Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189201213
- PURL
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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16, 21. Januar^1892. Nichtamtlicher Teil. 883 Von'einigen Weihnachtsnmmnern. «Nachtrag zu dcm Artikel im Börsenblatt 1891, Nr. 301.) Nachträglich sind mir noch zwei Weihnachtsnummern zuge gangen: die der englischen illustrierten Zeitung »Vlaolr null Stints« und die unserer bekannten und beliebten Leipziger »Jllustrirten Zeitung«. Eine kurze Notiz über dieselben möge meinen in Nr. 301 des Börsenblatts abgedruckten Artikel über diese Christ- sestpublikationen ergänzen. Die Weihnachtsnummer von »Llaolc unck Stints«, ist die erste dieses Blattes, das damit auch seinen ersten Jahrgang vollendete, und von dem man sagen darf, daß es ihm ge lungen ist, sich in der kurzen Zeit seines Erscheinens auf gleiche Höhe mit den altbegründeten englischen illustrierten Zeitschriften zu stellen. Der Umschlag dieser Weihnachtsnummer bestätigt dies zwar noch nicht; er ist grell bunt, gleich den Chromobeilagcn, wie diese vor einer längeren Reihe von Jahren von den »Iliustratsä Uonckon Nsvs« ihren Lesern vorgelegt wurden; auch ist sein Druck durchaus kein mustergiltiger, gleich dem der Rückseite des Umschlags, der natürlich wieder eine der unvermeidliche» illustrierten Seifen- Annoncen bringt; der Druck des Inhalts des 48 Foliosciten starken Heftes ist jedoch in Text und Illustration ein sehr sorgfältiger, nur ist er schwer mit dem Titel des Blattes »Schwarz und Weiß« in Einklang zu bringen, da nur in seinem geringsten Teile der Druck schwarz auf weiß erscheint. Das Heft enthält auf seinen 48 Seiten Großfolio nicht weniger als 31 Illustrationen, von denen eine ganze Anzahl Vollseitenbilder sind; die große Mehr zahl aber ist in Tvnfarben gedruckt und in d>esen wurde dann .auch der verbleibende Teil der Leite, sowie die gegenüberstehende hcrgestellt. Die Illustrationen selbst sind in Holzschnitt, Auto typie und Zinkätzung ausgeführt; während erstere meist gute englische Mittelware sind, sind viele der Autotypien ganz vor züglich geätzt, und ihr Druck ist, wie überhaupt der aller Illu strationen und des Textes, ein mit künstlerischem Verständnis durchgeführter und reiner, so daß die Schrift sich selbst in den Tonsarben ohne Schwierigkeit und ohne jede Anstrengung lesen läßt. Auf mehreren der Illustrationen begegnen wir wieder der Chiffre der Wiener Firma Angerer L Göschl, ein erfreulicher Beweis von der Hochschätzung, welche die deutsche resp. deutsch österreichische graphische Kunst bei den englischen Verlegern und Druckern genießt. Was den Inhalt änbelangt, so ist derselbe ein der Feststimmung thunlichst angepaßter; die xisss äs rösistanes hat, wie in den liwstcrcksä llonckon dlsvs, Bret Harte geliefert; im übrigen wechseln Ernst und Humor angenehm ab. Daß es an Inseraten auch in dieser Weihnachtsnummer nicht fehlt, ist selbstverständlich; daß man aber in der Weise ihrer Unter bringung den llonäun disn'8 gefolgt ist und sie in ganzen Seiten zwischen den Text, in halben mit diesem verbunden eingeschoben hat, mag für das englische Publikum auch selbstverständlich sein, das deutsche wird indes Wohl der von mir schon bei Ge legenheit der Besprechung der Uouäon Uscvs mit Bezug hierauf geäußerten Ansicht beipflichte». Im ganzen ist die Weihnachts nummer von »Llaoll null S/llits« eine hervorragende Leistung, und auch das ihr beigegebcne Kunstblatt in Chromolithographie, »Nrs. Lickäons«, nach einem der berühmtesten Bilder des eng lischen Malers Thomas Gainsborough in der National-Galerie in London, darf als solche bezeichnet werden. Und daß es dem noch jungen »Llasll sack Stints« möglich war, dies alles für nur einen Schilling zu liefern, muß als ein Anerkennung ver dienender Erfolg angesehen werden. — Für Deutschland hat die Firma F. A. Brockhaus in Leipzig^die Vertretung dieses Blattes, auf das ich nach einer größeren Anzahl mir davon vorliegender gewöhnlicher Nummern die deutsche gebildete Leserwelt angelegent lichst aufmerksam machen möchte, da Inhalt und Ausstattung das selbe in gleicher Weise empfehlen. In betreff der letzten der Weihuachtsnummern von 1891, der der Leipziger »Jllustrirten Zeitung« kann ich mich kurz fassen, da sie ja in die Hände der großen Mehrzahl der Leser des Börsenblattes gelangt sein dürfte. Die »Jllustrirte^ Zeitung« giebt, wie bekannt, keine besonderen Weihnachtsnummern heraus, d. h. die als solche bezeichneten Nummern schließen sich in ihrer redaktionellen und technischen Einteilung ihren gewöhnlichen lau fenden Nummern an; nur der belletristische Teil und der illustra tive erhalten in der Hauptsache eine auf das Weihnachtsfest be zügliche Stimmung, die in der vorliegenden Festnummer durch einen prächtigen Doppelseiten-Holzschnitt nach Raphaels »Madonna mit dem Diadem« im Louvre zu Paris ihren vornehmsten Aus druck erhält. Ein reizendes Bild ist auch »Der Vöglein Christ kind« nach einem Gemälde von ten Kate; die »Weihnachtspost am Leuchtfeuerschiff«, eine Originalzeichnung von Willy Stöwer re produzierend, ruft uns aber die mutigen Männer ins Gedächtnis, deren schwere Aufgabe es ist, fern vom trauten Heim und ihren Lieben auf öder Wasserwüste, eisumstarrt, sturmgepeitscht, in steter, nie erlahmender Wachsamkeit einsame Schiffe zu warnen vor ge fährlichen Felsenriffen oder totbringenden Untiefen. Aus der an sehnlichen Reihe anderer schöner Schnitte seien nur noch zwei hervorgehoben: »In der Mädchenschule« und »Vor der Schlacht«, Heide nach Gemälden, das erste von Nos Bordignon, das zweite von Theod. Kleehaas; letzteres Bild trägt zwar eine Bezeichnung schlimmster Art, wird aber trotz derselben eine erheiternde Wir kung auszuüben nicht verfehlen. Der Text der Nummer, soweit in ihm die Weihnachtsstimmung zum Ausdruck kommt, ist eben falls ein sehr ansprechender; in ihrer sonstigen Ausstattung aber unterscheidet sie sich von den gewöhnlichen Nummern der »Jllu strirten Zeitung« nur durch ihre Stärke, — sie zählt 36 Seiten, — und da diese Ausstattung allgemein bekannt ist, so wäre es überflüssig darüber berichten zu wollen. Und damit auf frohes Wiedersehen künftige Weihnachten! Theod. Goebel. Das deutsche Buchgewerbe auf der Weltausstellung in Chicago. Der »Leipziger Zeitung« entnehmen wir folgende Ausführungen »Fast hatte es den Anschein, als sollte das so mächtig empor- gcblühte deutsche Buchgewerbe auf der Weltausstellung in Chicago unvertreten oder — was noch schlimmer gewesen wäre — un genügend vertreten bleiben. Das wäre sicherlich wenig im In teresse der hohen Kultur-Mission gewesen, welche bei den Völkern der neuen Welt zu erfüllen die Aufgabe der deutschen Presse ist und die, namentlich seit der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches, ihre große, aber noch immer steigerungsfähige Bedeutung gewonnen hat. Inzwischen ist es doch ganz anders und besser gekommen, als es den Anschein hatte, und täuscht nicht alles, so ist sichere Aussicht vorhanden, daß das deutsche Buchgewerbe in einer Weise in Chicago zur Geltung kommen wird, wie noch nie auf einer Weltausstellung. Wie früher bei der Durchführung der Kollekiiv-Ausstellung in Philadelphia im Jahre 1876 wird man dies einigen wenigen, für das Buchgewerbe warm fühlenden Männern zu verdanken haben. Der Reichs-Kommissar für die Welt-Ausstellung in Chicago, Herr Geheime Regierungsrat Wermuth, dem eine windigste Vertretung des Buchgewerbes sehr am Herzen liegt, hatte sich an den Central - Verein für das gesamte Buchgewerbe gewandt, mit der Aufforderung, derselbe inöge die Ausstellungs- Angelegenheit in die Hand nehmen. Dies bewog drei in den Fachkreisen und weiter hochangesehene Männer, die Herren: vr Oskar v. Hase (Breitkopf L Härtel), Vorsitzender des erwähnten Vereins und des Vereins der deutschen Musikalienhändler; Kommerzien- und Stadtrat Franz Wagner, Mitglied des Vor standes des Börsen - Vereins der Deutschen Buchhändler, und Kommerzienrat Julius Meißner (Meißner L Buch), Vorsitzender der Vereinigung der lithographischen Anstalten in Leipzig, die Initiative zu ergreifen. Dieselben veranlaßten nun-
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