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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187612154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-15
- Monat1876-12
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1876
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Mente Keilnge M LeWger Tageblatt und Anzeiger. 3SV. Freitag den 15. Dccember 187«. Telegraphische Depeschen. Münster, 14 Dccember. Im Proceß gegen den Bischof Brinckmann wurde beule da- Erkennt- uiß gefällt Danach wurde Bischof Brinckmann zu einem Jahr, Prälat I)r. Giese zu 2 Jahren, der Geistliche Sievez za 3 Monaten und der Geistliche Havernatt zu 4 Wochen Gefängniß »«curlheilt. Die Geistlichen v. Noel, vr. Richter und Schürmann wurden freigesprochen. Pari-, 13. December. Die gemäßigte Linke hat einstimmig ihre Zustimmung zu den neuen Ministerernennnngen ausgesprochen. Die unter der Führung Gambetta'S stehende Gruppe von Dcputirten bewahrt eine reservirte Haltung. Ge rüchtweise verlautet, daß daS Ministerium morgen in der Sitzung der Depulirtenkammer über fein Programm interpellier werden soll. Wie die „Ägence HavaS" erfährt, hätte Marlell, welcher, wie bereits gemeldet, leidend lst, baS Portefeuille deS Justizministerium- nicht angenommen. Rom, 13. December. Prinz Louis Napoleon ist hier eingetroffen und vom Papste empfangen worden. — DaS italienische UebungSgeschwader ist in Spezia eingetroffen. — Die Deputirten- kammer setzte die Berathung deS Budgets pro 1877 fort — Die Verhandlungen im Proceß Nicotera sind behus- Vernehmung einiger er krankter Zeugen in Salerno biS zum 20 d M vertagt worden — Der Munster Melcgari ist von seiner Erkrankung nunmehr wieder hergestelll London, 14. December. Die „Time-" be- spricht die gegenwärtige Situation und bemerkt, daß eS nicht auöreichen würbe, lediglich den von Rußland ausgestellten Forderungen entgegen zu treten. England müsse vielmehr seinerseits eben falls Garantieoorscbläge machen. Diese könnten vielleicht in Errichtung einer bewaffneten aus ländischen Polizei in den insurgirten türkischen Provinzen und in der Ausstellung einer Flotte der verbündeten Mächte im BoSporuS bestehen. Bukarest, 14. December. DaS Amtsblatt veröffentlicht ein Decret deS Fürsten, wonach außer den 8 bestehenden noch 8 neue Darobanzeu- Regimenter errichtet werden. Athen, 14. December. KomunduroS bildete ein Eabinet ohne ZainnS. KomunduroS P, äsident und Justiz, BondrubS Marme; die übrigen Ministerposten behalten die seitherigen Minister. Konstantinopel, 13. December. Heute fand abermals eine Sitzung der Vorkonferenz statt. Der Großvezier besuchte SaliSbury und hatte mit demselben eine längere Unterredung. Der rumänische Abgesandte Bratiano ist hier einge troffen. Vsiksmühschastliches Bekanntmachung, kunstgewerbliche Ausstellung in Amster dam betreffend. Nach einer Mitcheilung der köniql. niederländischen Regierung soll mit der kunstgewerblichen Ausstellung, welche im Sommer 1877 in Amsterdam zunächst für niederländische Products stattfinden wird, eine mter- uaüonale Concurrenz eröffnet werden, au der auch Aus» Um der Theil zu nehmen berechtigt sein sollen, und für welche 2b kunstgewerbliche Preisaufgaben mit 50 Prellen ausgestellt sind. ES wird dies Lader brerdiirch mit der Bemerkung znr öffentlichen Kenntnch gebracht, daß Anmeldungen zur Theünahme an dieser Preisconcurrenz spätestens bis zum 1. Januar 1877 erfolgen müssen und daß das svecielle Programm in der «anzlei deS Ministeriums deS Innern eingesehen werden kann. Dresden, am 8. December 1?76. Ministerium des Inner«. Für den Minister: Schwa ly. Fromm. Origiaal Depesche des Leipziger Tageblattes". * Prag, 14. December. Die Subskription auf d«e Gold reute war hier sehr lebbaft. Bei dem Bankhaus Zdekauer wurden zwei Millionen, bei der EScomptebank anderthalb Millionen, bei der Union-Bank eine Million, bei der Zivno- Bank und einer andern Zeicheustelle zwei Millionen gezeichnet; nur bei der Credit-Filiale war die Be theiligung auffallend schwach. verschiedenes. -N- Leipzig 14. December. Bon dem 4s,pr o- centigen AnlehnSfcheiuen derCommu- nalbank deS Königreichs Sachsen! hier wird demnächst wieder ein Betrag von I 1,000,000 verfügbar, der am 20. d. M zum Course von lÖO^Proc. exclusive lausender Zinsen dri der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstatt und deren Filialen, sowie bei der Sächsischen Bank und deren Filialen zur öffentlichen Zeich nung aufgelegt wird. — Indem wir auf den im Inseratenlheil enthaltenen hierauf bezüglichen Prospekt verweisen, bemerken wir, daß diese An- lrhenSscheine. welche in Capitalistenkreisen sich großer Beliebtheit erfreuen, in AppointS ä 500 und ZOO -/k bestehen und mit Coupons per 2. Januar und t. Juli versehen sind. Ueder die vorzügliche Sicherheit, welche diese- Papier bietet, brauchen wir kern Wort weiter zu verlieren und ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß daS Anlage suchende Capital gleichwie bei den früheren Emissionen dieser Anlehenöscheine, so auch dieSmal sich lebhaft betheiligen wird Wie bereits bemerkt, ist der EmissionScourS auf 100»/« Proc sestge- stellt. (Dieselben notirten an der heutigen Börse 101 Procent.) -u- Leipzig, 14. December. Bereit« am heutigen ersten Tage oer Emission der österreichischen 4procentigen in Gold verzinslichen Staalsrenten-Anleihe war bei den diesigen SubscriptionSstellen — Allgemeine Deutsche Credit- Austalt und Leipziger Bank — die Betbcstigung , «ne sehr rege und lagen uamentlich aus der Provinz ziemlich umfangreiche ZeichnungSanmel- bungen vor. * Leipzig, l4. December. Der Vorstand des Verein- deutscher Zucker-Raffinerien hat eine Broschüre herausgegeben, in welcher er nachzuweisen versucht, daß die deutsche Zucker- Industrie durch die Concurrenz von mit Ausfuhr prämien geschützten Raffinaden der Nachbarländer benachtheiligt werde und daß sie nur eine Er höhung deS EingangsrolleS aus 18-4k für 100 Pfand vor übermäßigem und unberechtigtem Schaden schützen könne. In den zur Begründung dieser Behauplungen beigegebenen Darlegungen ist daraus aufmerksam gemacht, daß die deutsche Fabrikation von Consumzucker (Zuckerrafffnation) seit Jahren unter der Ausnutzung der aus Grund der internationalen Convention von 1864 be stehenden französischen Zollgesetzgebung kranke. Diese Thatsache sei schon bei Entwurf deS die Zuckerverzvllung rm Zollverein 1869 bestimmen den Gesetzes anerkannt worden. AIS 187 t der Zell aus Zucker in Frankreich um 50 Procent erhöbt wurde, flieg die Möglichkeit, an der Steuer mißbräuchlich Nutzen z» genießen, für den französischen Raffineur in gleichem Derhältniß und die durch Zollprämien von lo—12 Frcs. für 100 Kilo begünstigte Concurrenz französischen Fabrikats auf deutschem Gelier schädigte an dauernd die deutsche Rasfinalior.S-Inlustrre. Nicht nur Elsaß und Lolbringen, sondern da- ganze badische Oberland, Stuttgart. München, Augs burg Hab n außerdem von Paris so günstige TranSportsätze, daß von Magdeburg und Braun- schweig in gleich vortkeilhaster Weise dorthin nicht verschickt werden könne. Aber nicht nur die Begünstigung der französischen Raffineure. son dern auch die Ausfuhrprämien, welche die öster reichische Zi'ck.'iindilfirie genieße, erforderten, daß der ElngangSzoll auf Raffinaden auf 18 .4k er höht werde, wenn österreichische Prvdirrte nicht den Werlbstand de- ZuckcrS in Deutschland un berechtigt beeinflussen sollen. Und dasselbe gelte in gewissem Maße auch in Bezug ans die Zucker- einsubr auS Belgien, Holland, Nordamerika. Die Broschüre sagt am Schluß, man verlange nicht einen Schutzzoll, sondern nur eine Sicherung unserer Industrie gegen die von anderen Staaten für Zuckerexport bewilligten Prämien. ES sei keine Unterstützung in der offenen, ehrlichen Con- currenz begehrt, sondern lediglich Schutz gegen Vorlheile, die die eigenthiimlicoe Mißwirtschaft der Steuerverwaltung unserer Nachbarländer den ausländischen Zuck rproducenten gewährt. * Leipzig, 14. December. Die Bezeichnung der im Ortsbezirke der Stadl Calbe a/S. belegen«, Eisenbabn-Station „An der Saale" war eine so wenig signifikante, daß sie bei Behörden und Pnbl'cum zu allerhand Mißverständnissen und Unzuträglickkeiten Veranlassung gegeben hat. Insbesondere sind durch dieselbe fortdauernd Verschleppungen von Gütertransporten ver ursacht worden. DaS Directorium der „Magde burg. Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft" hat nunmehr, nachdem dieMagdeburg-LeipzigerStamm- bahn in ihren Besitz übergegangen ist, den in dieser Richtung vielfach an sie herangetrelenen Wünschen und Beschwerden Rechnung getragen und hat den Namen der Station „An der Saale" ihrer geographischen Lage gemäß in „Calbe csS." umgeändert. — Anleihe der Stadt Bautzen. Das Ministerium deS Innern hat zu der von den städtischen Behörden in Bautzen beschlossenen 4 v'oigen Anleihe im Betrage von 1,590,000 die Genehmigung ertheilt. — Aktien-Bierbrauerei zum Felsen keller in DreSdcn. In einer abgehaltenen Sitzung deS Ausschusses ist beschlossen worden, für daS mit dem 30 September d. I beendete Ge schäftSjahr eine Dividende von 27 Procent an die Actionaire zur Pertheilung zu bringen. HM- Die Privatbank zu Gotba bringt nochmal- in Erinnerung, daß ihre noch in Um lauf befindlichen Hundert - Mark - Bank noten nur noch bis 30 d. M eingelöst werden. Nach dieser Frist sind diese Banknoten völlig werthlvS. — Continental - Telegraphen - Com pagnie. (Wolfs'S telegr. Äureau) In der kürzlich abgehaltenen ordentlichen Generalver sammlung fand zunächst die AuSloofung eine- Mitgliedes de- AussichlSrathS statt. Nachdem da- auSgescdrebene Mitglied einstimmig wiedergewählt, wurde beschlossen, daß der AussichtSrath fortan auS fünf Mitgliedern zu bestehen habe. CS solate al-vann die Verlesung brS Geschäftsberichtes für das Jahr vom l. Oktober >875 biS 30. September 1876. Derselbe ergiebl, daß durch den Zuwachs der auswärtigen Clientel an Zeitungen, In- ftiiuten rc. der Ausfall an Privatabonnements, welcher durch Liquidationen zahlreicher Bankhäuser hervorgerusen war, mehr olS gedeckt wird. Die Generalversammlung beschloß eine vom 18. d. M. ab fällige Dividende von 7 Proc — 35 .4k pro Actie zur Vertheilung zu bringen Die Bilanz per 30 September 1876 lautet folgendermaßen: Passiva: Aktienkapital 1,000 000 -4k, Creditoren 52,796 -4k, Tantiemen für den AussichtSrath 7413 -4k. Reservefonds 63.79l -4k, Dividende 70,000 -4k. Aktiva: GesammteS-Telegr-Corre- spondenz Geschäft 800,000.4k, Debitoren 187.935-4k, Caffa 16,179 -4k. Effecten 189.887 -4k — Zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg ist am 11. Oktober 1876 «ne Uebereinkunft über die Herstellung und den Be trieb einer Eisenhahn von Esch a. d. Alzette nach Rüssingen und Audun le Ticke, und von Rüssingen nach Redingen abgeschloffen worden. Diese Uebereinkunft ist ratificirt, und hat die Aus wechselung der RatisicationSurkunden stattgesund« n. — Nach der im ReichS-Eisenbuhn-Amte ausgestellten Nachweisung über die auf deu t» scheu Eisenbahnen excl. Bayern- vorge- kommenen Unfälle waren im Monat Octo- ber d. I. im Ganzen zu verzeichnen: 50 Entglei sungen und 22 Zusammenstöße fahrender Züge, und zwar wurden hiervon 14 Züge mit Personen- besördernng — von je 9237 Zügen dieser Gattung «ner — und 58 Güterzrige resp. leersahrende Maschinen betroffen; ferner 40 Entgleisungen und 25 Zusammenstöße beim Rangircn und 71 sonstige Betriedsereignlsse (Ueberfahren von Fuhrwerken aus Wegeübergängen, Desecte an Maschinen und Wagen rc.). In Folge dieser Unfälle wurden: 2 Personen getödtet (l Beamter und l srenide Person); 30 Personen verletzt (7 Paffagiere, 22 Beamte und 1 Arbeiter); 5l Thiere ge tödtet, 3 Thiere verletzt und 67 Fahrzeuge erheblich und 179 »nerheblich beschädigt. — Außer den vorstehend auiqefübrten Verunglückungen von Personen kamen, größtentheilS durch eigene Un vorsichtigkeit hervorgerusen, noch vor: 36Tödtungen (l8 Beamte. 9 Arbeiter und 9 fremde Personen), 114 Verletzungen (62 Beamte, 39 Arbeiter und t3 fremde Personen), sowie 9 Döotungen und l Verletzung bei beabsichtigtem Selbstmord. Von den überhaupt beförderten Reisenden wurde von je 2.344,175 Einer verletzt; von den im Betriebs dienst thätig gewesenen Beamten wurde von je 6560 Einer getödtet und von je l48t Einer vcr- vcrletzt. — Ein Vergleich mit demselben Monat im Vorjahre ergiebl — unter Berücksichtigung der. in beiden Zeitabschnitten geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen GeleiSlängen —, daß im Durchschnitt im Octoder d. I. bei 18 Ver waltungen mehr, bei 17 Verwaltungen weniger und in Summa ca. 19 Procent mehr Verun glückungen vorgekommen sind, alS im Oktober v. I. 2^ Zur Tarisresorm. Die „Ztg. deS Verein- Deutscher Eisenbahn - Verwaltungen" berichtigt ihre Angabe, daß der BundeSrath bereit- Beschluß über die Tarisresorm gefaßt habe (wir hatten dieselbe unfern Lesern nach der ange- gebencn O.uelle gleichfalls mitgetheilt) dahin, daß bloö der Beschluß deS Bundesraths - Ausschusses gemeint gewesen sei. Diesen hatten wir den, Wortlaute nach dem „Berliner Aclionair" ent nommen. Der Bundesrath wird alsbald sich mit dem Gegenstände beschäftigen, und darf schon jetzt, wie die genannte „Zeitung" sagt, alS sicher an genommen werden. daß er sich durchaus auf den Boden deS Beschlusses stellen wird, der von seinem Ausschuß gefaßt worden. Die mittelbare Folge wird sein, daß die Inhibitorien, welche bezüglich der auf Grundlage der Dresdner Beschlüsse ver einbarten Verkehre erlaffen waren, nunmehr gegen standslos sind. Man darf Hesse», daß schon im Beginn nächsten IahreS daS Publicum die Er rungenschaft des einheitlichen Gütertarifs io prruci kennen lernen wird und darf man sich freuen, daß ein verheißungsvolles Ende nunmehr ein lang jährige- mühselige- Werk krönen wird. Berlin, 13. December. Die Budgetcom- mission deS Reichstags berielh heute den Gesetz entwurs wegen Ausnahme einer Telegraphen anleihe. Es wurde an demselben eine formelle Aenderung dahin vorgenommen, daß nicht der ganze Betrag von 10 Millionen Mark, sondern nur der auf daS 1. Quartal 1877 entfallende Theil von 2 Millionen Mark, dieser jedoch als „erste Rate" bewilligt wurde, so daß die spätere Be willigung des ResteS von 8 Millionen eine selbst mrständliche Consequenz ist Außerdem wurde die Verwendung für die Verdichtung des oberirdischen Telegrcipbennetzrs näher specialisirt. * Berlin, 13. December. Plötzlich und ohne jede vorhergegangene Krankheit fiarb heute hier in Folge eines SchlagflusseS im Hotel deMagde- bourg der Geh. Commerz »enrath Schmidt auS Görlitz von der Firma „GeverS u. Schmidt" im Alter von 60 Jahren. Die „B B. Ztg. widmet ihm folgenden Nachruf: Derselbe zählte ru unseren größten und intelligentesten Indu striellen. Die von ibm eingesüiirte Herstellung imilirter Smyrna'er Teppiche hatte unter seiner umsichtigen Leitung eine Vollendung und Aus dehnung erfahren, welche diesen Iildustri«weig geradezu zu einer unserer Specialitätcn gemacht hat. Seine umfangreichen Fabriken in Görlitz und Schmiedeberg, denen er neuerdingS auch nocl einen Theil der Försier'schen Fabriken in Grüne berg zugesügt hatte, geben durch ihren Flor be redteS Zeugniß für das verdienstvolle Wirken des Verstorbenen. — Vereinigte König«-und Laurahütte (B. B.-Z ) In der gestern hicrselbst abgebaltenen Sitzung deS AussicktSratbeS der Vereinigten Königs und Laurahiitte reserirte die Direktion über vie gegenwärtige Lage d«8 Geschäft- und zog eine Parallele zwischen den Resultaten de- I Quartals des lausenden Geschäftsjahre- gegen daS corre spondirende deS Vorjahre- Die Production an Steinkohlen ist hiernach nahezu dieselbe geblieben, doch bat sich der directe Verkauf derselben be- Deutend gestoben, während der Bedarf der Hütten werke durch Ankauf größerer Ouantilätcn w"bl feilerer Kohlen gedeckt wurde. Wenn da- Sohlen- geschäst in Folge deS milden Winter- im All gemeinen nicht flott zu nennen ist, so werden die Werke der Gesellschaft hiervon nicht betroffen, da die für den Hüttenbetrieb nicht erforderlichen Kohlen zu guten Preisen, und zwar zu den 1876er Preisen, nicht allein pro 1876, sondern auch für das Jahr 1877 fest verschlossen sind. Die Roh« eisenproduction ist geringer ausgefallen, weil die Walzwerke die vorhandenen Bestände ausardciten, und da- fehlende Roheisen durch Ankauf billig beschaffen konnten. Nachdem die Preise für Roh eisen in Schlesien um etwa 1k Procent gestiegen ind, wurde die Erzeugung von Robeisen durch Inbetriebsctzung eine- HekkofenS verstärkt Zur Zeit sind 8 Hochöfen von den vorhandenen 13 im Feuer, dre kaltliegcnden aber sind renovirt, um >ei eintretendem Bedürfniß angelassin za werden. Die Production in Walzersenwaare ist ttcotz de- AuSsallS eines früher sehr wichtigen Fabrikat- — der Eisenbahnschienen aus Eisen — um etwa 26,000 Centn« gestiegen, und stebt ein Mckgang in der Production nicht zu befürchten. Die Werke sind mit Aufträgen in Walzeisen und Blechen, desgleichen in Bahr schienen — zum größeren Theil in Stadl — aus länger alS 4 Monate versehen, die Preise für WalzwerkSproducte haben sich ge bessert Die Einnahme für Produkte betrug 3,000 000 .4k Die Ausgabe 2 513,000 -4k, der Betrlebsgewinn 468,000 .4, oder 190,000 -4k mebr alS im correfpondireuden Quartal de- VorjabreS. > — Thüringische Eisenbahn. Die In haber von 70 proc. O.uittungSbogen zu den neu- emitlirten Stammactien Sk. 90,069 biS 127,568 werden daraus aufmerksam gemacht, daß die dritte uiidletzteEinzablung von 30 Proc spätesten- bis zum 30 d. M hier bei der „Leipziger Bank" zu leisten ist. — Zucker-Convention. Man schreibt der .Köln. Ztg" auS Berlin: Frankreich hatte bekanntlich die betheiligten Regierungen zu einer Conserenz eingeladen, welche die bestehend« Zucker- Convention berathen, beziehentlich einer Revision »nlerwerfen sollte Die anderen Unterzeichner der Convention, England, Holland, Belgien hatten jene Einladung unterstützt. Die deutsche Re gierung hat indessen, wie man zuverlässig hört, die Betheiligung an jener Conserenz obgelehnt. * Wien, 13. December. Wie die „Presse" meldet, hat Klett seine Forderung an die Dux« B-idenbacher Bastn dis nach der General versammlung der Actionaire dieser Bahn ge stundet , § Prioritäte«', LooS- und Pfa ndbrref- Curatoren betitelt sich eine Abhandlung von I)r. Heinrich IacqueS in der „N. Fr. Presse", worin er den betreffenden österreichischen Gesetzen eine derbe Kritik angedeihen läßt. Die betreffen den Gesetze, heißt eS unter Andern,, sind unter der Einwirkung der großen wirthschaftlichen Kata strophe entstanden, auS der Stimmung hervor- gegangen, welche die verheerende KrisiS in den Gemllthern erweckt hatte. Inwieweit die- der Fall, sind die Gesetze mangelhast; sie schädig«! aus eine nicht zu rechtfertigende Weise die Inte, ressen unserer Bevölkerung , sie schäbigen indirekt auch den Credit deS Staate-. Deshalb sind dieselben «ner Abänderung und Reform dringend bedürftig, und solcher vorzuarbeitenist, derZweckder nachfolgen den Ausführung, In dem erfieu Artikel geht nun Verfasser Dem Hauptgrundsatz und Hauptgrundübel der Gesetze zu Leibe, daß die einzelnen Besitzer von The lschulkVerschreibungen ihre Rechte nickt selbst ständig gellend mach«! können, sondern da- Gesetz die Rechte, die e» so den Einzelnen nimmt, in die Hand eineS denselben vom Gericht bestellten Curators legt, also sie auf solche W«se ent mündigt, sie behandelt wie Minderjährige oder Irrsinnige, die der staatlichen Vormundschaft-- und CmatelSbehörde unterworfen sind,, sie mit einem Worte: rechtlos macht. Ganz falsch ist, waS die Regierung-motive zur Begründung Vor bringen. Niemals ist e- möglich gewesen, alle Interessenten zur Beschlußfassung zu versammeln, niemals hat man aber deshalb Denjenigen, welch« ihre Rechte auSüben wollten, von Gesetzes wegen daran verhindert. Niemandem ist es noch eingefallen, zu verlangen, daß bei enrer Generalversammlung alle Actionaire erscheinen müssen; dessenungeachtet wählen die Erschienenen, verbindlich für Alle, die Functionaire der Gesellschaft und treffen die wich tigsten EnlscheiDungen. Bei Concurs-Verband- lungen erscheinen niemals lie sämmtlicken Gläu biger. aber vle„Btimmenmcbrbeit der Erschienenen" entscheidet. — Und nun weiter vie regiernngS- seitige Mctivirung, da; knn SocietätS-Veryältn
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