Dresdner Nachrichten : 15.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612155
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-15
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- Dresdner Nachrichten : 15.12.1896
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^u!lli8 LelMiclt D » nt, piin.u. i. 8 t ui l UoiNKUiK ssr^äan-h',, Lurtürsisnstr., Lall» . ^vnispr -^.l!,2U»ö. I L »^«nfrvi«» prodv. S AkI T'rrliourt.M.ooo^t. iu^uotlon. ß m. ,1<ds»p. ^uttvuUvsrao^. ^elüls^sa v6d»jlo8. Dioden. 18N6 ^ Ssl«uvtitung«r;«g«u8tse!>>: K lür Vit«, elekt, ltziedt, N ketiolsuiu, hlnrLan. VoiliuLcllts-IVslltl« M>>Iiri>l>IiI»-k»iiim. kiiMMle-Mmis :- IieKWililN!!. »wPÜ»k1t ksrnksri! KUäigvi-, ^iisiii-u<fvn8ins8ss z. U !l. kElatot-, k'c» I.- unil jn äa„tr,«stirai „ii-I ang- K « ltLekvll «olickon I-'utmlmtvu. lriilimt-, »a>t Turukuedo. N » Idiinnollvu»?vr"I'/sk>ck>» engstdklca, 8 fön86livl L Zolinsilisi-. 8o!itzffel8ti'. t9. R ?ilm« linmmi-^kulle, Lvsr^tLUv^ vor^^8l^d'jto8 k'Lklik.üt, vV> rirt kiüixk.r «I kemdarckt l-kapolt, o ,wimku! r vrostleo, Vettivvrrtr. 28.1 A <^r»inn»t ^LiuU« HH > «I« n Ia,i« » « pur,rt : K^t>!vv, i^oIUonpittNou, l>i"U>t.Ls n. v. v. Mi 'lVisäonsrkLlltsr. -MW^' L,«6vnj»ppvn, Mntv>, Hüte, ZtütLe», kuekrrüeke, .iri^üt kmpkiekit ul» s,vrl.l<ti»''kcs ^Vkilmac'br^t-kell' U^tt ,102. Wi«<I»t I rruv »»eilen, i!nn<!8< iniize 2kL. 4 ß ist Hamburger Hasenarbeiler-AuSstand. Ho>nnchrichlcn. ^ß»v» ApiksikL. Sicht. Cirrus, Gerichtsverhandlungen. „llrte! Politisches. Der Hamburan Hasenarbeiter-Ausstand hat in den letzten NrichslagSvechaiidlungen einen breiten Raum eingenommen. Imme, wieder bemühen sich die sozialdemokratische» Führer, die Mehiiert-Slistung Kriegsvcteranen. Weihnacht in Arvsta", Trenklcr-Eonrect. Bon der Mode. achtet, den revolutionären Charakter der Partei z» betonen Der Sozialdemokrat r>. Legici, schloß seine letzte Reichslagsrcde mit den feierlichen Worten . „'Auch wenn der Streik verloren geht, wird die ! Sozialdemokratie nicht in ihrer Fortentwickelung gehemmt werden. I Sic wird sich nicht und kann sich nicht zn einer Reiormpartci ent- j wickeln!" Den streikenden Arbeitern soll damit angesich'S ihrer "w^rbtiauna der Streikt,rm.>a»»a nackiimneiien rnai.-ick, aber jede ^ Neerlage gesagt werden, daß imr die Revolution daS '.'Mittel ist. ^erermigung orr ^lreirvewraung nacnzmvenen, zugirich avcr ,eoc ,um Siege führt, das: sic daher mir b,r Hei! b -j der Dienstag,! 5. T Lerantwortuiig für dieselbe von sich abzuwälzen. Den» sie sehen voraus, daß der Ausstand mit einer vollständigen Niederlage der Arbeiter enden wird, die eine empfindliche Niederlage ihrer Partei darstellen würde, wenn sie zugcstehc» würden, das: sie den Streik insccnirl haben. Die Lage der Streitenden im Hamburger Hasen ist nahezu hoffnungslos. Von Tag zu Tag mehren sich die An zeichen. daß der Airsstand zu verlumpien beginnt. Trotz der zuni Thei! gewaltsamen Anstrengungen, die von den Streikenden ge macht werden, die einheimischen und zugezogcnen Arbeiter von der Arbeit abznhalten. kann von einem „Brachtiegen" der Hasen- arbeiten, von dem die sozialdemokratische Presse noch immer phaniasirt. nicht mehr die Rede sein. Herr Staatssekretär v. Bötticher konnte am Soinmbend im Reichstag aus Grund zu verlässiger Angaben die erfreuliche Millheilung machen, das; der Streik lhalsüchlich in der Abnahme begriffen und daß die Cr- Wartung berechtigt ist, die Arbeit werde in wenigen Wochen in vollem Ilmsange ausgenommen werden. Auch unter deir Streitenden selbst brich! sich die Ueberzeugung Bahn, das; der Ausstand schlief;- sich zu ihren llngunsten ausgehen wird und daß cs daher wohl urihsamrr ist. die Arbeit unter den alten Bedingungen wieder aus- zanchmen. ehe die alte Brotstelle für immer verloren geht. Die Hoffnung aus reiche materielle Hilfe von auswärts hat sich nicht erfüllt. Die Hafenarbeiter in England und in den anderen be nachbarten Seestaalen habe» sich damit begnügt, die internationale Solidarität mit wohlfeilen Svmpnthiebczeugungen zu bethäligcn und auch im Jnlande sind die Unterstützungen so gcringsügig. das; die Nvthlage unausbleiblich ist. Selbst demokratische Blätter, die sich von vornherein aus die Seite der Streikenden gestellt haben, können nicht umhin, einzugcstchen. das; der AuSslaud gegenwärtig in den Zustand des Marasmus gelangt i». was gewöhnlich den Anfang vom Ende bedeute. Nach der „Frks. Zig." scheiden immer mehr Familienväter aus den Reihen der Ausständigen aus, und wenn der Streik auch offiziell »och lange sortbcsieben könne, so lei doch vorauSzuiehcn, das; nicht mehr lange Zeit vergehen dürfte, bis olle Betriebe mit ausreichenden Arbeitskräften besetzt fein werden, r ie Kreditgewährung seitens der Händler mit Lebensmitteln und deisenigen Gelchästsleule, welche die Arbcuerkluslc mit sonstigen Lebensbedürfnissen versorgen, werde täglich schwieriger, da die Zahl der Ausständigen und die Zahl der Familienangehörigen eine fr gewaltige ist. Noihleidcndc Kinder daheim und den stets nur ge rlngeu Verdienst bietenden Winter vor der Thür haben, das feien Motive, die manchen Familienvater veranloßtcn, zur Arbeit zurück- zukchrcn. An der Thatiache. das; cS sich bei dem Ausstand lediglich um rinen von den Sozialdemokraten frivol herausbeichwolciien Streik bandelt, ist nicht mehr zu rütteln und nicht einmal in den Reihe» des Freisinns wagt man es, die sonstige Bundcsgciivsseüschast mit l cr Umsturzpartei so weit auszndchneu, um für die ausständigen Hafenarbeiter Partei zu ergreifen. Der freisinnige Abg. Barth wies in der letzten Reichstagssitzung aui die Lage des Rhederei- gcichästs hin. das keineswegs ein iv blühendes fei. daß die Forder ungen der Arbeiter berechtigt seien. Thatsüchlich. meinte er. gebe cs kein Geschäft in Tcutichland. das eine so furchtbare Krisis durchgemacht habe, wie die Rhederci. Wenn man alle Verluste, die diese in den letzten zehn Jahren erlitten habe, elnrcrhnc, >0 !ön»c noch lange nicht eine Verzinsung des Kapitals zu 3 Pro zent herausgercchnet werden. Für die Berechtigung der 'Arbeits einstellung ist nicht ein einziges Moment wirthschastlichcr oder rechtlicher Natur angeführt worden, das von vorurtheilsloser und sachverständiger Seite anerkannt werden kann. So blieb denn dem sozialdemokratischen Abgeordneten Legten nichts anderes übrig, als am Sonnabend von der NeichStagstribüne herab zu erklären, dah es überhaupt kernen unbegründeten Streik gebe und daß des halb der Streik in Hamburg so begründet sei wie jeder andere. Mit dieser Behauptung verhält es sich ebenso wie mit der Bc- tbeuening Liebknecht'S. das; die Sozialdenwkrrtie mit der Ham burger Arbeiiselnslellung absolut nichts zu schassen habe- Alles, was von sozialdemokratischer Seite für den Streik gethan und ge sprochen worden ist, enthält die Bestätigung dafür, daß nur die Hetzereien der internationalen Rcvolutionsportei die treibenden Kiei'tc der ganzen Bewegung sind. Das sozialdemokratischeCentral- argan hebt in seiner letzten Nummer rühmend hervor, das; die streikend«» Hambnrger Hafenarbeiter der Sozialdemokratie ange boren. deren Fahne sie schon früher vorangetragcn haben. Aus dem Hamburger Streik, sagt der „Vorwärts", glänzt »nv blitzt uns die neue Well des um sein Recht und um das Menschenrecht kämpsendc» Proletariats entgegen. Die sozialdemokratischen Reichs- tagsabgcordneien v. Elm. Legten und Molkenbubr sind es gewesen, welche vo» Anfang an bei diesem ^Klasscnkamps" die Führung in de» Händen gehabt haben, und die ganze Organisation der kim- sturzpartei steht im Dienste der Streikbewegung. Berechtigt ist narb Elm'S Ansicht icder AuSstand nur um deswillen, weil er den umslürzlerbchen Plänen der Sozialdemokratie törderlich sein soll. Wenn die Arbeiter lriedlich ihre Arbeit verrühren, wen» sie in Cmtracht mir den Arbeitgebern lebe», dann kann der Weizen der Revolutionäre nichl blühen; aber die Folgen, die mit jedem Streik vcrkmipil sind, Unznsiicdenhelt und Unfriede. Roth und Elend, sind e-.v welche nir die sozialdemokratische» Irrlehren und VeilührungS- lünsle empfänglich machen. Es ist überaus bezeichnend, das; in dem Autieiiblich wo die Niederlage der Streikenden zweifellos ge worden Fl, die jozialdemokralsiche Lewing es lür nothwrndtg cr- Soziaidemokratie suche,, können, welche den gewaltsamen Umsturz aus ihr Pauncr geschrieben Hai. Der Sieg, den voraussichtlich die Hamburger Rheder über den Strerlle,rorismuS der Svzialbcmokralic davvntragcn werde», wird indes; schwerlich dazu führen, das Machtbewutztsein de, Umstürz ler zu stärken. Vielmehr wird ein vorbildliches Beispiel gegeben werden, das; übeiall ba, wo die Arbeitgeber gegenüber einer will kürlichen Kraftprobe der Umslurzpartci seit und ohne Rücksicht aui schwere Opfer Zusammenhalten, die sozialdemokratischen Vorstöge erfolgreich abacwchrt werde» könne». Wenn künftighin auch anderwärts alle frivolen Versuche der Sozialdemokratie, die herr schende Erwerbsordaung lahm zn lege» und die Folgen davon für ihre revoiiwonärcn Zwecke zu vcrwerkhcn. io kräftig und einheitlich unterdrückt werden wie in Hamburg, dann wird doch vielleicht ullmäh- sich in den einsichtigen Arbcitcrtreiseir die Erkenntnis; zum Durchbruch komme», das; ihren Interessen besser gedient ist, wenn sie sich nicht mein willenlos von de» Agitatoren der rochen Internationale nntzbranchen lassen, die dann obendrein noch so feig und gewissen los sind, jede Verantwortung von sich auf die Schultern der Ver führten abzuwälzen. F-kNt'chteilt- nutz F-erilsprech-Berichte Vs!» 14. Te,br. ' H a in bur g. Wie die „Hambnrgiiche Börscnhalle" meldet, verbot der Senat die Haassammtungen der ausständigen Arbeiter, weil diese Sammlungen zn Belästigungen der Einwohner ous- artelen. Berlin. Reichstag Auf der Tagesordnung steht die dritte Lesung der I »st i z» ov c I l e. — Abg. Spahn (Emrr.): Wir können einer Bcsihrüutung des Wiederaufnahmeverfahrens nicht zuslimmcn Tie Berufung kann dem Volke nicht tanger vorcnthaklen werden, aber durch ihre Emfuhrnng dürfen keines falls die Garantien für das erstinstanzliche Verfahren verringert werden, denn nicht Jeder legt Berufung ein. aber Jeder bedarf der cislcu Instanz und der Garantien für eine gute Rcchtivrechung derselben Wir müsse» dcsbalb fcsthaltei, au den: Füm Mäaner- Kollcgium erster Instanz, namentlich aber daun, wenn die ^eerut- mig an die O bcrlaudcSgcrichle veriviescu wird, wie das die Negierung voochlägt und das Haus in zweite, Lesung beschlossen bat. Im Ncbcig»n sind wir ,n einer Verständigung bereit. Jedeu'alls hone ich. das. wenn auch diesmal die Berufung im Bundesratbc scheitern sollte, sie dann, wiederkommt, denn das Volk bedarf ihrer. iLcl- saU) — Abg. v. Buchka ckoas.s bedauert, das; das Haus die Vor lage. wie sie von der Kommission beschlossen worden iss, in ollen wichtigen Pimklcn wieder abgcleh»! hat; Berufung und Ent schädigung, dmie Forderungen der Gerechtigkeit, sind dadurch auf unabsehbare Zeit gefährdet. Der Kern aller Töfereuzcn ist die Besetzung der Strastammeru ob mit süns oder drei Richtern, und davon wird das Schicksal des Gesetzes abbängen. Tic stuctste Garantie besteht nicht in der Zahl der Richter, sondern in der moralischen llnantastbarkeit und Unabhängigkeit, und diese Garantie haben wir trotz Allem, was von der äußersten Linken dagegen gesagt wird. Redner wendet sich dann iwch besonders gegen die Ausschließung der Asüsseren von dcu Stcallammcrn. — Abg. Bassermuun (»ai.-libö Meine Freunde sind verschiedener Ansicht über die zwei Fragen dec Besetzung der Strafkammern, ob die Assessoren aiiSzuschlretzen sind und ob chr die Berufung die Obrr- landcsgerichte zuständig sein sollen. Bei den Oberlandesgcrichten ist die Mündlichkeit des Verfahrens zu kostspielig, bei den Land gerichten läßt sich die nochmalige Zeugenvernehmung besser bewerk stelligen, Was die HtlsSrlchkerwrrlhschaft aulangl, io begreifen wir m Süddculschland nicht, daß man in Preußen nicht die Kosten kür die Besetzung nur mit Richtern ausbringcn kann, lieber die Bcrnsung müsse man zu einer Einigung kommen ohne Verschlechter ung der Garantien erster Instanz. Redner plaidirt demgemäß für das Fünf-Mämier-Kollegium und für die Ausschließung der Assesso ren. Mit dec Ucbcrweiiung oer Delikte, wo die Bcuclheiiung be sondere Schwierigkeiten mache, an die Stcaflammecn, wie z, B, Meineid und Bankerott, sei er einverstanden. In Bezug auf das Wiederaufnahmeverfahren und die Entschädigung unschuldig Vcc- urlhcilier koürfc man nicht jo kleinlich Vorgehen, — Abg, Lenzmann iFreis. Vp-l hält sich für verpflichtet, noch in letzter Stunde eine Mahnung an die Regierung und den Reichstag zn richten im Interesse des Zustandekommens des Gesetze-, wenn er auch wisse, daß dreier sein Standpunkt von seiner eigenen Partei mißbilligt werde. 'Namentlich daS Eeiitrnm wolle doch nicht ein Werk von l'/ü bezw. Ist Jahren Arbeit fruchtlos werden lasten: geschehe das doch, so sebc das aus, als wolle man nur Recht be halten. (Unruhe in, Ccntrum und Oho-Rufe.s So sieb ihm selbst z. B. die Aushebung des ZcugnißrwaugS sei, so solle man doch dam» die Vorlage nicht scheitern lassen. Man sagt zwar, es sei eines Volksvertreters unwürdig, nmzufallen. aber was nützt cv uns, wenn wir sagen können : „Die Katz' ist gerettet", wenn wir dadurch Alles in die Schanze schlagen. Asto: stellen wir unsere Wünsche zurück, um das Ganze nicht zu gefährden! Auch bezüg lich der Besetzung dec Strafkammern müßte eine Verständigung möglich sein. Am Ende sind doch ein Drei- »nd ein Füus- Männer-Kolleginm. also acht Richter, besser als ein Füns-Männer- Kvllegium ohne Appellation. Ich selbst will wenigstens die Ge- nugthnung haben, vor meine Wähler treten zu können mit dem Bewußtsein, daß ich ihnen mit Selbstverleugnung „ad mit Aus bietung meiner Vesten Arbeitskraft das habe geben wollen, wonach sie seit 15 Jahren verlangt haben. — Abg. Stadtbagen stoz.s: Lenzmann befindet sich in einer Täuschung, wenn er hier als frei williger RegiemngSkommissar austrtlk. Für Spitzel wird kn Preußen und Sachten mehr Geld auSgcgebcn, als liier durch das Füiis-Mnnncr-Kollcgjum und durch Ausichiutz der Hiltsrichter be- nöthigt wird. Im Ganzen enthält das Getetz mehr Verschlechter ungen als Verbesserungen, namentlich auch für die Presse. Seine Partei werde die Aushebung des Rechts der Polizeibehörden, ihren Untergebenen die Erlaubnitz zur Zeugnißabiegung zu verweigern, beantragen, damit es der politischen Polizei unmöglich gemacht werde. Südseite vor Aufdeckung des Meineids zu bewahren. Um der Ausstellung von Unwahr!,eiten Vorschub zn leisten wolle man die Zuständigkeit der Schwurgerichte beseitigen. Wie wäre es wohl den armen Opfern iu dem Ovalenitza-Prozeß ergangen, wenn sie nicht vor das Schwurgericht gekommen wömii r Muthmkißiiche Witterung: Stürmisch. Niederschläge. Habe man doch Viele unter Anklage gestellt, statt den H v. Earncip, der vo» dem Eriblfchoi als von einem „Schwer» > > der rochen Jacke" gesprochen habe. Wie sollten die Zusbi.w?o. bester werde», so lange man »och au der pviitstchea Poll; einem mittelbaren Organ der Rechtspflege sesrhulle? — ! v. Wolszlegier-Gilgenvurg (Pole, erklärt, ferne Freunde seien : gewillt, für die Bciniung Verichlechkerungen in Kauf zn ne: Werde das Fünf-Männer-Kolleginm nicht aufrecht erhalte wurden sie gegen das ganze Gesetz stimmen, cbenio, wem, - Mündlichkeit in dem Berusiingsversahrcn bei den Ober, u r gerichtcn nicht gewährt werde. -- Jultizmittister Schönstear r widert ans eine vom Vorredner erhobene Beschwerde, die Ne, er ung habe aus Heranziehung entsprechend ansgebildelcr Dolaicl- hingewickt. und mii Erfolg. Euie Verfügung des Obcetandcs gcrichlöpläsidcntei, in Maricnwcrder wonach dem Mißtrauen ein gcgLugetrele» werden sollte, daß Jemand vor Gcrrch. leine Ke-., niß der deutichen Svrachc verleugne, sei ihm betaanr na. werde von ihm gebilligt. tBcavols — Abg Görk (Frei:. Vc, ist gegen die Bcrnsnng und will diclelbe icdmfalls nicht gegen eine Verschlechterung oer ersten Instanzen eiirtauichen. Sorgen wir nur dafür, daß die Richter eine soziale Stellung erhalten, welche ihnen volle Unabhängigkeit sichert, und sorgen wir Laim, daß Richter in genügender Zahl vochauden sind, dann können wo die Berufung entbehren. Das Wiedcraustiahmevcifahren durie nicht, wie die Negierung wolle, von dem Nachweis der Ilisichulo im Vorverfahren abhängig gemacht werden. Nichts habe ih» jemals so erschüttert wie dcc bekannte» neuesten Vorkommnisse, aber nichts habe ihn auch io gefreut, nis daß eine icä ttgr Hand eingriff, sich an die Oeisentlichteit wendete und alle diese Poirzei- iwtzel ahgcichüktclt habe. — 'Abg. Graf v. 'öernstorst-Louenburg (Reichsp, bedauert, daß in 2. Lc'ung eine Reihe von Beschtusseu gefaßt sei. welche ihm und seinen Freunden unannehmbar seien. Er tthe nicht ein. weShatb die Presse eines io besonderen Schutzes bedürte und weshalb das Trci-Männer-Kollegium eine Verschicchrerung des Verfahrens sein soll. — Abg. Förster (Resocmp.) äußert sich im Sinne von Lenzmann. — Werterberalhung morgen. Berlin. Zur heutigen Sitzung des Bunvesrathes wurden nachstehende Gegenstände den zuständigen Ausschüssen überwiesen, Eine Vesttiktaiuig des NeichstagSpräfidenten über den Ncichslags- beschluß chiic Petition wegen gesetzgeberischer Maßregel gegen sittliche Schritten. Kuppelei und Prostitution: ferner der Antrag Preußens, betr. die Ausführung des Reichs-Börse,igcsetzes und die Vorlage wegen Anwendung des Börscugeietzcs aus die Börsen i» Skcußbittg i. Elsaß. Dem mündlichen Ausschiitzhericht über die Vorlage betr. ccue Erklärung- zwilchen dem Reche und Frankreich wegen Tunis wurde zugestimm:. — Der Reichskanzler Fürs! Hohenlohe har au die Präsidenten des Herrenhauses und Abgeoid ncreuhauses znm 17. d. M Einladungen zum Tiner ergshcn lasten, an welchem auch dec Kaiser kheitzuueDmen deavsichtiak^— In den, Befinden des StaatsselceiärS Frhrn. v. Marichall ist eine Besser ung eingetcelcu. -- Die Angatw der „Deutsche!, Tagcsztg.". in dem gegen sie cing,leiteten Lira,verfuhren sei ihr tns zum lll- d- M. eine Anllugesckmft nicht zugegaugen. wird von dt! „Nvrdd. Allg. Ztg." dahin ergänzt, dag mehrere Redakteure dcs Bluttes beretts in der Vvrirutcriuchung vernommen sind und di Klageschrift naturgemäß echt nach Abschluß der Vocuntecluchun zuzestcUl werden kann. — Tie hiesige türkische Botschaft läßt r> e Meldung deö „Verl. Tagcbl.*. der Ex-Sultan Murad sei aus icc ner Residenz geflohen, formeller Weise dementieen. Murad IA; nach wie vor rir seinem Palais von Jcheraghan am Bosporus D Geisteszustand, in dem er sich teil Jahren vesind«. würde außer e - etwas Derartiges unmöglich machen. — Zu der Meldung, das; d- Kriegsmiittster vertraulich das demnachltige Erscheinen einer Bo, läge über die Neudcivastnung der A tillecte ungetündrgt habe n> daß sich die Kosten siir P.eußen am 177 Mill. Mt. bciauscn wm den. bemerkt die „Rat.-Zig.", cs handle sich um die wiederhol: r wähnte Frage der Bewaffnung der Artillerie mit SAuiellfeucr-G' schützen. >üc weiche in allen Gcoßitaaten die Vorarbeiten schon sei längerer Zeit stattgcsundcn baden, zu dec überzugehen man sidow überall in der Erwägung zögerte, daß kein groges Land einem co deren hierin etncii cchevlichen Vattprung lasse. Nach ahciei .gr Umänderung deS Geschützweiens sei, daS gegenseitige Stärtcocr, all niß wieder das alte und nur die Fincmzlcäste würden überall nr - belaste!- Einen Vortheil hätten nur die Kanonen-FabrriaiUe, Eine Wandlung in dieser Angelegenheit könnte somit nur -i- trete». wenn voll einem der in erster Reihe in Betracht, lamm, den Gcotzslaaten bekannt würde, daß man dort tm Stillen Maste imi der Einführung »euer Geschütze begonnen hätte. I- einem solchen Falle würde die Bewilligung dec dann unveunep lichcn Forderung im deutschen Reichstag mit sehr großer Mehrh m erfolgen. Dagegen wird nicht ausgeschlossen sein, daß der streich; tag seine Zustimmung dazu erthetle, aus diesem Gcbielc dcnnche' teils den Anfang zu machen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm heule d,; Hausirstcuerttovelle cndgütlg an. Dagegen stimmten nur m ' einige Ncktionalliberate. Donners:ag: Hane In den b sinnigen und kammergeietz. Berltii. In den letzten Sitzungen des Landc-S-Enenbahn rathS hat u. A. wie die „Kreuzzig." Hort, die Frage der.verübtes ung dec Eitenbahntarisc für Kohlen und Eisen eine lebtzc:' ; Debatte hervorgernscn. Die ganze Angelegenheit wurde >cht:eßlrs! zur nochmaligen Herathung vertagt Es wurde der der Erörtcrun dieses Themas hcrvorgehvbcn. daß >ep,! eine Herabsetzung ocf Eiten- und Kohlen-Tarise aus sozialpolitischen Gründen nicht zn empfehlen sei. Gegenwärtig ist die Lage der Ehen- und Koblen Industrie io günstig und cne Aussichten bis weit in daS nächste Jahr hinein für das Bergwerks- nno Esiengewecbe so bvetvei'- lprechcnd, daß es deS Go.ien zn viel ilum hieße, wollte man ,etz die erfreulich günstige Poiuitoa dieser Jadnstne durch Herab'etzung dcc Tarissätze noch weiicc näiken: deshalb soll sich namentlich auch Frhr. v. Stumm sehr entschieden gegen eine Herabsetzung dieser Tarife geäußett haben. Leipzig Das ^.'andge-icht verurtheilte unter Ausschluß der Oeffeniltthlcst den schritt,leüer Salomon und den Rcdaltem Edgar Steiger wegen in zwei Artikeln der in Hamburg cricheinen den „Neuen Well" enthaltener Gottesiästecnnaen z» l Moizaten bezw. ä Monaten 2 Wochen Gesängniß. Die Vecnrll e'steu legte, Bccusung ein. - W,e daS „Letz,,. Tgbl." mährt, hak de, am o. dS. Mis. verstorbene Rentier Hugo Wolffs in M7:lheim a. >'. Ruhr dem Ecnlralvorstande des Gnstav-Abolf-Verein.- sein G-' sammtvermögen im Betrage von 8ck>.i>«)tt M. als p-rmach! — Gestern fand hier cin: Sitzung des Vorstands vom VeEe.u' der Freunde und Lchre, dcuochcr Fortlnls.iua. n'. ' »: -- welcher einstimmig veschlosten wurde, de« Gcacialom..., .r ziikchlagcn. st h astgrinein i't Ten'kchland ;q I's.-a -SP - , ,Z
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