbbach. > 2» der Königl Hoioper wird bciitc das Märchen'piel „H a nscl und Grete l" wiederholt. ! TiegestrigcNachmittagsvorstellung imR csiden z tl> cater „Schön Elschen nnd der Zanberprinz" ging vor ausvertanstem .Hause in Scene. Auch die Aveiidvorslelluiig „Hiisarcnbliil" war stark besucht. Am ersten Wribnachlssciertag gelangt zum ersten Male die neue Zelln'schc Lvercitc ..Der Obersteiger" zur Am sübruiig. ! -Heule findet im «Sewerbeliaiisc zm» Beilen d« »nt« dcni Prolettoraic Iln« Maieslal der Königin stebrndcn Kinde, bcilstättc und des BoUstindergarlrns >ür Re» nnd Anton stadt ei» großes W v I> l t h ä t i a k r > t s E 0 n ccrl stall. ! Frl. Maraarrtbc N ei leb. Scknilerin des König! Evmcrvatoriums iGesangstlassc v. Kokebne ist mich erfolgreichem Probcsingen als silltistin an das .Hvskbcatrr ;n fkltenbnig engagiil ivordcn. ^ MNlum's Unive^sl - Klliivei'8s1ioli8-I„exjI(ijii <I:>8 ckureli kteiohlniltislii-it. »>t.«<1Ii>'lv>n Omtünx u»ä ein zn I.ckIi-> > ^eussere >>> b !>U8/c>i> linct. /in» I'rei.-o "» Li S Mark: Uns I.oiiil>nn »I 22' cm bock, 18 em drei», b cm stark unck rvieol ca. 3 Istunä. Isi >nli>I i» int!» ^.->,nii, /.^c-in> .^t,.-i» Uoelinl MN»»»!»» »I,'iitli.ilt nnt et«., Ziltt.ktOO 1» s «1 irc, , , ckan vc>r» lneckernste,, <!,g>i«ste». u. :i. mekr als bOO Uortrails >.,» Lorübintliviten aller /.eiten m»I .Xatienon. » I r-vtboii j>t x,'ee„ ß.rle^,,,,^ von 'j »t in nnseri r «ie<-eb.stt>--I--Ile >i,R„. Xnel, aimnärts erteilt «In Versenckmm ve„ I lHenn-Inren in ein I'uelok ve,^,>-I<>. w , I' t »« i 1, ^ 7.N7.UN Iioli ttv I I kür Verp!» Iciiiiz: „II,s stört" >,">tlre, - x:«-««'» Xiii-Im itiine »ml /.aliliiim in Uriet,,,„rl>e,,. cknreli cbe stc»! In/exon: t IHeln>,Ii,r ---- 3 )ll,. i!i> I'lsi L lHeiii>,I,ire --- l! Nk. ki>> stt. :! IHe,,,,4i,,v- st; Im lliiibln'l, .,»> ckie /„ einartencke ^tarlce I'n.Iitiz^ I'ittei, «ii. >i>,,eli, h>t r.ejtize /» bestellen. Kesoffll.ttslltöUo äer ,.vr68äuer ^Ledi-ielis-kn'' dtlorienstrassv 38 U« N
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