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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186107048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-04
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1861
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ssr» und eln Dessauer Sachwalter betraut, es werde dieselbe mit prak tische« Erfolge, aber wohl erst nach Schluß der schwebend« Er örterung«, bereu Resultat wesentlich zur Begründung tzieser An sprüche beitragen werbe, in Angriff genommen «erden. Somit habe die Verwaltung auch in dieser Richtung ihre Pflicht gethan. Herr Franz Gebhardt, welcher darauf zunächst da- Wort erhielt, machte Herrn Direktor Kühn dm Vorwurf, da- er gegen die frühere Verwaltung nicht wie er zugesichert vprgegana« -fl, was theilweise seinen Grund in den Behörden zu find« scheine, und fand in Herrn Römer au- Dessau, welcher insbesondere die öffentliche Au-tritt-erklärung Herrn GaudigS in Leipzig urgirte, Unterstützung, während Herr Böge au- Leipzig die Anfrage stellte, ob e- wahr sei, daß Herr Direktor Kühn zusammen zur Bestrei tung div. Kosten 2550 Thlr., so wie Herr v. Killisch 1750 Thlr. erhalten habe. Herr Direktor Kühn erwiederte sofort dahin, wie, die Erklä rung Herrn GaudigS anlangend, diese um so auffälliger sei, als derselbe allen Sitzungen des VerwaltungsratheS beigewohnt und alle Beschlüsse mit gefaßt habe. Wenn Herr Gebhardt ihm vorgehalten, daß er Direktor ge worden sei, so habe er sich hierum eben so wenig als um den Vorsitz im Verwaltungsrathe bemüht, und die Wahl, nachdem er dieselbe früher bestimmt refüsirt, am 4. März d. I. angenom men, um dem Provisorium ein Ende zu machen, jedoch unter ausdrücklichem Verzicht auf den ihm angebotenen Gehalt von 3000 Thlr. und unter Vorbehalt seiner Advocatur in Leipzig. — Nun sage man zwar, der Verzicht auf den Gehalt bedeute wenig, dafür liquidste er, der Direktor Kühn, und mache enorme Spesen. Dem gegenüber versichere er, daß er keinen Gehalt habe und eben so wenig liquidste, sondern nur seine Reise- und AehrungSPsten erstattet bekomme. Diese letzteren zu bezahlen könne man ihm doch wahrlich nicht zumuthen. Der BerwattungSrath habe ihm für die Zeit feine- VorsitzeS 800 Thlr. Gratifikation gegeben, dafür sei er 22»/, Wochen in Angelegenheiten der Bank unterwegs und außerdem ebm sowohl in Dessau als zu Hause für die letztere thätig gewesen. 1000 Thlr. dagegen habe er von allen bei der Moldauischen Bank betheiligt gewesenen Gläubigern zusammen als Entschädigung für die Reise nach Jassy und seine Thätigkeit daselbst erhalten. Die Reisespesen seien von ihm wie von seinem Reisegefährten besonder- liquidirt und unter besonderer mäßiger Vergütung des nothwendigen Reiseaufwandes Allen in gleichmäßiger runder Summe gewährt worden. Die- die 750 Thlr. zur Erfüllung obiger 2550 Thlr. Herr v. Killisch sei von den beiheiligten Gläubigern der Moldauischen Bank ersucht worden, sich ihnm anzu schließen und im Besonder« bei den die nunmehr eingetretene Reorganisation der letzteren betreffenden Arbeiten mit thätig zu sein. Die ihm, dem Direktor Kühn, solchergestalt von dem Ver waltungsrathe Wählten 800 Thlr., so wie die ihm von den mehrerwähnten Gläubigem der Moldauischen Bank zugebilligt« 1000 Thlr. habe er mit gutem Gewissen annehmen zu dürf« geglaubt. Nachdem darauf Herr Bergholz au- Dessau die von ihm sei ner Zeit zur Wahl de- Herrn Direktor Kühn eingenommene Stellung dargelegt und sein« Austritt auS dem DerwaltungSrath zu motivst« gesucht hatte, ergriff Herr Advocat Kleinschmidt von Leipzig daß Wort. Er sei mit dem dem Her« Direktor Kühn von dem Verwal- tung-rathe gewährten Honorar einverstand«, glaube auch, daß derselbe die ihm für Jassy aewordene Gratifikation verdient habe. Für ihn sei die Frage der LehmSfähigkeit der Bank Hauptsache, und diese müsse er entschieden verneinen. ES seien, abgesehen von den Moldauer LandeS- bankactien, im Ganz« nur noch 200,000 Thlr. vorhanden, davon aber nur 120,000 Thlr. flüssig, mit deren Ertrag, selbst wenn er sich auf 10o/<> herausstelle, nicht einmal die Spesen ge deckt würden. Er müsse auch seinerseits Herrn Direktor Kühn d« Donpurf machen, daß er nicht genügend gegen die früheren Direktoren vor geschritten sei, wie er auch darauf hinzuweisen habe: „daß Letzterer seinen Eintritt in die Direktion mit einer Statutenverletzung begonnen habe, weil er auf den Gehalt verzichtet habe." Nach alle dem stelle er an erster Stelle d« Antrag: „Da dir Actionaste zu Her« Direktor Kühn kein Ver trau« Hab« und ihm sowohl als Herm Gnüchtel und den sämmtlich« Mitgliedern de- BerwaltungSrathe-. hiermit ihr Mißtrau« darleg«, die Decharge zu verweigern." Herr vr. Bürkner, welcher unterdessen al- stellvertretender Vorsitzender den Vorsitz übernommen hatte, machte hier den Herrn Redner darauf aufmerksam, daß die Ertheilung der Decharge nach den Statut« dem BerwaltungSrathe obliege und daß er demnach diesen Antrag, eben so wenig wie zwei andere von Herrn Advocat Kleinschmidt gleichzeitig gestellte Anträge, wett ln Gmnä-Heit der Statut« nicht rechtzeitig eingebracht, nicht zur Abstimmung bringen könne. Es thue ihm die- insbesondere bezüglich be« Mißtrauensvo tum- leid, über welche- er sehr gern Beschluß gefaßt gesehen haben würde, da er überzeugt sei, daß derselbe ganz gegen die Wünsche de- Antragsteller- au-fallen werde. In diWG Heziehung machte, sich ihm anschließend, Herr Di rektor KüHr darauf aufmerksam, daß ihm erst am 27. Januar dS. In. in ekner Sitzung de- BerwaltungSrathe-, an welcher auch die Herren Gebhardt L Gaudig Theil genom men, ein einstimmige- Vertrauensvotum ertheilt worden sei. Die Angriffe gingen alle von einer Seite au«, und lasse er sich durch dteselb« t» feine» pflichtgemäß« Thätigkeit nicht beirren Was die Rechnung de- Herrn Advocat Kleinschmidt bezüglich dzr LebmSfähigffltz der Bank betreffe, so mache m ihn darauf aufmerksam, baß das gesammte Aktivvermögen für dio Aetionaire arbeite und rentire (und zwar in zwei« der Agenturen «st 10 und 12o/«), daß selbst da- vorige Jahr noch einen Ueberschuß von 28,000 Thlr. geliefert, welcher sich, bei geringeren VcrwaltungS- ipesen und nach den bereit- vorliegenden Ergebnissen, im laufen den Jahre bedeutend erhöhen werde. Da- Resultat der Jassyer Reise werde für alle Zeit als eine Wohlthat für die Bethell gten angesehen werden müssen, wenn auch bst Abwickelung der Forderungen Jahre in Anspruch nehme. Herr Kaufmann Jentzsch auS Dresden vertheidigte die Lebens fähigkeit der Bank, welche allerdings durch Angriffe, wie die heute na» ih» gehört«, wieder gefährdet werden könne, während Herr Direktor Hahn auS Dessau die Mittheilungen und Ansicht« des Herrn Direktor Kühn über die Jassyer Angelegenheit allenthalben bestätigte. Eben su sprach sich Herr Berghol- dahin aus, daß die Bank einen guten Ertrag liefe« Ererbe, besonder- wenn ihr die Hauptagenturen erhalten werden wurden, während Herr Banquier Joseph Wallerstein von Dresden fein Vertrau« zu dem Stande der Bank-Verhältnisse und zu der gegenwärtig« Verwaltung zu erkennen gab. Als Herr Advocat Kleinschmidt darauf seine Anträge, von denen er den ersten zu einem direct« Mißtrauensvotum gegen die Direktion umgestaltet hatte, zu Protokoll zu nehmen gebet« hatte, erklärte der Herr Vorsitzende, daß auch ihm die gegen die Bank und deren Verwaltung gerichteten Bestrebun gen nur von einer Seite auszugehen schienen, welche nach seiner Ansicht mehr von Abneigung und Haß gegen Personen, als von Liebe uttd Wohlwollen ge gen die Sache sich leiten lasse. Die beste Abstimmung über daß beantragte Mißtrauensvotum werde sich übrigen- aus den nachher vorzunehmend« Wahl« in den DerwaltungSrath ergeben. Nachdem noch der bereits im Geschäftsberichte mitgetheilte Beschluß de- BerwaltungSrathe-, „die in da- Eigenthum der Bank übergegang^yen. Attien vis zur Höhe von 1 Million Thaker nicht unter dem vollen Nennwerthe wieder zu verkauf«, bis dahin aber dieselben unter besonderen durch den landesherrlich« Commissar mit zu vollziehenden Verschluß zurückzuleg«", auf Antrag de- Her« Vr. Arnhold von der Generalversammlung ausdrücklich genehmigt worb« war, wurde die Debatte über den Geschäftsbericht geschlossen und zür Wahl elf neuer Verwaltung-» räthe geschritten. Dieftlbe fiel auf folgende Personen^ Herr Kaufmann Morgenstern mit 38S Stjmmen, Herr Mini» sterialrath Blerthaler von Dessau mit 384 St., Herr Kaufmann Keftrstein von Merseburg mit 384 St., Herr Oberstaatsanwalt Hartmann von Berlin mit 37S St., Herr Kaufmmm Hartung von Magdeburg mit 363 St, Herr Bürgermeister MedlcuS von Dessau mit 361 St., Herr Fabrikbesitzer Thümler von Dessau mit 361 St., Herr Kaufmann Ellon von Dessau mit 354 St., Herr Rentier Wille von Dessau mit 353 St., Herr Stadtrath Jasper von Cöthen mit 338 St., Herr Gtadtrath Fitzan von Dessau mit 264 Stimm«. Nach den solchergestalt gewählt« 11 Herren hatten Herr VommissionSrath Jannasch von Bernburg 104 Stimmen, Herr Advocat Kleinschmidt von Leipzig 23 St., Herr Vr. Arn hold von Dessau 23 St., Herr vr. Schür von Dessau 10 St., Herr von Lattorff auf Klieken 10 Stimm« erhalten. Der Schluß der Versammlung erfolgte darauf geg« 3 Uhr Nachmittags. Vas Äcttenunternehmen der Omnibus-Gefell- schaft „Heuer" betreffend. Einsender diese- kann nicht umhin auf ein« klein« Jrrthu«, welcher sich in der kürzlich auSgegeb«« Jahresbettiebs-Aus-ab«» rechnung vorfindet, aufmerksam zu mach«. Denn bst Unternehmer da- Betriebs-Resultat vom Monat
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